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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 241

1896 - Leipzig : Freytag
Afrika. 241 Die Völker Asiens. Mittelländische Rasse Mongolische Rasse Malaiische Rasse Jndogermanen: Jranier, Inder, Russen. Südostasiaten: Tibetaner, Hinterindier, Chinesen. Ostasiaten: Koreaner, Japaner. Bewohner des südost- asiatischen Archipels: Battas, Dajaks. Semiten: Araber. Völker von unbestimmter Stellung. Nordasiaten: Mongolen, Tungusen, Jakuten, Ostjaken, Samojeden. Beriugsvölker: Kamtschadaleu, Tschuktscheu. Aiuos. Westasiaten: Kirgisen, Turkmenen, Osmanen. Drawidas. Afrika. Der Erdteil Afrika trägt den Charakter des Massigen, Geschlossenen, § 180. Ihm fehlt die Gliederung sowohl in seinem Umriß wie üt der Bodengestalt, umriß. Die Küste verläuft einförmig. Vorspringende Halbinseln und vor- gelagerte Inseln sind kaum vorhanden; das Meer greift nur selten mit Buchten in das Land ein. Einförmig ist auch der Ausbau. Afrika ist der Erdteil der Hoch- Boden- oder Tafelländer. Hohe Gebirgskämme fehlen fast ganz. Die höchsten Berge sind einzelstehende Kuppen meist vulkanischen Ursprungs wie der 6000 m hohe Kilimandscharo nahe der Ostküste, die größte Erhebung des ganzen Kontinents. Die Tafelländer steigen nach den Rändern zu an; von der Küste sind sie meist nur durch einen schmalen Tieflandsstreifen ge- trennt, aus dem sie sich in steilen Terrassen erheben. Das Tafelland ist im allgemeinen am höchsten im Süden und Osten. Ge- Eine Einsenknng erfährt es nur etwa unter 20" s. Br., wo das Thal des imet' Limpopo, des Knbango und des Kuueue Südafrika von dem mittleren scheidet. Nördlich davon beginnt die Hochlandregion, welche die Quellen der großen afrikanischen Flüsse birgt, des Sambesi, des Kongo und des Nils, und zugleich die großen afrikanischen Seeen trägt, die kleinen Binnen- meeren vergleichbar sind, Njaffa, Tanganika und Victoria-Njansa. Im Nordosten endet das Tafelland in dem Hochland von Abefsinien, das nahezu Moutblauchöhe erreicht. Nach Westen und Norden senkt es sich allmählich zu der Einsenknng des Tsadsees und dem Thale des Niger, des einzigen großen Stromes, der nicht im centralen Hochland entspringt. Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. 16

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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 220

1917 - Leipzig : Freytag
220 'Afrika. § 180. Umriß. Ge- wässer. Unzu- gäng- lichkeit. § 181. Klima. Afrika. Afrika trägt den Charakter des Einförmigen, Geschlossenen. Ihm fehlt die Gliederung sowohl in seinem Umriß wie in der Bodengestalt. Halbinseln und vorgelagerte Inseln sind kaum vorhanden; das Meer greift nur selten tiefer in das Land ein. Boden gestalt und Gewässer. Einförmig ist auch der Aufbau. Afrika ist erfüllt von Hoch- oder Tafelländern. Die höchsten Berge sind einzelstehende Kuppen vulkanischen Ursprunges, wie der 6000 m hohe Kilimandscharo nahe der Ostküste, die größte Erhebung des ganzen Kontinentes. Die Tafelländer steigen nach den Rändern zu an; von der Küste sind sie meist nur durch einen schmalen Tieflandsstreifen getrennt, aus dem sie sich in steilen Terrassen erheben. Das Tafelland ist im allgemeinen am höchsten im Süden und Osten. Eine Einsenkung erfährt es nur etwa unter 20° s. B., wo das Tal des L i m p o p o, des Kubango und des K u n e n e Südafrika von dem mittleren scheidet. Nördlich davon beginnt die Hochlandregion, welche die Quellen der großen afrikanischen Flüsse birgt, des Sambesi, des Kongo und des Nil s, und zugleich die großen afrikanischen Seen trägt, N j a s s a, Tanganika und Viktoria-N j a n s a. Im Nordosten endet das Tafelland in dem Hochlande von Abessinien, das nahezu Montblanc-Höhe erreicht. Nach Westen und nach Norden senkt es sich allmählich zu der Einsenkung des Tsadsees und dem Tale des Niger, des einzigen großen Stromes, der nicht im zentralen Hochland entspringt. Es beginnt Nordafrika mit dem im Mittel etwa 500 m hohen Wüstenlande der Sahara. Im Osten durchströmt dieses der Nil und im Nordwesten an der Küste des Atlantischen Ozeans und des Mittelländischen Meeres trägt es das über 4000 m aufragende Atlasgebirge. Afrika hieß bis vor kurzem auch der dunkle Erdteil, weil das Innere uns fast völlig unbekannt war. Der Erforschung stellten sich hier viele Schwierigkeiten entgegen. Einmal mangeln der ungegliederten Küste die geeigneten Häfen, die als Ausgangspunkte für das Vordringen ins Innere hätten dienen können, sodann gebricht es dem Festlande an den natürlichen Zugangsstraßen. In unkultivierten Ländern sind das in erster Linie die Flüsse. Solche sind zwar vorhanden, allein die Eigenart der Bodengestalt macht sie für den Verkehr untauglich. Nur der Unterlauf ist auf kurze Strecken befahrbar, dann beginnen am Rande des Tafellandes Stromschnellen und Wasserfälle. Erst auf der Hochfläche selbst gleiten die Ströme wieder in Ruhe dahin. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Nicht zum wenigsten hat auch das Klima den kühnen Entdeckungsreisen oft ein entschiedenes Halt geboten. Der Kontinent liegt zum größten Teile in der heißen Zone. Seine Erhebung mildert etwas die Wärme; sie bewirkt eine starke Abkühlung der Luft während der Nacht, der freilich am Tage eine in der dünnen Luft um so heftigere Erhitzung folgt. Afrika ist der heißeste aller Kontinente. Auch seine außerhalb der Tropen gelegenen Länder zeigen eine größere Wärme, als ihnen bei ihrer Breitenlage zukommt. Das hat seinen Grund in der großen Trockenheit, die in diesen Gebieten herrscht. Afrika ist vielleicht auch der trockenste aller Erdteile. Selbst unter

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 2

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
_ 2 — An Fläche (30000 qkm) mißt Afrika das Dreifache von der Europas; unter den fünf Erdteilen steht es an dritter Stelle. Gliederung. Afrika bildet eine plumpe, geschlossene Landmasse, einen Rumpf ohne Glieder. Seinen Umrissen nach setzt es sich zusammen aus einem n. trapezförmigen Teil und einem s. gerichteten Dreieck mit abgestumpfter Spitze. Die Küsten verlaufen sehr einförmig. Nirgends schneiden größere Meeresteile tief ins Land ein. Von Bedeutung sind nur die breite Bucht der Großen und Kleinen Syrte im N. und der große, aber ganz flach ausgebuchtete Busen von Guinea (ginsa) im W. Ebenso fehlt es an Halbinseln. Nur an der Ostseite findet sich ein größerer, aber ganz ungegliederter Landvorsprung, das hornsörmig zugespitzte Land Somal, das man allenfalls als Halbinsel bezeichnen könnte. Auch die Inseln sind im Verhältnis zur Fläche des Erdteils gering an Zahl und Größe. Afrika ist der am wenigsten gegliederte Erdteil. Bodengestalt und Gewässer. Einförmig wie der Küstenumriß ist auch die Bodengestalt Afrikas. Als Ganzes genommen bildet der Erdteil ein einziges gewaltiges Hochland von verschiedenen Höhenstufen mit einzelnen breiten mulden- förmigen Einsenkungen. Große Faltengebirge, wie sie die andern Erdteile aufweisen, fehlen fast ganz, und das Tiefland, das aus die Küstensäume beschränkt ist, nimmt kaum 1/20 der Gesamtfläche ein. Die Tafelländer tragen vereinzelte Erhebungsmassen, z. T. vulkanischen Ursprungs, wie den Kilimandscharo (6000 m) in der Nähe der Ostküste und den Kamerunberg (4200 in) im Hintergrunde des Guineabusens. Nach den Seiten hiu schwellen sie meist zu größerer Höhe an und bilden vielerorts hohe Randgebirge, die steil zu den verhältnismäßig schmalen Küstenebenen abfallen. Gleichförmigkeit weiter Räume ist das Hauptmerkmal der afrikanischen Landschaften. „Tage- und wochenlang zieht die Karawane, ohne die Meereshöhe wesentlich verändert zu sehen, über die einförmigen Hochländer Ostasrikas ihres Weges; viele Tage- reisen lang kann der Reisende auf dem Nil, dem Niger oder dem Kongo dieselbe Szenerie beobachten, ohne daß sich über der Steppe oder der Waldeinfassung die Umrisse eines fernen Gebirges zeigen" (Hahn). Afrika wird von großen Strömen durchzogen. Nil, Senegal und Gambia, Niger, Kongo, Orange, Limpopo und Sambesi sind die bedeutendsten. An Länge können sich die größeren mit den Riesenströmen Amerikas und Asiens messen, aber an Wasserfülle stehen sie, den Kongo ausgenommen, weit hinter ihnen zurück. „Wenn man den Nil, den Niger und den Sambesi zusammensaßt, so würde ihre Vereinigung nicht hinreichen, einen Strom von der Fülle des Amazonas zu bilden" (Peschel). Als Hochlandsströme sind sie reich an Strom- schnellen und Wasserfällen, besonders da, wo sie die Randgebirge durchbrechen, und keiner von ihnen ist darum zur durchgehenden Schiffahrt geeignet.

3. Die fremden Erdteile - S. 56

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 56 — zurückliegendem Steilrand findet sich an den beiden Guineaküsten und bei Ostafrika vom Äquator bis zur Delagöabai. Sandige Flachküste herrscht von Tripolis bis zum Nildelta, an der atlantischen Küste der Sahara und um die Walfischbai. Die Einförmigkeit des Bodenaufbaues wird bedingt durch den geologischen Aufbau des Erdteils. Ein eigenartiges Gebilde ist das Atlassystem, das aus alten kristallinischen Gesteinen, sowie aus Jura und Kreide besteht. Es ist das einzige gefaltete Kettengebirge des Erdteils. Im ganzen übrigen Afrika liegen die jüngern geologischen Schichten ungestört über den alten kristalinischen Gesteinen. Daraus geht hervor, daß seit Ablagerung dieser Sedi- mente Afrika mit Ausnahme des Atlassystems nicht mehr gefaltet worden, sondern in völliger Ruhe verblieben ist. Auch ist Südafrika seit der Steinkohlen zeit !nicht „mehr vom Meer überflutet worden, und auch in Nordafrika kann von einer Überflutung des jetzigen Wüstengebietes zur Tertiärzeit -- mit Aus- nahme Ägyptens und Barkas — keine Rede sein. Dagegen ist die große afrikanische Scholle der Streckung, Zerreißung und Raumerweiterung in hohem Grade unterworfen gewesen. Die Wirkung der Streckung zeigt sich besonders in Form von Brüchen und Absenkungen an den Rändern des Hochlandes. Vielleicht ist auch die Entstehung der meisten oft- afrikanischen Seen auf Einwirkung jener tektonischen Kräfte zurückzuführen. — Endlich hat die vulkanische Thätigkeit namentlich an den Bruchrändern des Hochsandes gewaltige Kegelberge aufgetürmt, die der Höhe unserer Alpenriesen nichts nachgeben. Die Thätigkeit der Flüsse hat die Ränder vielfach durch- waschen, lfo daß sie, von der Küste aus betrachtet, oft als bedeutende, vielge- gliederte Gebirge erscheinen. — Die mittlere Höhe von ganz Afrika beträgt ^nach Sievers) 630 m. Die einförmige Bodengestaltung trägt wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu macheu. Die Randgebirge und hohen Scholleuküsteu suchen die Ströme zurückzuhalten und ent- lassen sie nur durch enge Pforten. Dazu sind dieselben als echte Hochlands ströme reich an Stromschnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermitteluug des Verkehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Ein- gangsthore und zur Verbindung der Binnenländer des Erdteils mit dem Meere. a) Südafrika ist die bedeutendste Hochlandsmasse des Erdteils (1000 — 1 200 m hoch). Von dem ö. Hochlande dringen zwei Aus- läufer nach W. vor, der eine im S. etwa unter 12° s, Br., der andere im N. bei 5 ^ n. Br. Ersterer erreicht bei Beuguela das Meer und wird südäquatoriale Wasserscheide genannt. Letzterer streicht bis Kamerun und heißt nordäquatoriale Wasserscheide. Zwischen beiden liegt das Gebiet von Zentralasri'ka. Der östliche Teil desselben ist das Hochlands- und Seeugebiet von Ost- afrika, das im Kilima-Ndscharo das höchste Gebirge Afrikas (6000 m hoch), im Ukerewe den größten See des Erdteils (Bayern an Größe gleich), und endlich das Quellgebiet des Nils, des größten afrikanischen Stromes, aufweist. Der westliche Teil Zentralafrikas wird durch das Becken des wasserreichen Kongo (= großer Fluß) eingenommen. Südlich der südäquatorialen Wasser- scheide liegt das eigentliche Südafrika mit dem Becken des Sambesi, dem Oranjesluß und den Randgebirgen und Hochflächen es Sc}-] c i: d c 5. d

4. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 126

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
126 Außereuropäische Erdteile. Erdteils. Im ganzen übrigen Afrika liegen die jüngeren geologischen Schichten ungestört über den alten kristallinischen Gesteinen. Daraus geht hervor, daß seit Ablagerung dieser Sedimente Afrika mit Ausnahme des Atlassystems nicht mehr gefaltet worden, sondern in völliger Ruhe verblieben ist. Auch ist Südafrika seit der Carbonzeit nicht mehr vom Meere über- flutet worden, auch in Nordafrika kann von einer Überflutung des jetzigen Wüstengebietes zur Tertiärzeit — mit Ausnahme Ägyptens und Barkas — keine Rede sein. Dagegen ist die große afrikanische Scholle der Streckung, Zerreißung und Raumerweiterungin hohem Grade unterworfen gewesen. Die Wirkung der Streckung zeigt sich besonders in Form von Brüchen und Absenkungen an den Rändern des Hochlandes. Vielleicht ist auch die Ent- stehung der meisten ostafrikanischen Seen auf Einwirkung jener tektonischen Kräfte zurückzuführen. — Endlich hat die vulkanische Tätigkeit namentlich an den Bruchrändern des Hochlandes gewaltige Kegelberge aufgetürmt, die der Höhe unserer Alpenriesen nichts nachgeben. Tie Tätigkeit der Flüsse hat die Ränder vielfach durchwaschen, so daß sie, von der Küste aus betrachtet, oft als bedeutende, vielgegliederte Gebirge erscheinen. — Die mittlere Höhe von ganz Afrika beträgt (nach H. Wagner) 650 m. Tie einförmige Bodengestaltung trägt wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu machen. Tie Randgebirge und hohen Schollen- küsten suchen die Ströme zurückzuhalten und entlassen sie nur durch enge Pforten. Dazu find dieselben als echte Hochlands ströme reich an Strom- schnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermittelung des Ver- kehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Eingangstore und zur Verbindung der Binnenländer des Erd- teils mit dem Meere. — Afrika weist im einzelnen folgende Gliederung auf: Südafrika ist die bedeutendste Hochlandsmasfe des Erdteils (1000—1200 m hoch). Von dem ö. Hochlande dringen zwei Ausläufer nach W. vor, der eine im 8. etwa unter 12° s. Br., der andere im X. bei 5° n. Br. Ersterer erreicht bei Benguella das Meer und wird Süd- äquatoriale Wasserscheide genannt. Letzterer streicht bis Kamerun und heißt Nord äqu at ori ale W assersch eid e. Zwischen beiden liegt das Gebiet von Zentralafrika. Der östliche Teil desselben ist das Hoch- lands- und Seengebiet von Ostafrika, das im Kilimandscharo das höchste Gebirge Afrikas (5900 na hoch), im Viktoriasee den größten See des Erdteils (Bayern an Größe gleich) und endlich das Quell- gebiet des Nils, des größten afrikanischen Stromes, aufweist. Der westliche Teil Zentralafrikas wird durch das Becken des wasser- reichen Kongo (= Großer Fluß) eingenommen. Südlich der Süd- äquatorialen Wasserscheide liegt das eigentliche Südafrika mit dem Becken das Sqmbesi, dem Oranjefluß und den Randgebirgen und Hoch- flächen des Kaplandes. b) Nordafrika weist als Kern das große Wüst engebiet der Sahara auf. Demselben ist im X. am Mittelmeere das Hochland der Berberei mit dem Atlasgebirge und dem Hochlande von Barka, im 8. der Westfudan mit dem Kong (= Gebirge) und dem Nigir (= Fluß) und der Ostsudan mit dem seichten Tsadsee vorgelagert. Ten X0.-Rand nehmen die Stufen- und Tallandschaften des Nils ein. Gleichsam als gewaltige Eckpfeiler an der Grenze gegen Südafrika hin erhebt

5. Die fremden Erdteile - S. 64

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 64 — Äquator und an der Küste des Kaplandes. Schmale Küstenniederung mit zurückliegendein Steilrand findet sich an den beiden Guineaküsten und bei Ostafrika vom Äquator bis zur Delagöabai. Sandige Flachküste herrscht von Tripolis bis zum Nildelta, an der atlantischen Küste der Sahara und um die Walfischbai. Die Einförmigkeit des Bodenaufbaues wirb bedingt durch den geolo- gischen Aufbau des Erdteils. Ein eigenartiges Gebilde ist das Atlas- system, das aus alten kristallinischen Gesteinen, soivie aus Jura und Kreide besteht. Es ist das einzige gefaltete Kettengebirge des Erdteils. Im ganzen übrigen Afrika liegen die jüngeren geologischen Schichten ungestört über den alten kristallinischen Gesteinen. Daraus geht hervor, daß seit Ab- lagerung dieser Sediniente Afrika mit Ausnahme des Atlassysteins nicht mehr gefaltet worden, sondern in völliger Ruhe verblieben ist Auch ist Südafrika seit der Carbonzeit nicht, mehr vom Meer überflutet worden, und auch in Nord- afrika kann von einer Überflutung des jetzigen Wüstengebietes zur Tertiärzeit — mit Ausnahme Ägyptens und Barkas — keine Rede sein. Dagegen ist die große afrikanische Scholle der Streckung, Zerreißung und Raum e rw ei t erung in hohem Grade unterworfen gewesen. Die Wirkung der Streckung zeigt sich besonders in Form von Brüchen und Ab- senkungen an den Rändern des Hochlandes. Vielleicht ist auch die Entstehung der meisten ostafrikanischen Seen auf Einwirkung jener tektonischen Kräfte zurückzuführen. — Endlich hat die vulkanische Tätigkeit namentlich an den Bruchrändern des Hochlandes gewaltige Kegelberge aufgetürmt, die der Höhe unserer Alpenriesen nichts nachgeben Die Tätigkeit der Flüsse hat die Ränder vielfach durchwaschen, so daß sie, von der Küste aus betrachtet, oft als be- deutende, vielgegliedeite Gebirge erscheinen. — Die mittlere Höhe von ganz Afrika beträgt (nach H. Wagner) 650 m. Die einförmige Bodengestaltung trägt wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu machen. Die Randgebirge und hohen Schollenküsten suchen die Ströme zurückzuhalten und entlassen sie nur durch euge Pforten. Dazu sind dieselben als echte Hochlands- ströme reich an Stromschnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermittelung des Verkehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Eingangstore und zur Verbindung der Binnenländer des Erdteils mit dem Meere. a) Südafrika ist die bedeuteudste Hochlandsmasse des Erdteils (1000—1200 m hoch). Von dem ö. Hochlande dringen zwei Aus- läufer uach W. vor, der eine im S. etwa unter 12 0 f. Br., der andere im N. bei 5 0 n. Br. Ersterer erreicht bei Bengnella das Meer und wird südäquatoriale Wasserscheide genannt. Letzterer streicht bis Kamerun und heißt nordäqnatoriale Wasserscheide. Zwischen beiden liegt das Gebiet von Zentralafrika. Der östliche Teil desselben ist das Hochlands- und Seengebiet von Ost- asrika, das im Kilimandscharo das höchste Gebirge Afrikas (6000 m hoch), im Ukerewe den größten See des Erdteils (Bayern an Größe gleich), und endlich das Quellgebiet des Nils, des größten afrikanischen Stromes, aufweist. Der westliche Teil Zentralafrikas wird durch das Becken des wasserreichen Kongo (= großer Fluß) eingenommen. Südlich der südäqnatorialen Wasser- scheide liegt das eigentliche Südafrika mit dem Becken des Sambesi, dem Oranjeflnß und den Randgebirgen und Hochstächen des Kaplan des.

6. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 85

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 51. Afrika im allgemeinen. 85 deutung. Schon seit etwa 1860 war Godeffroy ein überwiegend deutsches Hhndelsgebiet geworden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Hau Südsee" die Nachfolgerin desselben ge wichtigste Ausfuhrgegenstand, daneben K Die 40000 Bewohner (Polynefier) begabter Menschenschlag; sie sind heute dieselbe durch das Hamburger Haus )els- und Plantagen-Gesellschaft der vorden ist. Kopra ist auch hier der akao, Kautschuk und Baumwolle, sind ein schöner, lichtbrauner, geistig sämtlich Christen. Der Haupthafen Apia auf der Nordküste der Insel Upoln (1300 Einw., davon 500 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. : u. Kjj' Ii. Afrika. ftf- ^r/^J : cfc /'ksisj^ § 51 4*-* cs- ^(Voc o /*£ /. /f / p. Ar~o^tx\ -^.Afrika int allgemeinen. Afrika, fast 30 Mill. qkm, also 3mal so groß als Europa, ist nur durch eine schmale, noch dazn jetzt durchstochene Landenge mit Asien verbunden. Es ist der abgeschlossenste Erdteil der Alten Welt, da die umgebenden Meere fast gar nicht in den Erdteil einschneiden. Die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind der Meerbusen von Guinea [ginget] und die beiden Syrten. Im Osten bildet das Somaliland die einzige Halbinsel. Auch mit Inseln ist Afrika spärlich ausgestattet, die einzige große Insel ist Madagaskar. Der große Einschnitt des Guinea-Meerbuseus und die vorspringende So^// mali-Halbinsel zerteilen Afrika in ein südliches Dreieck und ein nördliches Vierecks Die Oberflächengestalt Afrikas ist ebenso einförmig wie feine Hmriffe.v«/Jl^_/ Es ist ein Hochland von 600 m mittlerer Höhe, das jedoch im Süden höher liegt als im Norden: das südafrikanische Dreieck hat eine durchschnittliche Höhe von 1000 m, während der Tsadsee in Mittelafrika nur 300 m hoch liegt. Dieses afrikanische Hochland ist nicht völlig eben, sondern au den Küsten zu Randgebirgen aufgebogen, es ist also eine Mulde mit aufgewölbten Rändern. In Südafrika tritt das Hochland überall fast unmittelbar bis an das Meer heran, wo es in steiler Stufe zu einer nur schmalen Küstenebene abfällt. In diese Hochfläche ist in der Gegend des Äquators das Kongobecken eingesenkt. Im nordafrikanischen Viereck nimmt die Höhe nach Norden und Westen immer mehr ab, in der Nähe des Mittelmeeres stnden sich sogar Depressionen, d. h. Senkungen des Landes unter den Meeresspiegel. Dieses fast wagerecht liegende afrikanische Tafelland ist besonders im Osten durch mehrere langgestreckte Einbrüche, fog. Grabenbrüche, gegliedert. Die schmalen ostafrikanischen Seen sowie das tiefe Rote Meer mit seinen beiden nördlichen Fortsetzungen, den Golfen von Suez und von Akaba, sind solche Grabenbrüche. Ju und an den Rändern dieser Spalten sind mehrfach vulka- /Xc^V/ilic/C# ///

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 100

1910 - Trier : Lintz
Oberflächen- bau. 100 Die Außereuropäischen Erdteile. durch diese und die Ausbuchtung auf der gegenüberliegenden Ostseite durch das sog. Osthorn Afrikas sind aber so stark, daß man den Erdteil in ein breiteres Nordafrika und in ein schmäleres Südafrika teilen kann. (Welche Gestalt haben beide?) Vom Kap Verde im W bis Kap Guardafui im O mißt Afrika etwa 7500 km. vom Nadelkap im S bis Kap Blanko im N rund 8000 km. Die Größe des Erdteils beträgt 294/5 Mill. qkm (Ver- gleich mit Europa! Zeichne die Küstenumrisse Afrikas!) Dem einförmigen Küstenbilde entspricht ein einförmiger Bau der Oberfläche. Sowohl Nord- als auch Südafrika bilden ein riesiges Tafelland, eine hochgehobene Gebirgsplatte. Das süd- afrikanische Tafelland erhebt sich am höchsten und liegt durch- schnittlich 1000 m hoch, während die mittlere Erhebung Nord- afrikas nur etwa halb so viel beträgt. Für den ganzen Erdteil wird diese zu 650 m angenommen. Die Ränder der Tafelländer sind meistens etwas aufgewulstet. (Nenne die bedeutendsten Ge- birge und höchsten Berggipfel, sowie tiefgelegene Becken und De- pressionen (Senkungen unter dem Meeresspiegel)! Vervollständige das Kartenbild Afrikas und zeichne einen Durchschnitt durch Südafrika!) Bruchbildung Entstehung. Das Faltengebirge des Atlas ist ein und Scholien- Fremdling auf afrikanischem Boden und dem großen südeuropäischen bewegung. system anzugliedern. Die Straße von Gibraltar und der Meeresteil zwischen Tunis und Sizilien sind junge Einbrüche. Erst die Wüstentafel der Sahara ist eine echt afrikanische Erscheinung. Ihr altes, gefaltetes Grundgebirge, das in den Gebirgszügen der mittlem Sahara noch deutlich hervortritt, ist von wagerechten jüngern Ablagerungen bedeckt. Eine lebhafte senkrechte Schollen- bewegung hat ihre einzelnen Teile nach der Höhe und Tiefe verschoben. Sehr viele Oasen und die tunesischen Schotts sind durch kesseiförmige Einbrüche entstanden. Das Rote Meer ist eine der großartigsten Grabensenkungen auf Erden. Ähnliche Grabeneinbrüche, die ebenfalls von N nach S laufen, durchsetzen die Gebirgstafel Ostafrikas. Dieses Gebiet leitet zur großen Urgebirgstafel Südafrikas über. Wie ein Horst ragt im In- dischen Ozean die große Insel Madagaskar auf. îodenbiidung. £)er Wechsel zwischen großer Erhitzung am Tage und rascher Abkühlung in der Nacht hat eine schnelle Zertrümmerung der obersten Gesteinsschichten bewirkt und dadurch in den trockenen heißen Ländern Afrikas die Entstehung größerer Wüsten- gebiete gefördert. (Vgl. Abb. 28.) Große Verbreitung hat in den Tropengegenden der rötliche Lateritboden. Vuunknche Große Spuren hat auf afrikanischem Boden die vulkanische Tätigkeit hinterlassen. Es sind hauptsächlich zwei vulkanische Gebiete zu unterscheiden. Das eine liegt in Ostafrika, wo auf den meridional laufenden Bruchlinien riesige Vulkane hervorgebrochen sind und in Abessinien ein mächtiges Gebirge entstanden ist. Bis zur Insel Mauritius läßt sich die ostafrikanische Vulkanreihe

8. Bd. 2, Ausg. B - S. 351

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 351 — Die Einfachheit der Flächengliederung des Erdteils gibt sich anch in der I n s e l a r m n t kund. Die größte der Inseln ist M a d a g a s k a r, vom Kontinent nur 400 km entfernt, trotzdem aber durch eine Tief- seerinne von 3000 m Tiefe von demselben getrennt. Es zeigt, wie die meisten nahegelegenen Inseln des Indischen Ozeans, mehr vorderindischen als afrikanischen Charakter, sodaß diese Inseln mehr durch ihre große Nähe, als durch ihre Natur an den Erdteil gekettet erscheinen. Da- gegen stehen im Atlantischen Meere die vorwiegend vulkanischen Inseln Madeira, die Kanarischen Inseln, die Kapverden, Fernando Po, Principe, St. Thomas und Auuobom alle noch auf dem unterseeischen Sockel des afrikanischen Festlandes, wenngleich sie zum Teil, wie die Kapverden, weiter entfernt von der Küste liegen. Demnach gehören diese Inseln ihrer Natur nach durchaus zum Festlaude. Da- gegen sind St. Helena, Ascension und Tristan da Cnnha so entlegen, daß sie eher der See, als dem Erdteil angehören und nur herkömmlich zu Afrika gerechnet werden. 2. Bodengestaltuug und Bewässerung. Der Gliederungsarmut entspricht die Einförmigkeit des Bodenaufbaus. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches steil oder in Terrassen zum Meer niedersteigt. Die Höhenlage der Küste ist wechselnd. Felsige Steilküste herrscht im Nw. bis zum Kap Bou (gegenüber Sicilien), ferner am Roten Meer, sodann vom Kap Gnardafni bis zum Äquator und an der Küste des Kaplandes. Schmale Küstenniederuug mit zurückliegendem Steilrand findet sich an den beiden Guineaküsten und bei Ostafrika vom Äquator bis zur Delagöabai. Sandige Flachküste herrscht von Tripolis bis zum Nildelta, an der atlantischen Küste der Sahara und um die Walfischbai. Die einförmige Bodengestaltung trägt wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu machen. Die Randgebirge und hohen Schollenküsten suchen die Ströme zurückzuhalten und entlassen sie nur durch enge Pforten. Dazu sind dieselben als echte Hochlands- ströme reich an Stromschnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermittlung des Verkehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Eingangstore und zur Verbindung der Binnenländer des Erdteils mit dem Meere. a) Süd asrika ist die bedeutendste Hochlandsmasfe des Erdteils (1000—1200 rn hoch). Von dem ö. Hochlande dringen zwei Aus- läuser nach W. vor, der eine im S. etwa unter 12° s. Br., der andere im N. bei 5° n. Br. Ersterer erreicht bei Bengnella das Meer und wird Süd äquatoriale Wasserscheide genannt. Letzterer streicht bis Kamerun und heißt Nordäquatoriale Wasserscheide. Zwischen beiden liegt das Gebiet von Zentralafrika. Der östliche Teil desselben ist das Hochlands- und Seengebiet von Ost- asrika, das im Kilimandscharo das höchste Gebirge Afrikas (6000 in hoch), im Ukerewe den größten See des Erd- teils (Bayern an Größe gleich) und endlich das Quellgebiet des Nils, des größten afrikanischen Stromes, aufweist. Der westliche

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 52

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
52 Die fremden Erdteile. Der Flächengliederung nach besteht Afrika aus einem n. und einem f. Teil, deren Längsrichtungen rechtwinkelig zu eiuauder stehen. Die größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt 8000 km, die größte Breite 7500 km. 2. Bodengestaltuug und Bewässerung. Der Gliederungsarmut entspricht die Einförmigkeit des Bodenaufbaues. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches in Terrassen zum Meer niedersteigt. An den Küsten zieht sich in der Regel schmales Niederuugs- laud hin. Die höchsten Erhebungen des Erdteils türmen sich an den erhöhten Rändern des Festhochlandes auf. So trägt auch die einförmige Bodengestaltung wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu macheu. Die Randgebirge und hohen Schollenküsten (S. 15) suchen die Ströme zurück- zuhalten und entlassen sie nur durch enge Psorten. Dazu sind dieselben als echte Hochland ströme reich an Stromschnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermittlung des Verkehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Eingangsthore und zur Verbindung der Binnenländer des Erdteils mit dem Meere. Die bedeutendste Hochlandsmasse des Erdteils ist die von Zentral- und Süd- afrika (1000—1200 rn hoch). Am Ostrande erhebt sich auf deutschem Kolonialgebiete der Kilima-Ndscharo, das höchste Gebirge Afrikas, bis 6100 rn hoch. Im Innern des Hochlandes die beiden größten Hochlandströme: der wasserreiche Kongo (großer Fluß) und der Sambesi (Fischfluß), die in entgegengesetzter Richtung zum Meere eilen. Ein echter Hochlandstrom ist auch der kürzere Oranjestrom. — Das Seengebiet von Ost afrika ist reich an großen Seebecken, unter ihnen der Ukerewe-See, Bayern an Größe gleich. Aus demselben fließt nach N. der Nil, der größte Strom des Erdteils und der zweitlängste der ganzen Erde. (S. 25). — Als nö. Pfeiler Südafrikas ist das Alpenland von Habesch, als das nw. auf deutschem Kolonialgebiete gelegene Kamerungebirge (4100 in) anzusehen. > Der Kern Nordafrikas ist das große Wüstengebiet der Sahara. Demselben ist im N. am Mittelmeer das Hochland der Berberei mit dem Atlasgebirge Die wichtigsten Gipfelhöhen Afrikas (vgl. S. 21). und dem Hochlande von Barka, im 8. der Hochsudan mit dem Kong (— Ge- birge) und der Flachsudan mit dem seichten Tsadsee, im 0. die Stusen- und Thallandschaften des Nil vorgelagert. — An bedeutenden Strömen hat Nord- afrika nur den Nil und den Nigir (^ Fluß); von sonstigen Flüssen sind Senegal und Gambia und der Binnenfluß Schari, der in den Tsadsee mündet, zu nennen. Beschreibe den Lauf der Flüße nach der Karte! Z. Nlima. Afrika breitet sich größtenteils in der heißen Zone aus. Nur der Nordrand und die Südspitze haben warm gemäßigtes Klima. So ist Afrika der heißeste Erdteil. Nirgends ist eine so große Landmasse wie hier der Wirkung der senkrechten Sonnenstrahlen ausgesetzt.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 90

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
90 Afrika. Senkrechte Gliederung. §. 32. Denn die vorhandenen Ströme, selbst der Nil, gewähren kein bequemes Verkehrsmittel, weßhalb die Unwegsamkeit ein charakteristisches Merk- mal Afrikas ist. Sein Längedurchmesser (von der Nordspitze oder dem Cap Blanco bei Tunis bis zur Südspitze Agulhas oder der Nadelspitze) ist dem Brei tedurchmesser (vom westlichsten Punkte oder dem grünen Vorgebirge bis zum östlichsten, dem Cap Guardafui) fast gleich (jener 1080, dieser 1032 M.), so das; die Gestalt des Ganzen, wenn der Meerbusen von Guinea nicht wäre, sich einer elliptischen Figur nähern würde. Bei der großen Unzugäuglichkeit des Binnenlandes haben bisher nur die Küstenstriche an dem großen Weltverkehr Theil genommen. Ebenso unbedeutend wie die Halbinfelbildun^ ist die Jnselbildnng; im Norden und Süden fehlt dieselbe gänzlich, im Westen liegen mehrere Inseln so weit von der afrikanischen Küste, daß sie von ihren Besitzern zu Europa gerechnet werden (die Azoren, Madeira, die Cnnarien), nur vor der Ostküste lagert sich außer einigen kleinern die colossale Insel Madagascar, welche aber durch trennende, heftige Meeres- strömuugen dem Verkehr mit Afrika sast verschlossen und daher eher als eine oceanische Insel zu betrachten ist. 8- 32. Senkrechte Gliederung Afrikas. Je mehr das Innere Asrika's aus dem Jahrtausende lang nndurch- dringlichen Duukel hervortritt, desto weniger erscheint die Bodenbildung dieses Continents so einförmig, als man bisher angenommen hat. Die ganze Südhälfte von Afrika ist ein einziges großes Hochland, Hochafrika, das von Berggruppen durchschuitteu, theilweise von Rand- gebirgen umgeben ist (höchster Gipfel der Kilimandjaro, §. 36, 4) und im Osten, Süden und Westen terrassenförmig zu den Küstenländern abfällt. Sein Nordrand hat zwei vorspringende Eckpfeiler, im O. das Alpenland von Habesch, durch den weißen Nil, und im W. das Berg- land von Hoch-Sndan, durch den untern Niger von Hoch-Afrika ge- trennt. Zwischen diesen beiden Eckpfeilern liegt das Tiefland von Central-Afrika, das flache Sudäu. Nördlich von Hoch- und Flach- Sudan zieht sich das Tafelland von Nord-Afrika, die Wüste Sahara, sast durch die ganze Breite des Erdtheils, vom atlantischen Oeean bis zum Nilthal hin. Im Norden des Tafellandes liegen noch zwei getrennte Gebirgs- glieder: das Hochland der Berberei (mit dem Randgebirge des Atlas) und das Plateau von Barka, welche beide durch den Busen von Sydra und die hier bis an's Meer reichende Wüste von einander getrennt werden. Den Uebergang von dem Hochlande zum Niederlande (namentlich zu den schmalen, meist versumpften Küstensäumen) bilden Stufenländer mit Strömen, die freilich für die Schifffahrt wenig geeignet sind wegen

11. Lehrbuch der Erdkunde - S. 162

1904 - Trier : Lintz
162 Afrika. welchem Parallelkr. ?) im N?) Die Größe des Erdteils beträgt 294/5 Mill. qkm (Vergleich mit Europa!) (Zeichne die Küstenumrisse Afrikas!) Dem einförmigen Küstenbilde Afrikas entspricht ein einförmiger Bau seiner Oberfläche. Sowohl Nord- als anch Südafrika bilden ein riesiges Tafelland, eine hochgehobene Gebirgsplatte. Das süd- afrikanische Tafelland erhebt sich am höchsten und liegt durchschnittlich 1000 m hoch, während die mittlere Erhebung Nordafrikas nur etwa halb so viel beträgt. Für den ganzen Erdteil wird diese zu 650 in an- genommen. Die Ränder der Tafelländer sind meistens etwas anfgewnlstet. (Nenne die bedeutendsten Gebirge und höchsten Berggipfel, sowie die Strom- systeme und Seen Afrikas! Vervollständige das Kartenbild Afrikas und zeichue einen Durchschnitt dnrch Südafrika!) § 193. Klima. (Welchen astronomischen Klimazonen gehört Afrika an und mit welchen Teilen?) Nach den wirklichen Wärmeverhältnissen ist fast der ganze Erdteil zur heißen Zone zu rechnen. Am heißesten sind nicht die Gegeudeu unter dem Äquator, wo häufige Bewölkung und häufiger Regen die Wärmeentwicklung hemmen, sondern die südlichen Gegenden der Sahara. (Wo befindet sich das heißeste Gebiet der Erde? Wie wandern die Tropenregen? Wohin werden die Trockenzeiten länger? Wo befinden sich in Afrika Wüsten-, wo Steppen-, wo Urwald gebiete?) § 194. Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. Die eingeborenen Völker Afrikas treiben nur wenig Ackerbau. Der Pflug ist nur in Nordostafrika bekannt. Man baut vorwiegend Hirsearteu, Wurzelgewächse und Bananen. Den Oasenbewohnern in der Wüste liefert die Dattel- palme, den Bewohnern mancher Küstenstrecken die Kokospalme fast alle Lebensbedürfnisfe. In den Mittelmeerländern spielt der Ölbaum eine Rolle, und die Franzosen beuten in Algerien und Tunesien die Hal fa- steppen und Korkeichenwaldungen ans. In Abessinien gedeihen in der Woina-Dega (s. S. 159) unsere Getreidearten, die auch in Südafrika angebaut werden. Wichtige afrikanische Nutzgewächse sind Olpalme und Kautschuckgewächse, die namentlich im Sudan und Kongogebiet vorkommen. Die Gegend südlich vou Abesfinien ist die Heimat des Kaffees, der in West- und Ostafrika angepflanzt ist. Der Plantagenbau erstreckt sich ferner auf Kakao (Kamerun), Tabak, Baumwolle (Ägypten), Reis (Ägypten), Zuckerrohr (Natal) und Wein (Algerien und Kaplaud). Vom afrikanischen Elefanten stammt das wertvolle Elfenbein. Die Viehzucht ist bedeutend in Südafrika, das namentlich Wolle und Straußenfedern liefert. Südafrika ist ferner eiu wichtiges Gebiet der Gold- und Diamanten gewinn nng, deren Hauptsitze Johannesburg (gegen 100000 E.) und Kimberley

12. Teil 1 - S. 42

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
42 Afrika. e) der größte Teil der Snndainseln und Molukken, nieder- ländisch; Hauptstadt Batavia auf Java; f) die Philippinen, spanisch; Hauptstadt Manila auf der Insel Luzou. Ländergebiete, welche von einem auswärts gelegenen Mutter- laude erworben oder unterworfen und besiedelt, und zum Vorteile des Mutterlandes nach ihren natürlichen Schätzen ausgebeutet werden, heißen Kolonien und Kolonialländer. Die vorstehend unter d—f aufgezählten Gebiete Asiens sind europäische Kolonialländer. § 20. Afrika. (Atlas, Karte 24 und 25.) 1. Die Küsten Afrikas werden im Norden vom Mittelländischen Meer, im Westen vom Atlantischen Ocean, im Osten vom Indischen Ocean und vom Roten Meer bespült. An der schmalen Landenge von Suez hängt der Erdteil mit Asien zusammen, der Suezkanal kann als Grenze beider Erdteile gelten. Im Westen greift der Meerbusen von Guinea in den Festlandkörper Afrikas ein, im Norden bewirken die Golfe der Großen und Kleineu Syrte eine schwache Gliederung der Umrisse. Mit Europa und Asien verglichen muß Afrika als sehr wenig gegliedert gelten. Im Osten bildet das Somallaud die einzige Halbinsel; sie läuft in das Kap Gnardasui aus. Im Süden ist der äußerste Punkt das Nadelkap (35"s. Br.), im Norden liegt derselbe beim Kap Blanco (37"n.br.), im Westen am Kap Verde oder dem Grünen Vorgebirge. 2. An das südafrikanische Dreieck zwischen Kap Gnardafni, Nadelkap und Guineabusen lehnt sich im Norden die größere nord- afrikanische Landmasse, welche von Ost nach West sehr breit ist und die Gestalt eines unregelmäßigen Viereckes hat. Ganz Südafrika ist ein einziges, gewaltiges Hochland, das gegen die Küste oder gegen schmale Küstenebenen meist sehr schroff, oft in treppenartigen Absätzen abfällt. Man nennt derartige Erhebungsformen, die vom Meer aus geseheu als Gebirge erscheiueu, Terrassenländer. Tiefer als der Süden des Erdteils liegt im allgemeinen Nordafrika, wo auch ziemlich ausgedehnte Tiefebenen vorkommen. Die höchsten Er- Hebungen Afrikas finden sich in Ostafrika, wo der vulkanische Kilima-Ndscharo etwa 6000 m und der Kenia 5600 m hoch ansteigt, im Hochlande von Habesch (4600 m), im Kamerun- gebirge (4000 in) und im Kettengebirge des Atlas (4500 in). 3. Während die größere Zahl der europäischen Flüsse und der gewaltigen Ströme Asieus bequeme Verkehrsstraßen abgeben, bieten die afrikanischen Flüsse in dieser Hinsicht viel weniger günstige Verhältnisse. Denn von den innern Hochflächen gelangen sie zumeist nur durch Wasserfälle oder Stromschnellen in die Niederungen der Küste, so daß sie der Schiffahrt vielfach unüberwindliche Hindernisse

13. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 161

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 161 — (Südafrika, Durchquerung der Wüste Kalahari) und Stanley (Zentralafrika, Kongogebiet) u. a. in ein Helles Licht. — Un- ausgesetzt werden auch in der Jetztzeit die Einzelforschungen fortgeführt, und heute ist Afrika nicht mehr der „dunkle Erdteil" von einst. In seiner Oberflächenentfaltung zeigt Afrika Einförmigkeit. Wir vermissen die gewaltigen Gebirgsfysteme und ausgedehnten Tieflandsgebiete, den regen Wechsel zwischen Erhebungen und Einsenkungen, wie sie in Asien, Europa und Amerika gegeben sind. Afrika ist ein ungeheures Hochland (Plateau), das im Süden eine bedeutendere Durchschnittshöhe, überhaupt umfangreichere Massenerhebungen aufweist, nach Norden hin an Höhe abnimmt und im Nordosten und Nordwesten bis zur Tieflandsgrenze ab- sinkt — abgesehen von dem Fremdling im Bereiche des ganzen Kontinents, dem nordwestlichen Faltengebirge, dem Atlas, der entstehungsgeschichtlich Südeuropa angehört. (Siehe unten!) Die Ränder dieses Tafellandes sind zumeist erhoben. Die Randgebirge streichen gleichlaufend zu den Küsten und fallen in Terrassen zum Meere ab, das hier unfern der Küsten zu den ganz gewaltigen Tiefen von 5000—6000 m hinabsinkt. (Unzugänglichkeit der Küstengebiete!) Die höchsten Erhebungen finden sich im Osten des Kontinents, im Kilimandscharo, 6000 m —, im Kenia, 5600 m und im Hochlande von Habesch, 4600 m. Auch das Kamerungebirge steigt noch zu einer Höhe von 4000 m empor. Zu ganz ansehnlichen Höhen erheben sich dann noch die südafrika- nifchen Randgebirge, die Berglandfchaften im nördlichen Ober- Guinea, die Wasserscheide zwischen Niger einerseits und Senegal und Gambia andererseits sowie die Gebirgszüge in Marokko, Algerien, Barka, am Roten Meere und am Nordrande der Somali-Halb- insel. Das Innere des gewaltigen afrikanischen Hochlandes ist nicht ganz abwechselungslos. Vielmehr sind in den verschiedenen Plateaustufen auch Vertiefungen gegeben, so in den Becken des Tsad- sees (240 m), des mittleren Kongo (450 m) und des Ngamisees (900 m). Auch die Erscheinungen der Bodensenkungen unter dem Meeres- spiegel (Depressionen) finden sich in Afrika, so in den algerischen Schotts (20 m), am Nordrande der Libyschen Wüste, in der Oase Siwa (30 in) und am Ostrande von Abessinien (60 m). — Das große nördliche Viereck des Erdteils (im Gegensatze zu dem süd- lichen Hochlandsdreieck) wird von dem Hochlande von Tibesti diagonal durchschnitten. — Das Meer aber umsäumen fast in allen Teilen Tieflandsstreifen von geringer Breite, welche vielfach auch sumpfigen Charakter zeigen und dann klimatisch höchst un- günstig auf die Europäer einwirken. Auch dieser Umstand hat die schnellere Erforschung des Innern aufgehalten. Am ausge- Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 11

14. Abt. 2 - S. 363

1884 - Wismar : Hinstorff
363 ermuntern. Das Haar ist rötlich grau und kurz; daher es auch mehr zu Hüten als zu Zeugen benutzt wird. Die Milch der Kamele ist sehr fett; man vermischt sie deshalb zum Getränk mit Wasser. Die Ägypter kneten wie die Araber den Mist und brauchen ihn zur Feuerung; den Ruß aber, der sich beim Verbrennen ansetzt, verkaufen sie an die Salmiakfabrikanten. Dem Dromedar ganz ähnlich in Gestalt und Lebensart ist das zweihöckerige Kamel oder Trampeltier, nur daß dieses also zwei Höcker auf dem Rücken hat und noch etwas größer ist. (Zachariä Lehrbuch.) 277. Afrika. 1. Afrika ist nach der Größe der dritte Erdteil, von dem 4/s in der heißen Zone liegen. Diese Lage Afrikas, seine nördlichen Ebenen (besonders die ewig glühende Sahara) und die geringe Einwirkung der Weltmeere bei seiner großen Ausbreitung der Ländermasse geben ihm das heißeste Klima. — Bis zum Jahre 1869 war Afrika eine Halbinsel, indem dieselbe, wiewohl sonst ganz von Meeren eingeschlossen, durch die 15 Meilen (— 111 km) breite Landenge von Suez mit Asien zusammenhing. Seit man aber letztere durchstochen hat und der 15 Meilen lange Suez-Kanal das Mittelmeer mit dem Roten Meere verbindet, ist es eine Insel, natürlich die größte der Erde, dreimal größer als Europa. Im Nordosten bespülen also der Suez-Kanal und das Rote Meer das afrikanische Ufer; die übrigen Seiten werden vom Mittelmeer, dem Atlantischen und Indischen Oeean umflutet. — Unter den 5 Erdteilen hat Afrika die einförmigste Küstenentwickelung. Inwiefern ist dieser Umstand für den Völkerverkehr, für Handel und Schiffahrt, für Afrikas geistiges Emporkommen, Bildung re. ungünstig? — So einförmig wie seine Küste ist auch das Innere. Die Nordmasse besteht zum größten Teil aus Tief-, die Südmasse dagegen aus Hochland, weshalb dieser Teil auch Hoch- afrika genannt wird. Die Südhälfte ähnelt einem Dreiecke, auf dessen Seiten

15. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 157

1906 - Berlin : Weidmann
Asien. Asien ist der größte Erdteil und mit 44 Mill. qkni fast 4^ mal so groß wie Europa, das nur wie eine Halbinsel von ihm erscheint. Außer der breiten Landverbindung, die sich vom Nördlichen Eismeere das Uralgebirge entlang hinzieht und weiter durch den Uralfluß und den Kaukasus bezeichnet wird, nähert sich Asien mit der weit ins Mittelmeer hineinragenden Halbinsel Kleinasien dem europäischen Festlande. Von diesem wird es hier durch die schmalen Meerengen des Bosporus und der Dardanellen getrennt, und die Inseln des Ägäischen Meeres bilden gleichsam eine Brücke nach der Balkanhalbinsel. Auch mit Afrika steht Asien durch die jetzt vom Suezkanal durchschnittene Landenge von Suez in Verbindung und kommt ihm im Sw. an der Straße Bab el Mandeb (= Tor der Tränen) noch einmal ganz nahe. Im So. bilden die Großen und Kleinen Sunda-Jnseln den Übergang nach Australien (doch rechnet man alle diese Inseln zu Asien) und im No. nähert es sich an der Beringstraße Amerika bis auf 92 km. Der Rumpf Asiens besteht der Bodengestaltung nach: 1. aus einem großen ö. Hochlande, das nach O. niedriger wird und sich fächerartig ausbreitet, sodaß es die ganze O.-Seite des Erdteils ausfüllt und nur zu verhältnismäßig kleineren Tief- ländern Raum läßt; 2. aus einem kleineren w., mehr langgestreckten Hochlande, das mit ersterem in enger Verbindung steht; 3. aus der dem ö. Hochlande im Nw. vorgelagerten Tiefebene, die s. des Ural ohne natürliche Grenze in das osteuropäische Flachland übergeht. Beiden Hochländern eigentümlich sind die von hohen Rand- gebirgen umschlossenen Hochebenen und Tafelländer und die vor- herrschend w.o. Richtung der wichtigsten Gebirgszüge. Da, wo beide Hochländer zusammenstoßen, bildet das Hochland von Pamir (—Wildnis) einen Gebirgsknoten, von dem die gewaltigsten Gebirgsketten ausgehen; in den von hier nach So. ziehenden Ge- birgen finden sich die höchsten Erhebungen der Erdoberfläche. Von diesem Rumpf des Erdteiles strecken sich nach S. drei große Halbinseln: Arabien, Vorder-und Hinterindien, die in ihren Umrissen und ihrer Bodengestaltung eine gewisse Ähnlichkeit mit den drei südeuropäischeu aufweisen. Die O.-Küste wird durch das Gelbe und das Ochotskische Meer ebenfalls in drei, allerdings stumpfere Vorsprünge gegliedert. Ö. der genannten Meeresteile erstrecken sich die Halbinseln Korea und Kamtschatka nach S., die durch die Japanischen Inseln und die Kurilen in Verbindung stehen. Die N.-Küste ist weniger gegliedert, am weitesten nach N. ragt die Taimpr-Halbinsel mit dem Kap Tscheljnskin.

16. Lehrbuch der Erdkunde - S. 117

1903 - Trier : Lintz
Afrika als Ganzes. Das Landschaftsbild. 117 Die wirkliche Küstenlänge Afrikas beträgt aber 30600 km, also noch nicht das Doppelte. Die beiden Zahlen stehen im Verhältnis von 1 : 1,8, was eine sehr geringe Küstenentwicklung bedeutet (bei Europa beträgt das Verhältnis 1 : 3,5). Dem einförmigen Küstenbilde Afrikas entspricht ein einförmiger oberfiachen- Bau seiner Oberfläche. Sowohl Nord- als auch Südafrika H^; bilden ein riesiges Tafelland, eine hochgehobene Gebirgsplatte. Das südafrikanische Tafelland erhebt sich am höchsten und liegt durchschnittlich 1000 m hoch, während die mittlere Erhebung Nordafrikas nur etwa halb so viel beträgt. Für den ganzen Erdteil wird diese zu 650 m angenommen. Die Ränder der Tafelländer sind meistens etwas aufgewulstet. Fast überall brechen sie steil zum Tieflandssaum der Küste ab. Der Atlas ist das einzige bedeu- tende Ketten- und Faltengebirge auf afrikanischem Boden. Die bedeutendsten Erhebungen Afrikas, der Kilimandscharo (6000 m), der Kenia (5600 m) und der Ruwenzori (5000 m) sind Vulkan berge. Von den Senkungsgebieten Afrikas liegt das Kongobecken 400, das Tsadseebecken 260 m hoch. Die Sahara besitzt an ihrem Nordrande Senkungsgebiete oder Depressionen, die bis unter den Meeresspiegel hinabgehen. Entstehung. Das Faltengebirge des Atlas ist ein Faltung, Fremdling auf afrikanischem Boden und dem großen südeuropäischen un^schoiien- Faltensystem anzugliedern. Die Straße von Gibraltar und der bewegung. Meeresteil zwischen Tunis und Sizilien sind junge Einbrüche. Erst die Wüstentafel der Sahara ist eine echt afrikanische Erscheinung. Ihr altes, gefaltetes Grundgebirge, das in den Gebirgszügen der mittlern Sahara noch deutlich hervortritt, weiter östlich aber noch die Katarakte des Nils hervorruft und zum Westgestade des Roten Meeres in schroffen Formen abbricht, ist von wagerechten jüngern Ablagerungen bedeckt. Eine lebhafte senkrechte Schollenbe- wegung hat ihre einzelnen Teile nach der Höhe und Tiefe ver- schoben. Sehr viele Oasen wie auch die tief eingesunkenen tunesischen Schotts sind durch kesselförmige Einbrüche entstanden. Das Rote Meer ist eine der großartigsten Grabensenkungen auf Erden, die die afrikanische Wüstentafel aber im 0 nicht abschließt, son- dern nur unterbricht, Ähnliche Grabeneinbrüche, die ebenfalls von N nach S laufen, durchsetzen die Gebirgstafel Ostafrikas. Dieses Gebiet leitet zur großen Urgebirgstafel Südafrikas über, die seit den Urzeiten der Erde, mit Ausnahme des Kongobeckens, durch keine Meeresbedeckung mehr beeinflußt wurde. Wie ein Horst ragt im Indischen Ozean die große Insel Madagaskar auf. Der starke Wechsel zwischen großer Erhitzung am Tage und Bodenbildung, schneller Abkühlung in der Nacht hat auf afrikanischem Boden eine schnelle Zertrümmerung der obersten Gesteinsschich- ten bewirkt und dadurch in den trockenen heißen Ländern Nord- und Südafrikas die Entstehung größerer Wüstengebiete gefördert. (S. S. 83). Große Verbreitung hat in den Tropengegenden Afrikas der rötliche Lateritboden.

17. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 28

1911 - Leipzig : Hirt
28 Iii. Afrika. Iii. Afrika 30 Mill. qkm, 140 Min. E. x/8 so dicht bevölkert wie Europa. § 26. Allgemeines. Nordkap und Südkap liegen fast gleichweit vom Äquator. Kap Verde (d. i. Grünes Vorgebirge) ist 7500 km vom Ostkap und vier Schnell- dampfertagereisen von Südamerika entfernt. Als mittleren Meridian des Erdteils kann man 20° 0 ansehen. Der Erdteil ist durch Einförmigkeit gekennzeichnet. Nächst Südamerika ist er am wenigsten gegliedert. Er besteht aus zwei Hauptteilen, Nordafrika und Südafrika, dazu tritt eine geringe Anzahl meist nicht bedeutender Inseln. Die einzige große Insel ist Madagaskar. Die beiden Hauptteile werden durch eine Linie von dem großen, stumpfwinkligen Busen von Guinea [girtea], etwa vom Kamerünberg, nach Abessinien geschieden. 6. Durchschnitt durch Afrika auf 25" O. ^ ---- Einförmig ist auch die Höhengliederung. Afrika ist ein einziges Hochland (Fig. 6, 7), das im 3 höher, im N niedriger ist. Randgebirge im W, S und Ö geben Südafrika die Form eines Beckens, das im Umriß einem abgestumpften Dreieck gleicht. Tiefland findet sich, und zwar in ge- ringem Umfange, an den schmalen Küstenstreifen. Der Verlauf der Küste ist einförmig. Da das Festland im 0 und W steil zu großen Meerestiefen abstürzt, hat Afrika nur wenige Inseln und Halbinseln. An Einzellandschaften unterscheiden wir: 1. in Nordafrika a) die Atlasländer, b) das Wüstengebiet, c) den Sudan, d) die Oberguineaküste. 2. in Südafrika a) das Kongoland und die Niederguineaküste einschließlich Kamerun, b) das Südland, c) den ostafrikanischen Teil. 3. die Inseln a) im Indischen Ozean, b) im Atlantischen Ozean.

18. Anfangsgründe - S. 46

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
Umriß. Aufriß. Gewässer. 46 Ii. Übersicht über die Erdteile und Weltmeere. scheidet sich der Erdteil freilich von Europa, mit dem es, unmittelbar süd- lich gelegen, nur den 36. und 37. Parallelkreis gemeinsam hat, wie von Asien, dessen Festland den Äquator nicht erreicht, während Afrika sich zu seinen beiden Seiten fast gleichweit auf der nördlichen und auf der süd- lichen Erdhalbkugel ausdehnt; sein größter Teil gehört also der heißen Zone an, sein N. der nördlichen gemäßigten, sein S. der südlichen gemäßigten. Der Meridian von Berlin geht ungefähr durch die Mitte der N.-Küste und dann entlang der Sw.-Küste. Im O. liegt der Indische Ozean und das Rote Meer, im W. der Atlantische Ozean und im N. das Mittelländische Meer. 2. Umriß. Afrika ist weit weniger gegliedert als Europa oder Asien. Nur im W. schneidet in seinen Küstenverlauf tief ein der Meer- busen von Guinea fgineaj, weniger tief in die Mitte seiner Nordküste der Meerbusen der Großen und der Kleinen Syrte. Neben vielen kleinen vulkanischen Inseln, die das Festland näher oder ferner be- gleiten, besitzt Afrika auch nur eine große Insel, Madagaskar im Indischen Ozean, und außer der Somalihalbinsel auch keine Halbinsel von Bedeutung. 3. Bodenerhebungen: a) Das ns. gestreckte Südafrika ist eine Hochlandmasse, die von Randgebirgen und Terrassen umgeben ist; im n. Teil des Ostens trägt sie s. vom Äquator hohe Schneeberge, deren höchster der Kilimandscharo [iilima ndscharoj ist, 6000 m hoch. b) Das wö. gestreckte Nordafrika ist eine niedrige Hochfläche; sie berührt Südafrika mit ihrem niedrigsten Teil, dem Flach-Sudan^; ö. von ihm erhebt sich das Alpenland von Abessinien, w. dagegen der Hoch-Sudan, der von mäßig hohem Gebirge ausgefüllt wird; ihm lagert sich im nördlichen Küstenland das Atlasgebirge vor. 4. Gewässer. Südafrika birgt Afrikas größte Seen und die Quellen seiner größten Ströme. Der Kongo, der wasserreichste der afrikanischen Ströme, nimmt von O. den Abfluß des langen Tanganjika-Sees auf, reicht mit seinem Nordbogen etwas über den Äquator und durchbricht mit Stromschnellen das w. Randgebirge. Der Sambesi ssambesij ist doppelt gebogen, ähnlich einem liegenden «, und durchbricht das ö. Randgebirge. Aus dem Viktoria-See und einigen umliegenden Seen entspinnt sich unter dem Äquator der Nil, der längste der afrikanischen Ströme; er strömt gen N. und empfängt aus Abessinien den Blauen Nil. Der Niger beschreibt einen hohen Nordbogen, ähnlich wie der Kongo, aber 1 1 Sudan bedeutet im Arabischen das Land der Schwarzen.

19. Teil 1 = Grundstufe B - S. 36

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
36 Aus der Länderkunde der Erdteile. Afrika besitzt unter allen Erdteilen die geringste Glie- dernng. Die einförmige Küste zeigt weder tiefe Meereseinschnitte noch weit ins Meer hinaustretende Halbinseln. Anch an Inseln ist der Erdteil arm. Der größte Busen ist der Meerbusen von Guinea (ginka) im W. Afrikas, die größte Insel Madagaskar. 2. Bodengestaltuug und Bewässerung. Anch die Höhengliederung Afrikas ist einförmig. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein nnge- henres Hochland dar, welches in Terrassen zum Meere niedersteigt. An den Küsten zieht sich in der Regel schmales Niederungsland hin. Die höchsten Erhebungen türmen sich an den erhöhten Rändern des Festland- Hochlandes auf. Die bedeutendste derselben ist der Kilima-Ndschäro (6000 m hoch). Unter den Seenbecken Zentralafrikas ist besonders der Ukerewe zu uennen, aus dem der größte Strom des Erdteils, der Nil, der zweitlängste der ganzen Erde, nach N. zum Mittelmeer fließt. Nord- afrika weist in der Sahara das größte Wüst engebiet der Erde auf. 3. Klima. Afrika liegt größtenteils in der heißen Zone; nur der Nordrand und die Südspitze haben warmgemäßigtes Klima. So ist Afrika der heißeste Erdteil. Mit Ausnahme der Mittelmeerländer und der Süd- spitze ist das Klima Afrikas fast überall für Europäer ungesund. Besonders lagert über den tropischen Küstensäumen heißfeuchte Fieberluft. Die Jahres- zeiten kennzeichnen sich im Wechsel von Regen- und Trockenzeiten. Die schmale Zone zu beiden Seiten des Äquators hat Regen zu allen Jahreszeiten; da- gegen fehlen im Säharagebiet und in dem Kalahärigebiet Südafrikas die Niederschläge ganz. Pflanzen- und Tierwelt bei den einzelnen Ländern. 4. Die Bevölkerung verteilt sich auf 4 Rassen. Das Mittelmeer- gebiet ist von Kankasiern bevölkert. Eingewanderte Europäer uameutlich im äußersten 3. Afrikas. Im Sudan, in Zentral- und Südostafrika gehört die Bevölkerung der Negerrasse an; die Bewohner Südwestafrikas sind Buschmänner und Hottentotten, diejenigen von Madagaskar vorwiegend Mala Yen. — Der Religion nach sind die Bewohner N.- und 0.-Afrikas Mohammedaner, der größte Teil der Neger noch Heiden. Das Christentum tritt nur vereinzelt auf. Am meisten vertreten ist es in Südafrika, Madagaskar, Abessinien, Ägypten und Algier. Im allgemeinen steht Afrika auf einer tiefen Stufe der Kultur. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Ausbreitung derselben sehr wenig günstig, wie ja denn auch erst in neuester Zeit die Gebiete Jnnerasrikas von kühnen Reisenden erforscht worden find. I. Nordafrika. 1. Die Länder am Nil. Der Nil tritt als weißer Nil aus dem Nordende des Ukerewesees und durchfließt im n. Lanse die Steppen- länder des östlichen Sudan, die bis vor kurzer Zeit als „ägyptischer Sudan" zu Ägypten gehörten. Ans seinem weiteren Laufe vereinigt sich der Fluß mit dem blauen Nil, der aus Habesch kommt. Aus deu weidereichen Hochebenen dieses Alpenlandes konnte sich das duukelfarbige Volk der Abessiuier inmitten der Herrschaft des Islam das Christentum be- wahren. — In S-förmigem Saufe durchströmt der Nil die gluthauchende

20. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 203

1902 - Breslau : Hirt
Asien. [44 Mill. qkm, etwa 814 Mill. E.; 18 auf 1 qkm,] Äußerste Punkte des Festlandes. Im N. Kap Tscheljuskin lsast 78°N), im S. Kap Buru (1p° N), im O. Ostkapo (190^" v. Gr.), im W- Kap Baba <26" v. Gr.). — Der Äquator lauft mitten durch die indische Inselwelt, der n. Wendekreis bildet die Trennungslinie der indischen Halbinseln vom Festlande und halbiert Arabien. Der Parallel von Peking (40) verläuft unfern von Konstantinopel und Madrid. Wichtige Grad' kreuzung 40 -q- 90 in der Mitte des Erdteils, wo dessen riesiges Hochland sich bis zu 800 m senkt. Lage und Umrisse. Asien, 8200 km breit, von der Bab el-Mandeb-Enge bis zum Ostkap um 800 km länger als der Weg vom Äquator nach dem Pol, der größte Erdteil, der mit seiner breiten Landmasse den Sieg des Festen über das Flüssige ausdrückt, der größten Wassermasse, dem Großen Ozean, auch in den äußeren Umrissen einigermaßen ähnelt und die höchsten Er- hebungen auszuweisen hat, wie dieser die größten Tiefen, liegt mit seinem Festlande ganz ans der n. Halbkugel. Er bildet mit Europa eigentlich ein einziges Ga.nze, hängt mit Afrika durch die 120km breite Landenge von Sues, mit Amerika und dem Festlande von Australien durch eine Jnselbrücke zusammen, so daß er allein sich in der Mitte und in der Nachbarschaft aller bewohnten Erdteile befindet. Während Afrika, mit der einförmigsten Küstenentwicklung unter den Erdteilen der Alten Welt, keine Glieder hat, gehen vom Rumpfe Asiens nach allen Seiten Glieder aus, so daß l des Erd- teils diesen zufällt. Die reichste Bildung erhielt wie bei Europa der S. in den großen, vom indischen Weltmeere umspülten Halbinseln, der arabischen, vorderindischen und hinterindischen, in Verbindung mit der fruchtbarsten Inselwelt. Der O. zählt gleichfalls drei, bcnt Inhalte nach aber zehnmal ge- ringere Halbinseln, Korea, Kamtschätka und die Tschuktschen-Halbinsel; der N. zwei unbedeutende: Taimyr- und Samojeden-Halbinsel, der W. nur eine von mittlerer Größe, Kleinasien. Höhengliederung. Ein großer Gürtel von Hochländern, die in ihrer Ge- samtheit und auch fast jedes einzeln burgenartig von hohen Randgebirgen ein- geschlossen sind, reicht von der Küste des Ägäischen Meeres, nach O. an Breite anwachsend, bis an die Grenzen der Mandschurei und zerfällt in das größere und höhere Hochland von Hinterasien und in das kleinere und niedrigere Hochland von Vorderasien. a. Hinterasien hat zu Randgebirgen im S. den Himalaja, im W. das unsäg- lich rauhe Pamir-Hochlands im N. den Tienschan, den Altai, das sajanische Gebirge und die Gebirgsketten s. und ö. vom Baikäl-See «bäurisches Gebirgsnetz), mt O. den Chingan (gegen die Mandschurei) und die chinesischen Alpen. Mit dem j von den Russen nach einem russischen Forscher „Kap De sch new" genannt. Pamir — „Wildnis", bei den Kirgisen Bam — „Dach", so benannt im Hinblick aus die hohen, flachen Dächer in zahlreichen Ländern Asiens, nach andern Bam-i-Duniah — „Dach der Welt".