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1. Theil 2, Abth. 1 - S. 101

1822 - München : Lentner
101 — selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol- gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu- zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt (18. Sept. 96). Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach 2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar ernannt hatte. 5. Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts. Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei- nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang, das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla- che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte (106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi- sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den

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1. Theil 2 - S. 1081

1796 - Erfurt : Keyser
Kriegswesen der Römer. ic8r eine Flotte, und Regulus erweiterte die römische Legion zu ihrer höchsten Vollkommenheit. Der so langwierige erste punische Krieg war eine treffliche Schule für die römischen Generale und Admirale. Eben dieß nützten ihnen, in Ansehung des Land- und Seekrieges, die dar- auf folgenden Kriege mit den Galliern in Oberitalien und mit den Illyriern. Jetzt begann der zweyte Krieg mit Carthago. Hannibal war den Römern auf alle Fälle an Kciegserfahrenhett und an Genie überlegen; allein er stand in Ansehung der Disciplin seiner Trup« pen weit hinter ihnen. Nachdem die römischen Feld- herren gelernt hatten, ihre Hitze mit Klugheit zu mäßi- gen, verlor Hannibal, und Carthago ward besiegt. Den für jedes Terrain weit bequemern Legionen unter» lag dermacedonische, sonst unüberwindliche Phalanx. Dieß war aber auch gleichsam der letzte Beweis der römischen Tapferkeit. Asien ward mehr durch das Schrecken des römischen Namens, als durch die Ta- pferkeit seiner Krieger erobert. Von nun an verlor sich in der Armee die altrömtjche Disciplin, wie im Staate römische Sitte. Sehr oft war der Fall, daß ganze römische Heere verwilderten. Der römische Bürger, dem nun aus allen Theilen der Welt Reich- thümer zuströmten, fand es sehr unbequem, bey ei- nem Heere zu dienen, das in mehrecn Jahren sein Vaterland nicht sah. Die reichern Bürger entzogen sich immer mehr den Beschwerden des Soldatenstan- des und dieser einst so geehrte Stand ward immer mehr ein Eigenthum der Aermecn. 7. Marius ließ ihn ganz herabsinken. Indem er die Capitecensi bey seinen eiligen Werbungen für dienst- fähig erkannte. Schon vor ihm hatte es Gracchus für nöthig befunden, der Armee außer den Löhnungen, noch Kleidungsstücke zu geben, und durch seine Erhö» hung des Ritterstandes hatte er der Armee die zeithe- rige

2. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 49

1872 - Berlin : Gaertner
— 49 — Zum Neubau der Stadt wurden schreckliche Erpressungen angewandt (das goldene Haus). Endlich empörten sich seine Soldaten gegen ihn; er sah sich der Verfolgung preisgegeben und endete durch Selbstmord sein Leben. Mit Nero erlosch das augusteische Kaiserhaus. §. 64. Die Zeit der Flavier. Nach vier solchen Regierungen waren die Staatskasse erschöpft, die Provinzen verarmt, Kraft und Edelsinn aus dem Volke gänzlich geschwunden, und die höchste Gewalt lag in den Händen der Prätorianer und Soldaten. Diese erhoben in anderthalb Jahren nach Nero's Tode drei Kaiser, Galba, Otho, Vitellius, auf den Thron, die alle eines gewaltsamen Todes starben. Da riefen die ägyptischen und syrischen Legionen ihren Feldherrn Flavius Vespafianus (69—79) zum Kaiser aus, welcher den Senat mit würdigen Männern besetzte, die Soldaten zur Ordnung zurückwies, Städte und Schulen anlegte und sich durch Sparsamkeit verdient machte. Unter seiner Regierung eroberte der Feldherr Agricola den südlichen Theil Britanniens. Ums Jahr 70 züchtigte Vespasian die Juden, welche sich gegen ihn empört hatten, indem er durch seinen Sohn Titus Jerusalem zerstören ließ. (Das von Vespasian erbaute Coliseum, das über 100,000 Znsckaner gefasst haben soll, ist zumtheil heute noch zu sehen). — Vespasians Sohn, Titus, 79—81, die Wonne des menschlichen Geschlechts genannt, hieß jeden Tag verloren, an dem er nicht jemandem eine Wohlthat erwiesen hatte. Während seiner kurzen und menschenfreundlichen Regierung wurden die Städte Herculaneum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet, wobei Plinius der Ältere ums Leben kam. — Domitianus (81—96), Bruder des Titus, war ein eitler und blutdürstiger Fürst. Mit den höchsten Ehrentiteln bekleidet, ließ er sich wie einen Gott verehren, erpresste von den Unterthanen Geld und hatte Freude an den Qualen unschuldig Hingerichteter. Nachdem ein alter, würdiger Senator, Nerva, 96—98, eine kurze Zeit regiert hatte, gelangte dessen Adoptivsohn Trajanus (98—117), ein Spanier von Geburt, auf den Thron und erwarb sich durch eine weise Regierung den Beinamen des Besten. Seine einfache Lebensweise übte einen trefflichen Einfluss auf das Volk aus. Er verschönerte Rom durch herrliche Bauwerke (Forum mit der 109 Fuß hohen Trajanssäule), überwand die Dacier (in Niederungarn) und machte Armenien und Mesopotamien zur römischen Provinz. Bei Fortsetzung seiner Unternehmungen in Asien starb er. Wenn man in späteren Zeiten einem neuen Kaiser einen Glückwunsch brachte, pflegte man zu sagen: „Herrsche glücklicher als Augustus und besser als Trajan." — Adrianus (117—138), ein Landsmann und Vetter Trajan's, regierte mit Geist, Einsicht und Thätigkeit, doch zuweilen nach Launen. Ohne die Kriegsunternehmungen in Asien fortzusetzen, stellte er die alten Grenzen des römischen Reiches an der Donau, am Rhein und Euphrat wieder her. Er stiftete das Athenäum und führte in England zum Schutze der Britten eine 16 Meilen lange Mauer auf. Auch unterdrückte er in Palästina einen Aufstand der Juden unter Bar-Cchochba (der sich für den Messias ausgab), nachdem beinahe 600,000 Juden gefallen waren. Sein Grabhügel ist die heutige Engelsburg. Lange, Leitf. d. Gesch. 2. Stufe. 8. Aufl. 4

3. Die Alte Geschichte - S. 370

1866 - Münster : Coppenrath
370 er nicht das Mindeste ausgerichtet hatte, die glänzendsten Triumphe. Neidisch auf den Ruhm Anderer rief er seinen Feld- herrn Agricola, der ihm Britannien, das heutige England, eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach Rom zurück. Nach fünfzehnjähriger, grausamer Regierung wurde der „Herr und Gott" — so ließ er sich nennen — ermordet. 122. Nerva. Trajanus. Hadrianus. Auf Domitianus folgte Nerva (96 bis 98). — Mit ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen vier- und achtzig Jahre hindurch das römische Reich beglückten. Unter ihnen lebte Rom noch einmal in uralter Kraft und Herrlichkeit auf und wurde selbst den entferntesten Völkern furchtbar. Nerva war fast zu sanft für das an Blut gewöhnte Volk; er that Alles, um die Gräuel der vorigeu Zeit vergessen zu machen. Nach zwei Jahren ruhmwürdiger Regierung über- trug er die seinem Alter zu schwere Last dem Trajanus, welchen er an Sohnes Statt angenommen hatte, und krönte so sein schönes Streben. Trajanus (98 bis 117), ein Spanier von Geburt, war der erste Ausländer unter den römischen Kaisern. Die Liebe und Verehrung der Römer für ihn war so groß, daß noch zweihundert und fünfzig Jahre nach seinem Tode die Senato ren bei der Thronbesteigung eines neuen Kaisers demselben zuriefen: „Herrsche glücklich wie Augustus, milde wie Traja- nus!" Man nannte ihn sprichwörtlich den „Besten". Er wachte mit größter Sorgfalt über die Aufrechthaltung der Gesetze, war überaus gütig und herablassend. Die verderbliche Rotte von Angebern fand an ihm einen unerbittlichen Feind. Mit väterlicher Liebe nahm er sich der armen, elternlosen Kinder an und errichtete öffentliche Erziehungsanstalten. Zur Beförderung des Wohlstandes seiner Unterthanen legte er neue Städte an, bauete Straßen, Brücken und Häsen, ermunterte den Handel, die Wissenschaften und Künste, und zierte Rom

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 118

1869 - Münster : Coppenrath
113 mitten aus seiner Siegesbahn nach Rom zurück. Nach fünf- zehnjähriger, grausamer Regierung wurde der Herr und Gott — so ließ er sich nennen! — ermordet. Vom Kaiser Nerva bis zum Kaiser Commodus (96 bis 180). — Auf Domitiänus folgte Nerva (96 — 98). Mit ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen 84 Jahre hindurch zum Segen 'ihrer Unterthanen regierten. Nerva war fast zu sanft für das an Blut gewöhnte Volk. Er that alles, um die Gräuel der vorigen Zeit vergessen zu machen. Nach zwei Jahren ruhmwürdiger Regierung übertrug er die seinem Alter zu schwere Last dem Trajänus, welchen er an Kindes Statt angenommen hatte. — Trajänus (98—117), ein Spanier von Geburt, verdiente mit Recht „das Beste" ge- nannt und seinen Nachfolgern als Muster vorgehalten zu wer- den. Er gründete Erziehungsanstalten für arme Kinder und sorgte für Anlegung von Kanälen, Wasserleitungen und Heer- straßen. Gleich groß zeigte er sich im Kriege. Er eroberte Da- rf en (die heutige Moldau, Walachei und Siebenbürgen), Ar- menien und Mesopotamien und zog als Sieger, wie ein zwei- ter Alexander, durch Asien. Seine Thaten verewigt eine zu Rom noch vorhandene hundert und fünfzehn Fuß hohe Denk- säule, unter welcher seine Asche ruht. — Hadrränus (117 bis 138) war friedlich gesinnt und gab die meisten Eroberun- gen in Asien wieder auf. Er pstegte die Künste des Friedens und umgab seinen Thron mit Gelehrten und Künstlern. Be- sonders ehrte er Griechenland als die Wiege der römischen Cultur. Sieben Jahre lang durchreisete er, größtentheils zu Fuße, alle Provinzen seines Reiches, und herrliche Denkmale der Kunst erhoben sich auf dieser Friedensbahn. In Thra- cien, arp rechten Ufer des Hebrus, erbauete er eine Stadt, die noch jetzt seinen Namen Hadrianöpel, d. i. Hadrian's Stadt, führt. In Rom selbst errichtete er sein Mausoleum (Grabmal), die Hadriansburg, welche die Grundlage der jetzigen Engelsburg bildet. — Antonr nus Pius, d. i. der Fromme (138 bis 161), war einer der edelsten Menschen, die je gelebt haben. Während seiner milden, geräuschlosen Regierung verbreitete er

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 131

1822 - München : Lentner
13t tec den Trümmern derselben begraben zu werden. Er flüch- tete demnach mit seinen Schätzen nach Chalcedon in Asien; und um sich einen Mitgenoffen seiner Hoffnungen und seiner Gefahren zuzugesellen, ertheilte er dem Marti nian, welcher eine der wichtigsten Stellen des Reiches verwaltete, den Titel eines Cäsars. Auch waren seine Hülfsquellen noch immer so wenig erschöpft, daß er, nach so vielen auf einander folgenden Niederlagen in Bithynien ein neues Kriegsheer von 50,000 Mann zusammen bringen konnte, wahrend Constantin noch mit der Belagerung vonby- zanzbeschäftiget war. Es kam also, nachdem Constantin die Belagerung aufgehoben, und über den Bosporus gesetzt hatte, bey' Scutari, wie der Ort jetzt heißt, zu einer neuen Schlacht. Obgleich die Truppen Li ei ns neu angeworben und wenig geübt waren, so fochten sie doch mit verzweif- lungsvoller Tapferkeit, bis eine gänzliche Niederlage das Schicksal ihres Anführers entschied. Li ein zog sich nach Nicomedieu zurück, und da er sich weiter zu vertheidigen nicht hoffen konnte, suchte er sich durch Unterhandlung zu retten. Seine Gemahlinn, Constantins Schwester, verwandte sich bey ihrem Bruder für ihn, und erhielt von ihm das Versprechen, daß, wenn Li ein den Martinian seinem Schicksal überlaffen und den kaiserlichen Purpur ablegen würde, ihm für seine Person vergönnt seyn sollte, seine übrigen Lebenslage in Ruhe und Ueberfluß zuzubringeu. Li ein demüthigte sich also, legte sich und sein Purpur- kleid seinem Herrn und Gebiether zu Füßen, und erhielt Verzeihung. Bald darauf ward er nach Theffalonich ab- geschickt, welcher Ort zu seiner Verwahrung bestimmt war, wo er aber bald ums Leben gebracht wurde, weil er, wie es heißt, mit den Barbaren einen verrätherischen Brief- wechsel sollte unterhalten haben. Also ward im Jahre 324 das Römische Reich wie- der unter ein einziges Oberhaupt vereinigt.

6. Theil 2 - S. 3

1806 - Leipzig : Hinrichs
3 Von Alexander bis auf August. das stand kn diesem Zeiträume an der Spitze eines griechischen Freistaates, und alle Helden, die Griechenland itzt aufstellte, waren aus der tactischen Schule Philipp» und vertheilt un, ter den neu orgamitvten makedonischen Phalanx. Eden so unbe- deutend war damals die feindliche Macht, der sich Alexander entgegen stellte. Persien war schon längst in der ganzen Form seiner Regierung und Verwaltung veraltet; eine Erscheinung, die, nach den Resultaten der vorigen Periode über diese Monarchie, nicht befremden darf. Ein veraltetes Reich bedarf blos eines mächtigen Andranges von außen und es sinkt in Ruinen zusammen; und Persien hätte itzt ein Weitstürmer von weniger Geist und Kraft, als Alexander besaß, erobern können, i ' o ' Wenn denn nun auch das Au-sserordentliche kn Alex- anders Thaten durch diese Ansichten vermindert wird; so fallt doch immer noch so viel Ausgezeichnetes und Ungewöhnliches ln die wenigen Jahre seines öffentlichen Wirkens, daß seine Erschei- nung in der Geschichte uni versa! historisch es Gewicht be- hauptet. Nicht nur, Laß das bis dahin minder wichtige Mace- douien durch ihn zu einer Höhe gesteigert ward, die man von ei- nem so kleinen Reiche nie hatte erwarten können; die Ver- breitung der Griechen über Asien, ihre Vermischung mir fremden Völkern; die Anknüpfung allgemeiner Handels- verbindungen vom Indus bis zum Archrpelaguö und bis Alexan- drien in Aegypten ; die festen Regierungssitze, welche griechische Feldherren in Syrien und Aegypten begründeten, und das neue kräftige Leben, das sich über die einzelnen erkalteten Massen des aufgelöseten persischen Reichs verbreitete, — dies sind die Hauptmomente, durch welche Alexanders Auftritt in Asien für dle Geschichte so wichtig wird, A 2 Alles,

7. Bd. 2 - S. 110

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
110 Vierter Zeitraum. für den Satz: daß keine Religion, die auf schrift- liche Urkunden gegründet ist, je ganz unter- geht. Doch weil sich den Juden schon in dem Zeitalter vor Christo, seit ihrer Rückkehr aus der Gefangenschaft, viele neue Ansichten und Meinungen angebildet hatten, die von Zoroasters über Asien verbreiteten Lehren ausgegangen waren; so erwachte bei ihnen, nach der Verschmelzung die- ser morgenlandischen Philosopheme mit griechischer Weisheit, ein gewisser, aber durch Nationalverhaltnisse gestalteter und sehr einseitiger, philosophischer Geist, dessen Spuren in der Masora und dem Talmude sichtbar sind, in der kab- balistischen Philosophie aber am unverkennbarsten vorlie- gen. Dieser Geist ward nach der Zerstörung Jerusalems, besonders in den jüdischen Schulen zu Liberias, Pumpe- ditha u. a. genährt. 280. Kultur der Christen. Selbst die christliche Religion, die in den Schrif- ten der Apostel und Evangelisten frühzeitig ihre ei- genen Urkunden erhielt, und nach der Zerstörung Jerusa- lems ganz von der jüdischen sich trennte, veranlaßte eine neue ihr eigenthümliche Literatur. Diese gedieh neben der griechischen und römischen, bis endlich, durch allmahlige, unter heftigen Verfolgungen sich immer mehr ausdehnende, Verbreitung, das Christenthum die herr- schende Religion im römischen Reiche ward, und die Kaiser seit dieser Zeit allen den Theilen der griechi- schen und römischen Literatur ihre Unterstützung entzogen, welche auf das Heiden thum Beziehung hatten. Eine Anstalt zur gelehrten Unterweisung der künf- tigen Religionslchrer, die Schule zu Alerandrien, beförderte den lebhafter» Gebrauch der Philosophie unter den Christen und den künstlichern Vortrag der Religion. Aus eben diesen Quellen entsprangen verschiedene Streitig- keiten der Christen unter sich, wo man bereits Sccten und Spaltungen (haereses und Schismata) von dem ihnen ent-

8. Theil 3 - S. 190

1814 - Berlin : Duncker & Humblot
den der Prätor L. Antritts über diezllyrier hielt, ward der vom Perseus betrogene König Gentins mit Gemahlin, Bruder und Kindern und vielen vornehmen Illyriern aufgeführt. Er ging gefesselt, wie Perseus, vor dem Triumph, wagen des Siegers her, und sah gleichfalls seine ehemaligen Schätze und Kostbarkeiten, jetzt eine Beute jeiner Feinde, vor sich hertragen. Zn ei, nem dritten Triumphe endlich prangte der Admi, ral C. Oetavius mir den erbeuteten Schnäbeln feindlicher Schiffe. Der König Gentiu s ward mit seiner Familie nach Spolrtum geführt, und starb daselbst in der Gefangenschaft. Die ungeheuren Geldsummen, mit denen durch die Siege in Makedonien und Asien der römische Schatz bereichert wurde, machten es dem Senate möglich, dem Volke eine gänzliche Frei, heit von Abgaben zu bewilligen, welche von die, scr Zeit an 12z Jahre fortgedauert hat. Mit diesem Reichthume griff auch die Sittenverderb, niß der Römer schnell um sich; Geld ward nun die Losung, und der schändlichste Geiz unterdrückte jeden Keim wahrer Tugend. So wie das römi- sche Volk das erste und reichste auf der ganzen Erde seyn wollte, so strebte jeder einzelne der vornehmeren Bürger desselben, der erste und reichste in Rom zu seyn. So viele Feldherren, Consuin, Prätoren, Unterbefehlehaber, Statt, Halter und Gesandte also das römische Volk er-

9. Geschichtstabellen - S. 6

1879 - Braunschweig : Meyer
88 Der erste Bürgerkrieg zwischen C. Marius und L. Sulla. 60 Das erste Triumvirat: C. Julius Cäsar, Pompejns, Crassus. .48 Schlacht bei Pharsalus. Cäsar besiegt Pompejus. 44 Cäsar wird ermordet von Brutus und Cassius. 43 Zweites Triumvirat: Antonius, Oetaviauus, Lepidns. 31 Schlacht bei Aetium. Oetavianns besiegt den Antonius. 30 Cäsar Angnstns der erste römische Kaiser. 1 Geburt des Weltheilands Jesus Christus. Jahre ti. Chr. 9 Hermann der Cherusker schlägt Varus und die römischen Legionen im Teutoburger Walde. 70 Jerusalem wird zerstört durch Titus. 98 Trajan, der beste römische Kaiser. Größte Ausdehnung des römischen Reichs. 325 Kaiser Constantin der Große, Schutzherr der christlichen Kirche. Constantinopel. 375 Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen brechen aus Asien herein und drängen die Westgothen über die Donau in das römische Reich. 395 Kaiser Theodosius theilt das römische Reich in das weströmische und oströmische.

10. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 102

1813 - Reutlingen : Mäcken
io2 Geschichte des Menschengeschlechts. schon (§. 75.) erwähnte Gustav Adolph, als ein in Staarsgeschaften und im Kriege erfahrner Fürst, als Freund der Religion und Wissenschaften, vorzüglich merkwürdig. Christine, welche seit 1644 durch Beförderung der Wissenschaften und Künste ihr Reich blühend zu machen gesucht hatte, legte die Regierung nieder, und trat 1654 zur römisch »katholischen Kirche. Karl Xi. mißbrauchte die unumschränkte Gewalt, welche er sich 1680 verschaffte. Karl Xii., welcher seit l697 regierte, ein Fürst von großen Geistesanlagen, schlug in ei- nem Alter von 18 Jahren den vereinigten Angriff der Dänen, Russen und Polen siegreich zurück. Jedoch durch seine Verwegenheit, zu welcher ihn seine kriegerische Neigung verleitete, verlor Schwe- den an Rußland und Preußen einige Länder. Nach seinem Tode (er st. 1718) ward die unumschränkte Gewalt aufgehoben, und die Stände und Reichs- räthe nahmen wieder den vorigen Antheil an der Re- gierung. In neuern Zeiten kamen Ackerbau, Schiff- fahrt und Handlung empor. Gustav Hi., welcher den Reichsrathen ihre übermäßige Gewalt, durch welche das Reich in große Verwirrung gerieth, wieder nahm, und eine ganz neue Regierungsver- fassung einführte, nach welcher der König zugleich mit der Reichsvcrwaltung das Recht erhielt, alle ansehnliche Aemter zu besetzen und den Reichstag zusammen zu berufen, ward 1788 in einen un- glücklichen Krieg mit Rußland verwickelt, und ver- lor im I. 1792 durch einen Mißvergnügten (An-

11. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 114

1834 - Halle : Schwetschke
114 B. Asien. den Römern 190 bei Magnesia geschlagen und mußte ihnen ganz Kl. Asien abtreten. Von nun an sauf das syrische Reich durch äußere Kriege und innere Unruhen immer mehr, und in den Kampf der Römer mir Mithradates und mit Tigranes König von Armenien verwickelt, ward das ganze Reich zertrümmert und zur römischen Provinz, 64 I. v. Chr. Don den neueren Schicksalen Syriens und Palästinas insbe- sondere begnügen wir uns, folgenden kurzen Abriß zu geben. Bis ins 7te Jahrh, machte Syrien einen Bestandtheil des oftrömischen Reichesaus, und war berühmt durch den Reichthum, aber auch durch die Weichlichkeit und Sittenlosigkeit seiner Bewohner. Als die Araber, von religiöser Begeisterung getrieben, aus ihrem Lande vordrangen, eroberten sie mit leichter Mühe Syrien 636, und es blieb unter einigen inneren Unruhen bis 968 in ihrem Besitz, wo es ihnen von den fatimitschen Chalifen aus Aegypten entrissen ward. Diese besaßen es bis 1078, wo die seldschuckischen Türken es er- oberten, denen die Fatimiten es kurz vor der Ankunft der Kreuz- fahrer wieder entrissen. Das rohe Betragen der Türken gegen die vielen Pilgrimme, welche Jerusalem besuchten, und gegen die im Lande ansässigen Christen, war die nächste Veranlassung der Kreuz- züge, von denen wir 1. S. 219 f. im Allgemeinen geredet haben. Gottfried v. Bouillon eroberte Jerusalem 15. Jul. 1099, und ward zum König von Jerusalem erwählt. So lange der erste Ei- fer der Kreuzfahrer anhielt, verbreitete sich die christliche Herrschaft über einen bedeutenden Theil Syriens; als aber dieser Eifer bald anfing nachzulassen, die Muselmänner sich von ihrem ersten Schrecken erholten, die Hülfe aus Europa immer spärlicher er- folgte, die Ungewohnheit des Klima's viele dahinraffte, und vor- züglich Zwietracht unter den Christen selbst immer mehr überhand nahm, wurden ihnen nach und nach alle ihre Besitzungen wieder entrissen, bis Selaheddin oder Saladdin, von dem Geschlecht der Ejubiden aus Aegypten, durch Kühnheit, Großmuth und Liebe zu den Wissenschaften ausgezeichnet, am 3. Oct. 1186jerusalem selbst eroberte. Noch blieben den Christen mehrere feste Plätze an der Küste, und Kaiser Friedrich Ii. errang selbst auf 10 Jahre, von 1229—1239, den friedlichen Besitz von Jerusalem wieder; als aber in Aegypten sich der kriegerische Stamm der Mamlucken er- hob , gingen von 1262 bis 1291 auch alle noch übrige christliche Besitzungen an sie über. Endlich 1517 ward ganz Syrien von den Türken erobert, in deren Besitz es sich noch jetzt dem Namen nach befindet, obwohl es durch einen 1833 beendigten Krieg dem mäch- tigen Pascha von Aegypten unter türkischer Hoheit abgetreten wor- den ist, welcher auch zugleich die Statthalterschaft von Ad ana in Kl. Asien, ein Theil des alten Clliciens, erzwungen hat.

12. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 11

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ii. Kurzer Überblick über die weströmische Kaisergeschtchte. Platz. Den Senat ergänzte er aus allen Provinzen des römischen Reiches. Unter seiner Regierung erhoben sich die Bataver an der Mündung des Rheins, wurden aber bei Trier besiegt und kehrten in ihr früheres Bundesverhättnis zu Rom zurück. Furchtbarer war der Krieg gegen die Juden, die sich wegen Erpressungen der römischen Statthalter und aus Religionshaß empört hatten. Nach dreijährigen schweren Kämpfen erstürmte des Kaisers Sohn Titus im Jahre 70 ™ Jerusalem, wobei der Tempel in Flammen ausging und die Stadt vollständig zerstört wurde. Vespasians Sohn und Nachfolger Titus, wegen seiner Milde 79-si und Freigebigkeit vom dankbaren Volke „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts" genannt, war ein pflichttreuer und gerechter Fürst. Zum Wohle der ärmeren Klassen baute er öffentliche Badeanstalten, die „Thermen des Titus", und half ganz besonders den Notleidenden, als im Jahre 79 infolge eines plötzlichen Ausbruchs des Vesuvs Hereulanum, Pompeji und andere Städte durch einen Bimstein- und Aschenregen verschüttet wurden. Sein Bruder und Nachfolger Domitian war ein grausamer si-96 und eitler Herrscher. Zwar wurde unter seiner Regierung die Er- oberung Britanniens bis zum heutigen Firth of Forth vollendet, aber er selbst focht ohne Erfolg gegen Daeier, Markomannen und Quaden. Trotzdem feierte er glänzende Triumphe und legte sich den Beinamen Germaniens bei. Seitdem wütete er mit verstärkter Grausamkeit gegen seine Umgebung und wurde schließlich von Verschworenen erdolcht. 3. Tie Blütezeit des römischen Kaiserreichs von Nerva bis Marc Aurel. Nach dem Erlöschen des Flamschen Hauses wählte der Senat den bejahrten Senator Nerva zum Kaiser, der den ^rajan adoptierte, 96 — 98 einen der tüchtigsten Regenten, gleich ausgezeichnet in den Künsten des 98— n< Friedens und der Führung des Krieges. Ihm verdankte das römische Reich seine größte Ausdehnung, denn er eroberte Sackn1) und verwandelte das Landein eine römische Provinz, besiegte die Parther im äußersten Osten und fügte Armenien, Mesopotamien und Assyriens den römischen Provinzen hinzu, ebenso das peträische Arabiens. Am oberen Rhein und an der oberen Donau hatten die Römer festen Fuß gefaßt und begannen zur Sicherung dieses Gebietes Versch.rnzungen anzulegen. Neue Kunststraßen, Brücken und Kanäle verbanden die gewonnenen Gebiete mit 1) Dacien umfaßte das heutige Beßarabien, Rumänien und Siebenbürgen. 2) Mesopotamien lag am oberen Euphrat und Tigris, nördlich davon Armenien, südöstlich Assyrien. _ 3) Das peträische Arabien, so genannt von seiner Hauptstadt Petra, südlich vom toten Meer, lag zwischen Palästina und Ägypten.

13. Alte Geschichte - S. 98

1904 - Wiesbaden : Kunze
98 3. Fernere Unterwerfung Spaniens bis 133; die Erwerbung des pergamenischen Reiches, Provinzialverwaltung im südlichen Gallien. ln diese Zeit fiel auch die weitere Unterwerfung Spaniens. 206 Seit 206 besafsen die Römer 2 Provinzen, Hispania ulterior und H. citerior, etwa das jetzige Valencia, Catalonien und Andalusien. Das mittlere, nördliche und westliche Spanien (Lusitanien) war noch von freien und kriegerischen Stämmen bewohnt, die fortwährend in das römische Spanien einfielen. Besondere Erfolge erfocht und erzielte 195 M. Porcius Cato, und Tiberius Sempronius Gracchus, der (179) durch Eroberungen und weise Verwaltung die römische Herrschaft befestigte. Aber die harte und habsüchtige Regierung ihrer Nachfolger rief immer wieder Aufstände hervor, namentlich führten die Lusitaner seit 149 unter der Leitung des kühnen Viriathus, eines früheren Hirten und Räubers, einen hartnäckigen und 140 gefährlichen Krieg, bis jener 140 durch Verrat seiner eigenen Landsleute fiel. Der Krieg zog sich zuletzt um Numantia zusammen: nachdem sich der Kampf um die eine Stadt mehrere 133 Jahre hingeschleppt hatte, gelang es endlich 133 dem Scipio Ämilianus, dem Eroberer Karthagos, sie einzunehmen; sie wurde völlig zerstört. Ganz Spanien mit Ausschlufs der Nordküste war römische Provinz. 133 Im Jahre 133 erwarb Rom das pergamenische Reich durch eine letztwillige Verfügung des Königs Attalus; das Land wurde unter dem Namen Asien zur Provinz erklärt. Die Balearen wurden 123 unterworfen; im südlichen Gallien breitete sich, um mit Spanien eine Verbindung herzustellen, Herrschaft und Einflufs der Römer, hauptsächlich seit der Gründung von Aquä Sextiä 122 aus. Reihenfolge der römischen Provinzen: Sicilien seit 241 zum Teil, seit 201 ganz; Sardinien 238, später mit Korsika zu einer Provinz verbunden; Spanien seit 206, ganz mit Ausschlufs der Nordküste, seit 133; Makedonien, Afrika und Griechenland seit 146. Asien seit 133. Gallia Narbonensis um 120. Die Verwaltung geschah durch Praetoren, denen ein Quaestor zur Seite stand. Die Provinzialstädte hatten verschiedenen Rang, sie zerfielen in zwei Klassen, in privilegierte

14. Welt- und Staatskunde - S. 43

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 43 gezweigt. Während des Titus Regierung (79—81) geschah es, das; die blühenden Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet worden. Unter Titus' Bruder Domitian ward die Eroberung Britanniens vollendet. Kaiser Trajan (98—117) liefe, um sich gegen die Eermanen-einfälle zu schützen, den erst in jüngster Zeit genauer erforschten Schutzwall vom Niederrhein bis zur Donau bei Regensburg, den Limes Germanicus, anlegen, den sein Nachfolger vollendete. Es gelang Trajan auch, den zähen Widerstand des Dazierkönigs zu brechen und dessen Land (etwa das heutige Rumänien und östliche Ungarn) als eine neue Provinz dem römischen Reich einzuverleiben. Sein Nachfolger Hadrian (117—138) — beide gehören mit zu den bedeutendsten Herrschern — mußte noch einmal gegen die aufständischen Juden einschreiten, die er bis zu völliger Vernichtung aufrieb. Seit jener Zeit datiert die Zerstreuung der Juden über die gesamte zivilisierte Welt. Marc Aurel (161—180) führte einen langwierigen Krieg gegen die germanischen Markomannen in Böhmen und Quaden in Mähren, die schon wiederholt Plünderungszüge in römisches Gebiet über die Donau, selbst bis nach Oberitalien hin, unternommen hatten. Erst von seinem Nachfolger Commodus wurde dieser Krieg durch einen wenig ehrenvollen Frieden beendet. Unter den folgenden Kaisern begann der allmähliche Verfall des Reiches. Immer wieder und immer kraftvoller meldeten sich von Norden her germanische Stämme und fielen verheerend in das Römerreich ein. Unter P. Licinus Valerianus (253—260) ging bereits das sogenannte Zehntland zwischen Limes und Rhein einmal an die Germanen verloren. Franken und Alamannen durchstreiften Gallien, die Sachsen plünderten die Küstenstriche und die Goten drangen in Griechenland ein. Vaterian selbst fiel bei einem Kampf gegen die Perser. M. Aurelius Probus (276—282) stellte noch einmal den Limes her und zwang Tausende von Germanen zur Ansiedlung auf römischem Boden. Zu der Macht des Germanentums trat aber noch die Macht des Christentums, die beide nun in der Folgezeit die völlige Auflösung des römischen Weltreichs herbeiführen sollten. Diocletian (285—305), der sich mit einem zweiten Imperator und jeder mit einem Cäsar in die Regierung des gewaltigen Reichs teilte, versuchte das Christentum durch eine blutige Verfolgung auszurotten, erreichte aber das Gegenteil. Die Christen schlossen sich um so fester zusammen, und schon nach 10 Jahren errangen sie sich

15. Das Alterthum - S. 148

1860 - Koblenz : Baedeker
148 Die glücklichste Periode des römischen Reiches. § 93. Jerusalems durch Vespasian's Sohn, Titus, vgl. S. 102. Den Krieg in Britannien begann Jul. Agricola von Neuem, und ihm gelang es, die Briten durch Milde und Gerechtigkeit für die Annahme römischer Cultnr zu gewinnen. Titus (mit dem Beinamen: die Liebe und Wonne des mensch- lichen Geschlechtes, 79—81). Unter seiner wohlthätigen und nur allzu kurzen Regierung verschüttete ein unerwarteter und daher desto schrecklicherer Ausbruch des Vesuv's die Städte Hercnlanum und Pompeji, in Roni brach die Pest und eine große (dreitägige) Feuersbrunst aus. Sein jüngerer Bruder, Domitianus (81—96), führte nach einem guten Anfang bald die Zeiten Nero's zurück. Mit lächerlichem Stolze und kin- discher Eitelkeit verband er eine grenzenlose Verschwendung, die ihn zu Bedrückungen und Grausamkeiten veranlaßte. Agricola vollendete die Eroberung Britanniens und sicherte es gegen die Einfälle der Picten durch eine Befestigungslinie von Meer zu Meer. Der Kaiser selbst unternahm einen Feldzug nach Deutsch- land in das Gebiet der Chatten, wie es scheint, ohne Erfolg. Auch in einem Kriege gegen die Datier, welche die römischen Grenzen beunruhigten, erkaufte er den Frieden durch Tribut (das erste Beispiel der Art in Rom's Geschichte). Auf Anstiften seiner zum Tode bestimmten Gemahlin ward er ermordet und sein An- denken vertilgt. 8- 93 (105). Die glücklichste Periode des römischen Reiches 96—180. 1. Nerva (96—98), ein alter Senator,, den Domitian's Mörder zum Kaiser ausriefen, adoptirte den beim Heere beliebten Spanier 2. Trajänus (98—117). Dieser war vorzugsweise auf die Erweiterung des Reiches und die Ausführung großartiger Bauwerke bedacht. Er versagte den Daciern den von Domitian bewilligten Tribut, und als sie ihre Streifereien über die Donau erneuerten, unterwarf er nach einem zweimaligen Kriege Dacien. Auf einem Zuge gegen die Parther, deren König den Thron von Armenien mit seinem eigenen Bruder beseht hatte, machte er Armenien, Mesopotamien und Assyrien zu römischen Provinzen, während der Statthalter von Syrien einige Eroberungen im

16. Theil 1 - S. 20

1806 - Leipzig : Hinrichs
2® Einleitung. in Asien begründete, ob er gleich selbst im angehenden männ- lichen Alter seiner Schöpfung entrissen wurde. — Wir con- centriren also in der zweiten Periode die Begebenheiten von Cyrus an bis auf Alexander. Schon arbeitete der römische Senat an seiner allmählig steigenden Große und an seiner alles verschlingenden künftigen Weltherrschaft, als die Feldherren Alexanders sich in das von ihm zusammen eroberte Reich theilten. Die Freiheit der al- ten Welt gieng verlohren; die bestehenden Königreiche wur- den Provinzen des herrschsüchtigen, tapfern Roms, und von der Themte bis zum Nil und Euphrat galten römische Gesetze, als es dem Octavkan gelang, der erste Alleinherrscher im römischen Reiche zu seyn, nachdem die Eifersucht ungleich größerer Männer, als Octavian war, sich in blutigen bürger- lichen Kriegen selbst aufgerieben halte. — Die dritte Pe- riode reicht von Alexander bis auf August des Rö, mers Alleinherrschaft. Bereits Marius hatte deutsche Völkerschaften im obern Ita- lien geschlagen; seit Augusts Zeiten ward der Kampf der Römer mit denselben bedenklicher und blutiger. Die Tcutschen waren am Rheine und an der Donau die Nachbarn des großen römi- schen Reiches geworden; Rom sank durch Luxus, Sittenlo- sigkeic und elende Imperatoren immer tiefer; seine entfern, ten Provinzen wurden die Deute kräftiger Sieger; Odoacer ent- thronte endlich den letzten unmündigen Imperator; die Gorhen und Langobarden schlugen feste Wohnsitze in Italien auf und stifte- ten neue Reiche; die Sveven und Westgothen nahmen Besitz von Spanien; die Franken und Burgunder von Gallien; im ei- gentlichen Teutschland blieben die Sachsen, Bayern, Thü- ringer,

17. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 191

1825 - Rostock : Adler
gere Remus von den Dienem des Amulius gefangen wurde, da befreiete ihn Romulus mit ^seinen kühnen Waldgenossen, stieß den Amulius vom Throne, setzte seinen alten Großvater wieder ein, und fing an Rom zu bauen. So war das rö- mische Reich ursprünglich auf ein bloßes Stadtgebiet beschrankt, vergrößerte sich aber immer mehr und mehr, bis es zuletzt ganz Südeuropa und einen großen Theil des westlichen, Asien vom Mittelmeere bis zum Euphrat, und die Nordküste von Afrika, mit Einschluß von Aegypten, unter seiner Oberherr- schaft umfaßte. Romulus, der Stifter des römi- schen Reiches war auch der erste Regent oder König desselben; doch war die königliche Macht gleich an- fangs schon durch den Senat, oder den Rath der Alten, und durch die Patricier, die Abkömmlinge der ersten Gründer, beschrankt, so daß selbst Romulus, als er, im 2osten Jahre seiner Regierung, gegen den Willen der Patricier, einen neuen Krieg anfangen wollte, vom Senat mit dem Tode bestraft wurde. — Nach ihm ward Nu ma Pompilius zum Könige erwählt. Dieser begründete die römische Staatö- religion, und regierte als Freund des Volks, der Künste und Sitten, über 40 Jahre zu allgemeiner Zufriedenheit. Ihm folgte, durch die Wahl des Volkes, T ullus H ostili» 6, von 679 bis 640 vor Chr. Unter seiner Regierung ward das römische Gebiet, durch die Vereinigung von Alba longa, ver- größert, und die Sache durch den Kampf der drei Gebàer Horatier unv Cur iati er entschieden. Zwei Horatier waren schon gefallen, ba besiegte ver- letzte noch allein die drei Curiatier. Nun ward Alba zerstört, und die Einwohner derselben wurden nach Rom versetzt. Die Regierung des T u l l u s H 0 st i- lius war aber zu kriegerisch, und ein Blitzstrahl endigte sein Leben. — Auf ihn folgte Atzn cus Martins von 640 bis 617 vor Chr. Darnach kam

18. Geschichte des Alterthums - S. 643

1852 - Weimar : Albrecht
643 samkeiten, er hatte sogar Freude und Wohlgefallen am Quälen und Morden der Menschen, verschonte selbst die Gehülfen seiner Schand- thaten nicht und fiel als das Opfer einer Verschwörung, an welcher seine eigene Gemahlin Theil hatte. Unter der Regierung des Ve- spasian und Titus erlangte das römische Reich eine größere Einheit, die Provinzen hörten nach und nach auf untergeordnete Theile des Staatskörpers zu sein, und die römische Bildung verbreitete sich über alle Länder des Reiches. Die monarchische Staatsform zeigte sich unter den besseren Kaisern förderlich für Bildung, äußeren Wohlstand und Behaglichkeit des Lebens. Dagegen wurden die Kriege an den Grenzen des Reiches mit den benachbarten barbarischen Völkern immer ge- fährlicher. In Thraeien batten die Römer mit unaufhörlichen Un- ruhen zu kämpfen und erst unter Claudius wurde das ganze südliche Donau-Ufer zur römischen Provinz gemacht. In Asien waren die Parther sehr gefährliche Nachbarn des römischen Reiches. Am wich- tigsten waren die Kriege mit den Germanen. Die Throustreitigkei- ten zwischen Otho, Vitellills und Vespasianus wurden von Claudius Civilis, einem Häuptlinge der Bataver, zu einem Aufstand gegen die Römer benutzt. Die von den Batavern ausgegangene Bewe- gung dehnte sich auch auf audere germanische und gallische Stämme aus, und selbst unter den römischen Truppen in Gallien brach der Aufruhr aus. Es gelang jedoch den Römern die Empörung zu unterdrücken und den Frieden wieder herzustellen. Besser als in Deutschland gelang es den Römern sich in Britannien festzusetzen. Unter Claudius hatten die Römer die Eroberung Britanniens be- gonnen und namentlich hatte Suetonius Paullinus zu Nero's Zeit glückliche Kriege geführt. Gegen das Ende von Vespasian's Regie- rung war Julius Agrieola, einer der tüchtigsten römischen Staats- männer und Feldherrn, sieben Jahre lang Statthalter von Britan- nien. Es gelang ihm, nicht nur mit den Waffen die römische Herr- schaft weiter auszudehnen, sondern auch durch Milde und Gerech- tigkeit die Britten für die römische Herrschaft und zur Annahme der römischen Civilisation geneigt zu machen. Nach Domitians Ermordung wurde der betagte Senator M. Die Kaiser Co eceju s Nerva zum Kaiser ausgerufen. Er regierte von 96 bis dis Commo- 98 und rechtfertigte die Freude der Gutgesinnten über seine Erhe- fcuë' bung. Er beschränkte die Untersuchungerl wegen Majestätsverbrechen, hob die Verfolgung der Christen auf, erweiterte die Macht des Se- nats, verminderte die Abgaben, sorgte für bessere Rechtspstege und verschönerte Rom durch ein Forum. Nur der Pöbel und die Präto- rianer waren unzufrieden mit dem alten und sparsamen Kaiser, und deshalb ernannte dieser einen rüstigen und allgemein geachteten Mann zu seinem Mitregenten, nämlich den M. Ulpius Trajanus. Dieser stammte von einer römischen Familie, war aber in Spanien geboren und stand damals an der Spitze der Legionen des Nieder- rheins. Er regierte von 98 bis ll7; er behielt auch auf dem Throne seine vorige Einfachheit und Anspruchslosigkeit; er war ge- recht, milde und bescheiden und regierte mit Kraft, Einsicht und Thätigkeit. Er stellte die Kriegszucht wieder her, füllte die Staats- kasse durch weise Sparsamkeit, legte in Rom eine öffentliche Biblio- 41*

19. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 8

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
8 Die römische Kaiserzeit Nerva 96—98 Trajan 98—117 Größte Ausdehnung des Reiches Hadrian 117—138 Senat verfluchte das Andenken Domitians und ernannte aus seiner Mitte Nerva zum Nachfolger. § 7. Die höchste Maehtentfaltung des Reiches unter den Adoptiv-kaisern. Mit Nerva gewann der Senat wieder Bedeutung. „Prinzipat“ und Freiheit, einst unverträgliche Dinge, verbanden sich. Die Provinzen erlangten das Übergewicht über Rom und Italien. Trajan, der Adoptivsohn Nervas, ein geborener Spanier, der erste Provinziale auf dem Kaiserthron, erhob das römische Reich auf den Gipfel der Macht. Unter seiner Regierung wurde der Bau des Grenzwalls fortgesetzt. Römisches Städteleben entwickelte sich am Rhein. Tacitus schrieb seine Germania und die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Domitians. Italien erhielt eine staatliche W aisen Versorgung. In zwei schweren Kriegen wurde Decebalus unterworfen und die neue Provinz Dacia eingerichtet. Das entvölkerte Land erhielt römische Ansiedler, von denen die heutigen Rumänen Sprache und Abstammung herleiten. Die Trajanssäule in Rom verherrlichte die Siege des Kaisers. Der große Partherkrieg brachte dem Reiche drei neue Provinzen: Armenia, Mesopotamia, Assyria. Trajan zog in Ktesiphon ein und drang bis zum persischen Meerbusen vor. Aber ehe die römische Herrschaft gesichert war, starb der Kaiser in Kilikien, ein Mehrer und Ordner des Reiches von seltener Schaffenskraft, der überall das Wesentliche rasch erfaßte und arkem Willen das Zweckmäßige durchführte. Von seinem Landsmann und Verwandten Trajan adoptiert, von den Truppen und vom Senat anerkannt, bestieg Hadrian den Thron. Unter seiner Regierung wurden die neuen Erwerbungen im Osten aufgegeben, der Grenzwall in Deutschland vollendet, in Britannien der Piktenwall angelegt. Die Errichtung der Kolonie Aelia Capitolioan, auf der Stätte des zerstörten Jerusalem erregte einen Aufstand der Juden (132—135), der mit der Vernichtung des jüdischen Staatswesens endete. Rundreisen durch sämtliche Provinzen belehrten den Kaiser über die Bedürfnisse der verschiedenen Reichsteile. Die Staatspost wurde im ganzen Reiche durchgeführt, ein fachmännisch geschulter Beamtenstand geschaffen, die kaiserlichen Hofämter (§5) in Staatsämter umgewandelt. Die Ländereien der Großgrundbesitzer, zu denen der Kaiser selbst gehörte, wurden durch Pächter (coloni) bewirtschaftet, Steuerrückstände erlassen, die Rechtsprechung in den italischen Städten dem Senat entzogen. Athen, die Lieblingsstadt des kunstsinnigen Kaisers, verdankte Hadrian die Vollendung des schon von Peisistratos begonnenen, Zeustempels und die Erweiterung seiner Stadtgrenzen. Rom wurde der künstlerische Mittelpunkt der Welt. Am Tiber erhob sich das gewaltige Grabdenkmal des Kaisers 111 mit s

20. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 173

1845 - Heidelberg : Winter
§. 64. Das röm. Reich von Nero bis Constantin. 173 2. Von Nero bis Constantin. §. 64. Hade) Domitians Ermordung folgte zwischen den Jahren 96- 189 eine Reihe von fünf edel n, durch den Senat ge- wählten Cäsaren, unter denen das römische Reich glück- liche Zeiten hatte. Der milde und gerechte Nerva (96 — 98) gab dem Reiche zweckmäßige Einrichtungen; der ihm gleiche und da- bei tapfere Trajan (98 —117) machte Dacien zur rö- mischen Provinz und nahm den Parthern Armenien, Me- sopotamien und Assyrien ab; der friedliebende und thätige Hadrian (117 — 158) durchreiste oft zu Fuß den größten Theil des Reichs und traf überall wohlthätige An- ordnungen: doch ließ er die Christen verfolgen, weil er sie für eine jüdische Seele hielt, die Juden aber durch ei- nen neuen Aufruhr (unter Anführung des Bar-Cochba oder Sternensohns, eines falschen Messias) seinen Zorn so gereizt hatten, daß sie Jerusalem gänzlich verlassen mußten, das nun von römischen Colonisten besetzt und neu gebaut wurde, und den Namen Ä l i a C a p i t o l i n a erhielt. Der edle und gerechte Antoninus Pius (138—161) erhielt durch rastlose Thätigkeit die Ruhe des Reichs, Mar- cus Aurelius Antoninus Philosophus (161 — 180) aber, der nach den Grundsätzen der stoischen Philoso- phie durch Strenge gegen sich selbst den Anforderungen des Gewissens möglichste Genüge zu thun suchte, mußte in den schweren Markomannenkriegen an der Nordgränze seines Reiches erfahren,-daß die größte Gefahr für das römi- sche Reich von Seite Deutschlands drohe. Nach Marc Aurel's Tode beginnt mit seinem Sohne Cornrnödus, der ein zweiter Nero war, 189—393 die Reihe der meist schlimmen Cäsaren, die größtentheils durch die Wahl des Heers zum Thron erho- den wurden, und (mit Ausnahme weniger, zu denen vor- züglich der edle Alexander Severus, 222 — 235, und der „Wiederhersteller des Reiches" Aurelian, 270 — 284,