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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 102

1859 - Lübeck : Rohden
102 Ix. §. 3. Subentrimi und Pavfwmus. oberte das lydische Reich in Klein-Asien mit der Hauptstadt Sardes, und nahm den dort herrschenden reichen König Crösus gefangen. Alö aber Darins schon nach zwei Jahren gestorben war, folgte Cores ihm ruhig auf dem Thron des Gesammtreichs und übernahm die Herrschaft über das ganze asiatische Weltreich, welches von nun an das persische, oder medisch-persische hieß. Die Erzählung des griechischen Geschichtschreibers H erod ot, daß Cyrus (Cores) ein Enkel des Astyages gewesen sei und, gegendessen Willen am Leben erhalten und auferzogen, endlich an der Spitze der Perser, denen er väterlicherseits angehörte, den Großvater vom Throne gestürzt habe, ist längst als eine Dichtung anerkannt. Ob Cores überhaupt mit dem medischen Königshause verwandt war, ist minde- stens zweifelhaft. Eben so zweifelhaft ist es, ob Cores das lydische Reich erst dann eroberte, als er Alleinherrscher war, oder schon als er die Herrschaft noch mit Astyages und mit Darius theilte, also noch vor Babylons Eroberung. Das Alles ist ziemlich unwesentlich. Se- hen wir uns lieber nach dem persönlichen Verhältniß dieser Fürsten zu den Juden um. Da berichtet uns die heilige Geschichte sehr ein- gehend über die Stellung des Darius zum Daniel (Dan. 6). Da- rius zieht sofort den unter den letzten babylonischen Herrschern fast in Vergessenheit gerathenen Daniel wieder hervor und erhebt ihn zu den höchsten Staatswürden. Aber träge und unselbständig, wie er uns von den heidnischen Schriftstellern geschildert wird, läßt er sich durch die Neider des Daniel bewegen, ihn um seines Gottesdienstes willen zu strafen und den Löwen vorzuwerfen. Da er aber glänzend gerechtfertigt wieder aus der Löwengrube hervorgezogen wird, so läßt Darius, eben so wie ein Vierteljahrhundert früher Nebucadnezar ein Edict auögehen, daß Jedermann im ganzen Königreich den Gott Daniel's fürchten und scheuen soll (Dan. 6, 25 ff.). Also schon wieder ein Verkündiger des großen Namens, ein Weltmvnarch, der der ganzen ihm untergebenen Heidenwelt die großen Eigenschaften des lebendigen Gottes bekannt macht. Da ist ja kein Zweifel, daß auch die gefangenen Juden eine freundlichere Behandlung erfuhren, und desto mehr Freudigkeit gewannen, auch selber Zeugniß abzulegen von der Macht und Herrlichkeit ihres Gottes, der solche Ehre eingelegt hatte unter den Heiden. Da werden auch manche fromme Seelen ihre Häupter emporgehoben und wie Daniel (9, 2) aus die Zahl der von Jeremiaö verkündigten Jahre gemerkt haben, die nun eben ablaufen sollten, und ihre Sünden bekannt, und geglaubt haben, daß sich ihre Erlösung nahete. §. 13. Judenthum und Parsismus. Waö Darius begonnen hatte, setzte Cores mit der ihm eig- nen Entschiedenheit und durchgreifendem Wesen weiter fort. Er ließ

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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 101

1859 - Lübeck : Rohden
Ix. §. 2. Darius und Cores der Knecht Gottes. 101 Annahme),ist aus dieser Gefangenschaft, in die er zugleich mit Daniel geschleppt war, wieder befreit und nach Jerusalem zurückgeführt wor- den, nachdem man sich seiner Treue gegen die Chaldäer hinlänglich versichert zu haben glaubte. Aber er war und blieb babylonischer Va- sall, eben so wie seine Nachfolger Jechonja und Zevekia. Die Selbständigkeit des Gottesvolks hatte bereits aufgehört, die Gefangen- schaft hatte begonnen. Das Ende dieser Gefangenschaft fällt also in das Jahr 536, da der Perserkönig Cores, der Bezwinger Babylon's, die Erlaubniß zur Rückkehr nach Jerusalem gab. §. 2. Darius und Cores der Knecht Gottes. Der von Jesaja geweissagte Perserkönig Cores war aber nicht der unmittelbare Nachfolger der babylonischen Dynastie, son- dern für zwei Jahr tritt noch ein anderer Monarch in die Reihe zwi- schen den babylonischen und persischen Königen ein, nämlich Darius der Meder (Dan. 5, 31. 6,1 ff.), der ein Sohn des Ah aöverus aus medischem Stamm genannt wird (Dan. 9, 1. 11, 1). In welchem Verhältniß Cores zu diesem Darius, und Darius zu den frü- heren modischen Königen gestanden, meldet uns die heilige Schrift nicht, und die alten heidnischen Schriftsteller sind darüber sehr unklar, und scheinen zum Theil mehr Dichtung als Wahrheit zu geben. Nach der Vergleichung aller Quellen scheint sich als das Wahrscheinlichste zu ergeben, daß unter der Regierung des letzten Mederkönigs Astya- ges dessen Satrap oder Unterkönig in der Provinz Persis am per- sischen Meerbusen, nämlich eben unser Cores, sich wenn nicht un- abhängig, doch dem Mederkönig so furchtbar oder so werth machte, daß er ihm seine Tochter (oder Enkelin) zum Weibe gab, ihn als unabhängigen Fürsten von Persien und als Bundesgenossen anerkannte, und ihm auch auf die Leitung der modischen Angelegenheiten bedeu- tenden Einfluß verstattete. Diese Stellung behielt Cores auch, als nach dem Tode des Astyages dessen schon alternder Sohn Da- rius (oder Kyarares Ii.) die Regierung übernahm*). Im Bunde mit ihm gewann Cores die Stadt Babylon, wandte sich aber dann, während Darius die Angelegenheiten des eroberten ba- bylonischen Reiches ordnete, zunächst nach anderen Gegenden und er- •) Die neueste Ansicht ist, daß Darius und Afty ag e s dieselbe Person sei, der- selbe habe schon nach Evilmerodach's (Belsazar's) Tode das Reich Babel eingenommen, aber durch Untcrkönige verwalten lassen, die sich beini Tode des Darius wieder unabhängig gemacht. Cores habe, nach dem Sturz der medischen Dynastie 558 und nach glücklicher Beendigung des lydischen Krieges 547, endlich auch Babel nach mehrjähriger Belagerung erobert 538 (536).

2. Geschichte des Altertums - S. 16

1892 - München [u.a.] : Franz
16 Die Meder und Perser. teilten es 606 so, daß die medische Herrschaft bis an den Halys in Kleinasien ausgedehnt wurde. Jenseit desselben bis zum ägäischen Meer bestand schon vorher das Reich der Lyder. Es gab also seit 600 v. Chr. in Vorderasien drei Hauptreiche: das lydische vom ägäischen Meer bis zum Halys, das medische vom Halys bis zum Indus und das babylonische vom Mittelmcer bis zum Tigris. Zum medischen Reich gehörten auch die nordöstlich vorn persischen Golf wohnenden Perser, über die ein einheimisches Herrschergeschlecht unter der Oberhoheit der medischen Könige gebot. Der berühmteste Cyrus 558. aus dieser Familie, Cyrus, machte sich und sein Volk jedoch selbständig, indem er den letzten König der Meder, Astyages, bei Pasar-gadä 558 v. Chr. besiegte und gefangen nahm. So trat an die Stelle des bisherigen medischen Reiches ein persisches, zunächst in denselben Grenzen wie das erstere. Aber Cyrus (558—529) erweiterte dasselbe so, daß das persische Reich gegen Ende seiner Regierung ganz Vorderasien mit Ausnahme von Arabien umfaßte und das mächtigste der bis dahin entstandenen Weltreiche wurde. Zunächst griff er den König Krösus von Lydien an, besiegte ihn, erstürmte Sardes und nahm deu Krösus gefangen. Wie schon Astyages, behandelte er auch Krösus achtungsvoll und behielt beide als Ratgeber um sich. Nachdem das lydische Reich 546 zerstört war, mußten auch die an der Westküste Kleinasiens wohnenden Griechen die Herrschaft des persischen Königs anerkennen. Zehn Jahre darnach vernichtete Cyrus das babylonische Reich 538. Er leitete den Euphrat, der mitten dnrch die Stadt Babylon floß, ab und drang bei Nacht, als die Einwohner gerade ein Fest feierten, unter der Maner in die Stadt ein. Die gefangenen Juden, die er dort vorfand, ließ er in ihre Heimat zurückkehren und Jerusalem mit dem Tempel wieder ausbauen. Überhaupt ehrte Cyrus die religiösen Vorstellungen der ihm unterworfenen Völker und behandelte diese mit großer Milde. Er stützte sich bei seiner Regierung vornehmlich auf seine Landsleute, die Perser, die steuerfrei waren und den Kern seiner Heere bildeten. Aus ihnen nahm er mit Vorliebe seine Beamten. Wie er sich in seinen Kriegen als besonnener Feldherr gezeigt hatte, so regierte er auch im Frieden mit kluger Mäßigung. Über sein Lebensende ist nichts Sicheres überliefert. Die Begleiter Alexanders d. G. fanden sein Grabdenkmal bei feiner Hauptstadt Pasargadä. Kambyses Aus Cyrus folgte fein Sohn Kambyfes (529—522). Dieser um 525. zerstörte die letzte noch vorhandene Großmacht am mittelländischen Meer, indem er 525 Ägypten eroberte, das nun fast zwei Jahrhunderte lang eine persische Provinz blieb. Als er dahin aufgebrochen war. hatte er seinen jüngeren Bruder Smerdis aus Argwohn heimlich ermorden lassen. Während seiner Abwesenheit gab sich nun ein Magier für Smerdis aus und machte sich zum König ,(522). Auf dem Zuge gegen ihn starb Kambyses. Aber der falsche

3. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 16

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
16 §. 11. Cyrus der Perser. Und als da anfstandest, warst du so elend, daß dn nicht einmal stehen konntest, sondern fielst immer um und mußtest dich am Tisch festhalten. Sieh, lieber Großvater, da habe ich denn ge- dacht, daß wohl Gift im Weine sein müßte!" Darüber lachte der Alte und gewann den Knaben immer lieber und behielt ihn bei sich. Cyrus wurde nun in Allem unterrichtet, was man damals lehrte: in der Sternkunde, im Reiten, im Jagen, in Krieg führen, und wurde der Liebling des ganzen Volkes. Sein Großvater machte ihn zum Obergeneral aller seiner Heere und das blieb er auch, als jener starb und dessen Sohn Cya.rares (in der heiligen Schrift Darins von Meden genannt) König über Medien wurde. Als Obergeneral hatte Cyrus wenig Ruhe. Fast beständig war er im Kriege gegen die Feinde des medischen Reiches. Der mächtigste Nachbar von Medien, der reiche König Krösus von Lydien (§. 6.) war ein stolzer und neidischer Mann, fing Krieg mit Darius an, wurde aber von Cyrus gefangen und stand schon auf dem Scheiterhaufen, um lebendig verbrannt zu werden. Da dachte er in seiner Todesangst an Solon und was der ihm gesagt, und schrie: O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hörte das, ließ den Krösus von dem Scheiterhaufen herab- steigen, vernahm die Ursache des Rufes, dachte ernstlich nach über das, was Solon dem Krösus gesagt hatte, und behielt diesen als Freund und weisen Rathgeber alle Zeit bei sich. Darnach eroberte Cyrus noch viele Länder und unter andern auch -- die große Stadt Babylon in der Nacht, als König Belsazer das große Mahl gab, und Finger an die getünchte Wand die wunder- baren Worte schrieben, die nur Daniel lesen und deuten konnte. (Dan. 5.) Nach Cyarares Tode folgte Cyrus in der Herrschaft über Medien und Persien. Schon im ersten Jahre seiner Re- gierung erkannte dieser, indem vielleicht Daniel ihn mit den Propheten bekannt machte, daß der Gott Israels ihm sein Reich gegeben und schon 150 Jahre vorher durch den Pro- pheten Jesaias (M, 8.) von ihm hatte weissagen lassen. Er gehorchte dem Könige aller Könige, erlaubte den in seinem Reiche zerstreueten Juden wieder in ihr Vaterland zu ziehen, gab ihnen alle Tempelgefäße wieder, ja schenkte ihnen sogar Geld und Opfer- thiere (Esra 6.) und bekannte endlich demüthig (2 Chron. 36, 23.): „Der Herr, der Gott vom Himmel, hat mir alle Königreiche ■ in Landen gegeben und mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem." So hatten sich vor ihm auch zwei andere heidnische Könige, welchen Gott die Herrschaft über sein Volk Israel ge- < geben, vor Gott gedemüthigt und ihren Völkern befohlen, daß , sie Ihn ehren sollten: Nebucadnezar und Darius von Meden, , (Dan. 4. u. 6.) und unter den Heiden blieb (sich fortpflanzend vom i

4. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 25

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 12. Einige andere Könige der Perser. 25 Heere, und das blieb er auch, als jener starb und deffen Sohn Cyaxares (in der heiligen Schrift Darius von Meden ge- nannt) König über Medien wurde. Als Obergeneral hatte Cyrus wenig Ruhe. Fast beständig war er im Kriege gegen die Feinde des medischen Reiches. Der mächtige Nachbar von Medien, der reiche König Krösus von Lydien (§. 6.), war ein stolzer und neidischer Mann, fing Krieg mit Darius an, wurde aber von Cyrus gefangen und stand schon auf dem Scheiterhaufen, um lebendig verbrannt zu werden: da dachte er in seiner Todesangst an Solon und was der ihm gesagt, und schrie: „O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hörte das, ließ den Krösus von dem Scheiterhaufen herabsteigen, vernahm die Ursache des Rufes, dachte ernstlich nach über das, was Solon dem Krösus gesagt hatte, und behielt diesen als Freund und weisen Rathgeber alle Zeit bei sich. Danach eroberte Cyrus noch viele Länder und unter anderen auch die große Stadt Babylon in der Nacht, als König Belsazar das große Mahl gab und Finger an die getünchte Wand die wunderbaren Worte schrieben, die nur Daniel lesen und deuten konnte (Dan. 5.). Nach Cyaxares Tode folgte Cyrus in der Herrschaft über Medien und Persien. Schon im ersten Jahre seiner Regierung erkannte dieser, indem vielleicht Daniel ihn mit den Pro- pheten bekannt machte, daß der Gott Israels ihm sein Reich gegeben und schon 150 Jahre vorher durch den Propheten Jesaias (44, 8) von ihm hatte weissagen lassen. Er gehorchte dem Könige aller Könige, erlaubte den in seinem Reiche zerstreuten Juden wieder in ihr Vaterland zu ziehen, gab ihnen alle Tempelgefäße wieder, ja schenkte ihnen sogar Geld und Opserthiere (Esra 6) und bekannte endlich demüthig (2. Chron. 36, 23): „Der Herr, der Gott vom Himmel, hat mir alle Königreiche im Lande gegeben und mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem." So hatten sich vor ihm auch zwei andere heidnische Könige, welchen Gott die Herrschaft über sein Volk Israel gegeben, vor Gott gedemüthigt und ihren Völkern be- fohlen, daß sie Ihn ehren sollten: Nebukadnezar und Darius von Meden (Dan. 4 u. 6); — und unter den Heiden blieb (sich fort- pflanzend vom Vater auf den Sohn) eine Erzählung vom kommenden Heilande und König Israels — bis auf die Zeit, da der Herr erschien und die Weisen aus Morgenland ihn begrüßten. H. 12. Einige andere Könige der Perser. Cyrus theilte sein Reich, ehe er starb, unter seine beiden Söhne Kambyses und Smerdis. Kambyses war aber ein böser Mann und wollte gern allein König sein. Darum ließ er seinen Bruder Smerdis

5. Geschichte des Altertums - S. 20

1901 - München [u.a.] : Franz
20 Die Meder und Perser. heilig gehalten und sollten vor Verunreinigung geschtzt werden. Aus diesem Grunde wurden die Krper der Verstorbenen weder verbrannt noch begraben, sondern auf eigenen Leichentrmen den Geiern zum Fra ausgesetzt. Die Gruudzge der iranischen Religion sind in den heiligen Bchern des Avesta (Grundtext) aufgezeichnet. Geschichte. Nachdem das westliche Iran um 740 von den Assyrern (unter Tiplatpilefer Hl) unterworfen worden war, rissen sich die Meder Mederreich um 640 (unter Phraortes) von dieser Fremdherrschaft los und 640553. bildeten ein eigenes Reich, das sich der ganz Iran erstreckte, und dessen Hauptstadt Ekbatana war. Im Jahre 606 verband sich der Mederknig Kyaxares mit dem Statthalter Nabopolaffar von Babylon; beide zerstrten Ninive und teilten das Affyrerreich so, da die medische Herrschaft bis an den Halys in Kleinasien ausge-dehnt wurde. Jeufeit desselben bis zum gischeu Meer bestand schon vorher das Reich der Lyder, eines semitischen Volkes, das den Sonnengott Sandon und die groe Gttermutter Kybele verehrte und in Sardes seine Hauptstadt hatte. Es gab also seit 600 Hauptreiche v. Chr. in Vorderasien drei Hauptreiche: das lydische vom g-Vorderasiens ischen Meer bis zum Halys. das medische vom Halys bis zum um 600. Indus und das neubabylonische vom Mittelmeer bis zum Tigris. Zum medischen Reich gehrten auch die nordstlich vom persischen Golf wohnenden Perser, der die das einheimische Herrschergeschlecht der Achmeniden unter der Oberhoheit der me-dischen Könige gebot. Die Hauptstadt derselben war Pasargad. Der Cyrusum555.berhmteste aus dieser Familie, Kuras, Kyros oder Cyrus, machte sich und sein Volk selbstndig; er besiegte den letzten König der Meder, Astya ges, bei Pasargad 553 v. Chr. und machte diese, die bisherigen Herren der Perser, zu deren Unterthanen. So trat Perserreich an die Stelle des medischen ein persisches Reich, zunchst in den-553330. selben Grenzen wie das erstere. Aber Cyrus (558529) erweiterte dasselbe, so da das persische Reich gegen Ende seiner Regierung ganz Vorderasien mit Ausnahme von Arabien umfate und das mchtigste der bis dahin entstandenen Weltreiche wurde. Zunchst 546. griff er den König Krsos von Lydien an, besiegte ihn mit kluger Bentzung der den lydischen Pferden noch unbekannten baktrischen Kamele, erstrmte Sardes und nahm den Krsos gefangen. Wie den Astyages behandelte er auch ihn achtungsvoll und behielt beide als Ratgeber um sich. Nachdem das lydische Reich 546 zerstrt war, muten auch die an der Westkste Kleinasiens wohnenden Griechen die Herrschaft des persischen Knigs anerkennen. Sieben Jahre danach vernichtete Cyrus auch das neu babylonische Reich 539. 539. Das Heer Nabonids wurde zwischen Euphrat und Tigris geschlagen, der König gefangen genommen, die Hauptstadt ohne Schwertstreich besetzt und Belsazar, der Sohn des letzten Baby-lonierknigs, gettet. Die gefangenen Juden, die Cyrus in Babylon

6. Die vorchristliche Zeit - S. 120

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
einen Brief, den er in einem Hasen eingenäht dem Cyrns znsendet, diesen auf, die Perser znm Abfall von den Medern zu bewegen. Cyrus bereitet seinen Landsleuten an zwei verschiedenen Tagen einmal Mühe und Arbeit, das andere Mal Genuß und Wohlleben und verspricht ihnen für den Fall, daß sie ihm folgen, ein Leben, das dem Leben des letzteren Tages gleiche. Der Abfall führt zum Kampfe mit Astpages, Harpagus geht mit einem Theile der Meder zu Cyrus über und dieser besiegt den Großvater an einem Orte in Persien, wo er in der Folge als Denkmal des Sieges die Stadt Pasargadä erbaut. Der medische König fällt in seine Hand und wird bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft gehalten. So erscheint Cyrus als der durch besondere Fügung zu außer- ordentlichen Geschicken Aufbewahrte, das Volk der Perser als geleitet von der Aussicht auf ein durch seine Erhebung zu gewinnendes Glück, der Stolz der Meder als geschont durch die Zurückführung seines Stur- zes auf einheimische Untreue und durch Anknüpfung des fremden Herr- scherstammes an den einheimischen. Eine andere Erzählung gibt dem Astyages einen Sohn Cyarares, der des Vaters Nachfolger wurde und dem, da er kinderlos starb, sein Neffe und Schwiegersohn Cyrus fried- lich folgte. Diese mindest wahrscheinliche Erzählung hat darum Beifall gefunden, weil man in Cyarares den von der heiligen Schrift zur Zeit Daniels genannten Darius, den Meder, wiederzufinden glaubte. Der vermeintlichen Spur folgend, dachte man sich Cyrus und Cyarares für einige Zeit als gleichzeitig regierend und zwar so, daß der medische Fürst in dem eroberten Babylon, wo die Juden unter seiner Herrschaft gestanden, eine abgesonderte Negierung geführt habe. Dieses Verfahren erweist sich aber als erfolglos, da es mit mehr Grnnd scheint, daß Da- rius, der Meder, der spätere persische König Darius ist, der den Namen Meder nur nach der Gewohnheit führt, die das medische Reich fort- setzenden Perser überhaupt Meder zu nennen. Den eigentlichen Kern der Sache, von Zuthaten der ausschmückenden Sage befreit, hebt eine dritte Erzählung hervor, wonach Cyrus, ohne mit Astyages verwandt zu sein, sich gegen denselben in der Weise asiatischer Umwälzungen em- pört, Ekbatana erobert und den König gefangen nimmt. Doch fehlen auch dieser Erzählung nicht Angaben über die persönlichen Verhältnisse, indem Cyrus den Gefangenen zum Statthalter einer Provinz macht, dessen Tochter heirathet, ihn später zum Besuche nach Persien abholen läßt, aber ihn nicht wiedersieht, weil der ihn geleitende Diener ihn in der Wüste verläßt, wo er verschmachtet. 10. So begann im Jahr 558 die Herrschaft der Perser über Iran, das seitdem ein Persien im weiteren Sinne bildet. Die Unterwerfung der übrigen Jranier, soweit dieselben nicht von freien Stücken den neuen Beherrschern zufielen, schloß sich wahrscheinlich an die Eroberung Mediens,

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 67

1845 - Heidelberg : Winter
§. 28. Israels Wiederherstellung unter persischer Herrschaft. 67 genannt) sein Vaterland Persien von der Herrschaft der Meder befreit, indem er den medischen Königasty8g es (den Sohn des obengenannten Cyarares I) im Jahre 559 absetzte, dann aber mit dem Sohne desselben, Cyarares Ii (auch Danus genannt), einen Vergleich eingieng, dessen Schwester zur Gattin nahm und ihm die Negierung Medieus überließ. Hierauf wendete sich Cyrus gegen den reichen und mäch- tigen König Krösus von Lydien, der sich ganz Kleinasien bis an den Fluß Halys unterworfen hatte, und nun zu Gunsten des abgesetzten Astyages den Halys überschritt, um die Perser anzugreifen. Nachdem nun Cyrus den Krösus besiegt, dessen Hauptstadt S a r d e s zerstört und Lydien zu seinem Reiche geschlagen hatte, zog Cyrus in Verbindung mit seinem Schwa- ger Cyarares Ii gegen den babylonischen König Belsazar und belagerte das mächtige Babylon. Als während dieser Belagerung Belsazar einst in seiner Hofburg ein schwelgerisches Festgelag hielt und dabei im höh- nenden Übermuthe die heiligen Tempelgefäße (aus Jerusalem) verunreinigte, und ihm Daniel so eben seinen Untergang ge- weissagt hatte: da drangen noch in derselben Nacht die Feinde durch einen abgedämmten Arm des Euphrats in die Stadt und Burg, ermordeten den König, und machten durch Erfüllung des prophetischen Wortes: „Herunter, du Tochter Babylons, setze dich herunter in den Staub!" dem babylonischen Welt- reich ein Ende. 6. Israel s Wiederherstellung , unter persischer Herrschaft. §. 28. Zunächst also kam Babylon unter die Herrschaft des medischen Königs Cyarares Ii oder Darius, der gleichfalls den nun schon hochbejahrten Daniel in seinem Amte beließ, ja durch ihn dem lebendigen Gott die Ehre geben lernte. Weil aber Darius ohne Kinder starb, erbte Cyrus zu seinem persischen Reiche nun auch das m e d i s ch - b a b y l o - 5*

8. Altertum - S. 23

1895 - Stuttgart : Neff
wie die Giite des „Korns“ gewährleistet, indem er sein Wappen und bald auch seinen oder seines Regenten Namen daraufsetzt. Von Lydien aus verbreitete sich diese Einrichtung rasch zu den griechischen Handelsstädten Kleinasiens und Europas und dann auch nach Sicilien und Italien. Auch das persische Weltreich münzte seit Darius nach lydischem Vorgang. Die ältesten lydischen, überhaupt kleinasiatischen Münzen wurden aus lydischem Weissgold (rjkextqov). wie es auf dem Tmolos und im Paktölos sich fand, geprägt. Als Silber- und Goldmünzen auf kamen, wurde das Wertverhältnis von Silber zu Gold auf 1 :1373 festgesetzt. Unter den Mermnaden wurden die Beziehungen zwischen Lydien und den Griechen immer vielseitiger und enger. Die Griechen übernahmen von den Lydern manches technische Verfahren, besonders in der Bearbeitung der Metalle, vor allem aber (wie auch von den Phrygem) ihre weichere und mannigfaltigere Musik. Die bedeutendste der lydischen Gottheiten war die Ma, meistens Kybele zubenannt, die Göttin alles Naturlebens, die „Göttermutter“, besonders auf Bergen und in Höhlen verehrt, aber auch Schirmerin der Städte und aller Kultur. Als Erzeugnisse lydischer Baukunst sind noch erhalten die Gräber der lydischen Könige. Der durch den Handel erworbene Reichtum liess bei den Lydem, die hauptsächlich zu Pferd kämpften, üppiges Wohlleben auf kommen. § 7. Das Perserreich. Dem medisclien Reiche1) machte der Perser Cyrus (Kurusch) aus dem fürstlichen Geschlecht der A c h ä m e n i d e n durch Besiegung des von einem Teil seiner Truppen verlassenen Königs Astyäges und Einnahme der medischen Hauptstadt Ekba-täna (Hamadän) ein Ende (553—550). Gegen ihn, der jetzt schon den grössten Teil von Iran beherrschte, verbanden sich Nabonnetos von Babylonien, Amasis von Aegypten und Krösus von Lydien, der mit dem Angriff durch einen Einfall in Kappa-dokien begann. Aber er wurde bei der Festung Pteria, die er genommen hatte, von Cyrus geschlagen, und als er sich nach Lydien zurückzog, folgte ihm Cyrus, nahm nach einem zweiten Sieg Sardes und machte dem lydischen Reich ein Ende, 546. (Krösus wirklich von Cyrus zum Verbrennungstode bestimmt?) Bald nach 545 war das ganze Festland Kleinasiens den Persern unterthan. Nach einigen Kämpfen in seiner Nähe öffnete Babylon 538 einem Feldherrn des Cyrus, Gobryas, die Thore, worauf Cyrus feierlich in die Stadt einzog. Er ehrte die babylonischen Götter, besonders den Stadtgott Marduk, aufs beste. Von der Erlaubnis, heimzukehren und den Tempel wieder aufzubauen, machte nur ein Teil der babylonischen Juden Gebrauch. Später machte er seinen Sohn Kambyses (Kambudschja) zum König von Babylon (unter Xerxes wurde dieser nominellen Selbständigkeit Babylons ein Ende gemacht). Alle Babylonien J) Wie nachhaltig die Erinnerung und Nachwirkung des medischen Reichs war, zeigt, dass die Griechen noch lange das persische Reich als medisches bezeichneten (ra Mr/dixa — Perserkriege).

9. Geschichte der frühesten Staaten - S. 50

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
Minister Harpagus, den Sprößling dieser Ehe -— Cyrus —- zu ermorden. Harpagus vollzog diesen Befehl nicht, und Cyrus wuchs unter den Persern auf, erfuhr endlich seine Her- kunft, und stieß seinen Großvater vom Throne. *) Ktefias: Cyrus war mit Astyages gar nicht verwandt, sondern Anführer einer persischen Horde, welche damals unter medischer Herrschaft standen. In der Absicht, sein Volk frei zu machen , und aus Ländersucht griff er die Meder an, und bekam den medischen König Astyages gefangen; er begnadigte ihn auf Bitten dessen Tochter Amytes (welche Cyrus heirathete), behandelte ihn anfangs mild, ließ ihn aber zwei Jahre nach der Eroberung Babylons, wegen einer Verschwörung, in den medischen Wüsten verhungern. **) Wahrscheinlicher und menschenfreundlicher istxenophon's Erzäh- lung: Cyrus war ein Enkel des medischen Königs Astyages von seiner Tochter Mandane und dem Perscrfürsten Kambyses,— ein Liebling seines Großvaters, der im ruhigen, unangefoch- tenen Besitze seines Reiches stirbt. Auf Astyages folgte Eyapares ll., der seine einzige Tochter an seinen Neffen Cyrus verheirathete, und so Medien als Erbschaft an Persien brachte. — Mit dieser Erzählung stilrunt auch Daniels Nach- richt von Darms dem Meder überein.

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 10

1858 - Berlin : Nauck
10 Alte Geschichte. dehnte, daß es zuerst Babylon, dann Armenien, Medien und alles Land bis zum kaspischen Meere unterwarf. Nach Osten drangen die Assyrer bis Indien vor und eroberten Bactra; nach Westen erstreckte sich ihre Herrschaft über ganz Klein- asien. Dann trat aber eine Zeit der Erschlaffung ein, und erst um 800 v. Ehr. nach dem Sturze der bis dahin herr- schenden Dynastie begann ein neuer kriegerischer Aufschwung. Die Bibel (2. Kön. 15 u. 17) nennt die assyrischen Könige Phul, Tiglath Pilosar und Salmanassar als mäch- tige Eroberer. Bald nach Salmanassars Nachfolger San- herib aber verfiel das Reich abermals, und i. I. 606 machte der medische König Cyapares mit der Zerstörung von'ni- nive demselben ein Ende. — Medien hatte sich schon früh von der^ assyrischen Herrschaft frei gemacht, und um d. I. 700 in Dvjoces, dem Erbauer von Ekbätana, einen eigenen König erhalten. Der zweite Nachfolger desselben war Cya- xares. — Mit dem Untergange des assyrischen Reiches hob sich auch die Macht Babylons, das sich schon um d. I. 700 von Assyrien unabhängig gemacht hatte. Der babylo- nische König Nebucadnezar machte sich um d. I. 600 den Aegyptern furchtbar, führte die Juden nach Babylon (Exil), eroberte Syrien und Phönicien und zerstörte Tyrus. Gegen den letzten medischen König Astxlages, den Sohn des Cyaxares, empörte sich das südlich von Me- dien in dem Gebirgslande Farsistan wohnende kräftige Volk der Perser unter Anführung des Cyrus (Koresch), welcher den Astyages um d. I. 560 gefangen nahm, und so dem medischen Reiche ein Ende machte (Sage über die Abstammung des Cyrus von der Mandane, der einzigen Tochter des Astyages. — Hár- pagus). — Cyrus drang darauf über den Halys gegen den ihn angreifenden reichen und mächtigen König Crösus von Lydien, den Schwager des Astyages, nach Kleinasien vor, eroberte Sardes, die Hauptstadt des Crösus, nahm ihn selbst gefangen, und unterwarf sich Lydien (Solon. — Tellus; Clöo- bis und Biton). — Zehn Jahre später eroberte er durch List Babylon (Belsazar. — Daniel), und nachdem er so die Grün- dung der persischen Monarchie vollendet hatte, erlaubte er den Juden, in ihr Vaterland zurückzukehren. — Ungewiß ist die Art, wie er seinen Tod fand. Nach Herodüt (e. 450) fiel er im Kampfe gegen die Tümyris, die Königin der im nördlichen Theile Mittelasiens wohnenden Massageten. Auf ihn folgte sein Sohn Cambyses, welcher Aegyp- ten eroberte (§. 4.), sich aber durch Grausamkeit und Ver- spottung der Religion des Volkes (Tödtung des Apis) da- selbst verhaßt machte, und auch gegen die Perser, ja gegen

11. Die Weltgeschichte - S. 71

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 28. § 92. Das Perserreich. 71 stand Persien unter der medischen Herrschaft (§ 57). Da erhob sich Cyrus (bet den Alt-Persern Khuru, nachher Khosru, in der Bibel Kor es oder Koresch genannt), nachdem er sich durch eine List zum Haupt aller persischen Stämme gemacht hatte, gegen den obengenannten medischen König Astyages, den Sohn des Kyaxares I, schlug ihn bei Pasargadä und nahm ihn gefangen. Späterhin aber schloß er mit dem Sohne desselben, Kyaxares Ii (auch Dareus genannt), einen Vergleich, demgemäß er dessen Schwester zur Gattin nahm und ihm die Regierung Mediens überließ, Persien aber als unabhängiges Reich beherrschen durfte, das sich bis an den Halys in Kleinasien erstreckte. Nach Herodot war Cyrus ein Enkel des Astyages von dessen Tochter Mandane und dem Perser Kambyses. Daß Cyrus ihm unmittelbar in der Regierung Mediens gefolgt sei, ist nicht anzunehmen, da der noch am medisch-persischen Hofe lebende Daniel als den Nachfolger des Astyages einen Dareus Medus nennt, der eben jenem Kyaxares Ii entspricht, welchen Xenophon als letzten medischen König nennt. Hierauf wendete sich Cyrus gegen den reichen und mächtigen König Krösus von Lydien, welcher sich durch Fortsetzung der von seinen Vorfahren begonnenen Eroberung der ionischen und äolischen Pflanzstädte, sowie durch Einnahme des alten phrygischen Reiches ganz Kleinasien bis an den Fluß Halys (j. Kisil-Jrmak) mit Ausnahme von Syrien und Cilicien, 560 v. Chr. unterworfen hatte und nun, einen Orakelspruch zu seinen Gunsten deutend, den Halys überschritt, um seinen Schwager, den abgesetzten Astyages, an den Persern zu rächen. Die Halbinsel Kleinasien ist in ihrem Innern Hochland, das im Süden durch das Taurusgebirg, im Norden durch den Antitaurus, im Westen durch niedrige Bergzüge (worunter der Jda, der Olympus, der Tmolus, der Sipylus) von dem Küstenlande getrennt ist. Die darin befindlichen Landschaften sind im Norden Pontus mit Amisus und Trapezüs (j. Trebisonde); Paphlagonien mit Sinöpe am Pontus; Bithynien mit Chalcedon, Nicomedia, Nicäa; im Westen: Mysien und zwar Kleinmysien mit Cyzicus, Lampsacus und Abydus, und Großmysien mit Troja, Dardania, Pergamum; Lydien mit Sardes am Pactolus, Magnesia am Sipylus; Garten mit dem Vorgebirg Mykale; die ionischen, äolischen und dorischen Kolonien; im Süden an der Küste Lycien mit Patara; Pam-phylien; Cilicien mit Soli, Tarsus, Jssus; auf dem Taurus: Pifidien, Jsaurien; im Innern: Phrygien mit Gordium; Lycaonien mit Jconium; Kappadocien. Die frühere Geschichte Lydiens verliert sich in die Sagenzeit der Atyaden und Herakliden. Von 727 an kam die Dynastie der Mermnaden zur Herrschaft, welche ihr erster König Gyges durch Bekriegung der griechischen Pflanzstädte zu erweitern suchte. Milet und Smyrna widerstanden ihm, doch eroberte er Kolophon. Sein Sohn Ardys eroberte die Stadt Priene. Unter diesem Könige drangen kimmerische Nomaden ein und eroberten ganz Lydien bis auf die Burg von Sardes. Auch sein Sohn Sadyattes mußte sich ihnen unterwerfen. Erst dem Sohne des Letzteren, Alyattes, gelang es, sie wieder zu vertreiben. Derselbe eroberte auch Smyrna, konnte aber gegen Milet nichts ausrichten. Er hinterließ das Reich 571 seinem Sohne Krösus. Indes zog sich Krösus nach einer unentschiedenen Schlacht bei Pteria (in Kappadocien) wieder nach Sardes zurück und entließ sein Heer; aber Cyrus war ihm unvermutet nachgefolgt, überfiel und besiegte ihn in einer neuen Schlacht (die er besonders durch seine Kamele gewann), eroberte und zerstörte Sardes und machte durch die Gefangennehmung des Krösus dem lydischen Reiche ein Ende, das fortan ein Bestandteil des persischen wurde.

12. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 18

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 18 — Herrschersitz erbaut haben. Sein Sohn Phraortes brachte um 606 die medischen Häuptlinge und die Perser unter seine Herrschaft und dehnte sein Reich im Westen bis an den Halys, den Grenzfluß des lydischen Reiches, aus. Sein Nachfolger Kyaxares zerstörte (um 606) im Verein mit dem Babylonierkönig Ninive und vereinigte große Teile des assyrischen Reiches mit Medien. Unter Astyages (593—558), dem Urenkel des Dejoces, wurde der medische Königsthron durch die Perser gestürzt und Medien dem persischen Reiche einverleibt. Die Religion der Meder ist hauptsächlich durch Zoroaster (Zarathustra) ausgebildet morden, der ungefähr 1000 Jahre vor Christus gelebt haben soll. Nach dem Avesta (d. i. Gesetz), der religiösen Urkunde der Meder, gibt es zwei höchste Gottheiten: den Ormuzd, den Gott des Lichtes oder den guten Geist, und den Ahriman, den Gott der Finsternis oder den bösen Geist. In ihrem Dienste stehen gute und böse Geister als untergeordnete Gottheiten. Beide Parteien liegen in beständigem Kampfe miteinander; doch wird dereinst der Sieg des Ormuzd das Reich des Guten zur unbestrittenen Herrschaft bringen. Die Aufgabe des Menschen ist, sich von der Finsternis (dem Bösen) zu befreien und dem Lichte (dem Guten) zuzuwenden. So erhebt sich diese Religion durch die würdige Vorstellung vom höchsten Gott und durch die Mahnung zu einem reinen, arbeitsamen Leben über die meisten Naturreligionen. Die Priester hießen Magier und bildeten den ersten und angesehensten Stand (Kaste) der Meder. § 5. Die Perser. Die Perser, ein kräftiges und tapferes Volk, das die rauhen Gebirgsgegenden der Landschaft Persis bewohnte und den Medern stammverwandt war, rissen sich unter Cyrus von der medischen Herrschaft los und gründeten, nachdem sie sich die Meder unterworfen hatten, ein Reich, das bald das frühere medische an Ausdehnung und Macht weit hinter sich ließ. 1. Cyrus (558—529), von den Inden Koresch genannt, ans dem fürstlichen Geschlechte der Achämeniden, war, nach der Erzählung des griechischen Geschichtschreibers Herodot, der Enkel des medischen Königs Astyages. Dieser hatte einst, wie Herodot nach einer persischen Sage weiter erzählt, einen Traum, der ihm von den Magiern dahin ausgelegt wurde, daß der Sohn seiner einzigen Tochter M and ane ihn vom Throne stoßen und über ganz Asien herrschen werde. Um der Erfüllung dieser Deutung vorzubeugen, vermählte er seine Tochter mit einem tributpflichtigen Perserhäuptling, K a m b y s e s. Durch einen zweiten Traum geängstigt, gab er dem Harpagus, einem seiner Hofleute, Befehl, das Kind der Mandane zu töten. Harpagus versprach, zu gehorchen, übergab jedoch, von Mitleid ergriffen, den Knaben einem königlichen

13. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 31

1896 - Leipzig : Voigtländer
31 Der König Astylges hatte seine Tochter Mandne mit einem Perser ver-mhlt. Einst trumte ihm, von seiner Tochter wchse ein Weinstock empor, dessen Zweige ganz Asien berschatteten. Die Magier, um die Bedeutung des Traumes befragt, er-klrten, der Sohn Mandanes werde den Astyages dereinst vom Throne verdrngen. Um dies zu verhten, befahl der König seinem obersten Diener Harpgus, den neugeborenen Knaben Mandanes, Cy rus mit Namen, zu tten. Harpagus bergab den Knaben einem Hirten, damit er ihn aussetze. Der Hirt aber zog den Cyrus als sein eigenes Kind auf. Einst, in einem Spiele mit andern Knaben, wurde der zwlfjhrige Cyrus zum Könige gewhlt und strafte einen Spielkameraden, der seinem Befehl nicht gehorchte, mit Schlgen. Deswegen bei Astyages angeklagt, wurde er als des Knigs Enkel erkannt. Nun erklrten die Magier, da die dem Astyages von Cyrus drohende Gefahr jetzt, nachdem dieser beim Knabenspiele dem Namen nach König gewesen, beseitigt sei. So wurde Cyrus seinen Eltern im persischen Lande wiedergegeben; Harpagus aber, der des Astyages Auftrag nicht erfllt hatte, wurde damit bestraft, da sein eigenes Kind gettet und ihm zur Speise vorgesetzt wurde. Um diese Greuelthat zu rchen, forderte Harpagus den Cyrus, als dieser herangewachsen war, zum Aufstande gegen Astyages auf. Cyrus versammelte eine Anzahl Perser um sich und lie sie am ersten Tage ein steiniges Dornfeld urbar machen; am zweiten Tage aber bewirtete er sie kstlich. Dann verhie er ihnen: wenn sie ihm folgen wollten, werde er sie aus der medischen Knechtschaft, die dem mhseligen ersten Tage gleiche, zur Herrschaft bringen, die freudenreich fei, wie jener zweite Tag. Unter seiner Fhrung emprten sich die Perser gegen Astyages; ein gegen sie gesandtes medisches Heer unter Harpagus ging zu Cyrus der; Astyages selbst wurde in der Schlacht besiegt und gefangen genommen.' b. Sodann eroberte Cyrus das lydische Reich, welches das westliche Kleinasien bis zum Halysflusse umfate,und der welches der König Krsus herrschte. Krsus, auf seinen Reichtum stolz, wurde von dem weisen Athener Solon daran erinnert, da kein Mensch vor seinem Ende glcklich zu preisen sei. Der zweideutigespruch des Orakels zu Delphi: wenn Krsus der denhalys geht, wird er ein groes Reich zer-stren" ermunterte ihn zum Kriege gegen Cyrus. Er wurde von diesem in der Schlacht besiegt, in seiner Hauptstadt Sardes belagert und gefangen genommen. Als er auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, rief er Solons Namen aus und wurde dadurch gerettet. Cyrus behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich. Zugleich mit dem lydischen Reiche kamen auch die griechischen Kolonieen in Kleinasien unter die persische Herrschaft. c. Darauf unterwarf Cyrus das babylouischereich, indem er den Euphrat ableitete und so mit seinem Heere durch das wasserleere Flubett in die Stadt Babylon eindrang. Die Juden kehrten nun aus der babylonischen Gefangenschast nach Palstina zurck. . Endlich dehnte Cyrus seine Herrschast der die Völker im Osten bis zum Indus, im Norden bis zum Jaxartesflusse aus (s. Karte Ii). Im Kampfe gegen eines dieser Grenzvlker soll er die Todeswunde erhalten haben. Wie die Geburt, so ist auch der Tod des groen Cyrus von der Sage ausgeschmckt. Der Geschichtschreiber Herdot bezeichnet folgende Erzhlung als die glaubwrdigste: Cyrus richtete seinen letzten Kriegszug gegen die Massageten jenseit des Jaxartes, deren Knigin Tomyris hie. Durch eine List nahm er den Sohn der Tomyris ge-fangen, worauf dieser aus Verzweiflung sich selbst ttete. Darauf kam es zu einer gewal-

14. Das Altertum - S. 55

1888 - Breslau : Trewendt
Strz des lydischen Reichs 548. 55 von den schnell verweichlichten Medern auf die noch kraftvollen Perser der, welche bis dahin in einer Art Vasallen-Verhltnis zu jenen gestanden hatten; wie dieser bergang erfolgte, lt sich aus den sagenreichen Er-Zhlungen Herodots nicht feststellen'). Nur soviel steht fest, ba Kyros (Kuru, Koresch), aus dem persischen Stamme der Pasargaden und dem vornehmen Geschlechte der Achmeniden, den letzten Mederknig strzte und selbst die Regierung der Perser und Meder an sich ri. 38. [Sturz des lydischen Reichs 548; Unterwerfung der Griechenstdte; Einnahme von Babylon und Rckkehr der Juden 538.] Das Perserreich erwuchs nun in kurzer Zeit zur herrschenden Weltmacht: Kyros, der sich brigens durch Milde und Gerechtigkeit vor den frheren Despoten Vorderasiens auszeichnete, eilte von Sieg zu Sieg. Er unterwarf alle Jrani er, strzte (548) das lydische Reich unter Konig Krsos, der den zweideutigen Spruch des delphischen Orakels zu seinen Gunsten ausgelegt2) und vergebens ein Bndnis mit gypten, Babylonien und Sparta abgeschlossen hatte, und lie durch seine Statthalter die griechischen Kstenstdte Kleinasiens berwltigen und tributpflichtig machen; die ganze Halbinsel wurde in zwei Satrapieen geteilt, deren Haupt-stdte Sardes und Daskylion waren. Zehn Jahre spter wandte sich Kyros gegen Babylonien, wo nach Nebukadnezars Tode nur noch schwchliche Könige den Thron bestiegen hatten; er schlug den letzten König Nabonstos (Nabunahid) nicht fern von feiner Hauptstadt, konnte diese aber selbst erst nach Ableitung des Euphrat, der durch die Stadt fliet, und dessen trocken gelegtes Bett den Belagerern einen Zugang gewahrte, 538 einnehmen3). Damit fielen ihm aber auch Syrien und Phnikien zu, wo er sich einen Teil der Bevlkerung dadurch vollkommen geneigt zu machen wute, da er den Juden (etwa 42 000 an der Zahl) die Rckkehr nach Jerusalem und den Aufbau ihres Tempels gestattete. Von einem Feldzuge im Nordosten des Reiches, am Jaxartes, kehrte der 1) Veral Herodot I, 95130: Kyros Geburt, seine Aussetzung und Erhaltung durch die sugende Hndin (vergl. die sngende Wlfin des Romulus und Remus) seine Jugend und sein Aufenthalt am Hofe des Astyages, endlich seine Erhebung mit Untersttzung des medischen Groen Harpgos. 2) Wenn der König den Halys berschreite, werde er ein groes Reich zerstren. Bekannt ist auch die Zusammenkunft des Krsos mit Solon, ebenso wie die sagenhaste Erzhlung von der Begnadigung des Krsos durch Kyros (vergl. Herodot I, 30-36; 86 Vergl. Daniel, 5, wo die Erzhlung von dem mene, mene, tekev' zu finden ist; der letzte König heit hier Belsazar (vielleicht der Sohn Nabonets, Bil-sar-nffnr, der damals die Stadt befehligte).

15. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 13

1906 - Leipzig : Hirt
Die Iraner. Die Meder. Die Perser. Is mit starken Mauern aufgefhrte Saalbauten. Diese waren mit steinernen Balken gedeckt. Die Balken deckte zuerst eine Lage von Schilfrohr. Dann folgte eine doppelte Schicht von gebrannten Ziegelsteinen, die mit Gips zu-fammengefgt waren. Darauf lagen Platten von Blei. Auf diese war Erde geschttet, und zwar so hoch, da die hchsten Bume darin Wurzel fassen konnten. Dieser Boden war zu einem Garten geebnet, in dem die herrlichsten Blumenbeete und die schnsten Baumalleen angelegt waren. Diese Grten lagen so hoch wie die Stadtmauer. Auf vielen Abstufungen, die ebenfalls mit Garten-anlagen geschmckt waren, stieg man zu den obersten Gartenwldern empor. Die Iraner. Zwischen dem Tale des Indus und dem Stromgebiete des Euphrat und Tigris liegt das Hochland von Iran. Auf diesem Hochlande be-standen im Altertum die Reiche der Meder und Perser. Die Zteeber.1) Ostlich von den Assyrern wohnten die Meder. Anfangs waren sie von den Assyrern abhngig. Spter machten sie sich von der assyrischen Herrschast frei. Ihr erster König, den sie sich selbst whlten, hie Dejoces. Seine Nachfolger waren Phrartes, Kyxares und Astyages. Unter der Regierung des Kyaxares wurde Medien der herrschende Staat in Asien. Im Jahre 558 wurde es eine persische Provinz. Jetzt gehrt es zu dem neupersischen Reiche. Die Hauptstadt Mediens war Ekbtana. Die Perser.1) 1. berblick der die persische Geschichte. Sdlich von Medien liegt die Landschaft Persien. Sie gehrte zum Medischen Reiche. Im Jahre 558 emprten sich die Perser unter An-shrung des Cyrus gegen die Meder. Der medische König Astyages schickte ein Heer ab, um die Perser zum Gehorsam zurckzufhren. Dieses wurde von Cyrus besiegt. Dadurch wurde Persien frei von der medischen Herrschaft. Nun eroberte Cyrus das ganze Medische Reich. Daraus gewann er das Lydische Reich in Kleinasien. König von Lydien war zu jener Zeit Krsus; seine Hauptstadt war Sardes. Cyrus schenkte dem Krsus, den er gefangen genommen hatte, das Leben und hielt ihn in groen Ehren an seinem Hose.^) Nun wurden die Vlkerschaften an der Kste des Mittel-meeres unterworfen. Darauf eroberte Cyrus das Babylonische Reich. Den Juden, die noch in der babylonischen Gefangenschaft waren, erlaubte er im Jahre 536, in die Heimat zurckzukehren. Bei seinem Tode war Asien vom Mittelmeer bis Indien dem Persischen Reiche unterworfen. Cyrus war ein tapferer, aber auch ein gtiger König. Im Jahre 529 starb er. In den Knigsgrbern bei Pasrgad hat man seinen Leichnam gesunden. Aus Cyrus folgte sein Sohn Kambyses. Dieser unterwarf gypten x) Karte 1. Weiteres der Krsus S. 32.

16. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 7

1906 - Berlin : Weidmann
7 3, Die Vorherrschaft Persiens. 550 Cyrus der Achämenide König der Perser. Astyages, des Kyaxares Sohn, der letzte König der Meder. Kambyses und Mandane, die Eltern des Cyrus. Die altüberkommene Lehre des Zoroaster, der Dienst des Ormuzd, breitet sich mit dem persischen Reiche aus (das Zendavesta). Buddha, der Reformator des indischen Brahmanentums. Lydien persisch nach der Einnahme von.sardes. König Krösus* des Alyattes Sohn, im Gefolge des Cyrus. Die kleinasiatischen Griechen werden von Harpagus gezwungent die lydische Herrschaft mit der persischen zu vertauschen. Babylonien persisch nach der Einnahme von Babylon. Nabonet. Rückkehr der Juden nach Palästina. Anfänge zum Kanon des Alten Testaments. Der zweite Tempel in Jerusalem (516). 529 Cyrus’ Tod (Tomyris, die Königin der Massageten). Cyrus’’ Grabstätte zu Pasargadä. Kambyses, des Cyrus Sohn. Schlacht von Pelusium: Kambyses besiegt Psammetich Iii, den Sohn des Amasis, und unterwirft Ägypten. Kambyses’ Zug nach Äthiopien und die Entsendung einer Heeresabteilung nach dem Ammonium auf Siwah schlagen fehl. Tötung des Apis. Kambyses, durch Aufstände im Innern seines Reiches aus Ägypten zurückgerufen, stirbt in Syrien. Zwischenherrschaft des medischen Magiers Gaumata (Pseudo-smerdis). 521 Darius, des Hystaspes Sohn. Niederwerfung der Aufstände; Zopyrus in Babylon. Einteilung des Reiches in 20 Satrapien. Hauptstadt Susa. Die Heerstrafse von Sardes nach Susa; königliche Postreiter. Der Dareikos. Skythenzug des Darius. Histiäus, der Tyrann von Milet, sichert die Isterbrücke; er erhält Myrkinos am Strymon. Satrapie Thracien unter Megabazus.

17. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 18

1891 - Leipzig : Voigtländer
18 hielten, feinen Eltern im persischen Lande wiedergegeben, Harpagus aber, weil er des Astyages Auftrag nicht erfllt hatte, damit bestraft, da ihm sein eigenes Kind gettet und auf Befehl des Astyages zur Speise vorgesetzt wurde. Um diese Greuelthat zu rchen, forderte Harpagus den Cyrus, als er herangewachsen war, durch ein in einem Hasen verborgenes Schreiben zum Aufstande gegen Astyages auf. Cyrus versammelt eine Anzahl Perser um sich, lt sie am ersten Tage in harter Arbeit ein steiniges Dornfeld urbar machen, bewirtet sie am zweiten Tage kstlich und verheit ihnen dann, wenn sie ihm folgen wrden, sie aus der medifchen Knechtschaft, welche dem mhseligen ersten Tage gleiche, zur Herrschaft zu bringen, die freudenreich fei, wie jener zweite Tag. Unter seiner Fhrung erfolgt der Aufstand der Perser gegen Astyages: ein gegen sie gesandtes medisches Heer unter Harpagus geht zu Cyrus der; Astyages selbst wird in der Schlacht besiegt und gefangen genommen. 559 1. Cyrus 559 (Kurus, in der Bibel Kores genannt, d. i. Sonne) brachte a. durch Besiegung des Knigs Astyages bei Pasargada (in Persis) das medische Reich unter seine Herrschast und grndete dadurch das Perserreich. b. Sodann eroberte er das lydische Reich unter Krsus, welches das westliche Kleinasien bis zum Halysslusse umfate. Krsus, auf seinen Reichtum stolz, wird von dem weisen Athener Solon daran erinnert, da kein Mensch vor seinem Ende glcklich zu preisen sei. Denn mancher, den Gott hoch erhhte, ist spter desto tiefer gefallen und elend zu-grnde gegangen." Der zweideutige Spruch des Orakels zu Delphi: Wenn Krsus der den Halys geht, wird er ein groes Reich zerstren", ermuntert ihn zum Kriege gegen Cyrus. Er wird von diesem in der Schlacht besiegt und gefangen genommen, auf dem Scheiterhaufen jedoch, als er Solans Namen aus-ruft, gerettet und von Cyrus als Freund und Ratgeber aufgenommen. c. Daraus unterwarf Cyrus das babylonische Reich, indem er nach Ableitung des Euphrat mit seinem Heere durch das wasserleere Flubett in die ummauerte Stadt Babylon ein-drang. Den gefangenen Juden gestattete er die Rckkehr in ihr Land, wo sie den zerstrten Tempel wieder ausrichteten. d. Endlich dehnte er seine Herrschast der die Völker im Osten bis zum Indus, im Norden bis zum Jaxartesflusse aus (f. Karte I). Im Kmpft gegen eines dieser Grenzvlker soll er die Todeswunde erhalten haben. Wie die Geburt, so ist auch der Tod des groen Cyrus von der Sage ausgeschmckt. Der Geschichtschreiber Herdot bezeichnet folgende Erzhlung als die glaubwrdigste: Cyrus unternahm seinen letzten Kriegszug gegen die Massa-geten jenseit des Jaxartes, deren Knigin Tomyris hie; durch seine Lift (berfall der berauschten Feinde im persischen Lager) nahm er den Sohn der Tomyris gefangen, der sich aus Verzweiflung selbst ttete; darauf kam es zu

18. Das Alterthum - S. 19

1877 - Leipzig : Hirt
Die weltgeschichtlichen Völker des westlichen Orients. 19 geschichte in seiner Jugend unter besonderm gttlichen Schutze erscheinen lt, machte die Perser an Stelle der Meder zum herrschenden Volke 7/1 unter denjraniern. Die Meder hatten nmlich nach der Auflsung des a ' altassyrischen Reichs Selbstndigkeit und in Dejoc es ein gemeinsames Oberhaupt erlangt. Um seine durch Volkswahl gewonnene Gewalt zu ; 7^^ befestigen, umgab sich der neue König mit einer Leibwache von Lanzen- trgem. Dann grndete er auf einem Hgel die Burg Ek batana, > welche den Kern fr die Stadt bildete, die er in sieben, verschiedenfarbig * strahlenden Ringen um die Burg anlegen lie. Darauf setzte er ein strenges Hofceremoniel fest und machte sich selbst vor den Augen seines Volks unsichtbar, indem er nur noch durch Boten mit den Unterthanen verkehrte und selbst auf Klagen, die ihm schriftlich eingereicht werden muten, nur schriftlich seine Entscheidung gab. Seine kriegerischen Nachfolger begannen die Ausbreitung der medischen Herrschaft, und Cyax ares, nachdem er einen furchtbaren, verheerenden Einfall scythi- scher Horden aus dem Kaukasus und dem sdlichen Rußland ab- getrieben, trat als Befreier der Nachbarvlker auf und brach in Verbindung mit Nabopolafsar von Babylonien die Macht des assy- ^ rtfchen Groknigs von Ninive.^ Nachdem nun Cyrus mit seinen Persern den medischen König Astyages gestrzt und sich auf den 560. Thron desselben gesetzt hatte, verleibte er der medisch-persischen Monarchie alle Vlkerschaften stlich vom Halys ein, eroberte dann das lydische Reich in Kleinasien unter Krsus, unterwarf sich die jonifchen (griechischen) Kstenstdte Kleinasiens und alsdann mit der Eroberung der Hauptstadt Babel das babylonische Reich. Cyrus (Jes. 44 Kores) gestattete im ersten Jahre seiner Herrschaft 536. der Babylon den Juden die Rckkehr in ihr Vaterland, allein nur ein geringer Theil unter dem Fürsten Serubabel und dem Hohen- Priester Josua machte von der Erlaubni Gebrauch und begann in Jerusalem rstig den Wiederaufbau des Tempels; spter jedoch zog eine zweite Colonie, gefhrt von dem Schriftgelehrten Efra, nach Jerusalem. Auf einem Kriegszuge gegen die scythischen Steppen Völker im Norden seines Reichs kam Cyrus ums Leben. Des Cyrus Nachfolger: Cambyses, Darius und Xerxes; des Reiches Verfall und Untergang. 19. Cambyses, des Cyrus Sohn und Nachfolger, ein ausschweifender Tyrann, der auf das Truggesicht eines Traumes hin seinen jungem Bruder Smerdes durch einen Magier um-bringen lie, eroberte Aegypten. Da erhub sich jener Magier mit seinem Bruder, dem falschen Smerdes, der fr den an geblich noch lebenden Smerdes ausgegeben wurde, und alles Volk siel ihm zu, aufgebracht gegen Cambyses, der in seinem gottlosen Uebermuthe selbst das den Persern heilige Feuer durch Verbrennung von Gtzen und Leichnamen entweiht hatte. Voll bitterer Reue der feinen Brudermord, der nun durch den Mrder selbst an ihm gercht 2*

19. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 19

1912 - Leipzig : Hirt
Die Perser. 19 Das Sinnbild des Ormnzd, in dem er verehrt wird, ist das Feuer. Den Guten belohnt nach dem Tode die Aufnahme in den Himmel. Diese Anschauungen sind niedergelegt in dem Religionsbuch Avesta oder Zeudavesta. Es wurde begonnen von Zarathustra oder Zoroaster, der vor der Grndung des Persischen Reiches lebte und ein Verbesserer der Volksreligion war. Die in Persien und Indien zerstreut lebenden Parsen sind noch heute Bekenner der Lehre Zarathustras. 3. Das Persische Weltreich. Im 7. Jahrhundert grndeten die Meder, nachdem sie die assyrische Herrschaft abgeschttelt hatten, ein mchtiges Reich. um Gegen ihren König Astyages erhoben sich um 560 die ihm untertnigen 560. Perser unter Cyrus, dessen Geschichte stark in Sagen gehllt ist. Nachdem er die Perser zum herrschenden Volke im Medischen Reiche gemacht hatte, dehnte er durch Unterwerfung der brigen iranischen Stmme seine Herrschaft nach Osten bis zum Indus aus. Im Westen stand das Lydische Reich, das sich vom gischen Meere bis zum Halys erstreckte, unter dem durch seinen Reichtum bekannten König Krsus in der Blte seiner Macht. Er begann den Krieg gegen Cyrus, angeblich im Vertrauen auf einen falsch verstandenen Orakelspruch, wurde aber geschlagen und in seiner Hauptstadt Sardes gefangengenommen. Auch die griechischen Städte an der klein-asiatischen Kste muten sich der persischen Herrschaft fgen. Nun lag noch das Babylonische Reich zwischen den stlichen und de westlichen Lndern des Cyrns. Er eroberte es. indem er nach Besiegung des babylonischen Heeres die stark befestigte, aber schlecht verteidigte Hauptstadt einnahm, worauf sich die von Babylonien abhngigen Landschaften freiwillig unterwarfen. Die Juden verpflichtete er sich als ihr Befreier aus der babylonischen Gefangenschaft. Des Cyrus Nachfolger Kambyses machte 525 gypten zur persischen 525. Provinz. Darius I. fgte dem riesigen Reiche noch Thrazien hinzu. 4. Charakter und Sitten. Die alten Perser waren ein einfaches, tapferes Bergvolk. Sie konnten sich rhmen, da ihre Shne frh das Reiten, Bogenschieen und die Wahrheit sprechen lernten. Als sie aber ihr Weltreich gegrndet hatten, vermischten sie sich mit Fremden, nahmen ftemde Sitten und Unsitten an, gaben sich dem Wohlleben hin und verweichlich-ten. Gegen Hherstehende zeigten die Perser eine sklavische Kriecherei; dabei waren sie gegen Unterworfene und in ihren Strafen grausam. 5. Die Verfassung. Aus dem Charakter des Volkes erklrt sich die Stellung des Knigs: er herrschte in dem weiten Reiche mit vllig unbeschrnkter Gewalt und geno sst gttliche Verehrung. Land und Leute galten als sein vollstndiges Eigentum. Geringe und Vornehme, sogar die hochangesehenen Priester muten sich vor ihm zur Erde niederwerfen. Darius teilte das Reich in 20 Provinzen, die er durch Statthalter, Sa-rapen, verwalten lie. Ihre Aufgabe war die Erhaltung der Ruhe in der

20. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 371

1855 - Mainz : Kirchheim
371 medischen Joches überdrüssig waren, siegte über die Meder und wurde Stifter des großen persischen Reichs. Jedoch die Gränzen seines Landes waren ihm zu enge, deßhalb richtete er seine eroberungssüchtigen Blicke nach Außen. Er eroberte bald ganz Kleinasien und das von dem reichen Krösus beherrschte lydische Reich. Cyrus nahm den König Krösus gefangen und wollte ihn verbrennen lassen; doch der Ausruf: Solon, Solon! mit welchem sich Krösus an den schönen Spruch dieses weisen Mannes, daß Niemand vor dem Tode glücklich zu nennen sei, erinnerte, rettete ihm das Leben. Nun zog Cyrus unaufhaltsam weiter; die Phö- nizier unterwarfen sich freiwillig, Babylon ward durch List erobert. Nachdem er alle Länder vom Indus bis an's Mittelmeer seinem Scepter unterworfen hatte und den Juden auf Vorstellung des Pro- pheten Daniel die Erlaubniß gegeben, in ihr Vaterland zurückzu- kehren, bekriegte er die nordwärts am kaspischen Meere wohnenden Massageten, einen scythischen Volksstamm, und starb in einer Schlacht gegen deren Königin Tomyris im Jahre 529. — Ihm folgte nach sein Sohn Kambyses, der zu dem ungeheuren Reiche noch Aegyp- ten eroberte; seiner Grausamkeit wegen allgemein verhaßt, standen die Perser gegen ihn auf. Während dieser Empörung stirbt Kam- byses, und Darius I. wird aus den persischen Edlen gewählt, weil sein Pferd zur rechten Zeit wiehert. Er eroberte Indien und überzog Griechenland mit Krieg. Lerres, sein Nachfolger, setzte diesen Kampf fort, der jedoch unglücklich für ihn ausfiel und sich erst unter seinem Sohne Artarerres, genannt der Langhändige, mit einem für die Perser harten Frieden endigte. Das große Retch ging nun seinem Untergange entgegen. Weichlichkeit und Tyrannei, welche die Perser in den mit vielem Blute eroberten Ländern kennen gelernt hatten, aufrührerische Satrapen und unzufriedene Unter- thanen zerstörten in Kürze die Grundfeste des mächtigen Reiches, und so war es Alexander dem Großen möglich, mit einer kleinen auserlesenen Schaar das Perserreich unter dem guten, aber schwa- chen Darius 11!. im Jahre 330 zu erobern. Hebräer. Die Hebräer zeichneten sich unter allen Völkern des Alter- thums durch ihren Glauben an den wahren Gott und durch ihren hohen Beruf aus, daß unter ihnen der Erlöser der Welt leben und wirken sollte. Ihr Stammvater Abraham, ein Nomade in Me- sopotamien , zog wegen des überhand nehmenden Götzendienstes mit seinem Vetter Lot unter Gottes Leitung über den Euphrat westwärts nach Canaan. Daher nannten ihn die Canaaniter Hebräer oder einen Mann, der jenseits des Flusses herkommt. Sein Glaube an den einen wahren Gott, seine Gottesfurcht, Friedensliebe und Gastfreundschaft erbten sich fort auf seinen Sohn Isaak und seinen Enkel Jakob, auch Israel genannt (daher Israeliten). Jakob hatte zwölf Söhne, unter denen sich besonders Joseph aus- 24»