Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 57 oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; "der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben. 2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Geschichte des Altertums - S. 55

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die rmische Knigszeit. 55 ober ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch tten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besa der Hausvater eine unbeschrnkte Gewalt; ihm gegenber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgfalt warben alle gottesbienstlichen Verpflichtungen ausgebt. Als obersten Gott verehrten die Rmer den Jupiter, der Religion, ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva hnelt in vielen Dingen der Athene; Neptuuus ist wie Poseibon der Gott des Meeres, V u l k a n n s wie Hephstus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herd-gttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Q u i r i n u s, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des A p o l l o und des H e r k u l e s, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schtzer des Heims und der Familie. 60. Die rmische Knigszeit. Die berlieferung der die rmische Knigszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Numapompilius; sie erzhlt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma^m-Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt': das Priestertum der Vesta!innen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontifices, deren oberster der Pontisex Maximus war und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die" Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zu-fllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen H o r a t i e r und der albanischen Curiatier, herbeigefhrt worden sein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstrt. Der vierte König Roms, Ancus Martius,soll Roms Herrschaft Ancus M. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermndung die Hafenstadt Ostia angelegt haben. Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts,

2. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 62

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
G2 Ack^ebaut^j^er ein die Sklaven waren unfreie Leute, die man vekkmfen, ja auch toten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie befa der Hausvater j j eine unbeschrnkte Gewalt, ihm gegenber waren auch Weib und Kind < / rechtlos. Mit peinlichster Sorgfalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflich-Religiotungen ausgebt. Als obersten-ott verehrten die Rmer den Jupiter, der ein Himm^s^gott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Mi n e uv a hnelt in vielen Dingen der lthene: Neptnnus ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vulkanns wie Hephstos der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herd-gttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Jlres; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus. den Zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. Jn^seinem Saufe verehrte eiu jeder die Senaten, die Schtzer des .fipims nnh der Familie. ^ 60. Die rmische Knigszeit. Die berlieferung der die rmische Knigszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage nuzlm' Numa Pompilius; sie erzhlt, er habe nach dem Rate der Nymphe Egeria den Gottesdienst geordnet undpriester eingesetzt: das Priestertum der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Vontiiices. deren oberster der Pontifex Maximus war, und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten.") Spter gewann die Herrschaft ein fremdes Geschlecht, das ans Etttu^n herstammte, die Tarquinier. Unter ihnen wurde ein groer und prchtiger Tempel des Jupiter auf dem Kapital er-richtet. Ferner wurden zahlreiche unterirdische, ans Stein gemauerte und gewlbte Kanle angelegt, die Kloaken, durch die der sumpfige 1) Numas Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der bis-herigen Hauptstadt von Latium, Alba Lon^a. zugeschrieben. Die Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen Horatier und der albanischen Curiatier, her-beigeshrt worden fein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unver-wundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrfchast anerkennen und wurde bald darauf zerstrt.

3. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Geschichte der Rmer. oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch tten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besa der Hausvater eine unbeschrnkte Gewalt, ihm gegenber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgfalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflich-R-ltgkn. tungen ausgebt. Als obersten Gott verehrten die Rmer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva hnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunus ist wie Poseidon der Gott des Meeres. Vulkanus wie Hephstos der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herd-gttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schtzer des Heims und der Familie. 60. Die rmische Knigszeit. Die berlieferung der die rmische Knigszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Numapm-Numa Pompllius; sie erzhlt, er habe nach dem Rate der Nymphe Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontiac es, deren oberster der Pontifex Maximus war. und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. ul Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigefhrt worden sein: zwei Horatier fielen: aber der dritte, der noch unverwundet war, ersck/tug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstrt. Mneuykcu; Der vierte König Roms. Ancus Martius, soll Roms Herrschaft bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermndung die Hafenstadt Ostia angelegt haben. Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts, das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-

4. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für Quarta - S. 65

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Numa Pompilius, Tullus Hostilius und Ancus Martius. 65 entspricht der Hera. Minerva hnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunus ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vulkanus wie Hephstus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis.' Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schtzer des Heims und der Familie. Von Numa Pompilius erzhlt nun die Sage, da 'er unter Der dem Beistande und nach dem Rate der Nymphe geriet, an die noch ?tte= heute eine Quelle bei Rom erinnert, Priester fr die obersten Götter einsetzte, da er das Priestertum der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, in Rom einfhrte, da er das Kollegium der Pontifices, deren oberster der Pontifex Maximus war, und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn schuf, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Er war ein Friedensknig; unter ihm blieb der Thorbogen des Gottes Janus, der in Kriegszeiten geffnet wurde, geschlossen. 61. Tullus Hostilius. Sein Nachfolger Tullus Hostilius war wieder ein Latiner und ein kampfliebender König, kriegerischer noch als Romulus. ' Ihm wird die Eroberung der bisherigen Haupt- Eroberung stadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Infolge von von Alba Rubereien, welche rmische Hirten auf albanischem, albanische auf Longa, rmischem Gebiet verbt hatten, war der Krieg entstanden.. Als die Heere einander gegenber standen, beschlossen die Feldherrn den Krieg durch den Kampf von Drillingen, die sich zufllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen Horatier und der albanischen Curiatier, entscheiden zu lassen. Zwei Horatier sielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrschaft anerkennen. Aber der Kampf hatte ein Nachspiel. Die Schwester des Horatius nmlich war mit einem der Curiatier verlobt gewesen; als sie nun mitten in der allgemeinen Siegesfreude den Bruder mit Klagen empfing, stie dieser sie nieder. Der König als Richter htte ihn zum Tode verurteilen mssen; aber auf Bitten seines greisen Vaters gestattete er ihm, sich flehend an die Volksversammlung zu wenden, welche ihn begnadigte und ihm nur auf-erlegte, zum Zeichen des verwirkten Lebens unter dem Joche durch-zugehen. Bald darauf versuchten die Albaner von Rom wieder abzufallen. Da lie Tullus die Stadt zerstren und zwang die Einwohner nach Rom berzusiedeln. Neubauer, Lehrbuch der Geschichte I. Quarta. 5

5. Geschichte des Altertums - S. 64

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Geschichte der Rmer. Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schtzer des Heims und der Familie. 61. Die rmische Knigszeit. Die berlieferung der die rmische Knigszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Pompilws. Nurna Pompilius; sie erzhlt, er habe nach dem Rate der Nymphe Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priesterwm der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Poutifices, deren oberster der Pontisex Maximus war und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Er war ein friedlicher König; unter ihm blieb der Torbogen des Gottes Janus, der in Kriegs" zeiten geffnet wurde, geschlossen. Host?. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigefhrt worden sein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die hereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstrt. Martius Der vierte König Roms, Ancus Martius, soll Roms Herrschaft bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermndung die Hafenstadt Ostia angelegt haben. Tmimus. Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts, das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tarquinier hie. Tarquinius Priscus, d.h. der Alte, war ein glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege fhrte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, groe Bauten errichtete und so die Stadt verschnte. Mit Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen groen und prchtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapital zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewlbte Kanle, die Kloaken, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwssert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; und in den nunmehr trocken gelegten Niederungen nrdlich uuo sdlich von dem Palatm legte er das

6. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 64

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
64 Geschichte der Römer. wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 61. Die römische Königszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Pompuius. ^ u m a P o m p i l i u s; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphe Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum der Vesta linnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontifices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Er war ein friedlicher König; unter ihm blieb der Torbogen des Gottes Janus, der in Kriegszeiten geöffnet wurde, geschlossen. Heus Seinem Nachfolger Tullns H o st i l i u s wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Louga, zugeschrieben. Die Entscheidung im Kriege soll durch den Kamps von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen H o r a t i e r und der albanischen C n r i a t i e r, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mnßte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Martins Der vierte König Roms, Ane ns Martins, soll Roms Herrschaft bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt O st i a angelegt haben. ^Priscus^ Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts, das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die T a r -quinier hieß. Tarqninius Priscus, d. h. der Alte, war ein glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Mit Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die Kloaken, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; und in den nunmehr trocken gelegten Niederungen nördlich und südlich von den: Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, und den Cirkus Maximus an, wo alljährlich große Wettspiele stattfanden.

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 38

1840 - Münster : Theissing
Vierter Zeitraum. 38 Numa regierte 43 Jahre, ohne einen einzigen Krieg geführt zu haben. Deswegen war wahrend seiner Regierung der Ianustempel auch beständig geschlossen. (Der Janus war bei den Römern der Gott der Zeit, und hatte einen Kopf mit zwei Gesichtern.) tz- 40. ' Tullus Hostilius. So hieß der dritte König Roms, der selbst Romulus noch an Wildheit- ubertraf. Er ließ gleich den Janustempel öffnen, und so kriegerisch blieben die Römer, daß der Tempel von nun an in 700 Jahren nur zweimal geschlossen wurde. Tullns überzog die alte ehrwürdige Stadt Alba longa mit Krieg. Es wurde aber beliebt, daß der" Ausgang des Kampfes dreier Brüder im römischen Heere, der Horatier, und dreier im albanischen, der Curiatier, entscheiden sollte, welches von beiden Völkern sich unter die Herrschaft des andern beugen müsse. Dieser Vertrag wurde feierlich beschworen. Die Horatier und Curiatier waren Vettern, eine Schwester der Horatier war Braut des einen Curiatiers, aber alle an- deren Rücksichten schwiegen vor der Sache des Vaterlandes. Die Vor- kämpfer ließen sich feierlich einweihen, und stürzten wüthend auf ein- ander. Zwei Römer wurden getödtet, alle drei Albaner mehr oder minder verwundet. Da nahm der eine noch übrige Römer die Flucht, zum Scheine, und die drei Albaner folgten ihm in ungleichen Entfer- nungen. Da kehrte er um, und machte sie nach einander nieder. Nun war Alba den Römern unterworfen. Als der siegreiche Horatier seinen Einzug in Rom hielt, jammerte seine Schwester laut über den Tod ihres Bräutigams. Der Bruder erstach sie, und wurde dafür zum Tode verurtheilt;'doch das Volk sprach ihn los, nur mußte er, wie ein Missethäter gekleidet, unter einem Galgen hergehen. Dies nannten die Römer einen unter's Joch herschicken, und dieses machte ehrlos. Da der Feldherr der Albaner bald nachher die Fidenater zum Kriege gegen Rom aufhetzte, mit dem Versprechen, während der Schlacht zu ihnen überzugehen, so ergriff Tullus freudig diesen Anlaß, Alba zu zerstören, und alle Albaner nach Rom zu versetzen, wo sie den cöli- schen Högel bebaueten. (Nach und nach umfaßte Rom sieben Hügel.) Tullus Hostilius wurde nach einer 32jährigen Regierung vom Blitze erschlagen. §- 41. A n c u s M a r t i u s. Dieser vierte König Roms regierte 24 Jahre glücklich, lte§_ die Feste wieder feiern, wie Numa, dessen Tochtersohn er war, und kriegte tapfer gegen die Latiner, wie Romulus. Die Latiner mußten ihm Rom vergrößern durch den Anbau des aventinischen Hügels. Während seiner Regierung zog ein reicher Fremdling aus der Etruscerstadt Tarqui nii, mit Namen Luk um o, der aus Korinth

8. Geschichte des Altertums - S. 68

1901 - München [u.a.] : Franz
68 Die Zeit der rmischen Könige. * Tie Zeit der rmischen Könige 753510. Die Grndung Roms wird in das Jahr 753 v. Chr. gesetzt. Von da an bis 510 stand Rom unter 7 Knigen, von denen die oft sagenhafte berlieferung folgendes berichtet. Der erste derselben, Romulns nm Nomulus, bevlkerte die auf dem Palatinns gegrndete Stadt, 737. indem er auf dem kapitolinischen Hgel eine Freisttte fr Flcht-linge erffnete. Frauen verschaffte er seinem Volke (dm Ramnes) dadurch, da er die Sabiner (von Cures) zu Festspielen einlud, während welcher ihre Tchter von rmischen Jnglingen geraubt wurden. Den hierauf entbrennenden Krieg beendete ein Vertrag, nach welchem die Rmer (unter Romulus) und die Sabiner (unter Titus Tatius) sich zu einem Gemeinwesen vereinigten und letztere (als Tities) sich auf dem qnirinalifchen Hgel ansiedelten. Romulus, der seinem Volke als hchster Richter, Priester und Heerfhrer vor-stand, soll schon eine Art von Staatsrat, den Senat (Rat der Alten), eingesetzt haben, dessen (100) Mitglieder mit ihren Familien-angehrigen zusammen den Stand der Patricier bildeten. Whrend einer Heerschau aus dem Marsfeld wurde Romulus von seinem Vater, dem Kriegsgotte Mars, unter Donner und Blitz in den Himmel aufgenommen und in der Folge von den Rmern als Gott Numa Quiriuus verehrt. Auf seinen (sabinischen) Nachsolger Numa Pompilius Pompilius fhrten die Rmer die Einrichtung ihrer gottesdienst-um 700. ^en Gesuche lln^ Errichtung ihrer Priester- und Wahrsager-kollegien zurck. Die Pontif'ices, ursprnglich mit der Herstellung und berwachung der Pfahlbrcke der den Flu des pater Tibermus betraut, wurden schlielich eine Aussichtsbehrde der das gesamte Religionswesen, der Kalenderfhrung und Geschichts-auszeichuungeu (annales maximi), so da ihr Oberhaupt, der Pontifex maximus, als Oberpriester der Rmer erscheint. Die Flamines waren die Opferanznder; die drei vornehmsten dienten dem Jupiter, dem Mars und dem Qnirinns. Priester des Kriegs-gottes waren die Salier, Wchterinnen des heiligen Feuers der Vesta die Vestalinnen, die Vertrag und Friedensschlu heiligenden Priester die F e t i a l e n, die aus Vogelflug und anderen Zeichen weissagenden die Anguru, die aus den Eingeweiden der Opfer-tiere prophezeienden die Haruspices. Alle seine Anordnungen soll Numa auf den Rat einer Nymphe Egeria gegeben haben, die aus Schmerz der feinen Tod in eine Quelle zerflo. Unter dem Tullus Hosti- dritten König (latinischer Herkunft) Tullus Hostilms wurde der lius um 666. Rangstreit zwischen Rom und Alba Longa durch den Einzelkampf der drei Horatier und der drei Curiatier zu guusteu Roms ent-schieden und Alba Longa, als es sich der Unterordnung wieder ent-ziehen wollte, zerstrt und seine Einwohner (als Lnceres auf den Clius) nach Rom verpflanzt. Tullus Hostilius erbaute das Ver-

9. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 24

1891 - Hamburg : Meißner
— 24 — Waffen. Die mächtigsten unter ihnen waren die Sabiner. Sie eroberten unter ihrem Könige Titus Tatins durch den Verrat der Tarpeja das Kapitol. Als es zur Schlacht kam, wurden die Kämpfenden durch die geraubten Frauen versöhnt. Die ^abiner und Römer bildeten ein 93olf; ihre Könige regierten gemeinsam, bis durch den Tod des Titus Tatius Romulus wieder Alleinherrscher wurde. Nach mehreren glücklichen Kriegen entschwand er bei einer Heerschau während eines Gewitters den Augen des Volkes. Die Römer verehrten ihn als Gott unter dem Namen Quirinus. 24. Numa Pompilius. Der zweite König von Rom war der Sabiner Numa Pom-Pi lins, ein Schwiegersohn des Titus Tatius. Er ordnete den Gottesdienst und schloß den Tempel des Janus. 25. Tullus Hostilrus. Der Nachfolger Numas, der kriegerische Römer Tullus Hostilins, geriet in einen Krieg mit Alba longa, welcher durch einen Einzelkampf der drei römischen Horatier mit den drei albanischen Cnriatiern entschieden werden sollte. Durch List gewann der le^te Horatier noch den Sieg über seine Gegner, und Rom dadurch die Herrschaft über Albalouga. Beim Einzuge ermordete Horatius seine Schwester, welche den Tod des einen ihr verlobten Curiatius beklagte, und wurde dafür zum Tode verurteilt, aber vom Volke freigesprochen. Als die Albaner sich verräterischerweise von der römischen Herrschaft befreien wollten, bestrafte Tullus ihren Anführer mit einem schrecklichen Tode und verpflanzte die Bewohner von Alba nach Rom. 26. Aucus Marcius. Auf Tullus Hostilius folgte Ancus Marcius, welcher die Hafenstadt Ostia anlegte und Rom durch eine Pfahlbrücke mit dem rechten Tiberufer verband. 27. Tarquinius Priscus. Unter Ancus kam der reiche und kluge Lucumo mit seiner Gemahlin Tanaquil nach Rom. Schon unterwegs wurden ihm

10. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 63

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 63 zustande. Die Sabiner siedelten sich auf dein Hügel Q u i r i n a l i s an, und beide Völker vereinigten sich zu einem Einheitsvolk, das von Romnlns und Titus Tatius gemeinsam regiert wurde. Nach dem Tode des Titus Tatius regierte R o m u l u s wieder allein. Bei einer Heerschau, die er auf dem Marsselde abhielt, soll er während eines Gewitters von seinem Vater Mars zum Himmel erhoben worden sein; er wurde seitdem unter dem Namen Quirinus als ein zweiter Kriegsgott verehrt. Tic römische Königszcil. § 60. Die älteste Verfassung und die römische Religion. Der römische Verfassung. König war, wie die Könige des ältesten Griechenlands, oberster Heerführer, oberster Richter und oberster Priester. Wie den spartanischen Königen, so stand auch ihm ein Rat der Ältesten zur Seite, der Senat, in dem er den Vorsitz führte und dessen Meinung er einzuholen pflegte?) Zur Entscheidung wichtiger Staatsangelegenheiten trat die V o l k s v e r s a m m l u n g zusammen. An ihr nahmen nur die Freien Anteil; sie allein besaßen das Bürgerrecht; sie bildeten, da jeder zum Kampf für das Vaterland verpflichtet war, das Heer. Die freie Bevölkerung schied sich bald in zwei Stände: den Stande, p a t r i z i s ch e n Adel, d. h. die größeren Grundbesitzer, und die Menge der minderbesitzenden Bauern, Handwerker und Tagelöhner, die Plebejer. Von den letzteren traten viele als Klienten, Hörige, in den Schutz vornehmer Geschlechter. Außer den Freien gab es Sklaven, unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgfalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen Reugio». ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptnnus ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vulkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis. Andere Gottesdienste, 1) Vergleiche folgende Übersicht: Sparta: Zwei Könige Gerusia Volksversammlung. Athen: Neun Archonten Rat Volksversammlung. Rom: König (zwei Konsuln) Senat Volksversammlung.

11. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 58

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
58 Geschichte der Römer. § 58. Die römische Königszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Pommus.numa Pompilins; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphe Egiria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, ein Kollegium der Pontifices, dessen oberster der Pontifex Maximus war und eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübte, und das der Aügurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs deuteteu. Er war ein friedlicher König; unter ihm blieb der Torbogen des Gottes Janus, der in Kriegszeiten geöffnet wurde, geschlossen. Hostmus. Seinem Nachfolger Tnllus Hostilius wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latinm, Alba Longa, zugeschrieben. Die Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden sein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Marfi Der vierte König Roms, Ancus Martius, soll an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia angelegt haben. Tarauunus Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts, das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquiuii die Tarquinier hieß. Tarquinius Priscus, d. h. der Alte, war ein glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Mit Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Erbaute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die Kloaken, durch die der sumpfige und daher ungesunde Tal-gruud der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; und in den nunmehr trocken gelegten Niederungen nördlich und südlich von dem Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, und den Cirkus Maximus an, wo alljährlich große Wettrennen und Gladiatorenspiele stattfanden. Ss? Nachdem auf Anstiften der Söhne des Ancus Tarquinius erschlagen worden war, folgte ihm sein Schwiegersohn Servius Tullius. Er soll ein milder, volksfreundlicher König gewesen sein, Rom mit Mauern servimiischegefestigt und dem römischen Volke eine Verfassung gegeben haben. Wie Verfassung. Solon, stufte auch er die politischen Rechte nach dem Vermögen ab.

12. Geschichte des Alterthums - S. 224

1861 - Leipzig : Brandstetter
224 §. 4. Die Zeit der Könige. Als zweiter mythischer Herrscher des römischen Königthums wird der weise und fromme Sabiner Numa Pompilius genannt, welcher wäh- rend einer dreiundvierzigjährigen sanften und milden Regierung sein Volk für die Ordnung eines friedlichen Lebens und einer ehrfurchtsvollen Got- tesverehrung heranzubilden suchte. Auf ihn geht die Entwickelung des römischen Religionswesens in seinen ersten Anfängen zurück. Der Dienst des Janus und der Vesta, die Eintheilung der Priesterschaft zu ihren ver- schiedenen gottesdienstlichen Obliegenheiten war sein Werk. *) Auch für die bürgerliche Wohlfahrt war er mit weiser Sorgfalt bedacht, indem er die Strecken eroberter Länder unter die Aermeren des Volkes vertheilte. Er sicherte das Grundeigenthum durch die Einrichtung der Marksteine und Grenzzeichen und förderte den Handel durch Ordnung und Erweiterung des Marktverkehrs. Die Römer ehrten sein Andenken als das eines göttlichen Weisen; der Volksglaube machte ihn zum Schüler und Liebling der Nymphe Egeria, die, aus Schmerz über seinen Tod in Thränen sich auflosend, zur Quelle ward, und die Zeit seiner Herrschaft lebte in der Ueberlieferung fort als ein zweites Zeitalter. Numas Nachfolger, Tullus Hostilius, war ganz im Gegensätze zu seinem Vorgänger, ein kriegerischer König, der bald nach seiner Thron- besteigung mit der Mutterstadt Roms, Alba Longa, in Zwistigkeiten ge- rieth. Als die Heere schon zur Schlacht gerüstet einander gegenüber stan- den, wurde beschlossen, den Streit durch einen Einzelkampf entscheiden zu lassen. Unter den Albanern wie unter den Römern befanden sich Drillings- brüder, die Curiatier und Horatier; sie wurden auserwählt, den Streit anstatt der Heere auszufechten. Schon waren zwei der römischen Brüder gefallen, die drei Curiatier aber verwundet, als der dritte der Horatier durch eine verstellte Flucht die Gegner trennte und nach einander erlegte. So blieb den Römern der Sieg und die Albaner waren genöthigt, die Oberherrschaft Roms anzuerkennen. Als der Sieger Horatius, die Rüstungen der erlegten Gegner tragend, in Rom einzog, kam ihm weinend und wehklagend seine Schwester entgegen. Der erschlagenen Curatier Einer war ihr Verlobter gewesen. Horatius durchbohrte die Jungfrau mit dem Schwert. „So fahre jede Römerin hin, die um einen Feind trauert," sprach er. Auf Bitten des greisen Vaters ward ihm die Todesstrafe er- lassen, doch mußte er verhüllten Hauptes unter dein Galgen durchgehen. Auf Tullus Hostilius, welcher nach den Berichten der Alten durch einen Blitzstrahl getödtet ward, folgte Ancus Marcius, ein Tochtersohn *) Pontifices, die obersten Leiter der göttlichen Dinge. Flamines, die Zünder und Opferpriester, Augurn, die Wahrsager und Zeichendeuter, Fetialen, die Staatsboteu rc.

13. Geschichte des Altertums - S. 135

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Rmer. 135 Numas Nachfolger, Tullus Hostilius, war noch kriegerischer Tullus Hosti-als Romulus; er zerstrte Alba Longa, die Mutterstadt Roms, und zwar aus folgendem Grunde. Die beiden Städte waren durch Romulus, Eifersucht und Gewaltthtigkeiten in einen Krieg mit einander ver- ^?wirdvm wickelt worden; um greres Blutvergieen zu verhindern, hatte Blitze ge-man den Streit durch den Zweikampf der Horatier und Curiatier *)troffen' 640' beendigt; der Vortheil war auf Roms Seite gewesen. Die Albaner rgerten sich darber und suchten Rom zu schaden; allein der rmische König merkte den Verrat, eroberte Alba Longa und ver-pflanzte die Einwohner nach Rom. Nach einer 39 jhrigen Regie-rung ward Tullus Hostilius vom Blitze getroffen und verbrannte mit seinem Hause und der ganzen Familie (640). Die Rmer sahen dies als eine wohlverdiente Strafe dafr an, weil er den Dienst der Götter so arg vernachlssigt hatte. Deshalb erwhlten Ancus Mar-sie auch nach seinem Tode den Ancus Martius, einen Enkel des Numa, zum Könige. Dieser ordnete den Gottesdienst ganz in der-selben Weise, wie sein Grovater gethan hatte, vergrerte die Tarqmnws Stadt Rom und starb nach 24 jhriger Regierung (617). Nun Prisms(ei?) gelangte ein Etrusker, Lucius Tarquinius Priscus, zur Knigs-wrde. Sein Vater, ein griechischer Flchtling von Corinth, hatte sich in der etrurischen Stadt Tarquinii niedergelassen, von wo er selbst auf Gehei seiner Gemahlin nach Rom wanderte. Hier nderte er seinen Namen und gewann durch seinen Reichtum und sein freundliches Benehmen die Herzen Aller, welche ihn kannten. König Ancus Martius machte den Fremdling sogar zum Vormund wird König seiner minderjhrigen Shne, und der Staat erhob ihn nach dem ^ ^ Tode des Ancus zum Könige. Die Geschichtsbcher Roms erzählen chelmord 578. *) In beiden Heeren befanden sich Drillinge; die im rmischen hieen Horatier, die im albanischen Curiatier. Im Anfang des Kampfes strz-ten gleich zwei Rmer tobt zur Erde; der noch brige Horatius aber war noch frisch und unverwundet, während die drei Curiatier verwundet waren. Der Rmer nahm, um seine Gegner zu trennen, die Flucht, und machte dann, da ihm diese nicht gleichzeitig folgen konnten, einen nach dem andern nieder. So war das rmische Heer siegreich. Auf der Heim-kehr begegnete dem glcklichen Horatius seine Schwester, die mit einem der getdteten Curiatier verlobt gewesen. Als sie in Verwnschungen gegen den Bruder ausbrach, ward sie von diesem getbtet Horatius wurde wegen dieses Mordes vor Gericht geladen und zum Tode vernr-theilt, aber auf Bitten seines Vaters, der sich an das Volk wandte, los-gesprochen und nur dadurch gestraft, da er unter dem Schandjoch hergehen mute.

14. Alte Geschichte - S. 113

1870 - Mainz : Kunze
113 Tullus Hostilius (672—640). Unter seine Regierung fällt der sagenhafte Krieg Roms mit Alba longa, den gegenseitige Kränkungen verursacht hatten. Drillinge auf beiden Seiten, die Horatier auf der römischen, die Curiatier auf der albanischen maßen sich statt der einander gegen- über stehenden Heere im Kampf, der zu Gunsten der Römer ent- schieden wurde; die Albaner, welche von dem Dictator Mettns Fuffetius geführt worden waren, mußten sich den Römern unter- werfen. Der siegreich zurückkehrende Horatier tödtet seine über den Tod ihres Bräutigams, eines der Curiatier, jammernde Schwester, wird vernrtheilt, aber durch die Berufung an das Volk gerettet (erstes Beispiel der Provokation). Mettns Fuffetius verräth darauf in einem gemeinschaftlichen Kampfe gegen Veji und Fidenä die römische Sache, wird geviertheilt, Alba zerstört. Die Bedeutung des Tullus Hostilius beruht nun hauptsäch- lich darauf, daß nach gewöhnlicher Ansicht aus dem zerstörten Alba longa zu den römischen Geschlechtern als drittes Element die Luceres traten, die auf dem Cälius an- gesiedelt wurden. Ancus Martins (640—616). Er war der Tochtersohn des Numa und liebte wie dieser den Frieden*). Das bedeutendste Ergebniß seiner Regierung die B i l d u n g der Plebs. Er erobert die Städte Ficana, Politorium, Tellenae und Medullia, deren Bewohner als Plebejer auf den Aventin**) und in das Thal zwischen diesem und dem Palatin verpflanzt werden. Der größte Theil der besiegten Latiner muß auf dem Lande zurückgeblieben sein. Das römische Gebiet wurde von Ancus Martins bis zum Meere ausgedehnt und die Hafenstadt Ostia gebaut, das Janiculum befestigt und in den Bereich der Stadt gezogen und durch die Pfahlbrücke (pons sublicius) mit derselben verbunden. *) Wie Tullus Hostilius dem Rouiulus, so entspricht Aneus Martius dem Numa Pompilius, ein Parallelismus, den man nicht mit Unrecht verdächtig ge- funden hat. **) Vergl. die lex Icilia vom Jahre 456. Herbst, historisches Hülfsbuch I. (Ausg. f. Realschulen). 8

15. Geschichtsbilder - S. 49

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — lassung und bildeten hinfort mit den Römern eine Gemeinde. Abwechselnd sollte ein Römer und ein Sabiner König sein. 5. Der Senat; des ersten Königs Ende. — Romulus führte ein kraftvolles Regiment und machte durch glückliche Kämpfe sein Volk angesehen und gefürchtet. Er bildete aus angesehenen und erfahrenen Hausvätern einen R a t der Ältesten, einen Senat. Doch Romulus zog sich durch feine große Strenge allmählich den Haß dieses Senats zu und wurde von demselben heimlich ermordet. Das römische Volk aber erzählte, sein König sei bei einer Musterung der Kriegsmannschaft unter Donner und Blitz auf feurigem Wagen in den Himmel entrückt worden, und verehrte Romulus als seinen Schutzgott. 17. Römische Könige der mittleren Königszeit. 1. Nurna Pompilius. — Nach dem Tode des Romulus führte der Senat ein Jahr lang die Regierung. Da murrte das Volk: „Man hat uns hundert Herren gegeben; wir aber wollen, daß nur einer als König über uns herrsche." Nun wählten die Römer den weifen und frommen Sabiner Nurnapornpilius zum Könige. Numa herrschte lange Jahre friedlich. Um sein Volk an mildere Sitten zu gewöhnen, hielt er es an, die Götter zu ehren; auch setzte er Priester ein, welche den Götterdienst zu leiten hatten, errichtete Altäre und stiftete Opfer und Festtage. Den Janusternpel, der nur im Kriege offen stehen sollte, baute er, damit man darin um Frieden bitte. So lernten die kriegerischen Römer durch Numa die Götter fürchten, sie lernten Ordnung und Gehorsam. 2. Tullus Hostilius, der dritte König der Römer, war ein wilder Kriegsmann. Auch über Alba longa, Roms Mutterstadt, begehrte er zu herrschen. So kam es zum Kriege. Als aber die Heere der beiden Städte einander gegenüberstanden, ward beschlossen, durch einen Zweikampf zu entscheiden, welches Volk über das andere herrschen solle. Im Angesicht beider Heere kämpften 3 Brüder aus dem Heere der Römer, zu der Familie derhoratier gehörig, mit 3 Brüdern aus dem Heere der Albaner, welche der Familie der Curiatier entstammten. Schon erschallte Jubelgeschrei auf der Seite der Albaner, da zwei Römer gefallen waren. Aber alle drei Curiatier waren mehr oder weniger schwer verwundet, während der noch übrige Horatier frisch und unversehrt geblieben war. Da verlockt der Horatier durch verstellte Flucht die Gegner, ihn zu verfolgen und sich so zu trennen; denn die Verwundeten blieben mehr oder weniger zurück. Plötzlich stürzt sich nun der Horatier auf den nächsten seiner Verfolger und durchbohrt ihn. Dann erliegt auch der zweite seinen kräftigen Streichen, und nun ist es ihm ein Andrä-Ernst, Geschichtsbilder. 4

16. Die Weltgeschichte - S. 50

1881 - Gießen : Roth
50 Numa Pompilms. Tullus Hostilius. Anms Marcius. 1^tur;2:a.liu ^"hrte mit Romulus gemeinsam die Reaie-J""9' und neben ihm bestand ein Senat aus 200 angesehenen Mn-J r. ^^lnulus wurde der Sage nach bei einem (ftemittpr in en ^imme* er^D^en und als Gott Quirmus verehrt (716 v. Chr.). Numa Pompilius (715672). Tullus Hostilius (672640). Aucus Marcius (640-616). . 45. @nnf -ein 3at>* '"" "ch dem Tod- des Romulus der ^erit die Regierung verwaltet hatte (716 715) wurde der Wim *<T? Pwpllius zweier ui W? (?S . , \ ' krgte fr die inneren und religisen Einrichtungen 5' gab genaue Vorschriften den bestalischen In lauen df'f, ?uer der Vesta zu bewachen hatten, ordnete dk L^Cf i'tn C6s) >nm Oberpriester (pon- tem6ert2: A.tlmmie- b"6 die Th-- de Janus-f-Sx 1 - v" ei den Romern der Gott der ^ieit welifier imh h m !e Vergangenheit und vorwrts in die Zukunft blickt In [tet ?.2 Gesichtern abgebildet wird) in q6 er hs'wmt Sne^en sein sollten. Den Auguren Blik zr hl . x Qu ^ Fluge der Vgel, aus Donner und ihn- hir0 m und den Willen der Götter zu erforschen ht L?0 fu"p behauptete er, von der Nymphe Egeria be- Hostilius?672 *?," d-r kriegerische^ Tullus X -J I m V"'2 640) alv dritter Kmg der Rmer. Nr er-wetterte Roms Herrschaft dadurch, da er die Mutterstadt Roms t"na'1j0mnmir9t'ff'k @l$ml ft"belt die 6" Rms und Alba 5amnk ^ einander gegenber, da wurde bestimmt, ein Zwei-kmpf sollte die Sache entscheiden. Nun befanden sick in iphpm Encre9r?A l?9brbet' in dem der Rmer die Horatier in dem mefm Urrtier-- Di-.'- mn^en mu'einand rampsen. Zwar sielen zuerst zwei yoratier tot nieder und nur * f bic brei 6uriatier waren Er* stl) Horat.us zum Scheine, und die drei 2 S i 9 ?. l^m mr. groen Zwischenrumen nach. Jetzt v vn fch Horatius um, stie den einen Curiatier, der ihm am nchsten und noch am wenigsten verwundet war, nieder, ohne da ptl/ nn?e[n 5u Hlfe kommen konnten. Auf dieselbe Art erlegte er auch den zweiten und dritten, und so wurde Alba lonaa Sti^1^^4n3 r* nachhause.' min yoratius, die Rustungen der drei Curiatier auf der

17. Alte Geschichte - S. 56

1903 - Altenburg : Pierer
56 7. 8. 9. Tullus Hostilius. Ancus. Tarquinius Priscus. feit und Weisheit aus. Auf ihn werden die religisen Einrichtungen des Staates zurckgefhrt. Die wichtigsten Priesterschaften sind: Das Kollegium der Pontifices (an ihrer Spitze der Pontifex maximus), die die Aufsicht der den gesamten Gottesdienst fhrten; die Augures, welchen die Vogelschau und Zeichendeutung oblag, ferner mehrere Priester einzelner Götter, unter denen die Priesterinnen der Vesta, die Vestalinnen, zu nennen sind. Als oberster Lenker der religisen Handlungen galt der König, in dessen Namen die Priester wirkten. Derselbe gehrte wieder zum Stamme der Ramnes, ein durchaus kriegerischer König (ferocior Romulo). Seine berhmteste Tat ist der Krieg gegen Alba longa. Um Blutvergieen zu vermeiden, schlug der Diktator dieser Stadt vor, den Krieg durch einen Einzelkampf entscheiden zu lassen. In diesem Kampfe der drei Curiatier und der drei Horatier siegte der Rmer Horatius durch List, wodurch die Abhngigkeit Albas von Rom entschieden wurde. Der Diktator von Alba aber beugte sich nur widerwillig unter Tullus und versuchte in einer Schlacht gegen das benachbarte Fiden die Rmer zu verraten. Aber Tullus erfocht dennoch den Sieg und lie nun zur Strafe des Verrats den Diktator hinrichten, Alba, mit Ausnahme der Tempel, zerstren und die Bewohner nach Rom ver-pflanzen, wo sie sich auf dem Berge Clius ansiedelten. Seitdem ist Rom das Haupt der latinischen Städte. Ancus, ein Verwandter Numas, also aus dem Stamme der Tities, verband die Tapferkeit des Tullus mit dem Gerechtigkeitssinne Numas. Er zerstrte eine Anzahl latinischer Städte und vereinigte ihr Gebiet mit Rom. Die Einwohner, welche wohl grtenteils auf dem Lande blieben, wurden rmische Brger, aber ohne das Recht,, an der Verwaltung des Staates teilzunehmen und selbst ohne rechtsgiltige Ehen mit der alten Bevlkerung eingehen zu knnen. So entstand aus ihnen und andern Brgern, die unter denselben Verhltnissen in Rom lebten, ein neuer Stand, der im Gegensatz zu den Altbrgern, den Patriziern, Plebejer (plebs) genannt wurde. Auerdem suchte Ancus durch Bauten Rom zu sichern. Er legte die Hafenstadt Ostia an, befestigte den auf dem rechten Tiberufer liegenden Berg Janiculus und verband denselben durch eine Pfahl-brcke (pons sublicius) mit Rom. Ein reicher Brger Namens Lucumo aus der etruskischen Stadt Tarquinii soll mit seiner des Vogelflugs kundigen Gemahlin Tanaquil unter gnstigen Vorzeichen nach Rom gewandert sein. 7. Tullus Hostilius. 8. Ancus Marcius. 9. Tarquinius Priscus.

18. Geschichte des Altertums - S. 49

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis 264. 49 zu bestehen hatte, bis er nach mancherlei Abenteuern — so gelangte er nach Karthago zur Königin Dido — nach Latium kam, wo sein Sohn Ascanius oder Iijins Alba longa gründete. Hier herrschte sein Geschlecht bis aufntimitor, den sein Bruder Amulius vom Throne stieß; des Numitor Tochter Rea Silvia machte der Thronräuber zur Vestalin. Doch sie gebar Zwillinge, Romulus und Remus, Söhne des Mars; der Hirt Faustulus rettete sie, als Amulius sie am Ufer des Tiber auszusetzen befohlen hatte, wo sie von einer Wölfin ernährt worden waren. Weiter erzählt die Sage, wie die Knaben zu Jünglingen heranwuchsen, Amulius stürzten und ihren Großvater Numitor wieder einsetzten, alsdann am Ljfer des Tiber eine Stadt gründeten, die Romulus Rom nannte, und wie dann dieser seinen Bruder Remus erschlug. Die Gründung Roms setzten die Römer in das Jahr 753. Romulus war der erste König, heißt es weiter. Die fehlenden Frauen erhielt die neue Stadt durch den Raub der Sabinerinnen, worauf ein Krieg mit den Sabinern unter ihrem Könige Titus Tatius und die Yersöhnung beider Völker folgte. Am Ende seines Lebens wurde Romulus zu den Göttern entrückt und als Gott Quirfnus verehrt. Nach dem kriegerischen Romulus wurde der friedliebende Numa Pompilius, ein Sabiner, zum König erwählt. Gemäß den Ratschlägen der Nymphe Egöria ordnete er den Gottesdienst. Es folgte durch Wahl der kriegerische Tullus Hostilius, der Alba longa zerstörte und Rom zum Haupte der Städte Latiums machte. Ein früherer Krieg mit Alba war durch den Zweikampf der römischen Horatier und der albanischen Curiatier entschieden worden. Der siegreiche Horatier, der wegen Ermordung seiner Schwester des Todes schuldig war, wurde vom Volke begnadigt. Der vierte König, Ancus Marcius, war wieder friedlicher gesinnt. Der fünfte, Tarquinius Priscus (d. h. der Alte), stammte aus Etrurien. Der sechste, Servius Tullius, war der Sohn einer kriegsgefangenen Sklavin (serva); er nahm die Einteilung des Volkes in Tribus und Centurien vor (§ 63b). Der siebento und letzte König war Tarquinius Superbus (d. h. der Stolze). Er erweiterte und befestigte die Herrschaft Roms über ganz Latium, war aber tyrannisch und bedrückte das Volk arg. Brettschneider, Hilfsbuch. I. a

19. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 68

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
68 Horatier und Euriatier. It. Boratier und Luriatier. A. Krieg mit Alba Longa. Der zweite Nachfolger des Romulus war Tullushostilius. Unter ihm kam es zu einem Kriege mit Roms Mutter-stadt, Alba Longa. Lange lagen beide Heere einander gegenüber, aber man scheute sich doch, mit einem so eng befreundeten Volke eine große Schlacht zu beginnen. So beschloß man, wenige auszuwählen, die an Stelle der beiden Völker kämpften. B. Kampf der Horatier und Curiatier. Am liebsten hätte König Tullus Hostilius selbst mit dem Anführer der Albaner gekämpft; aber die Albaner schlugen vor, es sollten je drei aus jedem Volke kämpfen, und die Stadt, deren Kämpfer siegten, sollte die andere künftig beherrschen, damit der Streit um die Oberherrschaft für immer aufhöre. Nun waren im Heere der Albaner drei Brüder, gleich schön und gleich tapfer, Söhne des Curiatius, daher die Curiatier genannt. Auf der Seite der Römer aber waren drei ganz gleich alte und gleich tapfere Brüder, die drei Horatier. Diese Sechs schienen von der Gottheit zum Kampfe für alle ausersehen, und sie waren auch gleich bereit, obgleich sie verwandt waren; denn die Mutter der Horatier und die der Curiatier waren Schwestern; dazu war der eine Curiatier mit der Schwester der Horatier verlobt. Aber die Ehre des Vaterlandes galt mehr als die Rücksicht auf die Familie. — Nun hieß man die beiden Heere sich lagern, und in den Zwischenraum traten, glänzend gerüstet und festlich mit Blumen bekränzt, die sechs Kämpfer. Nach dem Alter wurden sie aufgestellt, und lange schwankte der Kampf zwischen den drei Paaren. Endlich fiel der älteste Horatier und nach kurzem Kampf auch der zweite; da jubelten die Albaner, und als nun noch der letzte Horatier floh, sangen sie schon Siegesgesänge und flochten Siegeskränze; die Römer aber schauten bestürzt auf den Fliehenden. Doch was geschah? Plötzlich hielt der junge Horatier mite und wandte sich um. Dicht hinter ihm kam der eine Curiatier gelaufen, den fiel er unvermutet an und tötete ihn. Dann erwartete er ruhig den zweiten, der schon verwundet und vom Laufe erschöpft war. Nach kurzem Kampfe fiel auch der. Mit dem dritten hatte er noch leichteres Spiel, denn der war schon schwer verwundet und schleppte sich kaum noch fort. So besiegte der eine Römer alle drei Albaner; seine Flucht war nur eine List gewesen, um die Gegner zu trennen. Jetzt war der Jubel der Römer groß, und mit Siegesliedern geleiteten sie den Helden in die Stadt, der sür sie alle das mächtige Alba Longa besiegt hatte. Hinter ihm her aber trug man die Beute von den erschlagenen Feinden. C. Heimkehr. Da kam ihm im Tore seine eigene Schwester entgegen, die — wider die Sitte — in der Sorge um den Verlobten das väterliche Haus verlassen hatte. Als sie nun unter der Beute ein Gewand sah, das

20. Theil 1 - S. 254

1875 - Leipzig : Brandstetter
254 und der Vesta, die Erntheilung der Priesterschaft zu ihren verschiedenen gottesdienstlichen Obliegenheiten war sein Werk. Auch sür die bürgerliche Wohlfahrt war er mit weiser Sorgfalt bedacht, indem er die Strecken eroberter Länder unter die Aermeren des Volkes vertheilte. Er sicherte das Grundeigenthum durch die Einrichtung der Marksteine und Grenzzeichen und förderte den Handel durch Ordnung und Erweiterung des Marktverkehrs. Die Römer ehrten sein Andenken als das eines göttlichen Weisen; der Volksglaube machte ihn zum Schüler und Liebling der Nymphe Egeria, die, aus Schmerz über seinen Tod in Thränen sich auflösend, zur Quelle ward. Die Zeit seiner Herrschaft lebte in der Ueberlieferung fort als ein zweites goldenes Zeitalter. Numa's Nachfolger, Tullus Hostilius, war ganz im Gegensatze zu seinem Vorgänger, ein kriegerischer König, der bald nach seiner Thronbesteigung mit der Mutterstadt Roms, Alba Longa, in Zwistigkeiten gerieth. Als die Heere schon zur Schlacht gerüstet einander gegenüber standen, wurde beschlossen, den Streit durch einen Einzelkampf entscheiden zu lassen. Unter den Albanern wie unter den Römern befanden sich Drillingsbrüder, die Curiatier und Horatier; sie wurden auserwählt, den Streit anstatt der Heere auszufechten. Schon waren zwei der römischen Brüder gefallen, die drei Curiatier aber verwundet, als der dritte der Horatier durch eine verstellte Flucht die Gegner trennte und nach einander erlegte. So blieb den Römern der Sieg und die Albaner waren genöthigt, die Oberherrschaft Roms anzuerkennen. Als der Sieger Ho-ratius, die Rüstungen der erlegten Gegner tragend, in Rom einzog, kam ihm weinend und wehklagend seine Schwester entgegen. Der erschlagenen Curatier Einer war ihr Verlobter gewesen. Horatius durchbohrte die Jungfrau mit dem Schwert, indem er die Worte sprach: „So fahre jede Römerin hin, die um einen Feind trauert." Auf Bitten des greisen Vaters ward ihm die Todesstrafe erlassen, doch mußte er verhüllten Hauptes unter dem Joche durchgehen. Auf Tullus Hostilius, welcher nach den Berichten der Alten durch einen Blitzstrahl getödtet ward, folgte Ancus Marcius, ein Tochtersohn des Numa und sein würdiger Abkömmling nach dem Blute und in dem Geiste des Ellervaters. Unter seiner Regierung begannen die großen Bauten zur Erweiterung und Ausschmückung der Stadt. Den Hügeln des Eapitolinum, des Palatin, Quirinal und Cölius schlossen sich der Aventin, Viminalis und Esquilinus an und nach ihrem ganzen Umkreis trug die Stadt von nun an den schönen Namen der Siebenhügelstadt. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften, die allmählich dem Schwerte der Römer erlegen waren, wurden sammt ihrer Feldmark in das Bereich der Stadt gezogen und dem römischen Gemeinwesen beigefügt Sie behielten ihre persönliche Freiheit, und von dem eroberten Lande wurden ihnen kleine Bauernstellen als Eigenthum zugetheilt, aber die bürgerlichen Rechte und Ehrenämter blieben ihnen versagt. Daraus I