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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 241

1886 - Dresden : Höckner
241 In der Wiener Schluakte vom Juni 1820 sicherten sich dann die einzelnen Bundesstaaten gegenseitige Hilse bei Aus-stnden zu und garantierten einander ihre Souvernitt. Doch erhielten die freiheitlichen Ideen neue Nahrung durch Vorgnge auerhalb Deutschlands. b) Preußen und der Zollverein. 1. Whrend der Bundestag als Werkzeug sterreichs den nationalen Bedrfnissen entgegentrat, vollzog Preußen, obwohl in den allgemein .deutschen und europischen Angelegenheiten sich sterreich unterordnend, seine Neuordnung im Innern und begrndete im Zollverein die wirtschaftliche Einheit Deutschlands, beides unabhngig vom Bundestage und als Vorbereitung der politischen Neugestaltung. Die erstere wurde erschwert durch die Gegenstze zwischen den alten und neuen Provinzen (die Rhein-lande berwiegend katholisch und halb-sranzsisch, daher hier die Universitt Bonn 1818) und das Widerstreben des seudalen Adels, konnte deshalb nur einem starken Knigtume und seinem an bedeutenden Mnnern reichen Beamtentums gelingen. Sie beschrnkte sich zunchst aus die Ordnung der Provinzialverwal-tung (10, spter 8 Oberprsidien, im April 1815) und die 1815 gesetzliche Feststellung der allgemeinen Wehrpflicht im September 1814. Dagegen kam die 1815 vom König verheiene Reichs-verfasfung, obwohl Wilhelm von Humboldt 1819 das Ministerium des Innern bernahm, nicht zur Ausfhrung, wobei auch die Vorgnge in Sddeutschland und sterreichs Einflu mitwirkten; vielmehr verblieb es bei der Errichtung von Provin- -uni zialstnden im Juni 1823, in denen der Adel das der- 1823 gewicht behauptete. 2. Die notwendige Reform der Finanzen, welche das Zoll-gesetz vom Mai 1818 (Verlegung aller Zlle an die Staats- 1818 grenzen, mige Schutzzlle) und die Einfhrung einer allgemeinen Gewerbe- und Klassensteuer 1820 anbahnten, war bei der Zerrissenheit des preuischen Staatsgebiets nur durch den Anschlu der Nachbarlnder an das preuische Zollsystem durch-fhrbar (Eichhorn, Maaen, Motz). Doch konnte deren Widerstand nur langsam berwunden werden, zumal die Interessen ost sehr verschiedene waren, indem die groen Handelspltze den freien Handel, die Industriegebiete Schutzzlle (gegen England) for-derten. Zunchst traten nur einige Kleinstaaten bei (Schwarzburg-Sondershausen 1819, Anhalt-Bernburg 1826, Anhalt- Kaeuimel und Ulbricht, Grundzge Lh. 16

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1. Neuere Zeit - S. 94

1914 - Meißen : Schlimpert
94 Ii. Der Sieg der konstitutionellen Monarchie und des rtationalitätsprinzips 1815—1871. 1. Europa unter der Herrschaft der heiligen Allianz 1815—1830. a) Stiftung der heiligen Allianz m Paris 1815, 26. September. Führer Metternich, der sie zur Erhaltung des Bestehenden zunächst in Österreich benutzte. Kaiser Franz H 1792—1835. 3m nördlichen Deutschland Fortdauer der altstäudischeu Verfassungen. Konstitutionelle Verfassungen verliehen in Sachsen-Weimar 1816, Bayern und Baden 1818, Württemberg 1819 („Das alte Recht", L. Uhlond). Nationale Bestrebungen der Studenten: Die deutsche Burschenschaft in Jena, das Wartburgfest 1817. Dagegen die Karlsbader Beschlüsse 1819. Die Wiener Schlußakte 1820. b) Preußen nnir der Zollverein. Neuordnung Preußens: 10 (später 8) Provinzen. Die Provinziallandtage 1823. Neues Zollgesetz 1818. Daran anschließend die Anfänge des Zollvereins. Beitritt Hessens 1828. Der bayrisch-württembergische Zollverein 1828 (Ludwig I. von Bayern 1825—1848). Vertrag zwischen beiden Zollvereinen 1829. Zunahme des Verkehrs (Straßenbauten, Eilposten), des Wohlstandes und der Bevölkerung. c) Die Revolutionen in Spanien und Italien. Abfall der spanisch-amerikanischen Koloniallande seit 1820, Trennung. Brasiliens 1822. Militäraufstände in Cadix, Neapel und Piemont, Einschreiten der Großmächte. d) Der griechische Freiheitskampf und der russisch-türkische Krieg 1821—1829. Serbien 1817 Vasallenfürstentnm. 1821 Erhebungen in Griechenland. 1822 Unabhängigkeitserklärung. Verteidigung von Mesolougi seit 1823. Die Philhelleneu. Ibrahim Pascha von Ägypten in Morea. Einmischung der Großmächte: Seeschlacht bei Navarino 1827. Morea von den Franzosen besetzt 1828. Die Russen (Nikolaus I. 1825—1855) nehmen 1828 Varna, 1829 Silistria. Diebitsch über den Balkan: Friede von Adrianopel 1829. Griechenland unabhängig. 1832 Otto von Bayern König. Auflösung der heiligen Allianz.

2. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 127

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ereignisse vom Jahre 1815 bis zur Julirevolution (1830). 127 burgfest i. I. 1817, Ermordung Kotzebues i. I. 1819), und diese fhrten zur Einsetzung einer Zentralnntersuchungskommisson in Mainz (1819), zu den Karlsbader Beschlssen und den Wiener Schluakten (1820). Und diese wiederum hatten Demagogenverfolgungen und eine strenge, dabei oft kleinliche und peinliche berwachung der deutschen Hochschulen, der Turnerei und der Presse im Gefolge. So knebelte Metternich die berwallende Deutsch-tmelei; und da mittlerweile trotzdem landstndische Verfassungen zustande ge-kommen waren, wie in Weimar (1816), Bayern und Baden (1818), Hannover und Wrttemberg1 (1819) und Hessen-Darmstadt (1820), so betonte er mit Nachdruck, Mf^7e"hrsten, in deren Person die gesamte Staatsgewalt bleiben msse, in der Erfllung ihrer bundesmigen Pflichten durch solche Verfassungen nicht beschrnkt werden drsten. In Preußen selbst wurden blo Provin^ialjtnde eingefhrt (1823), aber noch kein Landtag, wie in den sddeutschen Verfassungsstaaten. Dagegen schuf Preußen durch seine Be- ! mhungen um ein gemeinschaftliches deutsches Zollwesen den deutschen Zoll- : verein (4&4)2 und damit ein wenigstens wirtschaftlich geeinigtes Stck'deutsch- j lan5 von 23 Millionen, die Vorstufe zur politischen Einigung der deutschen Stmme. 3. Auch in den Staaten romanischer Zunge verlangte die ffentliche Meinung den Versassnngsstaat, undh^Svm^t^Po^Mal und Italien kam es zu schweren Kmpfen mit der'reaktiont^^n ffranmutterland der festlndischen Demokratie, versuchte König toi, (I231830) ein beschrnktes Wahlgesetz einzufhren und die Prefreiheit aufzuheben (25. Juli 1830). Dies fhrte zur Revolution, die mit einem Straenkampf in Paris begann 1830 russischer Staatsrat, ein Bespttler der damaligen nationalen Bewegung in Deutschland, wurde am 23. Mrz 1819 in Mannheim von dem Theologiestudierenden Sand aus Jena ermordet. Sand wurde enthauptet, und die Burschenschaft, zu der jedoch Sand nicht gehrt hatte, aufgelst. 1 Hier nach lngerem Kampf der altstndischen Partei (U hl and) gegen den selbstherrlichen König Friedrich I. nach dessen Tod von seinem Nachfolger Wilhelm I. in Form des Zweikammersystems mit Rechtsgleichheit aller Staatsbrger und Anteil der Volksvertretung an Gesetzgebung und Besteuerung bewilligt (vergl Anhang). 2 Am Zustandekommen des Zollvereins ist der Rentlinger Friedrich List (t 1846) hervorragend beteiligt. Er hatte schon im Jahre 1819 den deutschen Handelsverein gegrndet, der beim Bundestag die Abschaffung aller Binnenzlle vergeblich beantragt hatte; denn Metternich wollte von einem einheitlichen Zollsystem int Bunde nichts wissen. Er witterte Nachteile fr die Fhrerstellung sterreichs. Da nahm Preußen die Sache Lifts in die Hand. Und es gelang, Hessen^Darmstadt, Bayern und Wrttemberg zu einem Zollverein zu verbinden (1829), und bald meldeten sich auch die brigen Staaten zum Anschlu. Denn die Zolleinnahmen stiegen in dem Zeitraum von acht Jahren (183442) um 75/o. Als Grndnnastaa des deutschen Zollvereins gilt der 1. Januar 1834. In der Neujahrsnacht von 1833 auf 34 fielen 1834 die Schlagbume Wischen den meisten deulfchetrsnbern, und ein Gebiet von 25 Millionen Einwohnern (bis 1842 von 28 Millionen Einwohnern) besa, im Innern freien Verkehr und war nach auen geeint. Nun begann auch die Zeit der Eisenbahn- b autelt "Ct7 rnte: Nrnberg-Frth Dezember 1835; 2. Linie: Berlin-Potsdam 1838; 3. Linie: Dresden-Leipzig 1839).

3. Geschichte der Neuzeit - S. 101

1917 - Leipzig : Hirt
Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 101 stnden wurden Vertreter gewhlt, die den Landtag (die Kammer) bildeten. Andere Mittel- und Kleinstaaten, so smtlichestaatensddeutschlands,folgten. Wrttemberg, wo Uhland lebhast an den Verfassungskmpfen teilnahm, erhielt zwei Kammern. In der ersten saen die grojhrigen Prinzen, die Fürsten und Ritter, die frher reichsunmittelbar gewesen waren, und vom Könige ernannte Mitglieder; die zweite bestand aus gewhlten Vertretern des Volkes. Die beiden deutschen Gromchte hielten an der alten Regierungs-weise fest. In sterreich unterdrckte der Kanzler Metternich alle Be-strebungen, die auf Einfhrung einer Verfassung abzielten. Auch in Preußen, das nicht nur von sterreich, sondern auch von dem vllig despotisch regierten Rußland beeinflut wurde, blieb zunchst alles beim alten. Im Jahre 1823 endlich erhielt jede der 8 Provinzen ihren 1823. Provinziallandtag. Er war nach Stnden zusammengesetzt: die eine Hlfte der Vertreter waren Grogrundbesitzer, die andere Brger und Bauern. Diese Landtage durften aber nur beraten, sie konnten nichts beschlieen. Das Verlangen nach einem allgemeinen preuischen Landtag, der mit regieren durfte, blieb unerfllt. 2. Unterdrckung der Emheits- und Freiheitsbestrebungen. Unter den Professoren und Studenten blieb das Verlangen nach Reichseinheit und Verfassung besonders lebendig. Bald nach den Befreiungskriegen bildete sich in Jena unter dem Namen Burschenschaft ein Studentenverein, der es sich zur Aufgabe machte, fr die Verwirklichung dieser Ideale ttig zu sein. An den meisten deutschen Universitten entstanden hnliche Vereine. Zum Gedchtnis der Reformation (und der Schlacht bei Leipzig) fand 1817 1817. ein groes Burschenschaftsfest auf der Wartburg statt. In Scharen fand sich die studierende Jugend mit vielen ihrer Lehrer aus allen deutschen Gauen ein und gab ihrer patriotischen Sehnsucht begeisterten Ausdruck. Als Abzeichen in Fahnen, Mtzen, Bndern whlte man die Farben schwarz-rot-gold. Die preuische und noch mehr die sterreichische Regierung (Metternich!) glaubten in diesem Gebaren die Anzeichen einer bevorstehenden Revolution zu erkennen. Bald darauf wurde der freiheits-feindliche Schriftsteller Kotzebue, der fortlaufend Berichte der die deutschen Vorgnge nach Petersburg fandte und den man als russischen Spion hate, von dem fanatischen Studenten Sand ermordet. Das war fr Metternich ein willkommener Anla zum Einschreiten. Auf seine Auf-forderung versammelten sich Minister der deutschen Staaten in Karls- 1819. bd und setzten eine Zmwalkommission zur Untersuchung geheimer Um-triebe" ein,fybie ihren Sitz in Mainz erhielt (Karlsbader Beschlsse).^ Die Universitten sollten unter strenge Aufsicht gestellt, die Freiheit der Presse beschrnkt werden. /Der Bundestag gab seine Zustimmung^)Nun begannen Verhaftungen und endlose Verhre (Demagogenriecherei"). Viele Jnglinge und Männer, auch der beliebte Jahn, kamen ins Gefngnis.-E. M. Arndt in Bonn verlor sein Amt.

4. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 132

1890 - Berlin : Grote
132 Das Zeitalter der Revolution und Restauration zc. druck und veranlaten in den fortgeschritteneren Kreisen auch phan-tastische Plne zur Herbeifhrung einer nderung, Verirrungen, die in der Ermordung des Deutschrussen A. von Kotzebne durch Karl Sand 1819 blutig offenbar wurden. Die von Metternich zur Niederhaltung Karls- der nationalen Grung veranlaten Karlsbader Beschlsse Msse (1819) richteten sich deshalb namentlich gegen die deutschen Univer-i8i9. itten (Mainzer Untersuchungskommission gegen die Demagoge), Schi? hatten aber 1820 auch die Wiener Schluakte zur Folge, welche kte- die weitere verfassungsmige Entwickelung der Einzelstaaten aufhalten sollte. So wurde denn auch in Preußen die in Aussicht gestellte Verfassung nicht erlassen, sondern es wurden 1823 nur in den einzelnen Provinzen stndisch gegliederte Provinziallandtage eingefhrt, die sich blo gutachtlich uern durften. Um so bedeutender aber und folgenreicher war die fortschreitende Ausbildung der pren-ischen Verwaltung, hinter der die Sorge fr Erhaltung der Wehrkraft (allgemeine Dienstpflicht) nicht zurcktrat, während die Einfhrung eines einheitlichen und wesentlich vereinfachten Zoll-tarifs 1818 fr das gesamte Staatsgebiet einen raschen Aufschwung von Handel und Verkehr hervorrief. Des weiteren ergab sich daraus das Streben nach einer Zolleinigung zunchst mit den zwischen preuischen Gebietsteilen beschlossenen und den nchst benachbarten kleineren deutschen Staaten, welches, ausdauernd und geschickt weiter verfolgt, trotz vielfachen Widerstands endlich zur Errichtung des v?rin Preuischen Zollvereins fhrte, durch welchen feit dem 1. Ja-1834- nnar 1834 der grte Teil des politisch vielgeteilten Deutschlands in Bezug auf Handel und Verkehr zu einer Einheit zusammengefat und eine Gemeinschaft der materiellen Interessen begrndet wurde, die trotz der zahlreichen Nord und Sd trennenden Momente das Gefhl der Zusammengehrigkeit nachhaltig strkte und dadurch zur Vor-bereitung einer knftigen Einigung beitrug. 125 2. Eine Erschtterung und Durchbrechung des 1815 geschaffenen und von Metternich mglichst unverndert zu er-haltenden Zustands ging von den romanischen Nationen aus. Whrend in Frankreich das aufrichtige und ehrliche Streben Ludwigs Xviii. (181525) nach Erhaltung des innern Friedens und Verwirklichung verfassungsmiger Ordnung durch den immer mchtiger entbrennenden bereifer der Anhnger der vorrevolutionren Zustnde gestrt und zu rcksichtsloser Reaktion in politischer und kirchlicher Hinsicht gedrngt wurde, der einzelne Ausschreitungen von

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 195

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
195 Erster Pariser Friede. Napoleon erhlt Elba als Frstentum. 18141815 Wiener Kongre. Rckkehr Napoleons nach Frankreich. 1815 16. Juni Schlacht bei Ligny und gleichzeitig bei Quatrebras. 18. Juni Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo). Blcher und Wellington siegen der Napoleon. Im November Zweiter Pariser Friede. Napoleon nach St. Helena verbannt. Aeutschtclnd seit 1815. 1817 Einfhrung der evangelischen Union in Preußen. 1818 Grndung der Universitt Bonn. 1823 Preußen erhlt Provinzialftnde. 1830 Unruhen in Sddeutschland und in den Kleinstaaten in- folge der Julirevolution in Frankreich. 1833 Zollverein. 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland. 18351848 Ferdinand I. Kaiser von sterreich. 1837 Hannover erhlt in Ernst August einen eigenen König. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. König von Preußen. 1847 Einberufung des Vereinigten Landtages in Preußen. 1848 Mrzrevolutionen in Berlin und in Wien. Frankfurter Parlament. Erzherzog Johann Reichsverweser. Franz Joseph Kaiser von sterreich. 18481851 Schleswig-holsteinischer Krieg. 1849 Maiaufstand in Dresden. Unruhen in der Pfalz und in Baden. Auflsung des deutschen Parlamentes. 1850 Preußen erhlt eine konstitutionelle Verfassung. ber-einkunst von Olmtz zwischen Preußen und sterreich. 1851 Wiederherstellung des alten Bundestages. 1858 bernimmt Wilhelm, Prinz von Preußen, die stell-vertretende Regierung. 1861 Wilhelm I. wird König von Preußen. Reorganisation des Heeres. 1862 Bismarck Ministerprsident. 1864 Der Dnische Krieg.

6. Die Weltgeschichte - S. 195

1881 - Gießen : Roth
Stand der Staaten Europas in den Jahren 1815 1864. 195 Schweiz, die Provinzen Sachsen, Schwedisch-Pommern mit Stralsund Und der Insel Rgen und Posen. Warschau und der grte Theil von Polen fiel an Rußland. Hannover wurde zum Knigreich er-wn. Bayern erhielt Wrzburg, Aschaffenburg und die Rheinpfalz, ^Urhessen erhielt Fulda, das Groherzogthum Hessen verlor seine Provinz Westphalen an Preußen, erhielt aber dafr Rheinhessen, Achsen-Weimar, Oldenburg, welches das Frstenthum Birkenfeld auf dem linken Rheinufer erhielt, Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz wurden zu Groherzogthmern erhoben. Durch die deutsche Bundes-Qcte vom 8. Juni 1815 und durch die Wieuer Schluacte (1820) tourde Deutschland ein Bundesstaat, der aus 34 souvernen Fürsten Und 4 freien Reichsstdten bestand, welche den Bundestag in Frank-tot o. M. (erffnet am 5. Novbr. 1816) beschickten. In den ein-Hrten deutschen Staaten wurden Verfassungen mit Volksvertretung Zugefhrt, z. V. in Sachsen-Weimar (1816), in Bayern (1818), lu Baden (1818), in Wrttemberg (1819), im Groherzogthum Hessen (1820). Seit 1819 hat Preußen den Zollverein gegrndet, hem nach und nach fast alle deutsche Staaten beigetreten sind. Die Leibeigenschaft, die Frohnden, die Zehnten wurden aufgehoben, und Handel und Verkehr, Kunst und Wissenschaft, Ackerbau und Industrie Phben Deutschland zur Blthe und znm Wohlstand. Eine bewegte 3eit waren die Jahre 1830 33. Groe Aufregung war besonders iu Vrauuschweig, Kurhesseu und Sachsen. Der Herzog Karl von ^raunschweig wurde vertrieben, sein schnes Schlo wurde ein Raub Flammen, und sein Bruder Wilhelm bestieg den Thron. Der Kurfürst von Hessen nahm seinen Sohn, der König von Sachsen Gittert Neffen zum Mitregenten an, und zweckmige Verfassungen wurden in den drei aufgeregten Lndern eingefhrt. Auch in den ludern deutschen Lndern wurden aufrhrerische Flugschriften verleitet, khne Reden vor groen Volksversammlungen (besonders auf ! Hambacher Schlosse bei Neustadt an der Hardt) (1832) gehalten l,ut) sogar (1833) ein Angriff auf den Bund selbst zu Frankfurt don einer Schaar Unbesonnener und Mivergngter gewagt, der schnell unterdrckt wurde. Zudem wurde in dieser Zeit Deutschland j?n der Cholera heimgesucht (1831, 32 und 35). In O estreich 'D*Qte auf Franz I. fein Sohn Ferdinand I. (1835), welcher sich ^uz von dem Fürsten Metternich, der auch den deutschen Bundestag ^herrschte, leiten lie und zu Gunsten fetne Neffen Franz Joseph Jahre 1848 die Regierung niederlegt; in Preußen folgte auf Kiedrich Wilhelm Iii. sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv. (1840 ;I 1861), welcher den Grund zu eiuer preuischen Kriegsflotte e9*e und die preuische Verfassungsnrknnde (1850) erlie. Eine 13*

7. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 76

1905 - Paderborn : Schöningh
76 Maurenbrecher: Deutschland nach 1850. breiteten Liberalismus; man rstete sich zu hnlichem Feldzuge, wie ihn der Deutsche Bundestag frher schon 1819 und 1820 gefhrt und 1832 bis 1834 wiederholt hatte. Nach langen Beratungen kamen derartige Bundesgesetze im Juli 1854 zustande: der die Bedingungen und Kautelen der Prefreiheit (dafr wurde das schsische Pregesetz von 1851 das Vorbild); dann gab es ein Gesetz der die Einschrnkung und berwachung der Vereinssreiheit. Man hatte 1848 enthusiastisch eine deutsche Flotte schaffen wollen aus Nationalbeitrgen, die an das Parlament nach Frankfurt eingeschickt wurden. Auch das deutsche Parlament selbst hatte fr die Flotte 6'/* Millionen Taler bewilligt, und das Geld war auch wirklich zum Teil ein-gegangen. sterreich blieb mit seinen Beitrgen zurck, weil es seine Flotte schon in der Adria hatte; ferner weigerten sich Kurhessen und Bayern, fr die Flotte Zahlung zu leisten. Einige Schiffe hatte man seitdem erworben und gerstet und bildete nun nach der Herstellung des Bundestages fr die Marine einen Ausschu, welcher im November 1851 vorschlug, eine sterreichische Flotte im Adriatischen Meere, eine preuische in der Ostsee und eine der anderen Staaten in der Nordsee zu halten. Der Bundestag selbst lehnte dies aber ab; die Flottenkonferenz in Hannover verlief resultatlos, und der Bund beschlo, die Flotte wieder aufzulsen. Man verauktionierte die Schiffe. Preußen kaufte die beiden grten Schiffe und arbeitete an der Herstellung einer preuischen Flotte, ganz besonders seitdem es. am Jadebusen das fr einen Kriegshafen erforderliche Gebiet von Oldenburg erworben hatte, auf dem Wilhelmshaven angelegt wurde: Preußen nahm also wiederum den Dienst fr die deutsche Gesamtheit auf seine Schultern. Damals gelang es der preuischen Politik, den Zollverein zu erhalten, dessen Termin 1853 ablief. Auerhalb desselben waren nach 1842 noch geblieben: Mecklenburg, das dnische Holstein, Schaumburg-Lippe. die Hanse-ftbte und die im Steuerverein verbundenen Hannover und Oldenburg; ihr frherer Genosse Braunschweig war vom Steuerverein zum Zollverein abgefallen. Auch die Stellung sterreichs zum deutschen Zollverein, welche schon in dem Parlament von 18481849 viel besprochen war, wurde aufs neue in die Diskussion gezogen; sterreich nahm selbst auf den Dresdener Konferenzen wie schon vorher einen Anlauf einzutreten. Doch htte dies die grten Verschiebungen zur Folge gehabt, und Preußen opponierte deshalb entschieden, sonst aber gewann sterreichs Zutritt bei vielen Deutschen Anklang, zumal Gegenstze der die Tarisgestaltung im Zollverein vorhanden waren, und Preußen fr die Hereinziehung Hannovers auf Grund ver-minderter Tarifstze wirkte. Man verhandelte hin und her und schien nahe daran, den Zollverein vllig zu zersprengen; aber endlich siegte die preuische Auffassung. Der Zollverein wurde im April 1853 mit Einbegreifung

8. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 100

1911 - Breslau : Dülfer
100 Die Zeit der Restauration. selbst um den Erfolg seiner Reformgesetze bringen wollte. Selbst als die er-bitterten Kleinstaaten die Hilfe sterreichs anriefen und mit Metternichs bereit-williger Untersttzung auf den Wiener Konferenzen von 1820 die preuische Zollgesetzgebung von Bundes wegen sistieren wollten, blieb Preueu standhaft; so gefgig es sonst den Wnschen der sterreichischen Reaktionspolitik nach-gegeben hatte, in seiner Wirtschaftspolitik wies es jede Einmischung der Bundesgewalt energisch ab. So sahen sich die brigen deutschen Staaten wenn sie sich Preußen nicht anschlieen wollten auf Selbsthilfe angewiesen.^) 4. Der immer mchtiger werdende Drang nach wirtschaftlicher Einigung fhrte zunchst zur Grndung kleinerer deutscher Zollverbnde auerhalb Preuens. a. Mit unermdlichem Eifer begann der Tbinger Professor Friedrich List in Wort und Schrift eine lebhafte Agitation fr den Gedanken einer wirtschaftlichen Einigung zu entfalten. Das preuische Zollsystem aber bekmpfte er, weil er in ihm das grte Hindernis fr die Ausfhrung seiner Plne erblickte. Seine Bemhungen fhrten 1819 in Frankfurt und Nrnberg zur Bildung eines Handelsvereins, der die Idee eines allgemeinen deutschen Zollverbandes verwirklichen helfen sollte. In gleicher Weise trat der badische Staatsmann Nebenius in einer Denkschrift (1819) fr die Grndung eines deutschen Zollvereins ein, der im wesentlichen nach denselben Grundstzen organisiert sein sollte, wie das von Nebenius lebhaft angefeindete preuische Zollsystem. b. Trotz dieser rhrigen Agitation fr die Sache eines allgemeinen deutschen Zollverbandes war vorauszusehen, da ohne Preuens Mitwirkung keine befriedigende Lsung der Frage zu erzielen sein wrde. Die Zukunft des allgemeinen Zollvereins schien an den norddeutschen Grostaat gekettet." Die Konferenzen, welche sd- und mitteldeutsche Staaten in Darmstadt (1821), Arnstadt (1823) und Stuttgart (1825) abhielten, verliefen resultatlos. Zwar schlssen Bayern und Wrttemberg 1826 einen besonderen Sddeutschen Zoll-verein ab, und Hessen-Nassau, Kurhessen, Thringen, Sachsen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und andere mittel- und norddeutsche Staaten bildeten 1828 den sogenannten Mitteldeutschen Handelsverein, aber der Proze der vollstndigen wirtschaftlichen Einigung unter Preuens Fhrung war durch solche Sonderbildungen nicht aufzuhalten. 5. Indem der groe preuische Zollverband die kleineren Rivalen allmhlich absorbierte, vollzog sich der Zusammenschlu der deutschen Staaten zu dem groen Preuischen Zollverein. a. Die heilsame Rcksichtslosigkeit", mit der Preußen die Bestimmungen seines Zollgesetzes gegen die von seinem Gebiet umschlossenen kleinstaatlichen Enklaven zur Anwendung brachte, indem es von allen nach diesen Lndern eingefhrten Waren die preuischen Einfuhrzlle erhob, bewog zunchst den Fürsten von Schwarzburg-Sondershaufen, einenzollvertrag abzuschlieen (1819); gromtig gewhrten die preuischen Finanzmnner dem kleinen Lndchen einen Anteil an den Zollertrgen, der nicht nach dem Verbrauch an zollpflichtigen Waren, sondern nach dem Verhltnis der Einwohnerzahlen bemessen war; aber trotz dieser gnstigen Bedingungen, die fr Preußen ein finanzielles Opfer ') Genaueres hierber bei Treitschke a. a. O. Ii. u. Iii. Bd.

9. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 118

1835 - Berlin : Dümmler
118 / An. Ehr. Frankreich. Deutschs, u. Oestreich. Königr. Preußen. Portugal. 1815 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1815, Nov, Im zweiten Paris. Frie- den giebt der König Amnestie; Frankr. wird auf die Grenzen von 1790 an- gewiesen (einige Abtretungen an d. Nie- derlande, Rhein-Preußen, Baiern) •*- zahlt 700 Mill. Franken Kriegskosten, u. unterhält auf seine Kosten an der Nordost- Grenze für einige Fahre ein Heer der Verbündeten von 150,000 Mann. Die gereizte Stimmung der Partheien erneuert sich, und ist zum Theil gegen das herrschende Königshaus gerichtet. 1820, Feb. Der Herzog v. Berry wird v. Louvel ermordet. fder spater geb, Sohn Heinrich, Herzog v. Bordeaux. ] 1824, Sept. Ludwig Xviii. stirbt. Sein Bruder Graf v. Artois folgt als König Carl X. Die Freiheit der Griechen wird v. Frank- reich unterstützt, und der König tritt 1827, Juni, dem Pacificationsvertrage für dieselben zwischen Rußland u. Engl. bei. 1815, Sept. In Paris schließen die Herrscher von Rußland, Preußen und Oestreich den heiligen Bund zur Erhaltung des Friedens unter sich — die meisten Europäischen Fürsten treten demselben bei. 1817 Jubelfeier d. Re- formation : Vereinig, der lutherische» u. re- formirten Kirche. Von dem Beinühen friedlicher Ausgleichung d. Staats- Verhältnisse und vereinter Thätigkeit zeugen die Con- gresse und Berathungen zu Achen (1818), Carlsbad (1819), Wien u. Troppau (1820), Laibach (1821) u. Verona (1822). 1822 Doch wird Oestreichs be- waffnetes Einschreiten nvthwen- dig, um die Umwälzung d, bestehend. Verfassung in Nea- pel (Carbonari) u. Piemont zu hemmen. Die seit 1819 hervortretenden demagogischen Uintriebe machen Bundeötagsheschlüsse über Beaufsichtigung d Universitäten nothwendig. 1816 Auch Kg. Jo ha intvi. bleibt in Brasilien. 1820, Aug. Die Truppen zu Oporto u. Lissabon er- richten eine provisorische Regierung, u. berufen die Cortes, deren entworfene Constitution der seit 1821 zurückgekehrte König 1822, Oct., annimmt. 1823, Juni. Aber unter Johann's Vi. jüng. Sohn D. Miguel bildet sich eine Gegenrevolution, welche d, neueverfassg. stürzt; Mi- guel sucht indeß vergeblich sich der Regierung zu be- mächtigen. 1826 Nach Johann's Vi, Tod bricht zwischen s. älteren Sohne Pedro, Kaiser p, Brasilien, der seiner Toch- ter Maria da Gloria Por- tugal überlassen hat, und dem jüngeren Miguel der Suecessionöstreit über Por- tugal aus, Spanien. Dadurch wird Opposition ge- gen die Regierung hervor- gerufeu. Nach Unterdrückung einzel- ner Empörungsversuche 1820, Jan., beginnen die Truppen Aufruhr — in dessen Folge der König die Cortes-Constitution an- nimmt. Allein die Beschränkung der Königsmacht bringt e. neue Gegenbewegung her- vor — li. die Franzosen bewirken durch bewaffnetes Einschreiten (während der König in der Gewalt der Cortes ist — in Sevilla — in Cadix) 1823, Oct., die Wieder- herstellung der abso- lut monarchischen Macht des Königs und die Aufhebung der Cortcs- gewalt.

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 257

1901 - Leipzig : Teubner
Vierter Zeitraum. 1815—1871. 257 1815. 18. Juni. Wellington und Blücher siegen bei Belle Alliance. Napoleon nach St. Helena verbannt (stirbt 1821). Zweiter Pariser Friede. 1814—1815. Wiener Kongreß. 8. Juni Wiener Schlußakte. (1801. Achard legt die erste Rübenzuckerfabrik in Schlesien an.) (1804. Albrecht Thaer in Möglin Reformator der deutschen Land- wirtschaft.) (1807. Rob. Fulton erbaut in Newyork das erste Dampfschiff.) Vierter Zeitraum. Die Gründung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. 1815—1871. I. Vom Wiener Kongreß bis zur Revolution von 1848. 1815. Heilige Allianz zwischen Rußland, Österreich und Preußen. Metternichs System des politischen Stillstandes. 1814. 3. Sept. Neue Wehrverfassung in Preußen. 1833. Zweijährige Dienstzeit statt der dreijährigen. 1815—1817. Organisation der preußischen Staatsbehörden. 1816. Einschränkung der Regulierung durch die Deklaration. 1820. Einführung der direkten Besteuerung (Klassensteuer). 1823. Errichtung von Provinzialständen mit feudalem Charakter. 1818. Die preußische Monarchie durch Maaßens Neues Zollgesetz zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet gemacht. 1819. Erster Zollanschlußvertrag mit Schwarzburg-Sondershausen. 1828. Süddeutscher Zollverein und Mitteldeutscher Handels verein. 1834. 1. Jan. Deutscher Zollverein. (Motz, List.) 1810—1825. Losreißuug der spanischen Kolonieen in M.-n. S.-Amerika. 1823. Monroe-Doktrin. 1821—1829. Freiheitskrieg der Griechen. 1827. Seeschlacht bei Navarin. 1828—1829. Russisch-türkischer Krieg. Friede zu Adriauopel. 1830. Die Franzosen erobern Algier. 1830. 27.—29. Juli. Revolution in Paris. Karl X. ver- trieben. Louis Philippe von Orleans König. 1830. Aufstand in Brüssel. Losreißnng Belgiens von Holland. 1831. Leopold von S.-Koburg König der Belgier. 1830—1831. Ausstand in Polen. 1838. Chartismus in England. (Cobden gründet die Manchester- Schule (Freihandel).) Schenk, Lehrbuch. Ix. Neuzeit, von ©. Wolsf. 17

11. Neuzeit - S. 311

1912 - Stuttgart : Bonz
- 311 - weibliche Seele", wandte sich im Ernst der Zeit und unter dem Einflsse der Frau von Krdener einem ernsteren Christentum zu und suchte das auch im staatlichen Leben zum Ausdruck zu bringen. In diesem Sinn verfate er selbst den Entwurf der heiligen Allianz, den ihm zulieb auch der nchterne Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und, obgleich die Urkunde dem Voltairianer Metternich nur als ein lauttnendes Nichts" erschien, auch Franz I. von Osterreich unterschrieb, 26. September 1815. Nach dieser Erklrung wollten die Fürsten ihr Verhltnis untereinander und zu ihren Untertanen nach den Grundstzen der heiligen Schrist einrichten, sich als Brder, ihre Völker als Zweige eines Stammes ansehen und als Bevollmchtigte der Vorsehung wie Familienvter dieselben regieren. Diese von dem Urheber durchaus wohlgemeinte Erklrung, der nach und nach alle europischen Staaten auer England, dem Papst und dem Sultan beitraten, hatte zunchst keine praktische Be^ deutung weder in der ueren noch in der inneren Politik. Whrend aber Alexander freieren Verfassungen nicht abgeneigt war, lie er und die anderen Mchte sich immer mehr von dem sterreichischen Kanzler Fürst Clemens Metternich leiten, der im Einverstndnis mit seinem Kaiser Franz (17921835) vor allem das Bestehende festhielt. So kam es, da man in der heiligen Allianz vielfach eine Verbindung der Fürsten zur Unterdrckung der freieren Regungen der Völker sah, und da sie auch in den nchsten Jahren in dieser Weise in einzelnen Lndern eingriss. 2. Deutschland von 18151830. a. Politische Entwicklung. 1) Deutschland nach 1815. Nach den Kriegszeiten wandte man sich im Volk den Werken des Friedens zu. Es war zunchst nur ein kleinerer Teil, der sich dem politischen Leben zuwandte, namentlich die studierende Jugend und eine Zahl patriotischer Schriftsteller und Gelehrten. In diesen Kreisen hatte man 1) auf die Herstellung eines geeinten deutschen Reiches gehofft: der deutsche Bund mit dem Bundestag war eine schwere Enttuschung gewesen. Nun hoffte man 2) auf freiere Verfassungen in den einzelnen Staaten. Aber nur in einigen kleineren Staaten wurden diese Wnsche befriedigt. Nassau (1814), Sachsen-Weimar (1816) gingen mit einer freifinnigen Verfassung voran; Bayern, Baden (1818) und Wrttemberg folgten. In Wrt-temberg hatte Wilhelm I. fchon 1817 den Stnden eine freisinnige Verfassung angeboten, sie hielten aber zh am guten, alten Recht" (vgl. Uhlands Gedichte) fest und muten sich 1819 mit einer etwas weniger liberalen begngen. Auch Hessen-Darmstadt erhielt (1820) seine Verfassung. Die groen Staaten hielten sich zurck. sterreich erhielt nur die alten Landtage wieder, in denen Adel und Geistlichkeit das bergewicht hatten. In Preußen wurde eine

12. Die Neuzeit - S. 272

1893 - Leipzig : Reisland
272 Hi. Periode. D. Zeitalt. d. Kämpfe um d. konstitut. Monarchie. Iii Wiener Schufsakte 1820. Preufsische Provinzial- stände 1823. Zollvereins-anfänge seit 1819. Union 1817. Revolutionen in Spanien und Neapel 1820. („diese Giftquellen“) und die Presse unter scharfe Überwachung stellten; die Burschenschaft wurde aufgelöst und in Mainz ward eine Untersuchungskommission gegen die „Demagogen“ niedergesetzt. Bei dem weiteren Versuch, auf Beratungen in Wien womöglich die Beseitigung der freisinnigen Verfassungen zu erreichen, stiefs Metternich aber auf den Widerstand Preußens und der Mittelstaaten; die W iener Schlufsakte vom Mai 1820 bekräftigte die Souve-ränetät der Fürsten, wehrte also neue Eingriffe des Bundestags in ihre Selbständigkeit ab und liefs die Verfassungen vorbehaltlich der monarchischen Rechte und der Bundespflichten bestehen. Wenn die Mittelstaaten ihre Verfassungen gegen Metternich entschieden, verteidigten, so hatte dies vor allem darin seinen Grund, dafs die Fürsten gerade an ihren Verfassungen und Landtagen eine gewisse Stütze für ihre Selbständigkeit gegenüber den Grofsmächten fanden. Preußen aber blieb im wesentlichen im Banne der absolutistischen Auffassung; zwar erneute der König 1820 sein Versprechen von Reichsständen, indem er sich verpflichtete, dafs Staats-Anlehen ohne Zustimmung der Reichsstände nicht aufgenommen werden dürften; aber Hardenbergs Tod räumte 1822 den Hauptvorkämpfer des Verfassungsgedankens hinweg. So ging Friedrich Wilhelm Iii. zwar 1823 bis zur Bildung von Provinzialständen, d. h. von Landtagen für die einzelnen Provinzen; aber diese waren aristokratisch zusammengesetzt, und Reichsstände wurden vorerst nicht geschaffen. Dafür entwickelten Preußens Staatsmänner eine emsige und erfolgreiche Thätigkeit in bleibender Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (Gesetz vom 3. Sept. 1814), in Herstellung der Finanzen, in Verschmelzung der neuerworbenen Landschaften mit den alten und in Anbahnung eines die meisten aufseröster-reichischen Staaten Deutschlands umfassenden Zollvereins. 1817, am 3. Jahrhundertfest der Reformation, brachte der König auch die Vereinigung der lutherischen und calvi-nischen Kirche in Preußen zustande („Union“). c. Umwälzungen im romanischen Europa 1820—1823. Wie in Deutschland, so siegte das Metternichsche System auch in Spanien und Italien, wo 1820 „liberale“ Volksbewegungen gegen den Absolutismus losbrachen. Dort

13. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 99

1911 - Breslau : Dülfer
Der preuisch-deutsche Zollverein. 99 Ii. Der preuische Zollverein. Durch den Anschlu der meisten brigen deutschen Staaten an das neue preuische Zollsystem entstand der Preuische Zoll-derein. 1. Auf dem nichtpreuischen Deutschland lastete der Druck des alten Zollwesens mit derselben Schwere wie auf Preußen. Friedrich List, der erste groe deutsche Nationalkonom, kennzeichnete die damaligen Zustnde in treffendster Weise mit folgenden Worten: Achtunddreiig Zoll- und Maut-linien in Deutschland lhmen den Verkehr im Innern und bringen ungefhr dieselbe Wirkung hervor, wie wenn jedes Glied des menschlichen Krpers unter-bunden wird, damit das Blut ja nicht in ein anderes berfliee. Um von Hamburg nach sterreich, von Berlin in die Schweiz zu handeln, hat man zehn Staaten zu durchschneiden, zehn Zoll- und Mautordnungen zu studieren, zehnmal Durchgangszoll zu zahlen. Wer aber das Unglck hat, auf einer Grenze zu wohnen, wo drei oder vier Staaten zusammenstoen, der verlebt sein ganzes Leben mitten unter feindlich gesinnten Zllnern und Mautnern, der hat kein Vaterland." Solche Verhltnisse muten um so schwerer empfunden werden, als von der Ttigkeit des Deutschen Bundes keinerlei Abhilfe zu erwarten und eine erfolgreiche Selbsthilfe der einzelnen Staaten bei ihrer Kleinheit ausgeschlossen war; von dem Staate aber, der die politische Vorherrschaft im Bunde be-hauptete, von sterreich, war hinsichtlich der Frage einer wirtschaftlichen Einigung nichts zu hoffen, da dieser unfrmliche Lnderkomplex selbst innerhalb seines eigenen Gebietes niemals eine volle wirtschaftliche Einheit herzustellen vermocht hatte. 2. Die wirtschaftliche Depression der Zeit, unter der das Erwerbs-leben der nichtpreuischen Staaten ebenso schwer litt wie dasjenige Preuens, verbreitete die berzeugung von der Notwendigkeit weiter Absatzgebiete in immer greren Kreisen, das Verlangen nach einer allgemeinen Reform des Zollwesens wurde immer dringender. Schon im Jahre 1818 hatte sich eine Anzahl ge-werblicher Unternehmer auf der Leipziger Messe mit dem Gedanken eines einheitlichen deutschen Zollsystems beschftigt, und 1818 war aus den Kreisen rheinischer Industrieller an Hardenberg die Bitte ergangen, fr die Aufhebung der Binnenzlle in Deutfchlaud zu wirken. 3. Als aber Preußen in richtiger Erkenntnis der Aussichtslosigkeit aller Verhandlungen am Bundestage die Neuregelung des Zollwesens nur im Um-fange seines eigenen Gebietes begann, erhob sich unter den deutschen Kleinstaaten ein erregter Widerspruch gegen dies eigenmchtige Handeln. Wohl hatte man Ursache, zu klagen der die Hrten des preuischen Zollgesetzes, das den deutschen Nachbarstaaten keinerlei Vergnstigungen gewhrte und besonders durch seine hohen Durchgangszlle auf die von seinem Gebiet umschlossenen Staaten einen wirksamen Druck ausbte; aber der Grostaat Preußen konnte sich die Zumutung, seine Zollpolitik nach den Bedrfnissen der kleineren Nach-barn zu modeln, nicht bieten lassen. Es lag in seinem Interesse, zur Ver-einfachung der Zollgrenze mglichst viele Nachbarstaaten in seinen Zollverband hineinzuziehen, und daher erklrte er sich 1819 bereit, auf der Grundlage seines neuen Zollsystems mit andern Staaten unter gnstigen Bedingungen Vertrge abzuschlieen, aber irgendwelche Vergnstigungen durste er den Staaten, die den Anschlu verweigerten, nicht gewhren, wenn er sich nicht 7*

14. Die deutsche Geschichte - S. 157

1855 - Essen : Bädeker
177. Politische Verstimmungen. Es war natürlich, daß das deutsche Volk, welches so glorreich für sein politisches Dasein gekämpft hatte, sich auch lebhaft mit der politischen Gestaltung des Vaterlandes beschäftigte, und eine Betheiligung an der Verwaltung der Staaten erwartete, die es mit seinem Blute aus der Gewalt des Zwingherrn errettet hatte. Schmerzlich empfanden es viele der Besten, daß die Großmuth der Fremden gegen das überwundene Frankreich ihre Hoffnung auf Wiedererwerbung wichtiger Provinzen so völlig getäuscht hatte, und daß endlich aus dem schönen, großen Vater- lande nichts Anderes geworden war, als ein schwerfälliger Bund von so vielen großen und kleinen souveränen Staaten. Unter den Artikeln der deutschen Bundesakte war der, welcher überall die Einführung land- ständischer Verfassungen anordnete, vornehmlich willkommen geheißen worden, und Friedrich Wilhelm Iii. war der erste Fürst, der zur Ver- wirklichung dieser kostbaren Zusage, ivelche das deutsche Volk dieses Königs mächtigem Willen verdankte, in einer Urkunde vom 22. Mai 1815 Anstalt machte, die außer den Provinzialständen eine Verfassung für das ganze Reich verhieß. Leider stieß des Königs gute Absicht auf vielfältige Schwierigkeiten und Bedenken, so daß cs endlich nach langem Arbeiten und Warten 1823 vorläufig nur zu Provinziallandtagen kam, welche die allgemeinen Wünsche nicht befriedigten. Der erste deutsche Staat, welcher eine Reichsverfassung erhielt, war Nassau (1814), dann folgte Weimar (1810), Bayern (1818), und bald Würtemberg, Baden, Darmstadt rc. Das Wartburgfest (18. Oct. 1817) und des russischen Staatsraths Kotzebue Ermordung durch Sand (1819), die sogenannten demagogischen Umtriebe und die durch alle Stände herrschende Verstim- mung gaben dem österreichischen Staatskanzlcr Fürsten von Metternich Gelegenheit, seinen Plänen, alle freien Regungen zu unterdrücken, Geltung zu verschaffen. Auf den Ministerialversammlungen zu Karlsbad (1819) und Wien (1820) wußte er es durchzusetzen, daß, so wie Oester- reich an einer freien, volksthümlichcn Entwickelung nicht theilnehmen sollte, auch in den übrigen Bundesstaaten die Betheiligung des Volks an der Staatsverwaltung entweder ganz zurückgewiesen, oder wo sie schon gesetzlich feststand, möglichst beschränkt, daß die Censur verschärft, der Bundestag für die oberste Gewalt in Deutschland erklärt, und der Absolutismus der Fürsten als zu Recht bestehend erkannt wurde. Der Wiener Schluß- akte (8. Juni 1829), welche solche Bestimmungen enthielt, wurde gleiche Kraft mit der Bundesakte beigelegt. Eine Central-Untersuchungs-Com- mission, welche zu Mainz ihren Sitz nahm, sollte Alle, welche sich über diese Festsetzungen mißfällig äußerten, mit Gefängnißhaft verfolgen. Furcht und Unwillen waren allgemein. Metternichs Geist waltete durch den ganzen Bund, und fesselte selbst das so herrlich erstandene Preußen an den Gang seiner innern und äußern Politik durch Einflößung der Angst vor einer Revolution, die im Finstern schleichen sollte.

15. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 10

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
lo- bte Burschenschaft, fonberit auch anbere patriotische Vereine traf der Verdacht. Eine Anzahl Stubenten wrben verhaftet, in langwierige Unter-fuchungen verwickelt und viele mit langen Freiheitsstrafen belegt. Männer wie E. M. Arnbt und L. Jahn wrben ihrer Stellen entfetzt und zur Unttigkeit verurteilt. Diese Vorgnge schreckten Friedrich Wilhelm Iii. ab, seinem Lanbe eine Verfassung zu geben. Eine karge Entschbignng fr fem Volk waren die Provinzialstnbe, die er 1823 einrichtete. Sie waren Vertreter der Provinz, die zur Hlfte aus den Rittergutsbesitzern, zur Hlfte aus den Stbtern und Bauern gewhlt wrben. Sie behanbelten nur Angelegenheiten der Provinz und hatten nur beratenbe Stimme. Eine Vertretung des ganzen Lanks wrbe nicht eingefhrt. Vielleicht ist bies fr die Entwickelung Preuens ein Segen gewesen. Denn so konnte Friedrich Wilhelm ohne parlamentarische Kmpfe zwei wichtige Lebens-fragen lsen, fr die in vielen Volkskreifen das rechte Verstndnis noch nicht vorhanben war: die allgemeine Wehrpflicht und den bentfchen Zollverein. Dem Beispiele Preuens folgten alle norddeutschen Staaten. Nur Sachsen-Weimar erhielt 1816 durch Karl August, den Freund Goethes, eine Verfassung. 3. Volksvertretungen in Sddeutschland. Die fbbeutfchen Staaten lieen sich nicht in Metternichs Fahrwasser leiten. Sie hatten in frheren Zeiten sterreichs Politik zu ihrem Schaben kennen gelernt und suchten sich gegen feine Machtgelste zu schtzen. Daher gaben die Fürsten ihren Staaten eine konstitutionelle Verfassung (Bayern und Baden 1818, Wrttem-berg 1819, Hessen-Darmstabt 1820), die der Volksvertretung das Recht der Steuerbewilligung, der Aufsicht der den Staatshaushalt und der Teilnahme an der Gesetzgebung verlieh. Das war von groer Bedeutung. Denn Sbbeutschland lieferte den Beweis, ba freiere Staatseinrichtungen nicht notwenbig den Umsturz zur Folge haben mssen, wie Metternich vorhersagte, ttttb es wrbe auch in Norbbeutschlanb das Streben nach Volksvertretungen lebenbig erhalten. 6> Deutschland von 18301840, 1. Freiheitliche Fortschritte. Auch in Dentschlanb erzeugte die Pariser Julirevolution eine gewaltige Aufregung. Die freiheitlichen Ge-danken waren in immer weitere Kreife des Volkes gebruugen, und b'as Mitrauen der Untertanen gegen die Fürsten war gewachsen. Die Fürsten frchteten, Frankreich werbe durch Krieg den Bestrebungen des Volkes zu Hilfe kommen und waren daher zunchst zum Nachgeben geneigt. Daher

16. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 40

1901 - Leipzig : Teubner
40 V. Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. Die Selbst- 3. Zur Einfhrung einer Verfassung und Volksvertretung kam dm Hnden des ^ "icht, obwohl der König 1815 sie versprochen hatte. Er frchtete die Grogrund- notwendige Begrndung der Staatseinheit dadurch zu beeintrchtigen. Die besitzet Provinzialstnde und Kreistage, auf denen fast nur der Grogrundbesitz vertreten war, konnten nicht als eine Vertretung des Volkes gelten. Preußen Preuens Ruf. kam dadurch bei den brigen deutschen Staaten, in denen 1816 1820 ein Verfassungsleben eingerichtet wurde, in den Ruf eines auf niederer Stufe zurckgebliebenen, despotisch regierten Staats. 4. Man beachtete nicht, wie sehr es auf allen Gebieten der Kultur voranschritt. Fr die Pflege der allgemeinen Bildung geschah viel durch Wert der die Hebung und Mehrung der Volksschulen, der Seminarien und der fr ^Preußen, hheren Lehranstalten, wo besonders der Gedanke an Preuens hohen deutschen Beruf wach gehalten wurde. Zu den bestehenden Universitten kam 1818 als sechste Bonn. Erneuerung 5. Das Steuerwesen. Um die zerrtteten Finanzen des tief ver-^wefens" schuldeten Staates wieder zu heben, wurde die alte Grund- und Gebude-fteuer auch auf die Städte ausgedehnt und das Einkommen mit einer in zwlf Stufen aufsteigenden Klassensteuer belegt. Statt der Warenzlle in den einzelnen Stdten wurden fortan von allen eingehenden Waren gleichmige Zlle an den Staatsgrenzen erhoben. So waren die frheren Unterschiede zwischen Stadt und Land nun auch im Steuer- und Zollwesen beseitigt. Die alten Zolltarife mit ihren 3000 Warenklassen, in denen keiner recht Bescheid wute, wurden auerordentlich vereinfacht und an die Stelle der 71 Mnzsorten wurde eine einzig preuische gesetzt. Um Aufhebung des freien Gterverkehrs willen wurden alle Wafser-, Provinzial- und der Zollmetz^' Binnenzlle in Preußen aufgehoben, ebenso alle bisherigen Ein- und vom 26. Mai Ausfuhrverbote. Diese Reform war das Werk eines hervorragenden Mannes. 1818; des Ministers Karl Maaen. 3. Die Grndung des deutschen Zollvereins. Das preuische Nachdem die Zolleinigung Preuens vollendet war, suchten die Zollgebiet preuischen Staatsmnner sie auch auf die brigen deutschen Staaten auszudehnen, damit ganz Deutschland ein einheitliches Zollgebiet werde, wird schrittweise Zuerst kam der Zollanschluvertrag mit Schwarzburg-Sonders-hausen 1819, dann der mit Hessen-Darmstadt zustande. Der sd-deutsche, zwischen Bayern und Wrttemberg geschlossene Zollverein vereinigte sich 1829 mit dem preuisch-hessischen. Zwar gelang es erweitert den feindlichen Bemhungen Metternichs, der darin ein Vorspiel der politischen Einigung unter Preuens Schirm frchtete, und Englands, das fr seinen Handel besorgt wurde, einen Mitteldeutschen Handels-Grndun?des verein zu stiften (1828). Aber die Vorteile der Zolleinigung waren beutet"inf011 ! 9rt)& da 1. Januar 1834 der allgemeine Deutsche Zollverein" i. Ja>"'i834. ins Leben trat. Auf den jhrlichen Generalkonferenzen wurden die Ein-

17. Deutsche und preußische Geschichte seit 1740 - S. 134

1913 - Paderborn : Schöningh
134 Zeittafel. 18. Juni. Wellington und Blcher besiegen Napoleon bei Belle Alliance (Waterloo). Der 2. Pariser Friede. Napoleon nach St. Helena. Ii. Die Zeit des Deutschen Bundes (1815 1866), 1815 1866 Der Deutsche Bund. (Der Bundestag zu Frankfurt a. M.) 1823 Die Einrichtung der Provinzialstnde in Preußen. 1830 Die Zulirevolution in Paris strzt das Haus Bour-bon (Karl X.). Losreiung des Knigreiches Belgien von Holland. 18301848 Louis Philipp von Orleans, König von Frankreich. 1834 Der Deutsche Zollverein. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preu en. 1847 Der Vereinigte Landtag in Berlin. 1848 Die Februarrevolution in Paris. Louis Napoleon Vonaparte. Napoleons I. Neffe, Prsident der (2.) franzsischen Republik. Die Mrzrevolution in Berlin und in Wien. 18481849 Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. 1848 (1850) D i e preuische Verfassung. (Der preuische Landtag: Herrenhaus und Abgeordnetenhaus.) seit 1848 Franz Joseph, Kaiser von sterreich. 18481849 Aufstand der Ungarn und der italienischen Provinzen sterreichs. 18481850 Die ersten Kriege um Schleswig-Holstein. 1850 Ende der preuisch-deutschen Union durch den Ver trag zu Olmtz. 1852 (2. Dezember)1870 Napoleon Iii., Kaiser der Franzosen. 1854- 1856 Krimkrieg der Westmchte gegen Rußland. 1859 sterreichs Krieg mit König Viktor Emanuel Ii. von Sardinien und Napoleon Iii. sterreich verliert die Lombardei. Sturz der italienischen Dynastien zu gunsten Sardiniens. 1861 Knigreich Italien.

18. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 159

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 159 — 1814. 26. Sept. Stiftung der heiligen Allianz. Oct. Mürats Landung bei Pizzo in C^labrien. 15. Oct. Murats Erschiessung. 1815. 20. Nov. Zweiterfriede von Paris: Frank- reich wird auf die Grenzen von 1790 beschränkt. Ii, Die neueste Zeit. 1815 — 1874. 1816. Verfassung in Sachsen-Weimar. 1816. König Wilhelm I. in Württemberg. 1816. Rio de la Plata wird unabhängig von Spanien. 1816. Johann Vi., König von Portugal und Brasilien. 1816. 5. Nov. Eröffnung der Sitzungen des deutschen Bundestages in Frankfurt. 1817. 18. Oct. Wartbnrgfest. 1817. Union der lutherischen und reformirten Kirche in Preussen. 1818. Stiftung der Universität zu Bonn. 1818. Verfassungen in Bayern und in Baden. Erster Landtag in Nassau. 1818. Congress zu Aachen. 1818 —1844. Karl Xiv., Johann, König von Schweden. 1818. Chile unabhängig von Spanien. 1819. v. Kotzebue’s Ermordung. 1819. Ministercongress zu Karlsbad. 1819. Gründung der Republik Columbia unter Bolivar, dem „Befreier“. 1819. Verfassung in Württemberg. 1819. Entdeckung des Electromagnetismus durch den Dänen Oersted. 1820 —1830. Georg Iv. (seit 1811 Prinz-Regent), König von England. 1820. Truppenaufstand in Spanien unter Diego. König Ferdinand Vii. nimmt die Cortes-Verfassung von 1812 an. 1820. Ermordung des Herzogs von Berry. 1820. Wiener Schlussacte. 1820. Aufstand in Neapel. General P e p e. 1820. Aufstand in Palermo. 1820. Aufstand in Portugal. 1820. Geburt des Herzogs von Bordeaux.. 1820. Congress zu Troppau. 1820. Verfassung in Hessen-Darmstadt. 1821. Congress zu Laibach. 1821—1829. Freiheitskrieg der Griechen. 1821. Aufstand in der Moldau unter Alexander Y p s i 1 a n t i und in Morea unter Mauro Michale. 1821. Aufstand in Piemont. 1821—1831. Karl Felix, König von Sardinien.

19. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 310

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
310 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Mittelalters und seiner Kaiserherrlichkeit neu gekrftigt wurde. Die Haupt-trger des Einheitsgedankens waren die Universitten, insbesondere die deutsche Burschenschaft, eine Vereinigung von Studierenden der verschiedenen Hochschulen. Auch in den Kreisen der Turner wurde die deutsch-nationale Gesinnung gepflegt. Dem Fürsten Metternich waren diese Bestrebungen ein Dorn im Auge; er sprach von dem verruchten Gedanken der deutschen Einheit" und wute auch die brigen Staaten fr die Unterdrckung der revo-lutionren Umtriebe" zu gewinnen. Anla zum Einschreiten bot die Er-mordung des von der Burschenschaft als russischer Spion betrachteten Dichters Kotzebue durch den Studenten Karl Ludwig Sand. Auf den Beschlu des Bundestages wurde zur Aufsprung und Verfolgung demagogischer Verbindungen" ein Untersuchungsausschu eingesetzt (1819). Ein strenges Pregesetz ordnete die berwachung der Zeitungen und kleinen Druckschriften an (Zensur). Die Burschenschaft wurde verboten. In Preußen wurden die Turnpltze geschlossen; der Turnvater" Jahn bekam Festungshaft. Dem Dichter E. M. Arndt, der als Pro-fessor an der neugegrndeten Hochschule in Bonn wirkte, wurde untersagt, Vorlesungen zuhalten. Joseph Grres, ein hervorragender Schriftsteller, der in den Rheinlanden die Sache des Deutschtums verfocht, zugleich aber fr Teilnahme des Volkes an der Regierung und fr Prefreiheit eintrat, entzog sich der drohenden Verhaftung durch die Flucht nach Frankreich. Neue Verfolgungen begannen nach der franzsischen Julirevolution 1830 des Jahres 1830. In Frankreich wurde nmlich das Knigtum der Bourbonen, das sich auf den Adel und die Geistlichkeit sttzte, gewaltsam beseitigt und der Brgerknig" Louis Philipp aus dem Hause Orleans aus den Thron er-hoben. Unter dem Eindrucke dieser Vorgnge erwachten in Deutschland die Ein-heits- und Freiheitsbestrebungen, an denen das deutsche Brgertum stark beteiligt war, mit neuer Kraft. Der Bundestag schritt nachdrcklich ein, als an seinem Sitze zu Frankfurt ein Volkshaufe, der grtenteils aus Studenten und Schrift-stellern bestand, die Hauptwache angriff (der Frankfurter Putsch im April 1833). Zu Berlin wurde der Student Fritz Reuter verhaftet und zum Tode verurteilt, dann aber zu Festungshaft begnadigt. d) Die Aufhebung der Binnenzlle in Preußen und der Deutsche Zollverein. Whrend die preuische Regierung die volkstmliche Einheits-bewegnng niederzuhalten suchte, arbeitete sie zugleich unermdlich an der wirtschaftlichen Einigung des auersterreichischen Deutschlands. Zu-nchst wurden fr den Bereich des preuischen Staates alle Binnen-zlle aufgehoben und gleiches Ma und Gewicht eingefhrt. Ein besonderes Zollgesetz regelte sodann die Abgaben, welche von ein-gefhrten Waren an der Grenze erhoben werden sollten (1818). Roh-

20. Der Lehrstoff der ersten Klasse - S. 32

1905 - Breslau : Hirt
32 Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart. 198. bte Walhalla bei Regensburg (Fig. 58) und die Befreiungshalle bei Kel-hetm, zu nennen. Um seine Hauptstadt zum Mittelpunkte des geistiqeu und knstlerischen Lebens zu machen, verlegte er auch 1826 die Univer-sitt von Landshnt nach Mnchen und berief hervorragende Gelehrte an d:e Hochschule. Hier wirkten der Historiker Grres, der Pknlosovb Schlling, der Naturforscher Okeu u. ct. 3. Ludwig als Landesvater. Sofort nach seinem Regierungsantritt nn Jahie 1825 erne der König einige Verordnungen im freiheitlichen Sinne. Die Aufhebung der Zensur Begnstigte die Entwicklung der Presse. An den Universitten galt von jetzt au Lese- und Lernfreiheit und der Turnerei wurde von der Behrde nichts in den Weg neleat' Gewissenhafte Sparsamkeit hob die Finanzlage des Staates und ge-stattete die Verwendung grerer Summen zu herrlichen Bauten und zum Ankaufe von Kunstwerken. Manche freiheitlichen Manahmen des Knigs wurden in der zweiten Hlfte semer Regierung wieder unterdrckt. Dieser Umstand sowie das Verhltnis des Knigs zu der spanischen Tnzerin Lola Montez, die er zur Grfin von Landsfeld erhob, veranlagten 1848 einen Aufstand in Mnchen, der von wsten Straenszenen begleitet war. Zugunsten semes Sohnes Maximilian dankte der König in demselben Jahre ab. Zeittafel der die Zeit Friedrich Wilhelms Iii. nach den Befreinngs- kriegen. Erffnung des Wiener Kongresses.......3. November 1814 Deutsche Buudesakte...............8. Juui 1815 Wiener Kongreakte...............9. Juni 1815 Die Heilige Allianz............26. September 1815 Sachsen-Weimar, der erste deutsche Verfassungsstaat......1816 Neueinteilung des preuischen Staatsgebietes'.........1817 Berufung des Staatsrates................1817 Das Wartburgfest.............. 18. Oktober 1817 Grndung der evangelischen Landeskirche (Union).......1817 Wiedererffnung der Universitt Bonn...........1818 Das neue preuische Zollgesetz...........26. Mai 1818 Dte Karlsbader Beschlsse..........20. September 1819 Ermordung Kotzebues..................1819 Wiener Schluakte...................1820 Erla der Zirkumskriptionsbnlle..............1821 Provinzialstnde in Preußen................1823 Ludwig I., König von Bayern............ 18251848 Tod Ludwigs von Bayern..............1868 Das Hambacher Fest..................1832