Ähnliche Ergebnisse
1853 -
Oppenheim a.Rh. [u.a.]
: Kern
- Autor: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Hessen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
343
statt haben. Eine Reihe von drei Monaten heißt ein Quartal, von
4 Monaten ein Trimester, von 6 Monaten ein Semester. Da
die Mondveränderungen nach 29 V- Tagen wiederkehren- so machen
12 Monate, welche' wir ein Jahr nennen, 12 x 29 V- Tage —
351 Tage. Ein Jahr von 351 Tagen nennt man ein Mondjahr,
das jetzt noch bei den Muhamedanern zu Grunde gelegt wird.
Wir rechnen nach Erdjahren, d. h. nach der Zeit des Umlaufs
der Erde um die Sonne. Die Länge dieser Zeit wurde von Julius
Cäsar, 45 Jahre vor Christi Geburt, zu 365 Tagen angenommen.
Daß hiernach ein Monat mehr als 4 Wochen oder 28 Tage hat, ist
einleuchtend. Bei Zinsberechnungen im öffentlichen Leben wird der
Monat allgemein zu 30 Tagen angenommen.
Ein Jahrzehend — 10 Jahre wird ein Decennium genannt.
Ein Zeitraum von 100 Jahren heißt ein Jahrhundert oder ein
Seculum.
Die lateinischen Namen der 12 Monate, aus den alten Zeiten
herrührend, sind bekannt, aber nicht immer die deutschen Benennungen,
wie wir sie von Kaiser Karl dem Großen haben. Sie folgen hier
neben an:
1) Januar — Wintermonat hat 31 Tage;
2 s Februar — Hornung hat 28 — 29 Tage (weil um diese
Zeit die Hirsche ihr Geweih abwerfen);
3) März — Lenz - oder Frühlingsmonat hat 31 Tage;
4) April — Ostermonat hat 30 Tage;
5) Mai — Wonnemonat hat 31 Tage;
6) Juni — Brachmonat hat 30 Tage (weil die Aecker für die
künftige Wintersaat umgepflügt oder gebrochen werden);
7) Juli — Heumonat hat 31 Tage;
8) August — Erntemonat hat 31 Tage; ^
9) September — Herbstmonat hat 30 Tage;
10) October — Weinmonat hat 31 Tage;
11) November — Wind- und Stürmemonat hat 30 Tage;
12) December — Christmonat hat hat 31 Tage.
Um leicht zu finden, wie viel Tage irgend ein Monat hat, merke
man sich Folgendes:
Bier Monate: Ap.-Jnn.-Se.-No. oder April, Juni, September
und November haben jeder 30 Tage; alle übrige, mit Ausnahme des
Februar, haben-31 Tage. Fest im Gedächtnisse zu behalten ist hiernach:
Apjunseno!
Man mache die linke Hand zur Faust — der Daumen wird
nicht beachtet — und zähle auf den Knöcheln der Hand und den Ver-
tiefungen dazwischen die 12 Monate der Reihe nach also ab: Januar
(Knöchel des Zeigefingers), Februar (die Vertiefung zwischen dem
Zeige- und Mittelfinger), März (Knöchel des Mittelfingers) rc., so
fallen auf die Knöchel immer die Monate, welche 31 Tage haben und
in die Vertiefungen die, welche weniger, nämlich 30, öder 28 Tage
haben.
1884 -
Wismar
: Hinstorff
- Autor: Schraep, J.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
34
Im Osten geht die Sonne auf.
Im Süden hält sie Mittagslauf,
Im Westen hat sie es vollbracht.
Im Norden heißt es Mitternacht.
Allmählich wird es Tag (Morgendämmerung), allmählich
wird es Nacht (Abenddämmerung). Vor dem Aufgang der Sonne
sehen wir das schöne Morgenrot, nach ihrem Untergange das
prachtvolle Abendrot, von dem die Kinder sagen:
„Abendrod, Abendrod, morgen warbt leiw Wedder gand."
An dem Stand der Sonne sieht man also, was für eine Tages-
zeit es ist. Wer aber die Zeit genau wissen will, der muß nach der
Uhr sehen. Der kleine Zeiger zeigt die Stunde des Tages an, der
große die Minuten; an manchen Uhren sind auch Sekundenzeiger.
Du kannst doch die Zeit nach der Uhr angeben? Wie viel ist die
Uhr denn jetzt? —
Tag und Nacht zusammen sind zwar immer 24 Stunden, aber
die Tage und Nächte sind während des ganzen Jahres nicht immer
gleich lang. Lange Tage haben kurze Nächte, und wenn die
Nächte lang sind, so müssen die Tage so viel kürzer sein. Diese ver-
schiedenen Tags- und Nachtlängen kommen von der Stellung der Erde
zur Sonne und daher, daß die Erde bei ihrer Drehung um sich selbst
zugleich auch im weiten Himmelsraume um die Sonne geht. Dazu
gebraucht die Erde ein Jahr oder 3 65 Tage und beinahe 6 Stun-
den. Diese überzähligen Stunden machen im vierten Jahre einen
vollen Tag. Jedes vierte Jahr wird dieser Tag eingeschaltet; das
Jahr hat dann 366 Tage und heißt Schaltjahr, der zugelegte Tag
heißt Schalttag. Sieben Tage, nämlich 6 Werk- oder Arbeits-
tage und ein Sonntag, machen zusammen eine Woche aus. 52
Wochen sind ein Jahr. Wie heißen die sieben Wochentage?
Durch die Bewegung der Erde um die Sonne entstehen ferner
die vier Jahreszeiten. Wie heißen sie? Die (vier) Jahresviertel
nennt man auch Quartale, die mit Weihnacht, Ostern, Johannis,
Michaelis beginnen. Der erste Tag im Jahre oder der erste Januar
heißt der Neujahrs tag, der letzte im Jahre heißt Sylvester, der
Abend dieses Tages heißt Sylvesterabend, die Nacht Sylvesternacht.
Unsere Erde hat 5 Zonen oder Erdgürtel (Erdstriche): zwei
kalte, zwei gemäßigte und eine heiße. Die heiße Zone oder der heiße
Erdstrich geht mitten um die Erde und hat keinen eigentlichen Winter;
die beiden kalten Zonen liegen im Norden und Süden des Erdballs
und haben meistens Winter. Zwischen den kalten Erdgürteln und
dem heißen Erdgürtel sind die beiden gemäßigten Zonen. In diesen
wechseln die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter
beständig ab.
Kurz vor Weihnacht haben wir den kürzesten Tag. Dann ist
es nämlich nur 7 Stunden Tag, dagegen währt die Nacht 17 Stunden.
Nach Weihnacht werden die Tage allmählich länger, jeden Tag unge-
1880 -
Dillenburg
: Seel
- Autor: Hopf, F.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Gehobene Volksschule
Die Egypter rechneten nach Sonnenjahren; das Jahr begann mit der Herbstnachtgleiche und wurde nach gewissen in der Natur des Landes begründeten Eigenthümlichkeiten, z. B. dem Eintreffen der Nilüberschwemmung, bestimmt. — Die Babylonier hatten Mondjahre zu 12 Monaten (ä 29 oder 30 Tage, den Tag zu 12 Stunden). Dieselbe Zeitrechnung hatten die Israeliten. — Die Griechen rechneten nach Mondjahren zu 354 oder 355 Tagen; der Monat zählte 29 oder 30 Tage und zerfiel in drei Decaden. Der Tag begann mit Sonnenuntergang. — Die Römer rechneten anfangs nach etruskischen Jahren zu 304 Tagen, seit Numa nach Mondjahren zu 355 Tagen oder 12 Monaten, seit Cäsar nach Sonnenjahren zu 365 Tagen, mit einem alle 4 Jahre wiederkehrenden Schalttage. Dieser jnlianische Kalender ist durch Papst Gregor Xiii. wiederum verbessert zu dem nach ihm benannten gregorianischen, der noch heute, auch bei uns, gilt. — Die Muhamedauer haben ein Mondjahr zu 354 Tagen; das Jahr besteht aus 12 Monaten von 29 bis 30 Tagen; alle 30 Jahre treten 4 Schalttage ein. Ihre Woche zählt 7 Tage; der Tag beginnt mit Sonnenuntergang.
Druck von E. Weidenbach in Dillenburg.
1916 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Sander, Egmont
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Erfurt
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
170
Tagbogen und Nachtbogen bilden zusammen einen Kreis, die tag-
liche Sonnenbahn. Um sie zu durchlaufen, braucht die Sonne einen
Tag oder 24 Stunden.
2. Ihre scheinbare Bewegung innerhalb eines Jahres: Im
Winter gehen die Kinder oft zur Schule, wenn es noch dunkel ist. Die
Sonne geht im Winter später auf als im Sommer. Am Nachmittag
wird es auch schon früher dunkel. Die Sonne scheint also weniger lange.
Der Tagbogen der Wintersonne ist kleiner als ihr Nachtbogen. Im
Sommer ist aber der Tagbogen größer als der Nachtbogen. Es findet
nämlich innerhalb eines Jahres ein fortwährender Wechsel in der Länge
von Tag und Nacht statt. Dann müssen aber auch zweimal im Jahre
Tag und Nacht gleich sein. Das ist der Fall am 21. März und am
23. September. Am 21. März geht die Sonne morgens um 6 Uhr
auf und abends um 6 Uhr unter, ebenso am 23. September. An diesen
Tagen geht die Sonne genau im Ostpunkt auf und im Westpunkt unter.
Da am 21. März der Frühling beginnt, nennt man den Tag die Früh-
lings-Tag- und Nachtgleiche, und da am 23. September der Herbst
beginnt, heißt der Tag die Herbst-Tag- und Nachtgleiche. Nach
dem 21. März geht die Sonne an jedem Tage früher auf und später
unter. Die Tagbogen werden somit immer größer und die Nachtbogen
immer kleiner. Man sagt: Die Tage nehmen zu und die Nächte ab. Am
Mittag steht die Sonne höher, denn der Bogen ist größer. Um den
größeren Bogen bilden zu können, muß die Sonne ihren Anfgangspnnkt
verlegen. Sie geht darum jeden Morgen ein wenig nördlicher auf und
ebenso au jedem Abend ein wenig nördlicher unter. Die Entfernung, des
Aufgangspunktes der Sonne vom Ostpunkt heißt Morgenweite, die
Entfernung des Untergangspunktes der Sonne vom Westpuukt heißt
Abendweite. Am 22. Juui sind die Morgenweite und die Abendweite
am größten. An diesem Tage hat die Souue den größten Tagbogen
und den kleinsten Nachtbogen. Man sagt: Es ist der längste Tag
(16 Stunden) und die kürzeste Nacht (8 Stunden). An dem Tage
beginnt der Sommer. Von nun an werden die Tage wieder kürzer und
die Nächte länger. Auch die Morgeuweite und Abendweite wird kleiner.
Die Sonne wendet sich zurück. Der 22. Juni ist darum der Tag der
Tag- und Nachtgleiche an, verlegt die Sonne mit jedem Tage ihren
Aufgangspunkt und ebenso ihren Untergangspnnkt vom Ostpunkt und West-
Sommersonnenwende.
Am 22. Dezember ist der Tag-
bogen der Sonne am kleinsten und
der Nachtbogen am größten. Man
sagt: Es ist der kürzeste Tag
(16 Stunden). An dem Tage be-
1891 -
Gießen
: Roth
- Autor: Hartmann, Edmund
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
mit dem großen Schornstein. Hat einer von ench von hier aus die
Sonne schon aufgehen sehen? Ans welcher Seite des Baumes steht die
Sonne morgens um 8 Uhr? Auf welcher Seite jenes Schornsteins geht sie
unter? Die Schüler beobachten, daß die Sonne am 21. März und am
23. September an gleicher Stelle auf- und an der entgegengesetzten Seite
untergeht, während am 21. Juni und 2l. Dezember die Abweichung von
diesen Punkten am größten ist.
Die Schüler müssen nun bei richtiger Behandlung des Stoffes etwa
folgende Fragen sicher beantworten können:
Wie heißt die Zeit etwas vor Sonnenaufgang und kurz uach Sonnen-
Untergang? Wie wird die Zeit genannt, zu welcher die Sonne für uns
sichtbar ist? Wie die Zeit, wenn wir sie nicht sehen? Was sehen
wir hinter den Gegenständen, die von der Sonne beschienen werden?
Zu welcher Tageszeit ist der Schatten lang? Wann ist er kurz? Wie
ist der Schatten mittags 12 Uhr? Wie ist der Schatten von großen
Gegenständen? Wie der von kleinen? Womit können wir den Weg der
Sonne vergleichen? Wie nennen wir den Bogen bei Tag, wie den bei
Nacht? Was für eine. Linie bilden Tag- und Nachtbogen zusammen?
Wann sind Tag- und Nachtbogen einander gleich? Tag- und Nacht-
bogen zusammen bilden immer gleichgroße Kreislinien; wie muß nun der
Tagbogen seiu, wenn der Nachtbogen größer ist? Wie der Nachtbogen,
wenn der Tagbogen größer ist? Wie sind am 21. März Tag und Nacht?
Wie werden vom 21. März ab die Tage? Wie die Nächte? Welcher
Bogen wird also größer? Welcher kleiner? Von wann an werden die
Tage wieder kürzer und die Nächte länger? Wie werden auch Tag- und
Nachtbogen? Wie fallen im Sommer mittags die Sonnenstrahlen im
Vergleich zu denen im Frühjahr? Wie ist alsdann mittags der Schatten?
An welchem Tage sind wieder Tag und Nacht einander gleich? In
welchem Verhältnis stehen auch Tag- und Nachtbogen? Wann war es
ebenso? Welche Jahreszeit beginnt alsdann? Wie werden von dieser Zeit
an die Tage und wie die Nächte? Wie werden Tag- und Nachtbogen?
Bis zu welcher Zeit nehmen die Tage ab und die Nächte zu? Wie sind
am 21. Dezember Tag- und Nachtbogen? Wie ist zu dieser Zeit mittags der
Schatten im Vergleich zum Schatten im Sommer und im Herbste? Wie
werden vom 21. Dezember an die Tage? Die Nächte? Wie sind Tag-
und Nachtbogen? Wann sind Tag und Nacht wieder einander gleich?
Von wann an bis wann nehmen die Tage zu und die Nächte ab? Wann
haben wir den kürzesten Tag und die längste Nacht? Faßt nochmals
zusammen, was ihr über den Tag und die Nacht im Frühjahr, Sommer,
Herbst und Winter angeben könnt! Welche größere Zeiteinheit bilden
Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter zusammen?
Welche Himmelskörper sehen wir bei Nacht? (Den Mond und die
Sterne.) ■ Welche können wir nachts bei unbewölktem Himmel immer
1830 -
Passau
: Pustet
- Autor: Kienast, Anton
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
70 Naturlehre.
§. 28.
Zeitrechnung.
Das Jahr wird in vier Zeiten getheilt:
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Der Frühling fangt den 21. oder 22. Marz
an, wo wir Tag - und Nachtlange gleich ha-
den; der Sommer den 21. oder 22. Juni, wo
wir die kürzeste Nacht und den längsten Tag,
der über 16 Stunden dauert, haben; der Herbst
am 21. oder 22. September, wo Tag und
Nacht wieder gleich lang sind; der Winter am
21. oder 22. Dezember, wo wir die längste
Nacht und den kürzesten Tag haben, der kaum
8 Stunden dauert.
Das Jahr wird auch nach zwölf Mona-
ten eingetheilt, und hat gewöhnlich 565 Tage.
Die Monate heißen:
1) Jänner oder Wintermonat, mit 51 Tagen.
2) Februar oder Hornung, vom altteut-
schen Worte Hör, welches Koth bedeutet, weil
es in diesem Monate gewöhnlich thauet, und
alsdann viel Koth entsteht, mit 28 (29) Tagen.
5) Marz oder Lenz, oder Frühlingsmonat,
mit 51 Tagen.
4) April oder Ostermonat, mit 20 Tagen.
5) Mai oder Wonnemonat, weil er Won-
ne und Freude bringt, mit 51 Tagen.
6) Juni oder Brachmonat, weil die Brach-
acker zur Wintersaat zubereitet werden, mit
50 Tagen.
7) Juli oder Hcumonat, mit 51 Tagen.
8) August oder Erntemonat, nach dem
Namen des geehrten römischen Kaisers Augu-
stus genannt, mit 51 Tagen.
y) September oder Herbstmonat, mit 50
Tagen.
10) Oktober oder Weiunwnat, mit 51
Tagen.
515.
In welche Zei-
ten wird das
Jahr getheilt?
516.
Wann beginnen
die Jahreszei-
ten?
: 51?.
Wie wird das
Jahr nach Mo-
naten und Ta-
gen abgetheilt?
1830 -
Passau
: Pustet
- Autor: Kienast, Anton
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
26 Naturlehre.
§. 23.
Zeitrechnung.
Das Jahr wird in vier Zeiten getheilt:
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Der Frühling fangt den 21. oder 22. Marz
an, wo wir Tag - und Nachtlange gleich ha-
den; der Sommer den 21. oder 22. Juni, wo
wir die kürzeste Nacht und den längsten Tag,
der über 16 Stunden darert, haben; der Herbst
am 21. oder 22. September, wo Tag und
Nacht wieder gleich lanc sind; der Winter am
21. oder 22. Dezember, wo wir die längste
Nacht und den kürzesten Tag haben, der kaum
8 Stunden dauert.
Das Jahr wird auch nach zwölf Mona-
ten eingetheilt, und hat gewöhnlich 365 Tage.
Die Monate heißen:
1) Jänner oder Winternwnat, mit 51 Tagen.
2) Februar oder Hornung, vom altteut-
schen Worte Hör, welches K'oth bedeutet, weil
es in diesem Monate gewöhnlich thauet, und
alsdann viel Koth entsteht, mit 28 (29) Tagen.
3) Marz oder Lenz, oder Frühlingsmonat,
mit 31 Tagen.
4) April oder Ostermonat, mit 30 Tagen.
5) May oder Wonnemonat, weil er Won-
ne und Freude bringt, mit 31 Tagen.
6) Juni oder Brachmonat, weil die Brach-
acker zur Wintersaat zubereitet werden, mit
30 Tagen.
7) Juli oder Hcumonat, mit 31 Tagen.
8) August oder Erntemonat, nach dem
Namen des geehrten römischen Kaisers Augu-
sius genannt, mit 31 Tagen.
9) September oder Herbstmonat, mit 30
Tagen.
10) Oktober oder Weinmonat, mit 31
Tagen.
135.
In welche Zei-
ten wird daö> ■*
Jahr getheilt?
136.
Wann beginnen
die Jahreszei-
ten?
137.
Wie wird das
Jahr nach Mo-
naten und Ta-
gen abgetheilt?
1804 -
Berlin
: Mylius
- Autor: Funke, Carl Philipp
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
35
oder längere Dauer. So hält er z.b. bei uns mitten
im Sommer is bis 16, mitten im Winter aber nur
7 bis 8 Stunden. Allein nach uuserer gewöhnlichen
Zeitrechnung nehmen wir Tag und Nacht zusammen,
und nennen dies einen Tag. So sagen wir z. B. :
es hat 3 Tage hinter einander geregnet; er ist 2 Tage
abwesend gewesen; und verstehen darunter eben so
wohl die Nachte, als die Tage. Ein fol^r Tag
heißt züm Unterschiede von jenem natürlichen ein bür,
gerlicher Tag, und wir fangen ihn um Mitternacht
an, und lassen ihn bis zur nächsten Mitternacht bau,
ern. Die Juden hingegen fangen ihren bürgerlichen
Tag des Abends mit Untergang der Sonne an, und
setzen seine Dauer bis zum nächsten Abend. Sie thun
dies darum, weil Moses in der Schöpfungsgeschichte
sagt: da ward aus Abend und Morgen der erste
Tag; und weil dieser folglich vom Abend zu rechnen
anfängt. Diejenigen Gelehrten, welche man Stern,
kundige (Astronomen) zu nennen pflegt, fangen ihren
Tag von Mittage an, d. i. wann die Sonne ihren
höchsten täglichen Stand am Himmel erreicht hat, und
rechnen ihn bis zum folgenden Mittag. Dies ist der
astronomische Tag. Ebenso, wie die Astronomen,
bestimmen auch einige morgenlandische Völker den
Anfang ihres bürgerlichen Tages. Noch andre lassen
endlich ihren Tag mit Ausgang der Sonne anfangen,
und ihn bis wieder zum nächsten Aufgange derselben
dauern.
Alle diese verschiednen Arten, den Tag an zu fan,
gen, machen in der Zeitrechnung selbst keinen wesend
lichen Unterschied, denn man theilt überall den Tag
Cr - ln
9. Bd. 2
- S. 347
1785 -
Leipzig
: Crusius
- Autor: Basedow, Johann Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
247
und Weltgegenden.
zweimal im Jahre ganz genau ans Osten und nach
Westen, nämlich den 22sten März und den 22sten
September. Nach dem 22ñm März gehme g Mo-
nate etwas mehr nördlich auf und unter. Wenn nun
der Aufgang und Untergang am meisten nördlich ge«
wesen ist; so nähert er sich z Monat wieder dem
Osten und Westen, so daß er am 2 2sien September
wieder aus Osten und nach Westen geschicht. Als-
dann wird die Gegend des Aufganges und Niedergan-
ges der Sonne immer mehr südlich, und ist den 22ñm
December am südlichsten. Nach dieser Zeit geschicht
der Aufgang und Niedergang der Sonne täglich wie«
der dem Osten und Westen naher, so, daß er den
22sien Marz genau aus Osten und nach Westen gc-
schicht. Ein Monat hat mehrentheils z r Tage;
und aus 12 ffionatm ein Jahr.
Es ist zwar einerley, welchen Tag man den er-
sten im Jahre nennen will; aber bey uns wird gemei-
niglich der erste Januar, welcher 9 Tage nach dem
südlichsten Aufgange der Sonne erfolgt, der erste Tag
des Jahres genannt. Die Monate sind folgende:
Januar oder Jenner hat 31 Tage. Februar
hat 28 oder 29 Tage. Marz hat 31 Tage. Aprck
hat Z o Tage. May hat 31 Tage. Junius hat 30
Tage. Julius hat 31 Tage. August hat 31 Tage.
September hat go Tage. October hat 31 Tage.
November hat zotage. December hat 31 Tage.
1893 -
Altona
: Uflacker
- Autor: Ehlers, Hans
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 83 —
Sonne allmählich früher auf und später unter, die Tage
werden also länger und die Nächte kürzer. Dies dauert bis
zum 21. Juni. An diesem Tage geht die Sonne ungefähr
um 33/4 Uhr auf und um 8j/4 Uhr unter. Der Tag dauert
also 161/a und die Nacht 7 x/2 Stunden, d. h. wir haben den
längsten Tag und die kürzeste Nacht. An diesem Tage ist
Sommers Anfang. Von nun an geht die Sonne allmählich
später auf und früher unter, bis am 22. September Tag und
Nacht wieder gleich lang sind. Dann beginnt der Herbst;
wir haben Herbst-Tag- und Nachtgleiche. Die Abnahme
der Tage setzt sich fort bis zum 21. Dezember. An diesem
Tage geht die Sonne um etwa 8 x/4 Uhr auf und um 3 3/t Uhr
unter. Der Tag ist also 7und die Nacht 16 :/2 Stunden
lang, d. h. wir haben den kürzesten Tag und die längste Nacht.
An diesem Tage ist Winters Anfang. Vom 21. Dezember
an werden die Tage wieder länger, bis am 21. März wieder
die Tag- und Nachtgleiche erreicht ist. Welche Monate werden
gewöhnlich Frühlings-, welche Sommer-, welche Herbst- und
welche Wintermonate genannt? Einübung der Tageszahl
jedes einzelnen Monates! Gewöhnliches Jahr und Schaltjahr.
Georg-Eckert-Instituf
für inteffmicnale
Schulbuch - :.ung
Braurv c c j
Schulbuci.bibiiothek
1881 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Paulitschke, Philipp
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
1. Der Schiffahrtsverkehr,
19
5) Die „Adler-Linie": Hamburg — New Jork („Deutsche Transatlan-
tische Dampsschiffahrtsgesellschast"). Alle 14 Tage einmal.
Nach (Lentralamerika und Westindien.
1) Die Linie: Hamburg — Selon über St. Thomas und Port au
Prince („Hamburg-Amerikanische Packetsahrt-Actiengesellschast"). Die Schiffe
berühren auch Havre und Cap Haiti und haben in St. Thomas, Cap Haiti und
Port au Prinee je 1 Tag Aufenthalt (5666 S.m. 29 Tage). Zweimal mo-
natlich.
Zweiglinien:
a. St. Thomas — Puerto Cabello — St. Thomas mit dem An-
laufen in Cura^ao (2 Tage Ausenthalt) und La Guahra (1147 S.m. 11 Tage).
b. St. Thomas — Veracruz über Havanna (1 Tag Aufenthalt) und
Tampico, aus der Rückfahrt über Progreso (2045 S.m. 11 Tage).
2) Die.linie: Hamburg — Colon über St. Thomas und Puerto Ca-
bello („Hamburg-Amer. Packetf.-Act.-Gesellschaft") mit Berührung von Havre,
St. Thomas (1 Tag Aufenthalt), Portorico, Ponce, La Gnayra (1 Tag Aufeut-
halt) und Curayao (5818 S.m. 31 Tage).
Zweiglinie: St. Thomas — Portauprince — St. Thomas
mit dem Anlaufen in Cap Haiti (2 Tage Aufenthalt), Gouaives, Puerto Plata,
Samaua und Mayaguez (1315 S.m. 11 Tage).
Nach Südamerika.
1) Die Linie: Hamburg — Callao („Kosmos") mit Berührung von
Antwerpen (Aufenthalt 3 Tage), Teneriffa, Montevideo, Puuta Arenas, Corral,
Coronel, Talcahuano, Valparaiso (Aufenthalt 5 Tage), Arica, Jslay und
Mottende (10947 S.m. 63 Tage). Einmal monatlich.
2) Die Linie: Hamburg — Rio de Janeiro — Santos („Hamburg-
Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft") mit Berührung von Lissabon
(Aufenthalt 2 Tage) und Bahia (5795 S.m. 29 Tage). Zweimal monatlich.
3) Die Linie: Hamburg •— Bueuos Ahres (dieselbe Gesellschaft)
über Lissabon (Aufenthalt 2 Tage) und Montevideo (6655 S.m. 31 Tage).
4) Die Linie: Bremerhaven — Rio de Janeiro — Santos
(„Norddeutscher Lloyd") über Antwerpen (Aufenthalt 3 Tage) und Bahia (6940
S.m. 33 Tage).
5) Die Linie: Bremerhaven — Buenos Ahres (dieselbe Gesell-
schaft) über Antwerpen (Aufenthalt 3 Tage), Bordeaux und Montevideo (Aufeut-
halt 1 Tag (6411 S.m. 28 Tage).
Iv. Italienische Linien.
1) Die Linie: Genua — Buenos Ahres („Compagnia di navigazione
2*
1862 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Flügge, Heinrich Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Hannover
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
13
find Tag und Nacht gleich lang; wir haben Tag- und Nacht-
gleiche,' es beginnt der Frühling. Der Saft tritt in die Ge-
wächse; draußen regt sich die Thierwelt, und auch der Mensch
sucht das Freie und genießt die Frühlingsluft.
Z. Die Sonne geht nun über Morgen hinaus nach Mitter-
nacht zu auf und über Abend hinaus nach Mitternacht zu
unter. Sie beschreibt einen immer größeren Tagebogen und
steigt zu Mittag immer höher am Himmel. Die Tage werden
immer länger, die Nächte immer kürzer. Endlich ist der Tag
fast 17 Stunden, die Nacht wenig über 7 Stunden lang. Wenn
die Sonne mittags am höchsten steht, der Tag am längsten und
die Nacht am kürzesten ist, so beginnt der Sommer. Die Hitze
wächst nun zwar noch einige Wochen hindurch; aber die
Tage werden nach und nach immer kürzer und die Nächte
länger. Die Sonne wendet sich wieder. Wir haben die Som-
mer-Sonnenwende gehabt. Die Sonne geht jetzt wieder näher
nach Morgen zu auf und näher nach Abend hin unter. Mittag
um 12 Uhr steht sie jeden Tag wieder niedriger am Himmel,
und ihre Tagebogen werden immer kleiner. Wenn sie zum
zweiten Male wieder gerade im Morgen auf- und im Abend un-
tergeht, wenn daher Tag und Nacht gleich sind, so beginnt der
Herbst. Wir haben dann Tag- und liachtgleiche des Herbstes.
4. Von jetzt an werden die Tage noch immer kürzer
und die Nächte länger. Die Sonne geht wieder über Morgen
nach Mittag zu auf und über Abend nach Mittag zu unter; die
Tagebogen der Sonne werden immer kleiner und ihr Stand am
Himmel um Mittag niedriger. Wenn endlich der kürzeste Tag
und die längste Nacht eingetreten sind, so fängt der Winter an.
Die Sonne wendet sich wieder und erhält von Tag zu Tag
wieder einen hohem Stand. Wir haben dann Winter-Sonnen-
wende. Und nun beginnt der Kreislauf der Zeit von neuem.
5. Die Zeit, in welcher die eben beschriebenen Verände-
rungen mit der Sonne vorgegangen sind, heißt ein Jahr. Jede
der vier Jahreszeiten währt ein Vierteljahr. Man rechnet den
Anfang des Jahres vom Neujahrstage an, welcher ungefähr
10 Tage nach Anfang des Winters fällt. Ein Jahr hat 365
Tage. Vier Wochen und einige Tage darüber machen zusam-
men einen Monat. Der Monat hat seinen Namen vom Monde.
Der Mond ist nicht zu allen Zeiten sichtbar und erscheint nicht
immer in gleicher Gestalt und Größe. Ist er nicht sichtbar, so
haben wir Neumond. Einige Tage darauf erscheint er in
sichelförmiger Gestalt, als ein schmaler, heller, gekrümmter
Streifen. Er wird nun mit jedem Tage größer, und ungefähr
eine Woche nach dem Neumonde erscheint er als eine halbe
Kreisfläche; dann ist das erste Viertel. Darauf wird er mit
jedem Tage noch größer, und wenn wieder ungefähr eine
Woche verflossen ist, so erscheint er als eine ganz helle Kreis-
fläche und geht gerade zu der Zeit auf, wenn die Sonne un-
1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
448
Allgemeine Erd- und Himmelskunde.
Jahr zu 365 Tagen rechnet, bleibt last V*tels Tag übrig; daher
gibt man jedem vierten Jahre 366 Tage, und man heisst ein
solches Jahr ein Schaltjahr. Auf diese Weise nimmt man jedoch
mit jedem Schaltjahr 44 Minuten 48 Sekunden zu viel, was in
400 Jahren 3 Tage ausmacht. Diese lässt man so ausfallen,
dass man drei Mahl statt eines Schaltjahrs ein gemeines Jahr
nimmt.
Von Neumond zu Neumond sind es 20 Tage, 12'/« Stunden.
Man könnte nun den Monat abwechselnd zu 29 und 30 Tagen
annehmen; dann würde das Jahr 11 bis 12 Tage mehr als 12
Monate haben. Diese überzähligen Tage hat man nun auf die
12 Monate vertheilt und denselben abwechselnd 30 und 31 Tage
gegeben; nur der Februar hat in gemeinen Jahren bloss 28,
in Schaltjahren 29 Tage.
Den Tag beginnen wir um Mitternacht; die h. Schrift rechnet
ihn von Abend zu Abend, wie dies die Juden unter uns für
ihre Festtage auch jetzt noch thun.
Das bürgerliche Jahr beginnt mit dem ersten Januar; das
Kirchenjahr nimmt seinen Anfang am ersten Adventsonntag,
welcher der vierte vor dem Christfest ist. Das Christfest aber
ist immer am 25. Dezember. Das Osterfest dagegen wird an
dem Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach der Erühlings-
nachlgleiche folgt, gefeiert, und kann daher vom 22. Merz bis
25, April fallen; 40 Tage nach Ostern ist das Himmclfahrtsfcst,
50 Tage nach Ostern das Pfingstfest.
Wir zählen die Jahre von Christi Geburt an, die Juden
zählen von Erschaffung der Welt.
1815 -
Leipzig
: Barth
- Autor: Dolz, Johann Christian
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
38 —
Griechen berechneten ihre Woche nach Dekaden, oder
jede zu 10 Tagen. Die verschiedenen Mondsgestalten,
wie sie von der Oberfläche der Erde aus gesehen wer-
den, scheinen zu der Eintheilung einer Woche in / Tage
Veranlassung gegeben zu haben. Aller 7 Tage hat
nämlich der Mond in Ansehung seines Hell- oder Dun-
kelwerdens eine andre Gestalt. — Der Sonntag
(O) scheint seinen Namen daher zu haben,weil einige
altdeutsche Volker diesen Tag der Sonne gewidmet
hatten. Der Name des Montags (£ oder 2)
wird gewöhnlich von dem altdeutschen Worte: Mah-
nen hergeleitet. Weil nämlich am D i e n st a g e (</)
(von dem Worte Ding, Gericht) der Gerichtstag ge-
halten ward, so wurden diejenigen, welche an diesem
Tage vor Gericht erscheinen sollten, Tags zuvor dazu
gemahnt odereingeladen; daher der Name Mahn-
tag, woraus Montag geworden ist. Doch glauben
Andre, er habe seinen Namen von dem Monde, wel-
chem er geweiht war. Die Mittwoche (£) heißt
so, weil sie der mittelste Tag in der Woche ist. Der
Donnerstag (2p war dem Gotte Tonar und der
Freitag ($) der Göttin Freia geweiht. Sonn-
abend (Samstag) (h) nannte man den letzten Tag
in der Woche, uni dadurch anzuzeigen, daß nun die
Sonne für diese Woche gleichsam Feierabend mache.
So wie eine Verschiedenheit in Berechnung der
Jahre und Monate Statt findet: so ist dieß auch bei
den Tagen der Fall. Es gibt einen bürgerlichen,
einen natürlichen, einen astronomischen Tag.
Ein bürgerlicher Tag, oder der gemeine Tag
besteht aus 24 Stunden. Er wird mit der un-
' . tern
15. Bd. 2
- S. 348
1785 -
Leipzig
: Crusius
- Autor: Basedow, Johann Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
548 Vi. 2, Von dem Unterschiede der Zeiten
Alle 4 Jahr einmal, nämlich im Schaltjahre,
hat der Februar 29 Tage. Dle vier Monate /die
zc>Tage haben, sind: April, Junius, September
und November, welches man bey dem Worte Apjun-
seno behalten kann. Die übrigen haben 31 Tage.
Ein Tag in dieser Bedeutung hat 24 Stunden,
jede Stunde 60 Minuten, jede Minute 60 Secun-
den oder Pulsschläge, jede Secunde 60 Tertien, u. s. w.
Es besteht also ein solcher Tag aus zween Thei-
len, aus dem Theile des Hellen Tages, und der dun»
keln Nacht. Aber diese beiden Theile des Tages, oder
Lag und Nacht, sind sich in unsern Gegenden nur
gleich zweimal des Jahrs, am 22sten März und am
22sten September. Zwischen dem 22sten März und
dem 22sten September sind bey uns die Tage länger
als die Nächte; und in der Hälfte dieser Zwischenzeit,
nämlich am 22sten Junius ist der längstetag und die
kürzeste Nacht. Aber zwischen dem 2 2sten September
und dem 22sien März sind die Tage kürzer, als die
Nächte; und in der Hälfte dieser Zwischenzeit, näm-
lich am2 2sten December, ist der kürzeste Tag und die
längste Nacht.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind
4 Jahrsjeiten, deren jede 3 Monate währet. Der
Frühling fängt an am 2 2sten März mit dem ersten
Aequinox) das ist, wenn zum erstenmal Tag und Nacht
gleich ist;) der Sommer mit dem längsten Tage am
22sten Junius; der Herbst mit dem zweyten Aequi-
nox am 2 2sten September; der Winter mit dem kür-
zesten Tage am 22sten December.
Bekannter
1912 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Scheinbare Bewegungen der Himmelskörper.
93
a) Der scheinbare Aauf der Honne.
1. Bewegung der Sonne vom 21. März bis zum 21. Juni. Die
Sonne geht am 21. März im Ostpunkt um 6 Uhr morgens auf und im Westpunkt
abends 6 Uhr unter und durchläuft den Himmels-Äquator. Der Tagbogen der
Sonne beträgt gerade 180°. Tag und Nacht sind einander gleich, und da dann
bei uns der Frühling beginnt, so nennt man diese Zeit die Frühlings-Tag-
und Nachtgleiche oder das Frühlings-Äquinoktium (V. lat. aequus = gleich
und nox= Nacht.)
Jeden Tag rückt nun die Sonne weiter nach N., beschreibt also größere Tages-
bogen, bis sie am 21. Juni ihre größte nördliche Entfernung vom Äquator
erreicht. Der Tageskreis der Sonne liegt an diesem Tag 23%° n. vom Äquator.
Wir haben jetzt den längsten Tag und die kürzeste Nacht. — Da die Sonne
über den am 21. Juni beschriebenen Tageskreis nicht hinausrückt, sondern sich von
ihm gleichsam umwendet, um sich dem Äquator wieder zu nähern, so nennt man
diesen Kreis den Wendekreis, und weil er u. vom Äquator liegt, den nörd-
lichen Wendekreis. — Der 21. Juni ist der Tag der Sommer-Sonnen-
wende; mit ihm beginnt unser Sommer.
2. Die Bewegung der Sonne bis zum 23. September. Die Sonne
nähert sich von nun an wieder mehr und mehr dem Äquator; sie beschreibt jetzt von
Tag zu Tag wieder kleinere Tages-
bogen, bis sie am 23. September
abermals im Äquator läuft und
Tag und Nacht gleich werden. Es
nehmen also die Tage ab und die
Nächte zu, bis der Lauf der Sonne
derselbe ist wie am 21. März. —
Da mit dem 23. September bei uns
der Herbst beginnt, so nennt man
die mit diesem Tag eintretende Tag-
und Nachtgleiche die Herbst-Tag-
und Nachtgleiche oder das Herbst-
Äquinoktium.
3. Bewegung der Sonne bis
zum 21. März. Vom 23. Sep-
tember an tritt die Sonne in die
südliche Halbkugel des Himmels ein,
sie beschreibt jetzt immer kleinere
Tagesbogen; diese Bewegung nach
S. setzt die Sonne sort bis zum
21. Dezember, dem Anfang des
Winters. Wir haben dann den kürzesten Tag und die längste Nacht.
Der Tageskreis der Sonne liegt 23y2° s. vom Äquator und heißt der südliche
Wendekreis. Jener Tag aber ist der Tag der Winter-Sonnenwende. Die
Sonne beginnt nun ihre Wanderungen wieder nach dem Äquator hin, um am
21. März abermals in diesem zu stehen.
Fischer-Geistbeck-Bappert. Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. v. V. 7
S.p. — Himmels-Südpol.
A u. B = Schnittpunkte der Ekliptik.
Winkel a = 23 1/i°.
1911 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 35 —
1. Der Tag. Tag nennt man zunächst die Dauer des Ver-
weilens der Sonne über dem Horizont (im Gegensatz zur Nacht), im
Sinne der Zeitrechnung jedoch die durch eine scheinbare Umdrehung
des Himmels bezeichnete Zeitdauer. Man unterscheidet den Stern-
tag, den wahren und mittleren Sonnentag. Für die Zeit-
rechnung kommt nur der mittlere Sonnentag in Betracht. Der
Tagesanfang wird in der bürgerlichen Rechnung auf Mitternacht
versetzt, und man zählt 2x12 Stunden. Die Astronomen beginnen
den Tag mittags und zählen von 1 bis 24. Die alten Griechen
begannen ihn mit Sonnenuntergang, wie noch jetzt die Juden und
Mohammedaner.
Nach Einführung der Zonenzeit beginnt streng genommen
der Tag mit Mitternacht nur für die Bewohner des Mittelmeridians,
für alle übrigen Bewohner derselben Zone früher oder später. Für
jede weiter w gelegene Zone natürlich 1 Stunde später, so daß, wenn
wir von O nach W um die Erde reisten und in jeder Zone unsere
Uhr nach der jedesmaligen Zeitangabe stellten, wir bei der An-
kunst am Ausgangspunkte um einen Tag zurück sein würden; eben-
so würden wir einen Tag voraus sein, wenn wir in gleicher Weise
bei einer Umreisung der Erde von W nach O unsere Uhr stellen
würden. Zum Ausgleich wird an einer bestimmten Stelle im ersten
Falle ein Datum ausgelassen, im zweiten doppelt gezählt. Diese
Stelle nennt man die Datumsgrenze 1. Seefahrer wechseln
Datum und Wochentag beim Überschreiten des 180. Längengrades
von Greenwich.
Der Tag wird eingeteilt in 24 Stunden, die Stunden in
60 Minuten 2, die Minuten in 60 Sekunden.
2. Die Woche. Die Woche ist ohne Zweifel eine Unter-
abteilung des synodischen Monats und bezeichnet den nach dem
Mondwechsel eintretenden Zeitwechsel von 7 zu 7 Tagen. Wir
Christen beginnen die Woche mit dem Sonntag, die Juden mit dem
Sonnabend, dem Sabbatstag (Samstag). Die Tage haben ihren
Namen nach den 7 Planeten der alten Astronomie: Saturn, Jupiter,
Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond. Sie sollten nach der
Meinung der Astrologen Babylons und Ägyptens eine Stunde des
Tages beherrschen; der Planet, welcher die erste Stunde des Tages
beherrschte, war der Hauptregent des Tages, und nach ihm erhielt
der Tag seinen Namen. Da die Woche mit dem Sonnabend an-
fing und die erste Stunde der äußerste Planet, Saturn, regierte, so
war Saturn der Regent des Tages, der Sonnabend also der Saturns-
tag. Saturn regierte auch die 8., 15., 22. Stunde, die 23. Stunde
regierte Jupiter, die 24. Mars, die erste Stunde des folgenden Tages
die Sonne; daher erhielt der zweite Tag den Namen Sonntag usw.
1 Verfolge die Datumsgrenze im Atlas I
. 2 Minute von pars minuta (prima) — (erster) verkleinerter Teil, Sekunde von pars
minuta secunda — zweiter (verkleinerter) Teil.
3*
1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ihre Stellung im Sonnensysteme. 5
längste Tag, auf der südlichen der kürzeste; alles band vom
Nordpol bis zum nördlichen Polarkreise (und dieser auf 24 Stun-
den selbst) hat steten Tag, um den Südpol ist bis zum Polar-
kreise eben so stete Nacht.
§. 14. Auf gleiche Weise geht der senkrechte Stand der
Sonne über den Parallelen vom 22 Juni allmählich zum Aegua-
tor zurück, über dem die Sonne den 23 September im Hcrbst-
äguinoctium zum zweiten Male steht. Zn dieser Zeit nehmen
die Tage in der nördlichen Halbkugel wieder ab und in der
südlichen zu; der stets erleuchtete Kreis um den Nordpol wird
kleiner wie der stets beschattete um den Südpol. Am 23 Sep-
tember sind Tage und Nächte wieder allenthalben glerch. Alsdann
ändert sich die Stellung der Erde zur Sonne so, daß diese nun
über den Parallelen südlich vom Aeguator senkrecht steht, und
dies bringt die gleichen Erscheinungen nur für die entgegenge-
setzten Hemisphären hervor; die Tage werden in der südlichen
Halbkugel länger, in der nördlichen kürzer, die Südpolarländer
sind jetzt stets beleuchtet, die um den Nordpol liegenden fortwäh-
rend im Schatten. So entfernt sich die Sonne im senkrechten
Stande über den Parallelen auch hier bis zum südlichen Wende-
kreise, den sie am 22 December erreicht; die Erde ist jetzt im
Puncte der größten Sonnenferne, den man den Wintersol-
ftitialpunct nennt, und es sind dann die Tage südlich vom
Aeguator am längsten, nördlich am kürzesten, und jenseits des
südlichen Polarkreises ist steter Tag, jenseits des nördlichen stete
Nachts Ebenso kehrt die Sonne von diesem Puncte bis zum
21 März wieder zum Aeguator zurück.
§. 15. Hieraus ergiebt sich, daß, während unter dem Aegua-
tor beständig 12 Stunden Tag und 42 Stunden Nacht sind,
dies an allen übrigen Orten der Erde nur am 21 Marz und
23 September Statt findet, dagegen (in der nördlichen Halbkugel
nach dem ersten, in der südlichen nach dem zweiten) die Länge
der Tage zunimt, bis am 22 Juni und 22 Dezember in beiden
die Tage am längsten sind, worauf die allmähliche Abnahme eintritt.
Die Verschiedenheit zwischen der Dauer des längsten und kürzesten
Tages ist um so größer, je weiter der Ort vom Aeguator entfernt
ist. Bis zu den Polarkreisen haben aber alle Gegenden in 24
Stunden Wechsel von Tag und Nacht, unter den Polarkreisen ist
an den Tagen der Solstitialpuncte schon in einmal 24 Stunden
keine Nacht, und jenseits derselben dauert Tag und Nacht in
jeder Jahreshälfte immer mehr Tage hindurch, während um die
Pole jederzeit nur 6 Monat Tag, 6 Monat Nacht »st.
Anm. 1. Während unter dem Aeguator jeder Tag 12 Stunden dauert,
ist die Tauer des längsten Tages 15 Stunden etwa unter 41°, 18
Stunden unter 5áu 80', 21 Stunden unter 65°. Unter 80' (dem
1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Schembare Bewegungen der Himmelskörper.
49
W e st p u n k t abends 6 Uhr unter und durchläuft den Himmels-Äquator.
Der Tagbogen der Sonne beträgt gerade 180°. Tag und Nacht sind einander gleich,
und da mit diesem Tage bei uns der Frühling beginnt, so nennt man diese
Zeit die Frühlings-Tag-und Nachtgleiche oder das F r ü h l i n g s -
Äquinoktium (V. lat. aequus = gleich und nox — Nacht).
Die Sonne beschreibt nun immer kleinere Kreise, aber größere Tagesbogen,
bis sie am 21. Juni ihre größte nördliche Entfernung vom Äquator erreicht. Der
Tageskreis der Sonne liegt an diesem Tage 231/20 nördlich vom Äquator. Wir haben
jetzt den läng st en Tag und die kürzeste Nacht. — Da die Sonne über
den am 21. Juni beschriebenen Tageskreis nicht hinausrückt, sondern sich von ihm
gleichsam umwendet, um sich dem Äquator wieder zu nähern, so nennt man diesen
Kreis den Wendekreis, und weil er nördlich vom Äquator liegt, den n ö r d --
lichen Wendekreis. — Die Zeit um den 21. Juni herum heißt die Zeit
der Sommer-Sonnenwende. Der 21. Juni selbst ist der Tag der Sommer-
Sonnenwende; mit ihm beginnt unser Sommer.
2. Die Bewegung der Sonne bis zum 23. September.
Die Sonne nähert sich von nun an wieder mehr und mehr dem Äquator, sie beschreibt
jetzt von Tag zu Tag wieder größere Kreise, aber kleinere Tagesbogen, bis sie am
23. September wieder im Äquator läuft und Tag und Nacht gleich werden. Es
nehmen also die Tage wieder ab und die Nächte wieder zu, bis der Lauf der Sonne
derselbe ist wie am 21. März. — Da
mit dem 23. September bei uns
der Herbst beginnt, so nennt man
die mit diesem Tage eintretende
Tag- und Nachtgleiche die Herbst-
Tag - und Nachtgleiche oder
das Herb st- Äquinoktium.
3. Bewegung der Sonne
bis zum 21. März. Vom 23. Sep-
tember ab tritt die Sonne in die süd-
liche Halbkugel des Himmels ein; sie
beschreibt jetzt immer kleinere Kreise,
aber auch kleinere Tagesbogen, und
zwar bis zum 21. Dezember, dem
Anfang des Winters. Wir haben
dann den kürzesten Tag und
die längste Nacht. Der Tages-
kreis der Sonne liegt 23^° südlich
vom Äquator und heißt der süd liche
Wendekreis. Jener Tag aber ist
der Tag der Winter-Sonnen-
wende oder der Tag des Winter-
S o l st i t i u m s. Die Sonne be-
ginnt nun ihre Wanderungen wieder nach dem Äquator, um am 21. März aber-
mals in diesem zu stehen.
A u. B = Schnittpunkte der Ekliptik.
N. P. — Himmels-Nordpol.
S. P. — Himmels-Südpol.
Winkel a = 2372°.
1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G., Eisenhuth, Chr.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 211 —
südlich vom Äquator). Dann fällt unsere Gegend nur kurze Zeit in
den Beleuchtungskreis. Wir haben am 21. Dezember den kürzesten
Tag (7 72 Std.) und die längste Nacht (16 V2 Std.). Von diesem Tag
an bewegt sich die Erde wieder der Stellung zu, die sie im Frühling
hatte. Die Tage werden wieder länger und die Nächte kürzer. Wenn
dann am 21. März der Äquator wieder senkrecht beschienen wird, geht
die Belenchtungsgrenze wieder gerade durch die beiden Pole. Wir haben
dann wieder Frühlings-Tag- und Nachtgleiche.
In ähnlicher Weise, wie wir es am Globus gezeigt haben, wechseln
auch die Beleuchtung und die Erwärmung der Erde in den verschiedenen
Jahreszeiten miteinander ab. Die Verschiedenheit in der Länge
von Tag und Nacht und der Wechsel der Jahreszeiten
werden also dadurch hervorgerufen, daß sich die Erde im
Verlaufe eines Jahres einmal um die Sonne bewegt.
Die Erde vollendet diesen Kreislauf in 365 Tagen, 5 Stunden,
48 Minuten und 48 Sekunden. Auf ihrer Bahn beschreibt sie eine
Ellipse, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Ihr mittlerer
Abstand von der Sonne beträgt etwa 150 Millionen km, die Länge
ihres jährlichen Laufes 934 Millionen km.
4. Die Zeiteinteilung.
a) Das Kalenderjahr. Die Lichterscheinungen, die durch die §161.
regelmäßigen Bewegungen der Gestirne aus der Erde hervorgerufen
werden, sind für uns ein sicheres Mittel, die Zeit in größere und kleinere
Abschnitte einzuteilen. Die Zeit, in der sich die Erde einmal um
sich selbst bewegt, so daß Tag und Nacht miteinander wechseln, nennt
man einen Tag, die Zeit, in der sich die Erde einmal um die Sonne
bewegt, ein Jahr.
Die Einteilung des Jahres in Monate und Wochen hängt von den
Lichtgestalten des Mondes ab. Die Zeit von Neumond zu Neumond
beträgt 291/2 Tage. Nach zwölfmaligem Umlauf des Mondes um die
Erde sind 12 X 29 V2 = 354 Tage verflossen; es fehlen also noch
über 11 Tage an einem Jahr. Würde man diese Zeit gleichmäßig
auf die 12 Monate verteilen, so kämen auf jeden Monat fast 30^2
Tage. Da man aber nur mit vollen Tagen rechnen kann, hat man
7 Monate (Januar, März, Mai, Juli, August, Oktober, Dezember) zu
31 Tagen, 4 Monate (April, Juni, September, November) zu 30 Tagen
und den Monat Februar zu 28 Tagen gerechnet. Nach dieser Fest-
setznng des Jahres hätte jedes Jahr 365 Tage, also 1/i Tag zu wenig.
14*