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1. Erdkunde - S. 19

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 19 — Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe. Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der höchsten Bedeutung. Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge- birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der Bergketten, so nennt man sie Längsthaler; durchschneiden sie aber quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle. Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten Welt herrsche entschieden das Hoch- und Gebirgsland, in der Neuen aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß das Tiefland hauptsächlich um das Nördliche Eismeer sich ausdehnt, während die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausge- dehutesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators zu finden sind. Äas Klima — mag es bedeutet und wovon es abhängig ist. Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeit- zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo- sphäre zusammenhängen, Witterung oder Klima. Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärme- grade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der um- gebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif, Schnee :c.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er- scheinungen der Witterung ab.

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1. Erdkunde - S. 22

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
22 Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe. Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der höchsten Bedeutung. Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge- birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der Bergketten, so nennt man sie Längsthäler; durchschneiden sie aber quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle. Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten Welt herrsche entschieden das Hoch und Gebirgsland, in der Neuen aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß das Tief- land hauptsächlich um das nördliche Eismeer sich ausdehnt, mährend die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausgedehntesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators zu sindeu sind. Das Klima — was es bedeutet und wovon es abhängig ist. Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeits- zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo- sphäre zusammenhängen: Witterung oder Klima. Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärmegrade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der umgebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif, Schnee re.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er- scheinungen der Witterung ab. Wir haben aber (S. 10) bereits vernommen, daß die Ver- teilung der Wärme in erster Linie durch den Neigungs-

2. Geographie für Schulen - S. 19

1819 - Ludwigsburg : Nast
Einleitung. 19 und Warme, oder die Mischung von beiden, und die daraus entstehende Feuchtigkeit oder Trokenheit der Luft in einem Lande, heißt sein Klima oder seine Witterung. — Das Klima eines Landes hangt jedoch auch von seiner Lage ab. Ein Land, das am Meer liegt, hat eine gemäßigtere Luft, weil die immer gleiche Warme des Meers, den Dünsten, die aus ihm aufsteigen, eine gewisse Warme mittheilet, welche sich dann auch aufdie daran liegenden Lander erstrekt. Auch Gebirge und beträchtliche Erdrücken können ein Land vor rauhen Winden schüzen, und sein Klima gemäßigter machen. Im Gegentheil müs- sen Lander, die von Meer entfernter, und also hör her liegen, oder rauhen Winden offen stehen, kalter seyn. 28. Reiche der Natur, Produkte. Es ist natürlich, daß die heißen Lander, au allem, was die Natur hervorbringt, den größten Ueberfluß haben. Alles, was die Natur,hervorbringt, theilt man in drei Klassen, die Reiche der Natur genannt, ein, nemlich: in das Thier - Reich, Pfl a n z e n - R e ich und Mineral-Reich. Das, was von diesen drei Reichen ein Land hervor- bringt, nennt man Produkte. Bringt es sie von selbst hervor, so heißt man es: Natur-Pro- dukte; müssen die Menschen bei der Hervorbrin- gung desselben rhattg seyn, so nennt man es Kunst- Produkte. Jeder Erdstrich hat seine vielen eigenen Produkte, die in einem andern nicht erzeugt werden können; doch bringt jedes Land so viel hervor, als zur Nahrung und Bedeckung seiner Einwohner hin- reicht. Die Produkte der heißen Zone heißt man tropische Produkte, und das Obst der wärmeren südlichen Gegenden z. B. Zitronen, Pomeranzen, Feigen, Oliven, Datteln u. s. w. edle oder Süd- Früchte. 2

3. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 55

1834 - Münster : Deiter
55 Physisches Klima. heit der-Luft, welches man auch wohl die Witterung oder das Wetter nennt. Das physische Klima eines Landes hangt erst von der geographischen Breite ab. Je weiter vom Aequator ein Land liegt, desto kalter ist sein Klima, aber in der süd- lichem Halbkugel noch kalter, als'unter gleichen Breiten- graden der nördlichen Halbkugel. Das physische Klima eines Landes hangt zweitens von seiner Lage gegen das Meer ab. Küstenländer und Inseln der heissen Zone haben keine große Hitze, der ge- mäßigten Zonen im Winter keine große Kalle, dagegen auch viel Regen Und Nebel, selten recht heilere Tage. In England und Dänemark, welche Lander vom Meer umgeben sind, frieren selten die Flüsse zu, aber es reg- net fast alle Tage des Jahrs. Länder, welche weit vom Ocean liegen, haben ein trocknes, .heiteres Klima. Das physische Klima eines Landes hängt drittens viel von der Beschaffenheit seines Bodens ad. Bergige Lander haben ein kälteres Klima, als ebene, selbst in der heissen Zone, aber in engen Thalern ist es gewöhnlich warm, wahrend die höchsten Bergspitzen mit Schnee be- deckt sind. — Ebene Länder, deren Boden hoch über der Meeresfläche liegt, haben eine kältere Luft. In einer sol- chen Hochebene liegt z. B. die" Stadt Quito gerade un- ter. dem Aequator, 9000 Fuß über dem Meere, und hat deswegen mitten in der heissen Zone nur eine mittelmä- ßige Wärme. — Wenn in' der nördlichen gemäßigten Zone ein Land nach Norden von einem Gebirge begranzt ist, so hat-es ein wärmeres Klima, weil das nördliche Gebirge den kalten Nordwind mehr abhält; liegt das Gebirge aber an der Südseite des Landes, so hat das Land ein kälte- res Klima, weil das südliche Gebirge die warmen Süd- winde abhält. In der südlichen gemäßigten Zone ist es umgekehrt: da machen nördliche Gränzgebirqe ein Land kälter, südliche aber warmer. Läuft ein Gebirge von Osten nach Westen, so ist an beiden Seiten des Gebirges eine entgegengesetzte Temperatur der Luft. Polen und Ungarn gränzen an einander, und sind nur durch die Karpathen getrennt, weil aber Ungarn an der Südseite der Karpa- then liegt, Polen an der Nordseite,' so ist Ungarn sehr warm und Polen kalt. — Hat ein Land viele Wälder und Moraste, so ist sein Klima rauh, das viele Gehölz

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 23

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 23 die Dwina ins weiße Meer; Newa, Düna und Njemen gehen zur Ostsee; das schwarze Meer nimmt Don und Dnjepr ans, und ins kaspische Meer fließt die Wolga, der größte aller europäischen Ströme. ■—- Tieflandströme sind in der Regel wasserreich, haben einen ruhigen Lauf und eignen sich sehr zur Schiffahrt. — Der Nw. des Tieflandes ist reich an großen Seen. Erklärungen. Ein niedrig gelegenes, vorherrschend ebenes Landgebiet, das sich nicht mehr als 300 m über den Meeresspiegel erhebt, heißt Tiefland oder auch Tiefebene. Nur wenige Tiefländer sind vollkommen eben; die meisten werden von Bodenwellen und Hügelketten durchzogen. — Zusammenhängende, gegliederte Bergmassen oder Bergketten nennt man Gebirge. Wie beim Berge, unterscheidet man auch hier den Fuß und die Abhänge des Gebirges. Den obern Teil desselben Aennt man Gebirgsrücken oder Gebirgskamm. Darüber hinaus ragen die Gebirgsgipsel. Die Höhe des Gebirges wird in in nach seiner Erhebung über den Meeresspiegel bestimmt. — Ein großer Hauptfluß mit allen seinen Nebenflüssen und Zuflüssen bildet ein Stromnetz oder Stromsystem (Wolga). Das Land, welches M diesem Stromnetz gehört, ist das Stromgebiet des Flusses. Die mehr oder weniger bedeutenden Bodenerhebungen zwischen zwei benachbarten Stromgebieten nennt man Wasserscheide. — Hat sich in einer größeren Bodenvertiefung stehendes Wasser ange- sammelt, so bildet dies Gewässer einen Landsee. Derselbe kann süßes oder auch salziges Wasser haben. b) Den Kern vom mittleren Europa bildet das Hochgebirge der Alpen, welches sich in Gestalt eines großen Füllhorns vom Mittelmeer bis zu den Ebenen der mittleren Donau hinzieht. Die Teile desselben werden in der Regel nach den Ländern benannt, welche sie durchziehen. An der Südgrenze des deutschen Reiches lagern sich die deutschen Alpen. Die Alpen sind trotz ihrer bedeutenden Höhe ein sehr wegsames Gebirge, reich an Längs- und Querthälern und Pässen. Längsthäler bilden der obere Rhein, die obere Rhone und der Inn; Querthäler findet man ebenfalls im Gebiet der obern Laufstrecken genannter Flüsse. Ein Gebirgs- paß ist die Furkastraße am St. Gotthard. Der bedeutendste Berg der Alpen und zugleich der höchste Berg Europas ist der Montblanc („weißer Berg", 4810 in hoch). — Durch ihren Reichtum an Gletschern und Schneefeldern sind die Alpen das wasserreiche Quellgebiet der wichtigsten Ströme Mitteleuropas. Sie sind ferner reich an l a n d s ch a f t l i ch e n Schönheiten und eigenartigen (alpinen) Formen der Tier- und Pflanzen- welt. (Gemse, Alpenhase, Murmeltierchen — Edelweiß, Alpenrose.) Auf den weidereichen Almen weidet im Sommer der Senne seine Viehherden. Auf unzugänglichen Felsen horstet der Adler. Die Mittelgebirge von Mitteleuropa lagern sich in einem großen nördlichen Bogen um das Hochgebirge der Alpeu. Es sind dies im W. das französische Mittelgebirge, im N. die süddeutsche Hochebene und die deutschen Mittelgebirge, zu denen n. a. der S ch w a r z w a l d, das Erzgebirge, das Riesengebirge und der Harz gehören, und im 0. die Karpaten, welche in einem n.-ö. Bogen das ungarische Tief- land umziehen. Der N. von Mitteleuropa wird von dem deutschen und dem fr an- zöfischen Tieflande eingenommen. Die Tiefländer stehen unter sich und auch mit dem osteuropäischen Tieflande im Znsammenhange. Erklärungen. Gebirge von bedeutender Höhe heißen Hochgebirge. Sie über- steigen 2000 m Erhebung über dem Meeresspiegel. Die höchsten Teile des Hoch- gebirges sind gewöhnlich mit ewigem, d. h. nie ganz abschmelzendem Schnee und mit Eisfeldern oder Gletschern bedeckt. — Mittelgebirge steigen bis 2000 in Höhe

5. Europa ohne Deutschland (Oberstufe), Verkehrskunde, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 103

1893 - Breslau : Hirt
Niederschläge, Klima, Erzeugnisse der Erde. 103 ab, kommen an der andern, der Leeseite oder im Wind- und Regenschatten, als trockne Winde an und werden beim Hinabsteigen in wärmere Schichten immer heißer. Ihren Namen hat ihnen der Föhn gegeben, der vom Mittelmeer über die Alpen steigt und in der Schweiz als „Schneefresser" ankommt. — Fällt ein solcher Wind von einem kalten Hochlande herab, so zeigt er die Erscheinungen der eisigen Bora, die bei Triest in die Adria hinabstürzt. § 28. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft entspringt ihrem Vermögen, Wasserdampf in sich au'szunehmen. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser- dampf kann sie aufnehmen; kühlt sich die mit Wasserdampf gesättigte Luft ab, so wird ein Teil dieses Wasserdampfes als Niederschlag ansgeschieden. Nur Luft- ströme, die aus wärmeren und feuchten Gebieten in kältere kommen, vermögen Niederschläge zu bringen. Deshalb schütten Winde, die aus niederem Breiten in höhere wehen, am meisten Regen ans. So der indische S.w.-Monsun, der zugleich Steigungsregen abgeben muß, indem er am Himalaja aufsteigt und so in immer kältere Luftschichten gelangt. Hier fallen die größten Regenmassen der Erde: an 1300 em im Jahr. Haben sich die Winde an Gebirgen abgeregnet, so bringen sie der andern Seite Dürre: daher die Wasserarmut der Hochländer Inner-Asiens. Niederschlagsarm bis zur Wüstendürre wird das Innere von Nord- afrika (Sahara) und Australien, weil selbst feuchte Winde, die vom Meere her eindringen, sich auflockern und somit ihre Feuchtigkeit nicht abgeben. § 29. Das Klima *) eines Landes ist das Ergebnis aller in ihm vorkommenden Witterungserscheinungen. Klimakunde ist angewandte Meteorologie, angewandt auf die einzelnen Gebiete. Sie hat die Wirkung aller meteorologischen Elemente zu berücksichtigen, dazu auch die Beschaffenheit des Bodens und des Pflanzenwuchses. Länder mit durchlässigem Boden (Laterit) neigen zur Steppen- und Wüstenbildung; Waldlandschaften sind kühl, wegen ihres Schattens und ihres massenhaften Pflanzen- wachstnms, das einen großen Teil der Lustwärme verschlingt; sie halten etwa ein Drittel der Niederschläge fest und regeln ihren langsamen Abfluß oder ihre Ver- dunstung. Je nachdem der eine oder andere Einfluß überwiegt, erhält das Klima sein besonderes Gepräge. So redet man von einem feuchten oder trocknen, Binnenlands- oder See-, Höhen- oder Tieflands-, gesunden oder un- gesunden Klima u. s. w. Das höchste Ziel der Klimatologie ist die Wetter-Vorausverkündigung (Prognose). Ihre Hilfsmittel sind die synoptischen Karten, d. h. Darstellungen aller gleichzeitigen Witterungserscheinungen ans weite Gebiete hin, wozu die An- gaben durch den Telegraphen vermittelt werden. F. Erzeugnisse der Erde. Alle Naturerzeugnisse gliedert man in -drei große Klassen, Naturreiche genannt: Mineralreich, Pflanzenreich und Tierreich. Ihre Gewinnung hängt ab volt Bodenbeschaffenheit, Klima und Menschenfleiß. § 30. Unter den Mineralien sind einige von bedeutendstem Einflüsse auf Gewerbe und Handel mib dadurch auf Menschengeschichte und Gesittung geworden. Es sind dies vor allem die Steinkohle, in geringerem Maße dazu die Braun- kohle**), und das Eisen, auf denen beiden die heutige Kultur mit Dampf- *) Dies griechische Wort bedeutet ursprünglich die Biegung, Abflachung der Erde gegen die Pole hin, dann die Himmelsgegend und die hiernach sich richtende Witterung. **) ®tefe jüngere Kohle der Tertiärzeit verdankt ihren Stoff großen, baumartigen Gemach,en ebenso wie die ältere Steinkohle, aber sie steht dieser an Heizkraft nach und rst nicht zum Verhütten des Eisens zu verwenden, denn sie liefert keine Koks, wie sie aus der Steinkohle durch Erhitzung bei Abschluß der Luft gewonnen werden. An der Braunkohle ist oft noch die Holzfaser deutlich zu erkennen.

6. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 7

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
7 desto mehr ist er für die Schiffahrt verwendbar; das tritt naturgemäß bei dem Unterlauf am häufigsten, bei dem Oberlauf am seltensten ein. Haffe sind Strandseen, die meistens durch einen schmalen Streifen Landes, den man Nehrung nennt, vom Meere getrennt sind. 14) Das Wasser hat das Bestreben, immer die tiefste Stelle auf- zusuchen; deswegen stellt das Meer die tiefste Stelle der Erde dar. Von dem Meeresspiegel aus, den man unter dem Lande fortgesetzt denkt, mißt man die Erhebung des Landes (absolute Höhe). Dasjenige Land, das eine geringere absolute Erhebung als 200 rn hat, nennt man Tiefland, das andere Hochland. Einzelne Erhebungen, die nicht mehr als 200 rn über ihre Umgebung hervorragen (relative Höhe), nennt man Hügel, solche, die höher als 200 m sind, Berge. Die Hügel schließen sich vielfach zu Hügelketten oder Höhenzügen zusammen, die Berge zu Bergketten. Mehrere Bergketten bilden ein Gebirge. An dem einzelnen Berge unterscheidet man den Gipfel, den Ab- hang und den Fuß. Bei dem Gebirge nennt man die fortlaufende Höhenkante den Kamm. Einsattelungen sind Einsenkungen in die Kamm- linie; sie werden Pässe genannt, sobald eine Straße hinüberführt. Thäler sind die tiefern Einsenkungen zwischen einzelnen Teilen des Gebirges, sie kommen aber auch in der Ebene vor. In ihnen finden gewöhnlich die Gewässer ihren Abfluß; man unterscheidet Längsthäler und Querthäler. Längsthäler sind solche, die parallel mit der Achse des Gebirges oder einzelner Bergketten ziehen, Querthäler solche, die ein Gebirge durchbrechen. Fließen von einer Erhebung die Gewässer zu verschiedenen Strom- gebieten ab, so bildet diese Erhebung eine Wasserscheide. Unter dem Gebiete eines Stromes versteht man das ganze Land, von welchem die Gewässer dem betreffenden Strome zufließen. Man scheidet die Gebirge nach ihrem Aufbau in solche, die aus einzelnen Ketten bestehen (Kettengebirge) und in solche, die mehr massiv gebaut sind (Masiengebirge). Raudgebirge nennt man diejenigen, die den Rand einer Hochebene bilden: vom Hochlande aus gesehen, erscheinen sie kaum als Gebirge, wohl aber von der Ebene aus. Fällt ein Randgebirge allmählich und in Absätzen zur Ebene ab, so spricht man von Stufen- oder Terrassenländern. Nach der Höhe unterscheidet man Hochgebirge (über 1600 in), Mittel- gebirge (von ungefähr 600—1600 m) und Borberge (unter 600 m). Das Hochgebirge ist vielfach mit Eis und Schnee bedeckt, Gletscher und Lawinen sind ihm oft eigentümlich, die Vegetation ist sehr gering. 15) Das Land, in dem sich keine oder nur geringe Erhebungen finden, nennt man Ebene; man unterscheidet zwischen Hochebene und Tiefebene. Die Hochebene nennt man auch Plateau.

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 132

1911 - Trier : Lintz
132 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Wärme lerst auf je 170 m um[l° C. ab. Gebirgsländer sind also kälter als Tiefländer. Einfluß des Oberflächenbaues. Außer der Höhenlage übt auch der Bau einer Landschaft großen Einfluß auf das Klima aus. Im Fl ach lande ist die Bestrahlung und Erwärmung durch die Sonne sehr gleichmäßig, im Gebirgslande wechselt sie sehr. Die Süd- abhänge der Bergkuppen und Bergzüge liegen in heller Sonnenglut, die Nord abhänge in kaltem Schatten. Die tieferen und windgeschützteren Täler sind gewöhnlich warm, auf den Höhen toben ungehemmt die Stürme. Hochgebirgstäler sind aber im Winter, weil über ihnen die schwere, kalte Luft unbeweglich ruht, häufig kälter als die Höhen. Hohe Gebirge beeinfluffeu ferner in hohem Grade den Zug der Winde. Lage zum Meere. Land- und Meeresklima. Von großer Bedeutung ist endlich die Lage zum Meere. Laudgebiete erwärmen sich schneller als Meeresgebiete, verlieren aber auch durch Ausstrahlung schneller ihre aufgespeicherte Wärme. Wenn sie vom Meereseinfluß abgeschnitten sind, haben sie infolgedessen ein Klima, dem bei geringer Feuchtigkeit große Tageshitze und Sommerwärme und große Nachtkühle und Winterkälte eigentümlich sind. Man nennt ein solches Klima Land- oder kontinentales Klima, im Gegensatz zum Meeresklima oder ozeanischen Klima, das bei größerer Feuchtigkeit nicht solche Gegen- sätze zeigt. Ein ozeanisches Klima besitzen fast alle Küstengegenden der Erde, besonders aber die Jnselgebiete, ein kontinentales die meeresfernen großen Landgebiete, sowie hochgehobene oder tiefgesunkene Gebiete. Einfluß der Meeresströmungen. Der günstige klimatische Ein- sluß des Meeres kann durch warme Strömungen gefördert, durch kalte aufgehoben oder in das Gegenteil gekehrt werden, wie der große Klimaunterschied zwischen der Westküste Europas und der Ostküste des nördlichen Nordamerika zeigt. Die gleiche Wirkung wie die kalten Meeresströmungen haben die kalten Auftriebwasser, die an vielen Küsten aufsteigen. 4. Die Entstehung der Ä)inöe. Verschiedenheit des Luftdrucks. Alle Bewegungen des Luft- meeres sind eine Folge ungleicher Erwärmung. Bei starker Erwärmung durch die Souue lockert sich die Luft auf. Um die Luft- verdüuuuug, den verminderten Luftdruck auszugleichen, strömt Luft von anderen Gegenden zu. So entstehen die Winde, die Ausgleicher des verschiedenen Luftdrucks. Zum Meffen des Luftdrucks dienen Barometer und Aneroid. Mit der Höhe wird derselbe kleiner, weil

8. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 72

1815 - Leipzig : Fleischer
72 Klim a. Warme, Kälte, Witterung, Winde, Regen. Wir groß und unglaublich sind die Unterschiede der Warme und Kalte, der Feuchtigkeit und Trockenheit, des Regenfalls, der Winde, und der Witterung überhaupt, au- welchen allen das Klima zusammengesetzt ist, von welchem hier abermals nur Einzelnheiten hergehören. 48) Vieles, was hier etwa zur Erklärung dient, wird einigermaßen versinnlicht durch Folgendes: Die Provinz Quito in Peru, die höchste Ebene auf Erden, 8000 Fuß über der Meeresflache, und von doppelt so hohen Gebirgen überzogen, liegend unter dem fast senk- rechten Sonnenstrahl des Aequators, bringt eine kaum glaubliche Menge von Abstufungen im Klima hervor. Die heißen und kalten Erdstriche sind hier gleichsam ver- mischt; die Witteruugsarten einander fast entgegen ge- setzt, und je nachdem man ins Gebirge hineingeht oder wieder herauskommt, hat man in wenigen Meilen so große Verschiedenheiten in Allem was zum Klima gehört, als kaum in den von einander entlegensten Landern Europas *). — Je mehr sich (auch in Brasilien) das Land von den Uferu des Meeres an bis zu den hohen Gebirgsrücken deö Innern höher und immer höher hin- aufzieht, desto mehr Abstufungen der Wärme und desto *) G. jedoch vorher die Schweitz.

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 68

1847 - Königsberg : Bon
68 Vh Das K l i rn a. §. 30. Wetter, Witterung, Klima. Der Zustand der Luft kann sein heiter oder trübe, trocken oder feucht, kalt oder warm; heiter und kalt, heiter und warm; heiter, trocken und kalt; heiter troken und warm; trübe, feucht und kalt je. Der Himmel kann bewölkt oder ganz wolkenfrei fein; es kann regnen, hageln, schneien rc. Den jedesmaligen Zustand der Luft an einem Tage nennt man Wetter. Im ge- meinen Leben nennt man das stille, heitere, warme Wetter im Sommer, und das stille, heitere, kalte Wetter im Winter schönes oder gutes Wetter; das trübe, feuchte, regnerische, stürmische Wetter aber schlechtes, auch wohl böses Wetter. Auch spricht man von fruchtbarem und unfruchtbarem, gesundem und unge- sundem Wetter. Da die Gebirge die Wolken und Winde auf- halten, sind sie oft die Ursache, daß in den Ländern, welche sie trennen, häufig ganz verschiedenes Wetter angetroffen wird. So- fern sie dieses bewirken, nennt man sie Wetterscheiden. Eine längere Zeit anhaltenden oder nach kurzen Unterbre- chungen wieder eintretenden Luftzustand, durch welchen sich Mo- nate und Jahreszeiten auszeichnen, benennt man mit dem Worte Witterung. Äendert sich das Wetter oft und bleibt die Lust mehrere Tage in solchem veränderlichen Zustande, so ist verän- derliche Witterung. Dauert der trockene und heitere, warme und kalte Zustand der Luft mehrere Tage und Wochen, so sagt man: es ist be ständige oder anhaltende Witterung. Das anhaltend reg- nerische Wetter ist aber auch eine besiändigewitterung. —Sofern die Witterung regelmäßig zu bestimmten Zeiten des Jahres wiederkehrt, z. B die warme Witterung im Juli, die kalte im Januar, die veränderliche im April, heißt sie periodisch. Jede Jahreszeit hat ihre besondere sie auszeichnende Witterung. Wenn zu einer Jahreszeit eine Witterung eintritt, die in der Regel nicht zu dieser Zeit da ist, also unerwartet kommt, so sagt man: es ist ungewöhnliche, seltene, außerordentliche Witterung. Alle Veränderungen, Zustände und Beschaffenheiten des Dunstkreises einer Gegend zusammengenommen oder als ein Ganzes betrachtet, durch die sich diese Gegend von andern — ein Land von andern Ländern unterscheidet, bezeichnet man mit dem Worte Klima. Man sagt ein Land — eine Gegend — hat ein warmes, heißes, kaltes, trockenes, feuchtes, gesundes, un- gesundes, angenehmes, rauhes rc. Klima. — Also versteht man unter Klima die Natur des Dunstkreises in einer Gegend, wie

10. Teil 1 = Unterstufe - S. 7

1892 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
I. vorbegriffe. stimmten Längsrichtung aneinander gereiht sind; 2) Kammgebirge oder Kettengebirge, wenn die Berge ähnlich den Gliedern einer Kette zu einer langen Reihe vereinigt sind. Massengebirge. Kettengebirge. Kammlinie ist die Linie, welche über die Gipfel und die zwischen ihnen gelegenen Einsattelungen eines Kettengebirges in dessen Längsrichtung hinwegzieht. Zusammengehörige Gebirge nennt man ein Gebirgssystem. 17 Ihrer Höhe nach teilt man die Gebirge ein in Mittelgebirge und Hochgebirge (oder Alpengebirge). Weil es nach oben kälter wird, sind die letzteren auf ihren höchsten Höhen meist mit Schnee bedeckt. Die untere Grenze dieses auch im Sommer nicht völlig wegtauenden Schnees heißt die Schneegrenze. 18 Thäler sind ausgedehnte Furchen in Gebirgen wie in Ebenen. Längsthäler verlaufen zwischen den Gebirgsketten und in deren Richtung, Querthäler durchbrechen die Gebirgsketten. 19 Eine Ebene von höchstens 200 in Höhe heißt Tiefebene, eine Ebene über 200 in Hochebene oder Hochfläche (letztere Bezeichnung gilt auch für flach beckenförmige, also nicht völlig ebene Flächen hoher , Lage). Eine Tiefebene mit mäßigen Bodenerhebungen heißt Tiefland oder Flachland, eine Hochfläche mit Gebirgen Hochland. 20 Hochflächen pflegen von Gebirgen umgürtet zu sein, die man dann Randgebirge nennt. Öfters senkt sich eine Hochfläche in mehreren Stufenabsätzen an ihrem Rande herab; letztere heißen Terrassen. 21 Das Sickerwasser des Erdbodens, entstanden aus eingedrunge- nem Regen- oder Schneeschmelzwasser, dringt so weit in die Tiefe

11. Der heimatkundliche Anschauungsunterricht - S. 110

1891 - Gießen : Roth
— 110 an Nahrung einen Winterschlaf halten. Wer kann solche Tiere nennen? Wie diese Tiere bei nns einen Winterschlaf halten, so halten z. B. Kroko- dile und Schlangen in den heißen Ländern einen Sommerschlaf. Wann wird dieses der Fall sein, da die genannten Tiere vorwiegend in Flüssen, Seen und Sümpfen leben? (Wenn die Flüsse, Seen und Sümpfe austrocknen.) Wie muß dann dort die Luft fein ? (Heiß und trocken.) Wonach richtet sich also auch das Leben und Gedeihen der verschiedenen Tiere? (Nach der Wärme der Luft.) Wonach ferner noch, da manche Tiere nur an trockenen, manche nur an feuchteu Orten oder im Wasser leben können? Wie ist auch die Luft au feuchten Orten? Wie dagegen an trockenen? Wovon ist also hauptsächlich das Gedeihen der Pflanzen und Tiere abhängig? (Von der Wärme und der Feuchtigkeit der Luft, von dem Vorhandensein von Ge- wässern.) Merkt euch: Die Befchaffeuheit der Luft iu Bezug auf Wärme und Feuchtigkeit nennen wir Klima. Was versteht mau unter Klima? Wo schmilzt bei uns der Schnee im Frühjahr zuerst, im Thale oder auf dem Berge? (Im Thale.) Wie muß es also im Thale sein? (Wärmer als auf dem Berge.) Ans welchem Berge bleibt der Schnee am längsten liegen, wenn wir den Vetzberg, Gleiberg und Dünsberg in Be- tracht ziehen? (Auf dem Dünsberg.) Wie muß es also auf dem Dünsberg im Vergleich zu den beiden anderen sein? (Am kältesten.) Welcher Berg ist der höchste? Welche Berge sind das ganze Jahr über mit Schnee * bedeckt? (Die Schneegebirge.) Wie muß es nun auf solchen Gebirgen sein? (Sehr kalt.) Welchen Satz habt ihr früher schon in Bezug auf die Ab- nähme der Wärme kennen gelernt? Was habt ihr euch also bezüglich der Wärme verschiedener Orte aus ungleicher Höhe zu merken? (Je höher ein Ort liegt, desto kälter ist es.) Was geschieht mit dem Wasser im kalten Winter? (Es gefriert.) Worauf freut ihr euch, weun es gefroren ist? (Auf das Schlittschuhlaufen und Schleifen.) Wo wird alsdann hier für eine Schlittschuhbahn gesorgt? Woher wird das Wasser zur Schlittschuhbahn geleitet? Mit welchem stehenden Gewässer kann man diese unter Wasser gesetzte Fläche ver- gleichen? (Mit einem Teiche.) Nennt andere stehende Gewässer! Nennt fließende Gewässer! Welches Wasser gefriert zuerst zu, das der Wieseck oder das auf die Wiefeu geleitete Wasser? Wie ist es auch an Pfützen, Sümpfen und kleinen Seen? Welche Gewässer gefrieren also früher zu? (Die stehenden.) Nun wollen wir auch die Waffermeuge in Betracht ziehen. Wo bildet sich zuerst das Eis, an den tiefeil oder an den weniger tiefen Stellen? Wo ist z. B. die Wieseck ganz flach oder seicht? Wo ist sie auch bei gleichem Gefälle zuerst zugefroren? Vergleicht die Wieseck mit der Lahn! Welcher Fluß ist breiter und tiefer? (Die Lahn.) Welcher von beiden Flüssen gefriert zuerst zu? (Die Wieseck.) In welchen Flnß fließt die Lahn? Was ist die Lahn zum Rhein? Die Wieseck zur Lahn? Die

12. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 368

1896 - Leipzig : Freytag
368 Die physikalischen Erscheinungen. von Wasser zu gering ist und sich überdies durch die Wärme, welche bei der Verdichtung des Dampfes frei wird, noch vermindert. und"ab Hauptursache der Erkaltung der Luftmassen ist die aufsteigende steigende Bewegung. Hier tritt schon nach 100™, bei feuchter Luft eine Abkühlung Luft. t,cm J/2° ein. Alle Gebiete der Erde, über denen sich zweifellos die Luft aufwärts bewegt, sind daher regenreich. Dazu gehören vor allem der breite tropische Gürtel, ferner die den Windrichtungen zugekehrten Luvseiten der Gebirge, sowie alle von Wirbeln und Depressionen heimgesuchten Regionen; denn in den Gebieten niederen Luftdrucks bewegt sich die Luft aufwärts, um in den höheren Schichten die am Boden zuströmenden Massen fortzn- führen. Wo dagegen die Luft in absteigender Bewegung sich befindet, ist es trocken. Es erklären sich daraus die regeuarmen Zonen auf den polaren Seiten der Passate und auf den Leeseiten der Gebirge, sowie der vorwiegend heitere Himmel im Gebiet des Luftdruckmaximums, wo die unten aus- strömende Lust stets von oben her wieder ersetzt wird. Regen fehlt aber auch in den Gebieten, denen kalte Luft zugeführt wird. Daraus folgt die Trockenheit der Passatzone, sowie der Westküsten der südlichen Kontinente. Wetter und Klima. §272. Unter Wetter begreift man das gleichzeitige Zusammenwirken der Wetter, einzelnen meteorologifchen Faktoren, den vorübergehenden Zustand in den ewig Klima, wechselnden atmosphärischen Erscheinungen. Das Klima umfaßt dagegen die Gesamtheit dieser Borgänge, wie sie sich an einem Orte innerhalb eines gewissen Zeitraumes im Mittel gestaltendes ist gleichsam das Durch- fchnittswetter. Tropen- In den Tropen vollziehen sich die Änderungen in der Atmosphäre mit solcher Regelmäßigkeit, daß Klima und Wetter sich dort decken. Die Merkmale dieses Klimas sind hohe Temperatur mit geringer jährlicher, aber großer täglicher Schwankung, große Feuchtigkeit und reichlicher Niederschlag zur Zeit des höchsten Sonnenstandes. Es fällt mit der Zone der Passate und zum Teil auch der Mousuue zusammen. Suv- Nördlich und südlich werden die Tropen von der subtropischen ^Zon^Zoue begrenzt. Ihr ist noch Regen in einer Jahreszeit eigentümlich, aber die Menge ist gering, und der Niederschlag fällt auf den Winter. Die Sommer sind heiß und trocken. Gemä- In dem gemäßigten Klima ist Unbeständigkeit der Witterung Klima, der hervorstechendste Zug. Die Temperatur ist geringer, das jährliche Mittel liegt unter 20°; sie zeigt während des Jahres große Schwankungen. Wind, Feuchtigkeit und Regen werden unregelmäßig. Das Klima wird hier von der unablässigen Folge von Cyklonen und Anticyklonen bestimmt. Die

13. Hand-Fibel - S. 28

1868 - Berlin : Stubenrauch
28 Strom die Schiffe tragen. Und wo wären denn die Meere, wenn nicht erst das Tröpflein wäre? 64. Die Luft. Wie die Fische vom Wasser, so sind wir ringsum von der Luft umgeben. Freilich, wer nur das kennt, was er sieht, der weiß nichts von der großen Lufthülle, welche die Erde überall umgiebt. Die Luft ist unsichtbar, man kann hindurch sehen, als wäre sie gar nicht da. Aber du athmest ja Lust ein und aus, da fühlst du sie doch. Und wenn die Luft sich stark bewegt, so entsteht der Wind oder gar ein Sturm. Da hörst und fühlst du die Luft. Ohne Luft kann kein Mensch leben; die Thiere und Pflanzen brauchen zu ihrem Leben auch Luft. Damit wir in der Stube stets frische, gesunde Luft haben, ist es nothwendig, täglich die Fenster zu öffnen; am allernothwendigsten ist das in den Schlafräumen. Wir haben nicht zu allen Zeiten dieselbe Witterung; bald ist das Wetter heiter, bald trübe, bald stürmisch, bald regnicht.' Diese mannich- fachen Veränderungen gehen in der Luft vor sich. Die Luft hat eine gewisse Wärme; dieselbe ist bald geringer, bald größer. Die Wärme der Luft hängt hauptsächlich von der Sonne ab.' Wir haben mäßige Wärme und mäßige Kälte. Die Beschaffenheit der Luft hinsichtlich der Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung heißt Klima. Wir haben ein ge- mäßigtes Klima. .poch oben in der Luft schweben die Wolken. Ich sehe sie gern ziehen und kommen. Manchmal zeigen sich nur einige kleine, weiße Wölkchen am Himmel. Man nennt sie wohl Lämmer; sie sehen auch wirklich aus wie kleine, krause Schäfchen. Ein andermal aber thürmen sich schwarze Wolken in Haufen auf. Die sehen dann aus, wie ein fernes Gebirge. Den schönsten Anblick gewähren die Wolken bei Sonnen- aufgang und Sonnenuntergang. Da prangen sie in purpurrother Farbe anl Himmelsgewölbe wie die Teppiche am Throne eines Königs. Woraus bestehen denn aber die Wolken und wie kommen sie so hoch in die Luft? Hast du nicht schon au kühlen Abenden die weißgrauen Nebelstreifen gesehen, die sich über feuchte Wiesen und über Seen und Flüsse lagern? Wie ein leichter Rauch steigen sie höher. Das sind Dünste, die unaufhörlich aus dem Master und aus feuchten Stellen des Erdbodens emporsteigen. Gehen wir am Abend nach einem heißen Sommertagc iiber eine feuchte, kalte Thalwiese, so kommen wir mitten hinein in die Nebelschichten, da lernen wir bald kennen, woraus dieselben bestehen. Wir fühlen im Gesicht und an den Händen einen feuchten Duft, und unsere Kleider werden feuchtkalt. Millionen winziger Dun st- und Wasserbläschen umschweben uns. Wer kann sie zählen? Die Nebelbläschen, welche jetzt die Dampfwolken über der Wiese bilden, waren am Morgen noch Wassertropfen und Wellen. Zwischen Gras und Vergißmeinnicht zogen sie int Bachlein entlang. Die Strahlen der heißen Sonne verwandeln Theile des Masters m Wasserdampf. Dieser steigt in die Luft empor. Die Luft, welche uns uingiebt, ist nie frei von Wasserdämpfen. Ist sie warm, so können wir diese Wasterdämpfe nicht fühlen und nicht sehen. Kühlt sich die Luft am Abend aber ab, fo bilden sich aus den Wafserdämpfen die kleinen Nebelbläschen.

14. Nicolaisches Realienbuch - S. 196

1906 - Berlin : Nicolai
196 2. Oberflächenbildung. Der Rumpf von Asien ist in seiner südlichen Hälfte von mächtigen Gebirgsketten und Hochländern erfüllt. Das Hochlands- gebiet, ungefähr 2/s des Bodens von Asien, ist allseitig von hohen Rand- gebirgen umgeben. Es gliedert sich in: a) Das Hochland von Hinterasien. Den Südrand bildet das höchste und größte Gebirge der Erde, der Himalaja mit dem Gaurisankar (8800 m). Der Nord- und Ostraud setzt sich aus mehreren hohen Gebirgen zusammen. Die Hochebene ist teils Wüste, teils steppenartiges Bergland. Solche Steppen haben trockenen, oft salzhaltigen Boden. Sie sind baumarm und haben keine zusammenhängende Pflanzendecke. Darum werden sie von Nomadenvölkern bewohnt und sind gering besiedelt. — d) Das Hochland von Vorderasien ist niedriger als das von Hinterasien, mit dem es durch den Hindukusch zusammenhängt (seine Randgebirge s.karte!). Das Innere des Hochlandes trägt Salzsteppen und Wüsten, die von einigen Oasen unterbrochen sind. Hier werden vortreffliche Pferde gezüchtet. — e) Abgesondert liegen im S. das Hochland von Dekhan auf Vorderindien und im Sw. das von Arabien. — Den übrigen Teil Asiens, ungefähr V3 des Bodens, nehmen Tiefländer ein. a) Das Sibirische Tiefland im Nw. zeigt in seinem süd- lichen Teil Grassteppen, in der Mitte ausgedehnte Waldungen und geht an der Küste des Nördlichen Eismeeres in die Tundren über. — b) Das Tiefland von Turan schließt sich im S. an und besteht aus Grassteppen und Salz- wüsten, in denen an den Flüssen fruchtbare Oasen vorkommen. Hier werden in den kurzen, heißen Sommern Kürbisgewächse und Baumwolle gewonnen. — c) Das Chinesische Tiefland ist dem Ostrande des großen Hochlandes vor- gelagert; es ist reich bewässert, sehr fruchtbar und außerordentlich dicht besiedelt. — d) Im S. liegen das fruchtbare Tiefland von Hindostan und im Sw. das steppenartige Mesopotamien. 3. Bewässerung. Von Hochasien ergießen sich nach allen Richtungen Flüsse, die sich in den großen Tiefebenen zu Riesenströmen entwickeln. Häufig findet man unter ihnen die Bildung von Zwillingsströmen (s. Kartei). 4. Das Klima Asiens ist einmal durch die 3 Zonen bestimmt, in denen der Erdteil liegt, sodann durch die ungeheure Masse und große Ausdehnung der Hochländer, a) Nordasien hat lange, sehr kalte Winter und kurze, warme Sommer, also Landklima (Jakutsk bis — 60 0 C. im Winter und -st 24° im Sommer). Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Daran schließt sich t>) das Klima der beiden mächtigen Hochländer von Vorder- und Hinterasien. Die hohen Randgebirge schließen den mildernden Einfluß des Meeres aus und entziehen den Winden die Feuchtigkeit. Daher herrscht auch hier Landklima, aber die Gebiete sind regenarm. Nur Vorderasien und die Gegend um den Aral-See haben Winterregen, c) Südasien hat günstiges Klima infolge seiner Lage zum Äquator und dem Meere. Es steht unter dem Einfluß der Monsunregen. Die Landmassen Südasiens werden im Sommer außerordentlich stark erwärmt. Dadurch entsteht eine kühlere Luft- strömung vom Indischen Ozean her, die zugleich große Mengen Feuchtigkeit mit sich führt. Durch sie wird die üppige Fruchtbarkeit Südasiens wie auch der Chinesischen Tiefebene im O. hervorgerufen. Man nennt diese Luft-

15. Nicolaisches Realienbuch - S. 196

1906 - Berlin : Nicolai
2. Oberflächenbildung. Der Rumpf von Asien ist in seiner südlichen Hälfte von mächtigen Gebirgsketten und Hochländern erfüllt. Das Hochlands- gebiet, ungefähr 2/3 des Bodens von Asien, ist allseitig von hohen Rand- gebirgen umgeben. Es gliedert sich in: a) Das Hochland von Hinterasien. Den Südrand bildet das höchste und größte Gebirge der Erde, der Himalaja mit dem Gaurisankar (8800 in). Der Nord- und Ostrand setzt sich aus mehreren hohen Gebirgen zusammen. Die Hochebene ist teils Wüste, teils steppenartiges Bergland. Solche Steppen haben trockenen, oft salzhaltigen Boden. Sie sind baumarm und haben keine zusammenhängende Pflanzendecke. Darum werden sie von Nomadenvölkern bewohnt und sind gering besiedelt. — b) Das Hochland von Vorderasien ist niedriger als das von Hinterasien, mit dem es durch den Hindu kusch zusammenhängt (seine Randgebirge s.kartel). Das Innere des Hochlandes trügt Salzsteppen und Wüsten, die von einigen Oasen unterbrochen sind. Hier werden vortreffliche Pferde gezüchtet. — c) Abgesondert liegen im S. das Hochland von Dekhan auf Vorderindien und im Sw. das von Arabien. — Den übrigen Teil Asiens, ungefähr 1/z des Bodens, nehmen Tiefländerein, a) Das Sibirische Tiefland im Nw. zeigt in seinem süd- lichen Teil Grassteppen, in der Mitte ausgedehnte Waldungen und geht an der Küste des Nördlichen Eismeeres in die Tundren über. — b) Das Tiefland von Turan schließt sich im S. an und besteht aus Grassteppen und Salz- wüsten, in denen an den Flüssen fruchtbare Oasen vorkommen. Hier werden in den kurzen, heißen Sommern Kürbisgewächse und Baumwolle gewonnen. — c) Das Chinesische Tiefland ist dem Ostrande des großen Hochlandes vor- gelagert; es ist reich bewässert, sehr fruchtbar und außerordentlich dicht besiedelt. — ä) Im S. liegen das fruchtbare Tiefland von Hindostan und im Sw. das steppenartige Mesopotamien. 3. Bewässerung. Von Hochasien ergießen sich nach allen Richtungen Flüsse, die sich in den großen Tiefebenen zu Riesenströmen entwickeln. Häufig findet man unter ihnen die Bildung von Zwillingsströmen (s. Karte!). 4. Das Klima Asiens ist einmal durch die 3 Zonen bestimmt, in denen der Erdteil liegt, sodann durch die ungeheure Masse und große Ausdehnung der Hochländer, a) Nordasien hat lange, sehr kalte Winter und kurze, warme Sommer, also Landklima (Jakutsk bis — 60 0 C. im Winter und -j- 24° im Sommer). Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Daran schließt sich b) das Klima der beiden mächtigen Hochländer von Vorder- und Hinterasien. Die hohen Randgebirge schließen den mildernden Einfluß des Meeres aus und entziehen den Winden die Feuchtigkeit. Daher herrscht auch hier Landklima, aber die Gebiete sind regenarm. Nur Vorderasien und die Gegend um den Aral-See haben Winterregen, e) Südasien hat günstiges Klima infolge seiner Lage zum Äquator und dem Meere. Es steht unter dem Einfluß der Monsunregen. Die Landmassen Südasiens werden im Sommer außerordentlich stark erwärmt. Dadurch entsteht eine kühlere Luft- strömung vom Indischen Ozean her, die zugleich große Mengen Feuchtigkeit mit sich führt. Durch sie wird die üppige Fruchtbarkeit Südasiens wie auch der Chinesischen Tiefebene im O. hervorgerufen. Man nennt diese Luft-

16. Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 56

1902 - Trier : Lintz
56 Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde. Täler sind infolge ihrer Tiefenlage und ihres Windschutzes gewöhn- lich warm, auf den Höhen toben ungehemmt die Stürme. Hoch- gebirgstäler sind aber im Winter, weil über ihnen die schwere, kalte Luft unbeweglich ruht, häufig kälter als die Höhen, wo ein Luftwechsel leichter stattfinden kann. Hobe Gebirgszüge beein- flussen ferner in hohem Grade den Zug der Winde und halten dadurch den klimatischen Einfluss von Nachbargebieten ab, während offene Tieflandsbecken und breite Talzüge eine breite Verbin- dung mit diesen herstellen. Von grosser Bedeutung ist endlich die Lage zum Meere, einerseits weil Wasser- und Landgebiete sich ungleich erwärmen, anderseits weil ihre Ausdunstung eine verschie- dene ist. Landgebiete erwärmen sich schneller als Meeresgebiete, verlieren aber auch durch Ausstrahlung wieder schneller ihre auf- gespeicherte Wärme. Auch durch die grössere Trockenheit der über Landgebieten ruhenden Luftschichten erklärt sich der schnellere Wärme Verlust. Landgebiete, die vom Meereseinfluss abgeschnitten sind, haben deshalb ein Klima, dem bei geringer Feuchtigkeit grosse Sommerwärme und grosse Winterkälte eigentümlich sind, das sich also in Extremen bewegt. Man nennt ein solches Klima Land- oder kontinentales Klima, im Gegensatz zum Meeresklima oder ozeanischen Klima, das bei grösserer Feuchtigkeit nicht solche Gegensätze zwischen Sommer- und Winter- temperatur zeigt. Ein ozeanisches Klima besitzen fast alle Küstengegenden der Erde, besonders aber die Inselgebiete, ein kontinentales die meeresfernen grossen Landgebiete, sowie hoch- oder tiefgelegene Gebiete, Tafelländer, Hoch- flächen, Tiefländer, Becken u. s. w., die von dem Einfluss des oft ganz nahen Meeres abgeschnitten sind. Ozeanisch ist z. B. das Klima von Irland und England, von der West- küste Norwegens, vom nordwestlichen Deutschland, kontinental das Klima von Südrussland, von Ungarn und Rumänien, von der kastilischen Hochebene in Spanien, von Kleinasien, von Tibet, von der Mongolei u s. w. Der günstige klimatische Einfluss des Meeres kann durch warme Strömungen gefördert, durch kalte aufgehoben oder in das Gegenteil gekehrt werden, wie die grossen Klima- unterschiede zeigen, die zwischen der Westküste Europas und der Ostküste des nördlichen Nordamerika, zwischen der Westküste des nördlichen Nordamerika und der Ostküste des nördlichen Asien, zwischen der Ostküste und der Westküste Südafrikas, zwischen der Ostküste Australiens, sowie Südostasiens und der Südwestküste Australiens bestehen. Die gleiche Wirkung wie die kalten Meeresströmungen haben die kalten Auftriebwasser, die an vielen Küsten, hervorgerufen durch ferne Stürme, aufsteigen, z. B. an der Südwest- und Nordwestküste Afrikas, an der West- küste Südamerikas zwischen dem 5. und 40.° S und Nord-

17. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 150

1868 - Braunschweig : Schwetschke
150 Allgemeine Einleitung. einem der großen Weltmeere, durch die Feuchtigkeit oder Trockenheit des Bodens, die Nähe und Richtung von Gebirgen, Bedeckung der Oberfläche mit Wäldern, Morästen oder wüstem Sande u. s. w. Die gewöhnliche Ansicht, als ob Klima gleichbedeutend mit der Wärme oder Kälte eines Ortes sei, ist mindestens sehr unbestimmt. Ueberall ist man auf diejenigen Veränderungen in der Atmosphäre am aufmerksamsten, welche am meisten in die Angen fallen und namentlich auch in ihren Folgen in dem Leben der organischen Geschöpfe sichtbar werden. Daher kommt es denn, daß man die so wichtigen, aber ohne Barometer und Hygrometer unmerklichen Veränderungen im Luftdruck und im Dampfgehalt der Atmo- sphäre gewöhnlich übersieht und nur der Wärme, oder höchstens noch den Niederschlägen und den Winden besondere Aufmerksamkeit schenkt, deren Veränderungen unmittelbar wahrgenommen werden können. In der heißen Zone, wo alle Witterungserscheinnngen in seltener Weise regelmäßig ein- treten, kümmert man sich wenig um die Temperatur, denn das Thermo- meter zeigt fast jeden Tag denselben Gang; aber die Niederschläge, Anfang und Ende der Regenzeit, das Schwächerwerden des Passats oder der Wechsel der Monssons erregt hier das allgemeinste Interesse, denn davon hängt die Fruchtbarkeit des Jahres ab. Daher theilt der Bewohner der heißen Zone sein Jahr nicht in Winter und Sommer, sondern in trockne und nasse Jahreszeit, in die Zeit der Sonne und der Wolken, oder in die Zeit des No* und F1p-Monssons; für ihn ist der Niederschlag das Haupt- element des Klimas. Entfernen wir uns weiter vom Aequator, so wird das Wetter veränderlicher, unbeständiger und scheinbar ganz regellos*). Dabei zeigt sich vorzugsweise ein größerer Gegensatz der Wärme zu verschiedenen Zeiten des Jahres, und da Niederschläge hier an jedem Tage im ganzen Jahre fallen können, so hat man hier nämlich in der gemäßigten Zone nicht mehr die Feuchtigkeit, sondern die Wärmeverändernngen im Jahre als das wesentlichste Element des Klimas hervorgehoben und danach das Jahr in die 4 (physischen) Jahreszeiten abgetheilt, welche in den Polarländern sich wieder zu zweien zusammenziehen, indem der Winter einen weit längeren Zeitraum anhält, als in niedrigeren Breiten, und so unsere schönen Uebergangsjahreszeiten (Frühling und Herbst) in sich aufnimmt und verschwinden läßt. — Die Ausdrücke feuchtes und trocknes, warmes und kaltes Klima, welche an sich leicht verständlich sind, haben nur einen relativen Sinn. In warmen Gegenden ist in sogenannter trockner Luft mehr Feuchtigkeit enthalten, als in der feuchten Luft der kalten Polarge- *) Mit fccm Klima hängt das Wetter oder die Witterung zusammen. Wir nennen es bald warm, heiter, angenehm, beständig, schön n. s. w., bald kalt, trüb, nebelig, unbeständig, stürmisch, häßlich u. s. w. In gewissen Gegenden der Erde herrscht eine regelmäßige, periodische Witterung, in unseren Gegenden ist sie bekanntlich sehr veränderlich. Daher beginnen wir unsere Gespräche gewöhnlich mit dem Wetter; ans den Marqnesasinseln fehlt es an Stoff dazu. Die Hauptnrsachen, welche das Wetter bei uns bestimmen^ sind ‘ Temperatur der Luft Wetterpropheten gelten die Bewohner auf das „Hat der Niesen (oder der Pilatus) einen Degen, so giebt cs Regen; hat er einen Hut, so bleibt das Wetter aut."

18. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 191

1869 - Essen : Bädeker
189 mäßige Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil von Europa aus Gebirgs- und Hochland, wovon jedoch die große ungarische und lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Die bedeutendsten europäischen Gebirge sind: die Alpen mit dem 14,700 Fuß hohen Montblanc, dem höchsten Berge Europa's; die Pyrenäen, die Karpathen und das skandinavische oderkiölen- gebirge. Von den Haupt strömen, die in den Gebirgen des Hoch- landes ihren Ursprung haben, gehen in das mittelländische Meer und dessen Theile: der Dniester, die Donau, der Po, die Rhone und der Ebro; in den atlantischen Ocean und dessen Theile: der Guadalquivir, Guadiana, Tajo, Duero, die Garonne, Loire (Loar), Seine (Säue), der Rhein, die Weser, Elbe, Oder und Weichsel. Von den im Tieflande entspringenden Hauptströmen ergießen sich die Wolga in das kaspische Meer, der Don in das aso- wische Meer, und der Dniepr in das schwarze Meer, die Düna in die Ostsee und die Dwina in das weiße Meer. Die Wolga ist der größte europäische Fluß und nächst dieser die Donau. Von den Landseen befinden sich die größten in dem Tieflande, nämlich der Ladoga und Onega in Rußland. Mit Einschluß der Inseln, welche über 14,000 Quadratmeilen enthalten, schätzt man den Flächeninhalt Europa's auf 182,000 Quadratmeilen. — In Hinsicht der Witterung bemerken wir in Europa eine große Verschiedenheit. Die Wärme nimmt nicht im Allgemeinen bloß nach Norden, sondern auch nach Osten ab. Die Westwinde bringen Feuchtigkeit und Regen, die Ostwinde Trockenheit, die Südwinde Wärme, die Nordwinde Kälte. Die Ostwinde steigern eben so wohl die Sommerhitze als die Winterkälte; die Westwinde aber mildern die Hitze im Sommer, wie die Kälte im Winter. In den westlichen Gegenden regnet es häufiger, als in den östlichen und südlichen — und wenn auch während des Sommers im Süden die Wärme und während des Winters im Norden die Kälte groß ist, so ist sie doch erträglich und mit Recht sagt man daher: Europa hat im Ganzen ein gemäßigtes Klima. In Rücksicht des Klima's kann man es von Süden nach Norden in 3 Erdstriche eintheilen: 1. in den warmen, wo der Citronen- baum fortkommt (Portugal, Spanien, Süd- und Mittelitalien, Griechen- land und die südliche Türkei); 2. in den gemäßigten, wo der Ge- treide- und Obstbau durchgehends gedeihen (Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Süd- und Mittelrußland, Dänemark und das südliche Schweden und Norwegen); 3. in den kalten, wo das Pflanzenleben immer mehr abnimmt und nur Renn- thiermoos, isländisches Moos, Preiselbeeren, Wacholderbeeren, zwerg- hafte Kiefern und Birken fortkommen (Nordskandinavien und Nord- rußland bis zum Ural).

19. Lehrbuch der Geographie - S. 50

1867 - Münster : Theissing
50 Zweiter Abschnitt. den Aequator, beginnt sie etwa erst mit 15,000 Fuß Höhe, während sie sich in der gemäßigten Zone etwa in der Höhe von 6—8000 Fuß und unter den Polarkreisen schon mit 2200 Fuß Höhe findet. Ist die Luft nicht rein, so wirkt das nachtheilig, es ist daher in den Wohnungen der Menschen stets für frische, reine Luft zu sorgen; ist aber die Lust mit giftigen Dünsten gefüllt, so wird sie leicht denen, die sie ein- athmen, lebensgefährlich. Klima heißt die Beschaffenheit der Luft in Beziehung auf Wärme und Kälte, — Trockenheit und Feuchtigkeit, — Gesundheit und Ungesundheit. Daher die Ausdrücke: Heißes, gemäßigtes, kaltes; feuch- tes, trockenes; gesundes, ungesundes Klima. Das Klima eines Landes hängt zunächst freilich von der Zone ab, in welcher es liegt; je näher dem Aequator, desto wärmer, je näher den Polen, desto kälter ist es. Dann hängt es aber ferner von seiner Höhe ab; je höher ein Land, desto kälter .... Außerdem aber wirken noch verschiedene andere Umstände, als seine Abdachung, der Unterschied des Bodens, dessen Anbau, seine Entfernung vom Meere, die geographische Länge desselben auf die Beschaffenheit des Klimas bedeutend ein. Sind z. B. Länder kalten Winden mehr ausgesetzt, so ist ihr Klima kälter; umgekehrt wärmer. Ein Ort, welcher vor dem Südabhange eines Berges liegt, ist viel wärmer, als ein solcher, welcher am Nordabhange desselben Berges gelegen ist. — Sümpfe und Moräste machen die Luft feucht, kalt und ungesund; sandiger Boden erhitzet die Luft. — In einen dicht bewachsenen, namentlich bewaldeten Bo- den kann der Sonnenstrahl nicht dringen, Anbau dagegen lockert den Boden und verbessert die Luft. — Die Nähe des Meeres mildert Hitze und Kälte, weil es eine mehr gleichmäßiqe Temperatur hat und diese dem benachbarten Lande mittheilt. — Endlich sind, wie die Erfahrung hinreichend bestätigt, die östlichen Länder kälter als die unter gleichem Grade lie- genden westlichen. Es sind hier noch zwei großartige Naturerscheinungen zu erwähnen, die Lavinen nämlich und die Gletscher. Die Lavinen sind Schneemassen, welche sich von den Bergabhängen loslösen und in die Tiefe hinabstürzen. Man nennt sie Staub-Lavinen, wenn sie in den höchsten Theilen des Gebirges, wo der Schnee wegen der Kälte nicht mehr zusammenballt, niedergehen. Dieselben wirken besonders durch den Druck der durch ihre Kraft zusammengepreßten Luft, welche ver- heerende Windstöße hervorzubringen im Stande ist. Grundlavinen heißen sie, wenn sie ins Thal niedergehen. Dieselben entstehen meist beim Beginne des Frühlings, wenn der Schnee am Tage in seiner Masse, besonders am Boden, aufweicht, bei Nacht aber in den obern Schichten wieder gefriert. Die ganze so zusammengebackene Masse löset sich nun oft bei der unbedeutendsten Veranlassung und stürzt je nach den Umständen mit größerer oder geringe- rer Schnelligkeit hinab und richtet oft große Verheerungen an. Das Hinab-

20. Teil 2 = Oberstufe - S. 31

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. / , 31 Bedeutung gewesen. Ihnen verdanken diese Völker mit An erster Reihe b1 Blüte des Ackerbaues, Handels und Verkehrs, und damit ihre Bildung ytld Gesittung. Ein anderes Monsungebiet ist das australische. Auch in anderen Gegenden der Erde treten monsunartige Winde auf. Iii. Die Niederschläge. Verteilung. Die Menge der Nieder- schlüge berechnet man nach der Höhe, mit der das Regenwasser und das Wasser aus Schnee, Hagel, Graupeln die Erde bedecken würde, wenn es nicht verdunstete, einzöge oder abliefe. Im Deutscheu Reiche fallen durchschnittlich 71 cm, im Flachlande weniger, in den Gebirgen mehr. In Europa nehmen die Niederschläge mit der Entfernung vom Ozean ab. Ein Gebiet geringer Regenmenge zieht sich auf dem Wüstengürtel vom Atlantischen Ozean bis zum Stillen Ozean hin. Die Tropen zeichnen sich durch Regenreichtum aus, es fällt dort 2—3 mal so viel Regen wie in unserm Vaterlande. Die größten Regenmengen sind in Vorderindien nö. von Kalkutta am Südfuße des Himalaja (12'/, m) beobachtet worden, in einem Jahre fielen sogar 23 m, einmal innerhalb eines Tages 104 cm! Ursachen. Wenn sich wasserdampfhaltige Luft genügend ab- kühlt, bilden sich Wolken und Niederschläge. Die Abkühlung ersolgt beim Emporsteigen der erwärmten Luft, z, B. in dem Gürtel der Stillen (Aquatorialregen, die in den Tropen dem höchsten Sonnenstand folgen) oder in unseren Gegenden an heißen Sommertagen (Sommerregen, Gewitterregen) oder beim Emporsteigen an Gebirgen (daher sind Gebirge regenreich). Regen erfolgt ferner, wenn die warme, feuchte, ozeanische Luft im Herbst über das bereits erkaltete Land weht (Herbstregen in W.-Europ« und bei uns). Wenn sich dagegen Luft erwärmt, nimmt die Fähigkeit zu, Feuchtigkeit aufzunehmen. Daher sind die Passatwinde Schönwetter- winde und wirken austrocknend, weil sie aus kälteren Gegenden in wärmere wehen; daher ist im Mittelmeergebiet der Sommer bei vorherrschenden N.-Winden so regenarm. Aus gleichem Grunde sind Winde, die vom Kamm eines Gebirges herabwehen (Föhn), trocken, so daß Länder, die rings von Randgebirgen umsäumt werden, zur Trockenheit verurteilt sind (Iran, Tibet, Jnnerasien, Kleinasien, das Große Becken in Nordamerika, Kastilien). Ge- birge, die der Küste parallel ziehen, haben eine Regenseite mit vielem Nieder- schlag und eine Regenschattenseite mit weniger Regen, wie die nordamerikanische Sierra Nevada, die Drakensberge, der Ostrand Australiens, die Südkordilleren. Pflanzen- und Tierwelt. 1. Die Pflanzen- und Tierwelt (Flora und Fauna) der einzelnen Erd- räume richtet sich im allgemeinen nach der Lage zum Äquator und nach der Feuchtigkeit. Mit zunehmender Wärme wird die Pflanzenwelt reicher an Formen und großartiger und üppiger in ihrer Entwicklung. Höhere Wärme und Pflanzenreichtum begünstigen wiederum die Entfaltung eines reichen, vielgestaltigen Tierlebens. Daher hat die heiße Zone die zahlreichsten Zierformen. — Außer Licht, Luft und Wärme bedürfen Pflanzen und Tiere