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1. Die Alte Geschichte - S. 16

1875 - Münster : Coppenrath
16 Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum und nach den besonderen Plnen Gottes erreichte auch ihr Alter eine so stannenswerthe Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Erfahrung reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sndfluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Noe (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sndfluth. 9toe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand des-halb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasser-fluth mit den Seinigen wunderbar gerettet Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Harn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend cnt fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Senn aar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde.

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1. Die alte Geschichte - S. 19

1872 - Münster : Coppenrath
19 bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Ersahrungen reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen ange-geben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpsers zur Vervollkommnung ihres Zustaudes vor der Sund-fluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Nol (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der man-nigsaltigsten Erfindungen voraus. 3. Tie Sndfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergeben. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Horn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde. Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. I

2. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

3. Die alte Geschichte - S. 30

1846 - Münster : Coppenrath
30 ist jetzt sieben zig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und über hundert sechzig Jahre hat man mit Gewißheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sünd- flut! Moses rechnet ihr Alter zu fünfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führet von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündflut gemacht haben. Sie dürfen aber nicht gering ge- wesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noe war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 10. Die Sündstut. Noe, 2328 vor Ehr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher gewor- den sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann Hattein dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserflut mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Flut, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündflut. Durch sie wurde Noe der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham und Jap het. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtba- reres Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war diö Ebene Sennaar. Von hieraus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. 11. Zerstreuung der Menschen; Entstehung der ersten Staaten. Manche schöne Erfindung, die vor der Sündflut gemacht war, mogle wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte

4. Die Alte Geschichte - S. 17

1875 - Münster : Coppenrath
17 Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Ver-lustes zieht sich als Klage durch ihre religisen Ueberlieferungen. 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schne Erfindung, die vor der Sndfluth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglcklichen Menschengeschlecht unter-gegangen sein, und sie mute von Neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche fr das menschliche Leben am ntigsten sind, waren gewi von Noe (Noah) aus der Fluth mit hinber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voranschreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dies geglckt. Denn um nur ein mittelmiges Haus zu bauen, wie viele Erfindungen mssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sndfluth unternahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel erzhlt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrnngen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschftigten sich Einige hauptschlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, je nachdem die Natur des Landes selbst fr das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmte. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschft die Jagd war. 5. Die Iagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Urfitze der Stamm-eltern kamen Manche in hchst rauhe, gebirgige Gegenden. Ungeheuere Wlder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge groer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfllten. Die Roth machte den Menschen khn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jger. Das rohe Fleisch des er-schlagenen Thieres stillte seinen Hunger, die harten Knochen wurden zu Hausgerthen oder zu Waffen verarbeitet. Die abgezogene Haut hing er Wclter's Weltgesch. I. 32 Aufl. 9

5. Die alte Geschichte - S. 20

1872 - Münster : Coppenrath
20 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schne Erfindung, die vor der Sndflnth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglcklichen Menschengeschlechte untergegangen sein, und sie mute von Neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche fr das menschliche Leben am nthig-sten sind, waren gewi von Noe (Noah) aus der Fluth mit hinber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voranschreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dies geglckt. Denn um nur ein mittelmiges Haus zu bauen, wie viele Erfindungen mssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Snofluth unternahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel erzhlt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen notgedrungen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschftigten sich Einige Haupt-schlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, je nachdem die Natur des Landes selbst fr das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmte. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschft die Jagd war. 5. Die Jagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Ursitze der Stammeltern kamen Manche in hchst rauhe, gebirgige Gegenden. Ungeheuere Wlder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge groer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfllten. Die Roth machte den Menschen 'khn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres stillte seinen Hunger, das warme Blut desselben war sein kst- i

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 10

1879 - Münster : Coppenrath
10 des Guten und Bsn, sollet ihr nicht essen, sonst werdet ihr des Todes sterben." Eine sehr schne Gelegenheit hatten jetzt die ersten Menschen, durch Gehorsam gegen ihren gtigen Schpfer sich dankbar zu beweisen. Gleich-wohl kamen sie zum Falle. Von dem bsen Geiste unter der Gestalt einer Schlange verfhrt, aen sie von der verbotenen Frucht. Jetzt gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten, wie sehr sie gesndigt hatten, und verbargen sich vor dem Angesichte des Herrn. Ihr gegenwrtiger Zustand war um so trauriger, je schner und glcklicher der frhere gewesen. Aus dem Paradiese verstoen muten sie und alle ihre Nachkommen im Schweie des Angesichtes ihre Nahrung gewinnen, ihr Leib wurde sterblich, ^r Wille schwach und zum Bsen geneigt. Ein trauriges Beispiel der nunmehr verdorbenen menschlichen Natur muten die unglcklichen Eltern schon an ihren ersten Kindern erleben. Kain erschlug ans Neid seinen Bruder Abel. h. Die Sndfluth. No<" (Noah). Immer mehr wichen die Menschen von Gott und Gottes Gebot ab, immer mehr vergaen sie ihres gtigen Schpfers. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wrbe aus der verheerenden Wasserflut!) mit den Seinigen wnuberbar gerettet. Man nennt diese Fluch, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschenge-schlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham(Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanben sie am Flusse Euphrat. Es war bic Ebene Si-near ober Sennaar. Von hier ans verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erbe. Fast bei allen Volkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustanb in Verbinbung mit dem Gefhle der Verschiebung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre religisen berlieferungen. t

7. Die alte Geschichte - S. 18

1872 - Münster : Coppenrath
18 Immer weiter und weiter muten aber die Menschen aus-einanderziehen, je mehr ihre Anzahl wuchs, und die Lebens-mittel abnahmen. Sie zogen gewhnlich den Lauf der Flsse, als natrlicher Wegweiser, entlang, weil dann ein Jeder atch das nthige Wasser zur Hand hatte. So muten sie wandern, muten in der neuen Gegend, die vielleicht nicht so fruchtbar war, von Mangel und Noth bedrngt werden, da sie sich selbst fragten: Wie helfen wir uns?" Ein solcher Mangel aber war jetzt fr den Menschen recht wohlthtig. Denn dieser spornt ihn zum Nachdenken und bringt die Geistesfhigkeiten, die Gott in ihn gelegt hat, in Anregung. Er sollte die Freude haben, Alles durch eigene Thtigkeit zu erfinden. Htte ihm aber jetzt noch die Natur Alles von selbst dargeboten, so wrde er am Ende wohl ganz in Unthtigkeit und Trgheit versunken sein, und alle die herrlichen Anlagen seines Geistes wren unent-wickelt geblieben. Selbst die Thiere des Feldes wrden ihn in gar manchen Stcken bertroffen haben. Denn auch in diese hat der Schpfer manche Anlagen und Fertigkeiten gelegt, die den Menschen zum weiteren Nachdenken führen knnen. So wurde selbst die Strafe der Snde zu einer vterlichen Wohl-that fr den Menschen. Ueberall aber, wo seine Krfte nicht mehr ausreichten, half die Vatergte Gottes nach. Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum erreichte auch ihr Alter eine so staunenswerte Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert 1

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 6

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
endlich kommt der Tod und der Leib zerfällt in Staub, aus welchem er genommen ist. Aber Adam mußte den Tod schauen, vor er selbst demselben unterlag; ein Jüngling, Abel, wurde das erste Opfer des Todes, ermordet von der Hand seines Bruders Kain. Seitdem ist die Erde oft von Blut geröthet worden, und wenn die Leichname aller derer, welche durch Menschenhand den Tod fanden, von der Erde ausgeworfen würden, so wäre die Oberfläche mit Gebeinen überdeckt, und wenn das vergossene Blut zusanlmenflöße, es entstände ein Strom, der Länder überfluthen würde; durch die ganze Geschichte verfolgt uns der An- blick des entzweiten Menschengeschlechtes, und Krieg und Schlacht sind leider die häusigsten Gegenstände der Erzählung. Zweites Kapitel. Ausbreitung und Verderbniß des Menschengeschlechts. — Die Sündfluth. Mit der Zeit breitete sich das Menschengeschlecht auf der Erde aus, aber es wurde immer verdorbener und ungerechter, denn es hatte Gott ver- gessen. Da verhängte er ein Strafgericht über die Erde und vertilgte durch die Sündfluth alle Menschen außer Noah, der vor seinen Augen gewan- delt war, und dessen Sohne, Sem, Cham und Japhet, welche die zweiten Stammväter des Menschengeschlechts wurden. Die Sündfluth ist nicht blos in der Bibel erzählt, sondern die Er- innerung an dieses furchtbare Gericht hat sich auch bei den heidnischen Völkern erhalten: Babylonier und Griechen, Indier und Sinesen, die Es- kimos und die in den Urwäldern Amerika's irrenden Horden wissen von der Fluth zu erzählen. Doch haben sie die einfache Erzählung mit mannig- fachen Fabeln ausgeziert, wie es jedem Volke beliebte, und die einen, welche ihrer Nation ein hohes Alter zuschreiben, haben die Fluth um viele Jahr- tausende hinausgerückt, während andere, z. B. die Griechen, sie als eine nicht so ferne Begebenheit erzählen; — immerhin bleibt die Fluth die erste allgemeine Erinnerung des Menschengeschlecbts.

9. Die alte Geschichte - S. 30

1872 - Münster : Coppenrath
I 30 Weib und Kind an dem Segen des Landes. Von seinem Acker, von seiner Htte kann er sich nicht mehr trennen; schne Erinnerungen an wichtige Lebensereignisse sind daran geknpft. So entwickelt sich das mchtige Gefhl, welches wir Vaterlands-liebe nennen. Il Vervollkommnung der ersten Erfindungen durch den Gebrauch des Feuers. Erst die Kenntni des Feuers machte es mglich, die fr-Heren Erfindungen recht zu gebrauchen und zu vervollkommnen. Schon vor der Sndfluth war den Menschen das Feuer bekannt. Denn die Bibel erzhlt uns, Tubalkain sei der erste Schmied gewesen, ein Zeichen, da man es schon zur Be-arbeitung der Metalle zu gebrauchen wute. Gleich nach der Sndfluth brachte No (Noah) ein Brandopker. Die Bibel sagt uns aber nicht, wie die Menschen zuerst zur Kenntni desselben hingeleitet wurden. Wir knnen deshalb nur Ver-muthungen hierber aufstellen. Der Blitz traf einen Baum, der Baum ging in Flammen auf. Anfangs mochte der Mensch vor Angst zurckfliehen. Der ftere Anblick aber machte Muth. Die Wrme sowohl als die schne Erleuchtung der Gegend ergtzten ganz vorzglich. Ein Unerschrockener trat nher hinzu; er sah, wie auch von den umstehenden Bumen einer nach den anderen von den Flammen ergriffen wurde. So war ihm zugleich das Mittel angewiesen, dasselbe vor dem Erlschen zu schtzen. In anderen Gegenden mag man auf andere Art hierzu gekommen sein. Man sieht ja, da auch durch das Zusammenschlagen mancher Steine und Metalle, eben so durch schnelles Reiben zweier Hlzer an einander Funken hervor-springen, und da diese, sobald sie in drres Moos fallen, znden. So haben noch die Araber fr Feuer" und Reiben" ein und dasselbe Wort. Bei den Griechen ging sogar eine alte Volkssage, Prometheus, d. i. der Vorausdenker, habe sich, eine Fackel in der Hand, zum Himmel hinauf- I

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 7

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. 7 A. Die Sündfluth und die Noachiten. §. 3. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, da- hingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung die beiden Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß diekainiten auf eine Verbindung mit den Sethi- ten ausgiengen, und diese, von jenen verführt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, da- mit er der Stammvater eines neuen Menschengeschlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen auf Gottes Geheiß in die Nettungsarche, und die Sündfluth bricht ein, durch welche alle übrigen Menschen ihren Untergang finden, und die Oberfläche der Erde eine völlig, veränderte Gestalt erhält. Vom armenischen Gebirge Ararat aus, wo Noah's Arche sich niederließ, mitten in einer großen Hochebene, gleichweit entfernt vom schwarzen wie vom kaspischen Meere, sollte das neue Menschengeschlecht sich auf der erneuerten Erde auöbreiten. Zunächst erneuert Gott seinen Bund mit Noah, gestat- tet zur Aufhülfe der durch die große Erdveränderung ge- schwächten Leibeskräfte den Genuß des Fleisches; und weil vorzüglich Kain's Mordthat in ihrer letzten Folge die Sünd- fluth herbeigeführt hatte, will Gott insbesondere das Leben des Menschen durch die auf absichtlichen Todtschlag gesetzte Todesstrafe geschützt wissen. Bei Gelegenheit der Erfindung der Weinbereitung, auf

11. Die Alte Geschichte - S. 20

1866 - Münster : Coppenrath
20 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schöne Erfindung, die vor der Sündfluth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte untergegangen sein, und sie mußte von neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche für das menschliche Leben am nöthigsten sind, waren gewiß von Noll (Noah) aus der Fluth mit hinüber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voran- schreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dieses geglückt. Denn um nur ein mittelmäßiges Haus zu bauen, wie viele Erfin- dungen müssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sündfluth unter- nahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel er- zählt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrungen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschäftigten sich Einige haupt- sächlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, jenachdem die Natur des Landes selbst für das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmt^. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschäft die Jagd war. 5. Die Jagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Ursitze der Stammeltern kamen Manche in höchst rauhe gebirgige Gegenden. Ungeheure Wälder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge großer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfüllten. Die Noth machte den Menschen kühn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jäger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres

12. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

13. Die Alte Geschichte - S. 25

1875 - Münster : Coppenrath
25 Aber auch zur Erkenntni und Verehrung Gottes trug wesentlich der Ackerbau bei. Denn indem er nach und nach das Uebergewicht der die anderen Beschftigungen gewann und die Menschen zu bleibenden Wohnsitzen fhrte, begrndete er zugleich das Familienwesen, durch welches die Liebe zu Gott befestigt und in frommer Erziehung weiter ver-breitet werden konnte. Der Landmann, welcher den Samen ausstreut, wei es wohl, da er ihm das Wachsthum nicht geben kann. Er bedarf dazu vom Himmel des Regens sowohl als des Sonnenscheines. So lernt er in Gott den Geber alles Guten erkennen. In seinem Namen bebauet er das Feld, an ihn wendet er sich mit Weib und Kind im frommen Gebete und erflehet den Segen des Himmels; ihm bringt er mit dank-barem Herzen die Erstlinge seiner Frchte als Opfer dar. Theuer wie dem Menschen der Boden ist, den er selbst bebauet, und der seine Schweitropfen lohnt, ist ihm auch die Wohnung, die ihn auf-nimmt. In ihr erfreut er sich mit Weib und Kind an dem Segen des Landes. Von seinem Acker, von seiner Htte kann er sich nicht mehr trennen; schne Erinnerungen an wichtige Lebensereignisse sind daran geknpft. So entwickelt sich das mchtige Gefhl, welches wir Vater-landsliebe nennen. 11. Vervollkommnung der ersten Erfindungen dnrch den Gebrauch des Feuers. Erst die Kenntni des Feuers machte es mglich, die frheren Erfindungen recht zu gebrauchen und zu vervollkommnen. Schon vor der Sndfluth war den Menschen das Feuer bekannt. Denn die Bibel er-zhlt uus, Tubalkain sei der erste Schmied gewesen, ein Zeichen, da man es schon zur Bearbeitung der Metalle zu gebrauchen wute. Gleich nach der Sndfluth brachte Noe (Noah) ein Brandopfer. Die Bibel sagt uns aber nicht, wie die Menschen zuerst zur Kenntni des Feuers hingeleitet wurden. Wir knnen deshalb nur Vermuthungen hierber aufstellen. Der Blitz traf einen Baum, der Baum ging in Flammen auf. Anfangs mochte der Mensch vor Angst zurckfliehen. Der ftere Anblick aber machte Muth. Die Wrme sowohl als die schne Erleuch-tung der Gegend ergtzten ganz vorzglich. Ein Unerschrockener trat nher hinzu; er sah, wie auch von den umstehenden Bumen einer nach dem anderen von den Flammen ergriffen wurde. So war ihm zugleich das Mittel angewiesen, dasselbe vor dem Erlschen zu schtzen. In

14. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 6

1882 - Münster : Coppenrath
6 Aber auch zur Erkenntnis und Verehrung Gottes trug wesent-lich der Ackerbau bei. Denn indem er nach und nach das ber-gewicht (der die rohe Beschftigung mit der Jagd gewann und die Menschen zu bleibenden Wohnsitzen fhrte, begrndete er zu-gleich das Familienwesen, durch welches die Liebe zu Gott befestigt und in frommer Erziehung weiter verbreitet werden konnte. Erlie den Landmann in Gott den Geber alles Guten erkennen, in dessen Namen er das Feld bebauete, und dem er mit dankbarem Herzen die Erstlinge seiner Frchte zum Opfer brachte. Wegen der vielen segensreichen Wirkungen stand der Ackerbau im ganzen Altertume im hchsten Ansehen. Sogar hohe Staatsmnner rechneten es sich zur Ehre, selbst hinter dem Pfluge zu gehen. Das Leben der Menschen in der ltesten Zeit war im ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum, und nach Gottes besonderen Ratschlssen, erreichte auch ihr Alter eine ungewhnliche Hhe. Die Bibel gibt hiervon staunenswerte Beispiele au. Ein so hohes, an Erfahrungen reiches Alter fhrt aber von selbst zur Einsicht und Klugheit. Iie Sndlsut. Die Menschen waren mit der Zeit zwar weit einsichtiger und klger, aber nicht besser und frommer ge-worden. Darum vertilgte sie Gott bis aus eine fromme Familie, die des Noe oder Noah, durch eine groe berschwemmung vom Angesichte der Erde. So wurde Noe der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes, das sich durch seine Shne, Sem, Cham (oder Ham) und Japhet, wieder fortpflanzte. Der Turmbau zu Yabel. Bald war die Zahl der Menschen wieder so groß, da sie unmglich auf dem engen Rume, den die Familie des Noe bisher bewohnt hatte, bleiben konnten. <ste muten weiter auseinander ziehen. Bevor sie sich aber trennten, wollten sie zum ewigen Andenken einen Turm erbauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche. Allein Gott vereitelte ihr stolzes Unternehmen durch Verwirrung der Sprache, so da ste sich nicht mehr verstanden. Diejenigen, welche dieselbe Sprache lemeti^hielteti sich zusammen und zogen nach derselben Richtnna aus. So wurde nach und nach die ganze Erde angebaut und be-

15. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 5

1835 - Nürnberg : Campe
Il Oie Äündkluth. Äls Adam und Eva aus dem Paradiese vertrieben waren, mußten sie mit dem Schweiß ihrer Hände sich ihr Brod verdienen. Ihre zwei er- sten Söhne, Kain, der ältere, ein Ackersmann, und Abel, der jüngere, ein Schäfer, gaben das erste Schauspiel des Mordes; Kain, neidisch aus die Gnade, mit welcher das Opfer seines Bruders von Gott ange- seben wurde, erschlug den Abel. Von einem dritten Sohne des ersten Menschenpaares, mit Namen Seth, stammt Noah, unter dem eine große Fluth das Menschengeschlecht fast ganz vertilgte. Als seit dem Schö- pfungsjahre 3984 mcbr denn 1990 Jahre von den langlebenden Urvätern oder Patriarchen der Menschheit durchlebt worden waren, da begannen die Kinder Gottes sich zu den schönen Töchtern der Menschen zu ge- sellen, und Kinder mit ihnen zu zeugen, die Gewaltige in der Welt und berühmte Leute wurden. Gott aber sah, daß der Menschen Bosheit groß war, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens böse; darum beschloß er sie mit allen Geschöpfen zu vertilgen, denn es reute ihn, daß er sie gemacht hatte. Nur Noah, Sohn Lamechs, fand Gnade vor Gott. Ihm verkündigte er selbst, daß er das böse Geschlecht vertilgen wolle von der Erde; Noah aber solle sich einen Kasten von Tannenholz, 300 Ellen lang, 50 breit, 50 hoch, mit Abtheilungen, und wohl verpicht machen, oben in die Decke ein Fenster, in die Seite eine Thüre setzen; und in diesen solle Noah mit seiner ganzen Familie, und je sieben Paar von alten reinen Thieren, je einem Paar von allen unreinen Thieren, sich begeben. Noah that wie ihm der Herr geboten, und als er den Kasten (die Arche) gebaut, ging er zur bestimmten Mt mit den Sei- nigen und den Thieren in den Kasten, An demselben Tage aber bra- chen alle Brunnen der großen Tiefe auf, und thaten sich auf alle Pfor- ten des Himmels, und ein Regen kam vierzig Tage und vierzig Nächte. Da wuchsen die Wasser, und bedeckten die höchsten Berge unter dem Himmel, fünfzehn Ellen hoch, so daß alles, was einen lebendigen Odem im Trocknen batte, starb. Noah aber in seinem Kasten fuhr auf dem Gewässer dabin. Als nun das Gewässer hundert und fünfzig Tage ge- dauert hatte, da gedachte Gott an Noah und alles Vieh, das bei ihm im Kasten war, ließ einen Wind auf die Erde kommen, die Brunnen der Tiefe sammt den Fenstern des Himmels wurden verstopfet, dem Re- gen wurde gcwchret, und das Wasser verlief sich altmählig. Noah's

16. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 208

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
li'che Heimath der nutzbarsten Thiere und Gewächse, so wie alles Das zu finden ist, was am nothwen- digsten zum menschlichen Haushalt gehört: in Asien. Noahische Fluth. H. 169. Der Mensch verlor durch die Sünde des Hochmuthes und des Ungehorsames seine kind- liche Unschuld; sein Frieden wurde gestört; die Zeit des Paradieses war vorüber. Der Samen der ersten Sünde gieng auf in dem Herzen der Kinder und Nachkommen des ersten Aelternpaares: er erzeugte Haß und Brudermord; gar bald gerieth der größeste Theil des Menschengeschlechts in das tiefeste Verder- den. Da ließ Gott im 1656. Jahre der Geschichte unsres Geschlechts jene allgemeine Fluth (die Sünd- fluth) über die Erde kommen, von welcher sich die Kunde bey den Völkern der verschiedensten Welttheile, so wie die Spuren auf der Oberfläche der Erde er- halten haben (nach S. 101). Ein Mann, Noah mit den Seinigen, wurde durch Gottes Erbarmen von dem Untergang gerettet. Das zweyte Weltalter. Noahs Nachkommen. H. 170. Von dem Orte der Rettung: dem Gebirge Ararat in Armenien, einem Mittelpunkte der drey Erdtheile der alten Welt, breiteten sich die Nachkommen der drey Söhne Noahs, des Sem,

17. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 4

1873 - Heidelberg : Winter
4 Kap. 2. Die Kainiten und Sethiten. Kap. 3. Die Sndfluth. Zchtigung berlieen, sie vom Fluch der Snde erlsen und so das der-lorene Heil wiederbringen wrde. Kap. 2. Die Kainiten und Sethiten. Mach der Einrichtung Gottes, da von Einem Blute aller Menschen Ge-schlechter auf dem ganzen Erdboden herkommen" sollten (Apostg. 17, 27), zeugte Adam einen Sohn (Kain), der seinem (des gefallenen Adams) Bilde hnlich war". In diesem entwickelte sich der fortwuchernde Keim der ersten Snde zu solcher Strke, da Kain aus Neid der Mrder seines frommen Bruders Abel wurde und, mit dem Brandmal im Gewissen, unstt und flchtig umherirrte, bis er eine Stadt zu seinem Schutze baute und der Stammvater -eines' Geschlechtes wurde, das zwar ntzliche Erfindungen machte, aber in seiner Gottentfremdung immer tiefer in das sittliche Verderben sank. Lamech, ein Nachkomme Kain's, nahm gegen Gottes Ordnung zwei Weiber und wurde so der Stifter der Vielweiberei, welche einen zerstrenden Einflu auf das Familienleben hat. Von den drei Shnen aus dieser Doppelehe erfand Jabal die Zelte oder Wanderhtten und wurde der Stammvater der Nomaden oder wandern-den Hirtenvlker; Jubal gab durch Erfindung der Tonwerkzeuge der Musik ihren Ursprung; und Thubalkain kam auf die Bearbeitung der Metalle. Viehzucht. Ackerbau und Metallbearbeitung aber sind die nothwendigen Grundlagen alles Kulturlebens; in der Tonkunst lag der Anfang zu den das Leben verschnernden Knsten, und damit der hheren Bildung des Geistes berhaupt. Bei allen in die eigentliche Geschichte getretenen Vlkern findet sich schon in der vorgeschichtlichen Zeit die Bentzung der Hausthiere und wichtigsten Nutzpflanzen, die Kenntni des Feuer-machens und die Kunst der Metallbearbeitung vor. Lange Zeit lebten die Kainiten als Kinder des Zorns" abgesondert und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Snde weiter aus, während die Sethiten oder Nachkommen Seths, der dem Adam an Abel's Statt geboren worden war, als Kinder Gottes" die empfangene Verheiung bewahrten und durch die Verkndigung des Namens des Herrn das Herein-brechen der Gottlosigkeit abzuwehren suchten. Kap. 3. Die Sndfluth und die Roachiten. (1.) Im Laufe der Zeit trat bei der Vermehrung der beiden, einander so entgegengesetzten Stammlinien eine Annherung im Raum und dadurch eine Vermischung derselben ein, wodurch allmhlich das von den Kainiten ausgehende Verderben im ganzen Menschengeschlechts auf einen so hohen Grad stieg, da Gott beschlo, die Menschen, weil sie sich von seinem Geiste nicht wollten strafen lassen", mit Wasser zu vertilgen, und eine neue Entwicklung der Menschheit zum Ziel ihres Heils zu beginnen. Daher wurde der fromme Aoatz. der Prediger der Gerechtigkeit", mit seiner Familie erhalten, damit er der Stammvater des neuen Menschengeschlechts wrde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist ging Nocth mit den Seinen und mit den zur Erhaltung des Thiergeschlechts nthigen Paaren der Hauptgat-tun gen in die von ihm erbaute Arche, und nun brach die groe Fluth ein, die allen brigen Menschen, so wie den Landthieren der Urperiode der Erde den Untergang brachte. Da diese Fluth, die man nach ihrer moralischen Veranlassung mit dem Worte

18. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 5

1869 - Münster : Coppenrath
5 Aber auch zur Erkenntniß und Verehrung Gottes trug wesentlich der Ackerbau bei. Denn indem er nach und nach das Uebergewicht über die rohe Beschäftigung mit der Jagd gewann und die Menschen zu bleibenden Wohnsitzen führte, begründete er zugleich das Familienwesen, durch welches die Liebe zu Gott befestigt und in frommer Erziehung weiter ver- breitet werden konnte. Er ließ den Landmann in Gott den Geber alles Guten erkennen, in dessen Namen er das Feld bebauete, und dem er mit dankbarem Herzen die Erstlinge seiner Früchte zum Opfer brachte. Wegen der vielen segensreichen Wirkungen stand der Acker- bau im ganzen Alterthume im höchsten Ansehen. Die ersten Staatsmänner rechneten es sich zur Ehre,. selbst hinter dem Pfluge zu gehen. Das Leben der Menschen in der ältesten Zeit war im Ganzen noch höchst einfach und der Natur angemessen. Darum erreichte auch ihr Alter eine ungewöhnliche Höhe. Die Bibel gibt hiervon staunenswerthe Beispiele an. Ein so hohes, an Erfahrungen reiches Alter führet aber von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Sündsluth (2328 vor Christus).— Die Menschen waren zwar weit einsichtiger und klüger, aber nicht besser und frömmer geworden. Darum vertilgte sie Gott, bis aus eine fromme Familie, die des Noe oder Noah, durch eine große Ueberschwemmung vom Angesichte der Erde. So wurde Noä der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes, das sich durch seine Söhne, Sem, Cham (oder Ham) und Japhet wieder sortpflanzte. Der Thurmbau zu Babel. — Bald war die Zahl der Menschen wieder so groß, daß sie unmöglich aus dem engen Raume, den die Familie des Noe bisher bewohnt hatte, bleiben konnten. Sie mußten weiter auseinander ziehen. Bevor sie sich aber trennten, wollten sie zum ewigen Andenken einen Thurm erbauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche. Allein Gott vereitelte ihr stolzes Unternehmen durch Verwirrung der Sprache, so daß sie sich nicht mehr verstanden. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und

19. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 8

1854 - Saalfeld : Riese
Gott. An die Stelle des erschlagenen Abel trat Seth und ward der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechts der Sethiten, der „Kinder Gottes," welches an dem bisherigen Wohnsitze bei dem ge- wohnten Hirtenleben , der Viehzucht und dem Ackerbau verblieb und bis zur Sündsluth zehn Glieder zählte, während Kain und seine Nachkommen, die Kainiten, fortan gegen Morgen im „Lande der Verbannung" wohnten, das Reich der Welt gründeten, Künste und Genüsse des Lebens erfanden, sich und ihre Vorfahren vergötterten. Kain erbaute seinem Sohne Hanoch die erste Stadt, wogegen Jabal das Nomadenleben aufbrachte. Jubal erfand die Mufik und Thubalkain die Zubereitung von Eisen und Erz. Bei dem langen Leben mußten die Menschen sich ungemein vermehren, aber in demselben Maße wuchs auch die Gottlosigkeit. Die Scthiten wa- ren das Salz der Erde; als aber auch unter sie (die „Kinder Gottes") das Verderben durch Heirathen mit kainitischen Weibern (den „Töchtern der Menschen") einriß, wurden Bosheit und Gewaltthätigkeit so allge- mein, daß nur noch Ein Mann erfunden ward, der den Glauben bewahrt hatte: Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. Diesem offenbarte Gott sei- nen Rathschluß, Alles von der Erde zu vertilgen: nur er sollte sich und die sieben Seelen seiner Familie und von allen Gattungen der Landthiere und der Vögel in die Arche retten, welche zu bauen er Anweisung erhielt. Ii. Das Menschengeschlecht nach der Sündfluth bis auf Abraham's Berufung (2100 v. Chr.). A. Entstehung d e r Sprachen und Völker. Was wir sodann in der heiligen Schrift von der großen Fluth lesen, die in Bezeihung auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Beziehung auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sint- fluth bezeichnet wird, von dem Manne, der sich aus derselben mittelst eines Schisses gerettet hat, das wird auch durch die Sagen von einer all- gemeinen Fluth bestätigt, welche fast durch alle Völker der alten und neuen Welt hindurchgehen. Aber am entschiedensten zeugt die Beschaffenheit un- serer Erdoberfläche selbst dafür, daß einst eine allgemeine Fluth unsere Erde überschwemmt habe. Die ganze Erde ist nämlich mit einer Erdschicht bedeckt, welche sich durch den Niederschlag einer allgemeinen und gewaltigen Fluth gebildet hat. In diesem Fluthlande finden sich unzählige Knochen und Zähne vorsündfluthlicher Thiere, zahllose Pflanzen und Bäume, welche die Fluth bedeckt, Felsblöcke und Gerölle, welche sie mit fortgerissen hat. _ Aus diesen vorweltlichen Ueberresten lassen sich deutlich die vor- und nachsündsluthliche Periode unterscheiden. Dabei ist es merkwürdig, daß, was fetzt nur in den heißen Ländern der Erde erzeugt wird, Palmen lind Elephanten in dem eisigen Sibirien ausgegraben werden. So hat Gott in die starren Felsen die Zeugnisse seiner Wahrheit lind Gerechtigkeit gegraben, und in der Schie- fertafel, auf welche jetzt ein Schulknabe schreibt, liegt vielleicht die Gräte eines Fisches, welcher dlirch die Sündfluth ums Leben gekommen ist. Nachdem die Friedensbotin mit dem Oelblatte das Aufhören der Fluth verkündet und Gott seinen Bund mit dem frommen Noah und seinen Söh-

20. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 9

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 9 Höherem gelüsten? konnte er auch in seinem Falle mehr geadelt werden?" — Welche tiefe Philosophie liegt außerdem in der Erzählung des Moses, welcher jenen Bauin den ,,Baum der Erkenntnfls" nennt. Erkenntnhs des Guten und Bösen und die Freiheit der Wahl zwischen beiden sind die Grundsäulen der Tugend, und ohne Erkenntniss hat des Menschen Thun keinen moralischen Werth, ist in diesem Falle nur instinktartig. Die Strafe ,,im Schweiße deines Angesichts k." ist ein Segensspruch geworden, denn was wäre das Leben ohne Arbeit, und die des ^To- des" ist dem denkenden Menschen die Botschaft höherer Ausbildung des Geistes und größerer Annäherung zu Gott. Die ersten Menschen und die Kinder derselben lebten sehr lange, und sahen daher, wie sich das Menschengeschlecht so sehr vermehrte. Doch diese Vermehrung erweckte auch bald Leidenschaften. Der Neid erwachte und reizte zu Verbrechen. Das erste derselben war Bruder- mord. Seitdem ist dieser Blutstrom nicht nur nicht versiegt, sondern seine sündige Fluth hat sich mit wachsender Schnelligkeit über den ganzen Erdkreis verbreitet. — Selbst in der Erzählung des ersten grässlichen Verbrechens, mag man nun Kain und Abel für historische oder allego- rische Personen galten, liegt die tiefste philosophische Wahrheit. Das natürliche, d. h. anßergesellschaftliche, Verhältniss des Menschen zum Menschen ist, was auch gutmüthige Schriftsteller dagegen eiuwcnden mögen, ein feindseliges, ein Krieg Aller gegen Alle, ein Zustand, der nur durch bürgerliche Vereinigung aufgehoben werden kann. In jenem Naturzustände ist nur Selbstsucht die Richtschnur seiner Handlungen rind Wünsche, und die bloße physische Kraft die Gewähr seines Fortbe- stehens und Besitzthums. Und dennoch verdankt die Menschheit gerade dem Kain, dem von Gott Verfluchten, und seinem Geschlechte, die Seg- nungen des Lebens, den Ackerbau, Erfindungen und Künste, wozu es durch die Verbannung in andere, minder fruchtbare Gegenden gezwun- gen wurde, während die Nachkommen Seth's das einförmige, weder geistige noch physische Kräfte bedürfende und erweckende Nomadenleben sortführten. Obwohl ,,Kinder Gottes" genannt stehen diese in rein menschlichen Angelegenheiten weit hinter den , Kindern der Menschen." Doch wie Neid und Missgunst den ersten Mord veranlasst hatten, so waren es auch dieselben Leidenschaften, welche die ursprünglich guten und schuldlosen Menschen immer mehr verschlimmerten. Desshalb, so erzählt Moses, fasste der Schöpfer den Entschluss, das ganze Menschen- geschlecht bis auf eine einzige fromme Familie durch eine ungeheure Wasserfluth von der Erde zu vertilgen. Zu diesem Ende erhielt Noah von Gott Befehl, sich und die Seinen nebst den wichtigsten Thieren in ein großes Schiff (Arche) zu flüchten. Noah gehorchte diesem Befehle, und nachdem sich die Wasserfluth verlausen hatte, blieb das Schiff auf dem in Vorder-Asien gelegenen Gebirge Ararat stehen. — lieber die (Lündfluth (2,350 v. Christo?) herrscht eine unendliche Verschiedenheit