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1. Landeskunde von Thüringen - S. 29

1909 - Altenburg : Bonde
29 auf ihrem Laufe eine große Zahl vou Nebenflüsfen. Vom Thüringerwalde fließen ihr zu die Schleuse, Hasel, Schmalkalde und Trust, während unter den Rhönzuflüssen die Felda und Ulster die bedeutendsten sind. Die Berggruppen, welche das Werratal begleiten, sind für dasselbe natürliche Schutzmauern. Sie verwehren den rauhen Nord- und Ostwinden den Zutritt. Daher herrscht in der Werraaue ein mildes Klima. Obwohl der Boden vielfach nicht besonders ergiebig ist, wird doch ein lohnender Ackerbau betrieben. Außer wogenden Getreide- feldern finden sich weite Strecken, welche mit Mohn und Tabak bepflanzt sind; auch der Obstbau wird in ausgedehnter Weise betrieben. Infolge des Wiesenreichtums der Werra- aue ist auch die Viehzucht stark entwickelt, besonders die Rindvieh- und Gänse- zucht. Die Bodenerzeugnisse des Landes haben eine rege Z i g a r r e n f a b r i k a t i o n hervorgerufen, während die ausgedehnte Viehzucht das Ledergewerbe aufblühen ließ. Feste Coburg. Die zahlreichen Gewässer mit ihrer starken Wasserkraft dagegen sind der Entstehung von Holz- schleifereien, Sägemühlen, Papierfabriken usw. förderlich gewesen. Das Werratal ist daher gut bevölkert. Viele freundliche Dörfer und Städte haben sich in der fruchtbaren Aue ent- wickelt. Die bedeutsamsten sind Meinin gen,Hildburghausen und Salzungen. Auch das Hügelland zu beiden Seiten der Werra weist viel Bauerndörfer und Landstädtchen aus. ^ Für den Handelsverkehr ist das Werratal seit alters von Bedeutung gewesen. Durch dasselbe führte die alte Heerstraße, die die Lande am oberen Main mit dem Nordwesten Deutschlands verband, und auch heute durchzieht das Werratal eine wichtige Berkehrsstraße, die Werrabahn, die von Eisenach nach Coburg und Bamberg führt. 3. Der Grnbfeldgau und die Coburger pflege. Südlich der Henneberger Höhen breitet sich das nordfränkische Hügelland aus. Dasselbe erstreckt sich von der Rhön bis zum Thüringerwald, von den Henneberger

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1. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 149

1910 - Altenburg : Bonde
— 149 — zu beiden Seiten dagegen bauen sich teils aus Buntsandstein, teils aus Muschelkalk auf. Einzelne Berggruppen, wie der Dolmar, bestehen aus Basalt. Die Berge und Höhen- züge sind daher zumeist dicht bewaldet. Die sanften Hänge der Hügelländer aber sind mit Feldern und Wiesen bedeckt, obwohl der Boden vielfach nicht besonders ergiebig ist. In der breiten Werraaue aber ziehen längs des Flusses ausgedehnte Wiesen hin, die mit saftigem Grase bestanden sind. Weiter entfernt vom Flusse breiten sich fruchtbare Äcker aus, auf denen außer dem Getreide auch Tabak und Mohn gut gedeihen. 3. Was hat nun die Beschaffenheit des Werralaudes zur Folge gehabt? Die Berggruppen, welche das Werratal begleiten, sind für dasselbe natürliche Schutz- mauern. Sie verwehren den rauhen Nord- und Ostwinden den Zutritt. Daher herrscht in der Werraaue ein mildes Klima. Obwohl der Boden vielfach nicht besonders ergiebig ist, wird doch ein lohnender Ackerbau betrieben. Außer wogenden Getreidefeldern finden sich weite Strecken, welche mit Mohn und Tabak bepflanzt sind; auch der Obstbau wird in ausgedehnter Weise betrieben. Infolge des Wiesenreichtums der Werraaue ist auch die Viehzucht stark entwickelt, besonders die Rindvieh- und Gänsezucht. Die Bodenerzeuguisie des Laudes haben eine rege Zigarrenfabrikation hervor- gerufen, während die ausgedehnte Viehzucht das Ledergewerbe und die Seifen- fabrikation aufblühen ließ. Die zahlreichen Gewäffer mit ihrer starken Wasserkraft und der Holzreichtum sind der Entstehung von Holzschleifereien, Sägemühlen, Papierfabriken usw. förderlich gewesen. Im Schöße der Erde lagern auch mancherlei Schätze, die von den Bewohnern gehoben und verarbeitet werden. Bei Salzungen quillt Salzwasser, aus dem man das wertvolle Kochsalz gewinnt. Man verwertet aber die Sole auch zu Heilzwecken und daher hat sich Salzungen zu einer vielbesuchten Bade- stadt entwickelt. In der Nähe von Salzungen findet sich im Boden auch reine Kohlen- säure, die in einem großen Kohlensänrewerke gewonnen wird. Auch Ton- und Lehmlager sind vorhanden, die ebenfalls ausgebeutet und verwertet werden. Ebenso werden die Kalk-, Sand- und Basaltsteine der Berggruppen in mannigfacher Weise ver- arbeitet. Das Werratal ist daher gut bevölkert. Viele freundliche Dörfer und Städte haben sich in der fruchtbaren Aue entwickelt. Die bedeutsamsten sind Eisfeld, Hildburghausen, Meiningen, Salzungen und Vacha. Unter allen Städten der Werraaue hat Meiningen die größte Bedeutung erlangt; es ist die Hauptstadt des Meininger Landes und zählt gegenwärtig 17 000 Einwohner. Auch das Hügelland zu beiden Seiten der Werra weist viel Bauerndörfer und Landstädtchen auf. Für den Handelsverkehr ist das Werratal seit alters von Bedeutung ge- wesen. Durch dasselbe führte die alte Heerstraße, die die Lande am oberen Main mit dem Nordwesten Deutschlands verband, und auch heute durchzieht das Werratal eine wichtige Verkehrsstraße, die Werrabahn, die von Eisenach nach Coburg und Bam- berg führt. Sachliche Wertiesung: Inwiefern sind das südliche Vorland des Thüringerwaldes und das nördliche in ihrer Bodenform ähnlich? — Warum können Werraberge und Henneberger Höhen nicht zum Thüringerwald gerechnet werden? — Wie kommts, daß einzelne Berggruppen aus Basalt sich aufbauen? — Wie mag also das südliche Vorland entstanden sein? — Wie kommts, daß sich längs des Südsußes des Gebirges die Werraaue hinzieht? — Wie kommts, daß von den Henneberger Höhen die Werra nur unbedeutende Zuflüsse erhält? — Welche Übereinstimmung zeigen die Nebenflüsse der Werra? — Worin ist die verschiedene Fruchtbarkeit des Werragebietes begründet? —- Warum ist das Werragebiet ziemlich dicht besiedelt? — Wie kommts, daß Meiningen unter allen Städten der Werraaue die größte Bedeutung erlangt hat? — Warum hat sich Salzungen zur Badestadt entwickelt?

2. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 151

1910 - Altenburg : Bonde
— 151 — Ii. 1. Wo liegt Siidthllringens Kornkammer und Gemüsegarten und warum kann diese Landschaft so genannt werden? Als Kornkammer Südthüringens kann das n o r d f r ä n k i s ch e Hügelland be- zeichnet werden. Dasselbe breitet sich südlich der Werraane aus und erstreckt sich von der Rhön bis zu den Henneberger Höhen. Durch die Haß- und Gleichberge, die vom Maine bis Zur oberen Werra streichen, wird das Hügelland in eine östliche und westliche Landschaft gegliedert. Das westliche Hügelland wird der Grabfeldgau genannt. Er wird von der fränkischen Saale durchströmt, der von den umliegenden Gebirgen und Höhenzügen viele Nebenflüsse zueilen. Den Osten des Hügellandes nimmt die Coburger Pflege ein. Diese bildet die Oberstufe der großen fränkischen Mulde und wird von der Jtz und ihren zahlreichen Zuflüssen durchschnitten. Die fränkische Mulde zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Da trägt der ergiebige Boden wogende Weizen- und Gerstenfelder; da schaut das Auge ausgedehnte Hopfengärten; da ziehen sich an den Hängen freundliche Obsthaine hin; da rankt sich am sonnigen Abhänge auch die Rebe empor; da bedecken den Boden auch ausgedehnte Gemüseanlagen, auf denen die verschiedensten Gemüsepflanzen gedeihen. Sachliche Vertiefung: Wie kommts wohl, daß zwischen Rhön und Thüringer- wald eine so große Mulde sich ausbreitet? — Wie ist es zu erklären, daß die Mulde durch einen Querrücken geteilt wird? — Wie mag dieser Querrücken entstanden sein? — Woher rührt die hügelige Beschaffenheit der Mulde? 2. Woher rührt die Fruchtbarkeit der fränkischen Mulde und was hat sie zur Folge gehabt? Der Boden der fränkischen Mulde baut sich vorwiegend aus Keuper auf, der eine fruchtbare Ackerkrume liefert. Infolge der tiefen und geschützten Lage der Mulde herrscht hier ein mildes Klima. Infolgedessen steht die Bodenkultur in hoher Blüte, und Acker-, Obst- und Gartenbau bilden die Haupterwerbsquellen der Bewohner. Inmitten der fruchtreichen Äcker, Obsthaine und Gemüsegärten liegen viele freund- liche Siedelungen, doch sind die meisten derselben von geringer Größe. In dem östlichen Hügellande hat sich Coburg zur Hauptstadt der Landschaft entwickelt. (Bild!) Coburg liegt an der Jtz und zählt gegen 24 000 Einwohner, berühmt ist es durch seine Biere, Porzellan-, Ton- und Korbwaren. Außer Coburg hat noch Neustadt durch seine Spielwaren Berühmtheit erlangt. Tie übrigen Orte der Coburger Pflege (Rodach, Held- bürg u. a.) sind von untergeordneter Bedeutung. Nur Friedrichshall ist durch seine trefflichen Heilquellen weit und breit berühmt geworden. Der Grabfeldgau weist keine bedeutenden Orte auf. Unter den Städten des Grab- feldgans ist das kleine R ö m h i l d durch seine Basaltwerke bekannt geworden. Im südlichen Teile liegt noch Königsberg i. Fr. An der Saale liegen Neustadt und Kissingen, die durch ihre Heilquellen von Bedeutung geworden sind. Für den Verkehr bildet die Mulde ein sehr bequemes Durchgangsland. Der Grab- feldgau wird im Westen von der großen Verkehrsstraße durchzogen, die aus dem Werratale nach dem Maintale führt und Meiningen mit Würzburg verbindet. Auch im östlichen Hügelland, in der Coburger Pflege, durchzieht eine bedeutsame Verkehrsader die Mulde; es ist die Straße aus dem oberen Werratale ins obere Maintal, von Eisseld über Coburg nach Lichtenfels. Mehrere Kleinbahnen schließen die Hauptorte der Mulde an die beiden großen Verkehrsstraßen an. Sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß die fränkische Mulde uur kleine Orte aufweist? Wie kommts, daß gerade Coburg sich zur Hauptstadt entwickelt hat? —

3. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 148

1910 - Altenburg : Bonde
— 1.48 — 4. Die fränkische Mulde. Ziel: Die Fruchtauen Südthüringens. 1. Wiederhole die Aufgabe. Was wird in dieser Aufgabe behauptet? Südthüriugen hat auch seine Fruchtauen aufzuweisen. Welcher Teil Thüringens wird denn als Süd- thüringen bezeichnet? Das Land südlich vom Thüringerwald. Wie heißt der Teil, welcher nördlich vom Waldgebirge gelegen ist? Nordthüringen? Hat Nordthüringen Fruchtauen aufzuweisen? Welche Gebiete haben wir als die Fruchtauen Nordthüringens bezeichnen können? Die großen Becken, z. B. den Hörsel-Nessegan, das Zentralbecken, die Goldene Ane. Warum konnten wir diese Landschaftsgebiete als Fruchtauen bezeichnen? (Erzeug- nisse dieser Landschaften.) Worin ist die Fruchtbarkeit dieser Gebiete begründet? (Boden- beschaffenheit, Klima, Fleiß der Bewohner usw.) Auch Südthüringen besitzt nun seine Fruchtauen. Fragen? \. Stücf: Die ll)erraaue. Ziel: Zuerst lernen wir das Meininger Unterland kennen. 1 Wo liegt das Millinger Unterland und woher hat es seinen Namen? Das Meininger Unterland umfaßt die Gegend, welche sich am Südwestfuße des Thüringerwaldes zu beiden Seiten des Werraflusses ausbreitet. Es ist ein wellenförmiges Bergland, das sich an den Südwestfuß des Thüriuger- Wäldes anlehnt und sich bis an den Ostrand des Rhöngebirges erstreckt. Durch die breite Werraaue wird das Bergland in zwei Teile zerschnitten. Die Berggruppen, welche sich zwischen Werraaue und Thüringerwald ausbreiten, werden die Werra- berge genannt. Durch die rechten Zuflüsse der Werra werden sie in mehrere Berg- gruppen zerlegt, von denen die Dolmargruppe bei Meiningen die höchste ist. — Das Bergland an der linken Seite der Werra wird als Henneberger Höhen bezeichnet. Diese stellen die Verbindung zwischen Thüringerwald und Rhön her. Aus ihnen treten die Basaltkuppen der G l e i ch b e r g e bei Römhild am meisten hervor. 2. Inwiefern kann das Meininger Unterland als eine Fruchtaue bezeichnet werden? In der tiefen Mulde zwischen den beiden Höhenzügen fließt die Werra dahin. Diese entspringt auf dem Thüringerwalde in der Nähe des Bleß und Kieferle und entsteht aus zwei Quellflüssen. Nach der Vereinigung der beiden Quelladern fließt die Werra in südwestlicher Richtung am Nordrande der Coburger Pflege hin und schlägt sodann Nordwestrichtung ein. Rechts wird der Fluß von den Werrabergen begleitet, während am tinken Ufer die Henneberger Höhen und das Rhöngebirge sich hinziehen. Bei Hi l d b u r g h a u s e n treten die Höhenzüge zurück und umsäumen eine weite Talaue, welche sich bis unterhalb Themar hinzieht. Unterhalb der Haselmündung erweitert sich das Tal abermals. Zwischen breiten Wiesenflächen fließt der Fluß in fast nördlicher Richtung an Meiningen und Wasungen vorüber, wendet sich unterhalb Salzungen nach Westen und umfließt so in weitem Bogen das Rhöngebirge. Die Werra empfängt aus ihrem Laufe eine große Zahl von Nebenflüssen. Vom Thüringerwald fließen ihr zu die Schleuse, Hasel, Schmalkalde und Truse, während unter den Rhönzuflüssen die Felda und Ulster die bedemeudsten sind. Der Boden der Werraaue besteht ausschließlich aus Schwemmland, die Hügelländer

4. Landeskunde von Thüringen - S. 38

1909 - Altenburg : Bonde
38 ab. Diese Hügel- und Becke nlandsch asten Jnnerthüringens werden von mehreren Hügelketten durchzogen, welche von den Gewässern des Landes mehrfach zerschnitten werden. Auch nach Südwesten hin dacht sich das Gebirge in Stufen ab. An dasselbe legen sich zunächst die Schalkauer Platte und die Werraberge, denen sich sodann das nordfränkische Hügelland und die Henneberger Höhen anschließen. Nach Westen hin schließt das Rhöngebirge das südliche Vorland des Thüringerwaldes ab. c) Bewässerung. Der Waldreichtum der Thüringer Berge hat den großen Wasserreichtum der Landschaft bewirkt. Die Gewässer Thüringens gehören drei Fluß- gebieten an, nämlich dem Gebiete der Elbe, der Weser und des Rheins. Die Gewässer haben die Oberflächengestalt des Thüringer Landes mit bilden helfen, haben den Straßen und Eisenbahnen den Weg gezeigt, haben die landschaftlichen Schönheiten geschaffen und die Entwicklung der Industrie begünstigt. Von den Gewässern dienen nur die untere Saale und Unstrut dem Schiffahrtsverkehr; dagegen wird auf vielen Gebirgsflüssen die Flößerei betrieben. Der Hauptslnß Thüringens ist die Saale. Diese empfängt von kinks Selbitz, Loqnitz mit Sormitz, Schwarza, Ilm, Unstrut (mit Gera, Helbe, Wipper, Helme). von rechts Wiesenthal, Orla, Roda, Wethau, Weiße Elster. (L i n k e Zuflüsse: Weida mit Auma, Rauda; rechte Zuflüsse: Göltzsch, Schnauder, Pleiße (mit Sprotte und Wiera). Die Werra, welche auf dem Thüringerwalde ihre Quelle hat, nimmt auf von links Felda, Ulster. von rechts Schleuse, Hasel, Schmalkalde, Hörsel mit Nesse. Zum Main fließen R o d a ch (mit Haslach und Steinach) und I tz. ck) Thüringens Klima. Das Klima Thüringens ist ein gemäßigtes. Doch treten mannigfache Unterschiede hervor. Im Gebirge ist es rauh, kalt und unbeständig; der Winter beginnt ziemlich zeitig, und der Schnee bleibt oft bis in den Mai liegen. Regentage sind häuffg. Im Thüringer Hügelland weisen die Mulden ein milderes Klima ans als die Höhen. Am rauhesten ist das Klima auf der Rhön, am mildesten im Werratale. e) Thüringens Schätze. Thüringen ist ein gesegnetes Land. Es ist reich an Fruchtauen, auf denen Getreide, namentlich Weizen und Gerste, Gemüse aller Art, Zuckerrüben, Obst und Wein, Hopfen und Tabak, Mohn und Raps vortrefflich gedeihen.

5. Landeskunde von Thüringen - S. 30

1909 - Altenburg : Bonde
30 Höhen bis zum Maine. Durch die Haß- und G l e i ch b e r g e wird das Hügelland in eine westliche und östliche Landschaft gegliedert. Das westliche Hügelland wird der Grabfeldgau genannt. Er wird von der fränkischen Saale durchströmt, der von den umliegenden Gebirgen und Höhenzügen viele Nebenflüsse zueilen. Den Osten des Hügellands nimmt die Coburger Pflege ein, die von der.jtz und ihren Nebenflüssen durchschnitten wird. Der Boden des nordsränkischen Hügellands baut sich zumeist aus Keuper auf. Dieser liefert eine nährkräftige und fruchtbare Ackerkrume. Deshalb wird überall er- giebiger Acker-, O b st - und Gartenbau betrieben. Infolge seiner Fruchtbarkeit ist das Hügelland auch ziemlich dicht besiedelt, doch sind wie in anderen Ackerbaugcgenden meist Feste Heldburg. nur kleine Ortschaften zu finden. Die Hauptstadt der Landschaft ist C o b u r g an der Jtz, das gegen 22 000 Einwohner zählt und durch seine Biere, Porzellan-, Ton- und Korbwaren berühmt geworden ist. Außer Coburg hat noch Neustadt durch seine Spielwaren Bedeutung erlangt. Im Grabfeldgau ist das kleine R ö m h i l d durch seine Basaltwerke bekannt ge- worden. In Römhild befindet sich auch das thüringische Kriegerwaisenhaus. Übungsfragen: Warum können Werraberge und Henneberger Höhen nicht zum Thüringerwald gerechnet werden? Welche Bedeutung haben die Talränder für die Werraaue? Wie kommt's, daß das Thüringer Bergland so waldreich ist? Worin ist die Fruchtbarkeit des Meininger Unterlandes und der Coburger Pflege begründet? Wie kommt's, daß die Städte meist von geringer Größe sind? Warum haben Coburg und Meiningen alle andern überflügelt?

6. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 67

1891 - München : Oldenbourg
Das deutsche Reich, 67 3. Thüringen. Thüringen, zwischen der Werra und der Saale gelegen, besteht aus dem Thüringerwalde und dem ihm nach Norden vorgelagerten Flachland. ch Der Thüringerwald. Er zieht vom Fichtelgebirge nordwestlich bis zum Werraknie und besteht aus zwei verschiedenartigen Teilen; im So. aus dem plateauförmigen Frankenwald und im Nw. aus dem eigent- lichen T h ü r i n g e r w a l d mit scharfkantigen Felsen und rundlichen Bergspitzen; die höchsten hiervon sind der Jnselsberg (900 m) und der Beerberg (1000 m). — In landschaftlicher Beziehung bietet das Gebirge einen anmutigen Wechsel von wiesenreichen Thälern und bewaldeten Bergen. — Der dürftige Ackerbau an den Berglehnen vermag die ziemlich dichte Be- völkerung (100 E. per qkm) nicht zu ernähren; deshalb wandte sie sich mancherlei'industrie zw eigen zu, denen die Vorräte an Schiefer, Holz, Porzellanerde und Eisen besonders zu gute kommen. Eine ansehnliche Erwerbs- quelle bildet in den Sommermonaten auch der starke Fremdenzufluß, besonders von Norddentfchland. b) Das thüringische Flachland (ca. 300 m); es erstreckt sich zwischen Thüringerwald und Harz, zwischen Werra und Thüringischer Saale. — Zu den wichtigeren Flüssen zählt die Unstrut, welche zur Saale geht. Ein Zufluß der Unstrut ist die Helme an der Nordgrenze der Hochstäche. Das sehr fruchtbare Thal derselben heißt die goldene Aue; südlich von dieser ist der sagenberühmte Kiffhäuser (470 in). Hinsichtlich der Erwerbsquellen ist das gut bevölkerte Gebiet (über 90 E. per qkm) besonders auf die Land- Wirtschaft angewiesen; aber auch die gewerbthätige Bevölkerung ist stark ver- treten; da und dort geben Salz- und Braunkohlenlager wichtige Erwerbs- zweige. An staatlichen Gebieten zählen zu Thüringen Teile der preuß. Provinz Sachsen, die kleineren sächsischen Staaten (Großherzogtum Sachsen- Weimar, Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, Herzogtum Sachsen- Meiningen), dann die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershaus en. In der Provinz Sachsen: Im südlichen Harzvorlande: Nordhausen, bekannt durch seine Brennerei (Kornbranntwein), und Eis leben. Bergwerksstadt. An der Saale: Naumburg, Merseburg und Halle, letzteres mit 100 T. E.; in der Umgebung von Halle große Braunkohlenlager, bedeutender Zuckerrübenbau und Zucker- sabrikation. — In der Mitte von Thüringen: Erfurt, 72 T. E., weltberühmt durch seinen Gartenbau. — Auf der S.-Seite des Thüringerwaldes: Suhl, durch seine Gewehre bekannt. Im Großherzogtum Weimar: Im größeren O.-Teil: Weimar, Residenz, und Jena an der Saale, Universität, — Im W.-Teil: Eisenach am Fuße der Wart- bürg, nahe dem Nw,-Ende des Thüringerwaldes. Im Herzogtum Sachsen-Loburg-Gotha: Im größeren N-Tell Gotha, w. von Erfurt; im S.-Teil Coburg, Haupt- und Residenzstadt, schön gelegen. Im Herzogtum Sachsen-Meiningen: An der Werra: lneiningen, Hauptstadt; weiter aufwärts: Hildburghausen, — Am Sw,-Abhang des Frankenwaldes: Sonneberg, berühmt durch seine Spielwaren. Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale, Haupt- und Residenzstadt; in der Nähe Schloß Schwarzburg im schönen Schwarzathale. Im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Sondershausen, Residenzstadt. 4. ver Harz. Derselbe dehnt sich zwischen Leine und Saale in Form einer breiten Hochfläche aus. Seine Abfälle sind fast nach allen Seiten hin steil, am meisten gegen die norddeutsche Tiefebene. — Das Volk unterscheidet Ober- 5»

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 158

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
158 Das Deutsche Reich. goldene Aue", das Thalgebiet der Helme. Auch die Gegend n m Erfurt und das S a a l e t h a l weisen große Fruchtbarkeit aus. Im Thal der untern Unstrut und mittleren Saale wird auch Wein ge- baut. Einen Gegensatz zu diesen Fruchtgesildeu bilden die wenig srucht- baren Hochflächen des Eichsseldes. Die Bewohner gehören ebenfalls zum deutscheu Bolksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist entsprechend der Fruchtbarkeit ihres Landes die L an dwirts ch a f t. Namentlich ist die Gartenkultur hoch entwickelt, und der Anbau von Zucker- rübeu, welche in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstabe betrieben. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung (90 auf 1 qkm) sind aber auch andere Beschäftigungen, namentlich Ge- werbthätigkeit verschiedener Art, vertreten. Ter Berg b a n liefert besonders Ausbeute an Salz und Braunkohlen. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Austausch der Waren zwischen dem N. = 0. und S. = W. und zwischen dem X. und 8. Deutsch- lauds. Doch gehen auch seine eigenen Erzeugnisse nach den entferntesten Absatzgebieten. Iii. Staatliche Gliederung und Ortsknnde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen (mit den südwestlichen Teileil der Provinz Sachsen und einzelnen Gebieten im Thüringerwalde), das Großherzogtum S a ch s e n - W e i m a r , die Herzogtümer Sachsen- Cobnrg-Gotha und Sachsen -Meiningen und die Fürsten- tiimer S ch w a r z b u r g - Ii u d o l st a d t und Schwarzburg-Son- dershause u. а) In der Provinz Sachsen: Erfurt, Reg.-Bez.-Hst. in frucht- barer Gegeud mitten in Thüringen gelegen, weit berühmt durch seine Gärtnerei. — Mühl h aufeu, F'abrikstadt am 8.->V.-Abhaug des Eichs- feldes. — Nordhausen, bekannt durch Brennereien. — Eis leben, Berg- Werksstadt. — An der Saale: Naumburg, Merseburg, Reg-Bez.-Hst und Halle (über t00 Tsd. E.), Universitätsstadt, bedeutender Industrie- und Handelsplatz: ergiebige Saline: in der Nähe der Stadt reiche Braun- kohlenlager. Am Südabhang des Thüringerwaldes: Suhl. Gewehr- Fabrikation, und Schmalkalden «zu Hessen - Nassau), Stahlfabrikation. d) Im Großherzogtum Sachsen - Weimar: Weimar, Hst. an der Ilm, bekannt als Pflegstätte deutscher Dichkuust während, der neuesten Blütezeit unserer Litteratnr. — Jena, an der Saale, thüringische Landes- Universität. — Ilmenau, reizender Badeort im Thüringerwalde. — Eisenach, am Nordende des Thüringerwaldes gelegen, am Fuße der sagenumwobenen Wartburg. c) Im Herzogtum Sachsen - Coburg-Gotha: Gotha, Residenz, mit schönen Anlagen. Sitz berühmter Versicherungsanstalten. Große geo- graphische Anstalt. Feuerbestattungseinrichtung. — Coburgs Sommer- residenz in schöner Lage. Im Herzogtum Sachsen-Meiningen: Meiningen, Hst. an der Werra mit berühmtem Hoftheater. Weiter auswärts an der Werra Hildburghausen. — Sonneberg, im Frankenwalde, weltberühmt durch seine Spielwarenfabrikation- — Saalfeld, au der Saale. б) Im Fürstentum Schwarzburg - Rudolstadt: Rudolstadt' Hst. an der Saale; in der Nähe Schloß Schwarzburg. - Im nördlichen, von der Provinz Sachsen umschlossenen Gebiete (der sogenannten Unter- Herrschaft) Frankenhaufeu Nördlich davon der Kyffhänser. f) Im Fürstentum Schwarzburg-Sondershansen: Sonders- Hausen, Residenz im n. Teilgebiet.

8. Landeskunde von Thüringen - S. 28

1909 - Altenburg : Bonde
28 2. Das Meininger Hinterland (Werraaue). Das Meininger Unterland umfaßt die Gegend, welche sich am Südwestsuße des Thüringerwaldes zu beiden Seiten des Werraflusses ausbreitet. Es ist ein wellenförmiges Bergland, das sich an den Südwestfnß des Thüringer- waldes anlehnt und sich bis an den Ostrand des Rhöngebirges erstreckt. Durch die breite Werraaue wird das Bergland in zwei Teile zerschnitten. Die Berggruppen, welche sich zwischen Werraaue und Thüringerwald ausbreiten, werden die Werra- berge genannt. Dieselben bestehen teils aus Buntsandstein, teils aus Muschelkalk. Durch die rechten Zuflüsse der Werra werden die Werraberge in mehrere Berggruppen zerlegt, von denen die D o l m a r g r u p p e bei Meiningen die höchste ist. Fast alle diese Gruppen sind dicht bewaldet. — Das Bergland an der linken Seite der Werra wird als H e n n e b e r g e r Höhen bezeichnet. Dieselben stellen die Verbindung zwischen Coburg mit der Feste. Thüringerwald und Rhön her. Aus ihnen treten die Basaltkuppen der Gleichberge bei Römhild am meisten hervor. In der tiefen Mulde zwischen den beiden Höhenzügen fließt die Werra dahin. Dieselbe entspringt auf dem Thüriugerwalde in der Nähe des Bleß und Kieferle und entsteht aus zwei Ouellflüssen. Nach der Vereinigung der beiden Quelladern fließt die Werra in südwestlicher Richtung am Nordrande der Coburger Pflege hin und schlägt sodann Nordwestrichtung ein. Rechts wird der Fluß von den Werrabergen begleitet, während am linken Ufer die Henneberger Höhen und das Rhöngebirge sich hinziehen. Bei Hildburghausen treten die Höhenzüge zurück und nmsäumen eine weite Talaue, welche sich bis unterhalb Themar hinzieht. Unterhalb der Haselmündung erweitert sich das Tal abermals. Zwischen breiten Wiesenflächen fließt der Fluß in fast nördlicher Rich- tung an Meiningen und Wasungen vorüber, wendet sich unterhalb Salzungen nach Westen und umfließt so in weitem Bogen das Rhöngebirge. Tie Werra empfängt

9. Landeskunde von Thüringen - S. 42

1909 - Altenburg : Bonde
42 2. Oer Eisenacher Kreis. a) Sage. Er umfaßt den nordwestlichen Teil des Thüringerwaldes und den Nordabhang des Rhöngebirges, sowie Teile der Werraaue und des Hörsel-Nessegaus. b) B o d e n g e st a l t u n g. Er ist fast durchweg Gebirgsland; nur der nördlichste., Teil gehört dem Hügellande an. (Hörselberge. Hainich.) c) Bewässerung. Werra mit Hörsel-Nesse, Ulster und Felda. ä) B o d e n b e s ch a f f e n h e i t. Die gebirgigen Teile, namentlich die Rhönland- schaften, gehören zu den unfruchtbarsten Gegenden Thüringens; die Talaue der Werra und die Hügellandschasten weisen fruchtbares Ackerland auf. s) Erwerbszweige. Ackerbau meist nur in den Hügel- und Tallandschasten; in den Gebirgsgegenden: Viehzucht, Pfeifen-, Porzellan- und Holzindustrie, Weberei. f) Städte. Eisenach (35000) an der Hörsel. Gymnasium, Realgymnasium, Seminar, Forstschule. Wartburg. Eisenach ist wegen der reizenden Lage und der herrlichen Umgebung viel besucht. Ruhla, nur zum kleineren Teil weimarisch. Pseifenindustrie. Vacha an der Werra. 3. Oer Ueustädter Kreis. a) Lagc. Er liegt in der Orlasenke und umfaßt das Gebiet der oberen Orla, der Auma und unteren Weida. b) Die Gewässer dieses Kreises werden durch die Orla der Saale, durch die Weida aber der Elster zugeführt. c) Die Hanpterwerbszweige des Kreises sind die Landwirtschaft, die Gerberei und Weberei. ck) Städte: Neustadt a. d. Orla (7000). Leder- und Tuchfabriken. — Ledermärkte. Weida i8000) Leinenindustrie. (Schloß Osterburg.) Triptis, Porzellansabrik. — Auma, Dampfsägerei. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. а) Größe: 2468 qkm. 269000 Einwohner; auf 1 qkm 109 Einwohner. б) Teile. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen besteht aus einem Hauptteile und mehreren kleineren Landstrecken. c) Lage. Der Hauptteil umfaßt vornehmlich das Gebiet der Werra, liegt also am Südwestabhange des Gebirges, das er in einem weiten Bogen umschließt. Er setzt sich aber jenseit des Thüringerwaldes nach Nordosten über die Saale fort und reicht bis an die Orla. ck) B o d e n g e st a l t. Das Herzogtum Sachsen - Meiningen ist teils Gebirgs-, teils Hügelland; es wird durchzogen vom Thüringer- und Frankenwald, von dem Rhön- gebirge, von den Werrabergen und von den Henneberger Höhen. e) Bewässerung. Die Gewässer gehören allen drei Stromgebieten Thüringens an. Der Hauptsluß ist die Werra mit ihren zahlreichen Nebenflüssen. (Schleuse, Hasel, Schmalkalde, Truse.) Die Saale fließt nur eine kurze Strecke durch mciningisches Gebiet; ebenso gehört ihr Zufluß, die Loguitz, nur ein Stück dem Meininger Lande an. Zum Maine fließt die I tz mit Röden und Rodach. Die Steinach fließt zur Rodach hin, die ihr Wasser dem Maine zuführt. f) Bodenbeschaffenheit und Ge werbtätigkeit. Die fruchtbaren Gegenden finden sich besonders an der Werra und im Hügellande, während die Gebirgs-

10. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 31

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Das Deutsche Reich. 31 steht ein dem Kaiser Wilhelm dem Großen errichtetes herrliches Denkmal. — Der Hauptfluß Thüringens ist die Saale mit der Unstrut. Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu den schönsten Thalstrecken Mitteldeutschlands. 2. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Beckens sind recht günstig, daher dasselbe denn auch vorzügliches Acker- und Gartenland aufweist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist insonderheit „die goldene Aue", das Thalgebiet der Helme, eines Nebenflusses der Unstrut. Auch die Gegend um Erfurt und das Saalethal weisen große Fruchtbarkeit auf. Im Thal der mittleren Saale und untern Unstrut wird auch Wein gebaut. Dagegen ist das westlich gelegene Eichsfeld ein wenig fruchtbares Gebiet. 3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringerwalde, zum deutschen Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupt- erwerbsguelle ist entsprechend der Fruchtbarkeit ihres Landes die Landwirt- schaft. Namentlich ist die Gartenkultur hoch entwickelt, und der Anbau von Zuckerrüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großem Maßstabe betrieben. Der Bergbau liefert besonders Ausbeute an Salz, Braunkohlen und Kupfer. Iii. Staatliche Gliederung und Hrtskunde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen, mit den südwestlichen Gebieten der Provinz Sachsen, das Großherzogtum Sachsen-Weimar, die Her- zogtümer Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen und die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-S on- dershausen. a. In der Provinz Sachsen: Erfurt, Rbz.-Hst., in fruchtbarer Gegend mitten in Thüringen gelegen, berühmt durch seine Gärtnerei. — Nord- hausen, bekannt durch Brennereien. — Eisleben, Bergwerksstadt. — Merse- burg, Rbz.-Hst. an der Saale. — *Halle, bedeutender Industrie- und Handels- platz an der Saale: ergiebige Saline; in der Nähe der Stadt reiche Braun- kohlenlager. Universität. — Suhl, Fabrikstadt am Südabhange des Thüringer- waldes: Gewehrfabrikation. b. Im Großherzogtum Weimar: Weimar, Residenz des Groß- herzogs. — Jena, thüringische Landesuniversitüt. — Ilmenau, reizender Badeort am Thüringerwalde. — Eisenach, am Nordende des Thüringer- waldes. am Fnße der sagenumwobenen Wartburg. c. Im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha: Gotha, Residenz mit schönenanlagen. Sitz berühmter Versicherungsanstalten. Große geographische Anstalt. Feuerbestattungseinrichtnng. — Coburg, Sommerresidenz, in sehr schöner Lage. ä. I m H e r z o g t u m S a ch s e n - M e i n i n g en: M e i n i n g e n, Hst. an der Werra. — Saatfeld, Schlacht 1806. — Sonneberg, Spielwaaren- fabrikation. e. Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt, Hst. an der Saale; in der Nähe Schloß Schwarzburg. f. Im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Sonders- hau s e n, Residenz. 3. Der Harz *) 1. Gebirgs natur. Der Harz ist ein Massengebirge, das sich in der Richtung von 80. nach Nw. erstreckt, nach Nw. an Höhe zunimmt und nach *) d. i. Wald, wie Hardt.

11. Kurzer Unterricht in der Geographie für Schulen - S. 56

1811 - Frankfurt am Mayn : Andreä
56 Deutschland. c) Sachsen - Meiningen enthalt nur is O.uadrarmeilen mit 48000 Einwohner lutherischer Reli- gion. Der eine Theil des Landes liegt an der Werra im Hennebergischen, der andere in den nördlichen Gegenden des Fürstenthums Coburg ; jener ist fruchtbar an Getreide, hat auch Waldungen, ein Satzwerk, Eisen und andere Mineralien; dieser hingegen, welcher nur 5 Quadratmeilen enthalt, liegt in Bergen, hat blos Viehzucht und Waldungen, aber viel Eisenwerke, andere Fabriken und beträchtliche Wollspinnereyen. Die Haupt - und Residenzstadt ist M e r n l n g e n an der Werra, har ein schönes Schloß und auch Manu- fakturen ; Salzungen hat ein Salzwerk und Plüsch- manufacturen; Sonneberg verfertigt hölzerne Spielsachen und Berlinerblau. st) Sachsen. Hildburg hausen besteht aus einem Antheileam Fürstenthume Coburg und aus einem kleinen Antheile der Grafschaft Henneberg, welches zusammen 11 Quadratmeilen mit 55ooo lutherischen Einwohnern hat. Jener Haupttheil an den Quellen der Werra ist sehr gebirgig und waldig durch den Thüringer Wald; der kleinere Theil ist fruchtbar; hie.einwohner beschäftigen sich mit Landbau, Waldarbeit, einem Salz- werke zu Friedrrchöhall rc. H il d bu rgh a u sen an der Werra ist die Residenz, e) Sachsen - C 0 b u r g - S a a l fe l d besitzt den größten Theil von Coburg, einen Theil von Altenburg jenseit des Thüringer Waldes und etwas von Henne- berg, zusammen 19 O.uadratmeilen mit Giooo luthe- rischen E-nwohnern. Das Land hat Getreide, Flachs, gute Viehzucht, Mineralien und viele Fabriken, die Leinen Wollen- und Baumwollcnmsaren liefern. Coburg, dre Residenz, und S a a l f e l d an der Saale sind die merkwürdigsten Städte. 16. Das F ü r si e n t h n m Hohenzollern liegt in Schwaben, von Wirteniberg und Baden einge- schlossen. Es ist mit Bergen durchzogen, auf welchen

12. Teil 1 = Grundstufe B - S. 73

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 73 Il Das Thüringer Flachland. 1. Es umfaßt den Bodenraum zwischen Thüringerwald und Harz und besteht ans einem fruchtbaren Hügellande, welches durch eiue Anzahl von Höhenzügen in mehrere Bodenmnlden zerlegt wird. Unter den Erhebungen ist der Kymäuser am bekanntesten. Hier wird jetzt Kaiser Wilhelm I. eiu Denkmal errichtet. — Der Hanptslnß Thüringens ist die Saale mit der Unstrnt. Beschreibe den Lauf der Flüsse uach der Karte! Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu deu schönsten Thalstrecken Mitteldeutschlands. 2. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Beckens sind recht günstig, daher dasselbe denn auch vorzügliches Acker- und Gartenland auf- weist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist iusouderheit „die goldeue Aue", das Thalgebiet der Helme, eines Nebenflusses der Uustrut. Auch die Gegend um Erfurt und das Saalethal weisen große Fruchtbar- keit ans. Im Thal der mittleren Saale und untern Unstrnt wird auch Wem gebaut. Dagegen ist das westlich gelegene Eichsseld ein wenig fruchtbares Gebiet. 3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringerwalde, zum deutschen Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist eutsprecheud der Fruchtbarkeit ihres Laudes die Land- Wirtschaft. Namentlich ist die Gartenknltnr hoch entwickelt, und der An- bau von Zuckerrüben, welche iu zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstabe betrieben. Der Bergbau liefert besonders Ausbeute an Salz und Braunkohlen. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Austausch der Waren zwischen dem No. und Sw. und zwischen dem X. und 3. Deutschlands. Doch gehen auch seine eigenen Erzeugnisse nach den entferntesten Absatzgebieten. . Endlich ist unter der Bevölkerung auch Gewerbethätigkeit verschiedener Art vertreten. Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen, mit den südwestlichen Gebieten der Provinz Sachsen, das Groß Herzog tum Sachsen-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Coburg-Gotha und Sachseu-Meiuiugeu und die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- bnrg-Sondershansen. a) In der Provinz Sachsen: Erfurt, Rbz.-Hst., in fruchtbarer Gegend mitten in Thüringen gelegen, berühmt durch seine Gärtnerei. — Nordhausen, be- kannt durch Brennereien. — Eisleben, Bergwerksstadt. — Merseburg, Rbz.-Hst. an der Saale. — Halle, bedeutender Industrie- und Handelsplatz an der Saale; ergiebige Saline; in der Nähe der Stadt reiche Braunkohlenlager. Universität. — Suhl, Fabrikstadt am Südabhange des Thüringerwaldes; Gewehrsabrikation. b) Im Großherzogtum Weimar: Weimar, Residenz des Großherzogs. — ^ena, thüringische Landesuniversität. — Ilmenau, reizender Badeort am Thüringer- walde. — Eisenach, am Nordende des Thürinaerwaldes, am Fuße der saaen- umwobenen Wartburg. c) Im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha: Gotha, Residenz mit schönen Anlagen. Sitz berühmter Versicherungsanstalten. Große geographische Anstalt. Feuer- bestattungseinrichtung. — Coburg, Sommerresidenz in sehr schöner Lage. . Hemogtum Sachsen-Meiningen: Meiningen, Hst. an der Werra nnt berühmtem Hoftheater. Sonneberg, Spielwarensabrikation. s. ®) Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt, Hst. an der ^aale; in der Nähe Schloß Schwarzburg. f) Im Fürstentum Schwarzburg-Sonders hausen: Sondershausen, Residenz.

13. Schulgeographie - S. 238

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
238 Vii. Mitteleuropa. Sachsen- a) Großherzogtum Weimar ^ (oder Weimar - Eisenach). Im größeren Weimar. O.-Teil die Hst. Weimar an der Ilm, ö. von Erfurt, weiter abwärts und r. von der Ilm Apolda mit großer Strumpfwirkerei, sö. Jena an der Saale, Universität. Im W.-Teil, der sich bis an die Rhön ausdehnt, liegt Eisenach am Fuß der schön restaurierten Wartburg, nahe dem Nw.-Ende des Thüringerwaldes. Gotha. b) Herzogtum Gotha (oder Koburg-Gotha). Im größeren N.-Teil die Hst. Gotha, w. von Erfurt. Von Gotha fw. unfern des Jnselsbergs das Städtchen Friedrichroda dicht am Fuß des Thüringerwaldes, beliebter Sommcrfrifchort, nebst Schloß Reinhardsbrunn ganz von Wald, Wiesen und Weiheru umgeben. Davon wnw. zieht der Flecken2 Ruhla in einem langen Gebirgstal empor längs einem Bach, der den Ort in einen gothaischen Anteil r. und einen weimarischen l. scheidet; er ist berühmt durch seine Meerschaumarbeiten. Im S.-Teil, der ganz ins Maingebiet fällt, liegt Koburg, zweite Residenz, an der Jtz [tjj], einem Zufluß des Maius, in den sie sich oberhalb der Regnitz ergießt. Heitlingen. c) Herzogtum Meillillgen umfaßt oberhalb des Eiseuacher Landes das Werratal und reicht über den Frankenwald an die obere Saale. An der Werra die Hst. Mei- ningen und weiter hinauf Hildburghausen. Am Sw.-Abhang des Franken- Waldes ist Sonneberg, nö. von Koburg, voller Werkstätten für Verfertigung von Spielwaren; am No.-Abhang liegt Saalfeld dicht oberhalb des westlichen Knies der Saale. Auf dem Gebirge zwischen Sonneberg und Saalfeld große Schieferbrüche, daher auch Schiefertafeln- und Schieferstiftverfertigung; außerdem in Höhenorten mit zu geringem Getreideertrag ihrer Fluren starker Betrieb von Glasbläserei. 6. Der schwarzbnrgische Besitz. Er zerfällt in die schwarzburgische Unter- Herrschast im Thüringer Flachland auf beiden Seiten der Hainleite und in die mehr- teilige Oberherrschaft im So. Thüringens. An jeder der beiden haben die zwei Linien, in die sich das schwarzburgische Fürstenhaus spaltet, ihren Anteil. Schwarz- a) Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Hst. Sondershausen vor zurg-Son- dem N.-Abhang der Hainleite, ssö. von Nordhausen. Im kleineren, zur Oberherrschaft ershausen. geprjgen Gebietsteil Arnstadt an der Gera, ssw. von Erfurt. Schwarz- b) Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Hst. Rudolstadt dicht unterhalb bnrg- des westlichen Knies der Saale und des Einflusses der Schwarza (l) in sie; das Tal Rudolstadt. ker Schwarza mit dem Stammschloß des Fürstenhauses, Schwarzburg, ist wieder eius der tief und windungsreich ins Grauwackeugestein eingeschnittenen. Im kleineren Anteil an der Unterherrschaft das kleine, schön bewaldete Kyffhäusergebirge am S.-Rand der Goldenen Aue, onö. von Sondershausen, mit der Ruine der alten Kaiserburg und dem Turmdenkmal für den Gründer des neueu Deutschen Reiches, Kaiser Wilhelm I. Familienbesitz; das Ernestinische Fürstenhaus teilte seinen (hauptsächlich thüringischen) Anteil in der Folgezeit noch mehrfach, so daß die Zahl der kleinen thüringischen Staaten sich stark vermehrte; das Albertinische Fürstenhaus, das an Stelle des Ernestinischen die sächsische Kurwürde erhielt, beherrscht gegenwärtig das Königreich Sachsen. — 1 Die Ernestinischen Fürstentümer nennen sich immer noch nach der einst- maligen Kurwürde „Sachsen", also Sachsen-Weimar, Sachsen-Koburg-Gotha usw. 2 Flecken ist ein größeres, stadtähnliches Dorf ohne städtische Verwaltung.

14. Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 119

1857 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
119 Deutschland. §. 91. Die nördlichen Gebirge und die Weser. 1. Das Gebiet der Weser in Oberdeutschland, wohin 2/z ihres Laufes gehören, wird im Sw. durch das uns schon bekannte rheinische Schiefergebirge abgegränzt. So bleiben die Gebirge zur Betrachtung übrig, welche Weser- und Elb- gebiet trennen, so wie diejenigen, welche die Weser bis zu ihrem Eintritte in das Tiefland begleiten. a) 2cn den Frankenwald seht sich — wo? S. 116. — der Thü- ringer Wald an, ein Kammgebirge, dessen höchste Spitzen, Beerberg und Schneekopf, wenig über 3000' haben. Der nie- drigere Jnselsberg bietet die schönste Aussicht. b) Zwischen Thüringerwald und Harz breitet sich das thürin- gische Hügelland aus, ein wellenförmiges Plateau mit becken- artigen Einsenkungen. Aufgesetzt sind dem Plateau einzelne Bergzüge, welche besser bei dem Elbgebiete genannt werden. Im W. erhebt sich das Hügelland zu dem über 1500' hohen Plateau des E ich s selb es, welches Harz und Thüringcrwald verbindet. 'c) Der Harz ist ein Massengebicge, das in seiner nordwest- lichen Hälfte, dem Ob er harze, eine Mittelhöhe von 2000', in seiner südöstlichen Hälfte, dem Unterharze, eine Mittelhöhe von 1500' hat. Der höchste Berg, der Brocken, liegt zwischen beiden nicht weit vom Nordrande, 3500'. Der Harz ist ein sehr metall- reiches Gebirge, daher viele Bergwerke. 2. Gewöhnlich sagt man, die Weser bilde sich aus zwei Quellflüssen, der Werra und Fulda. Die erstere, der eigentliche Hauptfluß, fließt da, wo Thüringerwald und Frankenwald zusammenstoßen, aus verschiedenen Quellbächen zusammen und begleitet dann den ganzen südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Auf der linken Seite liegen ihr die Henneberger Höhen und die Rhön. Am Nordwestende des Thüringerwaldes empfängt sie aus diesem Gebirge die Hör- fel. Von da ab sind ihre Ufer mit. anmuthigen Höhen besetzt, welche man Werra-Gebirge nennt. Links em- pfängt sie dann bei Münden den starken Rhönfluß Fulda, welcher ihr die Eder vom Ederkopfe mitbringt. Die untere Werra, Fulda, Eder mit ihren Zuflüssen bilden das Hügelland von Hessen 800—1000' hoch. Einzelne waldige Hügelgruppen heben sich höher; vereinzelt liegt am linken Werra- Ufer der Meißner, 2000' hoch. 3. Die bei Münden zusammengeflossene Weser fließt nun noch an 20 M. in anmuthigen Ufern zwischen den nir- gends über 1700' hohen W^ser-Gebirgen. Man theilt sie in die östlichen, westlichen, nördlichen.

15. Landeskunde von Thüringen - S. 44

1909 - Altenburg : Bonde
44 Ton- und Lehmlager haben eine ausgebreitete Töpferei, Ziegelbrennerei und Porzellanindustrie hervorgerufen, während die E i s e n l a g e r von Mehlis und Zella den Grand gelegt haben zu der blühenden Eisenindustrie. Die reichen Q u a r z l a g e r des Gebirges dagegen begünstigten die Entstehung und Ent- wickelung der Glassabrikation. e) Städte. Gotha (37 000), Residenzstadt, Schloß Friedenstein. Gymnasium, Realschule, Seminar. Geographische Anstalt von Perthes. Sitz großer Versicherungsbanken. Ohrdruf an der Ohre (6000), Realgymnasium. Spielwaren -, Knopf - und Porzellanfabriken; bedeutender Holz- und Getreidehandel; Mühlen. Friedrichroda, der Kurort des Herzogtums, wegen seiner schönen und gesunden Lage viel besucht. In der Nähe Schloß Reinhardsbrunn und Ruine Schauenburg (Ludwig der Springer!). Waltershausen (7000), die Spielwarenstadt. Zella und Mehlis liefern Stahl- und Eisenwaren. 2. Das Herzogtum Sachsen-Coburg. a) Lage. Das Herzogtum Sachsen-Coburg liegt am Südwestabhange des Thüringer- waldes im Gebiete der Jtz. b) B o d e n g e st a l t. Die Landschaft ist ein welliges Hügelland, dessen Höhenzüge zwischen den Gewässern von Nordwest nach Südost streichen. Östlich der Jtz ist die Plattenform noch erhalten. e) Gewässer. Das Herzogtum Coburg gehört dem Stromgebiet des M a i n s und der Werra an. Zur Werra sendet das Land nur ganz unbedeutende Bäche. Zum Maine fließen Jtz und Steinach. ck) Gewerbtätigkeit. Ackerbau und Obstbau in dem Hügelland; Spielwaren und Holzindustrie in dem nördlichen Teil. o) Städte. Coburg (20000), in anmutiger Lage an der Jtz; Residenzstadt, Bierbrauerei, Korbflechterei, Baumwollen- und Leincnfabrikation. Gymnasium, Realschule, Seminar. — Schloß Rosenau. Feste Coburg. Neustadt a. d. Heide (7000), Spielwarensabrikation. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Größe: 1324 qkm. 206 500 Einwohner; auf 1 qkm 156 Einwohner. Teile. Das Herzogtum S.-A. besteht aus zwei Gebietsteilen, welche durch das reußische Unterland voneinander getrennt sind und Ost- und West kr eis heißen. 1. Der Ostkreis. a) L a g e. Er liegt zu beiden Seiten der mittleren Pleiße auf der Elster-Muldeplatte. b) Bodengestalt. Er bildet ein wellenförmiges Hügelland, das sich an die vogtländische Platte anlehnt. Das Land ist im Süden und Südwesten am höchsten und dacht sich nach Norden und Nordosten zu ab. Die höchsten Punkte des Ostkreises liegen im Südwesten, in der Gegend von Ronneburg (Neuster Berg 371 m), die niedrigsten im Norden bei Lucka und bei den Haselbacher Teichen. Den Osten und Norden des Ostkreises nimmt ein ausgedehntes Teich- und Waldgebiet ein, an dessen innerem Rande sich das K o h l e n g e b i e t ausdehnt. In der Mitte breitet sich die äußerst fruchtbare Kornkammer aus, während der Süden von der schiefrigen Hochfläche eingenommen wird.

16. Teil 1 = Grundstufe - S. 34

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
34 Das Deutsche Reich. 1. Der Tljüringerwald. 1. Er zieht sich vom Fichtelgebirge in nordwestlicher Richtung bis zum Werraknie hin. Sein südöstlicher breiter, einförmiger Teil wird Frankenwald, der kammartig verschmälerte nord- westliche Teil der eigentliche Thüringerwald genannt. Von seinen rundlichen Bergspitzen sind die höchsten der Inselsberg (900 m) und der Beerberg (löoom). — Der Thüringerwald ist das Quellgebiet der Werra und zahlreicher Flüßchen, welche zur Saale, Werra und zum Main eilen. 2. Das Klima ist in den Thälern und im Vorlande mild, auf den Höhen rauher. Niederschläge sind reichlich, so daß dieselben durchschnitt- lich jeden zweiten Tag auftreten. Bis über 600 m liegt die Grenze des Getreidebaus. Laub-und Nadelwälder sind reichlich vertreten. In land- schaftlicher Beziehung bietet der Thüringerwald reichliche Abwechslung. Seine lieblichen Thäler, frischen Wiesenmatten, herrlichen Waldbestände und gefeierten Aussichten machen ihn zu dem schönsten und anmutigsten unter alleu deutschen Mittelgebirgen. 3. Ein alter Grenzweg, „Rennsteig" genannt, verlänst auf dem Kamm des Gebirges von der Saale bis zur Werra und bildete ehedem die Grenze zwischen den Ländern der Thüringer und Franken. 4. Der Thüringerwald ist dicht bevölkert. Die große Anzahl der Bewohner kann der Ackerbau aus den Bergabhängen allein nicht er- nähren. Die Natur des Gebirges mit deu Vorräten an Holz, Schiefer, Porzellanerde und Eisen hat mancherlei Industriezweige zur Eut- Wickelung gebracht. Einen Weltruf hat die Spiel Warenfabrikation der Gegend von Sonneberg. Bedeutend ist die Verarbeitung von Eisen (Suhl) und Schieser, sowie die G l a s- und Porzellan- b e r e i t u n g. Infolge des starken Fremdenverkehrs herrscht in den Sommermonaten im Gebirge ein sehr reges Leben. Ii. Das Thüringer Lecken. 1. Es umfaßt den Bodenraum zwischen Thüriugerwald und Harz und besteht aus einem fruchtbare,: Hügellaude, welches durch eine Anzahl von Höhenzügen in mehrere Bodeumulden zer- legt wird. Unter den Erhebungen ist der K y f f h ä u s e r mit der großen viereckigen Turmruine der ehemaligen Reichs-Burg Kyffhausen am be- kanntesten. — Der Hauptfluß Thüringens ist die Saale mit der U n - st r it t. Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu deu schönsten Thalstrecken Mitteldeutsch- lauds. 2. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Beckens sind recht günstig, daher dasselbe denn auch vorzügliches Acker- und Garteu- land aufweist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist insonderheit „die goldene Aue", das Thalgebiet der Helme, eines Nebenflusses der Unstrut. Auch die Gegend um Erfurt und das S a a l et h a l weisen große Fruchtbarkeit auf. Im Thal der mittleren Saale und untern Unstrut wird auch Wein gebaut. Dagegen ist das westlich gelegene Eichs- seld ein wenig fruchtbares Gebiet. 3. Die Bewohner gehören, wie auch die im Thüringerwalde, zum deutschen Volksstamm der Thüringer und siud evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist entsprechend der Fruchtbarkeit ihres Landes die Land Wirtschaft. Namentlich ist die Gartenkultur hoch entwickelt, und der Anbau von Zuckerrüben, welche in zahlreichen Znckerfa bri ken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstäbe betrieben. Der Berg-

17. Elementarbuch für den Schulunterricht in der Geographie - S. 79

1817 - Bamberg [u.a.] : Goebhardt
\ I Sachsen. -79 Nähe ein Vitriolwerk, Glashütte. Lieben au ein Dorf mit einem Salzwerk. Sachsen.coburg.saalfeld, besitzt den sämmtlichen fruchtbaren Theil von Coburg, einen Theil von Altenburg jenseit* des Thüringen Waldes etwas von Henneberg und einen kleinen Strich jenseits des Rheins. Das Land hat Getreide, Flachs, gute Vieh, zucht, Mineralien und vielen Kunsisteiß; im Ganzen 87,200 Einw. an den Flüssen Itz, Rodach, Steinach, Werra, Saale, und Blies jenseits des Rheins. Coburg, die Residenzstadt an der Ih, hat gegen 7,202 Einwohner, ein Gymnasium, Zeuchhaus, Wollenmanufak- turen, in der Nähe eine Schussersabrik und Vlauf-arben- werk, und bei der Stadt die kleine Bergfestung Coburg. Sa a lfeld an der Saale mit35so Einwohnern, hat Wo!« lenmanufakturen, Vitriol . unb Blaufarbenwcrke. P ö ß« nek mit 2o5o Einwohnern, hat Wollenzcug ' und Led^rma« nufakluren, eine Porzellanfabrik, und verfertigt viele Haar, socken. Themar, mit 1200 Einwohnern. St. Wendel an der Blies im ehem. Saardepartement. Das Fürstenthum Schwarzburg liegt theils am Thüringer Walde, theils an der Unstrut, und besteht aus zwei getrennten Stücken, der Ober, grafschaft und der Untergrafschaft auf der Nord- sette. Diese letztere ist sehr fruchtbar an Getreid, vor- züglich in der sogenannten goldenen Aue; die obere Grafschaft hat beträchtliche Waldungen und in denselben Glas t und Pechhütten; in andern Strichen guten Ge- treidebau, Flachsbau, Viehzucht und Manufakaren von Wollenzeugen, Porzellan rc. Es ist getheilt unter 2 fürstliche Linien. Schlwarzburg« Sondershausen besitzt auf ** Q Meilen &5,o00 Einw, Die Residenzstadt jst zu Sv nr j

18. Landeskunde von Thüringen - S. 39

1909 - Altenburg : Bonde
39 Im Werratale wird der Tabak vielfach angebaut, während die steilen Hänge des Unstrut- und Saaletales Weinberge tragen. In verschiedenen Tälern gedeihen auch Walnüsse, edle Kastanien und Pfirsiche. Die ausgedehnten Wälder sind reich an Beeren und Pilzen und liefern außerdem Holz in Menge. Reich sind die Wälder auch an Wild. In seinem Schoße birgt das Land mancherlei wertvolle Bodenschätze. In der Gegend von Meuselwitz, Zeitz, Weißenfels und Merseburg werden Braunkohlen gegraben. Bei Schmalkalden findet man Eisenerze. Der Frankenwald liefert Schiefer, der Thüringerwald Porphyr, Granit, Quarz und Porzellanerde. Im Berg- und Hügellande findet sich K a l k, G i p s , T o n und L e h m. An verschiedenen Orten wird auch Salz gewonnen z. B. in Sulza, Kösen, Ariern, Frankenhausen, Erfurt und Salzungen. Auch heilkräftiges Eisen- und Schwefelwasser quillt an verschiedenen Orten; ebenso gewinnt man an zwei Stellen reine Kohlensäure. f) Gewerbtätigkeit und Verkehrswesen in Thüringen. So mannigfaltig die Bodenschätze und die Bodenerzeugnisse des Thüringer Landes sind, so vielseitig ist auch die G e w e r b t ä t i g k e i t, die sich in demselben entwickelt hat. Der Bergbau fördert Eisen, Schiefer, Salz und Braunkohlen zutage, während in zahlreichen Steinbrüchen die harten Gesteine gebrochen und zu Bau- und Pflastersteinen ver- arbeitet werden. Im Gebirge gibt es viele Glashütten, in denen Tafel- und Hohlglas angefertigt wird. In vielen Werkstätten werden auch Glasperlen, Tier- und Menschenaugen, Thermometer, Christbaumschmuck und viele andere Glasgegenstünde her- gestellt. Zu großer Blüte ist auch die Porzellansabrikation gelangt, die allerlei Gebrauchsgegenstände, Nipp- und Spielsachen liefert. Eine Hauptbeschäftigung der Be- wohner bildet die Spielwaren- und Puppenfabrikation, auch die Holz- industrie hat sich lebhaft entwickelt, und neben der Pfeifenfabrikation hat die Gewehrsabrikation und die Eisenindustrie große Ausdehnung erlangt. Im Flachlande und in den Hügellandschaften sind zahlreiche Zuckerfabriken, Bier- brauereien und Branntweinbrennereien entstanden, während im Osten Thüringens Wollfürberei und Wollspinnerei zu ansehnlicher Blüte gelangt sind. Von großer Bedeutung sind auch die Wurstfabriken, die Gerbereien und die H a n d s ch u h f a b r i k a t i o n. Die Erzeugnisse der thüringischen Industrie und der thüringischen Landwirtschaft werden nach allen deutschen Gauen versandt; ja viele derselben gehen sogar über das Meer nach Amerika und Australien; besonders weite Versendung erfahren die Woll- und Baumwollstoffe von Greiz, Gera und Apolda, die Glaswaren von Ilmenau, Lauscha und Gehlberg, die Porzellanwaren von Plaue, Kahla, Rudolstadt usw., die Spielwaren von Sonneberg und Waltershausen, die Pfeifen von Ruhla, die Schiefertafeln von Gräfenthal und Lehesten, die Sämereien und Gemüse von Erfurt, die Fleischwaren von Gotha und Eisenberg, das Bier von Coburg, die Hand- schuhe von Altenburg und Weimar usw. Daher ist Thüringen auch von einem aus- gedehnten Straßen - und Eisenbahnnetze durchzogen, das nicht nur den Verkehr der zahlreichen Ortschaften untereinander vermittelt, sondern auch dem Fernverkehre dient. Von Westen nach Osten durchzieht die Thüringer Hauptbahn das Thüringer- land, an welche sich im Westen und Osten die Werra- und Saalbahn anschließen, die die Verbindung mit dem Bayernland Herstellen. Eine direkte Verbindung des Nordens mit dem Süden wird durch die Bahnlinie Nord Hausen — Erfurt — Ritschen- hausen geschaffen, welche sich an die nördliche Randbahn H a l l e — N o r d Hausen- Kassel und an die W e r r a b a h n anschließt. Am Ostrande ziehen sich die Elster- t a l b a h n und die bayrische Bahn hin. Diese Hauptbahnen sind wieder durch zahlreiche Verbindungsbahnen untereinander verknüpft, während eine Reihe von kleineren Nebenbahnen für die entfernter liegenden Gegenden des Thüringerlandes den Anschluß an das Hauptbahnnetz vermittelt.

19. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 285

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
S.-Weimar. S.-Altenburg. S.-Meiningen. -L.-Eoburg-Gotha. 285 deutscher Meßort blühende Stadt Leipzig (74,000 E.) in der Mitte des Tieflandbusens der Mittlern Elbe, außerdem viele kleinere gewerb- reiche Städte (Grimma u. a.) und die meisten Schlachtfelder auf kleinem Raume (Breitenfeld, Wachau, Möckern, Probstheyda). e. Der südwestliche oder Z w i ck a u e r Kreis hat durch die große Anzahl mittlerer Städte, wie Zwickau, (18,000 E.) Chemnitz (40,000 E.), Annaberg. Schneeberg, Plauen, Reichenbach, Glauchau und kleinerer Fabrikstädte die dichteste Bevölkerung (9319 auf 1 □ 93í.). d. Im östlichen oder Bautzener Kreise liegen außer den bei- den Städten B nutze n (an der Spree) und Zittau (an der Lausitzer Neiße) eine Menge kleiner, stark bevölkerter Orte (einige bis zu 5000 E.), sowie H e r r n h u t, der Hauptort, und mehrere Colonien der Brüder- gemeinde. 15. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar besteht aus dem Fürstenthum Weimar am Nordostabhange des Thüringerwaldes und dem Fürstenthum Eisenach am Nordwestabhange desselben Gebirges. Jenes gehört dem Elbegebiete an, da die Hauptstadt Weimar an der Ilm, die Universitätsstadt Jena an der Saale liegt, dieses dem Weser- gebiet , da es von der Werra durchströmt wird. In der Nähe von Eisenach erhebt sich auf einem Bergkegel die Wartburg (Sänger- krieg, Luther). 16. Das Herzogthum S a ch s e u - A l t e n b u r g besteht aus zwei durch reußisches und weimarisches Gebiet getrennten Haupttheilen, deren westlicher von der Saale, der östliche von der Pleiße durchströmt wird, letzterer enthält die Hauptstadt Al ten bürg (16,000 E.) an der Pleiße. 17. Das H e r z o g t h u m Sachsen-Meiningen umkreist mit seinem Hauptlande bogenförmig den Südabhang des Thüringer- waldes und wird in seinem westlichen Theile von der Werra, in seinem östlichen von der Saale durchströmt, an jener liegen H i l d b u r g h a u s e n und Meiningen, an dieser S a a l s e l d. 18. Das Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha besteht aus zwei durch den Thüringerwald getrennten Haupttheilen, indem das Herzogthum Gotha mit Hauptstadt gl. N. am Nordfuße, das Herzog- thum Coburg mit der ebenfalls gleichnaniigen Hauptstadt und Beste am Südfuße des Thüringerwaldes liegt. Es hat mit Sachsen-Meinin- gen das Eigenthümliche vor allen Mittlern und kleinern Staaten Deutsch- lands, daß beide drei Hauptstromgebieten zugleich angehören, dem der Elbe (Unstrut, resp. Saale), dem der Weser (Werra) und dem des Rheins (Main). 19. und 20. Die beiden F ü r st e n t h ü m e r a. Schwarzburg- S o n d e r s h a u s e n und 6. Schwarzburg-Rudolstadt mit dew gleichnamigen Hauptstädten, liegen theils in der Einsenkung zwischen dem Harz und dem Thüringerwalde, theils am Nordabhange des letztern. 21. und 22. Die beiden Fürstenthümer a. Reuß ältere

20. Bd. 2 - S. 613

1819 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Sachsen - Coburg - Saalfeld. geringen Anzahl, welche-chie Wachem in der Residenz bezieht- auf Urlaub. Ausgenommen vom wirklichen eintritt in d.as Militair sind Staats-Hof- und städtische. Beamte, jedoch mit dem Vorbehalt, sich-ala/Offiziere brauchen,zu lassen; Pfarrer, Schullehrer',' Studirende rc. Dre Skübsofstzi.srs des Regiments und die Offiziere der ersten Klasse werden allein auf Lebenszeit angenommen. •—.. Der- - La u d stu vm betrug 1314. 2000 Mann zu Fuß, von denen 1000 Feuer- gewehr hatten. .. > ,'iati.: i yj’l Im e 0 b u rg i sch sin Air t hei l <10^ O»' M. -Ii^avo E^) ssie- gen die St. Hildburg hausen an der Wcrra-500 H.-25^.^ Residenz des Herzogs, Sitz der Landescollegstu, Gymnasium, Schul- meistcrseminar. E i s fe l d an der Wcriä hoo H. 2000' E. Schloß,; lñtein. Schule, Gerber. Held bürg 16c, H.chso E. Bergschlofi, Königsberg Schlosst Weinbau, Die-Dr Li-ebevau í» i., in dessen Nahe das Galzwerk Frssed r.i ch 6ha l l... .Um,iüp t ßach.t 121h. 640 E.. Töpfer. . h. .. s . Im henncbergi sehen Anth M. iñooe.i ßer Mfl. B e h r u ng en 12z.h. 500 Er Der Uwi ern e u b r u n N wegen der Schlacken bskäntikst'aus denen in Cella ülid Suhl werße-S Kupfer für die Garnitur der Gewehre 'bereitet wird. » Xvi. Die herzog!. Sachsen - Coburg - Sññlw bischen Staaten. V.v4 /.I, G. G r» N er historisch - stachiss. H^chr/ih^'es'züösi..,Cobur^ 4 Theile. Coburg, 179z:"4./--- Skeyierungs - 'Nüv ^Jirjmigenmä'tt-.' Coburg, igog. f. ?j. .Herzog!, ce bürg - saalsotd. Staarskalendrr! aus das I. iziz.' Coburg. 1 >•;*; . ' .<>•.- '0 ") umt>5§ ■-.ifc '0 Diese Lander bestehen aus .Antheilen.^ an Cch bstl r^ Altenburg und Henneberg, undderhemchaf^Amzw holder,' 26 £L M. mit Z0,012, bis auf Linige Juden, lytha rischen E. in 8 Städten, 4 Flecken,. L.schlössern,^266-Dör- fern und Weilern, vq& einzelnen Höfen und 9742 Hausern (ohne das Fürstenthum Lichtenberg). Der coburgis.chtz Antheil enthalt einen Theil des-'Thüringerwaldes.. ststd von der Werra, Jh, Rodach und Steinach dnrchstrcunch, zum Theil hier entstehen. Auch der südliche Theil des alten- brir gischen Antheils liegt am Thüringerwalde; -dev nördliche aber enthält das fruchtbare und reiche- Saalthql. Der h e n n e b e r g i sch e Antheil ist sehr fruchtbar; es sind hier die merkwürdigen isolirt stehenh.en Gleichberge. Das .Fürstenthum L i ch t e n b e r g . jenseit des.rheins 49 0 — 490 45'. B. liegt zwischen dem preußischen Großherz. Nieder;