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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 8

1859 - Lübeck : Rohden
8 I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). Wandels, und um alles Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. (Juda 14. 15.) Die biblischen Geschichten, welche jedes Christenkinv von Jugend auf kennt, dürfen wir hier zwar nicht weiter erörtern, aber erinnern wollen wir doch an die erbarmungsvolle Hirtentreue Gottes, die auch dem glaubenslosen Kain noch nachgeht, und ihn bewahren möchte vor dem Verderben, in das er sich stürzen will, ja die auch in der auferleg- ten Strafe noch ein Mittel der Umkehr und der Rettung bietet. Dar- nach aber hüllt sich die göttliche Majestät in ein heiliges zweitausenv- jähriges Schweigen. Nachdem sie iin Paradiese und noch vor den Pforten des Paradieses in ununterbrochenem vertraulichen Verkehr mit den Menschenkindern gestanden hat, zieht sich der Herr nun wie hinter den Vorhang zurück, und nur der Glaube, eines Henoch's Glaube, fin- det ihn noch hinter dem Vorhänge aus, und wandelt vor ihm, und predigt von ihm, wie manche aus Seth's Familie von ihm von Alters her gepredigt hatten; und ein Lamech, Noah's Vater, sehnt sich nach ihm, und gedenkt noch im Glauben der alten Verheißung von dem rettenden Weibesfamen, und spricht, da ihm Noah geboren wird, in voreilender Glaubenshoffnüng: „der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf der Erde, die der Herr verflucht hat." Da plötzlich, am Ende dieser fast zweitausend Jahre, tritt der Herr wieder hervor aus seiner Verhüllung und offenbart seine Gedanken und Rathschlüsse dem Noah und redet mit ihm. Und was ist nun sein Beschluß?'Ich will die Menschen vertilgen. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Chr.). Die Sündfluth (richtiger Sintfluth, große, gewaltige Fluth) machte dem Menschengeschlecht der Urwelt ein jähes Ende. Als durch freventliche Vermischung der Söhne Gottes mit den Weibern der Menschen (1 Mos. 6, 1) das Verderben ein ganz allgemeines und unrettbares geworden war, als die Menschen sich nicht mehr richten und strafen lassen wollten durch den Geist Gottes, sondern trotzig sich jeder göttlichen Warnung verschlossen und die Stimme ihres Gewis- sens verachteten, da gab Gott noch eine letzte Gnadenfrist und stellete den Noah auf als einen Prediger des kommenden Strafgerichts. Sein Archenbau war eine unaufhörliche verkörperte und leibhaftige Predigt des heranrückcnden Verderbens. Aber die ganze Welt ging nach wie vor mit Essen und Trinken, Freien und Freienlassen unbe- kümmert weiter auf dem Wege ihres Frevels und ihres Uebermuths und verachtete den Herrn im Himmel. Da kam die Fluth und nahm sie alle hinweg, und mit ihnen alle ihre Werke, so daß auch die letzte Spur des rebellischen Geschlechtes vertilgt wurde. Alle alten Völker wissen zu erzählen von der großen Fluth, und in allen Gegenden der Erde finden sich Beweise von dieser letzten

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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 9

1859 - Lübeck : Rohden
I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). 9 großen Störung aller irdischen Verhältnisse durch eine ungeheure Ueberfluthung. Gleichwohl scheint es nicht, als ob unter allen Über- resten, welche jetzt die nachgrabende Menschenhand aus der vorsündfluth- lichen Zeit in dem Erdschichten noch wieder auffindet, irgend ein mensch- licher Ueberrest oder ein Werk von Menschenhänden zu entdecken sei. Es wird sich wohl in seinem ganzen Umfange bewahrheiten das alte Wort: die Fluth hat ihren Grund weggewaschen (Hiob 22, 16). Bleibet uns nun auch nach den Worten des Apostels 1 Petr. 3, 19. 20 noch eine leise Hoffnung, daß auch von Denen, welche da- mals in den Fluthen ihr Grab fanden, noch etliche zur Seligkeit be- rufen sind, nachdem die göttliche Barmherzigkeit durch jähen Tod die Weiterentwickelung ihrer Bosheit bis zur gänzlichen Verstockung un- terbrochen und gehindert hatte, so lautet doch im Allgemeinen das biblische Urtheil über jene Umgekommenen also: die einstmals nicht glaubeten, die Welt der Gottlosen, hörete nickt auf den Prediger der Gerechtigkeit, der unter ihnen war (2 Petr. 2, 5), und verhärtet sich also, daß auch eines Noah Fürbitte für sie nicht mehr konnte ange- nommen werden (Ez. 14, 20). Dieser ganzen Welt voll Unglaubens und Empörung wider Gottes Wort und Geist stand nur der einzige Noah gegenüber und ehrete Gott durch den Glauben, und vollzog den göttlichen Befehl, der an ihn ergangen war, trotz alles Lachens, Spottens, Höhnens der ganzen ihn umringenden Menscheit, und verdammete die Welt und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt (Ebr. 11, 7). So ging der erste große Abschnitt der Weltgeschichte zu Ende, und ein neuer Abschnitt begann, da Noah auf Ararat's Gipfel aus seiner Arche stieg. Aber ach, die Sünde war mit in die Arche hineingestiegen, und die Sünde stieg auch wieder mit heraus. Das bezeugete Gott selbst, da er sprach (1 Mos. 8, 21): „das Tichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Auch unter diesem neuen Geschlecht zeigt sich so- fort der Unterschied des gläubigen und des ungläubigen Menschen- herzens. Unmittelbar unter No ah's Söhnen beginnt wieder die alte Scheidung zwischen dem Gottesvolk des Sem, in dessen Hütten auch Japhet wohnen soll, und dem verfluchten Geschlecht Derer, die von Ham abstammen. Durch die Sündfluth ward in jeder Hinsicht eine völlige Umwand- lung auf der ganzen Erde hervorgebracht. Das Paradies versank; die Paradiesströme verschwanden oder nahinen vor den Wüsten, Step- pen und Morästen, die entstanden waren, einen andern Lauf; die ganze Oberfläche der Erde verwandelte sich. Nicht minder war in den Luft-

2. Abth. 2 - S. 11

1852 - Leipzig : Brandstetter
11 Der Knabe und das Nest. Knabe, ich bitt' dich so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an! O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder d'rin, Die werden erschrecken und ängstlich schrei». Wenn du schaust mit den großen Augen herein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen gern; Doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh', Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an: Hab' Dank, daß du ihnen kein Leid gethan. Hey. Die Menschen verachteten den Herrn vor der Sünd- flnth. Gott schob die Strafe 120 Jahre auf. Die Bosheit wuchs in der Zeit. Die Sündfluth kam nach der Frist. Der Herr sprach vorher mit Noah. Noah baute sogleich die Arche. Es regnete 40 Tage und 40 Nächte. Das Gewässer stand 150 Tage aus Erden. Gott gebot darnach den Gewässern. Die Fluthen verliefen sich alsbald. Noah war während der Sündfluth in der Arche. Nach der Fluch gedachte der Herr des Noah. Nach der Trübsal folgt die Freude. Freude empfängt der Fromme nach dem Tode. Alle Menschen sterben einmal. Gott lebt ewig. Er stirbt niemals. * * Wer von Gott das Herz abwendet, Und verläßt des Herrn Gebot: Ueber dessen Haupt entsendet Er Verderben, Noth und Tod. Wer jedoch in Treue wandelt, So wie Noah vor dem Herrn Und nach Gottes Willen handelt, Dem ist seine Hüls nicht fern.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 7

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. 7 A. Die Sündfluth und die Noachiten. §. 3. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, da- hingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung die beiden Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß diekainiten auf eine Verbindung mit den Sethi- ten ausgiengen, und diese, von jenen verführt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, da- mit er der Stammvater eines neuen Menschengeschlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen auf Gottes Geheiß in die Nettungsarche, und die Sündfluth bricht ein, durch welche alle übrigen Menschen ihren Untergang finden, und die Oberfläche der Erde eine völlig, veränderte Gestalt erhält. Vom armenischen Gebirge Ararat aus, wo Noah's Arche sich niederließ, mitten in einer großen Hochebene, gleichweit entfernt vom schwarzen wie vom kaspischen Meere, sollte das neue Menschengeschlecht sich auf der erneuerten Erde auöbreiten. Zunächst erneuert Gott seinen Bund mit Noah, gestat- tet zur Aufhülfe der durch die große Erdveränderung ge- schwächten Leibeskräfte den Genuß des Fleisches; und weil vorzüglich Kain's Mordthat in ihrer letzten Folge die Sünd- fluth herbeigeführt hatte, will Gott insbesondere das Leben des Menschen durch die auf absichtlichen Todtschlag gesetzte Todesstrafe geschützt wissen. Bei Gelegenheit der Erfindung der Weinbereitung, auf

4. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 8

1854 - Saalfeld : Riese
Gott. An die Stelle des erschlagenen Abel trat Seth und ward der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechts der Sethiten, der „Kinder Gottes," welches an dem bisherigen Wohnsitze bei dem ge- wohnten Hirtenleben , der Viehzucht und dem Ackerbau verblieb und bis zur Sündsluth zehn Glieder zählte, während Kain und seine Nachkommen, die Kainiten, fortan gegen Morgen im „Lande der Verbannung" wohnten, das Reich der Welt gründeten, Künste und Genüsse des Lebens erfanden, sich und ihre Vorfahren vergötterten. Kain erbaute seinem Sohne Hanoch die erste Stadt, wogegen Jabal das Nomadenleben aufbrachte. Jubal erfand die Mufik und Thubalkain die Zubereitung von Eisen und Erz. Bei dem langen Leben mußten die Menschen sich ungemein vermehren, aber in demselben Maße wuchs auch die Gottlosigkeit. Die Scthiten wa- ren das Salz der Erde; als aber auch unter sie (die „Kinder Gottes") das Verderben durch Heirathen mit kainitischen Weibern (den „Töchtern der Menschen") einriß, wurden Bosheit und Gewaltthätigkeit so allge- mein, daß nur noch Ein Mann erfunden ward, der den Glauben bewahrt hatte: Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. Diesem offenbarte Gott sei- nen Rathschluß, Alles von der Erde zu vertilgen: nur er sollte sich und die sieben Seelen seiner Familie und von allen Gattungen der Landthiere und der Vögel in die Arche retten, welche zu bauen er Anweisung erhielt. Ii. Das Menschengeschlecht nach der Sündfluth bis auf Abraham's Berufung (2100 v. Chr.). A. Entstehung d e r Sprachen und Völker. Was wir sodann in der heiligen Schrift von der großen Fluth lesen, die in Bezeihung auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Beziehung auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sint- fluth bezeichnet wird, von dem Manne, der sich aus derselben mittelst eines Schisses gerettet hat, das wird auch durch die Sagen von einer all- gemeinen Fluth bestätigt, welche fast durch alle Völker der alten und neuen Welt hindurchgehen. Aber am entschiedensten zeugt die Beschaffenheit un- serer Erdoberfläche selbst dafür, daß einst eine allgemeine Fluth unsere Erde überschwemmt habe. Die ganze Erde ist nämlich mit einer Erdschicht bedeckt, welche sich durch den Niederschlag einer allgemeinen und gewaltigen Fluth gebildet hat. In diesem Fluthlande finden sich unzählige Knochen und Zähne vorsündfluthlicher Thiere, zahllose Pflanzen und Bäume, welche die Fluth bedeckt, Felsblöcke und Gerölle, welche sie mit fortgerissen hat. _ Aus diesen vorweltlichen Ueberresten lassen sich deutlich die vor- und nachsündsluthliche Periode unterscheiden. Dabei ist es merkwürdig, daß, was fetzt nur in den heißen Ländern der Erde erzeugt wird, Palmen lind Elephanten in dem eisigen Sibirien ausgegraben werden. So hat Gott in die starren Felsen die Zeugnisse seiner Wahrheit lind Gerechtigkeit gegraben, und in der Schie- fertafel, auf welche jetzt ein Schulknabe schreibt, liegt vielleicht die Gräte eines Fisches, welcher dlirch die Sündfluth ums Leben gekommen ist. Nachdem die Friedensbotin mit dem Oelblatte das Aufhören der Fluth verkündet und Gott seinen Bund mit dem frommen Noah und seinen Söh-

5. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 362

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
362 Denkwürdigkeiten aus der Geschichte des Reiches Gottes auf Erden. I. Der alte Bund« „Ich will alte Geschichten cmssprcä'en, die wir gehöret haben und wisse», und die unsere Väter im« erzählet haben, daß wir cd nicht verhalten ,allen de» Mindern, die hernach kämmen, und verkündige» den Ruhm des Herrn und seine Macht und Wunder, die er gethan hat. Er richtete ein Zeugniß ans in Jak ab und gab ein Gesetz in Israel. das er unser» Vätern gebot zu lehren ihre Kinder, auf dah die Nachkommen lernten, und die Kinder, die noch sollten geboren werden, wenn sie auskäme», daß sie es auch ihren Kindern verkündigten, daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und vergäßen nicht der Thaten Gottes und seine Gebote hielte»!" x- ,,D aö Reich Gottes ist die in der alten Zeit vor Christo verheißene und in dem Volke Israel gegründete und vorgebildete, in der neuen Zeit durch Jesum Christum gekommene und vollendete Anstalt der Liebe Gottes zum Heil der Menschen." Die Geschichte dieser göttlichen Heilsanstalt beginnt mit der Schöpfung des Himmels und der Erde und des ersten Menschenpaars; und es sind seitdem ungefähr 6000 Jahre verflossen. Die ersten Menschen (Adam und Eva) lebten in der schönsten und fruchtbarsten Gegend Asiens, Eden oder Paradies genannt, wo die Erde von selbst eine Fülle der herrlichsten Früchte zur Nahrung für sie hervorbrachte. Beide waren nach dem Bilde Gottes geschaffen, unschuldig und ohne Sünde, begabt mit Vernunft und freiem Willen. Sie lebten in kindlichem Glauben und Wandel, in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Gott und in seliger Gemeinschaft mit ihm. Aber nicht lange dauerte dieser glükkselige Zustand. Bald wurden sie dem göttlichen Willen ungehorsam und ließen sich zum Unglauben und Abfall von Gott verleiten. Sie verloren das Ebenbild Gottes und die selige Gemeinschaft mit ihm, verfielen in die Gewalt der Sünde und des Todes, und mußten das Paradies mit dem Lcbcnsbaume verlassen. Dies ist der Sündenfall: Die Ursache alles menschlichen Verderbens und Elendes. Denn die Sünde ist der Leute Verderben und der Tod der Sünde Sold. Aber der barmherzige Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe. Darum gab er auch gleich nach dem Falle die trostreiche Verheißung: Einen zu senden, der der Schlange, dem M örde r un d Lüg ner v o m A„fang, den Kopf zertreten, Süud e und Tod über w i n d e n und die v e r lvrne Menschheit zur selig c n G otteö gemein schaft wieder zurükkführen solle. Dieser große Rathschluß ¿¡um Heil der ganzen Welt erforderte aber eine göttliche Erziehung und Vorbereitung des Menschengeschlechts. — Das Reich des Satans breitete sich nun immer mehr und mehr unter den Menschen aus. Sie wollten sich durch den Geist Gottes nicht mehr strafen lassen, wurden immer schlechter und gottloser und verfielen in völligen Unglauben. Gewalt, Lüge und Bosheit nahmen überhand. Die Warnungen der göttlichen Langmuth wurden verachtet. Darum ließ Gott endlich das verderbte Menschen- geschlecht durch die Sündfluth umkommen, nachdem es ungefähr 1600 Jahre gelebt hatte. Nur Noah und seine Söhne, Sem, Ham und Japhet nebst deren Frauen, rettete Gott. Sie wurden der Stamm eines neuen Menschen- geschlechts, und Gott veranstaltete durch die Vereitelung deö stolzen und thörichten Thurmbaueö zu Babel, daß sie und ihre Nachkommen sich auf der Erde zerstreuten und ausbreiteten, wodurch verschiedene Völker und Sprachen entstanden. Sem und sein Geschlecht, gesegnet vorn Vater, blieb imheimathslande, und Gott der Herr hat sich ihm nicht uubezeugt gelasstu. Japhets Nachkommen

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

7. Die Weltgeschichte - S. 22

1849 - Heidelberg : Winter
22 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Noalfls (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchem er den tröstenden Er- löser vom Erdfluche zu erblicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpser selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stamm- linien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, dahingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung beide Stammgeschlechter im Raume ein- ander so nahe brachte, daß die Kainiten auf eine Verbin- dung mit den Sethiten ausgingen, und diese, von jenen ver- führt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, damit er der Stammvater eines neuen Menschenge- schlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen (zusammen acht Menschenseelen) auf Gottes Geheiß in die Rettungsarche, welche zugleich die zur Erhaltung des Thiergeschlechts nöthigen Paare seiner H aupt gattungen aufnahm. Und nun brach jene große und allgemeine Fluth ein, die allem Leben der übrigen Menschen, so wie der übrigen Landthiere der Urperiode der Erde den Untergang brachte, und die in Bezug auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Bezug auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet wird.

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 9

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
2. Abschn. i. Kap. Gesch. bis auf die Sündfluth. 9 Zweyter Abschnitt. Begebenheiten des ersten Zeitraums. Erstes Kapitel. Geschichte bis auf die Sündfluth. I. d. W. i6$<s. (v. Chr. 2327. ) §. 1. Schöpfung. Sündenfall. 9?atur und Geschichte bieten uns Gründe dar, welche bewei- sen, daß die Erde nicht stets die jetzige Gestalt gehabt habe, und nicht immer von dem gegenwärtigen Menschengeschlechte sey bewohnt worden, aber etwas Gewisses läßt sich nicht angeben. Nach dem mosaischen Mythus schufen die Elohim die Erde nebst ihren Bewohnern in sechs Tagen. Adam und Eva, diestamm- ältern aller Menschen, waren nach ihrem Bilde geformt, hat- ten die Herrschaft über alle Thiere, und sollten stets in einem glücklichen Zustande im Paradiese leben. Sie verloren" dieses Glück, als sie, gegen den Befehl der Elohim, von der Frucht eines verbotenen Baumes aßen. Aus dem Paradiese verstoßen, wurden sie mit der Strafe zu sterben belegt, und das physische Nebel kam in die Welt; denn Adam zeugte Kinder, die ihm ähnlich waren. Die Erklärungen dieser Philosopheme haben sehr viele Hypothesen hervor gebracht. 2. Erste Geschichte der Menschen. Moses nennt uns drey von Adams Söhnen: Kain, Abel und Seth. Kain ermordete den Abel, und trennte sich deßwegen von seiner Familie. Von Seths Nachkommen nennt uns Moses nur die Linie, von welcher Noah abstammte. Die Familien- häupter derselben, welche Patriarchen vor der Sündfluth heißen, sind: Seth g. izo, st. 1042; Enos g. 2z5, st. 1140; Ke- nan g. Z25, st. 1235; Mehalaleel g. 395, st. 1290; Iared g. 460, st. 1422; Henoch g. 622; Methuselah g. 687, st. 1656; Lamech g. 879, st. 1656. 3. Sündfluth. Diemenschen fielen, nach der Darstellung der mosaischen Urkunden, in ein so tiefes Verderben, daß Gott beschloß, sie durch eine Ueberschwemmung zu vertilgen. Nur Noah und

9. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 15

1810 - Berlin : Hayn
15 Erster Zeitraum. Inhalt. Einleitung. — Ungewißheit über die Urzeit. — Was ge- lehrte und verständige Männer über die erste Bildung der Menschen und der Gesellschaft sagen. — Israelitische Schöpfungsgeschichte; Adam und Eva. — Der verbo- tene Baum im Paradiese. Verlust der Unsterblichkeit. — Kain, Abel, Sech; Kains sckeuslicher Brudermord. — Verbreitung der Menschen über die Erde. Erste Erfin- dungen. Städtebau u. s. w- — Die Sündfluth. Noah und seine Familie in der Arche. — Zweiter Zeitraum. (Von Noah bis Moses, vor Christi Geburt 2527 bis 153», oder vom Zahr der Welt 1657 - 2452.) Ende der Sündfluth; Noah, der erste Weinbauer. Als endlich die Gewässer wieder ganz verlaufen wa- ren ging Noah mit seinen Geretteten aus dem Schiffe, und dankte seinem Erhalter nach seiner Sitte, indem er ein Thier schlachtete und verbrannte, Gott zu Eh- ren: das hieß ein Brand-Opfer. Wahrend des Op- ferns entstand am Himmel ein herrlicher Regenbogen, Gott erschien dem Noah — wie die Dichtung sagt — und sprach: „Ich will keine Sündfluth mehr über die Erde gehen lassen, und dieser Regenbogen soll von nun an ein Zeichen seyn, daß ich den Menschen nicht zürne!" Und die Erhaltenen freueten sich der Huld ihres guten Vaters. Die Menschen pflanzten sich von neuem fort und fingen wieder an, sich über die benachbarten Theile der Erde, in Klein-Asien und in dem heutigen Indien, China und Persien, am Mittelländischen und Caspt, V

10. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 5

1869 - Langensalza : Beyer
5 abgesendete Tauben von der Abtrocknung des Landes überzeugt hatte. Zum Dank für seine Errettung baute Noah Gott einen Altar und zündete ein Brandopfer auf demselben an. Ein schöner Regenbogen erschien daranf am Himmel als Zeichen der gött- lichen Gnade; denn von nun an sollte keine Sündfluth mehr die Erde verderben*) (1. Mos. 8, 22). Noah wirkte bis in sein höchstes Alter durch Gerechtigkeit und Frömmigkeit, beson- ders auch durch die Verkündigung des göttlichen Gebotes, kein Menscheublut zu vergießen, sehr segensreich für die Menschen, die er auch im Acker- und Weinbau unterwies. (Vergl. über ihn: 1. Mos. 5, 29, 32 und Kap. 6 bis Kap. 9). Die Nachkom- men Noahs wurden nach und nach ein großes Volk und breiteten sich vom Ararat nach dem Tieflande des Euphrat und Tigris hin immer weiter auf Erden aus. Die Abkömmlinge sei- nes ältesten Sohnes Sem (— Ruhm) blieben in Asien; die des Ja ph et ( — Ansbreiter) bevölkerten Europa und die seines jüngsten Sohnes Ham (auch Cham — Schwärze) nahmen in Afrika ihren Sitz, und darum gilt Letzterer als der Stamm- vater der Schwarzen. Einer von Ham's Nachkommen war Nimrod, Stifter des babylonischen Reiches. In der heiligen Schrift (1. Mos. 10, 9) wird er ein gewal- tiger Jäger vor dem Herrn genannt. In diesem Sinne wird sein Name auch heute noch sprüchwörtlich gebraucht. Die Sündfluth und Noah. I. Mos. 6 — 8. Es wählt sich Noahs reines Haus Der Herr zu seinen Kindern aus, Weil Er in schrecklichen Gerichten Die Sünder alle will vernichten. Jndeß, verzehrt von Wasserschlünden, Den grausen Tod die Bösen finden, *) Der Regenbogen ist, wie wir wissen, eine ganz natürliche Erscheinung, die vom Anfänge der Welt stattgefunden haben muß, nicht erst zur Zeit der Sündfluth eingetreten sein kann. Moses will daher wohl nicht sagen, daß Gott den Regenbogen zu dieser Zeit erst habe ent- stehen lassen; sondern nur, daß Er verlangt habe, man solle ihn von da an als ein „Zeichen Seiner Gnade" betrachten.

11. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

12. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 50

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
50 Erkenntniß von ihm erhalten haben. Nein! er zeigte sich dem Adam, indem er zu ihm sprach: „Siche, ich bin cö, der dir diese fruchtbaren Bäume zu dei- ner Speise gegeben hat." So lernten die Menschen durch «nmittelbare Mittheilung Gottes, die man Offenbarung nennt, ihn als ihren Schöpfer und als den Schöpfer alles dessen, was da ist, kennen. Bald ans diese erste Erkenntniß von Gott folgte das Gebot: „Von dem Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses sollst du nicht essen," und die Drohung wurde hinzugefügt: „Denn welches Tages dn davon issest, sollst du des Todes sterben." So wußten sie also auch, daß Gott ihr Herr sei, und sie strafen werde, wenn sie sein Gesetz überträten. Sie hatten nun den Lockungen der sinnlichen Lust und den Reizungen eines Ver- suchers llllter der Gestalt einer Schlange widerstehen sollen. Aber sic gaben nach und sündigten. Furcht vor der göttlichen Strafe, Scham und Rene über ihr Vergehen waren die ersten traurigen Folgen ihrer Uebcrtrctnug, aber keineswegs die einzigen. Sie wurden aus dem Paradiese verbannt, muß- ten im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot essen, und hatten immerwährend mit den Beschwerden dcö Lebens zu kämpfen, immer auf's »ene mit dem Reiz der Sünde zu ringen. So kamen die Menschen zu der wichtigen Wahrheit, daß Gott das Böse nicht ungestraft läßt. Bald nach dem Sündensalle kam die Verehrung Gottes durch Opfer auf, und selbst eine Art gemeinschaftlichen Gottcsdien- stes fand sehr früh statt. Sogar eine Ahnung von der Unsterb- lichkeit der ^>cele scheint man sehr bald empfunden zu haben. Die Hinwegnahme des frommen Hciioeh wurde als ein Zeichen des göttlichen Wohlwollens betrachtet; man lebte dcö Glaubens, Gott habe ihn zur Beloh- nung für ein tugendhaftes Leben in den Himmel versetzt. Aus diesen Punkten war die einfache Religion der Stammväter des Men- schengeschlechts zusammengesetzt. Weil nun diese Stammväter auch mit einem fremden Worte Patriarchen genannt werden, so nennt man die Religion welche sie hatten, die patriarchalische. Mit der Vermehrung der Menschen auf Erden nabni das Sittenverderbuiß immer mehr zu, so daß zuletzt das ganze lasterhafte Geschlecht, mit Ausnahme des frommen Noah und seiner Familie, durch die Sündfluth von der Erde ver- tilgt wurde. Unter den Nachkommen Noah's wurde dieser schreckliche Beweis der göttlichen Gerechtigkeit sehr bald vergessen, ein neues Laster, die Abgöt- terei und Vielgötterei kam auf und verbreitete sich sehr bald in furcht- barem Grade. Nur wenige unter den Frömmsten und Besten waren im Stande, dem Alles mit sich fortreißenden Strome der Verführung zu Widerstehen. Diese hielten fest an der patriarchalischen Rcligipn,' die andern, welche mehrere Götter verehrten, nannte man Heiden. Einer der frömmsten Mensche», welche je gelebt haben, war Abraham. Damit der Glaube an Einen Gott nicht ganz unter den Menschen aufhöre, wurde ihm der Befehl von Gott ertheilt, sein Vaterland zu verlasse» und in ein anderes Land zu ziehen, welches Gott ihm zeigen wolle. Getrost ließ er Freunde und Verwandte daheim lind wanderte dem Lande Canaan zu. Hier wurde ihm die Verheißung: ^ D u r ch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde. — Abrahams Nachkommen wuchsen in Egypten zu einem bedeutenden Volke an. Abgesondert von den Einwohnern des Landes, hatten sie bisher den Glauben an Einen Gott li»tcr sich bewahrt. Aber, gereizt durch den Glanz des egyptischcn Götzendienstes und muthlos ge- macht durch barbarische Behandlung, ncigteit sie sich schon zum Abfall, als Moses unter ihnen als Retter und Wicdcrhersteller ihrer Religion aufstand. — Göttliche Fügung rettete dcil Knaben vom Tode; göttliche Weisheit führte ihn an den Höf dcö ägyptischen Königs, leitete ihn zu plncin weife» Wüsten-

13. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 4

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
4 Von den tret Söhnen Lamechs, bei zuerst zwei Weiber nahn', erfand Sabal die Zelte, Siibal musikalische Instrumente, Thubal - . f a i ii die Bearbeitung der Ai età li e. Die Nachkommen eines anberen Lohnes des ersten Menschenpaares, des Seth, heißen „die Kinder Gottes/ Sie führten anfänglich ein Gott wohlgefälliges Leben. Durch Vermischung mit den Kainiten und Bekanntschaft mit ihren das Leben aus Erben verschönernden Erfinduu- gen verfielen auch sie in Sunde. Immer kleiner wurde die Zahl derer, die den Namen Gottes kannten und predigten, wie Enos that. Die b. Schrift nennt uns die Namen der frommen Stammhänpter dieser er- sten 1700 Jahre bis aus Noah, der zulegt allein noch m Gott wohl- gefälliges Leben führte. 8- 6. Siiiidfluth und Noacbiden. Dein Noah verkündete Gott seinen Wi>lleu, das verderbte Geschlecht durch eine große Auth von der Erde zu vertilgen und ihn allein übrig zu lassen als Stammvater eines neuen Menschengeschlechts. Die Sündfluth brach herein, bedeckte die Erde bis zu den höch- sten Spitzen, vertilgte Menschen und Thiere und veränderte die Oberfläche der Erde. Nur Noah mit seinen drei Söhnen Sem, H a m und I a p he t ward in der Arche erhalten mit den Thieren, die er auf Gottes Befehl in derselben ansgenom'.nen hatte. Ans dem Gebirge Ararat in Ar- menien ließ sich die Arche nieder ini I. 2300 v. Ehr. Geburt. Noah empfing den neuen Bund Gottes mit den Menschen, und zum Zeichen des Friedens erschien der Regenbogen Den Menschen wird der Genuß des Fleisches erlaubt; auf Mord wird Todesstrafe gesetzt. Noah pflanzte den Weinstock und genoß sein Gewächs. In Folge der verletzten Ehr- furcht gegen den Vater spricht Noah einen prophetischen Fluch gegen seinen Sohn Ham, so wie den Segen über Sem und Japhet ans. Auf Harns Nachkommen, die sich hauptsächlich in Afrika ausbreiteten, ruht bis heute der Fluch geistiger und leiblicher Knechtschaft. In Sems G-e- schlecht, das in Asien blieb, erhielt sich die Erkenntniß des wahren Gottes. Japhets Nackkommen, in Asien und Europa, wurden endlich nach lan- ger Abirrung von Gott in die Hütten Sems zugelassen, d. h. in den Bund Gottes wieder aufgenommen. Aber gar bald erlosch auch bei den Nachkomnien Noahs das An- denken an die Strafgerichte Gottes, und sie beschlossen gegen den Willen Gottes, daß sie sich über die ganze Erde verbreiten sollten, im Lande

14. Lehrstufe 2 - S. 90

1863 - Leipzig : Teubner
Spechte, Drosseln, Flußadler, virginische Schuhn, Schleiereulen, Habichte, Falken, schöne brasilianische Urubitinga, Aura, zahlreiche Wasservögel u. v. a. 5) Im bolivianisch-chilenischen noch wenig bekannten Reiche (auf den Anden) leben Vicnnna, Guanaco (und Alpaco) wild, des Llama gezähmt, Condore u. a. 6) Im südamerikanischen Reiche zwischen dem 30. südlichen Parallel und dem Cap Horn leben von den Sängethieren: wilde Pferde und Ochsen, mehrere Nager, z. B. die Viscache und die Chinchilla; antarktische und chileiüsche Füchse; von Vögeln der Nandu, der patagonische Pinguin, mehre Sturmvögel, z. B. der Flaumtaucher, u. v. a. Zweiter Theil. Allgemeine politische Erdkunde. 8. 186. Erklärung und Übersicht. Die allgemeine politische Erdkunde macht uns niit den Menschen, den Bewoh- nern der Erde im allgemeinen oder insofern bekannt, als sie ein zusammengehören- des Ganze bilden und besteht l) ans der geographischen Menschen- und Völker-, so wie 2) aus der Staatenkunde. Erste Abtheilung. Allgemeine geographische Menschen- und Völkerkunde. 8. 187. Übersicht. Die allgemeine geographische Menschen- und Völkerkunde handelt 1) von dem Ursprünge, der Urheimat, Verbreitung und Anzahl der Menschen; 2) von den Menschen-, 3) von den Völkerstänimen, 4) von der Lebensweise imb Cultur und 5) von den Religionen. Erster Abschnitt. Von dem Ursprünge, der Urheimat, Verbreitung und Anzahl der Menschen. §. 188. Ursprung der Menschen. Nach der mosaischen Urkunde hat Gott die Menschen nach seinem Bilde erschaffen und zwar nur ein Paar, von dem also alle Erdbewohner abstammen. Sagen und Dichtungen anderer Völker. Deucalion und Pyrrha. Pro- metheus. 8. 189. Urheimat der Menschen; die große Fluth. Die mosaische Urkunde läßt Gott die Menschen im Paradiese, im westl. Asien, wo 4 große Ströme ihre Quellen haben — vielleicht auf dem armenischen Hochlande — erschaffen. Die Sündfluth. Nach derselben steigt Noah vom Berge Ararat in Armenien herab. Sicher ist die Urheimat der Menschen auf Hoch- ländern zu suchen, weil diese nach den Revolutionen und Überschwemmungen der Erde am frühesten trocken gelegt und bewohnbar wurden, aber nur auf solchen, die ein mildes Klima und zugleich Pflanzen und Thiere in hinreichen- der Fülle haben, um das Leben der Menschen zu erhalten. Die kretische Sage setzt die ersten Menschen nach Kreta, wo Jupiter ge- boren wurde; die argivische nach Argos (Jnachus u. Phoronens); die attische nach Attika (Ogyges); die arkadische die Proselenen Pelasgos, Lykaon, Kallisto nach Arkadien. Nach der Fluth begründet Arkas die Cultur. — Deucalion und Pyrrha steigen von: Parnaß in Phokis herab. Der Chaldäer Pisnthros (Tauben). Der Inder Menu Waiwaswata. Der Perser Uao. Alle Völker haben die Sage von einer großen Fluth.

15. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 56

1861 - Stuttgart : Hallberger
56 und auf der Erde verbreiteten, sie auch immer schlimmer wurdet^ so, daß Gott endlich Alle, mit Ausnahme des gerechten Noah, von der Erde zu vertilgen beschloß, was auch durch eine große Ueber- schwemmung, die Sündfluth, geschah. Ueber dies Ereigniß stimmen die Sagen vieler Völker, selbst der Indianer in Amerika, überein. Noah hatte sich und die Seinigen, sowie ein Paar von jeder Gattung der Thiere durch die Erbauung eines großen Schiffes, Arche genannt, gerettet, indem er dasselbe beim Beginne der Fluth bestieg, wie ihm Gott befohlen hatte. Nachdem das Wasser, welches die höchsten Berge 15 Ellen hoch bedeckt hatte, wieder gefallen und die Erde trocken geworden war, zog Noah mit den Seinigen vom Gebirge Ararat in Arme- nien, wo die Arche stehen blieb, an den untern Euphrat, in das weidenreiche Babylonien hinab. — Da sich die Menschen aber bald wieder sehr vermehrten, so wurden sie hierdurch genöthigt, sich wei- ter zu zerstreuen. Um aber ihre erste Heimat immer wieder finden zu können, wollten sie zuvor einen Thurm bauen, der überall ge- sehen werden könnte und ihnen zum Vereinigungspunkte dienen sollte. Durch die Sprachverwirrung, welche Gott unter ihnen entstehen ließ, wurde das thörichte Unternehmen vereitelt, und die Menschen zer- streuten sich und bevölkerten nach und nach alle Gegenden der Erde. In der Folge traten die Menschen in größere Gesellschaften zusammen, wählten sich ein gemeinschaftliches Oberhaupt und bilde- ten endlich Staaten und Reiche, die wir in Folgendem näher kennen lernen wollen. Asiatische Völker. 1. Die Indier und Chinesen. Die Indier waren dem ursprünglichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen den Flüssen Indus und Ganges am näch- sten geblieben. Sie waren von jeher in gewisse Volksklassen oder Kosten getheilt, nämlich 1) in Priester und Gelehrte; 2) in Krie- ger; 3) in Kaufleute und Ackerbauer; 4) in Handwerker und Die- nende. Außer diesen giebt es jetzt noch eine fünfte, von allen Menschen gemiedene und verachtete Klasse, die Paria's, die nicht einmal bei den andern Menschen wohnen dürfen, weil diese glauben, daß sie dadurch entehrt wären. Dieses Kastenwesen, wonach der Sohn immer den Stand und Beruf seines Vaters auch zu dem seinigen machen muß, gleichviel ob er Lust und Fähigkeiten dazu besitzt, oder nicht, hat von jeher die Fortschritte der Kultur in diesem Lande ge- hindert, und die Indier sind darum, obgleich reich an Gebiet und Bewohnern, zu einem Volke herabgesunken, das keine große Bedeut

16. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 2

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 2 — vergingen sie sich durch Ungehorsam gegen Gott und wurden zur Strafe aus dem Paradiese entfernt. Wir wissen, wie Neid und Haß den Kain soweit hinriß, an dem frommen Abel den Brudermord zu begehen; wie sich die Menschen immer weiter ausbreiteten, daß sie aber auch immer böser und gottloser wurden, so daß Gott endlich beschloß, das sündige Menschengeschlecht bis auf die fromme Familie des Noah von der Welt zu vertilgen, was durch die Süudfluth geschah. So wurde Noah der zweite Stammvater der Menschen, und seine Söhne: Sem, Ham und Japhet Väter neuer Geschlechter. Nachdem die Erde nach der Sündfluth wieder trocken war, zog Noah mit den Seinen von dem Gebirge Ararat in Armenien, wo die Arche stehen geblieben, an den Euphrat in das weidenreiche Babylon. Die Beobachtung der Natur, theils Noth, theils Zufall führte schon frühzeitig die Menschen auf Erfindungen. So mögen sie gar manchmal in die Nothwendigkeit versetzt worden sein, sich gegen wilde Thiere vertheidigen zu müssen, wozu sie Waffen nöthig hatten. Sie gebrauchten dieselben aber nicht blos zur Vertheidigung, sondern auch zur Erlegung der Thiere für ihre Nahrung, und so wurden die Menschen schon in der frühesten Zeit Jäger. Bald entdeckten sie auch, daß viele Thiere sich leicht an den Menschen gewöhnen; es war daher natürlich, daß sie diese Thiere zähmten und, um ihnen ans leichte Weise Nahrung zu verschaffen, auf die Weide trieben, und so entstand das Hirtenleben und die Viehzucht. So lange die Menschen sich mit Jagd und Viehzucht beschäftigten, wohnten sie getrennt in Hohlen und Hütten, und erst als sie durch das Ausfallen und Wiederaufgehen verschiedenen Samens auf die Erfindung, des Ackerbaues kamen, lebten sie mehr in Gemeinschaft, bauten festere Wohnungen, und es entstand das Familienleben. Hier war nun der Hausvater das Oberhaupt, dem alle Glieder seines Geschlechtes zu gehorchen hatten, und solche Familienväter nannte man Patriarchen. Wie Gott den Menschen in der Erfindung der zum Leben nöthigsten Dinge zu Hilfe kam, so führte er sie auch selbst zum Glauben und zur Verehrung eines einzigen Gottes — Gott offenbarte sich ihnen. Bald erkannten die Menschen durch den Sündenfall, daß Gott nur das Gute lieb habe, und hatten sie Böses gethan, so dachten sie deshalb darauf, sich wieder mit Gott zu versöhnen durch Darbringung sinnlicher Gegenstände, und aus diese Weise entstand das Opfer. Die heilige Schrift erzählt uns weiter, daß sich die Menschen nach der Sündfluth bald wieder so vermehrten, daß sie sich von selbst genöthigt sahen, immer größere Länderstrecken einzunehmen. Um aber die alte Heimat wieder finden zu können, wollten sie einen Thurm bauen, der nach allen Seiten hin gesehen werden könnte, welches thörichte Unternehmen aber Gott durch die Sprachverwirrung vereitelte. Sie zerstreuten sich nun nach allen Gegenden hin, schlossen sich überall in größeren Gesellschaften eng aneinander an, wählten sich ein Oberhaupt und bildeten Völker und Staaten, welche uns die Geschichte näher kennen lehren soll.

17. Bd. 1 - S. 9

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 5. Die Sündfluth. 9 welche das erste Menschengeschlecht untergegangen und bei der nur etliche Menschen wunderbar erhalten worden, die das Geschlecht fortgepflanzt hätten. Nur daß sie andere Namen machen. Bei den alten Griechen ist aus dem Noah ein „Deukalion," bei den Kelten ein „Dwi- wan" geworden; bei den Indern heißt er „Menu," bet den Chinesen „Fohi" rc. Aber auch die Erde selbst gibt ein augenfälliges Zeugniß für die Wahrhaf- tigkeit der Schrifterzählung; denn man findet in allen Theilen derselben die Spuren einer durch Wasser unter- gegangenen Borwelt, unter Geröll- und Kieslagern, so wie in den Höhlen der Berge eine Menge Ueberreste von Thieren. 150 Tage standen die Wasser über der Erde; da ge- dachte Gott an Noah und ließ sie fallen. Die Arche ließ sich auf den Berg Ararat (im heutigen Armenien) nieder, der noch heutzutage einer der höchsten Berge der Erde ist, denn er steigt auf einer Hochebene von nahe an 3000 Fuß über dem Meeresspiegel noch über 16,000 Fuß empor; und er steht „inselhaft," abgesondert von andern Bergen und Gebirgen, in einsamer Majestät. Allmählig sahen auch die Spitzen der andern Berge hervor. Und das Gewässer verlief sich immer mehr von der Erde. Schon grünt sie wieder, daß Noahs andere ausgelassene Taube ihm ein Oelblatt bringen kann. Als aber die Erde ganz trocken geworden war, gieng Noah auf Got- tes Befehl aus dem Kasten und die Seinen, und alle Thiere giengen heraus Paar und Paar. Wie mochte das Angesicht der Erde verändert, wie mochte sie so öd und leer gegen vorhin seyn! Aber der errettete Fromme baute dem Herrn einen Altar und opferte Ihm ein Dankopfer. Und der Herr hatte Wohlgefallen daran und segnete die Menschen auf's Neue, daß sie fruchtbar seyn und sich mehren und die Erde erfüllen sollten. Und Gott richtete mit ihnen und ihrem Samen nach ihnen einen Bund der Gnade und Verschonung auf, daß hinfort keine Sündfluth die Erde verderben sollte,

18. Bd. 1 - S. 7

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Adams zweierlei Nachkommen. 7 lange Zeit. Diese sind, sammt denen, welche von den andern Kindern Adams sich zu ihnen thaten, „die Kin- der Gottes" genannt. Die Hauptlinie über Seth lauft also fort: (Adam, Seth). Enos, Ken an, Maha- laleel, Ja red, He noch, Methusalah, Lamech, Noah. Sie lebten nach unserm Maße lang auf Erden; denn sie waren ursprünglich zur Unsterblichkeit geschaffen; Adam wurde 934 Jahre alt, Jared 962 und Methusa- lah 969. Dieser lebte noch 243, Noahs Vater Lamech noch 56 Jahre mit Adam zusammen. So lebten, wie Luther sagt, die lieben alten Däter untereinander in Ver- stand, Weisheit und voll Geistes, und erzählte einer dem andern die Thaten des Schöpfers und die Herrlichkeit des Paradieses, und weinten miteinander um das Ver- lorene, und freuten sich des perheißenen Samens, der es wiederbringen sollte, und sahen mit Verlangen und Sehn- sucht nach ihm aus. Sie predigten auch von des Herrn Namen, daß sich Alle zu Ihm kehren möchten. Aber Kains Nachkommen wollten nichts von dem Herrn wissen und fürchteten Ihn nicht; und sie mit Allen, die ihnen glichen, sind „die Kinder der Menschen" genannt. Doch gab es kluge Leute unter ihnen, erfind- sam in mancherlei Kunst. Jubal erfand Saiten- und Blasinstrumente, und ist also der erste Musikus; Thu- balkain arbeitete künstlich in Erz- und Eisenwerk und kann der Urmeister der Eisen- und Kupferschmiede genannt werden. Aber die Kinder Gottes hielten sich von den Kindern der Menschen geschieden. 8 5. Die Sündfluth. Endlich jedoch, als sich die Menschen sehr zu mehren begannen, vermischten sich die Kinder Gottes mit den Kindern der Menschen, von der Schönheit ihrer Töchter verleitet, die sie zu Weibern nahmen; und jetzt ward die Gottlosigkeit allgemein. Sie glaubten nicht mehr

19. Das vierte Schuljahr - S. 132

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
132 und Winter, Tag und Nacht. Und segnete Noah und seine Söhne und sprach: Füllet die Erde und machet sie euch Unterthan. Euer Furcht und Schrecken sei über alle Tiere auf Erden. Alles, was sich reget, das sei eure Speise. Wer Menschenblnt vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden: denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Weiter sagte Gott: Siehe, ich richte einen Bund mit euch auf, daß hinfort keine Sündflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe. Meinen Bogen habe ich gesetzt zum Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, daß ich die Wolken über die Erde führe, so soll mau meinen Bogen sehen in den Wolken. Vertiefung. I. Das tiefe Verderben der Menschheit. Adams und Evas Nachkommen breiteten sich immer mehr und weiter aus, so daß gar bald ein großer Teil der Erde mit Menschen bewohnt war. Mit ihnen zugleich aber hatte auch die Sünde in er- schreckender Weise zugenommen. An welchem Manne haben wir schon eine der schwersten Sünden kennen gelernt? An Kain. So wie Kain wandelten auch seine Nachkommen auf bösen Wegen. Adam und Eva hatten unter ihren späteren Kindern einen Sohn mit Namen Seth. Von dem stammen die Sethiten ab, unter denen es viele fromme Menschen gab. Wie nennt man wohl Kains Nachkommen? Die Kainiten. Welche beiden Geschlechter lebten also aus Erden? Kainiten und Sethiten. Was habe ich euch über das Leben derselben gesagt? Erstere böse, letztere fromm. — Im Laufe der Zeit aber verbreitete sich die Sünde auch auf die Sethiten, so daß der Abfall der Menschen von Gott immer allgemeiner wurde. Wie klagt der Herr über das tiefe Verderben? „Meinen Geist nicht mehr strafen lassen." Worin zeigt sich Gottes Güte und Langmut mit den Menschen? 120 Jahre Frist. Wozu gab er ihnen diese Gnadenzeit? Buße, Umkehr. Doch Gottes Güte war vergeblich. Welches Urteil spricht der Herr danach über die Menschen aus? „Das Dichten und Trachten . . . ." Was meint der Herr mit dem Dichten und Trachten der Menschen? Ihr Sinnen, Denken, Streben. Wen vergaßen sie in ihrem bösen Sinne? Gott. Wonach trachteten sie wohl? Nach irdischen Freuden und welt- lichen Lüsten. Wessen Willen verachteten sie dabei? Gottes Willen. So hatte die Sünde volle Herrschaft über den Menschen erlangt, während das Göttliche, das der Herr bei der Er- schaffung in des Menschen Wesen gelegt hatte, gänzlich verloren ge- gangen war. Was empfand darüber der Herr? Bekümmernis.

20. Das vierte Schuljahr - S. 140

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
140 Anwendung. 1. In unserer Geschichte haben wir gesehen, wie die gesamte Menschheit den Willen Gottes und seine Gebote verachteten. In welchen Worten der Geschichte ist von dem Ungehorsam die Rede? „Menschen meinen Geist .... lassen." Wie verhielten sich die Gott- losen dem frommen Noah gegenüber? Wen verspotteten sie damit zu- gleich? Gott. Umsonst drohte und warnte derselbe, doch sie glaub- ten nicht, daß er die Macht habe, seine Drohungen zu er- füllen. Endlich aber zeigte sich, daß dieser Glaube der Menschen ein falscher, irrtümlicher war. Was ernteten sie für die Verspottung Gottes? Strafe, Verderben. — Auch unter uns giebt es gar viele Menschen, die Gottes Drohung, wie er sie im Beschluß der heiligen zehn Gebote ausspricht, für nichts achten und darüber spotten; denn in vielen Fällen läßt der Herr die Sünder vor unsern Augen schein- bar unbestraft. Die Geschichte von der Sündflut aber zeigt uns, daß der Herr unser Gott ein starker Gott ist, der in kurzer Zeit ein ganzes Menschengeschlecht vernichten kann. Darum merkt: „Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten." 2. Wieviel Zeit gab Gott der Herr den Menschen, ehe er sie ver- darb? 120 Jahre. Was erzeigte der Herr den Menschen damit? Geduld, Langmut. Wozu sollen die Menschen diese Zeit der Lang- mut benutzen? Umkehr, Buße. — Auch heute betrübt die zunehmende Sündhaftigkeit der Menschen Gottes heiliges Herz. Dennoch gewährt er auch uns eine Gnadenfrist. Noch heute erfüllt der Herr sein Ver- sprechen, nach welchem er Samen und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht in stetem Wechsel folgen läßt, obgleich er uns nach seiner Gerechtigkeit mit schweren Strafen heimsuchen könnte. — Wollen auch wir, wie die Menschen zur Zeit der Sündflut diese Güte Gottes verachten und dadurch Gottes Zorn auf uns laden? Gewiß nicht. Vielmehr wollen wir, wie es Noah auch gethan hat, Gott um Vergebung unserer Sünde bitten, umkehren von bösen Wegen. Buße thun. Darum merken wir uns heute ein zweites Wort der heiligen Schrift: „Verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet? 3. Trotz aller Versuchungen, die an Noah herantraten, blieb er fest im Glauben und Gehorsam an Gott. Er wußte und glaubte ganz bestimmt zweierlei: a) Gott straft die Sünder, b) er belohnt die Guten.