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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 11

1827 - Erlangen : Heyder
11 Gebirge Ararat in Vordrrasien stehen blieb. Auch bei andern Völkern hat sich die Sage großer Ueberschwem- mungen erhallen, und (nach Humbold) selbst in Amerika bet den Ureinwohnern geht eine gleiche Sage von der Fluth und dem Rettungsschiffe, welches auf einem Ge- birge stehen geblieben sei. Durch diese Fluth wurde Noah der zweite Stammvater des Menschengeschleckus, das sich von nun an durch Noahs Söhne: Sem, Ham und Japhet und ihre Nachkommen, der Län- derscheide der Z Erdtheile näher, auch nach Eurcpa und Afrika verbreitete. Am schnellsten gediehen Staa- ten, wo Ackerbau die Quelle des Unterhaltes wurde, weil da der Mensch an den unbeweglichen Besitz gefe- stet war. Dort wurde die Hütte eher zum Haus, das die Felder umgaben: der Sicherheit gegen Thiere und Menschen wegen (da nicht alle arbeiten, aber wohl leben wollten) umgab man das Eigenthum mit Gra- den oder Zaun; mehrere Familien baueren sich in der Nähe an, und gründeten so Dörfer, die wegen ge- meinschaftlicher Bedürfnisse und des Geselligkeitstriebes ir. mer mehr anwachsend nur einer gemeinschaftlichen Befestigung bedurften, um als Städte dazustehen. Von solchen Städten sind die erssten und ältesten kleinen Staaten ausgegangen, die sich nun immer mehr ver- größerten, und allmählig zu Reichen anwuchsen, je nachdem sich einzelne Eroberer, die gewöhnlich mit Un- terdrückung des eignen Stammes anfing'en, in solchen Neichen hervorthaten. Despotismus gründete und er- hielt solche Staaten, bis ein noch Mächtigerer über sie kam. Jener oben angegebenen Wiege der Menschheit am nächsten geblieben, waren die Stämme der I n d i e r, zwi- schen Indus und Ganges, zum Theil noch heute der älte- sten Ernährungsart mit Pflanzen getreu. Schon in sehr früher Zeit gediehen sie zu hoher Kultur, hatten ein ur> altes Religionssystem von einem Urwesea, einer erschaf- fenden, erhaltenden und zerstörenden Gottheit — Para- brama; Brama, Wtschou, Schiwen; —von Verkör- perungen (Jncarnationen) und Verwandlungen der Götter, von Seelenwanderung und Ausfluß aller Dinge aus Gott (Emanation), hatten Dichtungen (die zt»m

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1. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 6

1835 - Nürnberg : Campe
6 Kasten aber liest sich nieder auf dem Gebirge Ararat, und nachdem er erst einen Raben, dann eine Taube batte ausftiegcn lassen, die aber wie- der zu ibm kamen in den Kasten, ersah er aus einem abgebrochenen Oelblatt, das eine andere Taube brachte, und aus dem Ausbleiben der letzten Taube, dast die Wasser gefallen seyen, und ging dann, nachdem er über ein Jahr in dem Kasten gewesen war, mit allen den ©einigen und allen Tbieren, grost und klein, auf Gottes Geheiß wieder heraus. Gott aber, dem Noah sofort ein Brandopfer darbrachte, roch den lieb- lichen Geruch, und beschloß, die Erde hinfort nicht mehr zu verfluchen um der Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens sei böse von Jugend auf, sondern so lange die Erde stehe, solle hinfort nicht mehr aufhören Samen und Erndte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Und zum Zeichen der Noah und seinen Nachkommen gegebenen Zusage setzte er seinen Bogen zwischen die Wol- ken, daß, wenn es auch wieder komme, daß Gott Wolken über die Erde führe, er bei dem Bogen gedenken wolle des Bundes zwischen ihm und Noah. Die Söhne Noah's aber, der zuerst Weinberge pflanzte, hießen Sem, Ham und Japhct. Von diesen ist alles Land bevölkert, und zwar so, daß Sem der auserwählte Lieblingssohn war, ibm zunächst Japhet stand, Ham aber, der Vater Eanaans, wegen Unehrerbietigkeit mit allen seinen Nachkommen verflucht wurde. Unter diesen war Nim- rod, der Sohn Elms, der Babel erbaute, ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, der berühmteste. Bei Babel aber, im Lande Sinear, beschlossen die Menschen zur Zeit, da sie nur noch eine Sprache hatten, eine Stadt und einen Tlmrm zu bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reiche. Der Herr aber fuhr hernieder, um das Werk der Menschen- kinder zu sehen, und beschloß ihre Sprache zu verwirren. Dadurch wurden sie zerstreut in alle Lande und mußten aufhören die Stadt zu bauen. Also erzählt unsere heilige Schrift in einer schönen und sinnreichen Sage die große Fluth und die Zerstreuung der Menschen über die ganze Erde. Wenn man nach den Angaben des ersten Buchs Mose die Jahre der einzelnen Abkömmlinge Adams berechnet, so findet man für das Jahr der Noachischen Fluth 2328. Eine Zeit von 165« Jah- ren war also verstrichen, von der wir, die Erfindung der Musik, des Erz und Eisenwerks, und des Baues der Stadt Hanoch abgerechnet, gar keine andere werthvolle Nachricht, als ein bloßes Geschlechtsregister besitzen. Es ist stets ein unglücklicher Gedanke, aus heiligen Sagen, die zu einem ganz andern Zwecke bestimmt sind, geschichtliche Angaben entnehmen zu wollen, und daher ist es nicht der Mühe wertb, über die Geschichte jener Zeit vor Noah, über die Einrichtung der Staaten, über ihre Religion, über die damals verbreiteten Kenntnisse etwas zu sagen, da Alles, was wir historisch wissen, auf jener alten, einem Jeden selbst zugänglichen Sage beruht. Das Wichtigste und Unumstößlichste jedoch

2. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 56

1861 - Stuttgart : Hallberger
56 und auf der Erde verbreiteten, sie auch immer schlimmer wurdet^ so, daß Gott endlich Alle, mit Ausnahme des gerechten Noah, von der Erde zu vertilgen beschloß, was auch durch eine große Ueber- schwemmung, die Sündfluth, geschah. Ueber dies Ereigniß stimmen die Sagen vieler Völker, selbst der Indianer in Amerika, überein. Noah hatte sich und die Seinigen, sowie ein Paar von jeder Gattung der Thiere durch die Erbauung eines großen Schiffes, Arche genannt, gerettet, indem er dasselbe beim Beginne der Fluth bestieg, wie ihm Gott befohlen hatte. Nachdem das Wasser, welches die höchsten Berge 15 Ellen hoch bedeckt hatte, wieder gefallen und die Erde trocken geworden war, zog Noah mit den Seinigen vom Gebirge Ararat in Arme- nien, wo die Arche stehen blieb, an den untern Euphrat, in das weidenreiche Babylonien hinab. — Da sich die Menschen aber bald wieder sehr vermehrten, so wurden sie hierdurch genöthigt, sich wei- ter zu zerstreuen. Um aber ihre erste Heimat immer wieder finden zu können, wollten sie zuvor einen Thurm bauen, der überall ge- sehen werden könnte und ihnen zum Vereinigungspunkte dienen sollte. Durch die Sprachverwirrung, welche Gott unter ihnen entstehen ließ, wurde das thörichte Unternehmen vereitelt, und die Menschen zer- streuten sich und bevölkerten nach und nach alle Gegenden der Erde. In der Folge traten die Menschen in größere Gesellschaften zusammen, wählten sich ein gemeinschaftliches Oberhaupt und bilde- ten endlich Staaten und Reiche, die wir in Folgendem näher kennen lernen wollen. Asiatische Völker. 1. Die Indier und Chinesen. Die Indier waren dem ursprünglichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen den Flüssen Indus und Ganges am näch- sten geblieben. Sie waren von jeher in gewisse Volksklassen oder Kosten getheilt, nämlich 1) in Priester und Gelehrte; 2) in Krie- ger; 3) in Kaufleute und Ackerbauer; 4) in Handwerker und Die- nende. Außer diesen giebt es jetzt noch eine fünfte, von allen Menschen gemiedene und verachtete Klasse, die Paria's, die nicht einmal bei den andern Menschen wohnen dürfen, weil diese glauben, daß sie dadurch entehrt wären. Dieses Kastenwesen, wonach der Sohn immer den Stand und Beruf seines Vaters auch zu dem seinigen machen muß, gleichviel ob er Lust und Fähigkeiten dazu besitzt, oder nicht, hat von jeher die Fortschritte der Kultur in diesem Lande ge- hindert, und die Indier sind darum, obgleich reich an Gebiet und Bewohnern, zu einem Volke herabgesunken, das keine große Bedeut

4. Die alte Geschichte - S. 19

1872 - Münster : Coppenrath
19 bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Ersahrungen reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen ange-geben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpsers zur Vervollkommnung ihres Zustaudes vor der Sund-fluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Nol (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der man-nigsaltigsten Erfindungen voraus. 3. Tie Sndfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergeben. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Horn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde. Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. I

5. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 8

1854 - Saalfeld : Riese
Gott. An die Stelle des erschlagenen Abel trat Seth und ward der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechts der Sethiten, der „Kinder Gottes," welches an dem bisherigen Wohnsitze bei dem ge- wohnten Hirtenleben , der Viehzucht und dem Ackerbau verblieb und bis zur Sündsluth zehn Glieder zählte, während Kain und seine Nachkommen, die Kainiten, fortan gegen Morgen im „Lande der Verbannung" wohnten, das Reich der Welt gründeten, Künste und Genüsse des Lebens erfanden, sich und ihre Vorfahren vergötterten. Kain erbaute seinem Sohne Hanoch die erste Stadt, wogegen Jabal das Nomadenleben aufbrachte. Jubal erfand die Mufik und Thubalkain die Zubereitung von Eisen und Erz. Bei dem langen Leben mußten die Menschen sich ungemein vermehren, aber in demselben Maße wuchs auch die Gottlosigkeit. Die Scthiten wa- ren das Salz der Erde; als aber auch unter sie (die „Kinder Gottes") das Verderben durch Heirathen mit kainitischen Weibern (den „Töchtern der Menschen") einriß, wurden Bosheit und Gewaltthätigkeit so allge- mein, daß nur noch Ein Mann erfunden ward, der den Glauben bewahrt hatte: Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. Diesem offenbarte Gott sei- nen Rathschluß, Alles von der Erde zu vertilgen: nur er sollte sich und die sieben Seelen seiner Familie und von allen Gattungen der Landthiere und der Vögel in die Arche retten, welche zu bauen er Anweisung erhielt. Ii. Das Menschengeschlecht nach der Sündfluth bis auf Abraham's Berufung (2100 v. Chr.). A. Entstehung d e r Sprachen und Völker. Was wir sodann in der heiligen Schrift von der großen Fluth lesen, die in Bezeihung auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Beziehung auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sint- fluth bezeichnet wird, von dem Manne, der sich aus derselben mittelst eines Schisses gerettet hat, das wird auch durch die Sagen von einer all- gemeinen Fluth bestätigt, welche fast durch alle Völker der alten und neuen Welt hindurchgehen. Aber am entschiedensten zeugt die Beschaffenheit un- serer Erdoberfläche selbst dafür, daß einst eine allgemeine Fluth unsere Erde überschwemmt habe. Die ganze Erde ist nämlich mit einer Erdschicht bedeckt, welche sich durch den Niederschlag einer allgemeinen und gewaltigen Fluth gebildet hat. In diesem Fluthlande finden sich unzählige Knochen und Zähne vorsündfluthlicher Thiere, zahllose Pflanzen und Bäume, welche die Fluth bedeckt, Felsblöcke und Gerölle, welche sie mit fortgerissen hat. _ Aus diesen vorweltlichen Ueberresten lassen sich deutlich die vor- und nachsündsluthliche Periode unterscheiden. Dabei ist es merkwürdig, daß, was fetzt nur in den heißen Ländern der Erde erzeugt wird, Palmen lind Elephanten in dem eisigen Sibirien ausgegraben werden. So hat Gott in die starren Felsen die Zeugnisse seiner Wahrheit lind Gerechtigkeit gegraben, und in der Schie- fertafel, auf welche jetzt ein Schulknabe schreibt, liegt vielleicht die Gräte eines Fisches, welcher dlirch die Sündfluth ums Leben gekommen ist. Nachdem die Friedensbotin mit dem Oelblatte das Aufhören der Fluth verkündet und Gott seinen Bund mit dem frommen Noah und seinen Söh-

6. Die Alte Geschichte - S. 16

1875 - Münster : Coppenrath
16 Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum und nach den besonderen Plnen Gottes erreichte auch ihr Alter eine so stannenswerthe Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Erfahrung reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sndfluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Noe (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sndfluth. 9toe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand des-halb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasser-fluth mit den Seinigen wunderbar gerettet Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Harn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend cnt fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Senn aar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde.

7. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 228

1852 - Stuttgart : Metzler
228 Geschichte immer den fettesten Weiden nach, bis die wachsende Menschenmenge unv Liebe zu bequemerem Wohnsitze sie an Eine Stelle band. Damit waren sie an den Ackerbau gewiesen, der immer die sicherste Nahrungsquelle war und die Menschen an Fleiß und Ausdauer, an Ordnung und Gesetze ge- wöhnte. Die Not macht erfinderisch. Darum fanden sie bald die nötigsten Geräte. Was die verschiedenen Länder Verschiedenes erzeugten, das brachte man auf Märkte und tauschte es aus. Mit der Zeit erkannten sich die weit- verbreiteten Nachkommen von Adam und Eva kaum noch als Zweige eines Stammes. Denn je nachdem sie Hirten, oder Bauern, oder Handelsleute waren, in kalten oder heißen Ländern, auf Bergen, oder auf Ebenen wohn- ten, nahmen sie verschiedene Sitten, Sprache und Lebensweise an, wurden sie ungleich an Farbe und Größe. §. 2. Sündsilut. Mit allen Fortschritten in Hantirungen und Künsten, mit allen Erfindungen waren die Menschen nicht besser geworden. Ihre Leidenschaften riefen heillosen Streit hervor. Sie richteten ihre Ge- danken nur auf irdische Dinge und vergaffen darüber ihres Schöpfers und 2400 waren sehr sündhaft. Da vertilgte eine große Wasserflut das Menschenge- v. Chr.schlecht bis auf Noah und dessen Famlie. Sein Schiff oder seine Arche blieb auf dem Berge Ararat stehen. Das Gewässer verlief sich. Noah stieg aus mit den Seinen und streute befruchtenden Samen aus und pflanzte Weinberge, und seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker. Diese Kunde gibt uns die heilige Schrift, und auch in der Urgeschichte solcher Völker, von denen die Bibel Nichts meldet, selbst bei den Urbewohnern in Amerika, kehrt vielfach die Meldung von einer großen Vertilgungsflut und einem Rettungsschiffe wieder. Wie in Noah lebten auch dort in einzelen von der Flut Verschonten die Völker fort. 8. 3. Entstehung von Staaten. Der Ackerbau gab dem neuen Menschengeschlechte die reichlichste Nahrung. Hatten sich mehrere Familien aus Trieb zu Geselligkeit und zu gegenseitigem Schutz gegen Wild und Räuber zusammen angesiedelt, so entstanden Dörfer und Städte. Wie in den Familien die Hausväter, so entschieden in den Horden und Stämmen die Aeltesten (Patriarchen), oder Weisesten. Oft rissen auch die Tapfersten und Klügsten die höchste Gewalt an sich. Herrschsüchtige Priester und Erobe- rer dehnten gern ihre Macht weiter aus. So bildeten sich Staaten, am früh- sten in den Ebenen zunächst am Ganges, Indus, Euphrat, Tigris und Nil. 8. 4. In China herrschten in ältester Zeit Fürsten, wie Väter über Kinder. Der Landbau gedieh, Gewerbe wurden thätig und mit Geschick 500 betrieben. Ein weiser Mann Con-fu-tsee oder Konfucius gab Gesetze und trug eine reine Sittenlehre vor. Aber das Volk war zu schlaff und sinnlich, um ihr treu zu sein, und blieb aus den S. 188 angeführten Grün- den auf der einmal glücklich erstiegenen Stufe der Bildung stehen. §. 5. Die Indier waren in ganz alter Zeit ein freies und gebilde- tes Volk, versanken aber, wie S. 190 bemerkt ist, in Rohheit und Knecht- schaft, hauptsächlich durch ihre Braminen^md die Kasteneinrichtung, die den freien Geist hemmte und das Volk nicht wehrhaft machte, auf daß es den mongolischen und europäischen Eroberern widerstanden hätte.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

9. Mit einem Stahlstich - S. 72

1836 - Stuttgart : Belser
72 Drittes Hauptsiück. Stammen verehrt worden, und cs mag zu heftigen Käm- pfen zwischen den Anhängern des einen und des andern Gottes gekommen seyn. Der farblosere Bramaismus ist wohl immer nur das Eigenthnm der Denkenden unter dem Volke geblieben, und hieraus vielleicht wird erklärlich, warum die Priester von dem Gotte Brama ihren Namen entlehnt haben. Im Verlaufe der Zeit aber hätte dann das Interesse der Priesterschaft, die nur im Frieden über Alle herrschen konnte, eine Verschmelzung der beiden feindseligen Kulte herbeigeführt, und diese wäre vielleicht dadurch zu Stande gebracht worden, daß Brama als ver- söhnendes Wesen hinzutrat. Denn durch ihn wurde auf befriedigende Weise der Kreis, geschlossen: Brama schuf, und Wischnn erhielt, wenn Siwa zerstörte; nur daß der Erstcre auch deswegen , weil sein ■ Werk g et Han war, gegen die bewegenden Kräfte der Natur in. den, Hinter- grund zu stehen kam und ohne befoudre Tempel zu ha- den, nur von den Vramanen bei Aufgang der Sonne an- gerufen wurde. In dieser Trimurti (Dreieinigkeit) lag für den Spessulationsgeist der Indier ein Spo,rn zu weiterem Nachdenken. Woher die Drei, und was ist es, das sie znsammeuhält? Etwas Gemeinschaftliches muß ihnen zu Grunde liegen, ein uraufäuglichcs, geheimnis- volles Wesen, ein Urgroßes, das Para brama. Wie aber sind aus dem Einen Viele geworden? Der Begriff eines eigentlichen Schaffens lag dem Hiudustaner ferne: er vermochte sich das Entstehen nur etwa so vor- znstellen, wie ein Fluß seiner Quelle, das Licht dem leuch- tenden Gegenstand entströmt, oder auch, wie im Wort aus des Menschen Seele der Gedanke hervortritt. Weil man einmal den Gegenstand sinnlich und mit Hülfe der Ein- bildungskraft auffaßte, so meinte man auch bald, das Her- vorgchen oder die Emanation bestehe darin, daß sich das Ansstromende von dem Urwcsen räumlich entferne,

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 8

1859 - Lübeck : Rohden
8 I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). Wandels, und um alles Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. (Juda 14. 15.) Die biblischen Geschichten, welche jedes Christenkinv von Jugend auf kennt, dürfen wir hier zwar nicht weiter erörtern, aber erinnern wollen wir doch an die erbarmungsvolle Hirtentreue Gottes, die auch dem glaubenslosen Kain noch nachgeht, und ihn bewahren möchte vor dem Verderben, in das er sich stürzen will, ja die auch in der auferleg- ten Strafe noch ein Mittel der Umkehr und der Rettung bietet. Dar- nach aber hüllt sich die göttliche Majestät in ein heiliges zweitausenv- jähriges Schweigen. Nachdem sie iin Paradiese und noch vor den Pforten des Paradieses in ununterbrochenem vertraulichen Verkehr mit den Menschenkindern gestanden hat, zieht sich der Herr nun wie hinter den Vorhang zurück, und nur der Glaube, eines Henoch's Glaube, fin- det ihn noch hinter dem Vorhänge aus, und wandelt vor ihm, und predigt von ihm, wie manche aus Seth's Familie von ihm von Alters her gepredigt hatten; und ein Lamech, Noah's Vater, sehnt sich nach ihm, und gedenkt noch im Glauben der alten Verheißung von dem rettenden Weibesfamen, und spricht, da ihm Noah geboren wird, in voreilender Glaubenshoffnüng: „der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf der Erde, die der Herr verflucht hat." Da plötzlich, am Ende dieser fast zweitausend Jahre, tritt der Herr wieder hervor aus seiner Verhüllung und offenbart seine Gedanken und Rathschlüsse dem Noah und redet mit ihm. Und was ist nun sein Beschluß?'Ich will die Menschen vertilgen. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Chr.). Die Sündfluth (richtiger Sintfluth, große, gewaltige Fluth) machte dem Menschengeschlecht der Urwelt ein jähes Ende. Als durch freventliche Vermischung der Söhne Gottes mit den Weibern der Menschen (1 Mos. 6, 1) das Verderben ein ganz allgemeines und unrettbares geworden war, als die Menschen sich nicht mehr richten und strafen lassen wollten durch den Geist Gottes, sondern trotzig sich jeder göttlichen Warnung verschlossen und die Stimme ihres Gewis- sens verachteten, da gab Gott noch eine letzte Gnadenfrist und stellete den Noah auf als einen Prediger des kommenden Strafgerichts. Sein Archenbau war eine unaufhörliche verkörperte und leibhaftige Predigt des heranrückcnden Verderbens. Aber die ganze Welt ging nach wie vor mit Essen und Trinken, Freien und Freienlassen unbe- kümmert weiter auf dem Wege ihres Frevels und ihres Uebermuths und verachtete den Herrn im Himmel. Da kam die Fluth und nahm sie alle hinweg, und mit ihnen alle ihre Werke, so daß auch die letzte Spur des rebellischen Geschlechtes vertilgt wurde. Alle alten Völker wissen zu erzählen von der großen Fluth, und in allen Gegenden der Erde finden sich Beweise von dieser letzten

11. Die Weltgeschichte - S. 22

1849 - Heidelberg : Winter
22 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Noalfls (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchem er den tröstenden Er- löser vom Erdfluche zu erblicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpser selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stamm- linien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, dahingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung beide Stammgeschlechter im Raume ein- ander so nahe brachte, daß die Kainiten auf eine Verbin- dung mit den Sethiten ausgingen, und diese, von jenen ver- führt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, damit er der Stammvater eines neuen Menschenge- schlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen (zusammen acht Menschenseelen) auf Gottes Geheiß in die Rettungsarche, welche zugleich die zur Erhaltung des Thiergeschlechts nöthigen Paare seiner H aupt gattungen aufnahm. Und nun brach jene große und allgemeine Fluth ein, die allem Leben der übrigen Menschen, so wie der übrigen Landthiere der Urperiode der Erde den Untergang brachte, und die in Bezug auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Bezug auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet wird.

12. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 7

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. 7 A. Die Sündfluth und die Noachiten. §. 3. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, da- hingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung die beiden Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß diekainiten auf eine Verbindung mit den Sethi- ten ausgiengen, und diese, von jenen verführt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, da- mit er der Stammvater eines neuen Menschengeschlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen auf Gottes Geheiß in die Nettungsarche, und die Sündfluth bricht ein, durch welche alle übrigen Menschen ihren Untergang finden, und die Oberfläche der Erde eine völlig, veränderte Gestalt erhält. Vom armenischen Gebirge Ararat aus, wo Noah's Arche sich niederließ, mitten in einer großen Hochebene, gleichweit entfernt vom schwarzen wie vom kaspischen Meere, sollte das neue Menschengeschlecht sich auf der erneuerten Erde auöbreiten. Zunächst erneuert Gott seinen Bund mit Noah, gestat- tet zur Aufhülfe der durch die große Erdveränderung ge- schwächten Leibeskräfte den Genuß des Fleisches; und weil vorzüglich Kain's Mordthat in ihrer letzten Folge die Sünd- fluth herbeigeführt hatte, will Gott insbesondere das Leben des Menschen durch die auf absichtlichen Todtschlag gesetzte Todesstrafe geschützt wissen. Bei Gelegenheit der Erfindung der Weinbereitung, auf

13. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 6

1849 - Halberstadt : Frantz
— 6 und der Regenbogen, welchen Gott als Zeichen des Bundes mit den Menschen, daß hinfort keine neue Flut die Erde verderben solle, aufgerichtet hatte, hat damals einen so tiefen Eindruck auf die Menschen gemacht, daß sich in den Sagen der ältesten Völker deut- liche Spuren dieses Eindrucks und der wahren Bedeutung des Bo- gens als eines göttlichen Zeichens Nachweisen lassen. Die Sündflut war eingetreten im Jahre der Welt 1655, vor Christi Geburt 2348. Auf dem Berge Ararat war die Arche stehen geblieben, die Hochebene Asiens wurde also die Wiege des neuen von Noah abstammenden Menschengeschlechts. 2. Abraham. Noah wurde durch seine drei Söhne Sem, Ham und Japhet der zweite Stammvater des Menschengeschlechts. Aber in ihnen vererbte sich auch der in der Kraft Gottes von dem Vater über sie ausgesprochene Segen und Fluch: der über Sem ausgesprochene Segen sollte durch die Wahl der von ihm abstammenden Nachkom- men Abrahams herrlich erfüllt werden; Ja ph et, von welchem un- ter Andern auch die Europäer abstammen, sollte in den Hütten Sems wohnen, und seine Nachkommen sind durch die Bekehrung zum Chriftenthume Erben des Segens Abrahams, dessen geistliche Kinder, Glieder der von den Aposteln, Sems Kindern, gestifteten Kirche geworden; die Kinder Hams aber, die schwarzen Afrikaner, zur Dienstbarkeit durch den Fluch bestimmt, werden noch heute als Sclaven überallhin verkauft bis zu der Zeit, da die Fülle der Hei- den eingegangen seyn wird. Den neuen Geschlechtern wurden von Gott auch neue Lehren gegeben: kein Menschenblut sollte mehr ver- gossen oder gar genossen werden, auf daß nicht ähnliche ungeheure Frevel wie vor der Flut aufkämen. Auch die Erde hatte sich ver- ändert; sie hatte viel von ihrer früheren Fruchtbarkeit verloren; die Menschen erreichten nicht mehr ein so hohes Lebensalter wie früher, das öftere Sterben sollte sie an die Ursache desselben, an die Sünde, erinnern und vor ihr warnen.

14. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 2

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 2 — vergingen sie sich durch Ungehorsam gegen Gott und wurden zur Strafe aus dem Paradiese entfernt. Wir wissen, wie Neid und Haß den Kain soweit hinriß, an dem frommen Abel den Brudermord zu begehen; wie sich die Menschen immer weiter ausbreiteten, daß sie aber auch immer böser und gottloser wurden, so daß Gott endlich beschloß, das sündige Menschengeschlecht bis auf die fromme Familie des Noah von der Welt zu vertilgen, was durch die Süudfluth geschah. So wurde Noah der zweite Stammvater der Menschen, und seine Söhne: Sem, Ham und Japhet Väter neuer Geschlechter. Nachdem die Erde nach der Sündfluth wieder trocken war, zog Noah mit den Seinen von dem Gebirge Ararat in Armenien, wo die Arche stehen geblieben, an den Euphrat in das weidenreiche Babylon. Die Beobachtung der Natur, theils Noth, theils Zufall führte schon frühzeitig die Menschen auf Erfindungen. So mögen sie gar manchmal in die Nothwendigkeit versetzt worden sein, sich gegen wilde Thiere vertheidigen zu müssen, wozu sie Waffen nöthig hatten. Sie gebrauchten dieselben aber nicht blos zur Vertheidigung, sondern auch zur Erlegung der Thiere für ihre Nahrung, und so wurden die Menschen schon in der frühesten Zeit Jäger. Bald entdeckten sie auch, daß viele Thiere sich leicht an den Menschen gewöhnen; es war daher natürlich, daß sie diese Thiere zähmten und, um ihnen ans leichte Weise Nahrung zu verschaffen, auf die Weide trieben, und so entstand das Hirtenleben und die Viehzucht. So lange die Menschen sich mit Jagd und Viehzucht beschäftigten, wohnten sie getrennt in Hohlen und Hütten, und erst als sie durch das Ausfallen und Wiederaufgehen verschiedenen Samens auf die Erfindung, des Ackerbaues kamen, lebten sie mehr in Gemeinschaft, bauten festere Wohnungen, und es entstand das Familienleben. Hier war nun der Hausvater das Oberhaupt, dem alle Glieder seines Geschlechtes zu gehorchen hatten, und solche Familienväter nannte man Patriarchen. Wie Gott den Menschen in der Erfindung der zum Leben nöthigsten Dinge zu Hilfe kam, so führte er sie auch selbst zum Glauben und zur Verehrung eines einzigen Gottes — Gott offenbarte sich ihnen. Bald erkannten die Menschen durch den Sündenfall, daß Gott nur das Gute lieb habe, und hatten sie Böses gethan, so dachten sie deshalb darauf, sich wieder mit Gott zu versöhnen durch Darbringung sinnlicher Gegenstände, und aus diese Weise entstand das Opfer. Die heilige Schrift erzählt uns weiter, daß sich die Menschen nach der Sündfluth bald wieder so vermehrten, daß sie sich von selbst genöthigt sahen, immer größere Länderstrecken einzunehmen. Um aber die alte Heimat wieder finden zu können, wollten sie einen Thurm bauen, der nach allen Seiten hin gesehen werden könnte, welches thörichte Unternehmen aber Gott durch die Sprachverwirrung vereitelte. Sie zerstreuten sich nun nach allen Gegenden hin, schlossen sich überall in größeren Gesellschaften eng aneinander an, wählten sich ein Oberhaupt und bildeten Völker und Staaten, welche uns die Geschichte näher kennen lehren soll.

15. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 208

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
li'che Heimath der nutzbarsten Thiere und Gewächse, so wie alles Das zu finden ist, was am nothwen- digsten zum menschlichen Haushalt gehört: in Asien. Noahische Fluth. H. 169. Der Mensch verlor durch die Sünde des Hochmuthes und des Ungehorsames seine kind- liche Unschuld; sein Frieden wurde gestört; die Zeit des Paradieses war vorüber. Der Samen der ersten Sünde gieng auf in dem Herzen der Kinder und Nachkommen des ersten Aelternpaares: er erzeugte Haß und Brudermord; gar bald gerieth der größeste Theil des Menschengeschlechts in das tiefeste Verder- den. Da ließ Gott im 1656. Jahre der Geschichte unsres Geschlechts jene allgemeine Fluth (die Sünd- fluth) über die Erde kommen, von welcher sich die Kunde bey den Völkern der verschiedensten Welttheile, so wie die Spuren auf der Oberfläche der Erde er- halten haben (nach S. 101). Ein Mann, Noah mit den Seinigen, wurde durch Gottes Erbarmen von dem Untergang gerettet. Das zweyte Weltalter. Noahs Nachkommen. H. 170. Von dem Orte der Rettung: dem Gebirge Ararat in Armenien, einem Mittelpunkte der drey Erdtheile der alten Welt, breiteten sich die Nachkommen der drey Söhne Noahs, des Sem,

16. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 34

1852 - Leipzig : Wigand
34 Ii. Abschnitt. « sich ein Staat so schnell gehoben, als dies der Handelsstaat Karthago durch seine, aus dem Mutterlande hierher verpflanzte, Handelspolitik that. Vermöge seiner Reichthümer brachte es dieser Staat bald so weit, dass er sich über das Stammland erhob, selbst Kolonien anlegte und den Handel der Phönizier bedeutend beeinträchtigte. Die Karthager handel- ten bis nach den canarischen Inseln und selbst biö an die Bernsteinküste der Ostsee. Zu Lande reichten ihre Karawanenstraßen bis nach Aegyp- ten und Aethiopien. Sie eroberten viele Inseln des mittelländischen Mee- res, um ihren Handel zu sichern und in dem silberreichen Spanien er- bauten sie mehrere Städte. Doch diese Vergrößerungssucht verwickelte sie in blutige Kriege, welche später den Untergang des Staates herbeisührten. 8. 11. Geschichte der Völker außerhalb des ge- schichtlichen Schauplatzes, a. Die Indier. Dem ursprüng- lichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen dem Indus und Ganges am nächsten, waren die Stämme der Indier geblieben. Acker- bau war ihr vorzüglichster Nahrungszweig, und noch jetzt nehmen Viele derselben ihre Nahrung zumeist aus dem Gewächsreiche. Sie erhoben sich früh zu einem gewissen Grade der Cultur. Nach ihrer Religion glaubten sie ein schaffendes, erhaltendes Urwesen, Para-Brama; Brama, W i sch n u, Schiwe n. Die Götter konnten sich verkörpern und verwandeln. Alles floss von der Gottheit aus. Uebrigens war die ganze Nation in vier sehr scharf von einander geschiedene Stämme (Ka- sten) getheilt: die Braminen (Priester und Gelehrte), die Kschetryas (Krieger), die Banianen (Gewerbtreibende), die Sudras oder Dienende. — Die noch vorhandenen Parias, wahrscheinlich die unterdrückten Urbewohner des Landes, sind so verachtet, dass sie ein Bramine nicht ein- mal mit dem Stock berühren darf, dass selbst ihre Fußspur die ganze Nachbarschaft beschmutzt. Wer zufällig einen Paria berührt, muss je nach seiner Klasse sich durch gewisse Cercmonien reinigen. Die Priester und Soldaten waren vermuthlich die ursprünglichen Eroberer des Lan- des, und wussten durch Gewalt und geistige Überlegenheit die Oberge- walt an sich zu reißen. Ihre Tempel (Pagoden) sind von so ungeheurem Umfange, dass sie wohl nur durch die angestrengte, vereinte Kraft ganzer Nationen binnen Jahrhunderten vollendet werden konnten. Bei den Indiern, wie bei fast allen Völkern, war die Religion der mächtige He- bel, welcher den Sinn für die Baukunst förderte, und alle zu gemein- samen Wirken und zu den größten Opfern und Anstrengungen zusam- menrief. b. Die Chinesen. Gleichsam abgeschieden von den übrigen Völkern der Erde, aber durch die Verfassung des Landes schon früh zu einer hohen Cultur gereift, steht das chinesische Volk da. Denn in den frühesten Zeiten finden wir bei demselben Schriftzeichen für die einsylbi- gen Worte, Sterndeutung, den Kompass und viele andere wichtige Ge- genstände. Aber eben auf dieser Stufe der Cultur ist die ganze Nation

17. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 3

1858 - Berlin : Nauck
I. Abschnitt. Die Urvölker, v. d. ältesten Zeiten bis 500 v. Ehr. 3 Der Mensch, geschaffen nach dem Bilde Gattes, war zum Herrn der ganzen Schöpfung bestimmt; aber durch die Sünde wurde das göttliche Ebenbild verloren, und die ent- artete Menschheit ging durch die Sündfiuth zu Grunde, indem -nur Noah und seine Familie als Begründer eines neuen Geschlechts erhalten wurden. — Der Bericht der Bibel über dies Ereigniß (1. Mos. 6—9.) wird nicht nur durch die Gestaltung der Erdoberfläche und ihre Beschaffenheit (Versteinerungen) bestätigt, sondern auch durch die Sagen fast aller Völker (Griechische Sage von der durch Zeus her- beigeführten Wasserfluth, aus der nur Deucälion und seine Frau Pyrrha sich retteten. Aehnliche Sagen finden sich nicht nur bei asiatischen Völkern, sondern selbst bei den Lapplän- dern, Grönländern, Mexikanern, Chilesen u. a.). §- 2. Die ältesten Völker. — Die Nachkommen Noahs entzweiten sich bald. Dadurch wurde ihre Zerstreuung her- beigeführt, und allmälig verbreitete sich das menschliche Ge- schlecht über die ganze Erde. Die Verschiedenheit der Wohn- sitze, in welche äußeres Schicksal oder eigene Neigung die Menschen führte, hatte natürlich auch auf ihre Lebensweise großen Einfluß. Die Bewohner der Steppen und Wüsten Hochasiens blieben Nomaden. Die, welche nach reichen Ebenen und milden Flußthälern zogen, gründeten daselbst feste Wohnsitze, bearbeiteten den fruchtbaren Boden, und Gewerbe und Künste fanden bei ihnen Eingang. Die Be- schäftigung derer, die auf den Gebirgen ihren Aufenthalt nahmen, wurde Jagd und Krieg; diejenigen aber, welche sich an den Küsten der Meere niederließen, trieben Fischfang und Handel. Als sich Noahs Nachkommen weiter über die Erde verbreiteten, wurden die Offenbarungen des wahren Gottes bald vergessen, da die innere Gemeinschaft mit ihm durch die Sünde unterbrochen war (Nom. !, 21.) Dennoch hatten die Menschen das Bedürfniß, ein über ihre Ohnmacht erhabenes Wesen zu verehren, von dem sie sich abhängig fühlten; aber weil sie sich nicht über die Natur zu Gott erheben konnten, suchten sie ihn in der Natur, und erwiesen dem göttliche Verehrung, was ihnen durch Schönheit oder gewaltige Kraft ausfiel. So entstand das Heidenthum. Den Einen wurden die Himmelskörper durch ihre Majestät, die Regelmäßigkeit ihrer Bewegungen und ihren Einfluß aus irdische Dinge zum Gegenstand der Verehrung (Gestirn- dienst, 5. Mos. 4, 19.), und ebenso wurde auch jede andere furchtbare, oder wohlthätige Kraft der Natur verehrt (Weish. 13, 2. 3.). Andere suchten sich die Gottheit in sichtbarer Gestalt zu vergegenwärtigen, und leicht wurde dann das Bild mit der Gottheit selbst verwechselt. Noch andere sanken zur göttlichen Verehrung der Thiere, ja ganz lebloser Dinge (Fetische) herab (vergl. Röm. 1, 23). Die älteste Form der Gemeinschaft unter den Menschen war 1*

18. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 45

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. 37. Erste Einwanderung der Israeliten in Kanaan. 45 888 v. Chr. Dido grndet Karthago. 722 unterwirft Salmanassar Phnizien. 600 lt Necho von gypten Afrika von Phniziern umschiffen. 586 unterwirft Nebukadnezar Phnizien. 538 unterwerfen sich die Phnizier den Persern. 333 # unterwerfen sich die Phnizier Alexander dem Groen. Vi. Abschnitt. Die Israeliten. 37. Erste Einwanderung der Israeliten in Kanaan. Die Israeliten sind das einzige Volk, welches den Glauben an Einen Gott festhielt. Ihre Sage von der Sndfiuth ist derjenigen c.2500 der Babylonier hnlich. Auch nach ihr vertilgte Gott die Menschen ihrer v.chr. Snden wegen bis auf einen tugendhaften Mann, den Noah, welcher in einem groen Schiffe, der Arche Noah, sich und seine Familie rettete. Vom Anbeginn der Welt (von Adam) bis auf Noah zhlen die Israeliten 10 Erzvter (Patriarchen). Die Nachkommen von Noah's 3 Shnen Sem, Ham und Ja ph et lebten am oberen Euphrat und Tigris, wo die Stadt Ur Chasdim ihr heimathlicher Sitz war. Als das Land bervlkert wurde, und die Nachkommen Noah's in die benachbarten Lnder ausziehen wollten, begannen sie den Thurm zu Babel zu erbauen, der 2^ bis in den Himmel reichen und ihnen auch in weiter Ferne sichtbar sein ^r" sollte. Der Herr aber verwirrte ihre Reden und fhrte durch die Sch eidung der Sprachen eine sofortige Trennung herbei, ehe sie ihr Vorhaben aus-fhren konnten. Die also in verschiedene Völker getrennten Menschen zogen nach allen 4 Himmelsgegenden aus und bevlkerten die 3 ltesten Welt-theile: Asien, Afrika und Europa. Therah, ein Nachkomme des Noahsohnes Sem, zog mit den Seinigen nach Mesopotamien. Therah's Sohn Abraham fhrte seine Angehrigen, welche als Nomaden herumzogen, aus Mesopotamien nach Palstina im Lande Kanaan, das ihm Gott verheien hatte. Von Noah bis auf Abraham werden wieder 10 Erzvter gezhlt. In Kanaan wurden die neuen Ankmmlinge von den dort einheimischen Nomadenstmmen Hebrer, das heit die von jenseits Gekommenen, ge-nannt. Sie lebten hier als Hirtenvolk mit unverdorbenen Sitten unter Isaak, dem Sohne Abraham's, und dessen Enkel Jakob, auch Israel d. h. Gotteskmpfer genannt (daher der Name Israeliten). Nach der Sage der Israeliten stammten auch viele der umwohnenden Völker von Angehrigen ihres Stammes ab, so die Araber von Abraham's Sohn Jsmel. Jakob's 12 Shne aber wurden die Stammvter der 12 israelitischen Stmme. Der zweitjngste von Jakob's Shnen, Joseph, war als Sklave nach gypten gebracht und dort durch wunderbare Fgungen zum hchsten kniglichen Beamten erhoben worden. Als eine Theuerung in Kanaan herrschte, lie er seine Angehrigen nach gypten kommen, wo man ihnen 1900 das weidereiche Land Gosen in Untergypten zuwies. Dies geschah, als v.chr.

19. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 9

1817 - Karlsruhe : Müller
Vorbereitung. §. 10. 9 Einige Erläuterung oder nähere Ansicht obiger zwölf Männer. §. io. Adam. (Etwa 3940 I. v. C.) Er war der erste Mensch auf Erden. Seine Schöp- fung ist der Anfang der Menschenwelt. Nur Adam ist unmittelbar von Gott erschaffen worden: sein Leib aus Erde, und durch einen Hauch des Schöpfers , der Urquelle des Lebens, ward der Leib belebt, d. h. eine Wohnung für Seele und Geist des Menschen, und so stand der Stamm- vater aller Menschen da. Von ihm mittelbar cntstan- den, folglich gleichsam in ihn verschlossen, waren und sind alle die tausend Millionen Menschen, die in mehrern tausend Jahren gelebt haben, die gegenwärtig leben, unddiekünf-.^ tig leben werden. Welch ein Stammvater, und welch eine Familie! — Adam lebte über 900 Jahre; er starb allss beiläufig 3000 Jahre vor Christi Geburt. §. ir. Nimrod. (Etwa 2,30 I. v. C.) Die Urwelt war nicht mehr: denn die Sündfluht nahm sie alle dahin; nur die Familie des Noah wurde erhalten; und von dieser entstand die neue Vermehrung dcs Men- schengeschlechtes. Sie fingen bald an jenen bekannten Thurm zu Babel zu bauen, worüber aber die Stamme sich zerstreue- ten. Nachdem diese nach allen Gegenden hin Landes-Districte in eigenthümlichen Besiz genommen hatten, so galt es auch jedem Stamme für Erhaltung und Sicherheit zu sorgen, sowohl gegen andere benachbarte Stamme, als gegen wilde fürchterliche Thiere. Da einigten sich die Umstände, daß Nimrod, der ein gewaltiger Jager war, in dem zu Babel gebliebenen Stamme oder Menschenhaufen, ein Hauptmann, Anführer und Gewaltsbeschüzer, folglich Fürst oder König, wurde; und der Anfang seines Nciches war Babel. — Nimrod's Beispiel veranlagte mehrere Stämme

20. Theil 1 - S. 15

1810 - Berlin : Duncker & Humblot
*5 men haben jeder ein Alter von mehr als 900 Jahren erreicht. Unser Dichter fährt fort, uns von den Nach- kommen Karns und Seths zu unterrichten. Ei- ner derselben, Henoch, ward wegen seiner Fröm- migkeit von Gott lebendig von der Erde wegge- nommen; die andern lebten desto ruchloser, über- hoben sich ihrer Klugheit, griffen immer nach den schönsten Weibern, wurden tyrannisch, und machten dem langst erzürnten Gott seine Schöp- fung so leid, daß er sich vornahm, alles wieder in einer großen Fluth zu vertilgen. Hundert und zwanzig Zahre wollte er dem ungerathenen Ge- schlecht noch Frist geben, ob es sich etwa des- sern möchte, aber da das nicht geschah, so schritt er zum Werke. Ein einziger Mann, mir Na- men Noah, schien ihm wegen seiner Frömmig- keit der Erhaltung werth. Zu ihm stieg er her- nieder, und befahl ihm, einen großen Kasten zu bauen und wohl zu Verpichen, von allen Thieren ein Paar darin aufzunehmen, und vor allem mit seiner Familie selbst hineinzusteigen. Kaum war dies geschehen, so thaten die Brunnen der Tiefe sich auf, und ein vierzigtägiger Regen ver- größerte die Fluth von oben her. Hundert und fünfzig Tage stieg das Wasser, bis es zuletzt die höchsten Berge überdeckte. Endlich sank es wieder, und trocknete ein, und die Spitzen der Berge wurden wieder sichtbar. Da wollte Noah \.