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1. Freiburger Lesebuch - S. 90

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 90 — 40. Wahrzeichen der Stadt Freiburg. Unter Wahrzeichen einer Stadt verstand man im Mittelalter allerlei Denkmale und Merkwürdigkeiten an Kirchen und öffentlichen Orten, die jeder wandernde Handwerksbursche gesehen haben mußte, um sich auszuweisen, daß er in dieser Stadt gewesen sei. Denn damals war die Kunst des Lesens und Schreibens noch wenig verbreitet, und ein schriftlicher Ausweis hätte dem Handwerksburschen wenig genützt. Ein solches Wahrzeichen befindet sich am Schwabentor an der Spitze des dem Oberlindenplatz zugekehrten Gewölbebogens. Es ist ein sitzendes Männlein, welches das linke Bein über das rechte geschlagen hat. Dieses sog. Dornmännle wird als Darstellung eines Wettläufers gedeutet, der sich einen Dorn aus den Fersen zieht. Ein anderes Wahrzeichen der Stadt Freiburg befindet sich unter den Figuren des Münsterportals. Mitten unter den Auferstandenen sieht man hier einen betenden Teufel mit Affenkopf, Menschenleib und Krallenfüßen. Nach Schreiber. 41. Die Dreisam. Man liest und hört oft, der Name Dreisam komme daher, weil dieser Fluß aus der Vereinigung dreier Bäche, des Ibenbachs, Wagensteigbachs und Rotbachs entsteht; aus „drei zusammen“ sei Dreisam geworden. Diese Ableitung des Namens ist jedoch nicht richtig. Dreisam ist ein keltisches Wort und bedeutet etwa die „Schnellfließende“. Der Ibenbach entspringt bei St.peter. Seinen Namen hat er von der Eibe, die früher bei uns ganze Wälder bildete, heute aber nur noch selten wild vorkommt. Er fließt oberhalb Burg nahe bei der Wiesneck in den Wagensteigbach, der am Hohlen Graben bei St. Märgen entspringt und von Osten durch die Wagensteige herabkommt. Der Wagensteigbach ist der alte Oberlauf der Dreisam und hieß auch ehedem Dreisam. Der dritte Quellbach, der Rotbach oder Höllenbach, hat seinen Ursprung in der Nähe des Feldbergs im dunkeln Mathislesweiher. Moorig ist das Gelände bis nach Hinterzarten und Steig hinab, das der kleine Bach zu durchfließen hat: daher ist sein Wasser rotbraun, und deshalb nennt man ihn Rotbach. Durch das malerische Löffeltal mit seinen Mühlen und Sägen springt er über die Felsen hinunter nach Höllsteig zum „Sternen“, wo aus der Ravennaschlucht von der Räwene, d. h. der Ansiedlung des Räbano, der Ravennabach ihm zustürzt. An der malerischen alten St. Oswaldkapelle vorbei eilt der Rotbach zum Hirschsprung, wo die hohen Felsentürme sich zu berühren scheinen. Vorbei an der Klausenkapelle, an alten malerischen Holzhäusern fließt der wie Rauchtopas dunkle und doch klare Bach zum mächtigen Schwarzwaldhaus „zum Himmelreich“ und betritt nun wie aufatmend von seinem rastlos eilenden Lauf das weite freundliche Dreisamtal.

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1. Freiburger Lesebuch - S. 91

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 91 — Zwischen Burg und Zarten, etwa acht Kilometer oberhalb Freiburg, vereinigt er sich mit dem Wagensteigbach zur Dreisam. Bis Ebnet, drei Kilometer vor Freiburg, hält diese etwa die Mitte des Tales ein, hier aber wendet sie sich nach Norden und zieht am Nordrande des Tals dahin, einen kleinen Wasserlauf aus dem St. Ottiliendobel aufnehmend, vorbei an der Kartause und an den Befestigungen des Schloßberges bis zur Stadt. In alter Zeit mußte sie auf diesem Wege eine Reihe von Granatschleifmühlen treiben. Noch hält das Granatgäßle bei der Schwabentorbrücke die Erinnerung daran wach. Bei Ebnet nimmt die Dreisam den am Nordrand des Tals durch die Matten daherkommenden Eschbach auf, der seinen Ursprung am nördlichen Pfeiler der den mächtigen Kandel mit dem mächtigeren Feldberg verbindenden Bergbrücke bei der alten Benediktinerabtei St. Peter hat. Durch kleine Wasserläufe aus dem Wittental, dem Atten- und Weichental hat er sich gestärkt und eilt rauschend und munter der Dreisam zu. Ebnet gegenüber liegt das Mineralbad Littenweiler, weiter aufwärts öffnet sich das Kappeler Tal, das sich oben gabelt; der längere Ast, der bis zum Schauinsland heranreicht, wird vom Reichenbach durchflossen, der sich ebenfalls in die Dreisam ergießt, nachdem er aus dem kleinen Kappeler Tal das Intenbächle aufgenommen hat. Noch ein wenig weiter flußaufwärts nahen sich von Süden der Dreisam zwei Geschwister, die kräftige wasserreiche Brugga und der schwächere Krummbach, der zwischen Kirchzarten und Oberried den hübscheren Namen Osterbach führt. Die beiden Bäche kommen aus dem Oberrieder Tal. Der Osterbach hält sich sorglich am Ostrand des Tals und hat davon auch seinen Namen empfangen. Er stammt aus dem eigensten Gebiet des Feldbergs und hat sich das tiefeinschneidende, felsige Zastlertal zur Bahn gewählt, vielleicht auch gewühlt. Ähnlich die stattliche, muntere Brugga. Auch sie kommt vom Feldberg her. Sie entspringt im Napf, dem obersten napfartig hohlen Winkel des Tals St. Wilhelm als St. Wilhelmer Talbach und nimmt erst bei der „hohen Brücke“, wo das Huselbächlein vom Schauinsland her zu ihr stößt, den Namen Brugga — Brückbach an. Aus dem Hexental, südlich von Freiburg, das den wundervoll geformten Schönberg vom Hauptgebirge trennt, kommt noch ein Bach hervor, der ebenfalls Reichenbach heißt. Seinen Ursprung hat er nahe beim Kloster Sölden, einer ehedem zu St. Peter gehörenden Probstei. Unterhalb Merzhausen wendet er sich nach Westen und schlängelt sich unter dem Namen Mühlebach am Tuniberg entlang bis zum Kaiserstuhl und zur Dreisam. Mancher Besucher Freiburgs wird im Sommer und Winter vielleicht vergeblich nach dem Wasser der Dreisam ausschauen. Wohl sieht er das sorglich eingedämmte, von mehreren Brücken und Stegen überspannte Flußbett und erfährt wohl, daß dies die Dreisam vorstellt, aber Wasser sieht er nicht darin, nur Steingeröll, das trockenen Fußes überschritten werden

2. Badisches Realienbuch - S. 20

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 18 8. Ter Neumagen fließt durch das Münstertal. St. Trudpert, ehemaliges Kloster; Staufen. 9. Die Elz entspringt am Briglirain und durchfließt in ihrem Oberlauf das landschaftlich schöne P r e ch - tal. Auf der linken Seite nimmt sie die aus dem Simonswüldertal kom- mende Wildgutach aus. Bei Riegel vereinigt sie sich mit der Dreisam und Glotter. Durch den Leo- poldskanal kann das Was- ser der drei Flüsse direkt dem Rheine zugeführt wer- den, wodurch Überschwem- mungen vorgebeugt wird. Die Dreisam (= drei Quellbäche zusammen) fließt im Oberlaufe (Rotbach) durch das Höllental, eine wilde, von dunkeln: Walde umrahmte Felsschlucht mit turmhohen Wänden. An der engsten Stelle der Schlucht, dem sogenann- ten „Hirschsprung", steht auf hoher Felszacke ein eherner Hirsch. Unweit davon liegen auf einer Erhebung der nördlichen Tal- wand die Trümmer der Burg Falkenstein (Leseb. Ii., 113). Nach dem Höllen- tal durch fließt die Dreisam das „Himmelreich". So heißt der sonnige, 6 km breite und 14 km lange Taltrichter, der im Schmucke lieblicher Gärten, Wein- berge, Dörfer und Villen prangt. Von Freiburg ab ist die Dreisam kanalisiert. (Hochwasser!) Das Dreisamtal ist der wichtigste Gebirgsübergang im südlichen Schwarz- wald vom Rhein nach Schwaben. (Geschichtlich berühmt als Römerstraße; Reiseweg der österreichischen Kaiserstochter Marie Antoinette zur Hochzeitsfeier nach Paris 1770; Rückzngsweg des Generals Moreau nach der Schlacht bei Liptingen 1796.) Gleichgerichtet mit der Straße überschreitet die Höllentalbahn den süd- lichen Schwarzwald. Sie führt von Freiburg über Neustadt nach Donaueschingen und erreicht mit 893 in die größte Höhe der badischen Eisenbahnen. Zur Über- windung der starke;: Steigung mußte die Linie streckenweise als Zahnradbahn a>:gelegt werden (Hirschsprung bis Hiirterzarten, 7 km). Auch sonst zeigt die Eingang von Schloß Rütteln. Nach einer Photographie von G. Röbcke in Freiburg.

3. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 129

1839 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. i 29 Hoden und Schuttland. — Der Neunmagen kommt aus dem Mün- sterthale. Er entspringt in der Gegend von Hofsgrund, (3570' hoch); und vollendet in 6 Stunden seinen Lauf. In seinem obern und mittlern Laufe fließt er in Gneiß, von Porphyr begleitet; da, wo er aus dem Münsterthale hervortritt, durchbricht er den bunten Sandstein und zu seiner Rechten erhebt sich der Staufener Schloß- berg, der aus Rogenstein besteht; alsdann fließt er im Schuttland zum Rheine. Das untere Münsterthal hat sehr hohe, steile Berg- wände, die einen erhabenen Anblick gewähren. An seinem Aus- gang liegt das Städtlein Staufen, und weiter oben das aufgeho- bene Kloster St. Trutpert, wo nun ein Berg- und Hüttenwerk ist. 33. Die Elz entspringt in der Nähe des Hochkopfs ; sie heißt in ihrem obern Laufe Elz ach. Sie fließt zuerst in einem Querthal nördlich; dann windet sie sich um den 3204' hoffen Gschasikopf, nimmt einen westlichen Lauf an und durchfließt das sogenannte Prechtthal. Nachdem sie auf ihrem linken Ufer die dem Simons- wälder Thal entfließende wilde Gutach in sich aufgenommen, nimmt sie den Namen Elz an. Bei Riegel vereinigt sie sich mit der ihr auf dem linken Ufer zuströmenden Dreisam, mit welcher sich die Glotter vereinigt, die aus dem Glotterthale kommt und zwischen beiden Flüssen sich hinzieht. Bis vor Waldkirch, wo sich das.elzthal erweitert, fließt sie in Gneiß, alsdann im Schuttland. An ihr liegen die Städte: Elzach, Waldkirch, Emmendingen, eine Stunde hinter Emmendingen die Burg Hochburg; weiter unten Kenzingen. — Die Dreisam kommt zuerst als der Höllen- bach aus dem Höllenthal,' welcher bei Breitnau (3173' hoch) ent- springt. Da, wo sie den Namen Dreisam annimmt, von Kirch- zarten gegen Ebnethin, heißt das Thal das Himmelreich. Mehrere Seitenthäler mit Seitenflüßlein ziehen sich von Oberried, St. Märgen und St. Peter herab. Das Höllcnthal ist eine sehr enge Bergschlucht, durch schroffe, gegenüberstehende Felswände gebildet, ungefähr eine Viertelstunde lang, von einem Bach durchflossen. Das Dreisamthal öffnet sich in die Ebene mit dem Freiburger Schloßberg zur Rechten, hinter welchem sich der hohe Roßkopf erhebt, und mit dem Bromberg zur Linken, an den sich zur Seite der Schönberg anlegt, und vor demselben her der Lorettvberg oder das sogenannte Berglcin. Das Höllcnthal ist eins der wildesten 6..

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 15

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
15 24 a. Die Kan-er kommt vom Blauen und ergießt sich nahe beim „Jüeiner Klotz" in den Rhein. An ihr liegt das Städtchen Kandern. Unweit Rändern liegen, weithin sichtbar, Schloß Bürgeln „auf der !föh", eine ehemalige Probslei, und die Ruine Sausenburg. b. Der Kiembach entspringt am Kohlgarten und ist nur wenige Stunden lang. Das Thal dieses Flusses ist außerordentlich anziehend und mild, da es vor allen rauhen Winden geschützt ist. In demselben liegt am Nordfuße des Blauen der freundliche Badeort Badenweiler, feiner heilkräftigen warmen Quellen wegen viel- besucht. Diese waren schon den allen Römern bekannt, und noch jetzt zeigt man die wieder aufgedeckien Überreste des alten „Römerbades". Am Ausgange des Thales liegt Müllheim, Amtsstadt mit 3100 E. Die Gegend bei Müllheim (von.der Wiese bis zum Neumagen) ist das reichgesegnete Markgräflerland. Köstlicher Wein reift hier auf den fonnigen Vorhügeln des Gebirges. e. Der Neumagen kommt vom Belchen. Sein schönes Thal wird das Münsterlhal genannt. Im obern Teile desselben liegt St. Trudpert, ehemals ein Kloster. Bei der Thalöffnung, in schöner und fruchtbarer Gegend, befindet sich Staufen, eine Amtsstadt. 23. a. Die Elz hat ihren Ursprung mitten im Schwarzwalde, unfern der Bregquelle. In einem gewaltigen Bogen durcheilt sie das an Naturschönheiten reiche „Prechthai". Unterhalb Waldkirch verläßt sie die Berge und tritt in die fruchtbare Rheinebene. Bei Riegel vereinigen sich die Dreisam und Glotter mit ihr. Hier zweigt auch der Leopoldskanal ab. Derselbe wurde angelegt, um bei Hochwasser Überschwemmungen zu verhüten. Oberhalb waldkirch nimmt die Elz die wildgutach aus. Dieses reißende Bergwasser durchströmt das vielbesuchte Simonswälderthal, eines der groß- artigsten Gebirgsthäler im ganzen Schwarzwald. b. Die Glottev durchströmt ein in seinem untern Teile sehr mildes und geschütztes Thal, das feurige U)eine erzeugt. Bei Langendenzlingen erreicht sie die Ebene. c. Die Dreisam, ein Zufluß der Elz, entsteht durch den Zu- sammenfluß dreier Gebugsbäche, woher ihr Name rührt. Das Drei- samthal ist sehr merkwürdig. Hinter Freiburg ist es zuerst breit und äußerst lieblich. Diele Strecke nennt man wegen ihrer Anmut das „Himmelreich." Weiter hinauf aber wird es zu einer schauerlichen Fels- schlucht, der man den Namen „Höllenthal" beigelegt hat. Die schmälste Stelle der Schlucht heißt der „ksirschsprung". Unweit davon liegen aus steiler bsöhe die fast unzugänglichen Überreste der Burg Falkenstein. Durch das l)öllenthal schießt brausend der Höllenbach. Daneben zieht eine schöne Runftstraße in zahlreichen Windungen aus die pöhe des Schwarzwaldes, anr Titisee vorbei nach Neustadt und Donaueschingen. Jetzt führt sogar eine Eisenbahn chie sog. bsöllenthalbahu, teilweise als Zahnradbahn) da hinauf und verbindet Freiburg mit Neustadt. Ii, 113. 2*

5. Neue Landeskunde von Württemberg - S. 10

1910 - Stuttgart : Holland & Josenhans
10 Murg, die Oos. In ihrem lieblichen, vielgepriesenen Tale liegt das Welt-- bad Baden-Baden. 3. Die A l b. Sie sammelt ihre Wasser bei Herrenalb, geht aber bald ins Badische über. In den Neckar fließen die Esch ach, die Glatt und die Enz. Tie Enz entspringt bei Urnagold, fließt in engem Waldtale in nordwestlicher Richtung vorbei an Wildbad, Calmbach, Neuenbürg, verläßt oberhalb der bad. Stadt Pforzheim unser Land und den Schwarzwald, betritt bei Mühl- acker wieder das Württembergische, eilt vou hier ab in östlicher Richtung an Vaihingen vorbei, wendet sich bei Bietigheim nordwärts und erreicht den Neckar bei Besigheim. Ihr größter Zufluß vou rechts ist die Na- gold. Diese entspringt nahe den Enzquellen bei Urnagold, fließt in öst- licher Richtung über Altensteig, biegt bei Nagold nach Norden um, eilt an Wildberg, Calw, Hirsau, Liebenzell vorbei und mündet bei Pforzheim. Von badischen Schwarzwaldflüssen sind folgende zu nennen: 1. Die Wut ach kommt aus dem Feldsee, durchfließt den Titisee, durcheilt sodann ein enges Felstal, wird bei Achdorf nach Südwesten abgelenkt und erreicht den Rhein bei Waldshut. 2. Vom Feldberg kommt die obere Alb. Sie eilt an St. Blasien vorüber in einem malerischen, durch senkrechte Felswände eingeengten Tale dem Rhein zu. 3. Am Abhang des Feldbergs entspringt auch die Wiese, die in südwestlicher Richtung in industriereichem Tale dem Rheine zufließt. 4. Die Elz eilt an Waldkirch vorbei der Rheinebene zu. Ihr bekanntester Neben- fluß ist die Dreisam, die das wegen seiner zerklüfteten Felsmassen berühmte Höllental durchfließt, dann in das liebliche, reichgesegnete „Himmelreich" übertritt und die schöne Stadt Freiburg mit ihrem prächtigen Münster berührt. 5. Vom Kniebis kommt die Rench. Ihr Tal ist wegen seiner Mineralquellen (Peterstal, Griesbach, Antogast) bekannt. Ein Seitenbach der Rench bildet bei dem ehemaligen Kloster Allerheiligen die berühmten Wasserfälle. .6. Die Pfinz eilt an Durlach vorbei dem Rheine zu. Auf der Hochfläche des Schwarzwalds finden sich infolge der überreichen Niederschlüge viele Moore und Seen. Regen und Schneewasser können hier nicht in den Boden eindringen, weil eine Unterlage von Lehm sie daran hindert. Sumpfpflanzen, besonders Moose, haben sich daher augesiedelt und gedeihen üppig. Sind sie abgestorben, so sinken sie zu Bodeu und ver- faulen, werden aber von neueu Moospfläuzchen übernuichert, auch wachsen Moosbeeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren und die kanm mannshohen Leg- führen darauf. Der sich bildende Torf wird jedoch nicht wie in Oberschwaben zur Feuerung verwendet, weil das Holz im Schwarzwald ein viel leichter zu gewinnendes Heizmaterial bietet. Aber gute Wasserbehälter siud diese Moore. Im Verein mit den ungeheuren Wäldern des Gebirges sorgen sie dafür, daß immer Feuchtigkeit vorhanden ist. Sie bewahren das Land vor Überschwemmungen und sichern auch in der heißen Jahreszeit den Gebirgsbüchen reichliche Speisuug und damit der in den Tälern blühenden Industrie leistungsfähige Wasserkräfte. In der Mitte dieser Moore spiegelt hier und da ein stiller, düsterer See sein braunes Gewässer, z. B. der auf der Landesgrenze gelegene Hornsee bei Wildbad. Von anderer Art sind die Karseen des Schwarzwaldes. Sie liegen in steilabfallenden Mulden und Kesseln und sind in einem Dreiviertels- kreis von bewaldeten Bergwänden umschlossen. Ihre Entstehung verdanken sie der Eiszeit. Die Trichter, in denen sie liegen, wurden damals von

6. Das Großherzogthum Baden - S. 10

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Klosterkirche wurde aber erst 1830 abgebrochen, um deren Steine zum Bau der evangelischen Kirche in Freiburg zu verwenden. Kenzingen, im 8. Jahrh. ein Hof, 1249 Stadt, 1415reichs- stadt, 1638 von den Schweden und Franzosen seiner Mauern be- raubt. 11) Ein großer Nebenfluß der Elz ist die Dreisam, welche als Höllenbach aus dem Höllenthal kommt. Dieses Thal, beinahe eine Stunde lang, ist seiner pittoresken und zerklüfteten Felswände wegen berühmt. Auf einer Höhe die Ruinen des Schlosses Falkenstein. Die Mündung des Thales beißt das Himmelreich. Von dort erweitert sich dasselbe immer mehr und heißt bis Freiburg das Kirchzartnerthal. Kirchzarten enthält noch Spuren einer alten römisch-keltischen Ansiedelung: larollunum, von wo eine Römerstraße über Rottweil nach srue klaviae (Sig- maringen) führte. An der Dreisam liegt Frei bürg im Breisgau, alte Hauptstadt dieses Gau's — die dritte des Landes. Sie zählt 16,732 E. (14,741 K.. 1958 Ev., 33 Dissid. u. Is- raeliten). Einst Festung. Sitz des Erzbischofs der oberrheinischen Kirchenprovinz. Diese in herrlicher Landschaft liegende Stadt hat eine schöne gothische Kathedrale mit 356' hohem, durchbrochenem Hauptthurm und eine 1456 gestiftete Universität. Die Stadt war einst der Sitz der Herzoge von Zähringen, der Stammherrn des badischen Fürstenhauses. Schlachten am 3. und 5. Aug. 1644; Belagerungen 1713 und 1744. Der letztern sah Ludwig Xv. vom Lorettoberg aus zu. Schleifung der Festungswerke und der drei Schlösser auf dem Schloßberge 1744—45. Denkmal des Berthold Schwarz, der hier das Pulver erfunden haben soll. 1v2 Stunde nördlich liegen die Ruinen des Stammschlosses Zähringen (erbaut um 1050). Nach dem Aussterben der Zähringer Befitzthum der Grafen von Freiburg, die mit den Bürgern von Freiburg in Fehde geriethen, wobei die Burg zerstört wurde. Letz- tere mußten jedoch auf Rudolphs von Habsburg Befehl dieselbe wieder Herstellen. Der noch stehende Thurm ist ein Rest dieses Neu- baues. In der Nähe von Freiburg ist St. Peter, eine aufgehobene Benediktiner-Abtei, älteste Begräbnißstätte der Herzoge von Zährin- gen. Bei Freiburg mündet sich auch das Güntersthal, welches hoch oben am Erzkasten oder Schauinsland beginnt, im sog. Bohrer eine Felsschlucht bildet, weiter abwärts aber sich zum freundlichen Thal erweitert. Der Sage nach von einem auf dem Kibfelsen wohnen- den Edlen, Günther, gegründetes 1806 aufgehobenes Nonnenkloster. 1849 daselbst ein Treffen der Freischaaren gegen die badischen Truppen. Die Dreisam geht bei Riegel (alter Römerort) in die Elz. Diese letztere, in frühern Jahren durch häufige Ueberschwem- mungen gefährlich, hat durch Dammbauten und einen Kanal einen geregelten Lauf erhalten. 12) Der Cttenbach (Unditz) entspringt hinter Etten- heimmünster, und fließt in der Nähe der Ausmündung der Elz in den Rhein.

7. Württembergisches Realienbuch - S. 158

1909 - Stuttgart : Bonz
158 malerisch von Fels zu Fels oder zwängt sich brausend zwischen dem Gestein hindurch. — Abhänge und Hochflächen tragen prächtige Nadelholzwälder; an lichten Stellen wachsen Besenginster, roter Fingerhut, Himüeer-, Brom- beer- und Preiselbeersträucher; Heidelbeeren, Sauerklee, Farne und Flechten dagegen lieben mehr den Schatten. Glünzendgrün hebt sich die Stechpalme im Gebüsch ab. 2. Bewässerung, Bade- und Luftkurorte. Auf dem Schwarzwald regnet es häufig, am meisten in Freudenstadt, das die größte Regenmenge Württembergs erhält. Das Gestein läßt das Wasser wenig durchsickern und führt fast alles den Büchen oder Flüssen zu. Oft sammelt sich auf einer undurchlässigen Lehmschichte das Wasser an, und es entstehen Moore und Seen. Einer der größten ist der Mummelsee, der 1000 m hoch inmitten der Wälder liegt; in der Nähe von Wildbad befindet sich der Wildsee. Von dem Moorgrund sieht das Wasser bräunlich aus und bringt mit der stillen Umgebung einen düstern Eindruck hervor. Die zahlreichen Flüsse des Schwarzwaldes nimmt der Rhein ans. Zwar bilden Brigach und Brege bei Donaueschingen die Donau; aber vor Tuttlingen versickert der größte Teil ihres Wassers und läuft dem Bodensee und damit dem Rhein zu. — Die Enz mit der Nagold gelangt durch den Neckar in den Hauptstrom. Beide entspringen nahe bei einander. Die Nagold wendet sich aber zuerst östlich an Altensteig vorbei; von Nagold an fließt sie nördlich über Calw, Hirsau und Liebenzell, bis sie bei Pforz- heim die Enz erreicht. Diese berührt Wildbad und Neuenbürg, geht dann ins Badische, tritt bei Mühlacker wieder ins Württembergische über, fließt nun an Vaihingen und Bietigheim vorbei und mündet bei Besigheim. Aus der badischen Strecke liegt Pforzheim, d. h. die Stadt der Pforte, an der alten Römerstraße von der Donau zum Rhein. Unmittelbar in den Rhein sendet der Württembergische Schwarzwald die Kinzig, Murg und Alb. Die Kinzig entspringt südlich von Freuden- stadt, zieht in einem großen Bogen nach Süden durch die Mitte des Ge- birges und bildet das prächtigste Schwarzwaldtal, gehört aber nur auf der kurzen Strecke bis Alpirsbach zu Württemberg. Die Murg kommt vom Kniebis und eilt von Baiersbronn an nordwestlich durch ein gewerb- reiches Tal mit gegen 100 Mühlwerken. Auch an ihrem Zufluß, dem For- bach herrscht emsige Tätigkeit. Die Alb fließt an Herrenalb vorbei. Wildbad, Liebenzell und Teinach sind Badeorte; in den beiden ersten sprudeln warme Quellen, Teinach liefert Sauerwasser. Zu der Badekur bieten die Wälder eine erfrischende, würzige Luft; diese lockt im Sommer Tausende von Erholungsbedürftigen nach Freu den st adt, Herrenalb, Calw und andern Luftkurorten.

8. Freiburger Lesebuch - S. 16

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 16 — Bahlingen, Bötzingen, Jhringen, Rimsingcn, Munzingen, Opfingen, Wendlingen u. a. stammen daher. Unter dem Schntze des Herrn ihres Dorfes und der mächtigen Breisgaugrafen, die mit Vorliebe den Namen Berthold führten, pflügten die Bauern die schwere, fruchtbare Erde, pflanzten an den sonnigen Abhängen der Vorberge den köstlichen Weinstock, und was sie nicht selbst spinnen, weben, schneidern und schustern konnten, das brachte ihnen der hausierende Händler von Straßburg und Basel. Da, wo heute Freiburg steht, grenzte damals noch ungeheurer Wald an, der dem Kaiser und Reich gehörte. Vom Ostrand des Schlier- oder Lorettoberges über die Dreisam ging die Grenze dieses Reichsforstes in der Richtung der heutigen Werder- und Rottecksstraße bis gegen Herdern. Das Gebiet östlich dieser Linie gehörte den Nachkommen jener Breisgaugrafen, die sich jetzt Herzöge von Zühringen nannten. Viel edles Wild, aber auch Bären und Wölfe Hausleu im wilden Wald, und darum erzählt die Sage, daß das erste Haus von Freiburg ein Jagdhaus gewesen sei. Der Gras von Kyburg soll dieses Haus seinem Schwager geschenkt haben, ohne auf die Warnung seiner Gemahlin zu hören, die wohl ahnte, daß die Herzöge von hier aus über die ganze Gegend herrschen würden. Man erzählt, daß dieses Jagdhaus da gestanden habe, wo heute das Haus Kaiserstraße 94, beim Bertholdsbruunen, an der Ecke der Kaiser- und Bertholdstraße steht. Bauern, Jäger, Hirten und Bergleute siedelten sich in der Nähe an, und so entstand allmählich ein Dorf. Jedenfalls wurde der Platz am heutigen Bertholdsbrunnen als Mittelpunkt der Stadt gewählt, als Herzog Konrad von Zähringen, der Bruder Bertholds Iii., den man lange irrtümlich für den Gründer Freibnrgs hielt und noch vor hundert Jahren durch Erbauung des Bertholdsbrnnnens feierte, im Jahr 1120 den Plan faßte, auf seinem Boden eine Stadt zu bauen und Kaufleute und Handwerker hier anzusiedeln. Die Lage der neuen Stadt war sehr geschickt ausgewählt. Vor ihr breitet sich nach Westen der fruchtbare Breisgau mit seinen vielen reichen Dörfern ans; von Norden nach Süden führt die Straße von Frankfurt nach Basel durch die Stadt, und auch wer aus dem Elsaß auf den Schwarzwald hinüber nach dem Schwabenland oder uoch weiter nach Osten wollte, nahm seinen Weg über die neue Ansiedlung. Den Umfang und den inneren Plan der Stadt Freiburg bei ihrer Gründung können wir heute noch deutlich erkennen. Der Bach, der oben beim Sandfang in der Nähe der Kartause aus der Dreisam fließt und schon um das Jahr 1200 Mühlen trieb, in Zeiten der Gefahr auch die Festuugsgräbeu füllte, umfloß die Stadt im Süden und Westen, ganz wie heute noch. Hinter dem Bach standen die starken Festungsmauern, von denen in der Gerberau und Löwenstraße noch einige Überreste zu sehen sind. Auch der Festungswall im Norden der Altstadt ist au der hohen Lage des Hauses au der Ecke der Ring-, Merian- und Weberstraße noch zu erkennen, und ebenso stehen hinter einigen Häusern

9. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 9

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
oberhalb der bad. Stadt Pforzheim unser Land und den Schwarzwald, be- tritt bei Mühlacker wieder das Württembergische, eilt von hier ab in östlicher Richtung an Vaihingen vorbei, wendet sich bei Bietigheim nordwärts und erreicht deu Neckar bei Besigheim. Ihr größter Zufluß von rechts ist die Nagold. Diese entspringt nahe den Enzqnellen bei Urnagold, stießt an Altensteig, Nagold, Wildberg, Calw, Hirsau, Liebenzell vorbei und mündet bei Pforzheim. Von badischen Schwarzwaldflüssen sind folgende zu nennen: 1. Die Wutach kommt aus dem Feldsee, durchfließt den Titisee, durcheilt sodann ein euges Felstal, wird bei Achdorf nach Südwesten abgelenkt und erreicht den Rhein bei Waldshut. 2. Vom Feldberg kommt die obere Alb. Sie eilt an St. Blasien vorüber in einem malerischen, durch senkrechte Felswände eingeengten Tale dem Rhein zu. 3. Am Abhaug des Feldbergs entspringt auch die Wiese, die in südwestlicher Richtung in industriereichem Tale dem Rheine zufließt. 4. Die Elz eilt an Waldkirch vorbei der Rheinebene zu. Ihr bekanntester Neben- flnß ist die Dreisam, die das wegen.seiner zerklüfteten Felsmassen berühmte Höllental durchfließt, dann in das liebliche, reichgesegnete „Himmelreich" übertritt und die schöne Stadt Freiburg mit ihrem prächtigen Münster berührt. 5. Vom Kniebis kommt die Rench. Ihr Tal ist wegen seiner Mineralquellen (Peterstal, Griesbach, Antogast) bekannt. Ein Seitenbach der Rench bildet bei dem ehemaligen Kloster Allerheiligen die berühmten Wasserfälle. 6. Die Pfinz fließt an Durlach vorbei dem Rheine zu. Aus der Hochfläche des Schwarzwaldes finden sich infolge der überreichen Niederschläge viele Moore und Seen. Regen und Schneewaffer können hier nicht in den Boden eindringen, weil eine Unterlage von Lehm sie daran hindert. Sumpfpflanzen, besonders Moose, haben sich daher angesiedelt und gedeihen üppig. Siud sie abgestorben, so sinken sie zu Boden und Versaulen, werden aber von neuen Moospflänzchen überwuchert, auch wachsen Moos- beeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren und die kaum mannshohen Legföhren darauf. Der sich bildende Torf wird jedoch nicht wie in Oberschwaben zur Feuerung verwendet, weil das .Holz im Schwarzwald ein viel leichter zu ge- wiuueudes Heizmaterial bietet. Aber gute Wasserbehälter sind diese Moore. Im Verein mit. deu ungeheuren Wäldern des Gebirges erhalten sie dem Boden die Feuchtigkeit. Sie bewahren das Land vor Überschwemmungen und sichern auch in der heißen Jahreszeit den Gebirgsbächen reichliche Speisung und damit der in den Tälern blühenden Industrie leistungsfähige Waffer- kräfte. In der Mitte dieser Moore spiegelt hie und da ein stiller, düsterer See sein braunes Gewässer, z. B. der aus der Laudesgrenze gelegene Horn- s e e bei Wildbad. Von anderer Art sind die Karseen des Schwarzwaldes. Sie liegen in steilabsallenden Mulden und Kesseln und siud iu einem Dreiviertelskreis von bewaldeten Bergwänden umschlossen. Ihre Entstehung verdanken sie der Eiszeit. Die Trichter, in denen sie liegen, wurden damals von Gletschern ausgehobelt. Zu ihnen gehören der am Südabsturz der Horuisgriude ge- legene badische Mummelsee und unweit davon der württembergische Wildsee. Der großartigste Karsee des Schwarzwalds ist aber der von himmelhohen Felswänden umstarrte Feldsee am Abhang des Feldbergs. An diese im dichten Waldesdunkel versteckten Seen mit ihrem fast schwarzen Wasser knüpfen sich allerlei schaurige Sagen („Die Lilien im Mummelsee").

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 17

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
17 (von der Wiese bis zum Neumagen) ist das reichgesegnete Markgräflerland. Köstlicher Wein reift hier auf den sonnigen Vorhügeln des Gebirges. c. Der Neumagen kommt vom Belchen. Im oberen Tale liegt St. Trudpert, ehemals ein Kloster, mit einer großen Kirche, weshalb es das Münstertal genannt wird. Bei der Talöffnung, in schöner und fruchtbarer Gegend, befindet sich Staufen, eine Amtsstadt. 1900 Ew. 25. a. Die Elz hat ihren Ursprung mitten im Schwarzwalde unfern der Bregquelle. In einem gewaltigen Bogen durcheilt sie das an Natur- schönheiten reiche „Prechtal". Unterhalb Waldkirch verläßt sie die Berge und tritt in die fruchtbare Rheinebene. Bei Riegel vereinigen sich die Dreisam und Glotter mit ihr. Lier zweigt der Leopoldskanal ab. Dieser wurde angelegt, um bei Lochwaffer Überschwemmungen zu verhüten. Oberhalb Waldkirch nimmt die Elz die Wildgutach auf. Dieses reißende Bergwasser durchströmt das vielbesuchte Sim onsw ä ld erta l, eines der größten Gebirgstäler im ganzen Schwarzwald. b. Die Glotter durchströmt ein in seinem unteren Teile sehr mildes und ge- schütztes Tal, das feurige Weine erzeugt. Bei Denzlingen erreicht sie die Ebene. c. Die Dreisam, ein Zufluß der Elz, entsteht durch den Zusammen- fluß dreier Gebirgsbäche, woher ihr Name rührt. Das Dreisamtal ist sehr merkwürdig. Linker Freiburg ist es zuerst breit und äußerst lieblich. Diese Strecke nennt man wegen ihrer Anmut das „Himmelreich". Weiter hinauf aber wird es zu einer wilden Felsschlucht, der man den Namen „Löllental" beigelegt hat. Die schmälste Stelle der Schlucht heißt der „Lürschsprung". Unweit davon liegen auf steiler Äöhe die fast unzugänglichen Überreste der Burg Kalken st ein. (Sage, Ii, 113.) Durch das Löllental schießt brausend der Löllenbach. Daneben zieht eine schöne Kunststraße in zahlreichen Windungen auf die Äöhe des Schwarzwaldes, am Titisee vorbei nach Neustadt und Donaueschingen. Jetzt führt sogar eine Eisenbahn da hinauf (die sogen. Äöllental- bahn, teilweise als Zahnradbahn) und verbindet Freiburg mit Neustadt und Donaueschingen. — Paß. d. Orte im Elzgebiete: Freiburg i. Br., 277 m, Kreishaupt- stadt mit 77000 Ew., breitet sich an der Öffnung des Dreisamtales aus. Kunst und Natur haben sich vereinigt, Freiburg zu einer der schönsten Städte zu machen. Neben zahl- reichen schönen neuen Gebäuden zählt die Stadt viele altertümliche, die höchst sehens- wert sind. Sie hat mehrere prachtvoll aus- gestattete Kirchen, unter denen das herrliche gotische Münster die erste Stelle einnimmt. Dieser Riesenbau ist aus rotem Sandstein aufgeführt und erhebt sich auf einem großen freien Platze inmitten der Stadt. Weithin sichtbar ist sein kunstvoll durchbrochener, 116 m hoher Turm. — In der Kaiserstraße steht Freiburger Münster. Realienbuch. 2

11. Das Großherzogthum Baden - S. 9

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
9 und sehr wohlerhaltenen Bädern römischen Ursprungs. (Das alte Schloß 1678 von den Franzosen zerstört); die Städte Müllheim und Neuenburg. Zn Neuenburg wohnten einst die Grafen von Neuenburg, eine Nebenlinie des Zähringer Hauses. Einst befestigt, 1704 durch die Franzosen ganz niedergebrannt. Zwischen der Kander und Klem- bach der Marktflecken Schliengen, bei welchem 1796 zwischen Fran- zosen (Moreau) und Oesterreichern (Erzherzog Karl) eine Schlacht vorfiel, in welcher die letzteren siegten. 8) Die Sulzbach entspringt westl. vom Belchen. An ihr liegt das Städtchen Sulzburg (im Jahr 990 ein Klo- ster, das während der Reformationszeit aufgehoben wurde). Ge- burtsort des bekannten Geschichtschreibers Schöpflin. Zn der Nähe der Küstelberg, woraus der treffliche Wein gleichen Namens wächst. Auch der Laufener ist gesucht. Heitersheim, ehemals die Residenz des fürstlichen Johanniter-Großpriors. 9) Der Neumagen entspringt am Belchen, fließt durch das enge und tief eingeschnittene Münsterthal und geht bei Staufen in die Rheinebene. Im Obermünsterthal ist das ehemalige Kloster St. Trudpert zum Andenken an einen deutschen Apostel gleichen Namens gegrün- det, der im Jahr 640 das Thal urbar machte, das Christenthum im Breisgau verbreitete, daselbst aber von einem wilden Menschen erschlagen wurde. Zn der Nähe befindet sich das wichtigste Silber- bergwerk Badens. Die bei Staufen wachsenden Weine, darunter der Schloßberger, gehören zum besten Markgräfler. 1848 Treffen gegen die Aufständischen. 10) Die Clz durchfließt im obern Lauf das Prech- thal, wendet sich dann südwestl. nach Waldkirch und geht von dort in nordwestl. Richtung in der Nähe der umfang- reichen Ruinen der Burg Hochberg an Emmendingen (einst Hauptort der Markgrafschaft Hochberg) und Kenzingen vorbei und mündet bei Kappel in den Rhein. Das Thal ist bis zur Mündung bei Waldkirch (im 10. Zahrh. ein Frauenkloster, später ein Chorherrenstift) ziemlich enge. Die Elz nimmt aus dem Simonswälderthal die wilde Gutach und aus dem Glotterthal die Glotter aus. Das Glotter- und Suggen- bad — eisenhaltig — oft sehr besucht. Hach- oder Hochberg, alte Zähringerburg, 1688 in eine Festung verwandelt, aber schon im folgenden Jahr geschleift; jetzt landwirthschaftliche Musterschule. Thennenbach, einst berühmtes Cistercienser-Kloster, i. I. 1158 von einem Herzog von Zähringen gegründet, Grabstätte mehrerer Gra- fengeschlechter von Freiburg und Hochberg, 1525 von aufrühreri- schen Bauern, und 100 Jahre später von den Schweden zerstört. Immer wieder hergestellt, wurde es, nachdem es auch durch Brand mehrmals gelitten, 1803 ausgehoben. Die schöne byzantinische

12. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 4

1909 - Breslau : Hirt
4 § 3. Oberfläche. Bewässerung und Besiedelung. In den Neckar fließen: Die Eschach, die Glatt, die Enz. Die Enz entspringt bei Urnagold, fließt in nordöstlicher Richtung vorbei an Wildbad, Calmbach, Neuenbürg, der badischen Stadt Pforzheim, Dürrmenz-Mühlacker, Vaihingen, Bietigheim und mündet bei Besigheim. Nebenfluß der Enz ist die Nagold, welche nahe den Enzquellen ebenfalls bei Urnagold entspringt, zuerst uach O. fließt, vorbei an Altensteig bis Nagold, dann nach N. vorbei an Wildberg, Calw, Hirsau, Liebenzell und bei Pforzheim mündet. von den Flüssen des badischen Schwarzwaldes sind zu nennen: die Nlutach; die obere Alb <St. Blasien); die Iviese Heimat des Dichters I. p. ^ebel, 1760—1826); die Elz mit der Dreisam (ijöllental, Freiburg im Breis gau); die Rench Griesbach, Meters- tal, Gxpenau); die Gos (Baden-Baden),' Die Schwarzwaldflüsse haben namentlich in ihrem Oberlauf starken Fall und raschen Lauf, wodurch sie dem Großgewerbe sehr förderlich siud, fowie frisches, klares Wasser, worin die Forelle vielfach vorkommt. Auf der Hochfläche des Schwarzwaldes flnden sich zahlreiche Moore und Seen. Jene entstehen dadurch, daß eine Schicht von Lehm oder Sand das Regenwaffer nicht durchsickern läßt; so bleibt das Wasser stehen und bildet * einen Sumpf, in dem die Pflanzen vermodern und Torf entsteht. Von den Seen sind zu nennen: der Mummelsee an der Horuisgrinde, einer der größten dieser Bergseen, auf einer Höhe von über 1000 m einsam und düster gelegen, das Wasser (16 m tief) von brauner Farbe, die von dem moorigen Untergrund herrührt; der Wildsee, uuweit davon (S. 56); im südlichen Schwarzwald: der Titisee, der Schluchsee, der Feldsee. Vielbesucht sind die Heilquellen (Mineralquellen) des Schwarz- Waldes, teils warme Quellen oder Thermen wie Wildbad, Liebenzell, im badischen Teile Baden-Baden (a. d. Oos), Badenweiler am Fuß des Blauen), teils Säuerlinge wie Teinach, Rippoldsau (badisch, in der Nähe von Freudenstadt). Der würzigen und gesunden Luft verdanken zahlreiche Luftkurorte ihr Entstehen und Blüheu. Auf der Hochfläche ist der Sommer kühl und kurz, der Winter lang und rauh; die jährliche Regenmenge ist bedeutend (Freuden- stadt hat die größte Regenmenge in Württemberg), der Winter ist reich an Schnee. Wein und Obst wachsen hier nicht, wohl aber in den Tälern, namentlich in den dem Rhein zugekehrten, die ein so mildes Klima haben, daß Wein und eßbare Kastanien gedeihen. Die Bevölkerung des Schwarzwaldes (S. 57) ist verhältnismäßig nicht fehr zahlreich; in dem württembergischen Schwarzwald leben etwa 100 000 Menschen; sie beschäftigen sich weniger mit Feldbau, der nicht sehr ergiebig ist, als mit Gewerbe und Handel, vor allem mit Verarbeitung des Holzes — Holzhauen, Sägen, Flößen, Kohlenbrennen — und mit Holzhandel; die stärksten und höchsten Tannen werden den Rhein hinunter bis nach Holland verschickt — „Hol- länder" — und zum Schiffbau verwendet. Berühmt sind die Schwarzwälder Uhren (Schwenningen, Schramberg); ein wichtiger Erwerbszweig ist auch die Steingut- und Majolikasabrikation, ferner die Strohflechterei und — im süd- lichen Schwarzwald — die Fabrikation von Bürsten. Früher war der Bergbau nicht unbedeutend, bei Neuenbürg findet sich Eisenerz, bei Fluorn und Dornhan Bohnerz. Diese Erze wurden früher in den Hochöfen zu Friedrichstal und Christophstal bei Freudenstadt geschmolzen und zu Sensen, Sicheln u. dgl. verarbeitet. Ieht ist der Bergbau eingestellt, da die Gruben erschöpft sind.

13. Freiburger Lesebuch - S. 93

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 93 — halb des Stadtteils Stühlinger zur Wässerung benützt wird, was allerdings während des größeren Teils des Jahres geschieht. Das Gefälle des Gewerbebaches sowie seiner beiden Arme bis zur Eisenbahn bei der Zähringer- und bei der Faulerstraße ist fast vollkommen zur Gewinnung von Wasserkräften ausgenützt. Siebenhundert Meter unterhalb der Stauschwelle des Gewerbebaches in der Dreisam liegt dastdillenmühlewehr, durch welches das Wasser des Dillenmühlebachs abgezweigt wird. Er fließt südlich der Dreisam zwischen dieser und der Schwarzwaldstraße bis zur Schwabentorbrücke. Hier ergießt er sich in den Kronenmühlebach, in den mit Hilfe einer dicht oberhalb der Schwabentorbrücke eingelegten Schwelle Wasser aus der Dreisam abgeleitet wird. Der Kronenmühlebach durchfließt die zunächst der Dreisam gelegenen Baublöcke des Stadteils Wiehre; bei der Uhland-straße bildet er einen hübschen Wasserfall; bei der Lessingschule sind seine Ufer mit schönen Anlagen geschmückt. Weiterhin geht er unter der Bahn her und nimmt seinen Lauf durch den Vorort Haslach, wo er, mit dem Hölderlebach zum Dietenbach vereint, die Gemarkung Freiburg verläßt. Die Rechte und Pflichten der Benützer aller dieser Wasserläufe oder Runzen (d. h. Rinnen, Rinnsale) sind durch die Ordnungen der Runzgenos-senschaften geregelt. Die Mitglieder der Runzgenossenschaften erwählen als Vorstand einen Runzmeister. Man sollte meinen, daß in wasserarmen Zeiten jeder dieser Bäche den unterhalb gelegenen allen Zufluß aus der Dreisam nehmen müsse. Dies ist jedoch deswegen nicht der Fall, weil in die tieferliegende Dreisam-sohle das Wasser von dem benachbarten Gelände wieder hineinzieht, so daß sich von Einlaufstelle zu Einlaufstelle immer wieder etwas Wasser im Flußbette sammelt. Bei heftigen Regengüssen oder bei rascher Schneeschmelze schwillt die Dreisam sehr schnell an und wird zum reißenden Strom. Zum Schutze dagegen wurden schon vom Jahre 1817 an mannigfache Vorkehrungen getroffen. Zunächst hat man unterhalb Freiburg dem Fluß einen ganz neuen Lauf angewiesen und die beiden Ufer mit Hochwasserdämmen versehen. Ferner wurden unterhalb der Schwabentorbrücke zwei 5'/2 Meter tiefe Pfahlwände mit doppelten Holmen quer zur Flußrichtung eingetrieben; eine gleiche Pfahlwand befindet sich auch unmittelbar oberhalb dieser Brücke. Dann folgt das Schwabentorwehr, bestehend aus mehreren hölzernen Abfallpritschen mit einem Höhenunterschied von insgesamt 2,70 Metern. Von hier abwärts bis oberhalb Hugstetten sind in der Flußsohle in Abständen von je 15 Metern hölzerne, an starken eingerammten Pfählen befestigte Querschwellen eingelegt, die an der flußaufwärts gerichteten Seite meist durch eine dichte Reihe von Pfählen aus Schäl eich enholz gesichert sind. Vom Schwabentorwehr abwärts bis zum Mariensteg ist das ganze Flußbett außerdem mit schweren Felsblöcken gepflastert. Die Ufer sind innerhalb der Stadt Freiburg durchgehend mit Bruchsteinpflaster versehen. Die Flächen der Vorländer und der Dammböschungen sind nur durch Graswuchs

14. Freiburger Lesebuch - S. 10

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 10 — und Straßen durchzogen. Außer Dörfern entstanden auch große befestigte Städte, so Tarodunum (Zarten) im Dreisamtal und Lopodunum, das heutige Ladenburg, das noch im Mittelalter Lobdenburg hieß. Eine ganze Reihe unserer geographischen Namen ist keltischen Ursprungs, so u. a. Rhein, Donau, Neckar, Dreisam, Neumagen, Wiese, Jura, Vogesen, Belchen, Kandel. Die Kelten bewohnten das ganze südwestliche Deutschland zwischen Main und Oberrhein, bis sie durch die von Norden kommenden Germanen gezwungen wurden, sich über den Oberrhein in die Schweiz zurückzuziehen. Ihr Abzug erfolgte natürlich nicht auf einmal, sondern nach und nach im Laufe des 3. und 2. Jahrhunderts vor Christi Geburt unter fortwährenden Kämpfen. Aber schließlich blieben die Germanen Sieger und hielten das Land fest, das sie einmal in Besitz genommen hatten. Zwar kam es in den folgenden Jahrhunderten zunächst unter die Herrschaft der Römer, aber die Germanen schüttelten das Römerjoch ab und behaupteten sich fortan als die Herren des Landes. h. 5. Tarodunum. Fabricius, Neujalirsblätter der Bad. Hist. Kommission 1s05 S. 13 ff. Wenn man von Freiburg aus auf der Höllentalbahn in den Schwarzwald fährt, so kommt man mitten durch das Gebiet einer sehr alten Stadt hindurch. Bevor die Bahn bei der Station Himmelreich in die berühmte Talenge eintritt, überschneidet sie ein 2'/s km langes Plateau, das von vereinzelten Höfen und von Ackerland oder Wiesen bedeckt ist. Die beiden Quellbäche der Dreisam, der von St. Märgen herabkommende Wagensteigbach und der Rotbach, der das Höllental durchfließt, umschließen vor ihrer Vereinigung vor Zarten die nach Westen mäßig geneigte Fläche. Auf der Nord- und Südseite, sowie im Westen, wo das Plateau in eine Spitze ausläuft, durch Steilabhänge von durchschnittlich 15 m Höhe umsäumt, hängt es auf der Ostseite durch einen 670 m breiten Rücken mit dem das Tal überragenden Gebirge zusammen. An den Rändern dieses Plateaus haben sich an vielen Stellen Reste einer zusammenhängenden Befestigung erhalten, die sich als wallartige Erhöhung darstellt. Auf der Ostseite war das Stadtgebiet außerdem durch einen Graben geschützt, der von Abhang zu Abhang quer über den Rücken hinweg zieht. Er führt den Namen Heidengraben und ist noch jetzt als flache Einsenkung im Ackerlande erkennbar. Die ganze Anlage hat einen Umfang von 6 Kilometern, und die umwallte Fläche bildet ein Areal von 190 Hektar. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dies die Überreste des von Ptole-mäus unter den Städten im südlichen Germanien genannten Tarodunum sind. Denn der Name hat sich bis heute als Zarten, Kirchzarten und Hinterzarten in den Namen benachbarter Dörfer erhalten. Wie durch die Lautverschiebung aus Tabernae Zabern oder aus Turicum Zürich geworden ist, so mußte

15. Freiburger Lesebuch - S. 92

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 92 — kann. Wenn er dann weiterfrägt, erfährt er, daß das Wasser der Dreisam an vielen Stellen oberhalb Freiburgs abgeleitet und dem Gewerbe und der Landwirtschaft nutzbar gemacht wird. Schon weit oben an den Quelläufen beginnt die Ausnutzung des Wassers. Die Wiesen an den Berghängen werden damit gewässert und nur ein Bruchteil kehrt oberirdisch wieder in den Flußlauf zurück. An der Gemarkungsgrenze von Freiburg gegen Ebnet wird durch ein Wehr in der Dreisam ein Teil des Wassers links auf die anstoßenden Wiesen geleitet, rechts wird der Kartausbach gespeist. Dieser führt seinen Namen von dem früheren Kartäuserkloster, zu dem eine Säge und eine Mahlmühle gehörten, die durch den Bach getrieben wurden. Dicht oberhalb der Kartäuserbrücke fließt der Kartausbach in den Gewerbebach, dem außerdem durch eine Stauschwelle weiteres Wasser aus der Dreisam zugeführt wird. Nach kurzem Lauf durch einen Tunnel fließt der Gewerbebach offen neben der Kartäuserstraße, kreuzt oberhalb der Fabrik von Mez Vater & Söhne die Straße und nimmt seinen Lauf dann am Fuße des Schloßberges bis zum Schwabentorplatz, nachdem er unterwegs bei der Fabrik von Carl Mez & Söhne Wasser für die Stadtbächlein abgegeben hat. Am Schwabentor-platz durch ein Gewölbe verdeckt, tritt er an der Gerberau wieder zu Tage und fließt zwischen dieser Straße einerseits, der Insel und der Fischerau andererseits bis zur Kaiserstraße. Hier teilt er sich in zwei Arme. Der nördliche Arm folgt der Nordseite der Metzgerau, kreuzt die Belfortstraße, fließt am Universitätsgebäude entlang zur Löwenstraße, kreuzt diese und wird nun von einem Gewölbe verdeckt, das ihn parallel zur Werderund Rotteckstraße unter dem Rottecksplatz hindurchführt. Dann nimmt er seinen Lauf, teils offen, teils gedeckt, durch die Baublöcke zwiscken Rosa-und Friedrichstraße bis zur Bismarckstraße, wo er überwölbt im Gehweg liegt, und fließt dann offen, die Baublöcke durchschneidend, bis an die Südostecke des Landesgefängnisses, Ecke der Johanniter- und Sautierstraße, von wo ab er die Grundstücke der Zähringerstraße an ihrer Rückseite begrenzt. An der Kreuzung der Zähringerstraße mit der Eisenbahn verläßt er das Weichbild der Stadt und dient nun Wässerungszwecken. Beim Zähringer Durchgang wird ihm Wasser abgezweigt, um die Schmuckanlage mit Bassin zu speisen. Dieses Wasser fließt wieder in den Gewerbebach zurück, der sich mit einem Wasserfall in den Graben an der Roßkopfstraße ergießt, hier den großen Regenauslaß der Kanalisation verdeckend. Er fließt dann an der Roßkopfstraße und am Mooswald entlang weiter gegen Vörstetten. Der südliche Arm des Gewerbebachs folgt von der Kaiserstraße der Nordseite der Blumenstraße, tritt an der Universitätsbibliothek zu Tage, nimmt seinen Lauf unter dem Alleegarten hindurch bis zur Fabrik von Philipp Anton Fauler und kommt an der Faulerstraße wieder zum Vorschein. Er durchquert dann den Bahnhof und ergießt sich jenseits desselben neben der Gasfabrik in die Dreisam, wenn das Wasser nicht in den Wiesen unter-

16. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 221

1873 - Berlin : Duncker
Die deutschen Flüsse- 221 von da ab nördlich, nimmt r. die wilde Landquart und unterhalb Vaduz r. die Algauer Jll auf und ergießt sich unterhalb Rheineck in den Boden- see. Dieser (9-^ Hi Ml. groß) zerfällt in den oberen See, den größeren südöstlichen Theil, den Überlinger-See, den nördlichsten, und den unteren See, den südlichsten Busen, und hat an seinem Ufer die Städte: Bregenz, Lindau, Friedrichshafen und Konstanz. Bei Konstanz tritt der Rhein in den unteren See, bei Stein aus demselben. Westlich fließt er bis Schaff- hausen, wendet sich dann südlich und bildet in der Nähe des Schlosses Laufen den berühmten Wasserfall. Auf seinem nun südlichen Wege nimmt er l. die Thur auf, die vom hohen Säntis kommt und r. die Sitter ebendaher empfängt, und dreht sich dann wieder westwärts über Waldshut nach Basel. Bei Waldshut mündet l. in ihn die Aar. Die Aar fließt aus den Gletschern am Finsteraarhorn westlich des Grimseljoches ab, tritt durch das Haslithal hindurch in den Brienzer- und unterhalb Interlaken und Unterseen in den Thunersee, verläßt diesen bei Thun, wendet sich nach N.n.w. der Stadt Bern zu und dann nach W. Links empfängt sie von S. her die Saane, die von den Berner Alpen herab über Freiburg fließt. Nun nördlich gewendet, empfängt sie abermals l. die Zihl aus dem Bieler- see. Dieser ist mit dem Neuenburgersee verbunden, in den sich von O. her ein Abfluß des Murtensees und von S. die vom Iura kommende Orbe ergießen. In nordöstlicher Richtung fließt die Aar nunmehr über Solothurn und Aarau und empfängt bei Brugg r. zuerst die Reuß. Diese fließt vom St. Gotthard nach N. durch den vielgewundenen Vierwald- städtersee und tritt bei Luzern aus demselben heraus. Dann nimmt die Aar ebenfalls r. die Limmat auf, den Abfluß des Zürichersees. Dieser verdankt seine Wasserfülle der Linth, die nahe dem Dödi entspringt, erst in den Wallenstätter- und dann zum Zürichersee geht. 2. Der Oberrhein wendet sich von Basel bis Mainz nach N. Er fließt in breitem Thale mit niedrigen Ufern, nimmt unterhalb Breisach r. die Elz auf (mit der Dreisam über Freiburg l.), dann bei Kehl r. die Kinzig und unterhalb Kehl l. die Elsässer Jll, welche auf dem (schwei- zerisch-französischen) Jura entspringt und über Mühlhausen, Kolmar und Straßburg fließt. Nachdem er r. die Murg über Rastatt empfangen, fließt er über Speier und nimmt bei Mannheim r. den Neckar auf. Dieser entspringt auf dem Schwarzwalde, berührt Tübingen und Stutt- gart, empfängt r. die Rems, dann l. die Ens (mit der Nagold r.), fließt weiter über Heilbronn, nimmt r. den Kocher und abermals r. die Japt auf, wendet sich in der Nähe des Katzenbuckels nach W. und fließt über Heidelberg nach Mannheim. Der Rhein fließt danach über Worms weiter nach Mainz und nimmt hier den Main auf. Dieser fließt vom Fichtel- gebirge in zwei Quellen hervor, dem rothen Main (über Baireuth) und dem weißen Main (über Culmbach). Er nimmt rechts die Rodach auf, die vom Frankenwalde kommt, wendet sich südlich und verstärkt sich r. durch die Jtz (über Koburg). Nach dem Einfluß der Regnitz, die, zuerst Rezat genannt, nach der Einmündung der Pegnitz (r., über Nürnberg) Reguitz heißt und über Fürth, Erlangen und Bamberg fließt, eilt der Main in mehreren Windungen westlich weiter. Er berührt Würzburg, empfängt r. die fränkische Saale, die von den Hennebergischen Höhen herab über Kis-

17. Freiburger Lesebuch - S. uncounted

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
Nr. Seite 36. Das Münster...................................................83 37. Die Münstervorhalle...........................................84 38. Im Münster....................................................85 39. Die farbigen Fenster im Münster...............................88 40. Wahrzeichen der Stadt Freiburg................................90 41. Die Dreisam...................................................90 42. Die Stadtbächlein.............................................94 43. Der Hölderlebach ............................................95 44. Die Wasserversorgung der Stadt Freiburg .... 96 45. Die Entwässerung..............................................98 46. Das Rieselfeld...............................................101 47. Das Colombischlößle..........................................103 48. Wie die Freiburger einem Fürsten ein Denkmal errichtet haben................................................104 49. Auf dem alten Friedhof.......................................106 50. Vom Freiburger Schloßberg....................................108 51. Die Burg Zähringen in Sage und Geschichte . . . 109 52. St. Ottilien.................................................111 53. Die St. Wendelinskapelle..................................114 54. Die Gründung des Klosters Günterstal.........................114 55. St. Valentin.................................................116 56. Der Schönberg................................................116 57. St. Georgen..................................................121 58. Am Kaiserstuhl...............................................122 59. Ein Altar höher als die Kirche...............................125 60. Das Brautbrünnlein...........................................126 61. Limburg......................................................127 62. Die Hochburg.................................................128 63. Die Kastelburg bei Waldkirch.................................130 64. Burg Falkenstein im Höllental................................130 65. Sagen vom Titisee............................................134 66. Der Feldberg.................................................134 Druckfehler. Seite 15 Zeile 1 v. u. lies Teningen statt Theningen. „ 70 „12 v. u. „ Feuerbach statt Auerbach. „ 71 „ 8 v. o. „ altvertrauten statt allvertrauten. „ 72 „ 8 v. o. „ betrachtet statt berechnet. „ 74 „ 6 v. u. „ den statt dem. „ 76 „21 v. u. „ denn statt dann.

18. Geographie - S. 68

1888 - Breslau : Hirt
68 W. Keil, Länder und Völkerkunde. sind diese Höhen anzusehen? — Wie werden sie allmählich? — In was gehen sie über? — Wo tritt noch einmal ein Höhenzug an die Elbe heran? — Auf welcher Seite? — Wie heißt derselbe? — Wozu nötigt er die Elbe? — Wie unterscheidet sich die Quelle der Elbe und ihr Oberlauf von dem Unterlauf und ihrer Mündung? — 4. Nebenflüsse. Wo ist die Elbe wasserarm? — Wo ist sie wasserreich ? — Wodurch wird sie wasserreich? — Diese Nebenflüsse wollen wir uns jetzt genauer ansehen. — Auf welcher Seite sind die Nebenflüsse der Elbe mehr und auf welcher Seite sind sie weniger entwickelt? — Wir wollen versuchen, ob wir den Grund für diese Erscheinung finden. — Woher kommen alle Flüsse zumeist? — Wovon muß demnach ein Fluß auf beiden Seiten begleitet fein, wenn er ein entwickeltes System von Nebenflüssen auf seinem rechten und linken Ufer haben soll? — Was folgt hieraus für die Elbe? — Welches Gebirge befindet sich rechts von ihr? — Welche Seite derselben ist der Elbe zuge- kehrt? — Ist die ganze Südseite der Sudeten der Elbe zugekehrt? — Wel- cher Seite der Elbe ist ein Teil der Südseite zugekehrt? — Nach welchem Flusse dacht sich die gegenüberliegende Seite der Sudeten ab? — Wohin werden daher auch die dort entspringenden Flüsse münden? — Welcher Teil der Sudeten macht eine Ausnahme? — Welches sind nun die Gebirge, deren Wasser zum linken Ufer der Elbe abfließt? — Nun nenne die Neben- flüffe der Elbe auf dem rechten Ufer! — Wo entspringt die Jser? — In welcher Richtung fließt sie? — Wo entspringt die schwarze El- st er? — Welche Richtung schlägt sie ein? — Der größte und wasserreichste Nebenfluß der Elbe auf der rechten Seite ist der folgende, die Havel. Wo entspringt sie? — Wievielerlei verschiedene Richtungen schlägt sie ein? — Welches sind diese? — Was bildet die Havel in ihrem Laufe in großer Zahl? — Welche Städte liegen an der Havel? — Welchen Nebenfluß hat die Havel auf der linken Seite? — Wo entspringt sie? — Welche Richtung verfolgt sie im allgemeinen? — Welche Städte liegen an der Spree? — Eine besondere Wichtigkeit hat die Havel durch die Kanäle, welche ihr Ge- biet mit anderen Flüssen verbinden. Suche diese Kanäle und gieb ihre Na- men und die Verbindung an, welche sie herstellen! — Nenne die Neben- flüsse auf dem linken Ufer! — Wo entspringt die Moldau?— Gieb ihre Richtung an! — Nenne Städte an der Moldau! — Wo entspringt die Eger? — In welcher Richtung fließt sie zur Elbe? — Nenne Städte an der Eger! — Wie viele Quellflüffe hat die Mulde? — Wo entsprin- gen sie? — Wie heißen sie? — Nach welchen Städten führen sie diese Namen? — In welcher Richtung fließt die Mulde? — Welche Stadt liegt an ihr in der Nähe der Mündung? — Wo befindet sich die Quelle der Saale? — Welche Richtung verfolgt die Saale? — Nenne Städte an der Saale! — Nenne einen Nebenfluß der Saale auf dem rechten Ufer! — Wo entspringt sie? — In welcher Richtung fließt die Elster? — Welche Städte liegen an der Elster? — Welches sind die bedeutendsten Nebenflüsse der Saale auf der linken Seite? — Gieb deren Quelle und Richtung an! — (Hieran schließt sich eine kurze Belehrung über die Bedeutung der Elbe für die See- und Binnenschiffahrt.)

19. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 16

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
16 Grte im Llzgebiete: Freiburg i. B, Kreishauptstadt mit 53 000 E, breitet sich an der Öffnung des Dreisamthales aus. Kunst und Natur haben sich vereinigt, Freiburg zu einer der schönsten Städte zu machen. Neben zahlreichen schönen neuen Gebäuden zählt die Stadt viele alter- tümliche, die höchst sehenswert sind. Sie hat mehrere prachtvoll ausgestattete Kirchen, unter welchen das herrliche gotische Münster die erste Stelle einnimmt. Dieser Riesenbau ist aus ro!em Sandstein aufgeführt und erhebt sich auf einem großen, freien Platze inmitten der Stadt. Weithin sichtbar ist sein kunst- voll durchbrochener, 120 rn hoher Turm. — In der Kaiserstraße steht das prächtige, erz- gegossene Siegesdenkmal, und beim Rathaus das Standbild von Berthold Schwarz, dem Erfinder des Schießpulvers. Durch die Haupt- straßen rinnt stels frisches Wasser Freiburg hat eine Universität (Hochschule), ist der Sitz eines Erzbischofs und besitzt bedeutende Seiden- webereien. Die Umgegend wird der Breisgau genannt. Garnison. Landesgefängnis (Zellengefängnis). Ii, 141; Iii, 184. Eine Stunde nördlich von Frerburg schauen von der Höhe die Ruinen der Burg Zähringen, des Stammschlosses unseres badischen Fürstenhauses, herab. St. p et er, an einem (Quetlarm der Dreisain gelegen, früher eine Abtei, ist jetzt ein kath. Hriesterserninar. In der Rähe liegt St. Inärgen. El zach, Städtchen an der obern Elz Waldkirch, Amtsstadt mit 4300 Einwohnern, nahe beim Kandel, mit Steinschleifereien, Baumwollspinnereien, Webereien, Färbereien, Dreh- orgelfabriken und bedeutendem Holzhandel. Emmendingen, Amtsst mit einer großen Irrenanstalt. 5100e Unfern davon befinden sich die umfangreichen Ruinen der Hochburg und bei diesen eine Ackerbauschule. Riegel am Zusammenfluß von Dreisam, Glotter und Elz. En diu gen am Nordende des Kaiserstuhles, am Fuße des Katha- rinenberges. 2 900 E. Kenzingen, sehr betriebsames Städtchen. 2 600 E. Ettenheim, Amtsstadt an der Ettenbach oder Undiz. 3000 E. 26. n. Die Kinzig ist ein bedeutender Nebenfluß des Rheins. Sie entspringt unweit Freudenstadt in Württemberg. Anfänglich fließt sie südlich bis Schiltach, dann westlich bis Haslach und endlich nord- westlich bis zur Mündung Ihr gewaltiges Thal durchbricht quer den ganzen Schwarzwald und teilt ihn in eine südliche und nördliche Hälfte. d Freiburger Münster.

20. Das Großherzogthum Baden - S. 8

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 3) Die Murg ist ein Waldbach, der aus dem schluch- tenreichen Thale gleichen Namens herabfällt. Zwischen Groß- und Kleinlausenburg eine reißende Strom- schnelle. 4) Die Wehra oder Werrach entspringt am Hochkopf und durchfließt ein felsiges Thal. An manchen Stellen gestaltet sich dasselbe zur fast unzugäng- lichen Schlucht, und übertrifft noch das Höllenthal an Schönheit. Beim Dorf Hasel befindet sich eine Tropfsteinhöhle, das sogenannte Erdmännleinsloch. Am Einfluß der Wehra in den Rhein liegt Säckingen, wo St. Fridolin (b 540), der älteste Apostel Aleman- niens im Jahr 510 auf einer ihm von Chlodwig geschenkten Rhein- insel ein Kloster und die Hilariuskirche, das älteste Stift Deutsch- lands, gründete. Bei Nieder-Dossenbach 1849 Gefecht der Frei- schaaren mit württembergischen Truppen. Unterhalb Nollingen der Höllhacken, ein Stromwirbel des Rheins. 5) Die Wiese entspringt am Fuße des Feldbergs bei Fahl, durchfließt dieses und das Brandenberger Thälchen, berührt Todtnau, wo sie den vom hintern Hofsgrund her- kommenden Schönenbach (der bald nach seinem Ursprung einen herrlichen 318' hohen Wasserfall bildet) aufnimmt. Von Todtnau fließt die Wiese an den Fabrikorten Schönau, Zell, Hausen mit umfangreichen Eisenhammer- und Fabrik- werken (Geburtsort Hebels), Schopfheim, Lörrach vorüber und fällt nach lostündigem Lauf in den Rhein. Anfangs eng und tief, erweitert sich das Thal gegen Schönau und ist unterhalb Zell breit und wohlbebaut. Beiflüffe der Wiese find noch: die Präg (Mündung bei Geschwend), der Hägerbach (Mündung bei Mambach) und die bei Langenau und Steinen mündenden Flüßchen rc. Eine das Thal bis Schopfheim durch- ziehende Eisenbahn, die in die Staatsbahn mündet, soll baldigst in Angriff genommen werden. In der Nähe von Lörrach liegt Rötteln, nächst Heidelberg die größte Schloßruine Badens, 1678 von den Franzosen zerstört. Leopoldshöhe, Hauptzollstation. 6) Die Kander, ein kleiner wilder Bach, am Blauen entspringend, fließt an Kandern vorbei nach Ostündigem Lauf in den Rhein. Eine Strecke von Kandern entfernt die Ruine des Schlosses Sausenburg. Bei Rheinweiler 1813 und 1814 Uebergang der Alliirten auf einer Schiffbrücke. Bei Kandern 1848 Ucberfall der Aufständischen; bei Schlächtenhaus Tod des Generals v. Gagern. 7) Die Klembach entspringt südwestl. vom Belchen. An ihr liegen Baden weil er mit warmen Mineralquellen