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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 379

1888 - Habelschwerdt : Franke
379 zollern die Krone an, der jedoch mit Rücksicht auf die Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (siehe S. 366). Nun wurde der Herzog Amadeus von Aosta, der zweite Sohn des Königs von Italien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab. d) Alsons Xii., 1875—1885. Unterdessen war der Sohn der vertriebenen Königin Jsabella großjährig geworden, der nun als Alfons Xii. den spanischen Thron bestieg. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien großer Beliebtheit und wäre imstande gewesen, Spanien einer glücklichen Zukunft entgegen zu fuhren, wenn ihn nicht der Tod schon im Alter von 28 Jahren weggerafft hätte, 1885. Sein nachgeborener Sohn wurde als Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Für ihn führt seine Mutter Maria Christine (Erzherzogin von Österreich) die Regierung. 4. England. Von den Unruhen, die seit der französischen Revolution Europa in Aufregung gehalten hatten, war Großbritannien wesentlich verschont geblieben; denn die insulare Lage ist für die Sicherheit des Landes überaus günstig. Außerdem wirkte die Natur des Landes vorteilhaft a) auf die Entwickelung Großbritanniens zu einer Weltmacht, die an Bedeutung und Reichtum jeden anderen Staat übertrifft. Dadurch war es dem Lande möglich, die Nachteile der napoleonifchen Kontinentalsperre zu ertragen und sie durch Eroberung französischer Kolonieen auszugleichen; b) auf die freie Entwickelung der englischen Verfassung. Dieselbe ist nicht in einer Verfassungsurkunde niedergelegt, sondern unter inneren Kämpfen allmählich entstanden und darum fester in den Sitten und dem Charakter des Volkes begründet. Der Monarch gilt als das heilige Haupt des Staates; die Regierung erhält aber vom Parlamente (Ober- und Unterhaus) ihre Gewalt und Richtung. Die Minister sind zugleich Mitglieder und Führer der Majorität im Parlament; c) auf die Ausbreitung des englischen Welthandels und englischer Kolonisation. Damit erwachst dem Lande zwar die hohe Ausgabe der Zivilisation, die indes bei dem mit einem lebhaften Sinn für Erwerb begabten Volke der Engländer häufig gegen die materiellen Interessen zurücktritt. Die Schattenseiten des englischen Staatslebens sind a) die große Schuldenlast, die eine hohe Besteuerung notwendig macht, b) der schroffe Gegensatz zwischen Reichtum und Elend in der Bevölkerung. Auf Georg Iii. (siehe S. 304) folgte in der Regierung Georg Iv., 1820—1830. Sein freisinniger Minister Canning bahnte Reformen an, die indes erst unter dem daraus folgenden Toriesministerium, in dem Peel der hervorragendste Staatsmann war, gegen die bisherige Politik der Tories zur Ausführung kamen (Aufhebung der Testakte, Emanzipation der Katholiken). Wilhelm Iv., 1830—1837. Während seiner Regierung hatte mit kurzer

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1. Geschichte der Neuzeit - S. 327

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 32, 5. Die Schweiz. Spanien, England. 327 Spanien eine Republik; aber sofort erhoben sich die Karlisten unter Karls (Vi.) Neffen, Karl (Vii.). Als die republikanische Regierung außerstande war, den Karlistenkrieg in den baskischen Provinzen zu unterdrücken, wurde 1874 der jugendliche Sohn Jsabellas Ii. als König Alfons Xii. ausgerufen. Dieser bestieg im Januar 1875 den Thron, vertrieb 1876 die Karlisten, gab Spanien abermals eine Verfassung und beendete 1878 den Bürgerkrieg auf der Insel Kuba. Als er 1885 unerwartet starb, übernahm die Königin (Maria von Östreich) die Regierung für ihren unmündigen Sohn. In England war auf Georg m. (1760 —1820) dessen Sohn Georg Iv. (1820—1830) gefolgt. Die Kriege gegen Napoleon hatten Englands Machtentfaltung zur See neuen Aufschwung gegeben, seinen Kolonialbesitz vermehrt und die Oberherrschaft zur See gesichert. Seine Verfassung wurde den Bedürsnissen der Zeit gemäß ausgebildet, sodaß die Verfassungsstürme des Festlandes an England spurlos vorübergingen. Handel und Gewerbe blühten und führten dem Lande unermeßliche Reichtümer zu. Aber während die Großen im Besitze prangten, herrschte unter einem großen Teil des Volkes bittere Armut. Daneben bestand unter den katholischen Irländern tiefe Mißstimmung über Zurücksetzung und Druck. Sie führte, infolge der Bemühungen ihres mutigen Vorkämpfers Daniel O'connel zur Aufhebung der Testakte 1829 und zur politischen Gleichstellung der Katholiken mit den Protestanten. Unter Georgs Iv. Bruder Wilhelm Iv. (1830 — 1837) gelang es dem edelmütigen Wilberforee, die Aufhebung der Sklaverei in den englischen Kolonien durchzusetzen. Auf Wilhelm Iv. folgte 1837 seine Nichte Viktoria als Königin von England. Hannover, wo das salische Erbfolgerecht galt, wurde ein selbständiges Königreich. Viktoria von England vermählte sich 1840 mit dem Prinzen Albert von Koburg (gest. 1861) und zeichnete sich sowohl durch vorbildliches Familienleben wie durch treffliche Regierung aus. 1846 wurden unter Minister Peel die hohen Kornzölle, die dem Volke das Brot verteuerten, abgeschafft, und es erfolgte die Anbahnung des Freihandelssystems; 1858 wurde auch den Juden der Eintritt in das Parlament gewährt. Große Weltausstellungen zu London (1851 und 1862) brachten Englands Industrie reichen Gewinn und eröffneten seinem Handel neue Bahnen. Auf dem Berliner Kongreß (§. 34) wirkte England für die Erhaltung der türkischen Herrschaft auf dem Balkan, in Mittelasien suchte es das weitere Vordringen Rußlands zu verhindern.

2. Mittlere und neue Geschichte - S. 208

1877 - Leipzig : Senf
208 Neuere Geschichte. Verschwendungen der Regierung außerordentlich steigen. Ein ähnlicher Schwindel hatte England kurz vorher 1719 durch die Südseegesellschaft ergriffen, die den Erwerb spanischer Plätze in Peru dem leichtgläubigen Volke vorzuspiegeln gewußt hatte. Unter der Königin Anna (1702—1714) waren England und Schottland durch die Union 1707 zu einem Staat Großbritannien, mit einem Parlament, verbunden worden. Als die Königin 1714 starb, mußten die Toryminister Oxford und Bolingbroke, welche die künftige Negierung Jacobs Iii. als König hatten vorbereiten wollen, flüchtig werden. Georg I., Kurfürst von Hannover, bestieg den englischen Thron (1714—1727), er bildete ein Ministerium aus Whigs und setzte bald als dessen Leiter den fähigen und friedliebenden Walpole ein, der durch die von ihm orga-nisirte Bestechlichkeit des Parlaments lange Zeit bis 1743 allmächtig blieb. Das Parlament war seit 1688 zur ausgedehntesten Gewalt gelangt; da es nun noch sehr lange öffentliche Berichte über seine Verhandlungen unterdrückte, konnte die Bestechung um so mehr dasselbe dem Ministerium unterwerfen. Auf Georg I. folgte sein Sohn Georg Ii. (von 1727—1760). Die Politik dieser, dem Lande noch fremd gegenüberstehenden, Könige aus dem Hause Hannover wurde durch das Interesse ihres Kurfürstenthums bestimmt; dasselbe zu erweitern (so 1720 durch Bremen und Verden) sparten sie keine Opfer, Englands Angelegenheiten überließen sie deu Ministern. In Spanien regierte seit 1701 das französische Haus Bourbon und zwar zuerst Philipp V. bis 1746, ein unthätiger und schwermü-thiger Fürst, den seine zweite Gemahlin Elisabeth von Parma beherrschte, deren Günstling der Minister und Cardinal Alberoni war, der Sohn eines italiänischen Gärtners, der, um ihren Ehrgeiz zu befriedigen, ihre und des Königs Kinder (dieser hatte aus der ersten Ehe Söhne, die auf dem Throne folgen sollten) mit Fürstentümern und zwar aus den neulich von Spanien an den Kaiser in Italien abgetretenen Besitzungen ausstatten wollte. Zugleich sollte der Herzog von Orleans durch die Verschwörung des spanischen Gesandten in Paris Eellamare der Regentschaft beraubt und mit dieser Philipp von Spanien betraut werden. In England, das so eben den nach einer Landung des Prätendenten Jacob Ul. in Schottland ansgebrochnen Aufruhr unterdrückt und durch die Anordnung der Dauer der Parlamente auf sieben Jahre in der Septennial bill der Regierung größere Festig-feit gegeben hatte, sollte Georg 1. zu Gunsten des Prätendenten entthront werden und für diese Unternehmung die beiden nordischen Fürsten, Peter der Große und Karl Xii., deren Krieg Alberoni beendigen

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 208

1917 - Hannover : Helwing
— 208 — Bürgerkrieg in Spanien (1833-1840) nach dem Todt Ferdinands Vii Dieser hat das salische Gesetz aufgehoben, um seiner Tochter Isabella die Thronfolge zu sichern gegen seinen jüngeren Bruder Karl o s. Dieser beginnt 1833 den sogen. Karlisten-krieg und kämpft für_ ein unumschränktes Königtum. Er unterließt Verfassungspartei, die für die unmündige Isabella und deren Mutter Maria Christina kämpft. . Jahre 1868 wird die Königin Isabella (1833 — 68) vertrieben, sie flüchtet nach Frankreich. Marschall Serrano wird Regent von Spanien hach mehrfachen Verhandlungen mit auswärtigen ho-7a?U ^ rinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen bereit • spanische Krone anzunehmen. Nach seinem Rücktritt (S. 124) wird der zweite Sohn König Viktor Emanuels von Italien als Am ade o I. (1870 — 1873) König von Spanien. Als dieser die Krone niederlegt, bricht ein neuer Bürgerkrieg aus. Proklamation der Republik. Don Karlos kämpft im Norden gegen die Republik-Wiederherstellung der Monarchie. König Alfons Xii (1875 — 85) Sohn der Isabella. Seit 1885 Alfons Xiii., für den während der Minderjährigkeit bis 1902 seine Mutter, die Königin Marie Christine, eine Tochter des Erzherzogs Karl Ferdinand von Österreich, die Regentschaft führte. 1837-1901 In England regiert 1820 — 1830 Georg Iv. (Ehescheidungsprozess mit seiner Gemahlin Karoline von Braunschweig). Sein Minister Canning. 1830 — 1837 Wilhelm Iv., Georgs Iv. Bruder. Unter ihm wird die Gärung des Volkes durch eine Parlamentsreform beruhigt. Die Sklaverei wird in den Kolonien 1833 aufgehoben. Viktoria, seit 1840 mit Albert von Koburg vermählt. Die Personalunion Hannovers mit England wird aufgelöst. In Hannover folgt nach dem salischen Gesetz der Herzog von Cumberland, der Oheim der Königin Viktoria, als König Ernst August (1837—1851). Nach ihm sein Sohn, der erblindete Georg V. (1851 — 1866). 1848 24. Febr. Der Sonder bundskrieg in der Schweiz. 1847. Sieben katholische Kantone sagen sich von der Eidgenossenschaft los, werden aber von den Bundestruppen besiegt. Darauf erfolgt die Umgestaltung des Staatenbundes souveräner Kantone (S. 203) in einen Bundesstaat. Die Bundesversammlung in Bern (bestehend aus Ständerat und Nationalrat) hat gesetzgebende, der aus 7 Mitgliedern bestehende Bundesrat ausübende Gewalt. Bern ist die Bundeshauptstadt. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp wird vertrieben, und Frankreich wird eine Republik. 10. Dez. Louis Napoleon, der Sohn des ehemaligen Königs von Holland, wird Präsident der Republik. 1848—1851 Revolutionäre Bewegungen in Europa: 1. Italien: Sizilien sagt sich von Neapel und den Bourbonen (S. 165) los. Volksaufstände werden mit Gewalt unterdrückt und der alte Zustand wird Mai 1849 wieder hergestellt.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 485

1912 - Habelschwerdt : Franke
485 Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (S. 429). Nun wurde der Herzog Amadeus von Asta, der zweite Sohn des Knigs von Sardinien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab. c. Alfons Xii., 18751885. Unterdessen war der Sohn der vertrie benen Knigin Jsabella grojhrig geworden und bestieg 1875 als Alfons Xii. den spanischen Thron. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien groer Beliebtheit, starb aber schon 1885 im Alter von 28 Jahren. Sein nachgeborener Sohn wurde als d. Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Fr ihn fhrte seine Mutter Maria Christine, eine Erzherzogin von Osterreich, die Regierung, bis er 1902 selbst den Thron bestieg. e. Der Spanisch-Amerikanische Krieg, 1898. Infolge der spanischen Mi-Wirtschaft brach 1895 auf der Insel Euba ein groer Aufstand aus. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Spaniern nicht, die von den Vereinigten Staaten Amerikas heimlich untersttzten Emprer zu unterwerfen. Als ein Kriegsschiff der Union im Hasen von Habana auf unaufgeklrte Weise in die Luft flog, brachen zwischen Nordamerika und Spanien Feindseligkeiten aus. Die Union stellte sich auf die Seite der Aufstndischen und forderte Spanien auf, seine Hoheitsrechte auf Euba aufzugeben. In dem 1898 beginnenden Kriege wurde die schlecht ausgestattete und ungeschickt gefhrte Flotte der Spanier bei Santiago vernichtet. Mit leichter Mhe besetzten die Amerikaner auch die Philippinen. Das vollstndig erschpfte Spanien mute im Frieden zu Paris Euba, Puertorico, die Philip-pinen und (Au am (Hauptinsel der Marianen), die Reste seiner einst so zahlreichen Kolonien, an die Union abtreten. Da die ihm noch verbliebenen Palauinseln, die Karolinen und Marianen jetzt keinen Wert mehr hatten, trat es (1899) die genannten Inseln gegen eine Geldentschdigung an das Deutsche Reich ab. Anfang Oktober 1910 wurde der junge König Manuel von Portugal vertrieben und das Land in eine Republik umgewandelt. 4. England. a. Die englische Weltmacht. Infolge seiner Lage war Grobritannien von den Unruhen verschont geblieben, die seit der franzsischen Revolution Europa in Aufregung gehalten hatten. Die langwierigen Kriege mit Napoleon hatten schlielich zur Folge, da Englands Seeherrschaft unbestritten dastand. So konnte es sich zu einer Weltmacht entwickeln, die an Be-deutung und Reichtum jeden anderen Staat bertrifft. Die Natur des Landes und die auerordentlich hoch entwickelte Industrie begnstigten die Ausbreitung des englischen Handels, zu dessen Frderung die Englnder in allen Erdteilen Kolonien erwarben. Englands auswrtige Besitzungen umfassen ein Gebiet von 30 Millionen qkm mit 418 Millionen Einwohnern, so da es also an Gre das Rmische Weltreich bedeutend bertrifft und fast 7i der gesamten Menschheit unter englischer Herrschaft steht.

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 123

1909 - Leipzig : Voigtländer
§ 97-Jtftitens Einigung. — § 98. England und Nordamerika. 123 3 x§ 98. England und Nordamerika. 1. England war die einzige europäische Macht, die der gewaltige Napoleon I. nicht zu demütigen vermochte: die langjährigen Kriege mit Frankreich gaben der Seeherrschaft des unbezwinglichen Inselreiches durch Wegnahme der französischen Kolonien nur eine weitere Ausdehnung. Sein Handel, der die ganze Erde umspannt, schwang sich zu einer nie dagewesenen höhe empor, während es zugleich in der mit den großartigsten Maschinen betriebenen Industrie das Übergewicht über die andern Länder behauptete, von revolutionären Erschütterungen, welche die meisten festländischen Staaten bewegten, blieb es verschont. Ruf Georg Iii. (§ 87*) folgten als Könige seine Söhne Georg Iv. (1820—1830) und Wilhelm Iv. (1830—1837). Nach des letzteren Tode wurde seine Nichte Viktoria Königin von England; das seit 1714 mit England verbundene Hannover (wo die weibliche Thronfolge ausgeschlossen ist) wurde vom englischen Staatsverbande getrennt und bildete wieder einen eigenen deutschen Staat. Unter der Regierung der Königin Viktoria bildeten einsichtsvolle Minister die Staatsverfassung weiter; insbesondere wurde das Wahlrecht zu dem Unterhau_s^ das mit dem Oberhaus über alle wichtigen Rngelegerihetfen zu entscheiden hat, ausgemynf (über das englische Parlament vgl. § 64,2). Die englische Herrschaft in (Ostindien geriet 1857 durch einen Rufstand in schwere Gefahr, die nur durch blutige Kämpfe überwunden werden konnte. Die Regierung des indischen Reiches ging hierauf von der Dstindischen Kompagnie (§ 874) an die Königin von England über, die 1876 auch den Titel einer „Kaiserin von Indien" annahm, von Ehina, das sich bis dahin dem Zugange fremder Völker gänzlich verschlossen hatte, erzwang England in Verbindung mit Frankreich durch zwei siegreiche Feldzüge, auf denen die Verbündeten bis nach Peking vordrangen, die Öffnung mehrerer Häfen und des X}ang=jse=liang für den Handelsverkehr. Nicht minder wurde das abgesperrte Japan genötigt, sich dem Verkehr mit andern Nationen aufzutun. Ein Feldzug nach Rbessinien (1868) machte darauf Englands Macht auch in Rfrika geltend; der König Theodor, welcher englische Untertanen, die sein Land betraten, grausam mißhandelt hatte, wurde völlig besiegt und nahm sich, an Rettung verzweifelnd, selbst das Leben. Im Jahre 1900 mußten die Burenstaaten Transvaal und (D ran je-Republik nach längeren verzweifelten Kämpfen sich England unterwerfen. Königin Viktoria starb 1901; es folgte ihr ältester Sohn als Eduard Vii. 2. Der Bürgerkrieg in Nordamerika 1861—1865. Die vereinigten Staaten von Nordamerika waren seit ihrer Losreißung von

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 557

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 557 England. • In diesem Staate herrschte fast allgemeine Noth. Die Ackerbauer schmachteten unter dem Joche des Zehnten und die Fabrikanten sahen sich gezwungen, den Tagelohn so weit, als immer nur möglich, herab- zusetzen. — Desshalb fanden mehrere große Versammlungen Statt, in welchen man Unterschriften für Petitionen an das Parlament sammelte. Georg Iv. von England war schon seit längerer Zeit sehr krank. Seit dem Monat April verschlimmerten sich die Gesundheitsumstände desselben mehr und am 26. Juni 1830 entschlief er, von der Nation wenig betrauert, noch weniger aber vermisst. Noch an demselben Tage wurde Wilhelm Iv. mit den herkömmlichen Gebräuchen zum Könige von Großbritannien ausgerufen. Wilhelm Iv. hatte als Her- zog von Clarence niemals in gutem Vernehmen mit dem Herzoge v. Wellington gestanden; dessbalb glaubte man, Wellington werde sofort entlassen werden, allein der König wollte die Entscheidung darüber der Nation überlassen. — Dem Herkommen gemäß muß sogleich nach dem Tode eines Monarchen das Parlament entlassen werden. Darum ließ der König dem Parlamente kund geben, dass er in kürzester Frist ein neues Parlament einberufen werde. Bei der Berathung über die Ant- worts-Adresse kam es zu sehr stürmischen Auftritten zwischen mehrern Parlamentsmitgliedern und den Ministern, welche bis zum 23. Juli fortgesetzt wurden, wo der König das Parlament vertagte. — Die berüchtigten Ordonnanzen Karl's X. erregten in England fast noch größern Widerwillen als in Frankreich, denn selbst aristokratische Blätter fielen mit Wuth über dieselben her. Wilhelm Iv. erklärte sogar die Urheber der Ordonnanzen für verrückt. Der Sieg der französischen Nation aber stimmte Alle zu lautem Freudentaumel. Nur Wellington und sein Anhang fühlte sich eben nicht freudig ergriffen. Denn sein Einfluss auf Frankreich war nun vernichtet. — In England eröffnete man sogleich eine Subscription für die Verwundeten und für dichinter- lassenen der für die Sache der Freiheit Gefallenen. Die Wahlen für das neue Parlament fielen zu Wellington's größtem Leidwesen fast durch- gehends liberal aus. In Irland sah es im Jahre 1830 höchst un- ruhig aus. Man wollte sich durchaus von England trennen. Doch gelang es dem edeln O'connell, das Volk wieder zu beruhigen. Als der König in das Parlament fuhr, um dasselbe zu eröffnen, begleitete ihn rauschender Jubel. Bei der Rückkehr aber gab es blutige Austritte, denn das Volk sprach seinen Unwillen über Wellington in wildem Toben aus. — Die Reform (Umgestaltung der Einrichtung) des Parlaments war ein allgemein gefühltes Bedürfniss. Nur Wellington theilte den Wunsch Aller nicht. Dadurch aber so wie durch seine Begünstigung Don Miguel's, des portugiesischen Regenten, machte sich der Herzog bei dem Volke immer verhasster. Und so sah sich denn das Ministe-

7. Der Lehrstoff der ersten Klasse - S. 167

1905 - Breslau : Hirt
237. Auerdeutsche Geschichte seit 1815. 167 Alfons Xii. regierte bis zum Jahre 1885. Ihm gelang es, den wieder ausgebrochenen Karlistenkrieg zu beenden nrtd Ruhe und Frieden her-zustellen. 5. Alfons Xiii. Sein Sohn Alfons Xiii. war noch nicht ge-boren, als der Vater starb. _ Die Regierung ging an des Knigs Mutter Maria Christina von sterreich der, bis im Jahre 1901 der fnfzehnjhrige Alfons Xiii. grojhrig erklrt wurde. Die orduungs-mige Regierung wird noch immer durch eine starke revolutionre Partei beunruhigt. 2. ^ortugal In Portugal begann zur Zeit des hchsten Ruhmes schon der Verfall. Der Seeweg nach Ostindien wurde durch Portugiesen ge-fnnden, Brasilieu fr Portugal in Besitz genommen. Die Schtze des Orients strmten um das Jahr 1500 in Lissabon zusammen. Aber der abeuteuerude Sinn ttete die Lust an eigner Arbeit, und das Geld, das der Handel in so reichem Mae brachte, tat dies noch mehr. Kriege gegen die Mauren und die Spanier, in denen England eigenntzig half, imb Thron- und Versassuugsstreitigkeiteu ohne Ende brachten Land und Volk an den Rand des Verderbens. Im Jahre 1825 erklrte sich Brasilien zu einem selbstndigen Kaiserreiche. Bei der Kaiserwahl wurde allerdings der Sohlt des portugiesischen Knigs Dom Pedro I. zum Kaiser gewhlt. Im Jahre 1892 erfolgte die Erklrung des Staats-baukrotts, weil die Regierung die Zinsen der Eisenbahnschulden, deren Bezahlung sie garantiert hatte, nicht zahlen konnte. 3. Die Staaten cx Wcrlkcrnhctmnsel au|er Griechenland*). 1. Serbien. Serbien war im 18. Jahrhundert von der Trkei und sterreich umstritten und wurde bald an die sterreicher ab-getreten, bald von den Trken zurckerobert. Im Jahre 1804 begann der Ausstand zur Abschttlnng der trkischen Herrschaft. Anfhrer des Aufstandes war Georg Petrowitsch, der Schwarze, serbisch Kara Georg genannt. Nach Kmpfen mit wechselndem Kriegsglcke mute er fliehen. Ein andrer Fhrer des Aufstandes, M i l o s ch O b r e n o w it s ch, kmpfte glcklicher und wurde 1817 von der Trkei als erblicher Fürst von Serbien anerkannt. Er regierte bis 1839. Da wurde er abgesetzt und an ferne Stelle sein Sohn Michael zum Fürsten aus-gerufen. Nach drei Jahren wurde auch dieser abgesetzt und die Familie brenowitsch berhaupt der Thronfolge verlustig erklrt. Die Volks-Vertretung, die man hier Skupschtina nennt, ging zur Familie Kara *) Griechenlands neuere Geschichte siehe 188. S. 10.

8. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 176

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
176 § 177- 178. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. 1830 Genfer General Dufour (| 1875) wird die Schweiz aus einem Staatenbunde souveräner Kantone ein Bundesstaat mit einheitlichem Militär-, Zoll-, Post- und Münzwesen (1848). 4. Der Bundesrat in Bern (1 Bundespräsident, auf 1 Jahr, und 7 Mitglieder, auf 3 Jahre gewählt) ist die oberste vollziehende Behörde; ihm zur Seite die Bundesversammlung, bestehend aus dem Ständerat (je 2 Vertreter der einzelnen Kantonalregierungen) und dem National rat (Vertretung des Volkes), seit 1848. 5. Der König von Preußen verzichtet auf seine Rechte in dem (seit 1848 abtrünnigen) Neuchltel 1857 (§ 186 I, c). c) Holland und Belgien (s. § 174). 1. Nach der belgischen Revolution das protestantische Holland und das katholische Belgien wieder getrennt. In Belgien Koalition der Liberalen und Ultramontanen gegen die Regierung. Aufstände in Brüssel (25. Aug. u. 20. Sept. 1830). In Holland bleibt Wilhelm I. „König der Niederlande", in Belgien erhält Leopold I. von Kobnrg (1831—65) als „König der Belgier" die Regierung (freisinnige Verfassung). 2. Den Holländern wird von den Belgiern mit Hilfe der Franzosen die Citadelle von Antwerpen entrissen 1832, worauf Holland das mit Belgien verbundene Luxemburg gegen einen Teil von Limburg eintauscht. Nach Wilhelms I. Thronentsagung: Wilhelm Ii. 1840—49; dann Wilhelm Iii. Wachstum des materiellen Wohlstandes in Holland und in Belgien; industrielle und kommerzielle Unternehmungen. . Großbritannien. a) Georg Iii. 1x60—1820 (bergt § 162). 1. Minister Pitt d. I. (t 1806), K. Georg Iii. und während dessen langjähriger Geisteszerrüttung sein Sohn Prinzregent Georg, Freunde der Tories. — Krieg gegen Frankreich § 169 ff. 2. Vereinigung des britisch-irischen Parlaments 1801. b) Georg Iv., vorher Prinzregent, König 1820—30. 1. Minister Castlereagh (+ 1822), Gegner aller Reformen. Verarmung der Massen. Mehrung der Staatsschuld. 2. Minister Camtitig (f 1827) beantragt Aufhebung der Sklaverei und durch Aufhebung der Testakte (§ 154) die Emancipation der Katholiken 1829. c) Wilhelm Iv. 1830—37, Georgs Iv. freisinniger Bruder. Minister Grey: Reform des Parlaments 1832 im Sinne der Whigpartei; die Fabrik- und Handelsstädte im Parlamente vertreten. Beginn der Emancipation der Sklaven, erstrebt durch

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 486

1912 - Habelschwerdt : Franke
486 b. Die Verfassung Englands. War Englands uere Macht auch in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts sehr gestiegen, so fhrten doch Mngel des Staatslebens zu heftigen inneren Kmpfen. Da das Parlament fast nur aus Adligen und Grogrundbesitzern bestand, der Brgerstand und die Industrie aber keine Vertretung besaen, wurde 1831 eine nderung des Wahlsystems durchgesetzt, durch die der Brgerstand Anteil an der Staats-Verwaltung erhielt. Grobritannien ist eine erbliche, konstitutionelle Monarchie, ut der das Parlament regiert. Der König besitzt die vollziehende Gewalt und ernennt die Minister. Da diese dem Parlament gegenber fr ihre Handlungen verantwortlich sind, so mu sie der König aus der Majoritt des Parlaments whlen, ohne dessen Zustimmung die Regierungsgeschfte nicht gefhrt werden knnen. Wenn daher eine Abstimmung ergibt, da die Mehrheit des Parlaments nicht mehr auf der Seite des Ministeriums steht, so mu dieses zurcktreten. Das Parlament besteht aus dem Oberhaus (Haus der Lords) und dem Unterhaus (Haus der Gemeinen). c- Ute englischen Herrscher seit 1820. Die nchsten Nachfolger Georgs Iii. (S. 309) waren Georg Iv., 1820-1830, und Wilhelm Iv., 1830-1837. Da Wilhelm Iv. kinderlos war, folgte ihm feine Nichte Viktoria, 18371901. Bei ihrem Regierungsantritte hrte die Personalunion mit Hannover auf, da hier die weibliche Erbfolge nicht galt. König von Hannover wurde Ernst August, der bisherige Herzog von Cumberland. Die Knigin Viktoria hatte in ihrem Oheim Leopold, dem Könige der Belgier, einen vortrefflichen Berater, bis sie sich 1840 mit ihrem Vetter, dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg-Gotha (t 1861), einem Manne von hoher staatsmnnischer Begabung, vermhlte. Der Knigin Viktoria folgte 1901 ihr Sohn Eduard Vii. Er starb im Mai 1910; sein Nachfolger ist sein Sohn Georg V. d. Englands auswrtige Politik seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Whrend der Regierungszeit der Knigin Viktoria wurde England infolge feines ausgedehnten Kolonialbesitzes und seines Bestrebens, in allen Erdteilen seine Machtstellung zu sichern, in zahlreiche Kriege verwickelt. 1. In Vorderindien hatte sich die Ostindische Kompagnie", eine englische Handelsgesellschaft von etwa 2000 Privatleuten, ein Gebiet unterworfen, das grer war als Spanien, Frankreich, Italien und Deutsch-land zusammen. Infolge der Habsucht und Grausamkeit der Eroberer brach aber 1857 ein Aufstand aus, der die englische Herrschaft ernstlich gefhrdete. Doch gelang es, die Unruhen zu unterdrcken. Das englische Parlament bernahm die Verwaltung Indiens, und Viktoria von England legte sich 1876 den Titel Kaiserin von Indien" bei. 2. China wurde durch 3 Kriege, 1841 (Opiumkrieg), 1857 und 1860 (an den letzten beiden nahm auch Frankreich teil), gezwungen, dem europischen Handel neue Pltze zu ffnen. 3. Im Krimkriege trat England zugunsten der Trkei gegen Rußland auf (S. 404).

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 466

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
4ö6 Dritte Periode von 1789 n. Chr. Tin neuer Militäraufstand der Septembristeu (Febr. 1844), auf welchen bald andere folgten, das Wiederauftreten der miguelisti- schen Partei, der Eigennutz der Minister und die stets wachsende Finanznoth ließen der argen Verwirrung im Lande bis jetzt keine Grenze setzen. vrn. Großbritannien. Um den Unruhen, welche Frankreich während der Revolu- tion beständig in Irland unterhielt, für immer vorzubeugen, setzte Zilliam Pitt d. I. die Unionsacte durch (1800), welche Jr- and mit Großbritannien zu Einem Parlamente verband. Als der bei dem Volke äußerst beliebte Georg Iii., welcher seit 1810 an iner unheilbaren Geisteskrankheit litt, am 29. Jan. 1820 gestor- oen war, bestieg sein ältester Sohn Georg Iv., welcher seit 1811 ls Prinz-Regent die Regierung übernommen hatte, den Thron. Auf ihn folgte sein Bruder Wilhelm Iv. z.26. Juni 1830), von welchem, weil er kinderlos starb (20. Juni 1837), die Krone auf Victoria, die Tochter seines im I. 1820 verstorbenen Bru- ders, des Herzogs von Kent, überging. Diese vermählte sich am 10. Febr. 1840 mit Albrecht, dem Herzoge von Sachsen - Co- ourg-Gotha. Der Regentenwechsel änderte wenig in der Politik des eng- lischen Cabinets, dessen Grundsatz e6 blieb, den Weltfrieden ver- mittelnd und berathend zu erhalten, dabei aber dem Vortheile des n'genen Landes weder etwas zu vergeben, noch seiner zu vergessen. So wurde, vorzüglich durch die Bemühungen des großen Mini- ers Can ning, die Selbstständigkeit der südamerikansichen Frei- staaten, die sich von Spanien losgeriffen hatten, von England anerkannt (1. Jan. 1825) und dadurch ein neuer Abzug für eng- lische Fabrikwaaren eröffnet; so wurden mit mehrern Staaten vortheilhafte Verträge abgeschlossen. Selbst das mit Rußland ind Frankreich zur Beilegung der griechischen Sache abgeschlossene Londoner Protokoll v. 6. Juli 1827 sollte nicht weniger Rußland binden als die Griechen retten, da man Co dring t on'6 Seesieg bei Navarin (20. Okt. 1827) unmuthig nur ein ver- hängnißvolles Ereigniß nannte. Aber nicht bloß auf die Politik,

11. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 289

1903 - Wiesbaden : Behrend
289 besetzt. Auer dem indischen will England ein groes afrikanisches Kolonialreich besitzen. Ungeheure Opfer verschlang der Buren-krieg von 18 99 1902. Trotz des grten Heldenmutes ist es den Burenrepubliken Transvaal und Oranjesreistaat nicht gelungen, ihre Selbstndigkeit und Unabhngigkeit zu bewahren. Der Friede wurde im Frhjahr 1902 geschlossen. Die feierliche Krnung König Eduard Vii. mute infolge schwerer Krankheit des Knigs verschoben werden. Schon wegen der Blutsverwandtschaft unseres Kaisers mit dem englischen Knigshause herrschen freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und England. 6. Spanien erlitt einen schweren Verlust durch den Tod des tatkrftigen und doch mavollen Alfons Xii., der nach lojhriger erfolgreicher Regierung 1885 starb. Die Knigin-Witwe bernahm die Regentschaft fr ihren in demselben Jahre geborenen Sohn. Mit Geschick, Klugheit und wahrer Seelengre verstand sie es, das un-ruhige Land so zu regieren, da die hier besonders scharf ausgeprgten Gegenstze zwischen den Parteien der Entwicklung des Landes mglichst wenig schadeten. Der spanisch-amerikanische See- und Kolonial-krieg 1899 verlief unglcklich fr Spanien.. Es mute den Ver-einigten Staaten von Nord-Amerika die Philippinen, Kuba und Puertorico abtreten. Gleichzeitig berlie Spanien dem befreundeten Deutschland durch Verkauf die Karolinen und Marianen. Im Mai 1902 bernahm nach seiner Grojhrigkeits-Erklrung Alfons Xiii. die Regierung. Auch mit den meisten auereuropischen Lndern unterhlt Deutsch-land die besten Beziehungen. Eine besondere Annherung an die Vereinigten Staaten kam durch die Reise unseres Prinzen Heinrich nach Nord-Amerika im Frhjahr 1902 zum Ausdruck. Froning und Grothe, Geschichte. Ausg. D. 19

12. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 291

1902 - Leipzig : Voigtländer
bersicht der die Geschichte des Auslandes. 291 Napoleon (die Koalitionskriege, Schlachten bei Abukir, Trafalgar, die Kontinental-sperre, der Krieg in Spanien und Portugal) bis zur Schlacht bei Waterloo, dem zweiten Pariser Frieden und dem Wiener Kongre sind 7080 dargestellt. b) Georg Iv., Wilhelm Iv. Durch seine altbegrndete und den Bedrf--nissen des Volkes entsprechend sich weiter ausbildende Staatsverfassung blieb England vor den heftigen Erschtterungen bewahrt, von denen die meisten festlndischen Staaten betroffen wurden. Auf Georg Iii. folgte Georg Iv. (1820 bis Georg iv. 1830), unter dem der groe Minister Canning (f 1827) den Grund zu wichtigen Verbesserungen legte (Anbahnung des Freihandels), auch durch Aufhebung der Testakte den Katholiken der Zutritt zum Parlament gewhrt wurde (Emanzi- tletifat pationsbill 1829). Georgs Nachfolger war sein Bruder Wilhelm Iv. (1830 Katholiken bis 1837). Unter ihm kam ein neues Wahlgesetz fr das Parlament zustande Wilhelm iv. (Reformbill 1832). 1833 wurde die Sklaverei in den englischen Kolonien Reformbill aufgehoben. Das Streben der katholischen Jrlnder, sich vom englischen Drucke Irische Be--freizumachen, fhrte zu einer mchtigen Bewegung, an deren Spitze der beredte toe0u"9 Daniel O'connel stand. c) Knigin Viktoria 18371901. Nach Wilhelms Tode wurde, während Viktoria Hannover als selbstndiges Knigreich an seinen Bruder Ernst August fiel ( 831), (eine Nichte Viktoria Knigin von England 1837. Sie vermhlte sich mit dem Prmzregent Prinzen Albert von Sachsen-Kvburg (gest. 1861) und frderte, bei streng ver- 8u6ert fassungsmiger Regierung, Englands Wohlfahrt. Der Freihandel wurde durch- Freihandel gefhrt? See- und Landverkehr, Handel und Industrie (erste Weltausstellung in London 1851) erreichten eine bisher unbekannte Hhe. Der mit China wegen i. Stieg mit des aus Indien eingefhrten Opiums 1840 begonnene Krieg endete 1842 damit, 0j^,K.a-da Hongkong an England abgetreten und mehrere Handelshfen erffnet wurden. nc9 Weil jedoch die Chinesen diesem Vertrage zuwider handelten, gingen England und . Krieg mit Frankreich ( 90*) vereint gegen das Reich der Mitte" vor. 1858 wurden ^ina die Chinesen zum Vertrage von Tientsin gezwungen; sechs weitere Handels-Bertrag von Hfen wurden dem Abendlande geffnet und die Ausbung der christlichen Kici,trin Religion in China gestattet. Die Nichterfllung dieses Vertrages fhrte 1860 zu einem neuen englisch-franzsischen Kriege mit China, in dem die Ver-3. Krieg mit bundeten bis in die Hauptstadt Peking vorrckten (Plnderung des kaiserlichen ^ina Sommerpalastes durch die Franzosen). Infolge davon mute China neue Hfen und den Jang-tse-kiang dem Verkehr ffnen und europischen Gesandten den Aufent-halt in Peking gestatten. Eine ernste Gefahr drohte 1857 der englischen Herrschaft in Ostindien. Aufstand in Die eingeborenen Truppen emprten sich, und der Aufstand gewann von Delhi Ostindien aus rasche Verbreitung. Durch glnzende Waffentaten warfen der General Have-lock und Lord Elyde den Aufstand vllig nieder. Die Regierung des indischen Reiches ging nun von der Ostindischen Kompagnie 1858 an die Knigin von England der, die 1876 den Titel Kaiserin von Indien annahm. Auch von Kaisertum dem bisher abgesperrten Japan erlangte England 1858 die ffnung seiner Hfen. 3nbicn Das Land erschlo sich dann rasch allen anderen Nationen. (189495 siegreicher Erschlieung Krieg Japans gegen China. 1900 zogen im Verein mit Japanern deutsche, 3at,ans franzsische, russische, englische und amerikanische Truppen in China ein. Chinesischer nachdem der deutsche Gesandte v. Ketteler von Chinesen ermordet und viele Missionare 1900 und einheimische Christen erschlagen worden waren.) der Englands Teilnahme am Krimkriege vgl. 903 und V*. 1878 kam Cgpern an England ( 942); in gypten gewann es immer greren Einflu (die Kmpfe mit dem Mahdi, Gordons Tod 1885). Englands Macht 19*

13. Geschichte der Neuzeit - S. 230

1895 - Hannover : Manz & Lange
230 Die Zeit der Restauration. Sohn des philhellenischen Baiernkönigs Ludwig I.. Otto, auf, den Königsthron berufen. Das neue Griechenland erfüllte aber nicht die Hoffnungen seiner abendländischen Gönner. Die Bevölkerung war unter der Jahrhunderte langen Fremdherrschaft sittlich tief gesunken und erwies sich des errungenen Gutes der nationalen Selbständigkeit nur wenig würdig. 1862 wurde der König Otto durch einen Volksaufstand in Athen zur Abdankung gezwungen. An seine Stelle trat im folgenden Jahr ein dänischer Prinz als König Georg, der noch heute regiert. Iv. Grossbritannien. A. Die Katholikenemaneipation 1829. In England folgte dem König Georg Iii., der nach sechzigjähriger Regierung 1820 starb , sein schon hochbetagter Sohn Georg Iv. (1820 bis 1830). Das Inselreich wusste sich leicht dem Einfluss Metternichs zu entziehen und trat wiederholt in der europäischen Politik seinen Plänen feindselig^ entgegen. In den letzten Jahren Georgs Iv. setzte der Herzog M ellington als toryistischer Minister 1829 bei König und Parlament, ein altes Unrecht sühnend, die Aufhebung der Testakte1) und darnach die Katholikenemaneipation durch, die den Katholiken Zutritt zu den bisher verschlossenen Staatsämtern und zum Parlament eröffnete. Dies Gesetz kam namentlich auch den unglücklichen Iren zugut. die seit den Zeiten Cromwells und Wilhelms Iii. fast alles Grundbesitzes beraubt waren und ausserdem als Katholiken bisher nicht nur in wirtschaftlichei, sondern auch in staatlicher Beziehung als Parias behandelt wrorden waren2). B. Die Pariamentsrelörm 1832. Nachdem unter Georgs Bruder und Nachfolger, Wilhelm Iv., dem letzten König von England aus welfischem Blut, ein A\ liig-ministerium an die Regierung gekommen war, setzte dieses nach harten Kämpfen mit dem Oberhaus 1832 die Parlaments reform durch. Da nämlich die Parlamentswahlen noch immer nach längst veralteten Grundsätzen stattfanden, ohne jede Rücksicht auf die inzwischen eingetretene Verschiebung der Bevölkerungsverhältnisse, hatte sich der Übelstand heraus-gebildet, dass vielfach ganz heruntergekommene Ortschaften ’) Vgl. Seite 96. 2) Der Hauptführer der Iren in ihrem damaligen Kampf um die Besserung ihrer über alle Massen kläglichen Lage war der Dublmer Anwalt O’Connell.

14. Friedrich Wilhelm I., König von Preussen - S. 14

1912 - Düsseldorf : Schwann
14 was betreffs der Barriere von Flandern abzumachen übrig blieb1). In dieser Zeit starb die Königin von England nach langer, furchtbarer Krankheit2). Einige ihrer Minister hatten vergebliche Anstrengungen gemacht, den Prätendenten3) als Nachfolger auszurufen. Aber Georg von Hannover, Enkel dei Pfalzgräfin, der Tochter Jakobs I.4), wurde zum König von England ausgerufen und von dem Willen des ganzen Volkes auf den Thron gehoben. Nachdem wir die Angelegenheiten des Südens besprochen haben, ist es Zeit, zum Norden zurückzukehren, wo verschiedene Ereignisse die Dinge mehr als je verwirrten. Karl Xii., der endlich seinen beispiellosen Starrsinn aufgab, der ihn in Demotika ans Krankenbett gefesselt hatte, wobei er die ständige Absicht hatte, die Pforte gegen den Zaien aufzuhetzen, während seine Feinde seine Abwesenheit benutzten, seine Heere zu vernichten und ihm seine reichsten Pro\ inzen zu entreißen, Karl Xii., sage ich, vertauschte plötzlich, ohne Übergang, diese Untätigkeit mit der wildesten Tätigkeit. Er reiste von Demotika ab, entwickelte eine fabelhafte Geschwindigkeit, durchquerte zu Pferd die Erb-länder des Kaisers, Franken und Mecklenburg, und langte ) Das war eine von Holland erhobene Forderung, das sich gegen Frankreichs Eroberungsgelüste durch einen Festungsgürtel sichern wollte. 2) Königin Anna starb am n. August 1714. 3) Es war Jakob, der sich der Iii. nannte, der Sohn des 1688 vertriebenen englischen Königs Jakobs Ii.; er setzte seines Vaters Versuche, mit französischer Hilfe und durch Unterstützung der Anhänger der Stuarts in England wieder auf den Thron zu gelangen, fort; durch die vom englischen Parlament beschlossene Thronfolge der hannoverschen Linie, die 1714 verwirklicht wurde, schwanden alle Hoffnungen endgültig. 4) Und Gemahlin Friedrichs V. von der Pfalz, des ,,Winterkönigs“, siehe Geschlechtstafel S. 55.

15. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 203

1887 - Hannover : Helwing
203 England (Canning), Rußland und Frankreich verbinden sich, um zu Gunsten der Griechen das Ende des Krieges herbeizuführen. 1827 Seeschlacht bei Navarino: Die türkische Flotte wird vernichtet. 1825—1855 Nikolausi. wird nach dem Tode seines Bruders Alexander Kaiser von Rußland. 1828—1829 Der russisch-türkische Krieg. Der russische General Diebitsch geht über den Balkan und erobert Adrianopel. \ Friede zu Adrianopel: Griechenland wird unabhängig; Moldau, Wallachei, Serbien kommen unter russischen Schutz; die Donaumündung wird russisch. Otto von Bayern wird König der Griechen (1832—1862). In England führt für den wahnsinnigen Georg Iii. sein Sohn Georg die Regierung als Prinzregent. 1820—1830 Georg Iv. (Ehescheidungsprozeß mit seiner Gemahlin Karoline von Braunschweig.) Sein Minister Canning. 1830—1837 Wilhelm Iv., Georgs Iv. Bruder. 1814—1824 Ludwig Xviii., König von Frankreich, hatte dem Lande eine englischen Einrichtungen nachgebildete Verfassung, die sogenannte Charte, gegeben. Blutige Verfolgung der Republikaner und Anhänger des Kaiserreichs. Ihm folgt sein Bruder 1824—1830 Karl X., der wieder nach absoluter Herrschaft strebt. 1830 Eroberung Algiers durch die Franzosen (Abd-el-Kader). 1830, Juli. Karl X. erläßt die drei Ordonnanzen: 1) Auflösung der neu gewählten Kammer, 2) Neuwahlen auf Grund eines willkürlich abgeänderten Wahlgesetzes, 3) Aufhebung der Preßfreiheit. 1830 Die Pariser Julirevolution: Karl X. wird gestürzt, sein Nach-28.-30. Juli folget wird 1830—1848 Louis Philipp von Orleans, der „Bürgerkönig." Folgen der Julirevolution in Belgien und Polen. 1) Belgien. Gegensatz zwischen den protestantischen Holländern und den katholischen, von französischer Bildung beherrschten Belgiern. Infolge der Pariser Julirevolution 1830 Ausstand in Brüssel und ganz Belgien. Belgien reißt sich von Holland los. 1831 Leopold von Koburg wird König der Belgier. Freie Verfassung. Nov. 1830 2) Polen. Ausstand in Warschau. Befreiung Polens. Der russische General Diebitsch schlägt die Polen bei Ostro-lönka; Paskiewitsch erobert Warschau. Polen verliert die ihm von Alexander I. verliehene Verfassung, nach der es ein fast selbständiges Königreich war, und wird als russische Provinz mit Strenge regiert. In England wird unter Wilhelm Iv. 1830—1837, Bruder Georgs Iv., die Gärung des Volkes durch eine Parlamentsreform beruhigt. Die Sklaverei wird in den Kolonieen 1833 aufgehoben. 1837 Viktoria, seit 1840 vermählt mit Albert von Koburg, besteigt den englischen Thron. Die Personalunion Hannovers mit England wird aufgelöst. In Hannover folgt nach dem falifchen Gesetz der Herzog von Cumberland, der Oheim der Königin Viktoria, als König Ernst August (1837—1851). In Spanien wird von Ferdinand Vii. das salische Gesetz aufgehoben, um feiner Tochter Jfabella gegen seinen Bruder Don

16. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 388

1916 - Leipzig : Ploetz
388 Neuere Geschichte. 1827. England, Rußland und Frankreich schließen auf Betreiben des englischen Ministers George Canning ein Bündnis zum Schutze der Griechen. Juni. Aufstand der Janitscharen (S. 234, 273) in Kon- stantinopel; sie werden auf Befehl des Sultans teils getötet, teils nach Asien abgeführt. 20. Okt, Schlacht bei Navarino. Die türkische Flotte wird von der englischen, französischen und russischen vernichtet („untoward event“). Die Befürchtung, durch die Vernichtung der türkischen Flotte indirekt Rußlands Geschäfte besorgt zu haben, treibt die Engländer wieder auf die Seite der Türken. Französische Truppen landen in Morea, Ibrahim zum Abzug, genötigt. Russische Truppen besetzen 1828 die Donaufürslentümer, General Diebitsch überschreitet 1829 den Balkan und besetzt Adrianopel, während in Asien General Paskjewitsch Kars und Erzerum erobert. Im Frieden zu Adrianopel 1829 erhält Rußland die Inseln vor der Donaumündung, in Asien das Gebiet von Achalzik südlich vom Kaukasus. Den Donaufürstentümern Serbien, Moldau, Walachei wird das Recht, christliche Statthalter (Hospodare) unter türkischer Oberhoheit zu wählen, bestätigt (S. 306, 308, 328). Die Türkei erkennt im voraus die Beschlüsse der Londoner Konferenz an, welche 1830 die Unabhängig- keit Griechenlands aussprechen. Graf Capodistrias (1814—22 russischer Minister) führt vorläufig als Präsident die Verwaltung; er wird 1831 in Nauplia, dem Sitz der Regierung, ermordet. Darauf erheben die Schutz- mächte (England, Rußland, Frankreich) zum König von Griechenland den Sohn König Ludwigs I. von Bayern, Otto I., der 1832—1862 regiert, dann durch einen Aufstand vertrieben wird (t 1867). Athen erhebt sich als Residenzstadt zu neuer Bedeutung. Rußland beginnt, nachdem 1795 Derbent (S. 306) aber- mals besetzt, 1801 Georgien (S. 328) zur Provinz gemacht, 1813 die Südwestküste des Kaspischen Meeres mit Baku, 1827 Eriwan den Persern entrissen worden ist, langwierige und verlustreiche Kämpfe zur Unterwerfung der Kaukasusvölker, Tscherkessen, Tschetschenzen u. a. 1839—1840 verunglückte Unternehmung gegen den Chan von Khiwa. Schamyl, Führer der Tschetschenzen, 1859 gefangen genommen. Erst 1864 die Unterwerfung der Kaukasusvölker beendet. 1829. In England, wo 1820—1830 Georg Iv. regiert, unter dem Toryministerium des Herzogs von Wellington Aufhebung der Testakte (S. 296) und Emanzipation der Katholiken durchgesetzt, d. h. Zulassung derselben zum j Parlament und zu Staatsämtern.

17. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 377

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Das auerdeutsche Europa. 377 (sogenannt nach dem Thronbewerber Don Karlos, dem Bruder des 1833 verstorbenen Knigs Ferdinand Vii.) etwas aus und wurde durch den Marschall Serrano gestrzt. Obwohl Serrano den Ober-besehl gegen die Karlisten selbst bernahm, gelang es ihm nicht, einen entscheidenden Sieg zu erfechten. Da wurde in Mnrviedro der 18jhrige Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella als Alfons Xii. zum König ausgerufen. Er bernahm am 14. Januar 1875 die 1875 Regierung. Das zuerst von General Quesada, dann von Alfons selbst gefhrte knigliche Heer schlug die Karlisten und warf sie der die franzsische Grenze. Auch im Sden wurde der Aufstand be-wltigt, und so kehrte endlich die Ruhe in das Land zurck. Der frhe Tod des Knigs am 25. November 1885 machte den Hoff-1885 nnngen^ ein Ende, welche Spanien und Europa in seine Umsicht und Tatkraft gesetzt hatten. Sein Besuch in Berlin, welchen Kronprinz Friedrich Wilhelm erwiderte, hatte auch Spanien in ein freundschaftliches Verhltnis zu Deutschland gebracht. Als die Knigin Marie Christine, die seit dem Tode des Knigs die Regentschaft fhrt, am 17. Mai 1886 einem Prinzen das Leben gab, wurde dieser als Alfons Xiii. zum König ausgerufen. 1886 f. England. Der Reichtum und die Macht Englands be-ruhen hauptschlich auf seiner hochentwickelten Industrie und seinem Welthandel. Seine zahlreichen Kolonien liefern dazu einerseits die ntigen Rohprodukte und sind anderseits die unentbehrlichen Ab-satzgebiete Nach beiden Beziehungen ist Ostindien der wertvollste englische Besitz, betrgt doch seine Volkszahl allein 260 Millionen. Nach Niederwerfung des Sipahi-Aufstandes (1858) war deshalb auch das Sonderrecht der ostindischen Handelsgesellschaft aufgehoben und Indien zu einer englischen Provinz erklrt worden. Auch hatte die Knigin Viktoria (1837 1901) auf den Rat ihres Ministers D i s r a el i (Lord Beaconsfield) 1876 den Titel Kaiserin von Indien" an-genommen. Das Vordringen der Russen in Jnnerasien und auf der Balkanhalbinsel während der siebziger Jahre bedrohte sowohl Indien selbst als auch den nchsten Wasserweg dahin durch den 1869 erffneten Suezkanal. Daher war England zunchst auf die Sicherung der Mittelmeer-strae bedacht, wie die Besetzung Eyperns und die Zurckdrngung Rulands vom Bosporus zeigte. Den gleichen Zweck verfolgte Eng-land iu gypten. Es kaufte dem verschwenderischen Khediw Ismail Pascha (1875) dessen letzte Anrechte an den Snez-Kanal (17 7 0 00 1875 Aktien) ab und bernahm, anfangs mit Frankreich gemeinsam, die Verwaltung der gyptischen Finanzen. Als Ismail Pascha 1879 1879 auf Befehl des Sultans die Regierung seinem Sohn Taufik Pascha bertragen hatte, versuchte die nationale Partei unter der Fhrung des Kriegsministers Arabi Pascha den Einflu der Fremden"

18. Die neuere Zeit - S. 234

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 234 — den Thron (reg. 1870—73). Derselbe konnte dem von Parteien zerrissenen Lande die Ruhe nicht geben; nach seiner Abdankung war Spanien Republik, bis (Ende 1874) durch das Pronnnziamento eines Generals Jsabellas Sohn Alfons Xii. als König ausgerufen wurde. 4. Alfons Xii. (reg. 1875—85) war mit Erfolg bemüht, die Ordnung und den gesunkenen Wohlstand des Landes zu heben: a) er gab dem Lande eine Verfassung; d) er beendigte den Aufstand auf der Insel Cuba, der einzigen größeren den Spaniern verbliebenen auswärtigen Besitzung; c) er strebte die Wiederaufnahme Spaniens in die Reihe der europäischen Großmächte an. Nach dem frühen Tod Alfons Xii. folgte sein nachgeborener Sohn Alfons Xiii. unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Christine, einer österreichischen Prinzessin (seit 1886). Den Streit Spaniens mit Deutschland wegen der Karolinen-Jnseln (1885) s- S. 223 f. — Spanien bat nach einer Zählung von 1888 17v* Millionen, Cuba Iv2 Millionen Einwohner. Ii. Portugal. 1. König Johann Vi., welcher im Jahre 1807 vor den Franzosen nach Brasilien geflüchtet war, kehrte erst 1820 nach Portugal zurück, um das inzwischen unter englischem Schutze stehende, aber durch innere Streitigkeiten aufgeregte Land durch Annahme einer Verfassung zu beschwichtigen. In Brasilien blieb Johanns Sohn Peter (Dom Pedro), der dem allgemeinen Wnnsche der amerikanischen Bevölkerung nach Autonomie (Selbständigkeit) nachgab und Brasilien 1822 für ein von Portugal unabhängiges Kaisertum erklärte; vergl. § 50. Aus Johann Vi. folgte dessen siebenjährige Eukelin Maria (1826—53), deren Regierung lange Zeit durch die Umtriebe ihres herrschsüchtigen und absolutistisch gesinnten Oheims Michael (Don Miguel) beunruhigt war. Auf Maria, die mit einem Prinzen aus der katholischen Linie des Hauses Koburg vermählt war, folgten ihre Söhne Peter (1833—61) und Ludwig (1861 - 89); seitdem ist des letzteren Sohn Karl auf den Thron. Portugal hat mit den Azoren und Madeira 4" 3 Millionen Einwohner; die Bevölkerung der Kolonien beträgt etwa ebensoviel. Iii. Italien. 1. Nach dem Sturze Napoleons waren in die italienischen Staaten die früheren Herrscher zurückgekehrt und bemühten sich, die alten Zustände wiederherzustellen. Die Mißvergnügten verbanden sich besonders in dem Geheimbunde der Carbonari (d. i. Köhler), welcher das doppelte Ziel verfolgte:

19. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 468

1916 - Leipzig : Ploetz
468 Neuere Geschichte. Tripolis und die Cyrenaica (Libyen) für autonom erklärt, d. h. an Italien abtritt. — Über die von Italien besetzten zwölf Inseln des Ägäischen Meeres: Rhodos u. a. (Dodekanesos) wird nochkeine Einigung erzielt(S.471 f.). — Überva/ona s. S.472. Über Italiens Eintritt in den Weltkrieg s. S. 527 ff. § 16. Die Pyrenäische Halbinsel. Vgl. S. 407 f. Spanien: 1868 (Sept.) Aufstand; Königin Isabella Ii. (S. 392, 407) vertrieben, flüchtet nach Frankreich. Die nach Madrid einberufenen Cortes beschließen, trotz des Wider- standes der republikanischen Partei, eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung; Marschall Serrano einstweilen Regent. Nach mehrfachen Verhandlungen mit auswärtigen Fürsten nimmt Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen 1870 die spanische Krone an (S. 429). Nach seinem Rücktritt wird während des deutsch-französischen Krieges der Herzog von Aosta, zweiter Sohn des Königs Viktor Emanuel Ii. von Italien, von den Cortes zum König gewählt und besteigt als Amadeo I. 1870 (s. a. S. 429) den spanischen Thron. Fort- dauernde Parteikämpfe veranlassen ihn jedoch schon 1873 zur Abdankung. Dann Bürgerkrieg; gegen die in Madrid ein- gesetzte republikanische Regierung kämpfen die Karlisten, d. h. die Anhänger des Don Carlos (Enkel des S. 392 erwähnten). Wiederherstellung der Monarchie 1875; König Alfons Xii.. Sohn der Königin Isabella Ii. (s. oben) bringt dem Lande Frieden, unterstützt von dem Minister Canovas. Don Carlos entflieht nach Frankreich. Alfons Xii. f 1885; für seinen erst nach dem Tode des Vaters geborenen Sohn Alfons Xiii. regiert bis 1902 die Mutter Marie Christine, Erzherzogin von Österreich, unterstützt von dem Minister Sagasta. 1898. Krieq mit den Vereinigten Staaten von Amerika (S. 476). 1899. An Deutschland werden gegen eine Geldentschädi- gung überlassen: die Marianen, Karolinen (schon 1885 von Deutschland besetzt, aber durch Schiedsspruch des Papstes Leo Xiii. den Spaniern zuerkannt) und Palau- Inseln (S. 445). Spanien behält von seinem alten Kolonial- besitz nur noch die Kanarischen Inseln, Spanisch-Guinea (Rio Muni, Fernando Po, Corisco), die Küste von Rio del Oro und die 5 Presidios (Ceuta, Velez de la Gomera, Alhucemas, Melilla, Chafarinas) an der Küste von Marokko. 1903 u. 1904. Sozialistische Aufstände, namentlich in und um Barcelona; doch bleibt die Monarchie erhalten. 1906. Vermählung des Königs mit Viktoria Eugenie (Ena) von Battenberg (Nichte Eduards \ Ii. von

20. Die Neuzeit - S. 160

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 160 — durch entsprechende Reformen zu beseitigen, da das Volk die Gesetze achtete und sich einer constitutionellen Verfassung erfreute. Die Schäden, an denen das englische Staatsleben litt, bestanden einerseits in der großen Schuldenlast, welche eine hohe Besteuerung zur Folge hatte, andererseits in dem schroffen Gegensatz zwischen Reichthum und Armuth, weil fast aller Grundbesitz wenigen Familien angehörte und an Stelle des Handwerks das Fabrikwesen getreten war. Nach dem Tode Georgs Iii. 1760—1820 hatte Georg Iv. 1820—1830 den Thron bestiegen. Seine reactionäre Gesinnung und ein ärgerlicher Eheprozeß gegen seine Gemahlin Karoline von Braunschweig entfremdeten ihm die Herzen seines Volkes. Er zog sich zuletzt vom öffentlichen Leben zurück und überließ die Leitung der Staatsgeschäste dem großen Minister Canning, dessen humane Bestrebungen aber scheiterten. Obwohl nach dem Tode desselben 1827 die Tories mit Wellington an das Ruder kamen, so mussten diese doch in Reformen willigen. Man hob die Testakte auf und gewährte den gedrückten, katholischen Irländern durch die Emancipationsbill den Zutritt ins englische Parlament. Nach dem Tode des kinderlosen Georg erhielt sein Bruder Wilhelm Iv. 1830—1837 die Regierung. Unter seinem liberalen Ministerium setzten die Whigs nach heftigen Kämpfen eine Parlamentäre form durch, womit den verfallenen Burgflecken das Stimmrecht entzogen und auf die bevölkerten Städte übertragen wurde. Nach dieser politischen Errungenschaft des Mittelstandes, welche die Chartisten vergebens im Interesse der großen Masse zu erweitern strebten, kam 1833 durch die Bemühungen des Philantropen Wilbersorce die Sklavenemancipation zu Stande, welche die Sklaven in den englischen Colonien zu freien Menschen machte. Auch die Irländer, deren großer Agitator O'connel die Auflösung der Union mit England durchsetzen wollte (Repealvereine), wurden beschwichtigt, doch änderte die Kirchen-reformbill wenig in den traurigen irischen Zuständen. Das Volk der grünen Insel blieb unwissend, roh und arm. Auf Wilhelm Iv. folgte 1837 als Königin von Großbritannien und Irland seine Nichte Victoria, die mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Coburg vermählt war (gest. 1861). Ihr freisinniger Minister Peel setzte die Abschaffung der Korngesetze durch, womit die freie Einfuhr der Lebensmittel gestattet wurde. Eigentlicher Urheber dieser wirtschaftlich äußerst wichtigen Maßregel war der