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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 126

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 126 — Ursache der großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu über- vorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Verheerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt er als „weiße Teufel" und verachtet sie als Bar- baren, die tief unter ihm stehen. In den Fremden- und Christenver- folgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. c) Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu einer Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, kannten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur auf Landreisen gebrauchten, ferner das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, ans dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackwaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie auf der einmal erreichten Kulturstufe stehen ge- blieben. Erst in neuerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten ge- zwungen, ihr Land den Fremden, so daß jetzt europäische Kultur in China einzieht. 6) Religion. Die Chinesen' bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, teilweise hängen sie der Lehre des Konfutfe an. Das Christentum macht unter ihnen nur sehr langsame Fortschritte. e) Verfassung. An der Spitze des „Reiches der Mitte" steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", aus dem Stamm der Maudschu, die die Herren des Landes sind. Er hat Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Die Verwaltung wird durch die Manda- rinen ausgeübt. Die Mandschurei liegt zwischeu dem Chiugaugebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört zu China. § 128. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an mit der Hauptstadt Söul, 200000 Eiuw. Sie ist völlig von Japan abhängig. § 129. Iii. Japan ist ein Jnselreich, das an Größe und Ein- wohnerzahl ungefähr England gleichkommt. Es besteht aus vier großen Inseln, uuter denen Hondo die größte ist, und mehreren kleinen Inselgruppen. Japan liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhaften Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavaboden und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten augepflanzt; in den Wäldern findet sich der Kampferbaum, dessen

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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 126

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 126 — Ursache der großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu über- vorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Verheerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt er als „weiße Teufel" und verachtet sie als Bar- baren, die tief unter ihm stehen. In den Fremden- und Christenver- folgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. c) Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu einer Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, kannten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur aus Landreifen gebrauchten, ferner das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, auf dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackmaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie auf der einmal erreichten Kulturstufe stehen ge- blieben. Erst in nenerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten ge- zwuugen, ihr Land den Fremden, so daß jetzt europäische Kultur in China einzieht. d) Religion. Die Chinesen bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, teilweise hängen sie der Lehre des Konfutfe an. Das Christentum macht unter ihnen nur fehr langsame Fortschritte. e) B e r f a s s u u g. An der Spitze des „Reiches der Mitte" steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", aus dem Geschlechte der Mandschn, die die Herren des Landes sind. Er hat Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Die Verwaltung wird durch die Manda- rinen ausgeübt. Die Mandschurei liegt zwischen dem Chingangebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört ebenfalls zu China, ist aber in jüngster Zeit von den Ruffen besetzt worden. § 128. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an, ein Kaiserreich mit der Hauptstadt Söul, 200 000 Eiuw. § 129. Iii. Japan ist ein Jnselreich, das an Größe und Ein- wohnerzahl ungefähr England gleichkommt. Es besteht aus vier großen Inseln, unter denen Nippon die größte ist, und mehreren kleinen Inselgruppen. Japau liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhaften Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavabodeu und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten angepflanzt; in den Wäldern findet sich der Kampferbaum, deffen

2. Europa ohne Deutschland - S. 124

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 124 - großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu übervorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Ver- heerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt der Chinese als „weiße Teufel"; er verachtet sie als Barbaren, die ties unter ihm stehen. In den Fremden» und Christenverfolgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. 3. Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu der Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, hatten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur auf Landreisen gebrauchten. Sie kannten das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, auf dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackmaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie aus der einmal erreichten Kulturstufe stehen geblieben. Erst in neuerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten gezwungen, ihr Land den Fremden. Wenn erst einmal euro- päische Kultur und europäischer Unternehmungsgeist tiefer eingedrungen sind, dann wird China mit seinen reichen Bodenschätzen und seiner dichten Bevölkerung der Industrie und dem Handel Europas ein günstiges Feld zur Betätigung bieten. 4. Religion. Die Chinesen bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, zum Teil hängen sie der Lehre des Konfutse an. Das Christentum macht unter ihnen nur sehr langsame Fortschritte. 5. Verfassung. China ist seit dem Jahre 1912 eine Republik. §100. Die Mandschurei liegt zwischen dem Chingangebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört zu China. § 101. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an mit der Hauptstadt Söul, 200000 Einw. Korea ist völlig von Japan abhängig. Iii. Japan. (V/i mal so groß wie Deutschland, 64 Mill. Einw.) § 102. 1. Das Land. Japan ist ein Jnselreich. Es besteht aus vier großen Inseln, unter denen Hondo die wichtigste ist, und mehreren kleinen

3. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 85

1910 - Langensalza : Beyer
Chinesen haben schon in den ältesten Zeiten eine gewisse Bildung erreicht, sind aber seit Jahrtausenden auf derselben Stufe stehen geblieben. Um das Land vor den Einfällen der rauhen Völker Nord- und Mittelasiens zu schützen, haben die Chinesen vor 2000 Jahren eine ungeheuere, 20 600 km lange Mauer aufgeführt. Fremden war bis in die neuere Zeit der Zutritt verboten. Jetzt ist China dem europäischen Handel geöffnet, und der Ein- fluß europäischer Kultur macht sich mehr und mehr geltend. Die bedeutendsten Städte sind: Peking, das lange Zeit als größte Stadt der Welt galt, 1600000 Einw. Die Stadt hat 5 Meilen im Umfange und enthält Tausende vou Palästen. Nanking mit berühmtem Porzellanturm (jetzt zerstört), 267000 Einw., Kanton, erste Handelsstadt des Reichs mit 900000 E. — In Tibet Lhassa, heilige Stadt der Buddhisten. — In der Mandschurei Mukdeu, 170000 Einw., und am Meere das einst von den Russen stark befestigte Port Arthur. 11. Das Kaisertum Korea, unter japanischer Oberhoheit stehend, umfaßt die gleichnamige Halbinsel. 9 72 Millionen Einw. Die Hauptstadt ist Söul mit 194000 Einw. 12. Japan besteht aus den fünf größerenjnfelnnipon,Jesfo,Sikok, Kiufiu und Formosa, sowie aus mehreren kleinern Inseln. Das Klima ist warm und feucht. Japan erzeugt den besten Reis, aber auch andere Getreide- arten. Die Japaner sind ein den Chinesen sehr verwandtes, bildungs- fähiges Volk. Auch Japan war wie China bis in die neueste Zeit den Fremden verschlossen. Jetzt ist es anders. Der Verkehr mit Europa wird eifrig befördert, und europäische Sitten und Kultur brechen sich mit raschen Schritten Bahn. Japan hat ca. 53 Millionen Einw. Tokyo (Jeddo) 1819000 Einw., mit der Hafenstadt Jokohama, 326000 E.; Osaka 996000 Einw.; Kioto 381000 Einw. 13. Russischer Besitz ist Sibirien, ein ungeheures Tiefland, übertrifft Europa an Größe und nimmt den größten Teil von ganz Asien ein, hat aber nicht ganz 6 Mill. Einw. Nur in seinen süo-westlichen Teilen erzeugt es Getreide, Obst, Wein und Südfrüchte, die nördlichen Teile liefern Pelz- tiere, die Gebirge Gold, Silber und Platina. Städte: Tobolsk, 20000 E., Jrkntsk, 5>1000 E., und am Japanischen Meere der stark befestigte Kriegshafen Wladiwostock, 29000 E. Das deutsche Schutzgebiet Ostens. Das Gebiet von Ki autsch ou, 500 qkm mit 120 000 Einw., liegt an der Südküste von Schantung und umfaßt die Bucht von K i autschou mit den darin enthaltenen Inseln, die südlich und nördlich vom Eingange der Bucht liegenden größeren Landzungen und einen die ganze Bucht einsäumenden Land- streifen. Da das Hinterland von Kiautschou, die Provinz Schantung, reiche Mineralschätze besitzt, ferner ein Mittelpunkt für Seidenkultur ist und viel Rohseide, Baumwollenzeuge, Bienenwachs, Indigo, Sasran usw. erzeugt, dürfte die Kolonie für deutsche Industrie und deutschen Handel noch von großer Bedeutung werden. Einen außerordentlichen Vorteil bieten die Be- sitzungen den in den chinesischen Gewässern befindlichen deutschen Kriegs- schiffen. Sie finden in der Bucht von Kiautschou gegen alle Stürme geschützte Ankerplätze und können von hier aus die Hauptorte Chinas, in denen deutsche Interessen zu wahren sind, schnell und leicht erreichen. Ferner ist für sie von großer Bedeutung, daß der Boden von Schantung große Kohlenschätze birgt, die nach dem Vertrage von 1897 mir Deutschland ab-

4. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 37

1904 - Leipzig : Dürr
37 gotischen Rasse: längs der Flüsse und im Bergbaugebiet des Altai (Gold) und des Sajanischen Gebirges (Graphit) wohnen russische Ansiedler. Sibirien und Turan (Westturkistan) sind Teile des russischen Reiches. 0. Masten. China hat fruchtbaren Boden und ein für den Anbau günstiges Klima, daher kann es eine zahlreiche Bevölkerung ernähren. Auf einer Fläche, die noch nicht die Hälfte Europas umfaßt, wohnen 350 Mill. Menschen; das ist fast so- viel wie in ganz Europa. (Das Deutsche Reich ist aber noch dichter besiedelt als China.) Am stärksten besiedelt sind die Küstenländer, die vom reißenden Hoanghost durchflossene Ebene und das mittlere und untere Tal des Jangtsekiang. Die Chinesen bauen im 17 unsere Getreide und Gemüse, in der Mitte und im 8 Maulbeerbäume (für die Zucht der Seideuraupe, die in China heimisch), Tee, Reis. Die größte Stadt des südlichen China ist Canton; südlich davon liegt die den Eng- ländern gehörige Insel Hongkong, deren Hafen lebhaften Schiffsverkehr hat. Regen Handel mit Europa treibt Schanghai. Richt am Meere liegen Nankings —Südstadt) und die Hauptstadt Pekings Nordstadt); für die letztere ist Tientsin Seehasen. Auf der kohlenreichen Halbinsel Schantung liegt die deutsche Kolonie Kiautschou. Die dort wohnenden Chinesen treiben Landwirtschaft. Rauheres Klima als China hat die im nördlichen Teile vom Amur durch- flossene Mandschurei. Die Halbinsel Korea bringt dieselben Erzengnisse wie Nordchina hervor. Das Kaiserreich Japan besteht aus den japanischen Inseln (wie heißen die vier großen?), den Kurilen und Formosa. Auf der Hauptinsel Hondo zeichnet sich der dem Stillen Ozean zugekehrte Teil durch große Fruchtbarkeit aus, da Bergketten die vom Festland herüber- wehenden kalten Winde abhalten. Japan bringt dieselben Erzeugnisse hervor wie China; bedeutender entwickelt ist die Industrie. Darin und in verschiedenen staat- lichen Einrichtungen, wie z. B. im Post- und Kriegswesen, haben sich die Japaner, die (wie die Chinesen, Mandschu und Koreaner) Mongolen sind, die europäischen Staaten, vor allem Deutschland, zum Muster genommen. Die Japaner stehen daher von allen Ostasiaten auf der höchsten Entwickelungsstufe. Die größte Volks- dichte weisen die Gegenden der Hauptstadt Tokio stokjoj und von Osaka und Kioto auf. D. Südostasten. In welchem Lande entspringen die drei großen Ströme Hinterindiens? Infolge des Regenreichtnms sind die von 17 nach 8 verlaufenden Gebirge dieser Halbinsel mit schönen Wäldern bedeckt, die vorzügliches Schifssbauholz liefern, und die Flußebenen gehören zu den fruchtbarsten Ländern der Erde. Hauptsächlich wird Reis gebaut, der meiste in den Dellen des Mekong (französischer Besitz wie die Ostküste und das an der chinesischen Grenze gelegene Tongking) und der Jrawadi [iräroabi] (englischer Besitz). Haupthandelsplätze für Reis: Saigon st — gelber Fluß, so benannt nach dein gelben Schlamin, den er mit sich führt.

5. Deutsches Realienbuch - S. 230

1909 - Stuttgart : Franckh
230 Eisenbahnen und Telegraphen schon Eingang gefunden. Das Beispiel Japans hat auch die Chinesen etwas aus ihrer Selbstzufriedenheit aufgerüttelt. Da die Europäer dieses dichtbevölkerte Land als Obsatzgebiet für ihre Maren wollten, erzwangen sie sich den Zugang nach China und das Recht des Handels, heute sind nun schon mehrere Häfen für Europas Kaufleute geöffnet. Im Innern des Reiches jedoch ist die Feindschaft gegen die Fremden immer noch groß, und nur an der Küste spielt sich der Warenaustausch bis jetzt ab. Gebräuche. Zäh hängt der Chinese an seinen alten Bräuchen. Er bedeckt das Haupt beim Grüßen, dem Gast wird der Ehrenplatz links vom Hausherrn angewiesen, die Trauerfarbe ist weiß. Der Chinese ißt an Stelle des Brotes seinen Reis und trinkt nur Tee. Statt der Gabel benützt er Stäbchen aus Bambus oder Elfenbein. Das verderbliche, nervenzerrüttende Bauchen von Opium, dem verdickten Milchsaft der Mohnpflanze, mit dessen vertrieb von Indien nach China die Engländer großen Profit machten, ist jetzt verboten. Religion. Das niedere Volk betet zu Buddha, dessen Zerrbilder in den Tempeln aufgestellt sind, ist aber tief in Oberglauben verstrickt. Durch Verbeugungen, Räucherungen, Verbrennung von Gebetszetteln und dergleichen mehr wird der Götzendienst abgemacht,- die Befolgung von Buddhas menschen- freundlichen Lehren macht dem Chinesen wenig Zorge. — Die vornehmen folgen den Onweisungen des weisen Konfuzius, der die Onbetung des Himmels und der verstorbenen (den Ohnendienst) lehrte. Zeine Hauptsittengebote sind: Erkenne dich selbst! und: Beuge dich unter das Schicksal! Das Christentum findet schwer Eingang, doch gibt es nun etwa l Mill. Christen in China. Regierungssorm. Der Kaiser nennt sich ,,5 o h n des hi m m e l s", sein Land „dar Land der Mitte". Er genießt göttliche Verehrung. Die Residenz ist Peking, wo die kaiserlichen Paläste und Gürten von einer besonderen Mauer umschlossen sind und bei Todesstrafe von niemand betreten werden dürfen. Um den Ockerbau zu ehren, pflügt der Kaiser alljährlich mit silbernem Pflug ein Feld in seinem Garten und besät es selbst mit Reis, Weizen, Gerste, Hirse und Bohnen. — Die Beamten heißen wir Europäer Mandarinen. Nur durch viele Prüfungen steigen diese von würde zu würde. Die Städte. China hat viele Millionenstädte. Im Norden liegt die Hauptstadt Peking mit der Hafenstadt Tientsin. Om I a n g t s e k i a n g ist Nanking mit der Hafenstadt Schanghai. Im Süden, nahe dem Z i K i a n g , liegt Ranton, am Meere die britische Insel Hongkong mit der Stadt Viktoria, dem wichtigsten Handelshafen für den europäischen verkehr Chinas. B Die Nebenländer Chinas. Die Mandschurei, ein Tiefland südlich vom Amur, hat fruchtbares Ocker- land, gute Weiden und reiche Wälder. Durch dieses chinesische Gebiet läuft ein Strang der sibirischen Bahn nach dem russischen Hafen Wladi- wostok. Die Russen, welche die Mandschurei zur Obrundung ihres Gebietes möch- ten, und die Japaner, die dieses Rornland notwendig brauchen konnten, auch schon

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 33

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 33 Die Bewohner sind Mongolenvölker und größtenteils Nomaden. Die wilden Mongolenstämme haben sich zu Zeiten gleich verheerenden Strömen über die Kulturländer Europas, Chiuas und Indiens ergossen. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist sehr gering (auf 61/* Mill. qkm nur über 9 Mill ©.)■ Alle Hochländer sind Nebenländer des chinesischen Reichs. Ii. Ostasien. 1. Die Mandschurei, das u.ö. der chinesischen Neben- länder, gebirgig, reich au Weideflächen, Wald und Ackerland, ist das Stamm- land des jetzigen chinesischen Kaiserhauses. 2. China tritt mit halbkreisförmiger, feingegliederter Küste ans Meer, ist im 8. und im Innern überwiegend Gebirgsland, im N. ein großes Tief- land um den Unterlauf der beiden Ströme, H o a n g h ö (gelber Fluß) und Jangtsekiäng (blauer Fluß). Wichtige Pässe der Nordgrenze sind dnrch starkes Mauerwerk abgesperrt, der Überlieferung nach Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen Mauer", welche in alter Zeit zum Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut sein soll. — Das Klima Chinas ist ein sehr günstiges, und das Land von großer Fruchtbarkeit. Weizen im N., Reis im S. sind die Hauptsrüchte, außerdem Thee und Baumwolle. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. — Steinkohlenlager und Reichtum an Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. Die Chinesen sind Mongolen. Ihre Anzahl macht den 4. Teil aller Bewohner der Erde aus. Die meisten bekennen sich zum Buddhismus. Der Chinese ist sehr arbeitsam, sparsam und genügsam. Er hält mit bei- spielloser Zähigkeit an uraltem Herkommeu und altersgrauen Überlieferungen fest und ist sür europäische Kultur wenig zugänglich. Schon lange vor den Europäern kannten die Chinesen die Buchdruckerkunst, das Papier, die Stein- kohlenfeueruug, das Schießpulver, das Porzellan, die Gasbeleuchtung u. a. europäischen Erfindungen. Sie liefern auch heute noch ausgezeichnete Seiden- und Baumwollenwaren, Porzellansachen, Lackwaren und Tusche. Die Haupt- nahrnngsqnelle ist aber der Ackerbau. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit Gärten und Gemüsefeldern, ja ganzen An- siedeluugeu, Der Kaiser Herrschtals „Sohn des Himmels" unumschränkt über das „Reich der Mitte". Seine Residenz ist Peking. Außer dieser giebt es in China noch mehrere Millionenstädte. Eine derselben im 8. des Reichs ist C an ton. 3. Das Königreich Korea, eine gebirgige Halbinsel zwischen dem japa- nischen und dem gelben Meer, ist von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Bis in die neueste Zeit war es dem Auslande verschlossen. 4. Japan, (Land des Sonnenaufganges), so groß und volkreich wie Norddeutschland, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Inseln sind durchweg gebirgig und vulkanisch. Das Klima ist ozeanisch, und da die 0.-Küste von einer warmen Meeresströmung bespült wird, wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8. gedeiht Reis, Thee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner sind Mongolen, verehren ihre Ahnen oder sind Budd- histen. Seitdem Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur in Bezug aus Gewerbe, Eiseubahueu, Heer- und Unterrichts- Tronin au, Schulgeographie I. Z

7. Europa ohne Deutschland - S. 126

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 126 — Inselgruppen. Japan liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhasten Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavaboden und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Sie bildet in Japan die wichtigste Beschäftigung der Bewohner. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten angepflanzt. In den Wäldern findet sich der Kampferbaum, dessen Holz und Wurzeln wichtige Ausfuhrgegenstände sind. Der Bergbau fördert Kohlen, Kupfer und Porzellanerde in großer Menge. 2. Das Volk. Die Japaner sind ein kluges, begabtes Volk. In Lackarbeiten leisten sie Vorzügliches; ihre Porzellan- und Majolika- waren sind ausgezeichnet. Beim Bemalen derselben verwenden sie Abb. 77. Japanerinnen in einer Teegesellschaft. glänzende Farben, deren Zusammensetzung den Europäern ein Ge- heimnis ist. Ebenso geschickt sind die Japaner in der Papierfabrikation, in Holz-, Elfenbein- und Perlmutterarbeiten. Im Gegensatz zu den Chinesen verschlossen sie ihr Land den Fortschritten der europäischen Kultur nicht. Sie öffneten den fremden Schiffen ihre Häfen und schickten auf die europäischen Hochschulen junge Leute, die dort studierten und die erworbenen Kenntnisse in ihrer Heimat verwerteten. Die ja- panische Industrie hat sich mächtig entwickelt und macht den europäischen Fabrikaten in Ostasien und auf den Inseln des Stillen Ozeans eine scharfe Konkurrenz. Der Hauptausfuhrartikel ist auch in Japan Seide. Schulen, Heer- und Verkehrswesen sind nach europäischem Muster ein- gerichtet. Welche Klugheit, Energie und hingebende Vaterlandsliebe in diesem begabten Volke leben, hat der Krieg mit Rußland

8. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 20

1874 - Langensalza : Beyer
20 9. Die ostindischen Inseln haben wahrscheinlich einst Asien mit Austra- ^ien verbunden. Man unterscheidet: a) Die vier großen Sundainseln: Sumatra, Java (Batavia, bedeutende Handelsstadt mit 160,000 Einw.), Borneo undcelebes. Sie haben einen überaus reichen Pflanzenwuchs und erzeugen Reis, Kaffee, Zuckerrohr, kostbare Pracht- und Farbehölzer, Pfeffer, Indigo u. s. w. b) Die kleinen Sundainseln. c) Die Molukken oder Gewürzinseln, wegen ihres Reichthums an den edelsten Gewürzen so benannt. ä) Die Philippinen, äußerst fruchtbare Inseln. Ii. Das chinesische Reich umfaßt beinahe das ganze hinterasiatische Hochlanh und außerdem die Tiefländer des Hoangho und ^antse-Kiang. Es ist das bevölkertste und nächst dem russischen Reiche das größte der Erde und besteht aus dem eigentlichen China, der Mandschurei, der Mon- golei, Jli oder dem Westlande, Tibet und verschiedenen Schutzstaaten. 9/io der Bevölkerung kommen auf das eigentliche China. Im Ganzen soll China 470 Millionen Einwohner haben. Aus China kommt der berühmte Thee; außerdem erzeugt es Seide, Reis, Baumwolle, China u. s. w. Die Chinesen haben schon in den ältesten Zeiten eine gewisse Bildung erreicht, sind aber seit Jahrtausenden auf derselben Stufe stehen geblieben. Um das Land vor den Einfällen der rohen Völker Nord- und Mittelasiens zu schützen, haben die Chinesen vor 2000 Jahren eine ungeheure, 275 Meilen lange Mauer aufgeführt. Fremden war bis in die neuere Zeit der Zutritt in ihr Land verboten. Die Chinesen sind ein überaus stolzes Volk, ihr Land halten sie für den Mittelpunkt der Erde, sich für die Herren derselben, und an Klugheit dünken sie sich über alle anderen Menschen weit erhaben. Die bedeutendsten Städte sind: Peking, das lange Zeit als größte Stadt der Welt galt, aber nur wenig über 1 Mill. Einw. haben soll. Die Stadt hat 5 Meilen im Umfange und enthält Tausende von Palästen. Nanking mit berühmten Porzellanthurm, 1 Mill. Einw., Kanton, erste Handels- stadt des Reichs mit 1 Mill. Einw. — In Tibet Lhassa, heilige Stadt der Buddhaisten. 11. Japan besteht aus den vier größern Inseln Nipon, Jesso, Sikok und Kiusiu, sowie aus mehreren kleineren Inseln. Das Klima ist warm und feucht. Japan erzeugt den besten Reis, aber auch andere Getreidearten. Die Japanesen sind ein den Chinesen sehr verwandtes, bildungsfähiges Volk. Auch Japan war wie China bis in die neueste Zeit den Fremden ver- schlössen. Jetzt ist das anders. Der Verkehr mit Europa wird eifrig befördert, und europäische Sitte und Kultur brechen sich mit raschen Schritten Bahn. Japan hat 18 bis 22 Mill. Einw. Hauptstädte sind Mijako mit 500,000 und Jeddo mit 2 Millionen Einwohner (beide auf der Insel Nipon). 12. Sibirien, ein ungeheures Tiefland, übertrifft Europa an Größe und nimmt den dritten Theil von ganz Asien ein , hat aber nur gegen 8 Mill. Einwohner. Nur in seinen südlichen Theilen erzeugt es Getreide, Obst, Wein und Südfrüchte, die nördlichen Theile liefern Pelzthiere, die Gebirge Gold, Silber und Platins. Städte: Tobolsk und Jrkutsk.

9. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 192

1907 - Detmold : Meyer
192 kahl und flechten die Scheitelhaare zu einem Zopf, der den Nacken herunter- hängt. Der. Zopf ist das Zeichen der Unterwerfung unter den Kaiser. 6. Religion. Die meisten Chinesen bekennen sich zur Lehre des Buddha. Andere sind Anhänger der Lehre des Konfuzius, eines chinesischen Weisen, dessen Hauptsatz lautet: „Tue nur das, was du willst, daß dir geschieht!" Er fordert die Anbetung des Himmels und die Verehrung der Ahnen, d. h. der Seelen der Verstorbenen. Wie diese, so werden auch die Eltern bei den Chinesen hochgeehrt. Der Kaiser nennt sich Sohn des Himmels und Vater aller Chinesen; er genießt fast göttliche Verehrung und ist der unumschränkte Beherrscher des Landes. 7. Handel und Verkehr. Bis vor einem halben Jahrhundert war China den Europäern fast ganz verschlossen, nur einige Küstenstädte dursten von den Fremden betreten werden. Die Chinesen haßten und verachteten die Europäer und nannten sie fremde Teufel und rotborstige Barbaren. In der letzten Zeit aber ist das Land den Fremden geöffnet worden. Missionare und Kaufleute sind in das Land eingedrungen. Das Christen- tum hat schon Tausende von Anhängern gewonnen. Auch der Handels- verkehr hat immer mehr zugenommen. Im Jahre 1900 zwar entstand ein großer Ausstand der Fremdenfeinde oder Boxer. Sie ermordeten den deutschen Gesandten in Peking und belagerten die Europäer in dieser Stadt. Da sandten die Großmächte Europas Truppen nach China, welche unter dem Oberbefehl des Grasen Waldersee die Aufrührer vertrieben. 8. Städte. Die Hauptstadt des Reiches ist Peking. Sie liegt im Norden, nicht weit von der Großen Mauer und hat Isis Mill. E.; süd- östlich davon nach dem Meere hin liegt Tientsin. Früher war Nanking am Jangtsekiang die Hauptstadt. Es ist noch jetzt der Hauptsitz der Ge- lehrsamkeit und der Industrie. Das Jangtsetal ist der fruchtbarste und dichtestbevölkerte Teil des Landes. Zahlreiche Großstädte sind hier entstanden, wie H ankau und Hang tschau. Der wichtigste Hafen des Jangtse- gebietes ist Schanghai. Der Hauptort Südchinas ist Kanton; es soll 2 Mill. E. haben und ist die größte Stadt Asiens. Auf der Insel Honkong besitzen die Engländer die Hafenstadt Viktoria. Eine portu- giesische Besitzung ist Macao. 9. Kiautschou. Zwischen den Mündungen des Gelben und Blauen Flusses erstreckt sich die Halbinsel Schantung ins Meer. An der Süd- küste derselben hat Deutschland die Bucht von Kiautschou als Pachtgebiet übernommen und hier den Hasen Ts int au angelegt. Derselbe ist für uns sehr wichtig als Stützpunkt unserer Kriegsschiffe, welche zum Schutze der Deutschen im fernen Ostasien sich ständig aufhalten. Die Halbinsel Schantung ist reich an Steinkohlen. Das Pachtgebiet ist 500 qkm groß und hat 120 000 Bewohner. 10. Die Mandschurei liegt nördlich vom eigentlichen China und reicht im Norden bis zum Amur. Sie ist ein waldreiches, fruchtbares Land, das von Nomaden, den Mandschu, bewohnt wird. Der Hauptort ist Mukden. Wie die Mandschurei, so gehören auch Tibet, Ostturkestan und die Mongolei dem Namen nach zum Chinesischen Reiche.

10. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 75

1882 - Breslau : Hirt
Japan. — Russisches Asien. 75 Im Süden : Wcanton, Mill. Einw., die erste chinesische Stadt, welche fremdem Handel die Thore öffnete. In der Nähe die kleine Insel Hong- kong, welche den Engländern gehört. — Die Inseln Hainän im S. und Formösa im O. sind chinesisch. b. Die Mandschurei im No. von China von den kräftigen Mandschu bewohnt; sie treiben Ackerbau und Viehzucht. c. Die Mongolei, westlich vom Chingan, das Land der nomadischen Mongolen. »Maimatschin, an der sibirischen Grenze, treibt den Haupt- Handel (Thee) nach Rußland hinüber. ä. Tibet (mit Olasa) westlich von China, wird von einem den Chinesen verwandten Stamme dünn bevölkert. g. Ostturkestän, im Mittelpunkte Asiens gelegen und vom Tarim durch- flössen. Bedeutend sind nur (Zkäschgar und Mjarkand an der Kara- wanenstraße von West- nach Ostasien. f. Selbständig ist das Königreich Korea, „das Reich der 10000 Inseln". Es hat sich bis jetzt den Fremden ganz verschlossen. 7. Japan. Lage und physische Beschaffenheit. Von der Südspitze Kamtschatkas bis zur Insel Formosa erstreckt sich das Jnselreich Jap an. Man unter- scheidet drei Teilei im N. die Kurilen; in der Mitte Jeso und das eigentliche Japan (Nipon, Sikoko und Kiitsiu); im S. die Riu-kiu- Inseln. Nur die Mitte, etwa so groß wie Großbritannien und Irland, ist stark bevölkert. Alle Inseln sind gebirgig und mit einer langen Reihe von Vulkanen besetzt. — Das Klima ist im Winter wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande, da an der Ostküste Japans ein warmer Meeresstrom (hier Kuro-Siwo genannt) entlang zieht. Die Vegetation wechselt nach der Höhenlage: in den oberen Höhen gedeihen Nadelhölzer, in den fruchtbaren Thälern südliche Gewächse. politisches. Die Japanesen sind mit den Chinesen verwandt und ebenso kunstfertig wie diese; sie verschließen sich aber nicht so den Neuerungen wie die Chinesen. Von ihren Produkten führen sie besonders Thee und Seide aus. Ihr Kaiser (Denno) herrscht unumschränkt. An der Ostküste von Nipon: jjdokio* (früher Jedo genannt), 800 T. Einw., am Fuße des höchsten Vulkans. — Im S.: Wkiöto, 230 T. Einw., die frühere Residenz, ebenso wie die Hafenstadt Wosäka, 270 T. Einw., sehr handelsthätig. An der Westküste von Kiusiu: Onagasaki, wichtige Handelsstadt für China und die Europäer. 3. Nussisches Asien. Wegrenzung und Oröße. Der Rest von Asien, also der Norden und Nordwesten des Kontinents, ist den Russen uuterthan. Im S. bilden Iran und China die Grenze; im W. das schwarze Meer, der Nordrand der kaspischen Senke und das Uralgebirge; im N. das Eismeer bis zur Beringsstraße; im O. das ochotskische und japanische Meer. Europa hätte 1-^mal Platz in diesem großen Räume und doch wohnen nur wenige (8) Millionen Menschen darin.

11. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 49

1900 - Gießen : Roth
Men. 49 ist das Land im O. Selbst auf dem Wasser, auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln stellt man auf Flößen von Bam- bus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt und auf der man eine Wohnung er- richtet und ein Gärtchen anlegt. Ausfuhrartikel Chinas sind Thee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptnahrung der Chinesen bilden Fische und Reis, das Haupt- getränk ist der Thee. Rattenbraten gilt als Leckerbissen. Wenn der Reis mißrät, ent- steht leicht Hungersnot. Durch das Opiumrauchen zerstören viele ihre Gesundheit. Die Chinesen sind ein gebildetes Volk. Das Porzellan, das Schießpulver, die Buchdruckerkunst kannten sie lange vor den Europäern. In manchen Kunstfertigkeiten, namentlich in Schnitzereien und eingelegten Arbeiten, sind sie durch ihre Geduld und Ausdauer den Europäern überlegen. Die Chinesen haben eine gelbe Hautfarbe, Schlitz- augen und geringen Bartwuchs. Sie sind sehr höflich, aber falsch; auch ihre Reinlich- keit ist nicht besonders groß. Durch ihre Genügsamkeit sind sie den Angehörigen der weißen Rasse, wo sie mit ihnen in Wettbewerb treten, überlegen. Städte: Peking, die Hauptstadt, liegt nicht allzuweit von der großen Mauer; ihr Hafen ist Tientsin; Nanking am Jang-tse-kiang; Schanghai (schanghe) und Kanton sind die Hauptplätze für den chinesisch-europäischen Handel. Macao (makau) ist eine portugiesische und Hongkong (Victoria) eine englische Stadt. Beide liegen auf kleinen Inseln unterhalb Kantons an der Miinduitg des Si-kiang. Deutschland erwarb die Bucht von Kiautschou im gelben Meer als Flottenstation und Handelsniederlassung. Nordöstlich von China liegt die Mandschurei, gebirgig und vom Amur durch- strömt. Nur das Land rechts des Amur ist noch chinesisch, die nördliche Hälfte und das ganze Küstengebiet sind russisch. — Das östliche Jnnerasien, die Mongolei umfaßt die Wüste Gobi. Die Mongolen erkennen den Kaiser von China als ihren Oberherrn an, und entrichten einen Tribut. — Der westliche Teil Jnnerasiens, Ost- Turkestan, wird von Türken bewohnt. Jarkand ist ein wichtiger Handelsplatz. — Den Süden Jnnerasiens füllt das von China abhängige Priesterreich Tibet, der Hauptsitz der Buddhisten. Nahe der Hauptstadt Lhassa, d. i. Gottes Stätte, wohnt der Oberpriester, Dalai-Lama. Zu China gehört noch die Insel Hainau; Formosa wurde an Japan abgetreten. Das Königreich Korea auf der gleichnamigen Halbinsel mit der Hauptstadt Söul war früher von China abhängig, ist aber seit 1895 selbständig. Nach Sprache und Sitten ähneln die Bewohner mehr den Japanern. Im Himalaya liegen noch zwei kleine unabhängige Staaten: Butan und Nepal. Der zwischen beiden befindliche Paßiibergang ist in englischem Besitz. 5. Das Kaisertum Japan, etwa von der Größe des Königreichs Preußen, mit 44 Mill. Ew., besteht aus vier größeren und vielen kleineren Inseln, die sich von Korea bis zur Insel Sachalin hin- ziehen und das japanische Meer im O. begrenzen. Die Inseln sind gebirgig und haben vulkanischen Charakter. Ein Vulkan auf Nipon ist 3770 in hoch. Das Klima ist wegen des Meeres und infolge eines warmen Stromes, der an der Ostküste vorüber- zieht, gleichmäßig mild. Ausfuhrartikel sind wie bei China Thee, Seide, Schnitzereien und in neuerer Zeit lackierte Holzwaren, Steinkohlen, Schwefel. Die Japaner sind den Chinesen nahe verwandt, doch viel gewandter, reinlicher und zuverlässiger als diese. Ihre Sprache ist mehrsilbig, während die chinesische Sprache nur einsilbige Wörter hat. Europäischer Kultur sind sie sehr zugänglich. Eisenbahnen, Telegraphen und Posten sind eingeführt, niedere und höhere Schulen errichtet. Selbst der Armee und der Staatsverwaltung hat man einen europäischen Zuschnitt gegeben. Die Religion der Japaner gipfelt in einer Verehrung der Sonne und der Vorfahren. Viele sind auch Buddhisten. In neuerer Zeit findet das Christentum immer mehr Eingang. Die Hauptstadt und Residenz des Mikado oder Kaisers, Tokio mit dem Vor- hafen Jokohama, liegt auf der Ostküste der Insel Nipon. (11/2 Mill. Ew.) Kioto ist der Mittelpunkt des japanischen Gewerbfleißes; Osaka mit 480000 Ew. ist eine bedeutende Hafenstadt; auf Kiusiu der Haupthafen Nagasaki. Geographie. A. (Emil Roth in Gießen.) 2. Anst. 4.

12. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 61

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
61 Staaten. § 140, 141. § 140. Das französische Indien umfaßt besonders das östliche Hinter- indien. Bedeutend ist seine Ausfuhr an Reis. Das niederländische Indien umfaßt beinahe alle Sundainseln und die Molukkeu. Es versendet vor allem Tabak, Tee, Chinin, Zucker, Gewürze, Indigo, Kopra, Guttapercha und Zinn (besonders von der Insel Vanka). Die Haupt- stadt ist Batavia auf Java. Den Vereinigten Staaten gehören die Philippinen. Die Hauptstadt Manila hat lebhaften Handel. Die Inseln führen besonders Hanf, Zucker, Kokosnüsse, Tabak und Zigarren aus. Deutschland besitzt in Asien nur Ki au tschau (§ 142). B. Selbständige Staaten. § 141. Das Kaiserreich China (11 Millionen qkm, 433 Millionen Ein- wohner. Die Bevölkerungsangabe beruht auf Schätzung) umfaßt das eigentliche China, die Mandschurei, die Mongolei, Ostturkestan und Tibet. Die Mongolei und Ostturkestan dehnen sich meist in dem Hanhai aus. Vorbereitende Aufgaben wie bei § 137. China ist wohl das älteste Kulturland der Welt. Die Chinesen erfanden und benutzten schon lange vor den Europäern das Papier, den Buchdruck, das Schießpulver, den Kompaß und das Porzellan. Die Zucht des Seidenschmetter- lings soll schon 2600 v. Chr. eingeführt worden sein. Hervorragend sind auch ihre Leistungen im Kunstgewerbe. Wissen und Bildung schätzt der Chinese hoch. Schon vor 1500 Jahren gab es dort in jedem Dorfe eine Volksschule. Durch eine hohe Mauer über Berg und Tal (2500 km = Paris—moskau) schützten die Chinesen sich gegen die kriegerischen Nomadenvölker der Mongolei. Sie schauten wegen ihrer hohen Bildung mit Verachtung auf ihre barbarischen Nachbarn und schlössen sich darum immer mehr von den Fremden ab. Dadurch erstarrte ihre Kultur, und so kam es, daß die erst später zur Kultur erwachten europäischen Völker sie weit überflügeln konnten. — In jüngster Zeit, nachdem die Chinesen die Erfolge Japans gesehen haben, wenden sie sich nach und nach der europäischen Kultur zu. Nach langem Widerstreben haben sie den Fremden 30 Vertragshäfen geöffnet. — Die dichteste Bevölkerung besitzt das eigentliche China (103 Einwohner auf 1 qkm); die Mandschurei zählt nur 17 auf 1 qkm und die Länder Hochasiens sind nicht stärker besiedelt als Nordasien. Am engsten wohnen die Menschen in der Chinesischen Tiefebene zusammen. Hier kommen in der Provinz Schantung sogar 264 Einwohner auf 1 qkm. China ist das Land der Millionenstädte. Die Hauptstadt ist Peking [14]. Der Vorhafen Pekings (wie Cuxhaven von Hamburg) ist Tientsin . Am unteren Jangtsekiang liegt Nanking Xx, die alte Hauptstadt; ihr Vorhafen Schang- Hai /s\^ ist der wichtigste Auslandshafen Chinas. Am Südchinesischen Meer liegt Kanton [7]; vor ihm auf einer britischen Insel der britische Riesenhafen Hongkong /X, der nach London den größten Umsatz hat; die Hafenstadt heißt

13. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 86

1910 - Leipzig : Warting
86 Vierter Abschnitt. zellanturm). Schang-Hai, 650 000 Einw., an der Mündung des Jang- tse-kiang, der bedeutendste der Vertragshäfen; daher hier zahlreiche enro- päische Kaufleute. Canton, 1,6 Mill. Einw., nahe der Mündung des Si-kiang, das jahrhundertelang den Verkehr Chinas mit den Fremden allein vermittelte. In der Nähe die englische Besitzung Hona - kon iv auf inet felsigen Insel und das portugiesische Macao. Deutsch-Kiautschou ^auf der Halbinsel Schantuug. Der Verkehr im Innern Chinas war bis vor kurzem auf die Wasserstraßen und die meist sehr schlechten Landstraßen beschränkt, da die Chinesen sich gegen den Bau von Eisenbahnen sträubten. Im letzten Jahrzehnt sind durch europäische Ingenieure und meist mit europäischem Kapital eine Reihe von Eisenbahnen angelegt. Die wich- tigsten sind die Eisenbahn Tientsin-Hankau-Cautou und die von Tsingtau durch die Halbinsel Schantung, an die sich eine Bahn von Schanghai nach Peking anschließt. 2. Die Mandschurei, eine im W. von Chingan-Gebirge begrenzte, von einzelnen Hügel- und Bergketten durchzogene Tiefebene, meist reiches Weideland. Der Amur, mit 2 Quellflüssen, in der Mongolei entspringend, durchfließt die Hochebene in einem nach 8. konvexen Bogen. Ii. Das Japanische Reich, 670 000 qkm, mit 70 Mill. Einw., umfaßt das eigentliche Japan, 380 000 qkm, 55 Mill. Einw., die Kurilen und die durch die Kriege mit China und Rußland gewonnenen Neuerwer- buugeu, die Insel Formosa, die Halbinseln Korea und Liantnng und die Südhälfte der Insel Sachalin. Das eigentliche Japan besteht aus 4 größeren Inseln, Jesso, Nipon oder Honschin, Schikokn und Kiuschiu, deren sehr nnregel- mäßige Gestalt sich daraus erklärt, daß sie die Trümmer mehrerer Gebirgs- ketten darstellen. Zahlreiche Vulkane, darunter mehrere noch tätige, er- heben sich hier wie in den meisten Bruchzonen der Erde. Der höchste ist der (nicht mehr tätige) Fndschijama, 3750 m auf Nipon, ein imposanter, schneegekrönter Gipfel, der heilige Berg der Buddhisten. (Abb. 45). Auch von Erdbeben wird Japan häufig erschüttert. Die vielfach tief eingeschnittene Küste ist reich an guten Häfen. Das Klima Japans ist dank seiner insularen Lage und der Wirkung der warmen Meeresströmung ^Hnro-schio,) die die Ostküste umspült und einen Zweig auch ins Japanische Meer sendet, sehr milde und gleichmäßig. Die Japaner waren bis vor kurzem iu ihrer Kultur ganz von China abhängig und schlössen sich gegen Fremde streng ab. Seit 50 Jahren aber hat sich ein bedeutender Umschwung vollzogen. Sie haben ihre Häfen dem Verkehr mit Europa und Nord- Amerika geöffnet und sich überraschend schnell viele Errungenschaften europäischer Kultur angeeignet. Auch ist Japan seit 1868 ein konstitutioneller Staat. Ackerbau (namentlich Reis und Gemüsebau) ebenso wie Industrie und Handel stehen in hoher Blüte, daher ist auch die Bevölkerung ein^ außerordentlich dichte. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Tee, Seide, lackierte Waren und Bronzearbeiten. Qh+fc Hptst. Tokio, 2,2 Mill. Einw., an einer tiefen Bucht Nipons gelegen, ly ' die größte Stadt Asiens, mit dem Vorhafen Yokohama. In Süd-Nipon *,.• '4t-X die bedeutende Industriestadt Kioto, 400 000 Einw., und die Hafenstadt . Osaka, 1,2 Mill. Einw. Auf Kiuschiu Nagasaki, 200 000 Einw., welches 3 ^^hauptsächlich den Handel mit China vermittelt. (Taf. 6). Auf der Halb- insel Liautuug die starke, in den letzten Kriegen viel umkämpfte Port Arthur.

14. Nr. 1 - S. 42

1897 - Breslau : Hirt
42 Geographie. § 74. tzhina (größer als Europa, 360 Mill. E.) besteht aus dem eigent- lichen China und mehreren Nebenlüudern (Mandschurei, Mongolei, Tibet, Ost- Turkistän, Koröa). . 1. Das eigentliche China. Es ist größtenteils gebirgig. Um die Mündung der Hauptströme Hoüng-ho (Gelber Fluß) n. Jüng-tse-Kiüng (Blauer Fluß) dehnt sich eine große Tiefebene aus, die vorzüglich kanalisiert ist. Acker- und Gartenbau stehen auf hoher Stufe. Hauptprodukte sind: Reis, Weizen, Baumwolle, Thee, Seide. Das Land ist so dicht bevölkert, daß viele Bewohner auf Schissen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen müssen. Am dichtesten ist die Bevölkerung um die Mün- dung der großen Ströme. — Die Chinesen gehören zur mongolischen Nasse und sind ein gebildetes Volk. Viele wichtige Erfindungen (Porzellan, Schießpulver, Buchdruckerkunst, Kompaß) kannten sie vor den Europäern. Früher schlossen sie sich gegen andere Völker streng ab. Um das Reich vor dem Eindringen fremder Völker zu schützen, bauten die Chinesen in alter Zeit an der Nordgrenze des Reiches die große chinesische Mauer, die aber ihren Zweck nicht erfüllt hat. Die Kleidung der Chinesen ist weit und bequem. Die Männer lassen sich den Kopf zur Hälfte rasieren und pflegen den nach hinten hängenden Zopf sorgfältig. Reis und Fische bilden die Hauptnahrung, ihr Getränk ist der Thee. Ihr Kaiser wird Sohn des Himmels genannt und führt ein äußerst strenges Regiment. Peking (500?), Hauptstadt. Nanking (Nanking-Zeugü Schang-hai, Handel. Kanton, etwa 2 Mill. E.; ein ganzes Stadtviertel besteht aus bewohnten Schissen und Flößen mit Häusern. Einen selbständigen Staat bildet das Königreich Korea auf der gleichnam. Halbinsel. 2. Mittelasien, ein gewaltiges Hochland, im S. vom Himalaya, im N. vom Altai-Gebirge begrenzt, ist zum größten Teil Wüste (Gobi). An manchen Stellen be- finden sich fruchtbare Oasen. Mongolen ziehen in diesen rauhen und unwirtlichen Gegenden umher. Sie leben meist nomadisch unter Filzzelten und nähren sich von ihrem Vieh. — Der mittlere Teil dieser Hochebene ist die Mongolei. Südlich davon liegt Tibet, die asiatische Schweiz; Viehzucht ist Hauptbeschäftigung der Bewohner. Lhasa Sitz des Dalai-Lama, des geistlichen und weltlichen Oberhauptes von Tibet. Im N.o. der Mongolei liegt die Mandschurei, im W. Ostturkistan. 8 75. Japan besteht aus mehreren großen und vielen kleinen gebirgigen Inseln. Die größte ist Nippon. Japan ist ein gesegnetes Land. Die Äcker sind aufs sorgfältigste bebaut (Reis, Baumtvolle, Gemüse). Wo der Bergab- hang nur eine schmale Terrasse, der Gipfel eine kleine Plateanfläche bildet, haben emsige Hände Erdreich hinaufgetragen und Beete angelegt. Der Thee- strauch und der Maulbeerbaum (Seidenzucht) werden in großer Menge an- gebaut. Die Japaner sind klein und zierlich gebaut, freundlich und heiter, höflich und zu- vorkommend. An Kunstfleiß stehen sie den Chinesen nicht nach. Die japanischen Seiden- zeuge übertreffen noch die chinesischen. Abendländische Kultur findet immer mehr Ein- gang. Eisenbahnen, Posten, Telegraphen find eingebürgert; junge Japaner machen Studienreisen nach Europa und Nordamerika. Thee ist das Lieblingsgetränk, Reis das Hauptnahrungsmittel der Japaner. Seide und Thee sind die wichtigsten Ausfuhr- produkte. An der Spitze des Reiches steht ein Kaiser, der weltlicher und geistlicher Herrscher ist. Tokio (1 Mill.), Hauptstadt. Osaka (über 40o), Haupthandelsstadt. Jokohama, der wichtigste Hafen Japans. § 76. Das russische Asien. 1. Sibirien, größer als Europa, hat aber nur gegen 5'Mill. E. Der Norden S. ist eine schauerliche, moorige Ebene, die fast das ganze Jahr zugefroren und mit Schnee bedeckt ist. Hier ziehen nur elende Jägervölker umher und machen Jagd aus Zobel, Hermeline, schwarze und blaue Füchse. Nach Sibirien schickt Rußland seine Verbrecher in die Ver- bannung. Die schlimmsten derselben müssen in den Bergwerken arbeiten.

15. Nr. 19 - S. 42

1901 - Breslau : Hirt
42 Geographie. § 74. Khina (größer als Europa, 360 Mill. E.) besteht aus dem eigent- lichen China und mehreren Nebenländern (Mandschurei, Mongolei, Tibet, Ost- Turkistän, Korea). 1. Das eigentliche China. Es ist größtenteils gebirgig. Um die Mündung der Hauptströme Hoüng-ho (Gelber Fluß) u. Jäng-tse-Kiäng (Blauer Fluß) dehnt sich eine große Tiefebene aus, die vorzüglich kanalisiert ist. Acker- und Gartenbau stehen auf hoher Stufe. Hauptprodukte sind: Reis, Weizen, Baumwolle, Thee, Seide. Das Land ist so dicht bevölkert, daß viele Bewohner auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen müssen. Am dichtesten ist die Bevölkerung um die Mün- dung der großen Ströme. — Die Chinesen gehören zur mongolischen Nasse und sind ein gebildetes Volk. Viele wichtige Erfindungen (Porzellan, Schießpulver, Buchdruckerkunst, Kompaß) kannten sie vor den Europäern. Früher schlossen sie sich gegen andere Völker streng ab. Um das Reich vor dem Eindringen fremder Völker zu schützen, bauten die Chinesen in alter Zeit au der Nordgrenze des Reiches die große chinesische Mauer, die aber ihren Zweck nicht erfüllt hat. Die Kleidung der Chinesen ist weit und bequem. Die Männer lassen sich den Kopf zur Hälfte rasieren und pflegen den nach hinten hängenden §opf sorgfältig. Reis und Fische bilden die Hauptnahrung, ihr Getränk ist der Thee. hr Kaiser wird Sohn des Himmels genannt und führt ein äußerst strenges Regiment. Peking (500?), Hauptstadt. Nlnking (Nanking-Zeug). Schang-hüi, Handel. Cünton, etwa 2 Mill. E.; ein ganzes Stadtviertel besteht aus bewohnten Schiffen und Flößen mit Häusern. Bucht und Gebiet von Kiautschvu skiautschaus gehört uns Deutschen. Einen selbständigen Staat bildet das Königreich Korea auf der gleichnam. Halbinsel. 2. Mittelasien, ein gewaltiges Hochland, im S. vom Himälaya, im N. vom Altli-Gebirge begrenzt, ist zum größten Teil Wüste (Gobi). An manchen Stellen be- finden sich ' fruchtbare Oasen. Mongolen ziehen in diesen rauhen und unwirtlichen Gegenden umher. Sie leben meist nomadisch unter Filzzelten und nähren sich von ihrem Vieh. — Der mittlere Teil dieser Hochebene ist die Mongolei. Südlich davon liegt Tibet, die asiatische Schweiz; Viehzucht ist Hauptbeschäftigung der Bewohner. Lhasa Sitz des Dalai-Lama, des geistlichen und weltlichen Oberhauptes von Tibet. Im N.o. der Mongolei liegt die Mandschurei, im W. Ostturkistan. 8 75. Japan besteht aus mehreren großen und vielen kleinen gebirgigen Inseln. Die größte ist Nippon. Japan ist ein gesegnetes Land. Die Acker sind aufs sorgfältigste bebaut (Reis, Baumwolle, Gemüse). Wo der Bergab- hang nur eine schmale Terrasse, der Gipfel eilte kleine Plateanstäche bildet, haben emsige Hände Erdreich hinaufgetragen und Beete angelegt. Der Thee- strauch und der Maulbeerbaum (Seidenzucht) werden in großer Menge an- gebaut. Die Japaner sind klein und zierlich gebaut, freundlich und heiter, höflich und zu- vorkommend. An Kunstsleiß stehen sie den Chinesen nicht nach. Die japanischen Seiden- zeuge übertreffen noch die chinesischen. Abendländische Kultur findet immer mehr Ein- gang. Eisenbahnen, Posten, Telegraphen find eingebürgert; junge Japaner machen Studienreisen nach Europa und Nordamerika. Thee ist das Lieblingsgetränk, Reis das Hauptnahrungsmittel der Japaner. Seide und Thee sind die wichtigsten Ausfuhr- produkte. An der Spitze des Reiches steht ein Kaiser, der weltlicher' und geistlicher Herrscher ist. Tokio (t Mill.), Hauptstadt, üsaka (über 40«), Haupthandelsstadt. Jokohllma, der wichtigste Hafen Japans. 8 76. Jas russische Asten. 1. Sibirien, größer als Europa, hat aber nur gegen 5 Mill. E. Der Norden S. ist eine schauerliche, moorige Ebene, die fast das ganze Jahr zugefroren und mit Schnee bedeckt ist. Hier ziehen nur elende Jägervölker uniher und machen Jagd auf Zobel, Hermeline, schwarze und blaue Füchse. Nach Sibirien schickt Rußland seine Verbrecher in die Ver- bannung. Die schlimmsten derselben müssen in den Bergtverken arbeiten.

16. Badisches Realienbuch - S. 156

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
156 das Glys, die Buchdruckerkunst und das Schießpulver erfunden. Deshalb schauten sie mit Verachtung auf andere Völker und schlossen sich von ihnen ab. Das ging um so leichter, als das Land von Süden her schwer zugänglich ist. Nach Norden zu errichtete ein chinesischer Kaiser eine 3000 km lange Mauer zum Schutze gegen fremde Einfälle. Die neue Zeit hat die Anschauungen Chinas gewandelt. Die Chinesen sahen, wie die Japaner sich die europäische Kultur erwarben und dadurch Sieger über Rußland wurden. Langsam wird nun das wirtschaftliche und geistige Leben Chinas umgestaltet. Mehrere Hafen- städte wurden dem allgemeinen Verkehr geöffnet. Die europäischen Mächte suchen in China Einfluß zu gewinnen, denn der chinesische Boden ist reich an Schützen. Das Land besitzt die größten Kohlenlager der Welt, die noch der Ausbeute harren; ebenso reich sind die Zinn-, Kupfer-, Silber- und Eisenlager. Der Handelsverkehr zwischen China und Deutschland ist im Wachsen. Deutschland kauft von China Getreide, Baumwolle, Reis, Tee und Seide. China kauft von Deutschland Bauinwollwaren, Farben und Eisenwaren. Der Norddeutsche Lloyd hat regelmäßige Dampferverbindung mit China. China war bis vor kurzem von einem Kaiser beherrscht. Nunmehr aber ist es eine Republik. Die alte chinesische Hauptstadt ist Peking im Norden. Die Hauptstadt des Südens ist Nanking. Die bedeutendsten Vertragshäfen Chinas, die auch Fremden offen stehen, sind Kanton, Schanghai und Tientsin. Das alte China war das Land des Fluß- und Karawanenverkehrs. Auch jetzt sind erst wenige Eisenbahnlinien geballt, die von der Küste ins Innere führen. Die mandschurische Bahn, die Rußland gehört, stellt die Verbindung zwischen Sibirien und Mukden her. Eine deutsche Bahn führt von dem deutschen Hafen Tsingtau durch die Halbinsel Schantung. China besitzt große Nebenländer. Im Norden liegt die Mandschurei, das Tiefland des Amur. Nordwestlich ist dem eigentlichen China die Mongolei vorgelagert. Die Mongolei ist ein ödes Wüstenland; sie ist wichtig als das Durchgangsgebiet für den Karawanen- handel mit Salz und Wolle, Tee und Seide. Die Bewohner sind Nomaden, die Pferde und Schafe züchten. Das Nebenland Tibet ist ein Hochgebirgsland unter priesterlicherherrschaft. Das Haupt der tibetanischen Geistlichkeit ist der Dalai-Lama, der zu Lh asa residiert. Das deutsche Pachtgebiet Kiautschau. Auch Deutschland hat festen Fuß in China gefaßt. Der Stützpunkt der deutschen Macht ist das Pachtgebiet Kiautschau im Süden der Halbinsel Schantung am gelben Meer. Zu dem Gebiet gehört eine große Bucht mit trefflichem Hafen. ^1166)161^ pachtete 1898 Kiautschau auf 99 Jahre dem chinesischen Reiche ab. Ursache dieser Pachtung war die Ermordung deutscher Missionare durch chinesische Rebellen. Mit großem Vorbedacht wurde gerade dieser Teil Chinas ausersehen. Die Provinz Schan- tung erfreut sich eines griten Klimas; die Bevölkerung ist gutartig und fleißig. Der sorgfältig bebaute Boden trägt reiche Ernten von Weizen, Hülsenfrüchten, Mais, Wein, Obst und Gemüsen. Außerdenr erhielt Deutschland das alleinige Recht, in der Provinz Schantung Kohlen- bergwerke und Eiseirbahnen anzulegen. Das Land im Umkreis von 50 km um Kiautschau ist nerürales Gebiet, in welchem China keine Maßnahmen treffen darf ohire Genehmigung Deutschlands. Die Tätigkeit Deutschlands im nerien Gebiet begann mit dem Ausbau des Hafens von Tsingtau. Eine Stadt mit Eisenbahnstationen, Banken, Wasserleitung, Warenhäusern, Kirchen mrd Schrilen sowie ein moderner Freihafen mit Werft und Docks entstanden in kurzer Zeit. Die Bevölkerung des Gebietes betrug 1910 schon über 200000 Personen. Die zweite Aufgabe Deutschlands ist die Erschließung des Gaubee durch Bahnen. Durch die Bahnen werden die Kohlen Sch antun gs zur Küste gebracht und gelangen von hier aris an alle Häfen Asiens. Durch Hebung der Industrie Schantungs wird die Kaufkraft der Chinesen gesteigert; der deutsche Handel erhält dadurch neue Kunden. Zn wenigen Zähren stieg der Handel Tsingtaus auf 120 Millionen. Einfuhr Tsingtaus: Metalle, Farben, Zucker, Bauinwollwaren, Eisenbahnmaterial. Ausfuhr Tsingtaus: Strohborten, Erdnüsse, Seide usw. Für die deutsche Auslandsflotte ist der Hafen von Tsingtau ein wichtiger Stützpunkt, der ihr sichere und geräumige Unterkunft gewährt.

17. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 429

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Japan. 429 tur, guter Kultur, und 200,000 E., Nachkommen von Chinesen und Japanern, bilden gleichfalls ein eigenes an China und Japan tributpflichtiges Reich. Xix. Japan (Dschapan). § 531. Japan, (Nippon, Land des Aufgangs, chin. Dschipa», daher Zipangu der Entdecker), bildet Groß- britannien ähnlich ein großes Juselreich auf der äußersten Grenze des Welttheils, zwischen einem Binnenmeere und dem großen Weltmeer mit 7400 Q.m. Ein Archipel hoher vulkanischer Inseln liegt in einem N.südbogen durch schwierige Meere geschützt, zwischen den Lieukhien und der russischen Insel Karafto. Die Japaner jedoch, ursprünglich ein Fischervolk, bildeten sich frühe zu See- leuten, und fuhren, Handel treibend und durch Kriegs- schiffe geschützt, bis Bengalen und durch die Behrings- straße; auch ließe» sie die Portugiesen seit 1545 Handel treiben, und das Christenthum verbreiten, bis ihr Stolz den japanischen zu Verfolgungen reizte. Neben der ur- sprünglichen Sintureligion hatte man seit 525 dem Bud- dhismus und allen chines. Glaubens- und Denkformen den Zugang gestattet. Nun aber erfolgte bis 1638 die blutige Ausrottung aller Christen und völlige Absperrling gegen Fremde. Nur die Holländer (wiewohl wegen ihrer Eigennützigkeit verachtet), und die Chinesen wurden unter entehrenden Beschränkungen zugelassen. So blieb es, bis die neue Zeit auch hier 1854 durch eine amerikani- sche Flotte die Fesseln sprengte, und Europa sogar japa- nische Gesandte von Hauptstadt zu Hauptstadt reisen sah. Die 35—38 Mill. Japaner, vielleicht eine Mischung von Ainos (§ 512*) und Mongolen sind das civilisirteste, verständigste, unternehmendste, rührigste Volk Asiens, das *) Man hält sie für sprachverwandt mit den Tschuktschen und Eskimo.

18. Teil 2 = Obere Stufe - S. 237

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Iii. Abschnitt Iv. §§ 143—145 . 237 Einwohner), welche durch einen nur 180 m hohen Paß mit dem Innern in Verbindung steht. Das Innere der Mandschurei stellt im nördlichen Teil zu beiden Seiten des Amur ein mit großen Wäldern bedecktes Bergland dar. In einer Thalerweiterung des Amur liegt die Hauptstadt der russischen Mandschurei Blagowjeschtschensk (4000 Einwohner). Der südliche Teil ist eine fruchtbare, grasreiche Tiefebene, welche von dem bedeutendsten Nebenfluß des Amur, dem Snngari, und seinen zahlreichen Quellflüssen bewässert wird. Am oberen Snngari liegt die neue Hauptstadt Kirin. Mit der zentralen Tiefebene steht in Verbindung die südliche Küstenebene, welche durch einen an die große Mauer sich anschließenden Pallisaden- zäun im W. und 0. eingeschlossen und daher zu China gerechnet wird. Hier liegt die alte Hauptstadt Mukden mit der Kaisergruft der mandschurischen Be- Herrscher Chinas. Fnnghuang vermittelt den Verkehr mit Korea. Die Bewohner der Mandschurei, die Mandschu, haben sich seit der Eroberung Chinas (1644) stark mit den Chinesen vermischt; letztere sind besonders zahlreich in der südlichen Mandschurei; am Amur und in den Hafenplätzen an der Ostküste haben sich auch Russen angesiedelt. (§ 144.) Ii. Korea. (Kursus Ii, § 140, e.) Die ganze Ostküste Koreas durchzieht ein Gebirge, welches wie in der Mand- schnrei steil zum Meere abfällt. Der westliche Teil ist auch gebirgig und enthält nur kleinere Ebenen, welche von zahlreichen Flüssen durchströmt werden, die in die Bucht von Korea oder in das gelbe Meer münden. Hier liegt die Hauptstadt Seul oder Kjöng (150000 Einwohner). Korea gehört zu den am wenigsten bekannten Ländern der Erde; denn es hat bis auf den heutigen Tag seine vollständige Abgeschlossenheit nicht nur den Europäern, sondern auch sogar feiner Schutzmacht China gegenüber aufrecht zu halten gewußt. Deshalb wird Korea von der südlichen Landschaft der Mandschurei durch ein breites unbewohntes Grenzgebiet getrennt; der Grenzverkehr sindet nur an einer Stelle des Pallisadenzannes bei Fnnghuang wenige Monate des Jahres hindurch statt. Für den Handel mit Japan sind vor kurzem zwei Hafenplätze geöffnet worden. Die Bewohner Koreas (12 Millionen) haben trotz der Abgeschlossenheit des Landes von den Chinesen vielfache Einflüsse in Sprache, Religion und Lebensweise erfahren. Sie treiben Ackerbau; die Bodenerzeugnisse bestehen in Reis, Mais, Weizen, Gerste und Hirse; Baumwolle, Tabak und Hanf werden auch angebaut. (§ 145.) Iii. China. (Kursus Ii, § 140, i.) China ist neben Ägypten der älteste Staat der Erde, der in einem noch höheren Grade wie Ägypten aus sich selbst schon in sehr frühen Zeiten eine hohe vielseitige und dazn ganz eigenartige Kultur erzeugt hat. Der überaus fruchtbare Boden des Tieflandes und der an Mineralschätzen reiche Schoß der Berge hat den fleißigen Bewohnern alle zum Leben notwendigen Bedürfnisse in reicher Fülle gewährt und den Verkehr mit der Fremde entbehrlich gemacht. Die Eigenartig- keit der Kultur ist durch die Uuzugäuglichkeit des Landes nicht nur befördert,

19. Für die unteren Klassen - S. 132

1897 - Leipzig : Freytag
132 Asien. Die Chinesen sind wie die meisten Mongolen Anhänger des Buddha. Ihre Staatsreligion aber gebietet ihnen vor allem die Anbetung des Himmels und der Ahnen. In ihrem Kaiser verehren sie den Sohn des Himmels; er ist der unumschränkte Beherrscher des Landes. § 193. In der jüngsten Zeit ist die völlige Abgeschlossenheit gegen alle Fremden lunffcn aufgegeben worden. Damit wurde das Reich dem Welthandel eröffnet, der in einigen sogenannten Vertragshäfen Eingang fand. In ihnen blüht' namentlich der Thee- und der Seidenhandel. Schanghai südlich der Jangtsekiangmünduug und Canton in Südchina sind wichtige Welthandels- Plätze geworden. Die Hauptstadt des Reiches ist Peking mit der Residenz des Kaisers. Sie zählt über 1 Million Einwohner. Nanking am Jangtse- kiang ist der Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit und Gewerbthätigkeit. Es war Kaiserstadt bis zur Einwanderung der Mcmdichu im 17. Jahr- hundert, die von Norden her China eroberten. Sie brachten die Sitte des Zopftragens mit. Unter den Europäern haben namentlich die Engländer Handels- beziehungen angeknüpft. Ihnen gehört die Insel Hongkong südöstlich von Canton. Manv- Im Norden schließt sich an das eigentliche China die waldreiche, ' fruchtbare Mandschurei an, die zum größten Teil chinesisch ist. Nur Korea, das Küstengebiet südlich des Amur ist russisch. Auf der Halbinsel Korea besteht dagegen noch ein selbständiger Staat nut einer mongolischen Be- völkeruug. Seine Hauptstadt ist Seul (schaut). §194. Die Reihe von Inseln, welche die ostasiatische Küste begleiten, bilden Japan, das Kaiserreich Japan. Außer den eigentlichen japanischen Inseln gehören dazu die Kurilen, die Liukiu-Juselu und Formosa. Natur. Die Inseln sind fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen, unter denen der Fuschijama mit 3800 m der höchste Berg ist. Sie werden auch von verheerenden Erdbeben häufig heimgesucht. Das Klima ist unter dem Einflüsse des ringsumflutenden Meeres mild, die Vegetation daher üppig. Im Nordeu finden sich bereits Pflanzen mitteleuropäischer Art. Angebaut wird namentlich Reis, dann Thee und Baumwolle. Auch die Seidenraupe wird iu Mengen gezüchtet. ^ Die Bewohner sind Mongolen. Auch sie lebten lange Zeit völlig abgeschlossen nach außen. Aber seit etwa 30 Jahren sind die Schranken gefallen; mit dem Handel zog auch die europäische Gesittung ein. Heute sind Verfassung, Heer- und Unterrichtswesen ganz nach europäischem Muster eingerichtet. Das Land entwickelte sich unter diesen neuen Verhältnissen schnell; es nimmt unter den Weltmächten eine achtunggebietende Stellung eiu. Der Kaiser oder Mikado hat seine Residenz in Tokio auf der Haupt- lungen. Nipou. Wichtige Häfen sind Yokohama und Osaka.

20. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 98

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
98 §53. Das chinesische Reich. vor allem das kreisförmige, zur Hälfte vom Meer umgebene Land China selbst, zusammen ein Gebiet von 11 Mill. qkm (also größer als Europa). Ein Kaiser herrscht über dasselbe; doch ist seine Macht durch das Herkommen sehr beschränkt. Er sowohl (Dynastie Tsing) wie die Großen des Reiches gehören den M and sch u an, die 1644 China eroberten. Der Titel des Kaisers ist „erhabener Herrscher"; durch deu Beinamen „Sohn des Himmels" soll er als der vom Himmel, d. h. vom Schicksal, mit der Regierung Beauftragte bezeichnet werden. Die Beamten nennt man in Europa Mandarinen. Einheitsstaat ist China 200 Jahre vor Christi Geburt durch die Vereinigung von sieben Königreichen geworden, deren Sondergeschichte noch um mehrere Jahrtausende weiter zurückreicht. Mehrere wichtige Erfindungen (Porzellan, Schiehpulver, Buchdruckerkunst, Kompaß) haben die Chinesen lange vor uns gehabt, ja in einzelnen Gewerben und Künsten sind sie uns noch heute überlegen. Aber bis in die jüngste Zeit haben die Chinesen den Europäern und der europäischen Kultur den Eintritt in ihr Reich verwehrt; erst seit 1842 ist das Land den Fremden geöffnet. Die chinesische Sprache besteht aus etwa 500 einsilbigen Grundworten, die aber durch verschiedene Akzentuierung und durch den Zusammenhang verschiedene Bedeutung erlangen. Eine Buchstabenschrift gibt es nicht, sondern jedes Wort hat sein besonderes Zeichen. Man zählt etwa 25 000 Schriftzeichen. Die chinesische Literatur ist sehr reich, und die Gelehrten bilden einen durch strenge Prüfungen erprobten, sehr geachteten Stand. Eine Art Vernunftreligion ist die Lehre des Konfuzius, welche das Schicksal als allwaltend lehrt und Selbsterkenntnis empfiehlt. Indes die große Masse der niederen Klassen übt nur Ahnenkultus oder folgt einem ganz rohen Götzendienst. Im Süden hat sich der aus Indien eingeführte Buddhismus weit ausgebreitet. Das Christentum hat schon im Mittelalter in China Bekenner gefunden, und in der neueren Zeit haben katholische, seit dem Anfang des vorigen Jahrhunderts auch evangelische Missionare hier gearbeitet. Durch den von England und Frankreich siegreich mit China geführten Krieg von 1860 sind heute etwa 40 Orte, sogen. Freihandelsplätze, dem Fremdenverkehr geöffnet, darunter besonders Kanton und Schanghai [schanghe). In Peking haben die meisten europäischen Mächte wie auch die Vereinigten Staaten, Japan und Korea ihre Gesandten. Die Fremden dürfen im ganzen Reiche ungehindert reisen, auch das Christentum wird nicht mehr verfolgt. Das Volk zeigt sich meist nicht unfreundlich den Fremden gegenüber; aber unter dem Haß der Mandarinen gegen die