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1. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 143

1897 - München : Oldenbourg
63. Das Syrische Reich unter den Seleuciden bis 63 v. Chr. 143 (vgl. 90, 2). Unter seinem zweiten Nachfolger Antiochus Iv. fiel auch Palstina wieder ab (167). Areiyeitskampf der Juden (167142). Unter der gyptischen und syrischen Herrschaft hatte die Hellenisimmg der Juden groe Fortschritte gemacht. Wie im brigen Orient, war in Palstina die griechische Sprache zur bevorzugten Schrift- und Verkehrssprache geworden. Selbst die Heiligen Bcher waren durch siebzig jdische Schriftgelehrte zu Alexandria ins Griechische bersetzt worden, so da zu ihrem Verstndnis die genauere Kenntnis des Hebrischen entbehrlich schien. Das alles hatte aber unter den Strengglubigen Besorgnis und Unwillen hervorgerufen. Als vollends Antiochus Iv. die Mische Religion ganz ausrotten wollte, emprten sich die Juden. Unter der .tapferen Fhrung des Judas Makkabus und seiner Briiber begannen sie gegen ihre Unterdrcker einen fnsundzwanzigjhrigen Freiheitskampf, durch welchen sie sich ihre Unabhngigkeit zurckeroberten. Seit 141 fhrten die Makkaber (nach ihrem Ahnherrn auch Asmoner geheien) in ihrem Lande die weltliche und oberpriesterliche Gewalt (bis 63). 3. Werfall und Untergang des Weiches (16763). Unter inneren und ueren Wirren aller Art bestand das Seleueidenreich, das seitdem auf das eigentliche Syrien beschrankt war, noch ein weiteres Jahrhundert. Zuletzt wurde es, wie die anderen Kleinstaaten Vorderasiens, eine Beute der obsiegenden Rmer unter Pompejus (vgl. 99,5). Auch Palstina kam damals unter rmische Oberherrschaft. Mmerherrschaft itt Zkatstina (seit 63). Wie eben vorher in Syrien, so veranlagten auch in Palstina innere Parteizwiste und Thronstreitigkeiten die Einmischung der Rmer. Pompejus, um seine Entscheidung angerufen, kam von Syrien aus nach Jerusalem und machte das Land tributpflichtig. Man lie zwar den Juden noch einen Schein von Selbstndigkeit unter eigenen Knigen, doch wurden diese gewhnlich von Rom aus ernannt oder gehalten. Der verrufenste derselben ist Herodes I., auch der Groe geheien, ein grausamer und rachschtiger* Fürst, in dessen letzte Regierungsjahre die Geburt Christi fllt. Die folgenden Könige wurden rmischen Prokuratoren (oder Landpflegern) untergeordnet, welche als Unterbeamte der Statthalter von Syrien im Namen des Kaisers die hchsten Befugnisse ausbten. 64. Das gyptische Keich unter den ptolemiiern 32330 v. Chr. 1. Die drei ersten ^totemex (323221). Pwlemus I., Sohn des Sagos und einer der Feldherren Alexanders, regierte seit 323 als Statthalter und> seit 306 als König von gypten. Fast unangefochten hatte er seine durch natrliche Grenzen geschtzte Satrapie behauptet und vererbte nach vierzigjhriger Regierung das 'Knigreich als unbestrittenes Besitztum auf seine Nachkommen. Er sowohl wie auch seine zwei nchsten Thronfolger, Pwlemus Ii. und Ptolemns Iii., fhrten eine glanzvolle und glckliche Regierung. Durch Begnstigung der geistigen und knstlerischen Bestrebungen machten sie ihre Hauptstadt Alexandria zum neuen Vorort des Griechentums

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1. Altertum und Mittelalter - S. 83

1911 - Stuttgart : Bonz
Erbe war in die Hnde von S eleu kos gefallen, der seit 301 vom Taurus bis zum Indus herrschte, Syrien und Phnizien mit eingeschlossen. Ja der Sieg der Lysimachos (281) verschaffte ihm noch Kleinasien. So war das Reich der Seleukiden nur wenig kleiner als das alte Perserreich; aber nicht lebensfhiger. Zwar verbreiteten namentlich die ersten Seleu-kiden durch zahlreiche Stdtegrndungen, durch Ansiedlungen von Griechen u. dgl. hellenische Sprache und Kultur. Aber das Reich verfiel unter elenden Regenten rasch; es trennten sich los die indischen Reichsteile, Medien, Baktrien, Parthien, wo die Arsakiden (c. 250) ein selbstndiges Reich errichteten, das sich bald vom Kaspischen Meer bis zum Indus ausdehnte. In Kleinasien erstand das pergamenische und das bithynische Reich, das der Galater, die seit 278 hier sich niederlieen. Namentlich mit den Ptolemern, die anfangs einen Teil von Kleinasien, Syrien, Phnizien, Palstina beherrschten, ward hufig und unglcklich gestritten. Antiochos Iii. der Groe um 200 eroberte den Osten seines Reichs wieder und gewann Palstina, erlag aber den Rmern vllig. Das Reich bestand in zunehmender Schwche bis 64. 3. Das gyptische Reich. In gypten behauptete sich von Anfang au Ptolemos Lagi (des Lagos Sohn), einer der tchtigsten Feldherrn Alexanders. Unter ihm und seinen nchsten Nachfolgern erlangte das Reich, zu dem noch Kyrene, Palstina, Phnizien, die Sdkste Klein-asiens, ja zuzeiten Thrakien gehrte, eine glnzende Blte, namentlich durch ausgebreiteten Handel. Das Reich war wohl geordnet, hatte eine glnzende Finanzlage; Wissenschaft und Kunst fanden eifrige Pflege und einen berhmten Sitz in Alexandria. Und doch war die neue Blte im Grund dem Lande fremd, sie beruhte vor allem auf den zahlreich an-gefiedelten Griechen. Nach den drei ersten Ptolemern begann die Zeit des Verfalls. Das Reich wurde im Kampf mit den Seleukiden auf das Nilland eingeschrnkt. Spter bten auch hier die Rmer ihren Einflu, die nach dem Tod der letzten Knigin Kleopatra 30 v. Chr. auch gypten ihrem Reiche einverleibten. 4. Palstina stand bis 198 unter den Ptolemern. Griechische Bildung drang in Israel ein, während eine jdische Diaspora sich in gypten, Kleinasien, den Inseln ausbreitete. 198 siel das Land durch den Sieg am Panion an den Jordanquellen in die Hand der Teleukiden, die in ihren Finanznten nach dem Tempelschatz lechzten, die hellem-sierende Partei begnstigten und den israelitischen Gottesdienst anfeindeten. Namentlich Antiochos Iv. Epiphanes (175164) trieb das Volk zum Aufstand. Er ging 168 so weit, den Tempel dem olympischen Zeus zu weihen, Sabbatfeier und Beschneidung zu verbieten, Todesstrafe auf den mosaischen Gottesdienst zu setzen. Da erhob sich der Priester Mattathias (167) zu Modin bei Joppe zu gewaltsamem Widerstand. 167. Seine Shne setzten das Befreiungswerk fort, Judas der Makkaber (166 bis 160), nach seinem Heldentod und zeitweiliger Unterdrckung der jngste Bruder Jonathan als Hohepriester und anerkannter Unterknig (152143), endlich der lteste, Simon (143135), der 142 die volle Unabhngigkeit erlangte und in dessen Haus das dankbare Volk das Hohe-priestertimt fr erblich erklrte. Fortan herrschten die Makkaber oder Hasmoner, wie sie nach einem angeblichen Urgrovater des Matta-thias heien. In jenen groen Tagen wurzelt der Gegensatz der beiden

2. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 109

1896 - Leipzig : Dürr
109 Nach dem Tode des letzten Herrschers aus dem Hause des Herodes, des Knigs Agrippa Ii. (gest. im Jahre 100), der durch seine Bundesgenossenschaft mit den Rmern sich den Bestand seiner Knigswrde auch der den Fall von Jerusalem hinaus gesichert hatte, schwand auch dieser Schein einer staatlichen Selbstndigkeit des Judenlandes. Palstina erscheint hinfort als ein Teil der Provinz Syrien. Maregeln dieser Art sollten die politische Macht des Judentums brechen. Allein das jdische Volk gab trotz der furchtbaren Verluste des letzten Kriges, trotz der planmigen Unter-drckung seiner staatlichen Selbstndigkeit und trotz seiner Zerstreuung durch die Provinzen des Rmerreiches seine hochgespannten Hoff-nungen nicht auf. Es hielt fest an dem Gedanken seines Gottes-reiches auf Erden. In der Begeisterung ihrer Messiashoffnungen griffen die Juden wiederholt zu den Waffen, so in gypten, in Cyrene, auf Cyperu, in den Enphratlndern, den Hauptfitzen der jdischen Diaspora". Alle diese Versuche scheiterten, trotz der an-fnglichen Erfolge, wie sie bei dem einen und dem andern mglich wurden. berall dann dasselbe Ergebnis: je schwerer dem Rmer die Mhe, den Aufstand zu unterdrcken, um so furchtbarer seine Strenge gegenber den Aufstndischen. Bei der unbegrenzten Vielheit der gttlichen Gewalten, die das Heidentum anerkannte, war es in dem Wesen des Heidentums be-grndet, da es gegen Inhalt und Form der Religion bei Anders-glubigen sich duldsam erwies. So hatten auch die Rmer den Juden Lehre und Ausbung ihrer besondern Religion bisher nicht kein-trchtigen wollen. Wo dies etwa durch den bereifer einzelner Beamten geschah, erfolgte von Rom aus die Abhilfe. So bestanden in Palstina unter andern die Schulen der Schriftgelehrten auch jetzt noch nach wie vor, und die Thatigkeit der Rabbinen, der Gesetzeskundigen und Gesetzeslehrer bei den Juden, entfaltete sich unter den Augen der Rmer ungehindert und unbeschrnkt. Lediglich die Staatsidee der Inden war es, welche den Rmern unvereinbar erschien mit dem Frieden des Reiches und mit dem Zusammenschlu seiner weitverzweigten Teile. Da wurden von Kaiser Hadrian (117138) Maregeln getroffen, welche die Juden als eine beabsichtigte Verhhnung ihres religisen Gefhls und als einen zielbewuten Angriff auf den Fortbestand ihrer Religionsgemeinschaft deuteten. Die dritte groe Reise, die Hadrian als unermdlicher Fu-gnger durch die Provinzen des rmischen Weltreiches machte, fhrte ihn im Jahre 130 auch nach Palstina. Hier verfgte er die Grndung einer rmischen Kolonie zu Jerusalem und den Aufbau

3. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 252

1915 - Paderborn : Schöningh
252 Die rmischen Brgerkriege. ab und Wandte sich gegen Tigranes. Bei Artaxata ergab sich dieser freiwillig der Gnade des rmischen Feldherrn. Er wurde als König von Armenien besttigt, mute aber auf alle Eroberungen auerhalb seines Stammlandes verzichten und eine-groe Geldsumme zahlen. e) Der Tod des Mithradates (63). Mithradates traf in Panticapum (auf der Krim) neue Rstungen. Aber seine Untertanen waren des langen Krieges berdrssig. Die Truppen meuterten; und auch sein Lieblings-shn Phrnaces, geschreckt durch die Grausamkeit, womit der argwhnische König gegen die eigene Familie wtete, schlo sich den Emprern an. Mithradates flehte vergebens den eigenen Sohn um sein Leben cm. Nachdem er seinen Frauen und Tchtern den Gifttrank aufgezwungen, hatte, nahm er auch selbst Gift und lie sich, da dieses nicht wirkte, durch einen Sklaven tten (63). f) Die Ordnung des Orients (6463). Pompejus begann (65) die Unterwerfung der halbbarbarischen Völker im Osten des Schwarzen Meeres, die auf der Seite der verbndeten Könige gestanden hatten, im rauhen Kaukasus aber brach er den Kampf ab und wendete sich nach Syrien zur Ordnung der dortigen Wirren. 1. Syrien, wo mehrere Fürsten aus dem Geschlechte der Seleuciden Ansprche auf die lngst machtlose Krone machten, wurde rmische Provinz. Palstina war seit den Diadochenkmpsen bald unter syrischer, bald unter gyptischer Herrschaft. Als der syrische König Antiochus Iv. die jdische Religion unterdrcken wollte, hatte sich ein furchtbarer religiser und nationaler Widerstand erhoben, dessen Seele der Sohn des Priesters Mattathias, Judas Makkabi (d. i. der Hammer), war (167). Dieser strzte die syrische Herrschaft in Palstina und behauptete die Unabhngigkeit. Aber das Reich der Makkaber wurde bald durch die religisen Streitigkeiten der Phariser und Sadducer geschwcht. Whrend die Phariser streng an dem Buchstaben des mosaischen Gesetzes hielten, hatten sich die Sadducer der griechischen Kultur genhert und den Glauben der Vter durch die Lehren der griechischen Philosophie zersetzt. Zu dieser Zeit stritten Aristobulus und sein Bruder Hyrcanus, der sich auf die Phariser sttzte, mit den Waffen um die Herrschaft. Pompejus griff zugunsten des letzteren ein, belagerte den Tempelberg, auf den sich Aristobulus zurckgezogen hatte, und nahm ihn durch Sturm. Hyrcanus wurde als Hoherpriester und Fürst eingesetzt, mute aber einen jhrlichen Tribut bezahlen (63).

4. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 46

1916 - Stuttgart : Bonz
46 war. Dem Handel suchte er neue Bahnen zu ffnen, indem er Straen anlegte, die Euphrat- und Tigrismndung erforschte und die Schiffahrt auf dem Tigris zu heben suchte. Ein schwerer Schlag war es fr ihn, als er seinen Freund Hephstion, der ihm, wie Patroklus dem Achilleus, nahe stand, durch den Tod in Ekbatana verlor. Er veranstaltete ihm in Babylon eine Leichenfeier von nn-erhrter Pracht. Zu dem Scheiterhaufen trug er selbst 10 000, die Groen 2000 Talente bei. Groe Plne bewegten ihn noch. 323. Da wurde er im Juni 323, 32 Jahre und 8 Monate alt, nach kurzer Krankheit in Babylon vom Tode abgerufen, ohne da er der seine Nachfolge eine Bestimmung htte treffen knnen Xii. Seine Nachfolger. Die Staaten ans Alexanders Erbschaft. Nach seinem Tode wurde von seinen Feldherrn zuerst ein Reichsverweser eingesetzt, während sie sich in die Verwaltung der Provinzen teilten. Aber bald strebten alle darnach, eine eigene Herr-schast sich zu begrnden. Darber kam es unter diesen Nachfolgern Alexanders, den sogenannten Diadochen, zu langen und blutigen Kmpfen. Nachdem der ehrgeizigste unter ihnen, Antigonns, in der Schlacht bei Jpsus (301) gefallen war, zerfiel das Reich Ale-xanders in eine Reihe selbstndiger Staaten. 1. In gypten grndete Ptolemus die Dynastie der Ptole- mer, unter denen das Land noch eine kurze Nachblte erlangte und namentlich Alexandria der Mittelpunkt des Welthandels, der Wissen-schasten und der Literatur wurde. Das gyptische Reich, das sich im Anfang der Syrien und Palstina und einen Teil Asiens erstreckte, begann nach anfnglicher Blte frh zu verfallen. Im Jahr 30 wurde es von den Rmern erobert. 2. In Syrien grndete Seleukus das Reich der Seleuziden, das die Lnder am Euphrat und Tigris, die stlichen Provinzen bis nach Indien und Kleinasien umfate, also nicht viel kleiner als das Perserreich war. Es zerfiel aber sehr rasch, und eine Reihe von Provinzen, namentlich der Osten und ganz Kleinasien trennte sich von dem Reiche los (im O. Parthien, im W. das pergamenische Reich). Im Jahr 64 fiel der Rest in die Hnde der Rmer. 3. In Mazedonien erlangten nach langen Kmpfen die Nach-kommen des Antig onus den Thron. Schon 168 v. Chr." erlag das Reich den Rmern. In Griechenland wurden wiederholt Versuche gemacht, die alte Freiheit zu erkmpfen, ohne Erfolg. 146 wurde es römisch. 4. Palstina, das zuerst unter den Ptolemern, dann unter den Seleuziden gestanden hatte, erlangte durch die Makkaber nach langen, wechselvollen Kmpfen seine Freiheit. Als nmlich der syrische

5. Das Alterthum - S. 87

1877 - Leipzig : Baedeker
Aegypten. Suftur des macedonischen Zeitalters. . 52. 53. 87 . 52. Aegypten, 32330. Aegypten erlebte während des ersten Jahrhunderts nach Alexauder's Tode (323221) unter der (erblichen) Herrschaft der drei ersten Ptolemer (welche die Beinamen: Lagi oder Soter, Philadelphus, Euergetes fhrten) eine neue Blte; die griechische Hauptstadt Alexandria ward der Stapelplatz des Welthandels und zugleich der Hauptsitz der griechischen Knste und Wissenschaften. Nachdem schon Ptolemus I. die wegen ihres Schisfsbanholzes wich-tige Insel Cypern, so wie Palstina und Coelesyrien gewonnen hatte, erreichte die auswrtige Macht Aegyptens unter Ptolemus Iii. ihren Hhepunkt; denn er eroberte beinahe das ganze Reich der Seleuciden (und brachte die einst von den Persern geraubten gyptischen Gtter-bilber nach Hause zurck). Mit Ptolemus Iv. (Philoptor) begann der rasche Verfall des Reiches: die Könige berlieen die Geschfte ihren Gnstlingen, während sie selbst mit ihrem Hofe in Ueppigkeit versanken; die auswrtigen Besitzungen gingen verloren, da An-tiochns Iii. die Macht seiner Vorfahren wieder herzustellen unter-nahm (vgl. . 51); Thronstreitigkeiten zerrtteten das Land und fhrten die Einmischung der Rmer (als Vormnder des minder-zhrigen Ptolemus V.) herbei. Aegypten ward unter den drei mace-donischen Theilreichen am sptesten eine rmische Provinz, 30 v. Chr. (vgl. . 84 u. 85). . 53. Cnltnr des macedonischen Zeitalters. Griechische Cultur war in Macedonien schon vor Philipp Ii., in Syrien und Aegypten seit der macedonischen Herrschaft vor-herrschend geworden. Die bildenden Knste, so wie die Poesie und Beredsamkeit erscheinen im Versall, während von den Wissen-schasten die Mathematik (durch Euclides), die Geographie (durch Eratosthenes), die grammatische Gelehrsamkeit (durch Zenodtns und Aristarchus) eine systematische Behandlung erfahren. Die Regierung Ptolemus' Ii. Philadelphus war die Blmzeit dieser Alexandrinischen Gelehrsamkeit".

6. Altertum - S. 489

1909 - Kempten : Kösel
Szenen aus dem Bierkaiserjahr. 489 der Schlacht Entlaufene auer Zweifel, da diese verloren sei. Trotzdem hieen die Soldaten den Imperator gutes Mutes fein; noch seien frische Streitkrfte vorhanden und sie selbst wrden das uerste ertragen und wagen. Otho aber, von Kriegsgebanken abgewandt, redete den Seinen zu nicht um seinet-willen aufs neue Blut zu vergieen, sondern schnell sich aufzumachen und durch ihr Bleiben nicht noch mehr des Siegers Zorn zu reizen. Den Abziehenden befiehlt er Schiffe und Fuhrwerk zu geben, vernichtet Schriften und Briefe, die besondere Anhnglichkeit an ihn oder Schmhungen gegen Vitellius enthielten, und ruhte, nachdem alle sich entfernt hatten, ein wenig. Als sich der Tag zum Abend neigte, stillte er seinen Durst durch einen Trunk kalten Wassers. Dann lie er sich zwei Dolche bringen, legte einen, nachdem er beide wohl versucht, sich unter das Haupt und brachte die Nacht, als er erfahren hatte, da die Freunde schon abgereist seien, ruhig und, wie versichert wird, nicht schlaflos zu. Als der Tag zu dmmern begann, strzte er sich mit der Brust in den Stahl. Die auf des Sterbenden Gesthn hereingetretenen Freigelassenen und Sklaven und der Prfekt der Prtorianer fanden ihn bereits entseelt. Die Bestattung ward beschleunigt. Denn darum hatte er auf das dringendste gebeten, damit ihm das Haupt nicht abgeschnitten und mit demselben Spott getrieben wrde. Den Leichnam trugen die prtorischen Kohorten unter Lobpreisungen und Trnen, seine Wunde und seine Hnde mit Kssen bedeckend zum Scheiterhaufen. Einige von den Soldaten tteten sich hier, nicht wegen einer Verschuldung oder aus Furcht, sondern aus nacheiferndem Ehrgeiz und aus Liebe zum Fürsten. Otho errichtete man ein Grabmal, ein bescheidenes und bleibendes. So endete er im 37. Jahre seines Lebens. 3. Vitellius zieht in Rom ein. Whrend in den Provinzen Vespasianus zum Kaiser ausgerufen wurde1), zog, verchtlicher mit jedem Tage und schlaffer, bei Genu versprechenden Stdten Krieger trotz der wtenden Tapferkeit, mit der sie stritten, zuletzt unterlagen. Otho selbst hatte sich noch vor Beginn der Schlacht mit einer starken Bedeckung nach Brixellum (jetzt Brescello) am rechten Ufer des Padus zurckgezogen. *) Die im Orient kommandierenden Statthalter des Reiches hatten bis zur Schlacht bei Bedriacum den immer wilder sich gestaltenden Bewegungen im Zentrum des Reiches mit wachsendem Unbehagen zugesehen. Nun beschlo Mucian, der Statthalter Syriens, den Oberbefehlshaber im jdischen Kriege, Vespasian, zur Erhebung gegen Vitellius zu bestimmen. Obwohl Vespasian, ein gemigter, bescheidener und vorsichtiger Mann, anfangs wenig geneigt war um den Thron zu kmpfen, lie er sich doch von Mucian dazu bewegen und verabredete mit ihm die ntigen Vorbereitungen. Da geschah es, da der in Alexandria regierende Prfekt Tib. Alexander am 1. Juli 69 seine beiden Legionen aufforderte den Vespasian zum Imperator auszurufen. Diese Nachricht wirkte wie ein elektrischer Schlag. Schon am 3. Juli riefen auch die Truppen in Palstina Vespasian zum Imperator Csar Augustus aus, (Hertzberg.)

7. Geschichte des Altertums - S. 99

1898 - Breslau : Hirt
Dritte Periode. Die Zeit der Diadochen. 99 Platz des Welthandels und zum Sitze der Weltbildung. Mittels eines der 1 km langen Felsdammes wurde mit der Stadt die vor dem Hafen gelegene Insel Pharus verbunden, auf welcher der erste Leuchtturm erbaut wurde; derselbe war eins der sieben Wunder der alten Welt. Das in Alexandrien errichtete Museum besa in der berhmten alexan-drinischen Bibliothek 400000 Bcherrollen; den Grundstock bildete die Bchersammlung des Aristoteles. Der Staat unterhielt daselbst eine groe Anzahl von Gelehrten, deren einer auf der Erdkugel zuerst den quator, sowie die Breiten- und Lngengrade zog. d. Palstina war nach Alexanders Tode lange ein Zankapfel zwischen Syrien und gypten, denen es abwechselnd gehrte. Durch die Schlacht bei Jpsus kam es unter die Herrschaft der Selenciden. aber schon 280 fr lngere Zeit unter die der Ptolomer, die es milde behandelten. Die hchste Behrde Palstinas war das Syuedrium (der hohe Rat). Viele Juden wanderten nach gypten, besonders nach Alexandrien aus; bald wurde die griechische Sprache ihre Muttersprache und bildete eine Brcke zwischen Juden und Heiden. Jdische Gelehrte in Alexandria der Sage nach 72 bersetzten (um 275) den Pentateuch in die griechische Sprache; spter kamen die anderen Bcher des Alten Testaments, das damals noch nicht abgeschlossen war, hinzu, und diese unter dem Namen Septuaginta bekannte griechische bersetzung des Alten Testaments bildete einen wertvollen Schatz der berhmten alexandrinischen Bibliothek. An-tichus der Groe von Syrien brachte 198 durch einen Sieg der Ptolomus Juda wieder unter seine Herrschaft und drckte die Juden durch harte Steuern. Sein zweiter Nachfolger, Antiochus Epiphanes (der Erlauchte"), plnderte den Tempel und erlie 168 ein Gesetz (1. Makk. 1, 43), da alle seine Unterthanen denselben Gottesdienst halten sollten; die Juden wurden gezwungen, an den ffentlich aufgestellten Al-tten den heidnischen Gttern zu opfern und Schweinefleisch zu essen. Da erhoben sich die zur Verzweiflung getriebenen Juden unter Fhrung des Priesters Mattathias und seiner fnf Shne, besonders des Judas Makkabus, und befreiten sich in dreiigjhrigem Kampfe von der Herrschaft der Seleuciden. Auch Rom erkannte (139) ihre Unabhngigkeit an. Die Makkaber verwalteten als Hohepriester das Land weise; einer derselben. Aristobul I., nahm sogar (105) die Knigswrde an. Damals entstanden unter den Juden auch die beiden Parteien der Phariser, die als Gegner der griechischen Bildung sich streng an das mosaische Gesetz hielten, und der Saddncer. die das jdische Gesetz weniger streng auffaten, griechische Bildung begnstigten und, da sie viele Reiche und Vornehme zu ihren Gliedern zhlten, sich eifrig mit Politik beschf-tigten. Erst durch Pompejus verlor Palstina seine Selbstndigkeit. 7*

8. Für die Klassen III - I - S. 34

1913 - Breslau : Hirt
34 A. Von der Vlkerwanderung bis zum Westflischen Frieden. 7. Die Zeit der Kreuzzge. 1. Der erste Kreuzzug; 10961099. a) Veranlassung. Schon seit den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung war es bei den Christen Sitte, Wallfahrten nach dem Heiligen Lande zu unternehmen, um an den heiligen Sttten zu beten. Den Pilger bekleidete der Priester mindern wallenden Pilgergewande und dem muschelbedeckten Hute, er versah ihn mit dem Kreuze, hngte ihm die Pilgertasche um, reichte ihm den Stab und segnete ihn fr die Wall-fahrt ein. In allen christlichen Lndern konnte der Pilger auf gastfreie Aufnahme rechnen. Nach seiner Rckkehr geno er in seiner Heimat allgemeine Achtung/ ein Palmenzweig, den er aus Palstina mitbrachte, wurde wohl auf dem Altar der Kirche aufgestellt. Die Araber, die im 7. Jahrhundert Palstina eroberten, strten die Pilgerfahrten nicht. Unsicher wurde die Lage der Wallfahrer und der in Palstina wohnen-den Christen erst, als die Trken Palstina besetzten. Sie beraubten die Andersglubigen, strten den Gottesdienst und entweihten die den Christen heiligen Orte. Der Rns dieser Greuel drang auch nach Europa. Der Kaiser von Konstantinopel lie das Abendland wiederholt um Hilfe bitten. Er stellte dem Papste in Aussicht, da die Kirche, die sich (1054) in eine abendlndische und eine morgenlndische gespalten hatte, wieder vereinigt werden knnte, wenn das Abendland ihm Hilfe brchte. Deshalb berief der Papst eine Kirchenversammlung nach Clermont im sdlichen Frankreich. (1095.) Dort schilderte er den zahllosen andchtigen Zuhrern die Not der Christen im Morgenlande und forderte sie zum Kampfe fr die Befreiung des Heiligen Grabes auf. Als er geendet hatte, er-scholl aus tausend Kehlen der Ruf: Gott will es!" Der Papst ver-kndete jedem Teilnehmer am Zuge vollstndige Sndenvergebung,-keinem Herrn sollte gestattet sein, seine Untergebenen an der Teilnahme zu hindern. Alle, die zum Zuge bereit waren, hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter) daher hieen die Zge Kreuzzge. Die Teilnehmer dieser Versammlung trugen die Begeisterung in ihre Heimat. Die Bewegung ergriff zunchst Frankreich, dann die lothringische Ritterschaft und endlich die Normannen in England und Sditalien, während Deutschland wegen des Streites zwischen Kaiser und Papst davon anfangs fast gar nicht berhrt wurde. Nicht blo Ritter und Edle, auch dienstbare Leute entschlossen sich zum Zuge,- denn sie konnten nach des Papstes Wort dadurch die Freiheit erlangen.

9. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 77

1872 - Berlin : Wohlgemuth
77 folgte nach Aegypten, wo Kleopatra am Antonius zum Verrther wurde. Er tdtete sich selbst; doch auch sie geno die Frchte ihres Verrathes nicht. Da sie den Octavian durch ihre Reize nicht zu fesseln vermochte, zog sie den Tod der Schmach, im Triumphe auf-gefhrt zu werden, vor. Octavian unterwarf Aegypten und richtete das Land als seine Provinz ein. Aegypten nach Alexander dem Groen. Hier herrschte nach dem Tode Alexanders des Groen Ptole-maus I. (332284). Er vereinigte mit Aegypten noch die Herr-schast der einen Theil von Libyen und Arabien, sowie von Palstina und Cyrene, und nahm, wie seine Gegner, nach der Schlacht bei Salaniis auf Cyperu (307) den Knigstitel an. Doch gelangte er erst nach der Schlacht bei Jpsus in den ruhigen Besitz seiner Herr-schaft. Als König suchte er das Wohl Aegyptens nicht nur durch Handel, sondern auch durch Knste und Wissenschaften zu befrdern In dieser Beziehung ist besonders die Errichtung des Pharns zu bemerken, so wie, da er auch den Grund zu dey berhmten Bibliothek zu Alexandria legte. In seinem Geiste regierten auch seine bei-den Nachfolger Ptolemus Ii. Philadelphus (284274) und Ptolemus Iii. Euergetes (274221); doch schon unter Ptole-maus Iv. Philopator fiug der Verfall des Reiches an. Dieser Fürst, der seine Eltern und seinen Bruder ermordet hatte, und sich ganz von seinen Ministern leiten lie, besiegte den syrischen Antiochus bei Raphia (217). Aber nach seinem Tode unter Ptolemus V. Epiphanes (204181) eroberte Antiochus Palstina. Schon nn-ter diesem Ptolemus singen die von einigen vornehmen Aegyptern zum Vormunde des Knigs ernannten Rmer an, sich in die Ange-legenheiten des Landes zu mischen. Noch mehr war dieses unter seinen beiden Shnen Philometer und Physkon der Fall, indem sie jetzt als Schiedsrichter auftraten und den Antiochus von Syrien, der sich als Vormund der jungen Könige in Besitz Aegyptens gesetzt hatte, zur Rumung des Landes zwangen. Von dieser Zeit an wurde Aegypten von inneren Brgerkriegen fortwhrend heimgesucht, bis C-sar in dem alexandrinischen Kriege die Kleopatra als Knigin einsetzte. Somit hatte die Republik ihr Ende erreicht! Sie hatte sich selbst berlebt, weil ihre inneren Einrichtungen mit ihrer ueren Macht in Widerspruch gerathen waren, und wenn auch einzelne her-vorragende Männer ihren Verfall voraussahen und demgem durch weise Vorschlge ihn zu verhindern suchten, so drangen sie bei der gnzlichen Versunkeuheit des rmischen Volkes doch entweder nicht da-mit durch, oder trugen durch verkehrte Maregeln nur dazu bei, den Untergang zu beschleunigen.

10. Geschichte des Altertums - S. 132

1898 - Breslau : Hirt
132 Die Rmer. Ihre groe Zahl war entstanden aus den unzufriedenen Bewohnern der rmischen Provinzen, aus den Flchtlingen aller Parteien in Rom, aus Sldnern und namentlich aus den Trmmern der Heere des Mithridates. Sie hatten ihre Schlupfwinkel besonders auf der Insel Kreta und an der Sdkste Kleinasiens. Von hier aus machten sie das ganze Mittel-lndische Meer unsicher, liefen in die Flsse ein und brandschatzten der 400 Ortschaften. Sie fingen die Kornzufuhren Roms auf und versenkten vor Ostia eine rmische Flotte, so da die Stadt Rom von einer Hungers-not bedroht war. Da berief der Senat den Pompejus als Oberbefehls-hober und bertrug ihm eine fast unumschrnkte Macht, eine Diktatur zur See". Zunchst reinigte Pompejus das westliche Mittelmeer von den bsen Gsten; dann trieb er sie fast ohne Kampf nach Osten vor sich her, zerstrte ihre Festungen und wies dem Reste fernab vom Meere Wohnsitze an. In einem kurzen Feldzuge hatte Pompejus Rom die Herrschaft zur See wiedergegeben. Die Insel Kreta wurde nach zwei-jhrigem Kriege zur rmischen Provinz gemacht. d. Kriege in Pontus, Syrien und Kleinasien. Neuen Ruhm gewann Pompejus im Kriege gegen Mithridates, der sich zum zweiten-mal gegen Rom erhoben hatte. Zwar wurde er von dem rmischen Feld-Herrn Lukullus geschlagen; aber dessen strenge Mannszucht und die Vor-Enthaltung des Soldes veranlat? das Heer zu einer Meuterei, worauf Mithridates sein ganzes Land wiedergewann. Jetzt wurde Pompejus die Leitung des Krieges bertragen; Mithridates flchtete sich nach der jetzigen Krim und starb nicht lange danach durch Selbstmord. Bithynien, Pontus und Cilicieu wurden rmische Provinzen. Darauf machte Pompejus auch der Herrschaft der Seleucideu ein Ende; Syrien wurde gleichfalls mit dem rmischen Reiche verbunden und Palstina zinspslichtig gemacht. Pompejus feierte in Rom einen glnzenden Triumph, hatte aber nicht den Mut, seine groe Macht auszunutzen, sondern entlie sein Heer und kehrte ins Privatleben zurck. Aristobul Ii. aus dem Hause der Makkaber (S. 99) hatte seinem Bruder Hyrkan die hohepriesterliche und die kmgliche Wrde entrissen; aber dieser, durch den Edomiter Antipater aufgestachelt und von den Pharisern untersttzt, schlo Aristobul auf dem Tempelberge ein. Beide Brder liefert dann Pompejus um Ent-scheiduug an; als dieser sich fr den lteren, obgleich schwachsinnigen Hyrkan er-klrte, widersetzte sich Aristobul. Pompejus besetzte Jerusalem und erstrmte den Tempelberg, setzte Hyrkan nur als Hohenpriester ein und nahm Aristobul als Gefangenen mit nach Rom- Seitdem war Palstina den Rmern zinspflichtig (63). Antipater wute sich die Gunst der Rmer, besonders Casars, in dem Mae zu er-werben, da er seine beiden Shne, Phasael und Herodes, als Statthalter von Palstina einsetzen durste. Aus Rache rief Antigonus, der Sohn Aristobuls, die Parther ins Land, die ihn (40) zum Hohenpriester einsetzten. Aber Herodes war nach Rom entkommen, wurde dort zum Könige von Palstina ernannt und eroberte mit rmischer Hilfe das Land zurck- Antigonus wurde hingerichtet; Herodes der

11. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 78

1887 - Stuttgart : Krabbe
3. Das gyptische Reich. In gypten behauptete sich von Anfang an Ptolemns Lagt (des Lagus Sohn), einer der tchtigsten Feld-Herrn Alexanders. Unter ihm und seinen nchsten Nachfolgern erlangte das Reich, zu dem noch Kyrene, Palstina, Phnizien, die Sdkste Kleinasiens, ja zu Zeiten Thracien gehrte, eine glnzende Blte, namentlich durch ausgebreiteten Handel. Das Reich war wohl geordnet, hatte eine glnzende Finanzlage; Wissenschaften und Kunst fanden eifrige Pflege und einen berhmten Sitz in Alexandria. Und doch war die neue Blte im Grund dem Lande fremd, sie beruhte vor allem auf den zahlreich angesiedelten Griechen. Nach den drei ersten Ptolemern be-garin die Zeit des Verfalls (Ende 30 v. Chr.). 4. Palstina stand von 295198 unter den Ptolemern. Hohe-Priester und Synedrinm hatten dabei in der Hauptsache die Regierung. Dem zweiten Ptolemer wird die Urheberschaft der Lxx (Septnaginta), der griechischen bersetzung des A. T., zugeschrieben. Griechische Bil-dng drang in Israel ein, während eine jdische Diaspora sich in gypten, Kleinasien, den Inseln ausbreitete. 198 siel das Land durch den Sieg bei Paueas art den Jordanquellen in die Hand der Selen-ciden, die in ihren Finanznten nach dem Tempelschatz lechzten, die hellenisierende Partei begnstigten und den israelitischen Gottesdienst anfeindeten. Namentlich Antiochns Iv. Epiphanes (176164) 167. trieb das Volk zum Ausstand. Er ging 167 so weit, den Tempel dem olympischen Zeus zu weihen, Sabbathseier und Beschneidung zu ver-bieten, Todesstrafe aus den mosaischen Gottesdienst zu setzen. Endlich erhob sich der Priester Mattathias zu Modin bei Joppe zu gewalt-samem Widerstand. Seine Shne setzten das Befreiungswerk fort, Judas der Makkaber( Hammer?) 166160, nach seinem Heldentod und zeitweiliger Unterdrckung der jngste Bruder Jonathan als Hohepriester und anerkannter Unterknig 152133, endlich der lteste 142. Simon 143135, der 142 die volle Unabhngigkeit erlangte und in dessen Haus das dankbare Volk 140 Hohepriestertum und Frstentum fr erblich erklrte. Fortan herrschten die Makkaber oder Has-rnoner, wie sie nach einem angeblichen Urgrovater des Mattathias heien. In jenen groen Tagen wurzelte der Gegensatz der beiden Parteien, der Phariser und Sadducer. Die Phariser (= Abgesonderte) forderten und bten grte Gesetzesstrenge, wobei sie die mndlich berlieferten Satzungen der Schristgelehrteu fr ebenso ver-bindlich erklrten als das Gesetz; dabei waren sie die nationale Volks-Partei, der die Herrschaft der Fremden widerrechtlich erschien. Die Sadducer, die hchste priesterliche Aristokratie, die gelernt hatte mit dem Heidentum zu paktieren und griechischer Bildung nicht so feindselig gegenberstand, verwarf die Tradition der Schriftgelehrten und die ausgebildeteren religisen Anschauungen (Unsterblichkeit, Engel, Vor-sehung) und erklrte nur das geschriebene Gesetz (nicht blo die fnf Bcher Moses) fr verbindlich. Der Mnchsorden der Effer hatte keine politische Bedeutung. Die zwei groen Parteien dagegen stritten unter den Makkabersrsten um den Einflu. Der Zwist der beiden Brder Aristobul Ii. (6963) und Hyrkan Ii. fhrte endlich das Eingreifen der Rmer herbei (63). 5. Innere Zustnde der hellenistischen Welt. Man nennt

12. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 10

1891 - Leipzig : Voigtländer
10 beutung. Sie entspringen in dem Hochlande Armenien am sb-stlichen Ufer des schwarzen Meeres und flieen im Westen der wasserreichere Euphrat, stlich bavon der in tieserem Bette rascher strmenbe Tigris (Pseil) gegen Sbosten in den persischen Meerbusen. Im einzelnen finb folgende Lnder des semitischen Gebiets zu unterscheiden: a) westlich vom Euphrat: 1. Syrien mit der Stadt Damaskus; 2. Phnizien (Palmenland), sdwestlich von Syrien, ein schmales, hafenreiches Kstenland zwischen dem Meere und dem cederreichen Libanongebirge, mit den Stdten Sidon und Tyrus; 3. Palstina, bestehend aus: Galila, Samaria, Juda, Pera. Im Sd-Osten von Syrien und Palstina lag 4. Arabien, eine weit ausgedehnte Halbinsel, die jedoch, weil sie als Wsten-land nur dnn bevlkert und ohne hhere Kultur war, in der Geschichte des Altertums wenig genannt wird. b) zwischen dem Euphrat und dem Tigris: 5. Mesopotamien, eine Steppenlandschaft, und 6. Babylonien, eine hchst fruchtbare Tiefebene mit der berhmten Hauptstadt Babylon. c) stlich vom Tigris: 7. Assyrien mit der Hauptstadt Ninive am Tigris. 6. Iie Vabylomer (Chaldaer). 1. Das alte Babylon. Am unteren Euphrat entstand das lteste Staatswesen Vorderasiens, von dem wir sichere Kunde haben: es ist der Staat der (semitischen) Chalder oder, wie sie auch nach ihrer groen Hauptstadt Babylon genannt wurden, Babylonier. Die Entstehung dieses Staatswesens und dieser Stadt reicht jeden-falls bis zu 2 Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung hinaus. 2. Landbau, Handel und Kunstfleitz. Das babylonische Land war durch seine Natur zu ergiebigem Anbau hchst geeignet. Eine weitausgebreitete, tiefgelegene Ebene, wurde es alljhrlich, wenn in den Bergen Armeniens der Schnee schmolz, durch die Gewsser des mchtig aufgeschwollenen Euphrat berschwemmt, und durch wohl-angelegte Dmme, Teiche und Kanle die Bewsserung des Bodens geregelt. So wrbe Babylonien eines der reichsten etreibelnber der alten Welt.

13. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 29

1885 - Berlin : Gaertner
29 Doson gegen Kleomenes auf (kleomeuischer Krieg, 228 222), die Schlacht bei Sellsia (222) ntigte den letzteren zur schleunigen Flucht nach gypten, wo er 207 seinen Tod fand. In Sparta wurde die Macht der Ephoren und Oligarcheu wieder hergestellt. Von dieser Zeit an kann sich der achische Bund der Abhngigkeit von Makedonien nicht mehr entziehen. Eine achisch-makedonische und eine tolisch-spartanische Partei streiten um den Vorrang. Diese rief die Rmer herbei, jene hielt sich an Makedonien. Im Jahre 214 ward Philopmeu, der letzte Grieche", Oberhaupt des achischen Bundes; er hob die Macht desselben und zwang Sparta, dem Bunde beizutreten, seine Verfassung anzunehmen und die lykurgischen Einrichtungen ganz abzuschaffen. Als Philo-pmen 183 starb, sank der achische Bund schnell, und Griechenland muffte sich den Rmern unterwerfen. . 27. Das gyptische Reich der Ptolemer. Griechische Kultur wurde von Ptolemos, einem Feldherrn Alexanders, auf orientalischen Boden verpflanzt und hatte hier, von dem Reichtum der Herrscher untersttzt, eine Nach-blute (Museum, Bibliothek); das gyptische Wesen aber ward von dem hellenischen Geist nicht durchdrungen. Die drei ersten Ptolemer, Ptolemos Sagt, Ptolemos Philadelphos, Ptolemos Euergetes, welche ein volles Jahrhundert regierten (323221), begnstigten Handel, Wissenschaft und Knste. Ihre Nachkommen gehrten aber grtenteils zu den verwerflichsten Fürsten der Geschichte. Bald mischten sich die Rmer in die inneren Angelegenheiten des Reiches. Nach der Schlacht bei Actium ward gypten rmische Provinz. . 28. Asiatische Reiche. Aus der Monarchie Alexanders des Groen gingen in Asien mehrere Reiche hervor, die bis zu ihrer Unterwerfung durch die Rmer bald grere, bald geringere Macht und Selbstndigkeit hatten. Seleu-kos, einer der tchtigsten Feldherren Alexanders, der im Diadochenkampfe den Demetrius bei Gazza besiegt, Syrien und Babylon eingenommen hatte (312 ra der Selenciden), grndete 1) das neusyrische Reich, alle Lnder vom Hellespont bis zum Indus umfassend, und zeichnete sich als Beschtzer der Knste und Wissenschaften ans. Unter seinen Nachfolgern gewann Weichlichkeit und Zgellosigkeit die Oberhand. Unter Antichus Iii. (190) fafften die Rmer hier festen Fu. Syrien wurde nun auf immer kleineren.umfang beschrnkt und spter unter Pompejns rmische Provinz. 2) Bithynien wurde von seinem König Nikomedes Iii. den Rmern vermacht. 3) Pergmum bestand von 283 133. Attlus Iii. vermachte das reiche, durch Pflege der Wissenschaften (pergamenifche Bibliothek, Pergament) mit gypten wetteifernde Land den Rmern. 4) Pontus, feit 270 selbstndig von Syrien. Milhridates der Groe trat als einer der gefhrlichsten Feinde der Rmer auf; im Jahre 64 ward Pontus rmische Provinz. 5) Parthien, seit 250 unabhngig, umfaffte unter Arskesd. Gr. (130) alle Lnder zwischen dem Euphrat und Indus. Es widerstand den R-mern (Crassns) und wurde nicht rmische Provinz; seine Bewohner bekannten sich zur Religion der Magier (. 9) und gingen aus die griechische Kultur nicht ein. 6) Galatien, von Galliern in Kleinasien gegrndet. 7) Palstina. Nach der Rckkehr der Juden aus dem babylonischen Exil wurden die Hohenpriester als eigentliche Regenten des Volkes immer unabhngiger. Nach dem Tode Alexanders, sich gegen die Juden und Samariter sehr gndig bewies, wechselte in Pa-lstina gyptische und neusyrische Herrschaft. Ptolemus I. nahm Jerusalem ein und fhrte eine groe Kolonie Juden nach Alexandria, wodurch er sowohl den Handel als die Wissenschaft (Septuaginta) frderte. Als Antichus d. Gr. Palstina eroberte, blieben die Juden unter syrischer Herrschast und hatten namentlich

14. Teil 2 - S. 41

1888 - Hannover : Helwing
Die Kreuzzge. 41 7. Die reumge. 1) Der erste Kreuzzug; 10961099. a. Die Pilger vor den Kreuzzgen. Schon seit den ersten Jahr-Hunderten christlicher Zeitrechnung war es bei den Christen Sitte, Wall-fahrten nach dem heiligen Lande zu unternehmen, besonders seit Kon-stantin sich um die heiligen Sttten so verdient gemacht hatte. Er lie dieselben reinigen und ausschmcken, das verschttete Grab des Herrn wieder herstellen und der demselben einen prachtvollen Marmor-tempel und daneben die herrliche Kirche der Auferstehung erbauen, bei deren Einweihung er selber zugegen war. Auch seine fromme Mutter Helena wallfahrte noch im hohen Alter nach dem gelobten Lande und erbaute der der Geburtssttte des Herrn und auf dem lberge Kirchen. Den Pilger bekleidete der Priester mit dem wallenden Pilgergewande und dem muschelbedeckten Pilerhute, versah ihn mit dem Kreuze, hngte ihm die Pilyertasche um, reichte ihm den Pilgerstab und segnete ihn. An den italienischen Ksten sammelten sich die Pilger und fuhren von da nach dem Lande der Verheiung. Sie beteten dort an dem Steine, auf welchem Christus gesessen, und tranken aus der Quelle, deren Wasser einst seine Lippen berhrte; ihr hchstes Glck war, auf den Bergen seines Leidens und an der Sttte, wo sein Leib bestattet worden war, zu knieen. In allen christlichen Lndern konnte der Pilger aus gastfreie Aufnahme rechnen. Nach seiner Rckkehr geno er in seiner Heimat allgemeine Achtung; ein Palmenzweig, den er aus Palstina mitgebracht, wurde auf dem Altare der Kirche aufgestellt. Als im siebenten Jahr-hunderte die Araber Palstina eroberten, strten sie die Pilgerfahrten doch nicht. Bedrckter wurde die Lage der Wallfahrer und der in Palstina wohnenden Christen, als die Trken, ein asiatisches Nomadenvolk. Palstina in Besitz nahmen; sie entweihten die heiligen Orte und mihandelten die Christen. Einem schlichten Einsiedler ge-bhrt der Ruhm, das ganze Abendland zur Wiedereroberung des heiligen Landes unter die Waffen gerufen zu haben. Das war Peter von Amiens (fpr. Amjng). Auch er machte eine Wallfahrt ins gelobte Land und sah die Greuel an den heiligen Sttten, lie sich die Marter erzählen, welche die Glaubensbrder von den Trken erdulden muten, und fate den Ent-fchlu, das Abendland zum Kampfe gegen die Unglubigen aufzurufen. Wie er nachher vorgab, bestrkte ihn der Heiland selber in diesem Ge-danken mit den Worten: Eile, Peter, dein Vorhaben auszufhren!" Der Papst nahm ihn freudig auf, gab ihm Empfehlungsbriefe an die Groen Frankreichs und beauftragte ihn. predigend Stadt und Land zu durchziehen, um die Gemter fr dieses groe Unternehmen vorzubereiten. In eine Mnchskutte gekleidet, barfu, ein Kruzifix in der Hand haltend, ritt er auf einem Esel durch Italien und Frankreich, und sem flammendes Auge, sein mageres, von vielen Entbehrungen durch-furchtes Gesicht gab seinen Worten Nachdruck. Er erzhlte von den

15. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 123

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Der dritte Krieg gegen Mithridates und die Taten des Pompejus im Orient. 123 b) Der Feldzug des Pompejus gegen Mithridates. An die Stelle des Lucullus, welcher als Konsul zuerst erfolgreich gegen Mithridates gekmpft hatte, trat als Oberfeldherr mit unumschrnkter Voll-macht Pompejus, der nach dem eben beendigten Kriege gegen die See-ruber noch auf asiatischem Boden stand. Die Frsprache des C. Julius Csar und die Beredsamkeit des M. Tullius Cicero hatten einem diesbezglichen Antrag des Volkstribunen C. Manilius zum Sieg der-Holsen. Pompejus schlug den Mithridates und verfolgte ihn nach dem Schwarzen Meere hin. Am Fue des unwegsamen Kaukasus bog er um und schlug die Richtung nach Syrien ein. Pontus wurde rmische Provinz (64). c) Pompejus unterwirft Syrien und Palstina. Das alte Seleu-cidenreich war durch die fortgesetzte Abbrckelung einzelner Teile anf das eigentliche Syrien (am Ostrande des Mittelmeeres) zusammengeschwunden. Diesen Rest des einstigen Weltreiches verwandelte Pompejus in eine r-mische Provinz. Darauf zog er.weiter nach Sden, um auch das Volk der Juden von Rom abhngig zu machen. Als er vor Jericho lagerte, erhielt er die Nachricht von dem Tode des Mithridates (63). In Palstina herrschte damals ein Thron streit zwischen zwei Brdern aus dem Helbengeschlechte der Makkaber, welches einst der Vor-kmpfer der Juden in dem Befreiungskampfe gegen Syrien gewesen war (vgl. S. 71 f.). Da Pompejus sich fr den einen Bewerber erklrte, so versuchten die Anhnger des andern dem rmischen Heere den Eintritt in die Hauptstadt Jerusalem zu verwehren, beschrnkten sich aber bei dessen Annherung auf die hartnckige Verteidigung des Tempel-berges. Erst nach drei Monaten wurde dieser an einem Sabbat er-strmt, und Pompejus betrat das Allerheiligste, lie aber sonst in der eroberten Stadt Milde und Schonung walten. Palstina wurde den Rmern zinspflichtig. 6) Des Pompejus Rckkehr nach Italien (62). Pompejus schaltete im Morgenlande ohne Ermchtigung des Senates wie ein zweiter Alexander der Groe. Nachdem er die Verhltnisse Asiens so geordnet hatte, da alle Lnder bis zum Euphrat den Rmern teils als Provinzen teils als abhngige Staaten gehorchten, trat er die Rckfahrt in die Heimat an; Ende 62 landete er in Brundisium. Hier entlie er wider aller Erwarten sein Heer, mit dessen Hilfe er bei den zerrtteten Verhltnissen Italiens sich leicht in den Besitz der Alleinherrschaft htte setzen knnen. Die Krankheit des rmischen Staatskrpers zeigten der mit allen Mitteln gefhrte Parteikampf und die kurz vorher unterdrckte Verschwrung de Catilina.

16. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 127

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Der dritte Krieg gegen Mithridates ac. Die Verschwrung des Catilina. 127 die fortgesetzte Abbrckelung einzelner Teile war sein Umfang auf das eigentliche Syrien (am Ostrande des Mittelmeeres) zusammengeschwunden. Diesen Rest des einstigen Weltreiches verwandelte Pompejus in eine r-mische Provinz (64). Darauf zog er weiter nach Sden, um auch das Volk der Juden von Rom abhngig zu machen. Als er vor Jericho lagerte, erhielt er die Nachricht von dem Tode des Mithridates (63). In Palstina herrschte damals ein Thron st reit zwischen zwei Brdern aus dem Heldengeschlechte der Makkaber, welches einst der Vor-kmpfer der Juden in dem Befreiungskampfe gegen Syrien gewesen war (vgl. S. 73). Da Pompejus sich fr den einen Bewerber erklrte, so versuchten die Anhnger des andern dem rmischen Heere den Eintritt in die Hauptstadt Jerusalem zu verwehren, beschrnkten sich aber bei dessen Annherung auf die hartnckige Verteidigung des Tempel-berges. Erst nach drei Monaten wurde dieser an einem Sabbat er-strmt, und Pompejus betrat das Allerheiligste, lie aber sonst in der eroberten Stadt Milde und Schonung walten. Palstina wurde den Rmern zinspflichtig. e) Des Pompejus Rckkehr nach Italien (62). Pompejus schaltete im Morgenlande ohne Ermchtigung des Senates wie ein zweiter Alexander der Groe. Nachdem er die Verhltnisse Asiens so geordnet hatte, da alle Lnder bis zum Euphrat den Rmern teils als Provinzen teils als abhngige Staaten gehorchten, trat er die Rckfahrt in die Heimat an; Ende 62 landete er in Brundisium. Hier entlie er wider aller Erwarten sein Heer, mit dessen Hilfe er bei den zerrtteten Verhltnissen Italiens sich leicht in den Besitz der Alleinherrschaft htte setzen knnen. Die Krankheit des rmischen Staatskrpers zeigten der mit allen Mitteln gefhrte Parteikampf und die kurz vorher unterdrckte Verschwrung des Catilina. 5. Die Verschwrung des Gatitina. 63 L. Sergius Catilina stammte aus einer vornehmen Patrizier-familie und war von der Natur mit allen Vorzgen des Geistes und des Krpers ausgestattet. Aber er schndete seinen Namen und seine vortrefflichen Anlagen schon in btr Jugend durch Ausschweifungen und eine Reihe von schauderhaften Verbrechen. Nachdem er das bei den chtungen des Sulla und durch Erpressungen in der Provinz Afrika erworbene Vermgen verprat hatte, suchte er aus alle Weise zu neuem Reichtum zu gelangen. Sein nchstes Ziel war das Konsulat, um welches er sich fr das Jahr 63 bewarb. Er lie es an Bestechungen nicht fehlen und stellte in geheimen Zusammenknften dem verworfensten Gesindel aller Klassen Tilgung der Schulden und Bereicherung aus Kosten der Besitzenden in Aussicht.

17. Die Weltgeschichte - S. 4

1881 - Gießen : Roth
4 Die Eroberung Palstinas; die Zeit der Richter. Hier htete er die Herde Jetrs und heiratete dessen Tochter Z i p x a; erhielt aber von Jehovah den Auftrag, das Volk Israel aus gypten wieder nach Palstina zurckzufhren. Mse und sein Bruder Aaron erschienen vor Pharao; aber erst, als bei der zehnten Plage alle erstgeborene gypter und des Knigs eigener Sohn starben, wurde Pharao veranlat, das Volk ziehen zu lassen. Mse fhrte sein Volk zur Zeit einer Ebbe durch das rote Meer; Pharao und die gypter, die ihn verfolgten, ertranken, als die Flut kam. . 6. Mse htte auf dem nchsten Wege in wenigen Wochen im Sden von Palstina sein knnen; allein er wollte sein Volk durch einen lngeren Zug in der arabischen Wste abhrten und erst eine krftigere Jugend heranwachsen lassen. Deshalb fhrte er sein Volk nach Sden bis zum Berge Sinai, gab ihm hier Gesetze, wodurch die Verehrung des alleinigen, wahren Gottes, des Jehovah, geboten und jeder Gtzendienst bei Todesstrafe verboten wurde. Der schnste Teil der Gesetze des Mose sind die 10 Gebote, welche in 10 kurzen Stzen alles angeben, was der tugendhafte Menfch zu thun und zu lassen hat. Dann lie Mse dem Jehovah ein Heiligtum bauen, die Stiftshtte. Sie war von bergoldetem Holze gemacht und konnte fortgetragen werden. Durch einen Vorhang war das Innere der Stiftshtte in das Heilige und Allerheiligste geteilt; in dem Heiligen befand sich der Schaubrottisch, der siebenarmige Leuchter und der Rucheraltar; in dem Allerheiligsten befand sich die Bundeslade, eine Lade oder ein Kasten, in dem die 10 Gebote, aus zwei steinernen Tafeln eingegraben, niedergelegt waren. Vor der Stiftshtte war der Vorhof, in welchen das Volk gehen durfte, um auf dem Brand-opferaltare Stiere, Klber, Widder, Schafe und Tauben dem Jehovah zu opfern. Das Volk selbst wurde in 12 Stmme eingeteilt nach den 12 Shnen des Jakob; an die Stelle des Joseph waren die Namen seiner beiden Shne Ephraim und Manasse getreten. Dem Stamme L e v i wurde der Priesterdienst bertragen. Der hchste Priester war der Hohepriester. Der erste Hohepriester war Aaron, der Bruder des M s e. Die Eroberung Palstinas; die Zeit der Richter. 7. Vierzig Jahre lang hatte Mse sein Volk in der Wste herum-gefhrt und war dann von Osten her in Palstina eingedrungen. Er er-oberte das Land stlich vom Jordan und verteilte dasselbe an die Stmme Rben, Gd und den halben Stamm Manasse; dann starb er, und ihm folgte Jsua. Dieser fhrte das Volk der den Jordan, das

18. Geschichte des Altertums - S. 54

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Geschichte der Griechen. nahm er von dem Arzte die Arznei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick auf ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getuscht; er verfiel in starken Schwei und wurde gesund. Bald darauf konnte er sein Heer an der Kste entlang in der Richtung nach Syrien weiterfhren. Indessen hatte Dareios ein groes Heer zusammengebracht, das aber, wie einst das des Xerxes, aus Truppen der verschiedensten Vlkerstmme zusammengesetzt und ohne Ordnung und Einheit war. Mit diesem ber-schritt er im Rcken des makedonischen Heeres das Gebirge und nahm bei der Stadt Jssos Ausstellung, so da Alexander, um ihm die Entscheidungsschlacht zu liefern, kehrt machen mute. Parmenion ber-gab er den Befehl der den linken Flgel; er selbst stellte sich an die Spitze des rechten Flgels, mit dem er wiederum den vernichtenden Sto Stacht bei Q1i| die feindliche Schlachtlinie fhrte. Als Dareios selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rckwrts wenden lie, verbreitete sich der Schrecken der sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Dareios wurden gefangen und von dem Sieger edelmtig behandelt. Bald darauf schickte Dareios Gesandte an ihn und bot ihm die Abtretung Asiens bis zum Euphrat an. Ich wrde es annehmen, wenn ich Alexander wre", sagte Parmenion; ich auch, wenn ich Parmenion wre", erwiderte der König. Er war entschlossen den Krieg fortzusetzen. Zunchst folgte er dem flchtigen Dareios nicht, sondern machte sich daran, die gesamte Mittelmeerkste des Perserreiches zu unterwerfen. Die 332. phnikische Stadt Tyrus, einst einer der grten Handelspltze des Mittelmeeres und noch immer eine hervorragende Stadt, dazu auf einer E-nnahme Insel gelegen und daher schwer einzunehmen, versagte ihm den Gehorsam; aber nach achtmonatlicher Belagerung wurde sie erobert. Dann zog er gypten, durch Palstina nach gypten, dessen Bewohner das persische Joch lngst nur mit Widerwillen ertrugen und ihn mit Freuden aufnahmen, zumal da er, anders als Kambyses, die heimischen Götter schonte. Hier grndete er an einer der Nilmndungen die erste und berhmteste aller der Städte, die ihm ihre Entstehung verdanken, Alexandria, das sich infolge seiner gnstigen Lage schnell zu einer groen Handelsstadt entwickelte und es bis heute geblieben ist. Von gypten aus machte er einen Zug durch die Wste nach dem in einer Oase liegenden berhmten Heiligtum des obersten gyptischen Gottes Ammon, dessen Priester den groen König und Feldherrn als einen Sohn des Gottes begrten.

19. Erzählungen aus der Geschichte - S. 9

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
9 das Verderben des israelitischen Volkes. Mit schnellen Schritten brach es aber nach seinem Tode herein. Die Israeliten trennten sich in zwei Theile. Der grere hie Israel; er bestand aus zehn Stmmen und hatte zur Hauptstadt (Sichern, dann Thirza und zuletzt das neu erbaute Samaria. Der kleinere Theil war Inda mit zwei Stmmen und der Hauptstadt Jerusalem. Das Reich Israel dauerte nach Salomos Tod noch 253 Jahre und wurde, nachdem zwanzig Könige regiert hatten, 720 v. Chr. von dem assyrischen Könige Salmanassar vernichtet. Der grere Theil des Volkes wurde aus Palstina in entlegene Gegenden Assyriens versetzt, und an seine Stelle muten Einwohner von Babylonien nach Palstina bersiedeln; diese wurden durch Ver-schmelzuug mit den zurckgebliebenen Israeliten die Stammvter der den Israeliten verhaten Samariter. Das Reich Inda bestand bis zum Jahre 586 v. Chr.; Nebu-kaduezar, König von Babylonien, eroberte es, zerstrte Jerusalem und versetzte die meisten Einwohner nach Babylonien. Aus dieser assyrisch-babylonischen Gefangenschaft gestattete den Israeliten 535 der Perserknig Cyrus die Rckkehr in ihr Vaterland; es waren aber nur noch Leviten und Leute aus den Stmmen Inda und Benjamin, daher auch von jetzt an der Name Juden zur Bezeich-nung des israelitischen Volkes anfiam. Sie lebten fortan den be-nachbarten mchtigen Vlkern nnterthan und wurden zuletzt von den Rmern unterworfen. 8. 7. Die Phnizier. Die Phnizier wohnten ursprnglich am persischen Meer-bnsen, wanderten aber von da aus und kamen ungefhr zur glei-chen Zeit mit den Hebrern bis in das Kstenland nrdlich von Palstina. Hier in diesem schmalen Striche Landes zwischen Pal-stina, dem Libanon und Syrien lieen sie sich bleibend nieder und erhielten durch ihre Thtigkeit, welche sie in Handel und Industrie entwickelten, fr lange Zeit eine hohe Bedeutung. Denn durch die natrliche Beschaffenheit ihres Landes, welches felsig und unfruchtbar war, aber gute Hafeupltze am Meere bot, wurden sie unmittelbar auf die Schifffahrt und den Handel hinge-wiesen. An Holz zum Schiffbau warueberflu da, und das Meer zeigte ihnen die Straen, auf welchen sie Gewinn und Reichthmer suchen konnten. Die berhmtesten Städte der Phnizier waren Sidon und Tyrus. Sidon war die ltere und zur Zeit der Auswanderung

20. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 43

1905 - Leipzig : Hirt
43 und der Meereskste gelegenen Gebiete kamen in seine Hnde. Er selbst setzte sich in der Kirche des Heiligen Grabes die Knigskrone von Jern-salem auf. Der 6, und 7. Zug. Ludwig Ix. von Frankreich nahm den Plan des Papstes Innozenz Iii. wieder aus, die christlichen Besitzungen in Palstina durch die Eroberung von gypten und Tunis zu schtzen. Er unternahm deshalb zwei Kreuzzge nach diesen Lndern. Ans dem ersten Zuge wurde er gefangen genommen, auf dem zweiten fand erden Tod. Verlust der Eroberungen in Palstina. Durch solche fortwhrende Mierfolge verloren die abendlndischen Christen den Mut zu weitern Kreuzzgen. Die mit Mhe eroberten Besitzungen gingen der Reihe nach verloren; im Jahre 1291 siel die letzte von den Christen behauptete Festung Akkou. Palstina wurde wieder eine trkische Besitzung und ist es heute noch. Folgen der Areuzzge. Ursachen des Mierfolges. Der eigentliche Zweck der Krenzzge ist auf die Dauer nicht erreicht worden; denn es fehlte eine einheitliche militrische Oberleitung und die Einigkeit unter den christlichen Fürsten. Ferner war das Knigreich Jerusalem von dem Abendlande zu weit ent-fernt; der Transport der Mannschaften und Lebensmittel war daher zu schwierig und zu teuer; die Reihen der Kreuzfahrer waren durch Ent-behrungen, Krankheiten und Kmpfe mit feindlichen Stmmen gelichtet, ehe sie ihren Bestimmungsort erreichten. Dagegen wohnten die Gegner des christlichen Reiches in der Nhe und verfgten der reiche Mittel und bedeutende Truppenmaffen. Wirkung auf die Stellung der Ppste und der Fürsten. Trotzdem hatten die Kreuzzge fr die ganze Kulturentwicklung des Abendlandes bedeutsame Folgen. Sie befrderten den Einflu der Ppste, die als Urheber und geistige Leiter dieser Unternehmungen auf eine ganz neue Weise in den Mittelpunkt der christlichen Welt traten. Ferner wuchs die Macht der Fürsten, welche die durch den Tod der Ritter erledigten Lehen mit der Krone vereinigten. In Frankreich wurde das Krongebiet dadurch fast verdoppelt; das deutsche Kaisertum hatte weniger Nutzen davon durch den Wechsel der Kaiserfamilien. Wirkung ans das Rittertum. Dem kriegerischen Mute der Ritter gaben die Kreuzzge neue Aufmunterung und eine idealere Richtung. Wieviel hher mute der Mut des Ritters sich heben, wenn er sein Schwert umgrtete, um zum Kampfe fr das heiligste Land der Erde auszuziehen, als wenn es nur eine Fehde mit seinem Nachbarn galt! Die Lnge des