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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 58

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 58 — Rheinbund nicht beitrat, wurde er 1806 vertrieben, sein Land von französischen Truppen besetzt und Kassel zur Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen gemacht. Fulda und Hanau wurden dem 1810 gebildeten Groß- Herzogtum Frankfurt zugeteilt. Mehrere Versuche seitens der Hessen, die Fremdherrschaft zu stürzen, mißlangen. Nachdem aber Napoleon 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden, war Kurhessen wieder frei, und der Kurfürst kehrte in sein Land zurück. Dieser erhielt zu seinen früheren Besitzungen den Hauptteil des ehemaligen Fürstentums Fulda, die isenburgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold und zuletzt die Stadt Volkmarsen. Dagegen wurde die Grafschaft Katzen- einbogen an Nassau abgetreten. Wilhelm I. war der Erbauer des Lust- schlosses Wilhelmshöhe und Schöpfer der meisten Anlagen, welche dasselbe umgeben. Nach ihm regierten noch zwei Kurfürsten. Der letzte Kurfürst von Hessen, Friedrich Wilhelm I., verlor 1866 sein Land an Preußen. Bessen-Rassel ein preußischer Regierungsbezirk. Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg. Da Kurhessen mit anderen deutschen Staaten ausseiten Österreichs stand, so wurde es uach dem sür sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Hessen bildet nun mit mehreren ehemals bayrischen und hessen-darmstädtischen Gebieten den preußischen Regieruugs- bezirk Kassel. Gleichzeitig wurde das Herzogtum Nassau nebst der freien Stadt'frankfurt und der Landgrafschaft Hessen-Homburg in den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden umgewandelt. Die Regierungsbezirke-Kassel und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Provin- zialhauptstadt Kassel. 13. Übersichtliches. Grenzen. Im Norden: die preußischen Provinzen Westfalen (Regierungsbezirk Min- den) und Hannover (Regieruugsbezirk Hildesheim). Osten: die preuß. Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Erfurt) und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Süden: das Königreich Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) und das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt). „ Westen: der preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, die hessen-darm. städtische Provinz Oberhessen, der preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz), die preuß. Provinz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg) und das Fürstentum Waldeck.

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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 46 — Nassau ein Herzogtum. Beim Tode der beiden Fürsten von Nassan-Usingen und Nassau- Weilbnrg im Jahre 1816 vereinigte Herzog Wilhelm, ein trefflicher Herrscher, beide Länder zu einem Herzogtum. Dazu kamen auch noch die nassau-oranischen Lande (Diez, Hadamar, Dillenbnrg und Siegen), in welchen seither die ottoische Linie regiert hatte. Diese wurde dafür durch die Niederlande entschädigt. Fürst Wilhelm von Oranien wurde als Wilhelm I. König von Holland und Großherzog von Luxemburg. Seine Nachkommen regieren in Holland jetzt noch. Die walramische Linie (Nassau- Weilburg) erlaugte somit die Herrschaft über sämtliche ehemals nassauische Grafschaften (Wiesbaden, Idstein, Usingen, Weilburg, Diez, Hadamar, Dillenburg) mit Ausnahme von Siegen und Saarbrücken, die an Preußen fielen. Diesen Besitzungen waren noch zugeteilt worden kurmaiuzische, kurtrierische, hessische (eiu Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen) und andere von Nassau eingeschlossene Gebietsteile. Nassau bildete nun ein abgerundetes Land von 85 Quadratmeilen und galt als eines der schönsten und reichsten unter den deutschen Ländern.' Der letzte Herzog Adolf regierte von 1839—1866. Er verlor 1866 sein Land an Preußeu, in dessen Krone nun Nassau als eine Perle glänzt. Herzog Adolf blieb fast 25 Jahre ohue Land, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg und starb im Alter von 88 Jahren 1905. Das nassauische Fürsteuhaus regiert nun noch im Großherzogtum Luxemburg. Nassau ein preußischer Regierungsbezirk. Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg. Da Nassau, Frankfurt und Hessen-Hombnrg mit anderen Staaten auf Seiten Österreichs standen, wurden sie nach dem für sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Sie bilden nun mit mehreren anderen Gebieten den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden. Gleichzeitig wurde das Kurfürstentum Hessen in den Regierung?» bezirk Kassel umgewandelt. Die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Proviuzialhaupt- stadt Kassel. 13. Übersichtliches. Grenzen. Im Norden: die Preuß. Proviuz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg). Im Osten: der preuß. Regierungsbezirk Kassel, der Preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz) und die hessische Proviuz Oberhessen (Groß- Herzogtum Hessen). Im Süden: das Großherzogtum Hessen. Im Westen: die preuß. Rheiuproviuz (Regierungsbezirk Koblenz).

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 68

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 68 — 1756—1763 der siebenjährige Krieg (Schlachten: 1758 bei Sandershansen, 1759 bei Bergen, 1762 bei Wilhelmstal). 1792 Eroberung der Stadt Frankfurt a. M. dnrch hessische Truppen. 1803 Hessen erhält die kurmainzischen Ämter Amöneburg, Neustadt, Fritzlar und Naumburg, ferner die seitherige Reichsstadt Gelnhausen. 1803—1866 Hessen ein Kurfürstentum. 1803-1821 Kurfürst Wilhelm I. 1806 wird der Kurfürst durch Napoleon I. Vertrieben. 1806—1813 ist Kassel die Hauptstadt des Königreichs Westfalen. 1810 Fulda und Hanau werden dem Großherzogtum Frankfurt zugeteilt. 1813—1815 die deutschen Befreiungskriege. 1813 die Völkerschlacht bei Leipzig. Die Schlacht bei Hauau. 1816 Kurhessen erhält Fulda, Birstein, Wächtersbach, Meerholz, Langen- selbold und Volkmarsen. 1847—1866 Kurfürst Friedrich Wilhelm I., der letzte Fürst von Hessen. 1866 Krieg zwischen Preußen und Österreich und deren Verbündeten. Preußen nimmt Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Heffen-Homburg in Besitz. Hessen-Kassel ein preußischer Regierungsbezirk. Die Bezirke G^rsfeld, Orb und Vöhl werden dem Regierungsbezirke Kassel zugeteilt. -- Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden C2i a f f a u). Bearbeitet von tdoutoeber, Lehrer zu Frankfurt a. M. Gr. 8°. 56 Seiten. Mit 1 Titelbild, 12 Abbildungen und 1 Karte. ------- preis in Umschlag geheftet 40 pfg. == Die Karte in der Größe von 38x27 cm daraus einzeln 20 Pfg. n Bei dieser aus der Praris entstandenen Heimatkttnde ist auf möglichste Be- schränknilg des Lehrstoffes gesehen, uin das Gedächtnis des Schülers nicht zu sehr zu belasten. Die Namen und Zahlen sind auf das erforderliche Maß beschränkt und der Inhalt in kurzen aber vollständigen Sätzen wiedergegeben. Dem Texte sind kurze Erzählungen aus der Heschichte undsage, sowieaeschreiöungen eingefügt, um den Unterricht anregender zu gestalten. Letztere sind in kleinerer Schrift gedruckt und heben sich deutlich von dem übrigen Texte ab. Gerade hierdurch unter- scheidet sich die vorliegende Heimatkunde von den bereits bestehenden. Zur Veranschaulichung der merkwürdigsten Orte und Denkmäler, sowie der berühmtesten Persönlichkeiten enthält das Büchlein verschiedene Abbildungen. Die dem Werkchen beigegebene Karte des Regierungsbezirks ist genau dem Texte angepaßt, in fünf Farben ausgeführt und bietet ein klares Bild unseres heimatlichen Bezirks. Die oben angeführten Vorzüge und die gute Ausstattung haben dem Werk- chen während der kurzen Zeit seines Bestehens eine Verbreitung geschaffen, welche unsere Erwartungen weit übertrofien hat; gewiß das beste Zeichen, daß der tzerr Verfasser mit der verausgabe desselben das Richtige getroffen hat.

3. Das Deutsche Reich - S. 156

1907 - Trier : Stephanus
— 156 — (). Eilltelllulg. Die Provinz zerfällt in zwei Regierungsbezirke: 1. Kassel, das ehemalige Kurfürstentum Hessen (auf 1 qkm wohnen 96 Menschen): Kassel, Marburg, Fulda und Hanau. 2. Wiesbaden, Hauptbestandteil des ehemaligen Herzogtums Nassau (auf 1 qkm wohnen 179 Menschen): Wiesbaden, Homburg, Schlangenbad, Schwalbach, Niederselters, Johannisberg, Geisenheim, Rüdesheim, Aßmannshausen, Frankfurt, Caub, Ems, Limburg. 7. Zur Geschichte der Provinz. Hessen, das im frühen Mittel- alter zum Herzogtum Franken gehörte, wurde im Jahre 1122 mit Thüringen zu einer Landgrafschaft vereinigt. Das dauerte bis zum Jahre 1247. Da wurde Heinrich, ein Enkel der hl. Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen, Landgraf von Hessen; er machte Cassel zu feiner Residenz. Unrer seinen Nachfolgern wurde Hessen durch Erwerbung mehrerer Grafschaften vergrößert. Der bekannteste und bedeutendste unter ihnen war Philipp der Großmütige (1509 — 1567), welcher die Reformation in Hessen einführte und 1527 die erste prote- stantifche Universität in Marburg gründete. Er teilte das Land unter seine, vier Söhne, von denen zwei kinderlos blieben, fo daß von da an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt bestanden. Der Landgraf Wilhelm Ix. von Hessen-Kassel wurde 1803 Kurfürst und hieß als solcher Wilhelm I., während Hessen-Darmstadt 1806 den Rang eines Großherzogtums erhielt. Der letzte Kurfürst von Hessen war Friedrich Wilhelm I. (1847 — 1866), der 1866 sein Land an Preußen verlor und 1875 in Prag starb. — Die Grafen von Nassau, welche nach der von ihnen an der Lahn erbauten Burg Nassau den Namen führten und in der Geschichte zuerst im 12. Jahrhundert auf- treten, erlangten an der Lahn großen Besitz. Später teilten die Brüder Walram und Otto denselben. Ein Sohn Walrams, Adolf von Nassau, war (von 1202 — 1208) deutscher Kckiser. Das Haus Nassau spaltete sich im Laufe der Zeit iu viele Linien. 1816 ver- einigte Wilhelm aus der Linie Nassau-Weilburg alle nassauischen Länder, die nunmehr ein Herzogtum bildeten. Sein Nachfolger Adolf nmßte sein Land 1866 Preußen überlassen. Dessen Sohn regiert jetzt in Luxemburg. 5. Die Provinz Hannover. L. Wir betrachten eine Provinz, die früher ein selbständiges Königreich war und gleich Hessen-Nassau 1866 an Preußen kam. Es ist Hannover. Ii. 1. Erwerbung, Lage und Größe. Das ehemalige Königreich Hannover kam 1866 als Provinz an Preußen. Es grenzt im Norden an die Nordsee, an Oldenburg und an Schleswig-Holstein, im Osten an Mecklenburg, Sachsen und Braunschweig, im Süden an Hessen- Nassau und Westfalen, im Westen an Holland. Hannover^ liegt zu beiden Seiten der Weser und reicht von dem breiten Elbstrom im Osten bis zu dem moorumlagerten Laufe der Ems im Westen, von den waldbegrenzten Höhen der Harzes im Süden bis zu den flachen Ge- staden der Nordsee. Trotzdem es fast doppelt so groß ist wie West- falen, hat es doch nicht mehr Einwohner wie dieses. Auf 38474 qkm

4. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 34

1904 - Berlin : Nicolai
34 Linie Hessen-Kassel wußte ihr Gebiet im Dreißigjährigen Kriege zu vergrößern und erlangte 1803 den kurfürstlichen Titel. Im Jahre 1807 wurde jedoch das Herrscherhaus vertrieben, Napoleon setzte seinen Bruder Hieronymus in Kassel auf den Thron des neuen Königreiches Westfalen. Auf dem Wiener Kongreß wurde das Kurfürstentum Hessen-Kassel wieder hergestellt und erfuhr durch Teile des Stiftes Fulda eine Vergrößerung. Infolge des Krieges von 1866 verlor es seine Selbständigkeit und wurde Preußen einverleibt. Um 990 wird urkundlich ein Graf Drutwin von Lauren-burg genannt, den wir als Ahnherrn der Grafen von Nassau anzusehen haben. Ihren Namen führen diese nach der 1100 auf einem schön gelegenen Berge erbauten Burg Nassau. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden zwei Hauptlinien zu beiden Seiten der Lahn. Die jüngere Linie erheiratete im 16. Jahrhundert das Fürstentum Orange im südlichen Frankreich (daher Oranier genannt). Diese Linie nahm später in den Niederlanden eine hervorragende Stellung ein; denn Wilhelm von Oranien wurde der Begründer der niederländischen Freiheit. Man wählte daher aus diesem Hause die Erbstatthalter für die Republik und später den König der Niederlande. Die ältere Linie, die Deutschland einen Kaiser gab (Adolf von Nassau), erlangte im 17. Jahrhundert die fürstliche und 1806 die herzogliche Würde. Im Jahre 1866 kämpfte der Herzog Adolf auf Seite der Österreicher gegen die Preußen und verlor daher sein Land an Preußen. Auch die alte freie Reichsstadt Frankfurt am Main verlor aus demselben Grunde ihre Unabhängigkeit. Aus den hessischen Gebieten bildete 1966 Preußen 1866 die Provinz Hessen-Nassau. Frankfurt wurde mit dem Regierungsbezirk Wiesbaden vereint.

5. Das Deutsche Reich - S. 263

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 263 Stufe stehen? Wie kommt es, daß sich im Norden Westfalens ein weites Tiefland ausbreitet? Welchen Einfluß hat die Verschiedenheit in der Boden- beschaffeuheit auf die Besiedelung des Landes ausgeübt? Zusammenfassung: Westfalen. Preußens westliche Schatzkammer. (Lage und Ausdehnung. Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Gebirge und Flüsse, Bodenschätze und Bodenerzeugnisse. Erwerbsquellen und Städte.) Hessen-Nassau. Ziel: Die preußische Zwillingsprovinz im mitteldeutschen Berglande. Welches ist die preußische Zwillingsprovinz im mitetldeutschen Berglande? Es ist die Provinz Hessen-Nassau, welche sich zwischen Werra. Main, Rhein, Sieg und Eder ausbreitet. Sie wird eingeschlossen von der Rhein- Provinz, vom Fürstentum Waldeck, von den Provinzen Westfalen, Hannover und Sachsen, vom Großherzogtum Sachsen, vom Königreich Bayern und vom Großherzogtum Hessen. Inwiefern kann die Provinz Hessen-Nassau als die preußische Zwillingsprovinz bezeichnet werden? a) Sie hat einen Doppelnamen. Welchen? Woher rührt dieser? d) Sie besteht aus zwei Hauptteilen, welche ehemals selbständige Staaten bildeten, die gegenwärtig noch durch die Provinz Oberhessen von- einander geschieden sind. Welche Staaten sind zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt worden? Wie ging dies zu? c) Diese beiden Hauptteile bilden zwei große Verwaltungsbezirke. Welche? Woher die Namen? d) Die Provinz gehört zwei natürlichen Landschaftsgebieten an. Der Regierungsbezirk Kassel umfaßt den größten Teil des hessischen Berglandes; der Regierungsbezirk Wiesbaden gehört dem rheinischen Schiefergebirge an und nimmt den südlichen Teil des Ostflügels ein. e) In jedem Kreise treten zwei Gebirgszüge besonders hervor. Im Süden des Regierungsbezirks Kassel erhebt sich das hessische Waldgebirge, während der Norden von dem hessischen Parkgebirge erfüllt ist. Im Re- gierungsbezirk Wiesbaden erheben sich der Taunus, der auch als Park- gebirge bezeichnet werden kann, und der waldreiche Westerwald. f) Beide Kreise gehören einem selbständigen Stromgebiet an. Der Regierungsbezirk Kassel sendet durch Fulda, Eder und Diemel der Weser sein Wasser zu, während der Regierungsbezirk Wiesbaden durch Main und Lahn sein Wasser zum Rheine schickt. g) Zwei deutsche Völkerstämme bevölkern die Landschaft, und zwar wohnen im Fuldagebiet die Hessen, im Lahngebiet dagegen Franken. Ii) Jeder Regierungsbezirk wird von einem Hauptverkehrswege durch- zogeu. Durch Hessen führt die große Heeresstraße aus Obersachsen

6. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 1

1907 - Breslau : Hirt
hauptschul bücherei Xvüt^to Frankfurt a. Main Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau "kert-1 nstfcoi tür international« Bchuibu hun# tfc ^s, ': v.'.-itg 9bliutbucnr<it>tia#iak Zz A. <Sild, Rektor in Kassel. Fünfte, verbesserte Auflage. Inhaltsübersicht. Seite | Für den ersten landeskundlichen Unterricht. I. Allgemeine Übersicht. 1. Name............... 2. Lage............... 3. Nachbarländer........... 4. Gestalt.............. .........1 .........1 .........1 .........2 5. Ausdehnung.............2 6. Bodenverhältnisse..........2 a. Gebirge.............2 b. Ebenen. .............9 7. Gewässer..............10 a. Fließende.............10 b. Stehende.............12 8. Klima................12 9. Bodenerzeugnisse...........12 Seite 10. Bevölkerung. a. nach Zahl.............12 b. nach Sprache...........13 c. nach Abstammung.........13 cl. nach Eigentümlichkeiten......13 e. nach Religion...........13 f. nach Beschäftigung.........13 Ii. Ortskunde. a. Der Regierungsbezirk Kassel.....15 b. Der Regierungsbezirk Wiesbaden... 19 Iii. Übersicht der Geschichte des Landes. ... 21 B. Ergänzungen für den weiteren landeskundlichen Unterricht.................25 0. Bilderanhang................33 D. Mundartliches...............48 A. Für den ersten landeskundlichen Unterricht. I. Allgemeine Übersicht. 1. Name. Die Provinz Hessen-Nassau ist im Jahre 1866 aus den beiden Ländern Hessen und Nassau gebildet und dem Königreich Prenßen einverleibt worden. Hessen war bis dahin ein Kurfürstentum, Nassau ein Herzogtum (1). 2. Lage. Hessen-Nassau liegt im westlichen Teile von Mitteldeutschland. Es breitet sich zwischen Rhein und Weser im Gebiet der Fulda, Werra, Diemel, Kinzig, des Mains und der Lahn aus. Zwei kleinere Teile liegen vom Hauptland abgetrennt: Jmn.an der Weser der Kreis Grafschaft Schaumburg, im O. an der Werra der Kreis Herrschaft Schmalkalden. Die Provinz umschließt zwei Gebiete, die nicht zu ihr gehören: den zur Rheinprovinz gehörigen Kreis Wetzlar an der mittleren Lahn und den nördlichen Teil des Großherzogtums Hessen, Ob er Hessen genannt (2). 3. Nachbarländer. Im N. stößt Hessen-Nassau an die Provinzen Westfalen und Hannover, im O. an die Provinz Sachsen, das Großherzogtum Sachsen-Weimar, das Herzogtum Meiningen und das Königreich Bayern, im S. an das König- reich Bayern und das Großherzogtum Hessen, im W. an die Rheinprovinz, die Provinz Westsalen und das Fürstentum Waldeck (3). Gild, Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau. 5. Aufl. 1

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 53

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 53 - Staatliche Einteilung. Das Gebiet ist größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Pro- vinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist. Im Wesergebiet liegen ferner: das Fürstentum Wal deck, Lippe, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. 1. Hessen-Nassau. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffeu-Homburg, die frühere freie Reichsstadtfrankfurtund einige von Hessen und Bayern abge- tretene Landesteile. Preußen erwarb diese Gebiete durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schieferge- birge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ansge- füllt. Nur in den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Ge- treidebau. Im Main- und Abb. 35. Die Provinz Hessen-Nassau. Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungs- bezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda, 153 Goo Eimv. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrs- linien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist Kassel zu einer wichtigen Handelsstadt emporgeblüht. Auch seine Industrie ist bedeutend. (Maschinen- und Lokomotivfabriken.) In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhc, wo Napoleon Iii. 1870—71 als Gefangener saß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn liegt Marburg, Universität; Hauau am Main ist eine bedeutende Fabrikstadt in Gold- waren. — Wiesbaden, 109000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein vielbesuchter Badeort. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugen- 40.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 25

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 25 — Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist. Im Weser- gebiet liegen ferner: das Fürstentum Waldeck, „ „ L i p p e - D e t m o l d, „ „ Schauniburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. § 30. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Naffan, die Grafschaft Hessen-Homburg, die frühere freie Reichsstadt Frankfurt und einige von Hessen und Bayern abgetretene Landesteile. Diese Gebiete erwarb Preußen durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schiefergebirge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ausgefüllt. Keine andere Provinz ist so reich an Wald; denn dieser bedeckt fast die Hälfte des Bodens. Nur in den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Getreidebau. Im Main- und Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz be- steht aus den Regierungsbezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda; 120000 Eiuw. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrslinien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist Kassel zu einer bedeutenden Handelsstadt emporgeblüht. In der Nähe das Schloß Wilhelmshöhe, wo Napoleon Iii. 1870—71 gefangen faß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn Marburg, Universität; am Main Hauau, bedeutende Fabrikstadt in Goldwaren. — Wiesbaden, 101000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein viel- besuchter Badeort. Berühmt sind seine warmen Quellen, deren es 29 hat. Das Wasser des Kochbrunnens hat eine Wärme von 70°. Sein Wasser kommt sprudelnd aus der Erde und schlägt Wellen, als ob es koche. Das Wasser der verschiedenen Quellen wird teils zum Trinken, teils zum Baden benutzt. Alljährlich siudeu sich ungefähr L0000 Fremde zur Kur ein. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugeuschtvalbach, Sodeu, Ems. An der Lahn Weilburg und Limburg, letzteres mit einem schönen Dom. Die größte Stadt der Provinz ist Frankfurt a. M., 335000 Einw. § 31. Frankfurt a. M. 1. Lage. Es dürfte in Deutschland wohl wenig Städte geben, die eine so günstige Lage haben wie Frankfurt. Inmitten einer weiten, fruchtbaren Ebene breitet es sich auf beiden Ufern des Mains aus. .Vier gesegnete Auen oder Gaue umgeben es: die Wetterau, der Rheingau, der Maingau und die Gerau, die mit ihren mannigfachen Bodenerzeuguissen gleichsam eine reiche Vorratskammer für die Stadt bilden. Dazu kommt noch, daß von hier zahlreiche wichtige Straßen wie von einem Mittelpunkte ausgehen. Im Norden führt die Hessische Senke zum Weser- gebiete und dem Norddeutschen Tieflande. Im Nordosten stellen Kinzig- und Fulda- tal und die niedrigen Einsattelungen zwischen Vogelsberg, Rhön und Spessart eine Verbindung mit Thüringen und Sachsen her. Den Main aufwärts zieht die Straße nach Franken. Im Süden eröffnet sich der Zugang zum Oberrhein und im Westen derjenige zum Niederrhein. So kreuzen sich hier Main-, Weser-, Elbe-, Ober- und Niederrheinstraßen. Den alten Natnrstraßen folgen heute wichtige Eisenbahnlinien. Nicht weniger als acht Hauptverkehrslinien strahlen von Frankfurt aus und setzen es mit den bedeutendsten Städten des In- und Auslandes in Verbindung.

9. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 124

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
124 — zur Hauptstadt eines Großherzogtums Frankfurt gemacht, blieb freie Stadt. Der Kurfürst Wilhelm Ii. (1821 — 1847) teilte sein Land in vier Provinzen: 1. Niederhessen (Kreise: Cassel, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Efchwege, Witzenhausen, Schaumburg); 2. Oberhessen (Marburg, Frauken- berg, Kirchhain, Ziegenhain); 3. Fulda (Fulda, Hersfeld, Hünfeld, Schmalkalden); 4. Hanau (Hanau, Schlüchtern, Gelnhausen). Auch gab er 1831 dem Staate eine Verfassung. Der letzte Knrsürst war Friedrich Wilhelm l. (Mitregent von 1831—1847, Kurfürst 1847 — 1866). Da er sich im Kriege 1866 gegen Preußen erklärte, verlor er an dieses sein Land. Der Kurfürst starb 1875 in Prag. In Nassau vereinigte der Herzog Wilhelm 1816 alle Nassau- ischen Lande. Sein Nachfolger Adolf verlor 1866 sein Land gleichfalls an Preußen. Aus dem Kurfürstentum Hessen wurde 1866 der Regierungs- bezirk Cassel und aus dem Herzogtum Nassau der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. Beide wurden zur Provinz Hessen-Nassau ver- eiuigt. Zu dieser kamen noch das Gebiet der Stadt Frankfurt, eiu Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die darm- städtischen Bezirke Biedenkopf und Vöhl und die bayrischen Gebiete Gersfeld und Orb.

10. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 47

1909 - Leipzig : Hirt
Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelmsill. 1. Die Umgestaltung Preußens. Der Wiener Kongreß hatte von den annähernd 300 Staaten, Kleinstaaten, geistlichen Fürstentümern, Freien Reichsstädten, die das mittelalterliche Deutsche Reich aufwies, nur 39 selbständige Staatsgebiete bestehen lassen, die nun den Deutschen Bund bildeten. Diese waren das Kaisertum Österreich, die Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg und Hannover, letzteres in Personalunion mit England verbunden, d. h. der König von England war zugleich König von Hannover und als solcher Mitglied des Deutschen Bundes. Ferner die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg in Norddeutschland, Baden und Hessen in Süddeutschland, Sachsen-Weimar in Mitteldeutschland, Luxemburg im Westen; Luxemburg war in Personalunion mit den Niederlanden verbunden, der König der Niederlande also auch Mitglied des Deutschen Bundes sür diesen Besitz; dann das Kurfürstentum Hessen-Kassel, die Herzogtümer Braunschweig, Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Sachsen-Koburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen, Nassau, Holstein mit Lauenburg. Holstein und Lauenburg waren in Personalunion mit Dänemark verbunden, der König von Dänemark gehörte dadurch ebenfalls dem Deutschen Bunde an. Sodann die Fürstentümer Lippe-Detmold, Schaumburg - Lippe, Waldeck an der Ostgrenze Westfalens im Wesergebiet; Schwarzburg - Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß Jüngerer und Älterer Linie in Mitteldeutschland, Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen in Süddeutschland am Oberlauf der Donau, Liechtenstein am Oberlauf des Rheins zwischen der Schweiz und dem österreichischen Vorarlberg liegend, ferner die Landgrafschaft Hessen-Homburg und schließlich die Freien Reichsstädte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main. ^Von diesen Staaten gehören dem jetzigen Deutschen Reiche nicht mehr an das Kaiserreich Österreich, das Großherzogtum Luxemburg und das Fürstentum Liechtenstein. Durch die Kriege von 1864 und 1866 sind in preußischen Besitz übergegangen: das Königreich Hannover als Provinz Hannover, das Kurfürstentum Hessen-Kassel, das Herzogtum Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main; diese vier Staaten bilden jetzt die preußische Provinz Hessen-Nassau; die

11. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — aber doch ließ Napoleon nach der Schlacht bei Jena die Stadt Cassel besetzen. Der Kurfürst mußte fliehen, und in seine Residenz hielt Jerome Napoleon als Herrscher des neugebildeten König- reichs Westsalen seinen Einzug. Ein im Jahre 1809 durch den Oberst von Dörnberg unternommener Versuch zur Vertreibung der Franzosen gelang nicht. Der Kurfürst konnte erst nach der Schlacht bei Leipzig in sein Land zurückkehren. Dieses wurde nach dem Sturze Napoleons um den größten Teil des Fürstentums Fulda und um die Amter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold vergrößert. — Ebenso wurde Nassau, dessen walramsche Linie dem Rheinbunde beigetreten war und die Herzogs- würde erlangt hatte, bedeutend erweitert. Frankfurt, von Napoleon zur Hauptstadt eines Großherzogtums Frankfurt gemacht, blieb freie Stadt. Der Kurfürst Wilhelm Ii. (1821 — 1847) teilte sein Land in vier Provinzen: 1. Niederhessen (Kreise Cassel, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Eschwege, Witzenhausen, Schaumburg); 2. Oberhessen (Marburg, Franken- berg, Kirchhain, Ziegenhain); 3. Fulda (Fulda, Hersfeld, Hünfeld, Schmalkalden); 4. Hanau (Hanau, Schlüchtern, Gelnhausen). Auch gab er 1831 dem Staate eine Verfassung. Der letzte Kurfürst war Friedrich Wilhelm I. (Mitregent von 1831 bis 1847, Kursürst 1847—1866). Da er sich im Kriege 1866 gegen Preußen erklärte, verlor er an dieses sein Land. Der Kurfürst starb 1875 in Prag. In Nassau vereinigte der Herzog Wilhelm 1816 alle nassau- ischeu Lande. Sein Nachsolger Adolf verlor 1866 sein Land gleichfalls an Preußen. Aus dem Kurfürstentum Hessen wurde 1866 der Regieruugs- bezirk Cassel und aus dem Herzogtum Nassau der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. Beide wurden zur Provinz Hessen-Nassau ver- einigt. Zu dieser kamen noch das Gebiet der Stadt Frankfurt, ein Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die darm- städtischen Bezirke Biedenkopf und Vöhl und die bayrischen Ge- biete Gersfeld und Orb.

12. Lehrbuch der Geographie - S. 7

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 7 — vier Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, sechs Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg- Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar-Eisenach, fünf Herzogtümer: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg, Braunschweig, Anhalt, sieben Fürsteutümer: Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Souders- Hausen, Reuß ü. &, Renß j. L., Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe, drei freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen, ein Reichsland: Elsaß-Lothringen. § 5. Das Königreich Preußen, eine Erbmonarchie *) unter Herrschern aus dem Geschlechte der Hohenzollern, besteht aus 12 Provinzen und den hohenzollernschen Landen. Jede Provinz ist in Regierungsbezirke, jeder Regie- rnngsbezirk in Kreise geteilt. An der Spitze der Provinz steht der Ober- Präsident, des Regierungsbezirkes der Regierungspräsident und des Kreises der Landrat. — Die Provinzen**) und Regierungsbezirke des preußischen Staates sind: 1. Ostpreußen (Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinueu), 2. Westpreußen (Reg. Danzig und Marienwerder), 3. Pommern (Reg. Stettin, Köslin und Stralsund), 4. Brandenburg (Reg. Potsdam, Frankfurt a/O. n. Stadtkreis Berlin), 5. Posen (Reg. Posen n. Bromberg), ^ 6. Schlesien (Reg. Breslau, Liegnitz, Oppeln), 7. Schleswig-Holstein (Reg. Schleswig mit Helgoland), 8. Sachsen (Reg. Magdeburg, Merseburg u. Erfurt), 9. Hauuover (Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich), 10. Westfalen (Reg. Münster, Minden u. Arnsberg), 11. Hessen-Nassau (Reg. Kassel u. Wiesbaden), 12. Rheinland (Koblenz, Düsseldorf, Köln, Trier, Aachen n. Hohenzollern). *) Monarchie = Reich, das von einem Herrscher regiert wird; Erbmonarchie ein Reich, in dem die Herrschaft vom Vater auf den Sohn forterbt. — Das alte deutsche Reich war eine Wahlmonarchie. **) Nach der Zeit ihrer Erwerbung und Einverleibung geordnet: 1. Brandenburg (die Stammprovinz der Monarchie, seit 1415 im Besitze der Hohen- zollern), 2. Ostpreußen (1618 durchjohann Sigismund erworben), 3. Po mmern (1648—1815 unter dem großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Wilhelm Iii. erworben), 4. Schlesien (1742 durch Friedrich den Großen erobert), 5. Westpreußen (1772 durch Friedrich den Großen erworben), 6. Posen (1793 unter Friedrich Wilhelm Ii. bei der Tei- lung Polens hinzugekommen), 7. Sachsen (1648 und 1680 durch den großen Kurfürsten erworben und 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. wiedergewonnen), 8. Rheinland (1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. erworben), 9. Westfalen (hauptsächlich 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. gewonnen), 10. Schleswig-Holstein, 11. Hannover und 12. Hessen- Nassau (1866 unter Wilhelm I. einverleibt).

13. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 1

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
I. Aurze Überschau über die Provinz. Entstehung und Name. Infolge des Krieges von 1866 wurden das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Land- grasschast Hessen-Homburg, die freie Reichsstadt Frankfurt am Main mit dem Königreiche Preußen vereinigt. Dazu wurden die Bezirke Gersfeld und Orb von Bayern, Biedenkopf und Vöhl von Hessen-Darmstadl an Preußen abgetreten. Aus diesen Gebieten wurde eine neue preußische Provinz gebildet. Sie erhielt nach den beiden größten der Länder, aus denen sie zusammengesetzt wurde, den Doppelnamen Hessen-Nassau. Lage. Die Provinz Hessen-Nassau liegt im westlichen Teile des mitteldeutschen Gebirgslandes. Sie umfaßt hauptsächlich den Teil desselben, welcher von der Werra und der oberen Weser im Nordosten und von dem unteren Main und dem mittleren Rhein im Südwesten begrenzt wird. Den größten Teil des hessischen Landes bildet das Flußgebiet der Fulda, den des nassauischen dasjenige der Lahn. Vom Hauptlande der Provinz sind einige kleinere Teile abge- trennt: im Osten auf dem Thüringer Walde und an der Werra der Kreis Schmalkalden, im Norden an der Weser und am Süntel der Kreis Grafschaft Schaumburg, dazu im Fürstentum Waldeck die Bezirke Eimelrod und Höringhausen. Zwei Gebiete, welche nicht zur Provinz Hessen-Nassau gehören, werden von ihr umschlossen: an der mittleren Lahn der Kreis Wetzlar, zur Rheinprovinz gehörig, und um den Vogelsberg herum der nördliche Teil des Großherzogtums Hessen, Oberhessen genannt. Nachbarländer. Hessen-Nassau grenzt int Norden an die preußischen Provinzen Westfalen und Hannover, im Osten an die Provinz Sachsen, an das Großherzogtum Sachsen-Weimar und an das Königreich Bayern, im Süden an das Königreich Bayern und an das Großherzogtum Hessen, im Westen an die Rheinprovinz, an die Provinz Westfalen und an das Fürsten- tum Waldeck. Natürliche Landschaften. Der westliche Teil der Provinz ge- hört seiner Bodengestalt und geologischen*) Beschaffenheit nach zum *) Die Geologie = Erdgeschichte, Entwicklungsgeschichte der Erde, erforscht das Werden und Vergehen der Gesteinshülle der Erde. Techler. Hessen-Nassau. 1

14. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 91

1896 - Leipzig : Freytag
Die norddeutschen Staaten. 91 Friedrich Iii. nahm daher 1701 als Friedrich I. die Würde eines Königs in Preußen an. Nene Gebietserweiterungen brachte die Teilnahme am nordischen Krieg dnrch die Einverleibung des südlichen Vorponimern. Unter Friedrich dem Großen erwarb Preußen vor allem Schlesien, wodurch es tatsächlich zur angesehenen Großmacht wurde. In den Teilungen Polens gewann es die wichtigen Gebiete, welche Preußen bisher noch von Brandenburg trennten. Der Wiener Kongreß 1815 fügte das nördliche Knrsachsen, die ehedem geistlichenländer amnhein und Schwedisch-Pommern hinzu. Der Staat blieb dadurch noch immer in zwei völlig getrennte Teile gespalten; auch fehlte noch die wichtige Verbindung mit der Nordsee. Dieses Mißverhältnis wurde erst in den Jahren 1864—66 durch die Erwerbung von Schleswig-Holstein und Hannover aufgehoben. Gleichzeitig gewann Preußen Kurhessen, Nassau und die freie Reichsstadt Frankfurt. Durch die Einverleibung des Herzogtums Lauen bürg 1876 und der Insel Helgoland 1890 wurde dann die Ausgestaltung des Königreichs vollendet. Preußen wird gegenwärtig in 12 Provinzen geteilt, an deren Spitze ein Oberpräsident steht: Brandenburg, West- und Ostpreußen,ttmitun0, Posen, Schlesien, Pommern, Schleswig-Holstein, Sachsen, Hannover, Westfalen, Rheinprovinz, Hessen-Nassau. Die hoheuzolleruscheu Lande im südwestdeutschen Gebirgsland, die erst 1849 zu Preußen kamen, bilden einen selbständigen Bezirk, der dem Ober- Präsidium der Rheinprovinz unterstellt ist. Jede preußische Provinz zerfällt ihrerseits wieder in Regierungsbezirke mit einem Regierungspräsidenten, und jeder Bezirk in Kreise mit einem Landrat als Verwaltungsoberhaupt. Ju vielen der preußischen Provinzen und Regierungsbezirke erkennen § gy wir die Reste alter Stammesherzogtümer und geistlichen Fürstentümer. Die Nicht alle haben sich aber dem Königreich Preußen einverleibt. Sie sind zum Teil selbständige Staaten bis heute geblieben, so die Fürstentümer Nord- Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck, ferner das Herzogtum Braunschweig und die Großherzogtümer Oldenburg, Ac eckten- bnrg-Schwerin und- Strelitz. Das Herzogtum Braunschweig ist ein Teil des mächtigen Welsen- Herzogtums Brannfchweig-Lüneburg, das erst unter den Nachkommen Hein- richs des Löwen zerfiel. Oldenburg ist dagegen ursprünglich eine nord- deutsche Grafschaft, die im 15. Jahrhundert zu Dänemark gehörte, dann aber im 18. Jahrhundert wieder unter der Herrschaft des Hauses Holstein- Gottorp zu einem selbständigen Lande wurde, dessen Fürsten später anch den großherzoglichen Titel erhielten. Zu diesem Großherzogtum gehört noch das Fürstentum Lübeck in Holstein und das Fürstentum Birkenfeld am

15. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 25

1891 - Breslau : Hirt
Ergänzungen für den weiteren landeskundlichen Unterricht. 25 aus. Philipp der Großmütige wurde fünf Jahre vom Kaiser gefangen ge- halten und starb 1567. Vor seinem Tode teilte er sein Land, das den größten Teil der heutigen Proviuz Hesfen-Nassau und des Großherzogtums Hessen um- faßte, unter seine 4 Söhne. Zwei derselben starben kinderlos, und ihre Be- sitzungen fielen an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darm- stadt. Unter Wilhelm Iv., dem Stammvater der hessen-kasselschen Linie, kam Schmalkalden zu Hessen. Im Dreißigjährigen Kriege (1018—1648) wurde Hessen wie Nassau sehr verwüstet, bei Höchst a. M. schlug Tilly 1622 den Herzog Christian von Braunschweig. Im Westfälischen Frieden erhielt Hessen die Grafschaft Schaumburg und die Abtei Hersfeld; 1736 fiel Hanau an Hessen. Auch im Siebenjährigen Kriege hatte das Land viel zu leiden. Es fanden Schlachten statt bei Sandershausen (1758), bei Bergen (1759) und bei Wilhelmsthal (1760); Frankfurt hielten die Franzosen vier Jahre lang besetzt; in Tillenburg zerstörten sie das alte Fürstenschloß und in Hersfeld die Stiftskirche. Die Hessen kämpften in: Solde Englands für Preußen, Nassau-Weilburg stellte sein Kontingent zur Reichsarmee, Nassau-Dillenburg blieb neutral. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gingen infolge des Kampfes mit Frankreich große Veränderungen vor.' Hefsen-Kassel verlor seine Besitzungen am linken Rheinufer und erhielt dafür die kurmainzifchen Ämter Fritzlar, Naumburg, Amöneburg und Neustadt, zugleich wurde es zum Kur- fürsteutum erhoben. Im Jahre 18116 aber wurde der Kurfürst vou Hessen von dem französischen Kaiser Napoleon vertrieben, und Kassel wurde die Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen; die Fürsten von Nassau- Usingen und Nafsau-Weilburg traten dem von Napoleon gestifteten Rhein- bnnd bei, und ihr Land wurde zum Herzogtum erhoben. Im Jahre 1810 bildete Napoleon auch ein Großherzogtum Frankfurt, dem Fulda und Hanau zugeteilt wurden. Erst im Jahre 1813, nachdem Napoleon bei Leipzig geschlagen worden war, kehrte der Kurfürst von Hessen in sein Land zurück und erhielt zu dem- selben den größten Teil des ehemaligen Fürstentums Fulda, sowie die isen- burgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langensel- bold. Das Herzogtum Nassan wurde wesentlich vergrößert. Frankfurt blieb eine freie Stadt. Im Jahre 1866 wurden die beiden Länder, die in alten Zeiten mehr- fach verbunden gewesen waren, dem Königreich Preußen einverleibt und zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Dazu kam noch hinzu das Gebiet der freien Stadt Frankfurt, eiu Teil der Landgrafschaft Hefsen-Hombnrg, der darmstäd- tische Kreis Biedenkopf, der Bezirk Vöhl und der Ort Rödelheim, die bay- rischen Bezirke Gersfeld und Orb (18).

16. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 89

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 89 — den nördlich von Cassel liegenden Sächsischen Hessengau, die Mark Bnchonia an der Werra, den Ringgau und den Oberlahngau. Die Gaue wurden unter Karl dem Großen durch Gaugraseu verwaltet. Später erhielten diese herzogliche Gewalt. Die mächtigsten unter ihnen waren zu damaliger Zeit die Konradiner. Einer derselben bestieg nach dem Aussterben der Karolinger unter dem Namen Konrad I. den deutschen Kaiserthron (911—918). In der folgenden Zeit wurden andere Ge- schlechter mächtig, insbesondere die Grafen von Gudensberg, Gisonen genannt. Die einzige Tochter Gisos Iv. von Gudensberg vermählte sich 1122 mit dem Landgrafen Ludwig I. von Thüringen, wodurch Hessen (Nieder- und Oberhessen) an Thüringen kam und 125 Jahre mit diesem Lande vereinigt blieb. Während dieser Zeit wurde das Hessenland bedeutend vergrößert. Die Trennung der beiden Länder Hessen und Thüringen sand nach dem Tode des letzten thüringischen Landgrafen, Heinrich Raspe (1247), statt. Sein Vorgänger Ludwig der Heilige, der Gemahl der hl. Elisabeth, war auf einem Kreuzzuge geftorbeu. Im Jahre 1247 erwählten die Hessen auf dem Landtage zu Maden den Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich von Brabant, der damals noch Kind war, einstimmig zu ihrem Fürsten. Dieser trat unter dem Namen Heinrich I. im Jahre 1265 selbständig die Regierung an und machte Cassel zur Residenz. Er war der erste hessische Landgraf und wurde der Stammvater des hessischen Fürstenhauses. Fast um dieselbe Zeit (1255) teilten sich die beiden Brüder Walram und Otto in die nassauischen Besitzungen nördlich und südlich von der Lahn. Der mächtigste Landgraf von Hessen war Philipp der Großmütige (1504—1567). Er führte im Hessenlande die Reformation em. Die zu den Bistümern gehörigen Gebiete blieben katholisch. 1529 veranstaltete Philipp der Großmütige eine Unterredung zwischen Luther und Zwingli in dem Ritlersaal zu Marburg; 1531 schloß er zu Schmalkalden mit dem Kurfürsten von Sachsen und auderen evang. Fürsten den Schmalkaldischen Bund- In dem Schmalkal- discheu Kriege (1546—1547) geriet der Landgraf in die Gefangenschaft Karls V., bis ihm Moritz von Sachsen die Freiheit verschaffte. Vor seinem Tode teilte Philipp sein Land unter seine vier Söhne. Zwei derselben starben kinderlos, und ihre Gebietsteile gelangten so in den Besitz der beiden überlebenden Brüder, von denen Wilhelm der Gründer des Hauses Hessen-Cassel und Georg der des Hauses Hesseu-Darmstadt wurde. Schmalkalden kam 1583 zu Hessen-Cassel, die halbe Grafschaft Schaumburg 1647, das Fürstentum Hersfeld 1648, das Fürstentum Hanau 1738. Im Jahre 1803 erlangte Cassel die Kurwürde und erwarb gleich- zeitig Fritzlar und die Reichsstadt Gelnhausen. Fulda kam 1815 hinzu. 1806 wurde Kurhessen von Napoleon I. erobert und dem Königreiche Westfalen ein- verleibt. Seinen Bruder Jerome ernannte er zum König mit der Residenz Wilhelmshöhe bei Cassel. 1813 wurde Jerome vertrieben, und der Kurfürst von Hessen, Friedrich Wilhelm I., kehrte von seinen Gütern in Böhmen nach Cassel zurück. Im Jahre 1866 wurde Kurhessen mit Preußen vereinigt. Übersichtliches. A. Lage und Grenze des Hauptlandes von Hessen-Nassau. Das Hauptland von Hessen-Nassau grenzt im N. an die Provinz Westfalen, an das Fürstentum Waldeck und an das Herzogtum Braunschweig, im 0. an die Provinzen Hannover und Sachsen, an die thüringischen Staaten und an das Königreich Bayern, im 8. an Bayern und an das Großherzogtum Hessen, im W.

17. Bürgerkunde - S. 128

1912 - Langensalza : Greßler
128 Hessen-Nassau besteht aus zwei Staaten, die bis 1866 selbständig waren, aus dem Kurfürstentum Hessen-Kassel und dem Herzogtum Nassau. Die Hessen sind Nachkommen des urdeutschen Stammes der Kalten. Das Land bildete bis zum Jahre 1100 einen Teil des Frankenreiches, der 1292 zu einem Reichssürstentum unter Landgrafen erhoben wurde. Im Jahre 1567 teilte man es in vier Teile, zwei davon blieben selbständig. Hessen-Kassel wurde dann gleichzeitig mit dem noch bestehenden Großherzogtum ein selbständiges Land- grafentum und 1808 ein Kurfürstentum. Nach der Schlacht von Jena verjagte Napoleon I. den Kurfürsten, besetzte Hessen und verband es mit Westfalen zu einem Königreich Westfalen, als dessen Oberhaupt er seinen Bruder Jerome einsetzte. Nach Napoleons Sturz lvurde der Kurfürst wieder eingesetzt. Der letzte Kurfürst, Friedrich Wilhelm I., büßle sein Doppelspiel zwischen Österreich und Preußen 1866 mit dem Verluste seines Thrones. — Das Her- zogtum N a s s a u war gleichfalls zur Römerzeit von den Katten bewohnt, die dann dem fränkischen Reiche botmäßig wurden; aus dem nassauischen Herzogshause ging die nieder- ländische Königsfamilie der Oranier hervor, benannt nach der Herrschaft Orange in Südfrankreich, die einer der nassauischen Herzöge 1530 erwarb und weiter vererbte. Die verschiedenen Linien des Fürstenhauses vereinigten sich 1816 wieder zu einem Herzogshause, dessen letzter Würdenträger der 1906 verstorbene Herzog Adolf wurde. Er stellte sich 1866 gegen den Willen der Landesvertretung aus die Seite Österreichs und büßte des- halb den Thron ein. — Regierungssitz: Kassel. Reg.-Be- zirksstädte: Kassel, Wiesbaden. — Die Provinz Hessen-Nassau ist mit 15 699 qkm und 1,9 Millionen Einwohnern die kleinste, zugleich auch die am meisten gebirgige, da das hessische Berg- land die Osthälfte, der Taunus und Westerwald die Westhälfte durchziehen; höchster Punkt ist die Wasserkuppe in der vul- kanischen Rhön. Sehr fruchtbar ist das Maiillal, wo Getreide- und Obstbau vorherrscht, ferner im gesegneten Rheingau, am westlichen Taunus und Westerwald, wo der Weinbau blüht

18. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 25

1907 - Breslau : Hirt
Ergänzungen für den weiteren landeskundlichen Unterricht. 25 faßte, unter seine 4 Söhne. Zwei derselben starben kinderlos, und ihre Be- sitzuugen fielen an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darm- stadt. Unter Wilhelm Iv., dem Stammvater der hessen-kasselschen Linie, kam Schmalkalden zu Hessen. Im Dreißigjährigen Kriege (1618—1648) wurde Hessen, wie Nassau, sehr verwüstet, bei Höchst am Main schlug Tilly 1622 den Herzog Christian von Braunschweig. Im Westfälischen Frieden erhielt Hessen die Grafschaft Schaumburg und die Abtei Hersfeld; 1736 fiel Hanau an Hessen. Auch im Siebenjährigen Kriege hatte das Land viel zu leiden. Es fanden Schlachten statt bei Sandershausen (1758), bei Bergen (1759) und bei Wilhelmstal (1762); Frankfurt hielten die Franzosen vier Jahre lang besetzt; in Dillenburg zerstörten sie das alte Fürstenschloß und in Hersfeld die Stiftskirche. Die Hessen kämpften im Solde Englands für Preußen, Naffau-Weilburg stellte sein Kontingent zur Reichsarmee, Naffau-Dillenburg blieb neutral (unbeteiligt). Am Anfang des 19. Jahrhunderts gingen infolge des Kampfes mit Frankreich große Veränderungen vor: Heffen-Kafsel verlor seine Besitzungen am linken Rheinufer und erhielt dafür die kurmainzifchen Ämter Fritzlar, Naumburg, Amöneburg und Neustadt, zugleich wurde es zum Kur- sürstentum erhoben. Im Jahre 1806 aber wurde der Knrfürst von Hessen von dem französischen Kaiser Napoleon vertrieben, und Kassel wurde die Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen; die Fürsten von Nassau- Usingen und Nassau-Weilburg traten dem von Napoleon gestifteten Rhein- bnnd bei, und ihr Land wurde zum Herzogtum erhoben. Im Jahre 1810 bildete Napoleon auch ein Großherzogtum Frankfurt, dem Fulda und Hanau zugeteilt wurden. Erst im Jahre 1813, nachdem Napoleon bei Leipzig geschlagen worden war, kehrte der Kurfürst von Hesfen in fein Land zurück und erhielt zu dem- selben den größten Teil des ehemaligen Fürstentums Fulda, sowie die isen- burgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langensel- bold. Das Herzogtum Nassau wurde wesentlich vergrößert. Frankfurt blieb eine freie Stadt. Im Jahre 1866 wurden die beiden Länder, die in alten Zeiten mehr- fach verbunden gewesen waren, dem Königreich Preußen einverleibt und zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Dazu kam noch hinzu das Gebiet der freien Stadt Frankfurt, ein Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, der darmstäd- tische Kreis Biedenkopf, der Bezirk Vöhl und der Ort Rödelheim, die bay- rischen Bezirke Gersfeld und Orb (18). B. Ergänzungen für den weiteren landeskundlichen Unterricht. 1. Außer Hesfen und Nassau wurden im Jahre 1866 der Provinz einverleibt: Die Landgrafschaft Hesfen-Homburg, die freie Stadt Frankfurt mit ihrem Landgebiet, die hefsendarmstädtischen Bezirke Vöhl und Biedenkopf und die bayrischen Bezirke Gersfeld und Orb. 2. Zum Kreis Rinteln gehört Schöttlingen im Bückeburgischen, zum Kreis Schmalkalden Barchfeld im Meiningifchen, zum Kreis Frankenberg

19. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 2

1914 - Breslau : Hirt
I. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau. A. Allgemeines. 1. Die Zusammensetzung der Provinz Hessen-Nassau. Die preußische Provinz Hessen-Nassau ist nach dem Kriege von 1866 in ihrem Hauptkern aus dem ehemaligen Kurfürstentum Hessen und dem ehemaligen Herzogtum Nassau gebildet worden. Dazu kamen zu ihrer Abrundung noch folgende Bestandteile: 1. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg. 2. Das Gebiet der bis 1866 freien Reichsstadt Frankfurt am Main. 3. Der Kreis Gersfeld und der Amtsgerichtsbezirk Orb, die beide von Bayern abgetreten wurden. 4. Der Kreis Biedenkopf und das Amt Vöhl, die das Großherzogtum Hessen-Darmstadt vor allem gegen Nauheim an Preußen abtrat. Zwei kleinere Gebiete liegen von dem Hauptlande als Exklaven abgetrennt: 1. Der Kreis Schmalkalden am Thüringer Wald östlich der Werra. 2. Der Kreis Grafschaft Schaum bürg mit seiner Hauptstadt Rinteln im N an der Weser. 2. Gestalt, Grenzen, Lage. Infolge dieser Zusammensetzung aus den verschiedenartigsten Bestandteilen ist Hessen-Nassau mit seinen vielen Ein- und Ausbuchtungen unregelmäßig gestaltet. Im westlichen Teile Mitteldeutschlands gelegen, breitet es sich zwischen Rhein und Weser aus und grenzt im N an die Provinzen Westfalen und Hannover, im 0 an die Provinz Sachsen, das Großherzogtum Sachsen- Weimar, das Herzogtum Meiningen und das Königreich Bayern, im 8 an Bayern und das Großherzogtum Hessen, im W an die Rheinprovinz, Westfalen und das Fürstentum Waldeck. Hessen-Nassau bildet so ein natürliches Bindeglied zwischen Nord- und Süddeutschland, zwi- schert dem 0 und dem W. Die Hauptmasse der Provinz liegt etwa zwischen 56° und 51° 40' nörd- licher Breite und zwischen 7° 34' und 10" 14' östlicher Länge von Greenwich. Am größten ist ihre Ausdehnung von No nach Sw, die in gerader Linie von Karlshafen bis Rüdesheim 210 km beträgt- ebenso ist die östlichste Stadt der Provinz, Wanfried an der Werra, von der westlichsten, Oberlahnstein am Rhein, 200 km entfernt. Der nördlichste Punkt aber der ganzen Provinz im Kreise Grafschaft Schaumburg liegt 52° 28' nördlicher Breite und ihr östlichster Punkt im Kreise Schmalkalden 10° 44' östlicher Länge. Anderseits umschließt die Provinz zwei Gebiete, die nicht zu ihr gehören: den zur Rheinprovinz gehörigen Kreis Wetzlar an der mittleren Lahn und den nördlichen Teil des Großherzogtums Hessen, Oberhessen. 3. Größe. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen und umfaßt einen Flächenraum von 15 700 qkrn (genau 15 699,28), es ist aber noch immer um 700 qkm größer als das Königreich Sachsen oder das Großherzogtum Baden. 6d—±t 2. (4,

20. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 24

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 24 - Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtnm Hessen gehört die Provinz Oberhessen, welche von Hessen-Nassan eingeschlossen ist. Im Weser- gebiet liegen ferner: Das Fürstentum Waldeck, das „ Lippe-Detmold, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. § 30. Hessen Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürsteutum Hessen, das ehemalige Her og- tum Nassau, die Grafschaft Hesseu-Homburg, die frühere freie Reichs- stadt Frankfurt und einige von Hessen und Bayern abgetretene Teile. Diese Gebiete erwarb Preußen durch den Krieg 1866 und vereinigte sie zu einer Proviuz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schiefergebirge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ausgefüllt. Keine andere Provinz ist so reich an Wald; denn dieser bedeckt fast die Hälfte des Bodens. Nur iu den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Getreidebau. Im Main- und Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungsbezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda; 114 000 Einw. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfutt mit den Verkehrslinien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist o Kassel zu einer bedeutenden Handelsstadt emporgeblüht. In der Nähe das Schloß Willielmshöhe, wo Napoleon Iii. 1870—71 gefangen saß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn Marburg, Universität, am Main Hanau, bedeutende Fabrikstadt in Goldwaren. - Wiesbaden, 92000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein viel- besuchter Badeort. Berühmt sind seine warinen Quellen, deren es 29 hat. Das Wasser des Kochbrunnens hat eine Wärme von 70°. Sein Wasser kommt sprudelnd aus der Erde und schlägt Wellen, als ob es koche. Das Wasser der verschiedenen Quellen wird teils zum "Trinken, teils zum Baden benutzt. Alljährlich finden sich ungefähr 80000 Fremde zur Kur ein. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Langenschwalbach, Soden, Ems. An der Lahn Weilbnrg und Limburg, letzteres mit einem schönen Dom. Die größte Stadt der Provinz ist Frankfurt a. M., 310000 Einw. § 31. Frankfnrt a, M. 1. L a g e. Es dürfte in Deutschland wohl wenig Städte geben, welche eine gleich günstige Lage haben wie Frankfurt. Iumitten einer weiten, fruchtbaren Ebene breitet es sich auf beiden Ufern des Mains aus. Vier gesegnete Auen oder Gaue umgeben es: die Wetterau, der Rheingau, der Maingau und die Gerau, die mit ihren mannigfachen Bodenerzeugnissen gleichsam eine reiche Vorratskammer für die Stadt bilden. Dazu kommt uoch, daß von hier zahlreiche wichtige Straßen wie von einem Mittelpunkte ausgehen. Im Norden führt die Hessische Senke zum Weser- gebiete und dem Norddeutschen Tieslande. Im Nordosten stellen Kinzig- und Fulda- ial und die niedrigen Einsattelungen zwischen Vogelsberg, Rhön und Spessart eine Verbindung mit Thüringen und Sachsen her. Den Main auswärts zieht die Straße nach Franken. Im Sü^eu eröffnet sich der Zugang zun: Oberrhein und im Westen derjenige zum Niederrheiu. So kreuzen sich hier Main-, Weser-, Elbe-, Ober- und Niederrheinstraßen. Den alten Naturstraßen folgen heute wichtige Eisenbahnlinien. Nicht weniger als acht Hauptverkehrslinien strahlen von Frankfurt aus und setzen es mit den bedeuteudsten Städten des In- und Auslandes in Verbindung.