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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 46 — Nassau ein Herzogtum. Beim Tode der beiden Fürsten von Nassan-Usingen und Nassau- Weilbnrg im Jahre 1816 vereinigte Herzog Wilhelm, ein trefflicher Herrscher, beide Länder zu einem Herzogtum. Dazu kamen auch noch die nassau-oranischen Lande (Diez, Hadamar, Dillenbnrg und Siegen), in welchen seither die ottoische Linie regiert hatte. Diese wurde dafür durch die Niederlande entschädigt. Fürst Wilhelm von Oranien wurde als Wilhelm I. König von Holland und Großherzog von Luxemburg. Seine Nachkommen regieren in Holland jetzt noch. Die walramische Linie (Nassau- Weilburg) erlaugte somit die Herrschaft über sämtliche ehemals nassauische Grafschaften (Wiesbaden, Idstein, Usingen, Weilburg, Diez, Hadamar, Dillenburg) mit Ausnahme von Siegen und Saarbrücken, die an Preußen fielen. Diesen Besitzungen waren noch zugeteilt worden kurmaiuzische, kurtrierische, hessische (eiu Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen) und andere von Nassau eingeschlossene Gebietsteile. Nassau bildete nun ein abgerundetes Land von 85 Quadratmeilen und galt als eines der schönsten und reichsten unter den deutschen Ländern.' Der letzte Herzog Adolf regierte von 1839—1866. Er verlor 1866 sein Land an Preußeu, in dessen Krone nun Nassau als eine Perle glänzt. Herzog Adolf blieb fast 25 Jahre ohue Land, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg und starb im Alter von 88 Jahren 1905. Das nassauische Fürsteuhaus regiert nun noch im Großherzogtum Luxemburg. Nassau ein preußischer Regierungsbezirk. Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg. Da Nassau, Frankfurt und Hessen-Hombnrg mit anderen Staaten auf Seiten Österreichs standen, wurden sie nach dem für sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Sie bilden nun mit mehreren anderen Gebieten den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden. Gleichzeitig wurde das Kurfürstentum Hessen in den Regierung?» bezirk Kassel umgewandelt. Die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Proviuzialhaupt- stadt Kassel. 13. Übersichtliches. Grenzen. Im Norden: die Preuß. Proviuz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg). Im Osten: der preuß. Regierungsbezirk Kassel, der Preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz) und die hessische Proviuz Oberhessen (Groß- Herzogtum Hessen). Im Süden: das Großherzogtum Hessen. Im Westen: die preuß. Rheiuproviuz (Regierungsbezirk Koblenz).

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1. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 58

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
58 — waren die Grafen von Laurenburg, Katzenellenbogen, Eppstein und Cronberg. Aus dem Geschlechte der Grafen und Herren gingen später die Ritter hervor. Die Grafen von Laurenburg erbauten ungefähr um das Jahr 1100 die Burg Nassau und nannten sich von da ab Grafen von Nassau- Der Name Nassau wird um das Jahr 915 zum ersten Male urkundlich genannt. Damals bezeichnete er ein Hofgut des aus Weilburg stammenden nachmaligen deutschen Kaisers Konrad I. Im 13. Jahrhundert wurden unter Heinrich dem Reichen die Grafschaften Idstein, Weilburg, Dillenburg und Siegen vereinigt. Nach seinem Tode teilten sich seine beiden Söhne das Land. Durch diese Teilung entstand die Ottonische und die Walramische Linie. Das Haus Nassau kam zu bedeutendem Ansehen, als 1291 Graf Adolf zum deutscheu Kaiser gewählt wurde. Leider ftel dieser „tapferste Mann Deutschlands" von der Hand seines Gegenkaisers Albrecht von Österreich in der Schlacht bei Göll- heim 1298. Im 16. Jahrhundert führten die nassauischen Grafen die Reformation in ihrem Lande ein. Später fand in Hadamar eine Gegenreformation statt. Des- gleichen blieben die zu Mainz und Trier gehörigen Lande katholisch. In dem- selben Jahrhundert gelangten die nassauischen Grafen zu großem Ansehen. Gras Wilhelm der Verschwiegene, Prinz von Oranien, wurde Befreier der Niederlande. Ihm folgte eine Reihe oranischer Fürsten. Der letzte Fürst war Wilhelm Iii., König von England. Im 17. Jahrhundert wurden die Grafen von Nassau zu Fürsten ernannt. Als int Jahre 1806 der deutsche Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone niederlegte, sagten sich mehrere deutsche Fürsten von: Deutscheu Reiche los. Sie traten dein von Napoleon I. gebildeten Rhein- bunde bei. Auch die Fürsten von Nassau-Usingen und Nassau - Weilburg folgten diesem Beispiele. Napoleon vergrößerte ihr Land, und der Fürst von Nassan-Usingen erhielt den Herzogstitel. Als im Jahre 1816 diese beiden Fürsten starben, vereinigte Herzog Wilhelm die beiden Länder zu einem Herzogtum. Zu dem neuen Herzogtum kamen auch die Nassau-orauischen Lande (Dillenburg). Die Dilleuburger Linie wurde dafür mit Holland entschädigt. Fürst Wilhelm von Oranien wurde König von Holland (Wilhelm I.) und Groß- herzog von Luxemburg. Die jetzige Königin von Holland ist noch ein Sproß dieses Stammes. Nassau bildete nun ein selbständiges Herzogtum und zählte zu deu schönsten und reichsten Ländern Deutschlands. Der letzte Herzog hieß Adolf. Er regierte bis 1866. Weil er im Bunde mit Österreich gegen Preußen gekämpft hatte, verlor er Krone und Land. 1890 wurde der ehemalige Herzog von Nassau Großherzog von Luxemburg. Auch die frühere Freie Stadt Frankfurt a. M. sowie die Landgrafschaft Hessen-Homburg kamen 1866 an Preußen und bilden nunmehr mit dem ehemaligen Herzogtum Nasfau und dem Kreise Biedenkopf den Regierungsbezirk Wiesbaden. Grenzen des Regierungsbezirkes Wiesbaden. Im N. wird der Regierungsbezirk Wiesbaden von der Provinz Westfalen, im 0. vom Regierungsbezirk Cassel, vom Kreis Wetzlar, dem Gtoßherzogtum Hessen, im 8. vom Großherzogtum Hessen und im W. von der Rheiuprovinz (Regierungsbezirk Coblenz) begrenzt.

2. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 176

1892 - Leipzig : Voigtländer
176 Königreich Preußen. Provinz Hessen-Nassau. Iv. Nassau von 1606—1806. [10 Die Walram. Linie, 1605—1806. Beim Tode Ludwigs H. 1627 begründeten seine 3 Söhne durch Teilung die Neue Idstein-Wiesbadener (erlosch 1721), die Neue Saarbrück-Usinger und die Neue Weilburger Linie. Nachdem die Saarbrücker Linie wieder bis 1723 bezw. 1728 gespalten gewesen war, vereinigte Karl von Nassau-Usingen 1718—1775 Idstein-Wiesbaden und Saarbrücken wieder mit Usingen. Sein Sohn Karl Wilhelm 1775— 1803 verlor durch den Lüneviller Frieden das linksrheinische Saarbrücken, erhielt aber dafür 1803 die kurmainzischen Ämter Hochheim, Höchst, Eppstein, Kronberg, Königstein , Eltville, Rüdesheim, Ober-lahnstein; das pfälzische Caub, die hessischen Besitzungen Katzenelnbogen, Braubach, Ems; die Reichsdörfer Soden und Sulzbach; Limburg und Bleidenstadt. Auf Karl Wilhelm folgte sein Bruder Friedrich August 1803—1816. — Nachdem der Begründer der Neuen Weilburger Linie, Ernst Kasimir, auch Kirchheim-Bolanden gewonnen hatte, ging sein Besitz in ununterbrochener Erbfolge durch 4 Generationen hindurch auf Friedrich Wilhelm, 1788—1816, über. 1803 erhielt er u. a. die kurtrierifchen Ämter Montabaur und Limburg, Eamberg, Arnstein, Schönau und Marienstadt. Mit seinem Vetter Friedrich August von Usingen trat er 1806 dem Rheinbünde bei. Von da betrachten beide ihre Besitzungen als einheitliches Herzogtum. V. Nassau im 30jährigen Kriegt. 1. Da fast alle nassauischen Grasen als Protestanten der Union angehörten, so wurde unser Land von den Truppen der Liga hart mitgenommen. Als dann Gustav Adolf nach der Schlacht bei Breitenfeld auch Mainz einnahm, hausten die Schweden gar schlimm in den katholischen Landesteilen; Höchst z. B. wurde sechsmal belagert, das dortige Schloß durch die Frankfurter zerstört, die Festung Königstein von den Schweden genommen und das umliegende Land geplündert. Ein ähnliches Die Ltton. Linie, 1606—1806. Nach dem Tode Johanns Vi., welcher in seiner Hand alle Ottonischen Besitzungen in Nassau vereinigt hatte, begründen seine drei Söhne: Joh. Ludwig die Neue Hadamarer (erlosch 1711), Georg die Neue (Beilstein-)Dillenburger und Ernst Kasimir die Diezer Linie. Joh. Wilhelm Friso von Diez erbte 1702 die niederländischenbesitzungen seines Vetters Wilhelm Iii., Königs von England. Sein nassauisches Erbland hieß von da an Nassau-Dräniert. Sein Sohn Wilhelm Iv. Karl Heinrich Friso 1711—1751 vereinigte nach dem Aussterben der Hadamarer (1711), der Dillenburger (1739) und der Siegener Linie (1743) alle Ottonischen Lande unter seiner gemeinsamen Landesregierung zu Dillenburg. Seine Würde als Statthalter, Generalkapitän und Admiral der Vereinigten Niederlande wurde für erblich in feiner Familie erklärt. Sein Sohn Prinz Wilhelm V., 1751—1806, verlor infolge der französischen Revolution 1795 feine Niederlande an Frankreich. Und da sein Sohn Wilhelm Friedrich sich 1806 weigerte, dem Rheinbünde beizutreten, so verlor er auch seine nassauischen Stammlande. Nach Napoleons Fall aber wurde er 1814 als Wilhelm I. König der Vereinigten Niederlande. Durch die Staatsverträge von 1815 trat er seine nassauischen Stammlande an das Herzogtum Nassau ab.

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Wiesbaden - S. 21

1909 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
— 21 — Seitenlinien. In der Walramischen Familie gab es die Linien Nassau-Weil- bürg, N.-Jdstein-Wiesbaden, N.-Saarbrücken, N.-Usingen usw., in der Otto- nischen die Linien N.-Hadamar, N.-Diez, N.-Dilleuburg und N.-Siegen^ Die Walramische Linie gab dem Deutschen Reiche den Kaiser Adolf und dem erzbischöflichen Stuhle zu Mainz vier Erzbischöse, welche zugleich kluge und gewandte Staatsmänner waren und ein Jahrhundert lang Deutschlands Geschicke leiteten. — Der Ottonischen Linie gehört einer der größten Männer der Weltgeschichte, Wilhelm der Verschwiegene, der Befreier der Niederlande, an. — Sämtliche nass. Stammlande wurden im Jahre 1806 zu einem Ganzen, dem Herzogtum N., vereinigt, und es regierten dasselbe gemeinschaftlich Friedrich August von N.-Usingen als Herzog und Fürst Friedrich Wilhelm von N.-Weilburg. Beide starben im Jahre 1816. Dajnü Herzog Friedrich die Linie N.-U. ausstarb, fiel nun das ganze Herzogtum an die N.-Weilburgifche Linie. Von 1816—1839 regierte Herzog Wilhelm, von 1839—1866 Herzog Ädolf, der erst im Jahre 1905 als Großherzog von Luxemburg gestorben ist. Da sich Nassau im Kriege des Jahres 1866 auf die Seite Österreichs stellte, verlor es seine Selbständigkeit, wurde nebst den oben genannten Landesteilen dem Königreich Preußen einverleibt und bildet seitdem mit dem ehemaligen Kurfürstentum Hessen Zusammen die preußische Provinz Hessen-Nassan. . Mundartproben aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden. (Aus „Lustige Leut", „Siwwesache" und „Deham is deham" von Rudolf Dietz.) 2. Mutter Erde. 1. Den kinn eich! Uns' klaaner Lahre Uhl, der lihrt met viller Mih sei' Klaane in der Schul de ihrschte klaane i. Met Kreid, sn grüß er kann, molt er ahn uff die Mitt vo' seiner Tafel. — Dann freht er: „Wer kennt den? Schmidt!" Do saat des Kallche Schmidt: „Den kinn eich d'r ganz gut; nor waaß eich werklich nit, wie er groad haaße dnt!" In der Schul koom vir das Wort vo' der „Mutter Erde", uu der Lähre lang un braat aa' dem Wort erklärt' e'. Wie e' meent, se dehte all de Begriff jetzt kenne, saare: „Wer kann jetzt en Satz met dem Wort mer nenne?" „Ich, ich waaß en Satz", rief laut Haselipse Dicker. „Mutter, eh'r de Wäsche gehst, schmier mer noch zwa Sticker!" 3. Des ältst Geberg. Mei' Unkel in der Hinnergaß Moacht wirre letzt en schine Spaß. E freht die Was, die Got, die Schnerch: „Ihr Kinn, wie hääßt des ältst Geberg?" „Ja, des Geberg, des rote nit Die Petter un die Gote nit! Des is der Taunus, dann der hat — Des wißter doch — schnnt lang e Platt!"

4. Das Deutsche Reich - S. 156

1907 - Trier : Stephanus
— 156 — (). Eilltelllulg. Die Provinz zerfällt in zwei Regierungsbezirke: 1. Kassel, das ehemalige Kurfürstentum Hessen (auf 1 qkm wohnen 96 Menschen): Kassel, Marburg, Fulda und Hanau. 2. Wiesbaden, Hauptbestandteil des ehemaligen Herzogtums Nassau (auf 1 qkm wohnen 179 Menschen): Wiesbaden, Homburg, Schlangenbad, Schwalbach, Niederselters, Johannisberg, Geisenheim, Rüdesheim, Aßmannshausen, Frankfurt, Caub, Ems, Limburg. 7. Zur Geschichte der Provinz. Hessen, das im frühen Mittel- alter zum Herzogtum Franken gehörte, wurde im Jahre 1122 mit Thüringen zu einer Landgrafschaft vereinigt. Das dauerte bis zum Jahre 1247. Da wurde Heinrich, ein Enkel der hl. Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen, Landgraf von Hessen; er machte Cassel zu feiner Residenz. Unrer seinen Nachfolgern wurde Hessen durch Erwerbung mehrerer Grafschaften vergrößert. Der bekannteste und bedeutendste unter ihnen war Philipp der Großmütige (1509 — 1567), welcher die Reformation in Hessen einführte und 1527 die erste prote- stantifche Universität in Marburg gründete. Er teilte das Land unter seine, vier Söhne, von denen zwei kinderlos blieben, fo daß von da an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt bestanden. Der Landgraf Wilhelm Ix. von Hessen-Kassel wurde 1803 Kurfürst und hieß als solcher Wilhelm I., während Hessen-Darmstadt 1806 den Rang eines Großherzogtums erhielt. Der letzte Kurfürst von Hessen war Friedrich Wilhelm I. (1847 — 1866), der 1866 sein Land an Preußen verlor und 1875 in Prag starb. — Die Grafen von Nassau, welche nach der von ihnen an der Lahn erbauten Burg Nassau den Namen führten und in der Geschichte zuerst im 12. Jahrhundert auf- treten, erlangten an der Lahn großen Besitz. Später teilten die Brüder Walram und Otto denselben. Ein Sohn Walrams, Adolf von Nassau, war (von 1202 — 1208) deutscher Kckiser. Das Haus Nassau spaltete sich im Laufe der Zeit iu viele Linien. 1816 ver- einigte Wilhelm aus der Linie Nassau-Weilburg alle nassauischen Länder, die nunmehr ein Herzogtum bildeten. Sein Nachfolger Adolf nmßte sein Land 1866 Preußen überlassen. Dessen Sohn regiert jetzt in Luxemburg. 5. Die Provinz Hannover. L. Wir betrachten eine Provinz, die früher ein selbständiges Königreich war und gleich Hessen-Nassau 1866 an Preußen kam. Es ist Hannover. Ii. 1. Erwerbung, Lage und Größe. Das ehemalige Königreich Hannover kam 1866 als Provinz an Preußen. Es grenzt im Norden an die Nordsee, an Oldenburg und an Schleswig-Holstein, im Osten an Mecklenburg, Sachsen und Braunschweig, im Süden an Hessen- Nassau und Westfalen, im Westen an Holland. Hannover^ liegt zu beiden Seiten der Weser und reicht von dem breiten Elbstrom im Osten bis zu dem moorumlagerten Laufe der Ems im Westen, von den waldbegrenzten Höhen der Harzes im Süden bis zu den flachen Ge- staden der Nordsee. Trotzdem es fast doppelt so groß ist wie West- falen, hat es doch nicht mehr Einwohner wie dieses. Auf 38474 qkm

5. Nassau - S. 10

1914 - Leipzig : Voigtländer
10 — Iv. Nassau von 1606-1806. Die Walram. Linie, 1605-1806. Die Otton. Linie, 1606-1806. Beim Tode Ludwigs Ii. 1627 begründeten seine 3 Söhne durch Teilung die Neue Idstein-Wiesbadener (erlosch 1721), die Neue Saarbrück-Usinger und die Neue Weilburger Linie. Nachdem die Saarbrücker Linie bis 1723 bezw. 1728 gespalten gewesen war, vereinigte Karl von Nassau-Usinaen (1718—1775) Idstein-Wiesbaden und Saarbrücken wieder mit Usingen. Sein Sohn Karl Wilhelm (1775— Nach dem Tode Johanns Vi., welcher in seiner Hand alle Ottonischen Besitzungen in Nassau vereinigt hatte, begründen seine drei Söhne: Joh. Ludwig die Neue Hadamarer (erlosch 1711), Georg die Neue (Beilstein-)Dillenbnrge'r und Ernst Kasimir die Diezer Linie. Joh. Wilhelm Friso von Diez erbte 1702dieniederländischenbesitznngen seines Vetters Wilhelm Iii., Königs von England. Sein nassanisches r;; „r. i . 11 ™ Arf V ” Ücul Iluliaux Cdeß 1803) verlor durch den Luneviller Erbland hieß von da an Nassau-^nepen das linksrheinische Saar- Oranien. Sein Sohn Wilhelm Iv drucken, erhielt aber dafür 1803 Karl Heinrich Friso (1711-1751) '*enho>Hheim, | vereinigte nach dem Aussterben der Höchst, Eppstein, Kronberg, König-stein, Eltville, Rüdesheim, Oberlahnstein ; das pfälzische Caub, die hessischen Besitzungen Katzenelnbogen, Braubach, Ems; die Reichsdörfer Soden und Sulzbach; Limburg und Bleidenstadt. Aus Karl Wilhelm folgte sein Bruder Friedrich August (1803-1816). — Nachdem der Begründer der Neuen Weilburger Linie, Ernst Kasimir, auch Kirchheim-Bolanden gewonnen hatte, ging sein Besitz in ununterbrochener Erbfolge durch 4 Generationen hindurch auf Friedrich Wilhelm, 1788-1816, über. 1803 erhielt er u. a. die kurtrierischen Ämter Montabaur und Limburg, Camberg, Arnstein, Schönau und Marienstadt. Mit seinem Vetter-Friedrich August von Usingen trat er 1806 dem Rheinbünde bei. Von da betrachten beide ihre Besitzungen als einheitliches Herzogtum. V. Nassau im 30jahrigen Kriege. 1. Da fast alle nassauischen Grafen als Protestanten der Union angehörten, so wurde unser Land von den Truppen der Liga hart mitgenommen. Als dann Gustav Adolf nach der Schlacht bei Breitenfeld auch Mainz einnahm, hausten die Schweden gar schlimm in den katholischen Landesteilen; Höchst z. B. wurde sechsmal belagert, das dortige Schloß durch die Frankfurter zerstört, die Festung Königstein von den Schweden genommen und das umliegende Land geplündert. Ein ähnliches Hadamarer (1711), der Dillenburger (1739) und der Siegener Linie (1743) alle Ottonischen Lande unter seiner gemeinsamen Landesregierung zu Dillenburg. Seine Würde als Statthalter, Generalkapitän und Admiral der Vereinigten Niederlande war in seiner Familie erblich. Sein Sohn Prinz Wilhelm V., 1751—1806, verlor infolge der französischen Revolution 1795 die Niederlande an Frankreich. Und da fein Sohn Wilhelm Friedrich sich 1806 weigerte, dem Rheinbünde beizutreten, so verlor er auch die nassauischen Stammlande. Nach Napoleons Fall aber wurde er 1814 als Wilhelm I. König der Vereinigten Niederlande. Durch die Staatsverträge von 1815 trat er seine nassauischen Stammlande an das Herzogtum Nassau ab.

6. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 80

1914 - Breslau : Hirt
80 Ii. Die geschichtliche Entwicklung. demzufolge er gegen eine hohe Geldsumme hessische Truppen zum Kampfe gegen die nordamerikanischen Kolonien stellen mußte. Solche Abmachungen waren eine Folge der armseligen politischen Zustände. Bon einem starken Nationalbewußtsein konnte bei der Zersplitterung und Ohnmacht des Deutschen Reichs keine Rede sein. Die treffliche Kriegszucht und heldenhafte Tapferkeit der Hessen, die schon seit langem sprichwörtlich geworden war - auch der Name „blinde Hessen" wird ja aus dem Blinddarauflosgehen der hessischen Soldaten gedeutet —, haben sich auch in der Neuen Welt bewährt. Von den nassauischen Landen waren die der Ottonischen Linie (Siegen, Dillenburg, Hadamar, Diez) seit 1743 vereinigt. (Es regierte Wilhelm Iv., der Erbstatthalter von Friesland, der nun den Regierungssitz der vereinigten Fürsten- tümer, Nassau-Oraniens, nach Dillenburg verlegte. Von der Walramschen Linie bestanden rechtsrheinisch noch Nassau-Weilburg und Nassau - Usingen. In ihren Gebieten wurde die Industrie weiter gefördert, so im Dillgebiet die Hüttenindustrie, in Wiesbaden, wohin die Residenz für Nassau-Usingen ver- legt worden war, wurden Baumwoll- und Flanellfabriken und Damastwebe- reien errichtet. Vor allem aber wurde das Kurbad entwickelt, zu dessen Aufblühen freilich auch die Einführung des Hasardspiels helfen mußte. Im inneren Taunus bestand die Hausindustrie fort, namentlich das Nagelschmieden- außerdem die Heimindustrie, wo die ganzen Familien für große Unternehmer arbeiteten, z. B. im Strohflechten, Filetstricken und in Drahtarbeiten. In dem von der Cölner Straße (Eöln — Altenkirchen) und von der Mainzer Straße (Siegen - Hadamar - Limburg — Idsteiner Senke), in die die Rhein- und die Leipziger Straße einmündete, durchschnittenen Westerwalds gedieh der Hopfen- und Flachsbau, die Ton- und Basaltindustrie. In Hessen-Cassel wurde vom Landgrafen Wilhelm Ix., der allem aus- ländischen Wesen abhold war, manches beseitigt, was sein Vater geschaffen hatte. War jener ein prunkliebender Fürst gewesen, so war er ein Freund der Sparsamkeit und Einfachheit. Immerhin hat er manchen großen Bau geschaffen; so hat er Wilhelmsbad bei Hanau, so Wilhelmshöhe auf dem Karlsberge bei Cassel aufgeführt, wo er auch den Aquädukt, die Teufels- brücke und die Löwenburg schuf. Als 1790 Kaiser Leopold in Frankfurt gekrönt wurde, bezog er mit seinen Truppen in der Nähe, bei Bergen, ein Lager, wovon noch eine Denksäule erzählt. Er nahm dann am Champagne- Feldzug (1792) gegen Frankreich teil' die Hessen eroberten auch im Winter desselben Jahres das von den Franzosen besetzte Frankfurt a. M. Um ihre Tapferkeit zu ehren, ließ der König von Preußen dort das Hessen- denkmal errichten. Am ersten Koalitionskriege (1793 — 97) beteiligte sich Hessen-Eassel ebenfalls- seine Truppen kämpften bei der Reichsarmee im Elsaß und für englisches Geld in Flandern und Westfalen- aber vom Baseler Frieden (1795) an war es ebenso wie Preußen neutral. Biele von den west- lichen Gebieten unserer Landschaft gehörten auswärtigen Dynasten; nur die Fürsten von Nassau - Weilburg und Nassau-Usingen, ferner die Fürsten von Wied-Runkel und Anhalt-Schaumburg, die Grafen von Sayn und Westerburg waren im Lande ansässig. Die Franzosen kamen oft durch das Gebiet, bald als Sieger, bald auf dem Rückzüge: sie besetzten Weilburg, nahmen die Feste Königstein ein, die sie später beim Abzüge sprengten, und bemächtigten sich 1796 wiederum Frankfurts. Auch im zweiten Koalitionskriege (1799 — 1891)

7. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 177

1892 - Leipzig : Voigtländer
11] B. Nassau (Hessen-Homburg, Frankfurt a. M.). 177 Schicksal erfuhr Limburg durch die Schweden und Franzosen. Dagegen sahen sich infolge des kaiserlichen Sieges bei Nörd-lingen die nassauischen Grafen zur Flucht ins Ausland genötigt. Dafür traf dann den katholisch gewordenen Johann Ludwig von Hadamar die.rache der Schweden. — Im westfälischen Frieden erhielten die nassauischen Fürsten ihre Besitzungen zurück. 2. Peter Melander. Im 30jährigen Kriege sollte ein Nassauer von geringer Herkunft, Peter Eppelmann, 1585 zu Hadamar als Sohn eines reitenden Landsknechtes geboren, zu hohen Ehren kommen. Nach dem Beispiele seines Oheims nannte er sich Melander. Zuerst diente er, kaum 30 Jahre alt, der Stadt Basel als Obrist und Stadtkommandant; sodann der Republik Venedig. 1633 wurde er Geheimer Kriegsrat und Generallieutenant des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel und kämpfte in dessen Diensten für die Sache der Protestanten. Ein Anerbieten des Kaisers, in dessen Dienste zu treten, lehnte er ab. Der Krieg hatte allmählich den Charakter eines Religionskrieges verloren. Darum erachtete sich Melander der verwitweten Landgräfin nicht weiter mehr verpflichtet, zumal die katholischen Franzosen und die protestantischen Schweden sehr unchristlich in deutschen Landen hausten. So nahm er denn 1645 das wiederholte Anerbieten des Kaisers unter glänzenden Bedingungen an. Als kaiserlicher Generalissimus war er glücklich gegen den schwedischen General Wrangel, den er bis Thüringen zurückdrängte. Sodann wandte er sich nach Bayern. Am 14. Mai 1648 kam es zwischen ihm und Wrangel und Türenne bei Zus-marshausen (bei Augsburg) zur Schlacht. Als seine Truppen zurückwichen, stürzte er sich in den Kamps und wurde tödlich verwundet. Er wurde in Holzappel beigesetzt. — Vom Grafen Johann Ludwig von Hadamar hatte er die Grafschaft Esterau gekauft, die er nunmehr Grafschaft Holzappel nannte. Gleichzeitig war er in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Vi. Nassau als Herzogtum 1806—1866. Von 1806 an regierten der Fürst Friedrich Wilhelm von Nasiau-Weilburg und der Herzog Friedrich August von Nassau-Usingen gemeinschaftlich. Beide waren aufgeklärte, für das Wohl ihrer Unterthanen besorgte Landesherren. Friedrich Wilhelm starb im Januar 1816. Sein Bruder überlebte ihn nur um einige Monate. Da mit ihm Nassau-Usingen im Mannesstamm erlosch, so folgte seines Bruders 24jähriger Sohn Wilhelm. 1. Herzog Wilhelm 1816—1839. Er vollendete, was seine Vorgänger begonnen hatten, nämlich die Verwaltungsorganisation für das Herzogtum Nassau. Das Land wurde in Landes- u. Provinzialgeschichte, Gesamtausgabe. 12

8. Nassau - S. 11

1914 - Leipzig : Voigtländer
— 11 — Schicksal erfuhr Limburg durch die Schweden und Franzosen. Dagegen sahen sich infolge des kaiserlichen Sieges bei Nörd-lingen die nassauischen Grafen zur Flucht ins Ausland genötigt Dafür traf dann den katholisch gewordenen Johann Ludwig von Hadamar die Rache der Schweden. — Im Westfälischen Frieden erhielten die nassauischen Fürsten ihre Besitzungen zurück. 2. Peter Melander. Im 30jährigen Kriege sollte ein Nassauer von geringer Herkunft, Peter Eppelmann, 1585 zu (Nieder ?) Hadamar als Sohn eines Landreiters geboren, zu hohen Ehren kommen. Nach dem Beispiele seines Oheims nannte er sich Melander. Zuerst diente er, kaum 30 Jahre alt, der Stadt Basel als Obrist und Stadtkommandant; sodann der Republik Venedig. 1633 wurde er Geheimer Kriegsrat und Generalleutnant des Landgrafen Wilhelm von Hessen - Kassel und kämpfte in dessen Diensten für die Sache der Protestanten. Ein Anerbieten des Kaisers, in dessen Dienste zu treten, lehnte er ab. Der Krieg hatte allmählich den Charakter eines Religionskrieges verloren. Darum erachtete sich Melander der verwitweten Landgräsin nicht weiter verpflichtet, zumal die katholischen Franzosen und die protestantischen Schweden gleich unchristlich in deutschen Landen hausten. So nahm er denn 1645 das wiederholte Anerbieten des Kaisers unter glänzenden Bedingungen an. Als kaiserlicher Generalissimus war er glücklich gegen den schwedischen General Wrangel, den er bis Thüringen zurückdrängte. Sodann wandte er sich nach Bayern. Am 17. Mai 1648 kam es zwischen ihm und Wrangel und Xurenne bei Zus-marshausen (bei Augsburg) zur Schlacht. Als feine Truppen zurückwichen, stürzte er sich in den Kamps und wurde tödlich verwundet. Er wurde in Holzappel beigesetzt. — Vom Grafen Johann Ludwig von Hadamar hatte er die Grafschaft Esterau gekauft, die er nunmehr Grafschaft Holzappel nannte. Gleichzeitig war er in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Vi. Nassau als Herzogtum 1806—1866. Von 1806 an regierten der Fürst Friedrich Wilhelm von Nasiau-Weilburg und der Herzog Friedrich August von Nassau-Usingen gemeinschaftlich. Beide waren aufgeklärte, für das Wohl ihrer Untertanen besorgte Landesherren. Friedrich Wilhelm starb im Januar 1816. Sein Bruder überlebte ihn nur um einige Monate. Da mit ihm Nassau-Usingen im Mannesstamm erlosch, so folgte feines Bruders 24jähriger Sohn Wilhelm. 1. Herzog Wilhelm 1816—1839. Er vollendete, was feine Vorgänger begonnen hatten, nämlich die Verwaltungsorganisation für das Herzogtum Nassau. Das Land wurde in

9. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 90

1914 - Breslau : Hirt
90 Stammtafeln. Tafel Ii: Die Ottonische Linie (seit 1255). 1303 Teilung. Ältere Linie Nassau-Hadamar. (Stirbt 1394 aus.) Ältere Linie Nassau-Dillenburg. Niederländisch-Oranische Linie. Deutsche Linie. Niederländisch-Oranische Linie. Wilhelm I., der Schweiger, 1544 — 84. Prinz von Oranien usw. Die Söhne folgen nacheinander. Philipp Wilhelm. Moritz. Friedrich Heinrich. Wilhelm Ii. I Wilhelm Iii. Seit 1672 Statthalter von Holland und Seelands dann Generalstatthalter der Ver- einigten Niederlande, seit 1689 König von Großbritannien und Irland. 1702 er- lischt mit ihm die Linie. Die nassauisch- niederländischen Hauslande gehen an Nassau-Diez über. Deutsche Linie. 1606 geteilt in 4 Linien: 1. Nassau- Siegen. (Gesürstet. 1742 gegen Nassau- Hadamar an Nassau-Diez gegeben.) 2. Nassau- Dillenburg. (1652 Fürstentum. Fällt 1739 an Nassau-Siegen, 1742 an Nassau-Diez.) 3. Nassau- Hadamar. (1650 Fürstentum. Fällt 1742 an Nassau-Siegen, 1743 an Nassau-Diez.) C. Frankfurt am Main. Bis 1219 Königliche Pfalz. 1219-1372 Königliche Stadt. 1372-1806 Reichsstadt. 1806-1810 Primatische Stadt. 1810-1813 Großherzogliche Stadt. 1813-1815 Übergangszeit. 1815-1866 Freie Stadt. Seit 1866 Preußische Stadt. 4. Nassau-Diez (bza). Nassau-Oranien). Wilhelm Friedrich. Statthalter von Friesland. 1652 Fürst. Johann Wilhelm. (1696-1711.) Fürst von Nassau Oranien-Diez! Erbstatt- Halter von Friesland. Erbt 1762 die nassauischen niederländischen Hauslande; nimmt den Titel „Fürst von Oranien" an. I Wilhelm Iv. (1711-51.) Erster Erbstatthalter der Vereinigten Nieder- lande. 1742 erbt er Nassau-Dillenburg und Nassau-Siegen, 1743 Nassau-Hadamar. Wilhelm V. (1751-1806.) Verliert 1795 die Erbstatthalterwürde und seine niederländischen Besitzungen, erhält dafür 1802 die fuldischen Lande. Sein Sohn Wilhelm Vi. 1802-6 Fürst von Nassau-Fulda. Verliert 1806 seine gesamten Lande,' 1813 restituiert, auch als Erbstatthalter; gibt die fuldischen Lande an Preußen. 1815 überläßt er seine deutschen nassauischen Gebiete an Preußen, das sie an Nassau gibt, erhält Luxemburg und wird König der Vereinigten Nieder- lande. 1830 Revolution: Belgien löst sich los. Nun König von Holland und Groß- herzog von Luxemburg, Wilhelm I. Es folgen Wilhelm Ii., Wilhelm Iii., Wilhelmina. In Luxemburg folgt 1890 mit Adolf, dem letzten Herzog von Nassau, die Walramsche Linie.

10. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 56

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 56 — 1533 Wilhelm der Verschwiegene, Prinz von Oranien, der Befreier der Niederlande, in Tillenburg geboren. 1622 die Schlacht bei Höchst (Dreißigjähriger Krieg). 1630 Gegenreformation in Nassan. 1688 Fürsten von Nassau. 1744 wird Wiesbaden Hauptstadt eines nassanischen Fürstentums. 1795 Sieg der Österreicher über die Franzosen bei Höchst. 1796 Zerstörung der Feste Königstein durch die Franzosen. 1796 Sieg der Österreicher über die Franzosen bei Diez. 1806 Nassau ein Herzogtum. 1816—1839 Herzog Wilhelm. 1824 befährt das erste Dampfboot den Rhein. 1839 die erste Eisenbahn in Nassau (Taunusbahn). 1839—1866 Herzog Adolf, der letzte Fürst von Nassan. 1866 wird Nassau ein preußischer Regierungsbezirk. 1870 König Wilhelm von Prenßen weist in Ems den französischen Ge- sandten ab. 1890 Der letzte Herzog von Nassau wird Großherzog vou Luxemburg. c) Geschichte vou Frankfurt a. M. Um Christi Geburt die Römer am unteren Main. 794 Frankfurt wird zum erstenmal urkundlich genann.t 1356 Frankfurt wird gesetzliche Wahlstadt der deutschen Kaiser. 1372 Frankfnrt wird eine unmittelbare Reichsstadt. 1562 Frankfurt wird Krönnngsstadt der deutschen Kaiser. 1749 Goethe in Frankfurt a. M. geboreu. 1792 Knrhessen und Preußen vertreiben die Franzosen ans Frankfurt. 1810 Napoleou I. bildet das Großherzogtum Frankfurt. 1815 Frankfurt wird Freistaat. 1816—1866 ist Frankfurt Sitz des deutschen Bundestags. 1866 Frankfurt wird preußische Stadt. 1871 Friedensschluß zu Frankfurt a. M. mit Frankreich. d) Geschichte von Hessen-Homburg. 1504 wird Homburg vou hessischen Truppen besetzt. 1622 wird Homburg Landgrafschaft. 1866 fällt Homburg an Hefsen-Darmstadt und wird kurz darauf von diesem an Preußen abgetreten.

11. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 58

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 58 — Rheinbund nicht beitrat, wurde er 1806 vertrieben, sein Land von französischen Truppen besetzt und Kassel zur Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen gemacht. Fulda und Hanau wurden dem 1810 gebildeten Groß- Herzogtum Frankfurt zugeteilt. Mehrere Versuche seitens der Hessen, die Fremdherrschaft zu stürzen, mißlangen. Nachdem aber Napoleon 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden, war Kurhessen wieder frei, und der Kurfürst kehrte in sein Land zurück. Dieser erhielt zu seinen früheren Besitzungen den Hauptteil des ehemaligen Fürstentums Fulda, die isenburgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold und zuletzt die Stadt Volkmarsen. Dagegen wurde die Grafschaft Katzen- einbogen an Nassau abgetreten. Wilhelm I. war der Erbauer des Lust- schlosses Wilhelmshöhe und Schöpfer der meisten Anlagen, welche dasselbe umgeben. Nach ihm regierten noch zwei Kurfürsten. Der letzte Kurfürst von Hessen, Friedrich Wilhelm I., verlor 1866 sein Land an Preußen. Bessen-Rassel ein preußischer Regierungsbezirk. Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg. Da Kurhessen mit anderen deutschen Staaten ausseiten Österreichs stand, so wurde es uach dem sür sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Hessen bildet nun mit mehreren ehemals bayrischen und hessen-darmstädtischen Gebieten den preußischen Regieruugs- bezirk Kassel. Gleichzeitig wurde das Herzogtum Nassau nebst der freien Stadt'frankfurt und der Landgrafschaft Hessen-Homburg in den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden umgewandelt. Die Regierungsbezirke-Kassel und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Provin- zialhauptstadt Kassel. 13. Übersichtliches. Grenzen. Im Norden: die preußischen Provinzen Westfalen (Regierungsbezirk Min- den) und Hannover (Regieruugsbezirk Hildesheim). Osten: die preuß. Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Erfurt) und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. Süden: das Königreich Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) und das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt). „ Westen: der preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, die hessen-darm. städtische Provinz Oberhessen, der preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz), die preuß. Provinz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg) und das Fürstentum Waldeck.

12. Bürgerkunde - S. 128

1912 - Langensalza : Greßler
128 Hessen-Nassau besteht aus zwei Staaten, die bis 1866 selbständig waren, aus dem Kurfürstentum Hessen-Kassel und dem Herzogtum Nassau. Die Hessen sind Nachkommen des urdeutschen Stammes der Kalten. Das Land bildete bis zum Jahre 1100 einen Teil des Frankenreiches, der 1292 zu einem Reichssürstentum unter Landgrafen erhoben wurde. Im Jahre 1567 teilte man es in vier Teile, zwei davon blieben selbständig. Hessen-Kassel wurde dann gleichzeitig mit dem noch bestehenden Großherzogtum ein selbständiges Land- grafentum und 1808 ein Kurfürstentum. Nach der Schlacht von Jena verjagte Napoleon I. den Kurfürsten, besetzte Hessen und verband es mit Westfalen zu einem Königreich Westfalen, als dessen Oberhaupt er seinen Bruder Jerome einsetzte. Nach Napoleons Sturz lvurde der Kurfürst wieder eingesetzt. Der letzte Kurfürst, Friedrich Wilhelm I., büßle sein Doppelspiel zwischen Österreich und Preußen 1866 mit dem Verluste seines Thrones. — Das Her- zogtum N a s s a u war gleichfalls zur Römerzeit von den Katten bewohnt, die dann dem fränkischen Reiche botmäßig wurden; aus dem nassauischen Herzogshause ging die nieder- ländische Königsfamilie der Oranier hervor, benannt nach der Herrschaft Orange in Südfrankreich, die einer der nassauischen Herzöge 1530 erwarb und weiter vererbte. Die verschiedenen Linien des Fürstenhauses vereinigten sich 1816 wieder zu einem Herzogshause, dessen letzter Würdenträger der 1906 verstorbene Herzog Adolf wurde. Er stellte sich 1866 gegen den Willen der Landesvertretung aus die Seite Österreichs und büßte des- halb den Thron ein. — Regierungssitz: Kassel. Reg.-Be- zirksstädte: Kassel, Wiesbaden. — Die Provinz Hessen-Nassau ist mit 15 699 qkm und 1,9 Millionen Einwohnern die kleinste, zugleich auch die am meisten gebirgige, da das hessische Berg- land die Osthälfte, der Taunus und Westerwald die Westhälfte durchziehen; höchster Punkt ist die Wasserkuppe in der vul- kanischen Rhön. Sehr fruchtbar ist das Maiillal, wo Getreide- und Obstbau vorherrscht, ferner im gesegneten Rheingau, am westlichen Taunus und Westerwald, wo der Weinbau blüht

13. Nieberdings Schulgeographie - S. 85

1909 - Paderborn : Schöningh
— 85 — Schlangenbad, Soden, Homburg vor der Höhe, Langenschwalbach. Im Rheingau ragen durch Weinbau hervor: Hochheim, Johannis- berg, Geisenheim,' Rauenthal, Rüdesheim. Aßmannshausen'; Höchst, am Einfluß der Nidda in den Main (Niederlage Christians von Braun- schweig 1622). Frankfurt am Main, mit Bockenheim 360 T. E. (darunter Vio Juden); die eigentliche Stadt liegt auf dem rechten, die Vorstadt Sachsenhausen 2 auf dem linken Ufer des Flusses; Frankfurt, bis 1866 Freie Stadt, ist reich an denkwürdigen Gebäuden: der Römer mit dem Kaisersaal, die Paulskirche (1848 49 Sitzungshaus des deutschen Parlaments). Goethes Geburtshaus; im Dom wurden seit dem 13. Jahrh. die deutschen Kaiser gewählt, seit der Mitte des 16. Jahrh. auch gekrönt; Frankfurt ist der Kreuzungspunkt der Main-, Elbe-, Weser-, Oberrhein- und Unterrheinstraßen, Knotenpunkt für ein großes Netz hier in einen großartigen Zentralbahnhof einmündender Eisenbahnen, einer der ersten Geld- und Börsenplätze Europas; im 16. Jahrh. beruhte der Reichtum der Stadt auf seinen Messen lim Frühjahr und Herbst), namentlich war es damals auch der bedeutendste deutsche Büchermarkt. An der Lahn: das berühmte Bad Ems und die malerisch gelegene Bischofsstadt Limburg. Zus. Die Provinz Hessen-Nassau ist, ebenso wie Schleswig-Holstein und Hannover, nach dem Kriege von 1866 gebildet und umfaßt' außer einigen kleineren Gebietsteilen drei Staaten des ehemaligen Deutschen Bundes: das Kur- fürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M. — Das Land Hessen, im früheren Mittelalter zum Herzog- tum Franken gehörig, wurde im 13. Jahrh. zu einer erblichen Landgrafschaft er- hoben. Landgraf Philipp der Großmütige (gest. 1567), der in der Reformations- zeit eine sehr hervorragende Rolle spielte, teilte das Land unter seine Söhne: seitdem bestanden die beiden Linien Hessen - Kassel und Hessen - Darmstadt. Der Landgraf von Hessen-Kassel nahm 1803 den Titel „Kurfürst", der von Hessen- Darmstadt 1806 den Titel „Großherzog" an. Das Kurfürstentum Hessen teilte 1866 das Schicksal Hannovers. — Die Grafen von Nassau, so benannt nach der von ihnen erbauten Burg Nassau (an der Lahn), erscheinen in der Geschichte zuerst im 12. Jahrh. Das Haus spaltete sich allmählich in^ viele Linien. Eine derselben, die Linie Nassau-Oranien, regiert noch jetzt in den Niederlanden, eine andere, Nassau-Usingen, legte sich 1806 den herzoglichen Titel bei. 1816 ver- einigte die alle übrigen deutschen Linien überlebende Linie Nassau-Weilburg sämtliche nassauischen Länder, die nunmehr ein Herzogtum bildeten. 1866 wurde dieses von Preußen in Besitz genommen. Das herzogliche Haus erhielt eine bedeutende Geldentschädigung und regiert seit Ende 1890, nach dem Erlöschen des Mannes- stamms der oranischen Linie, im Großherzogtum Luxemburg — Die Zahl der „Freien Reichsstädte" betrug im Anfang des 19. Jahrh. 51. Alle verloren ihre Selbständigkeit während der Gewaltherrschaft Napoleons I ; besonders Verhängnis- voll war für sie das Jahr 1803 (Reichs - Deputationshauptschluß). Auf dem Wiener Kongreß wurde die Selbständigkeit von Hamburg, Bremen, Lübeck und Frankfurt a. Main wiederhergestellt; die übrigen blieben im Besitz ihrer damaligen Herren, namentlich Preußens (Cöln, Aachen, Mühlhausen, Nordhausen, Dortmund, Wetzlar), Bayerns (Regensburg, Augsburg, Nürnberg, Speier :c.> und Württem- bergs (Ulm, Eßlingen, Reutlingen, Heilbronn :c.). Aus dem Gebiet der Freien Stadt Frankfurt und dem Herzogtum Nassau wurde 1867 der Rb. Wiesbaden gebildet. 1 Bon Aßmannshausen und Rüdesheim führen Zahnradbahnen zum Nieder- walddenkmal; vergl. S. 52, Note 4. - Karl der Große verpflanzte Bewohner des bezwungenen Sachsenlandes hierhin. Frankfurt Furt, Übergang der Franken.

14. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 25

1891 - Breslau : Hirt
Ergänzungen für den weiteren landeskundlichen Unterricht. 25 aus. Philipp der Großmütige wurde fünf Jahre vom Kaiser gefangen ge- halten und starb 1567. Vor seinem Tode teilte er sein Land, das den größten Teil der heutigen Proviuz Hesfen-Nassau und des Großherzogtums Hessen um- faßte, unter seine 4 Söhne. Zwei derselben starben kinderlos, und ihre Be- sitzungen fielen an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darm- stadt. Unter Wilhelm Iv., dem Stammvater der hessen-kasselschen Linie, kam Schmalkalden zu Hessen. Im Dreißigjährigen Kriege (1018—1648) wurde Hessen wie Nassau sehr verwüstet, bei Höchst a. M. schlug Tilly 1622 den Herzog Christian von Braunschweig. Im Westfälischen Frieden erhielt Hessen die Grafschaft Schaumburg und die Abtei Hersfeld; 1736 fiel Hanau an Hessen. Auch im Siebenjährigen Kriege hatte das Land viel zu leiden. Es fanden Schlachten statt bei Sandershausen (1758), bei Bergen (1759) und bei Wilhelmsthal (1760); Frankfurt hielten die Franzosen vier Jahre lang besetzt; in Tillenburg zerstörten sie das alte Fürstenschloß und in Hersfeld die Stiftskirche. Die Hessen kämpften in: Solde Englands für Preußen, Nassau-Weilburg stellte sein Kontingent zur Reichsarmee, Nassau-Dillenburg blieb neutral. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gingen infolge des Kampfes mit Frankreich große Veränderungen vor.' Hefsen-Kassel verlor seine Besitzungen am linken Rheinufer und erhielt dafür die kurmainzifchen Ämter Fritzlar, Naumburg, Amöneburg und Neustadt, zugleich wurde es zum Kur- fürsteutum erhoben. Im Jahre 18116 aber wurde der Kurfürst vou Hessen von dem französischen Kaiser Napoleon vertrieben, und Kassel wurde die Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen; die Fürsten von Nassau- Usingen und Nafsau-Weilburg traten dem von Napoleon gestifteten Rhein- bnnd bei, und ihr Land wurde zum Herzogtum erhoben. Im Jahre 1810 bildete Napoleon auch ein Großherzogtum Frankfurt, dem Fulda und Hanau zugeteilt wurden. Erst im Jahre 1813, nachdem Napoleon bei Leipzig geschlagen worden war, kehrte der Kurfürst von Hessen in sein Land zurück und erhielt zu dem- selben den größten Teil des ehemaligen Fürstentums Fulda, sowie die isen- burgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langensel- bold. Das Herzogtum Nassan wurde wesentlich vergrößert. Frankfurt blieb eine freie Stadt. Im Jahre 1866 wurden die beiden Länder, die in alten Zeiten mehr- fach verbunden gewesen waren, dem Königreich Preußen einverleibt und zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Dazu kam noch hinzu das Gebiet der freien Stadt Frankfurt, eiu Teil der Landgrafschaft Hefsen-Hombnrg, der darmstäd- tische Kreis Biedenkopf, der Bezirk Vöhl und der Ort Rödelheim, die bay- rischen Bezirke Gersfeld und Orb (18).

15. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 54

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 54 — das katholische Priesterseminar in Limburg, die Lehrerseminare zu Usingen, Montabaur und Dillenburg, die Präparandenanstalten in Herborn, Dille»burg, Montabaur, Usingen, und Eltville, die Lehrerinnenseminare in Frankfurt, Wiesbaden und Eltville, die Kadettenschule in Oranienstein, die Unteroffizierschule in Biebrich, die Unteroffiziervorschule in Weilburg, die Musikschulen in Frankfurt und Wiesbaden, das Städel'fche Kunstinstitnt und die Kunstgewerbeschule in Frankfurt, die Gewerbeschulen in Wiesbaden und Frankfurt, die Baugewerkschulen in Frankfurt und Idstein, die Maschinenbauschule in Frankfurt, das Chemische Laboratorium in Wiesbaden, die Bergschule iu Dilleuburg, die Keramische Schule in Höhr, die Weideuflechtschnlen in Gräfenwiesbach und Ruppertshofen, die Lehranstalt für Obst- und Weinbau iu Geisenheim, das Landwirtschaftliche Institut iu Wiesbaden, die Landwirtschaftsschnle in Weilburg, die Forstschule iu Hachenburg. Besondere Unterrichts- und Erziehungsanstalten: die Blindenanstalten in Wiesbaden und Frankfurt, die Taubstummenanstalten zu Kamberg und Frankfurt, die Rettungshäuser in Wiesbaden und Marieuhausen, die Jdioteuanstalten in Scheuern, Idstein und Marienhauseu. Andere Anstalten: die Anstalt für Fallsüchtige in Kiedrich bei Eltville, die Irrenanstalten in Eichberg, Frankfurt, Weilmünster und Herborn, die Korrigendenanstalt für Sträflinge in Hadamar, das Zuchthaus iu Diez, die Strafgefängnisse zu Frankfurt (Preungesheim) und Freien-Diez. Bedeutende Männer unserer Beunat. Konrad I. von Franken, deutscher Kaiser ) Adolf von Nassau. d-u.sch-r Kaiser j b-ld° °us W°,Iburg stammend Wilhelm von Oranien, Befreier und Statthalter der Niederlande, ge- boren zu Dilleuburg. Freiherr von Stein, preußischer Minister, geboren zu Nassau.

16. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 155

1892 - Berlin : Simion
Kurhessen durch den Erwerb von Fulda und Isenburg (1815). Willkür, Eigennutz und Starrsinn waren auch den Nachfolgern Wilhelms I. eigen. Die Verfassung, die Wilhelm Ii. (1821— 1847) im Jahre 1831 notgedrungen gab und die sein Sohn Friedrich Wilhelm (Mitregent seit 1831) ausführen sollte, brach letzterer bald wieder (Ministerium Hassenpflug). Friedrich Wilhelm geriet dadurch mit seinem Volke in einen langen Streit. Auch die Interessen des preußischen Staates, zwischen dessen Ländern Kurhessen wie ein eingeschobener Keil lag, wurden von ihm oft durchkreuzt, bis endlich Preußen 1866 diesem Kleinstaat ein Ende machte. § 103. Die Grafen von Nassau, ein fränkisches Geschlecht, (seit 1149 namhaft) teilten sich 1255 in zwei Linien. Die ältere, Walram'sche, herrschte links der Lahn (Nassau-Weilbnrg) — ans dieser war Kaiser Adols (1292—98) —; die jüngere, Ottonische, rechts der Lahn; von letzterer siedelte im 15. Jahrhundert ein Zweig nach den Niederlanden über und erheiratete das Fürstentum Orange in Südfrankreich (Naffau-Oranien). Kaiser Adolss Nachkommen brachten es über den Stand von Kleinfürsten nie hinaus, obwohl sie 1366 reichsunmittelbar wurden und durch manche Erwerbung ihr Gut mehrten. Der Reformation wandten sich die Nassauer Grafen früh zu und vertraten sie nach Kräften; Erbteilungen (Nassau-Weilburg, Nassau-Wiesbaden, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen) schwächten auch diese Dynastie. Beim Untergang des deutschen Reiches sicherten sie durch Beitritt zum Rheinbund ihren Besitz, der nun zu einein unteilbaren Herzogtum erhoben wurde (1806), und rundeten ihn (1815) durch Erwerbung der deutschen Besitzungen des Hauses Orauien (Dietz, Hadamar, Dillenburg u. ct.) ab. 1816 vereinigte Herzog Wilhelm nach dem Aussterben der letzten Nebenlinie des Walram'schen Hauses alle nassauischen Lande, linierte in ihnen auch die reformierte und lutherische Kirche und errichtete 1818 allgemeine Landstände. Nach seinem Tode 1839 folgte ihm in der Regierung sein Sohn Adolf, welcher 1866 von Preußen entthront wurde. — Die Stadt Frankfurt am Main, schon zur Zeit der Karolinger gegründet, wurde ^245 freie deutsche Reichsstadt. Ihre zumal für den Handel so günstige Lage zwischen dem Norden und Süden Deutschlands verhalf ihr zu Reichtum und politischer Wichtigkeit; die Gunst der deutschen Kaiser förderte ihre Interessen (1330 Stiftung der jährlichen Messen durch Ludwig

17. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 89

1914 - Breslau : Hirt
Tafel Iii: Stammtafel der Landgrafen (seit 1803 Kurfürsten) von Hessen-Cassel. 1. Wilhelm Iv., der Weise. (Seit 1567.) 2. Moritz, der Gelehrte. (Um 1600.) 3. Wilhelm V., der Beständige. (Um 1631.) 4. Wilhelm Vi., der Gerechte. (Ilm 1648. Zunächst unter Vormundschaft seiner Mutter Amalie Elisabeth von Hanau.) Ernst, Landgraf zu Rotenburg. 5. Wilhelm Vii. <Unter Vormundschaft seiner Mutter Hedwig Sophie von Brandenburg, Schwester des Großen Kurfürsten; er starb minderjährig.) 6. Karl. 1670-1730. 7. Friedrich I., 1730-51. (Seit 1720 König von Schweden.) 8. Wilhelm Viii., 1751-60. (Seit 1730 Statthalter.) 9. Friedrich 'il, 1760-85. Friedrich, Landgraf von Hessen-Rumpenheim. 10. Wilhelm Ix., Landgraf 1785-1803, Kurfürst 1803 — 21. I 11. Wilhelm Il, 1821-47. 12. Friedrich Wilhelm, 1847-66. (Seit 1831 Mitregent.) B. Das Haus Nassau. Tafel l: Die Walramsche Linie. Heinrich der Reiche. Seine Söhne Walram und Otto teilen 1255. Walramsche Linie. Adolf. (Deutscher König 1292- Ottonifche Linie. (Vgl. die folgende Tafel!) 3.) Ältere Nassau-Idsteinsche Linie. Ältere Nassau-Weilburgsche Linie. (Stirbt I60s aus.) Ludwig Ii. (Vereinigt 1605 alle Länder der Walramfchen Linie.) ____1629 Teilung unter seine Söhne: Weilburg. Usingen. Saarbrücken u. Ottweiler. Idstein u. Wiesbaden. 1651 neue Teilung in k Linien: 1. Nassau- Ottweiler. (Saarbrücken und Idstein fallen an diese Linie, die1728 von Nassau-Usin- gen beerbt wird.) 2. Nassau- Saarbrücken. (Fällt 1723 an Nassau-Ottweiler.) 3. Nassau- Usingen. (1688 Fürstentum. 1718 geteilt.) 4. Nassau- Idstein. (1688 Fürstentum. Fällt 1721 an Nassau-Ottweiler.) 5. Nassau- Weilburg. (Seit 1737 Fürstentum.) Nassau-Usingen. Nassau. (1797 1815 Friedrich August, 1803-16. (1806 Herzog v, Nassau. Die Linie stirbt aus. Nassau-Weilburg vereinigt alle Länder.) Saarbrücken, an Frankreich, an Preußen.) Friedrich Wilhelm, 1788-1816. (1806 Fürst zu Nassau.) Wilhelm, 'l816-39. (Vereinigt als Herzog von Nassau alle Länder.) Adolf, 1839-66. (Seit 1890 Großherzog von Luxemburg.)

18. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 82

1914 - Breslau : Hirt
82 Ii. Die geschichtliche Entwicklung. Die nassauischen Truppen fochten mit bei Jena gegen die Preußen. Auch stritten sie in Spanien für den Franzosenkaiser in der „deutschen Division", zu der die hessischen (westfälischen) und Frankfurter Truppenteile ebenfalls gehörten- sie hat sich in mehreren blutigen Schlachten ausgezeichnet geschlagen. Das westfälische Korps nahm sodann am Feldzuge gegen Rußland teil, ebenso großherzoglich-frankfurtische Truppen- auch 1813 mußten sie mit den Fran- zosen ausrücken. Nach der Schlacht bei Leipzig wurden die Bayern, die Napoleon den Weg hatten verlegen wollen, am 30./31. Oktober bei Hanau beiseite geworfen. Die Trümmer der französischen Armee fluteten darauf dem Rhein zu. Napoleon verbrachte eine Nacht in Frankfurt a. M., während sein Heer ringsherum biwakierte. Als die verbündeten Monarchen zu Frankfurt die Fortsetzung des Krieges beschlossen hatten, nahmen auch die Hessen, Nassauer und Frank- furter rühmlich am Feldzuge teil. In der Neujahrsnacht ging Blücher bei Taub über den Rhein. Die Regierungen wurden wiederhergestellt, auch der Kurfürst von Hessen kehrte zurück, der seinen Titel beibehielt, obgleich es keinen Kaiser mehr zu küren gab. Seine Millionen hatte während seiner Abwesenheit der Frank- furter Rothschild verwaltet: er hatte sie England geliehen, das damit in Spanien gegen Napoleon Krieg führte. Die Universität Rinteln wurde jetzt mit Marburg vereinigt. Der größte Teil des Fürstentums Fulda sowie die isenburgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold kamen damals an Kurhessen. Als 1815 der Fürst-Statthalter der Niederlande als Wilhelm I. das Königreich der vereinigten Niederlande und als deutschen Bundesstaat das Großherzogtum Luxemburg erhielt, mußte er seinen deutsch-nassauischen Besitz an Preußen abtreten. Dies schloß sodann mit Nassau einen Tauschvertrag, in dem es die Fürstentümer Nassau-Diez, Nassau-Hadamar, Nassau-Dillenburg u. a. an Nassau gab, dagegen Braunfels, Hohensolms und Ehrenbreitstein erhielt. Die Straße Gießen — Ehrenbreitstein wurde preußische Militärstraße. An die Stelle der Universität Herborn trat ein Predigerseminar. Johannisberg wurde dem Kaiser von Österreich gegeben, der es 1816 dem Fürsten Metternich verlieh. Nassau erhielt von Preußen die Niedergrafschaft Catzenelnbogen, die dies gegen seinen Anteil am früheren Fürstentum Fulda von Hessen-Cassel eingetauscht hatte- dafür kam Nassau-Siegen an Preußen. War auf diese Weise das nassauische Gebiet abgerundet worden, so war ein weiterer Schritt in dieser Entwicklung, daß 1816 ganz Nassau vereinigt wurde, weil die Linie Nassau-Usingen ausstarb. Frankfurt hatte seine Selbständigkeit wiedererhalten. Kurhessen, das Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt waren nun Staaten des Deutschen Bundes, der seine Vertretung, den Bundestag, in Frank- furt, im Thurn und Taxisschen Palais in der Eschenheimer Gasse, hatte. Mitten zwischen den Gebieten dieser drei Staaten lag Oberhessen mit Gießen, ein Teil des Großherzogtums Hessen-Darmstadt. 1816 war auch die Landgrafschaft Hessen-Homburg wiederhergestellt worden, die 1622 von Hessen-Darmstadt abgezweigt worden war und bis zu den französischen Revo- lutionskriegen bestanden hatte.

19. Heimatskunde von Hessen-Nassau und dem Fürstentum Waldeck - S. 41

1886 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
— 41 — ihm bekannten Fußpfaden in den Rücken der Kaiserlichen, wodurch der Sieg entschieden wurde.) Fischbeck, Dorf mit adligem Fräuleinstift, welches vor der Reformation ein reiches Kloster war. Obernkirchen, Stadt am Bückeberge mit 2200 Ew.; Steinkohlenbergbau, Sandsteinbrüche. Sitz des Gesamtbergamts, Amtsgericht. Rodenberg a. d. Kaspaue, Saline und Solbad; Amtsgericht. Nenudorf am nördlichen Abhänge des Deisters mit berühmtem Schwefelbade. Schloß und schöne Vadegebäude. Haste, Dorf mit Station der von Hannover nach Köln führen- den Eisenbahn. Sachsenhagen, kleine ackerbautreibende Stadt im äußersten Norden; das nördlichste hessische Dorf heißt Düdinghausen. — Die Graf- schaft Schaumburg, welche seit dem westfälischen Frieden zu Hessen gehört, ist sehr fruchtbar; viel Ackerbau, welcher auf den vielen großen Gütern sehr ratio- nell betrieben wird; ausgezeichnete Viehzucht, besonders schöne Pferde. Regierungsbezirk Wiesbaden. 5600 qkm. 765110 Ew. = 137 Ew. auf 1 qkm. 367 560 Evangelische. 245000 Katholiken. 18500 Juden. Der Regierungsbezirk Wiesbaden besteht aus dem ehemaligen Herzogtum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, dem Gebiet der freien Stadt Frank- furt, dem vom Großherzogtum Hessen abgetrennten Kreise Hinterland, womit mehrere Ortschaften des Kreises Gießen vereinigt wurden, und den Amtern Rödel- heim und Niederursel; dagegen ist die von Nassau eingeschlossene Ortschaft Steinbach dem Großherzogtum Hessen überlassen. Die Bewohner sind Deutsche fränkischen Stammes, desselben Stammes, welchem auch der andere Regierungsbezirk (Cassel) der Provinz Hessen-Nassau angehört, nämlich den Kalten. Dieser Kattenstamin verbreitete sich über den Teil Deutschlands, welchen unsere jetzige Provinz (mit Einschluß der darmstädtischen Provinz Oberhessen) einnimmt. Die zwei nunmehr zu einer Provinz vereinigten Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden gehörten demnach in ihrer Urgeschichte schon einmal zusammen. Durch die Familienzersplitterung ihrer Fürsten wurden sie getrennt, und später, als jeder Graf und Herr sein Stückchen Land selbständig regierte, war dieses schöne Land in viele Teile und Teilchen zersplittert. Der hessische Landgraf Philipp der Großmütige hatte es einmal fast ganz wieder vereinigt, obschon auch zu jener Zeit viele andere kleine und große Herren Besitzungen inmitten seines Landes hatten; doch durch die Teilung unter seine 4 Söhne wurde das Ganze wieder zer- rissen. — Aus dem Nassauer Grafengeschlecht ging Wilhelm, der sich Prinz von Nassau- Oranien nannte, hervor, welcher die Seele in dem Unabhängigkeitskampf der Niederländer von Spaniens Herrschaft war. Aus Dankbarkeit wurde ihm und seinen Nachkommen die Erbstatthalterivürde in der Republik der Vereinigten Niederlande verliehen. Ein Urenkel desselben wurde 1688 als Wilhelm Iii. König von England, und mit ihm erlosch 1702 der ältere Zweig von Nassau-Oranien. Ein jüngerer Bruder jenes Befreiers der Nieder- lande, Johann, einer der edelsten Fürsten, der zuerst in der christlichen Welt die Leibeigen- schast aufhob, ward in seinen 4 Söhnen der Stammvater der Fürsten von Nassau. Wil- Helm V. verlor durch die französischen Kriege die Erbstatthalterwürde in den Niederlanden und erhielt 1803 Fulda und andere Gebiete zur Entschädigung, wurde aber 1806 durch Napoleon derselben wieder beraubt. Sein Sohn, der Prinz Wilhelm Friedrich von Ora- nien, wurde nach Napoleons Sturze König der Niederlande und Großherzog von Luxem- bürg, dessen Nachkommen diesen Thron noch inne haben. Zu Anfang uusers Jahrhun- derts waren in Nassau noch zwei Regentenlinien, wovon die eine 1816 ausstarb, und so kam die andere — Nassau-Weilburg — in den Besitz,der vereinigten Ländermasse von Nassau. Weil der Herzog im Jahre 1866 auf Seiten Österreichs gegen Preußen war, so wurde ihm der Krieg erklärt und das Land von den Preußen besetzt und gleich Kurhessen durch das Gesetz vom 20. September 1866 der preußischen Monarchie einverleibt.

20. Heimatkunde des Regierungsbezirks Wiesbaden - S. 20

1909 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
— 20 - Xi. Die Verwaltung des Regierungsbezirks. 1. Verwaltungs- behörden. Der oberste Verwaltungsbeamte eines Kreises ist der königl. Land- rat. An der Spitze des ganzen Reg.-Bez. steht der königl. Regiernngs- Präsident. Die königl. Regierung hat folgende drei Abteilungen: I. Abteilung des Innern; Ii. Abteilung für Kirchen- und Schnlsachen; Iii. Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Jede dieser drei Abteilungen wird durch einen Oberregierungsrat geleitet. Der Landeshauptmann verwaltet die kommunalständischen Einrichtungen. Dazu gehören die Nassauische Landesbank mit der Sparkasse, die Brandversicherungsanstalt, die Heil- und Pflegeanstalten, die Taubstummenanstalt, der Wegebau und die Waisenpflege. 2. Rechtspflege. Zum Zwecke der Rechtspflege bestehen in unferm Reg.- Bez. zahlreiche Amtsgerichte, drei Landgerichte (zu Wiesbaden, Frankfurt a. M. und Limburg) und ein Oberlandesgericht (zu Frankfurt a. M.). Bei den Amtsgerichten werdeil Schöffengerichte, die sich aus einen: Amtsrichter und zwei Schöffen zusammensetzen, bei den Landgerichten Schwurgerichte mit drei Richtern und zwölf Geschworenen gebildet. 3. Kirchen- und Schulwesen. Die evangelische Kirche steht unter der Leitung des Konsistoriums und des Generalsuperintendenten zu Wiesbaden, die katholische Kirche unter der des Bischofs zu Limburg. Für die Schul- bilduug sorgen zahlreiche Volks-, Mittel-, Real- und Oberrealschulen, Real- proaymnasien, Realgymnasien, Progymnasien und Gymnasien. Besondere Fachschulen sind die Lehrerbildungsanstalten, die Landwirtschaftsschule zu Weilburg, die Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim, die Bau- gewerkschule zu Idstein, die Bergschule zu Dillenburg, die Gewerbeschulen u. a. — Blinde werden in der Blindenanstalt zu Wiesbaden, Taubstumme in der Taubstummenanstalt zu Kamberg, Blödsinnige in den Jdiotenanstalten zu Scheuern und Idstein, Verwahrloste im Rettungshaus bei Wiesbaden erzogen. 4. Militärwesen. In militärischer Hinsicht bildet der Reg.-Bez. W. einen Teil des Bezirks vom Xviii. Armeekorps. Heimatliche Regimenter sind die Nass. Infanterie-Regimenter Nr. 87 und Nr. 88, das Hessen-Homburgische Infanterie-Regiment Nr. 166, die Nass. Feldartillerie-Regimenter Nr. 27 und 63 und das Nass. Pionier-Bataillon Nr. 21. Garnisonen befinden sich in Wiesbaden, Frankfurt a. M., Homburg und Diez. In Oranienstein ist eine Kadettenanstalt, in Weilburg eine Unteroffiziervorschule, in Biebrich eine Unteroffizierschule. Xii. Geschichtlicher Überblick. Der Reg.-Bez. Wiesbaden ist im Jahre 1866 aus folgenden Ländern und Landesteilen gebildet worden: 1. dem Herzog- tum Nassau; 2. der Landgrafschaft-Hessen-Homburg; 3. der freien Stadt Frank- furt; 4. dem großherzoglich hessischen Kreise Biedenkopf und 5. den hessischen Ortschaften Rödelheim und Niederursel, wozu im Jahre 1885 noch eine An- zahl bis dahin zum Reg.-Bez. Kassel gehöriger Gemeinden kam. Das nassauische Fürstenhaus leitet seinen Ursprung von den Grafen von Laurenburg ab. Ums Jahr 1100 erbauten die Grafen von L. die Burg Nassau und nannten sich nun Grafen von Nassau. Im Jahre 1255 teilten die Grafen Walram und Otto die von ihrem Vater, Heinrich dem Reichen, ererbten Be- fitzungen und gründeten die beiden noch jetzt bestehenden nass. Linien, die Walramische und die Ottonische. Die erstere blüht noch in der herzoglich nassau- ischen (großherzoglich luxemburgischen), die letztere in der königlich hollan- dischen Familie. Jeder der beiden Hauptstämme teilte sich wieder in viele