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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 139

1865 - Eisleben : Reichardt
139 ,682—1725 Czar Peter der Große. Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan unter Vormundschaft seiner herrschsüchtigen Schwester Sophie, die ihn zu beseitigen trachtet. Peter stellt sich an die Spitze des Adels', unterdrückt den Aufstand der Strelitzen, schickt seine Schwester in's Kloster. Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Lefort. Ueberhaupt sucht P. die Russen zu ävilisiren, Ich besonders nach seiner großen Reise durch Deutschland, Hollandl) und England. Herbeiziehuug von Fremden. Die wegen der Neuerungen aufständischen S t r e l itz e u werden grausam bestraft und aufgelöst.^ — Peters Gemahlin Katha - rina aus niederem Stande, nach seinem Tode selbst- herrscherin. 1703 Peter der Große gründet Petersburgm) in Jngermannland, welches er kurz vorhen den Schwe den entrissen hatte; denn 1700-1721 Der nordische Krieg gegen Karl Xii von Schweden. Um den noch unmündigen Karl zu berauben, verbindet sich Peter mit Dänemark und König August von Polen gegen ihn. Aber Karl, trotz seiner Jugend tapfer, landet auf Seeland und erzwingt von Dänemark den Travendaler Frieden. In dems. Jahre 1700 Sieg Karls Xii. bei Narva über Peter den Gr. .Nit 8000 Schweden besiegt er 40000 Russen. In den folg. Jahren erobert er Polen, setzt daselbst den Sta- nislaus Lescpnski aus den Thron, und August inuß im F r i e d e n z u A l tr a n st ä d t (' 706) auf dcnsel- den verzichten, Nun wendet sich Karl gegen Rußland, verliert aber 1709 Die Schlacht bei Pultava. Gänzlich geschlagen flieht er nach der Türkei, die er zum Kriege gegen Rußland bewegen will. Fünfjähriger Aufent- halt in Bender, will nicht abziehen, wird in seinem Hause von den Türken belagert und nach tollkühner Ver- theidigung gefangen. Inzwischen hat auch Hannover und Preußen die Waffen gegen ihn ergriffen. Leopold von Dessau besetzte Rügen und belagerte Stral- sund. Karl eilt schnell dahin, muß aber unter Gefahren nach Schweden fliehen, und Stralsund ergiebt sich. k) Moderne Kleidung befohlen. Die Bärte der Russen. l) Schiffszimmermann in Saardam. m) Die alte Hauptstadt war Moskau, noch jetzt Krönunasstadt det russischen Czaren.

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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 51

1861 - Eisleben : Reichardt
51 1714 Friede zu Rastatt und Baden. Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die ipan. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) S a r d in ie n. 1) Der Kurfürst von Da iern wieder eingesetzt. 1682—1725 Czar Peter der Große. Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan unter Vormundschaft feiner herrschsüchtigen Schwester Sophie, die ihn zu beseitigen trachtet. Peter stellt sich an die Spitze des Adels, unterdrückt den Aufstand der Strelitzen, schickt seine Schwester in's Kloster. Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Le- fort. Ueberhaupt sucht P. die Russen zu civilisi- ren,m) besonders nach seiner großen Reise durch Deutschland, Hollandn) und England. Herbeiziehung von Fremden. Die wegen der Neuerungen aufständi- schen Strelitzen werden grausam bestraft und auf- gelöst. — Peters Gemahlin Katharina aus niede- rem Stande, nach seinem Tode Selbstherrscherin. 1703 Peter der Große gründet Petersburg, o) In In g er m a n n l an d, welches er kurz vorher den Schweden entrissen hatte; denn 1700—1721 Der nordische Krieg gegen Karl Xu. von Schweden. Um den noch unmündigen Karl zu berauben, verbin- det sich Peter mit Dänemark und König August von Polen gegen ihn. Aber Karl, trotz seiner Jugend tapfer, landet auf Seeland und erzwingt von Dä- nemark den Travendaler Frieden. In dems. Jahre 1700 Sieg Karls Xii. bei Narva über Peter den Gr. Mit 8000 Schweden besiegt er 40000 Russen. In den folg. Jahren erobert er Polen, fetzt daselbst den Stanislaus Lescynski auf den Thron, und 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien. Moderne Kleidung befohlen. Die Bärte der Russen, n) Schiffszimmermann in Saardam. v) Die alte Hauptstadt war Moskau, noch jetzt Krönungsstadt der russischen Czaren. 4*

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 801

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1789. 301 3. Der nordische Krieg. I. Ursachen dieses Kriegs. Dänemark, Polen und Nußland wollten die Jugend Carls Xu. benützen, um den Verlust ;u ersetzen, den sie durch Gustav Adolf's und Carl's X. Eroberungen erlitten hatten. August von Polen insbesondere wollte, anfgemuntert von dein liesiändischen Edelmann Patkul, das so hart gedrück- te, und bei der Wiedereinziehung der Kron-Güter al- lerdings sehr ungerecht behandelte Liesiand einem un- ersahrnen Prinzen entreißen. Dänemark war gegen Schweden um so erbitterter, da Carl Xii. die Partei des Herzogs von Holstein hielt. Endlich Peter der Große wollte Seehafen an der Ostsee haben, die Schwe- den aber hatten seinen Ahnherren alle die Provinzen ent- rissen , welche an der Ostsee lagen. Ii. Von dem Kriege selbst. Erste Periode 1700 - 170y. Im Februar 1700 siel König August Ii. in Liesiand ein, und im Marz eben dieses Jahres warfen sich die Dänen auf Schleß- wig. Carl Xii. dachte um diese Zeit nur an seine Ver- gnügungen. Aber diese Angriffe, welche er nicht er- wartete, und wozu er keine Veranlassung gegeben hat- te, machten einen wunderbaren Eindruck auf sein Ge- mnth. „Wohlan," rief er, „Gott wird uns Helsen erst sprechen wir mit dem einen, daun mit deui an- dern." Plötzlich machte er, unterstützt von einer eng- lischen und niederländischen Flotte, eine Landung auf der Insel Seeland, rückte gegen Coppenhagcu vor, und bewirkte einen Frieden zu T r a v e n d a h l (18. August 1700), vermöge dessen Friedrich Iv. von Dänemark genothigt war, allen Verbindungen gegen Schweden zu entsagen und dem Herzoge von Holstein - Gottorp Alles wieder zurückzugeben, wie dieser es vor dem Kriege besessen hatte. Wenige Wochen hierauf ward N-a r- w a von achtzigtausend Russen belagert. Kaum hatte Carl Xii. hiervon Nachricht erhalten, so schtffte auch er sich ein, und siegte (30. Nov. 1700) mit einem zehn- mal geringeren Heere über die Nüssen. Peter batte, 51

3. Die Weltgeschichte - S. 267

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 72. § 291 u. 292. August Ii. Karl Xii. 267 dem sein tapferer Feldherr Johann Iii Sobieski (kurz nach seinem Sieg bei Choczim gegen die Türken) auf dem Throne folgte (1674—1696). Dieser eroberte von den Türken Podolien und Kaminiec, und rettete Wien (§ 272), konnte aber in Polen selbst ungeachtet aller seiner Bemühungeen weder Ordnung noch Einigkeit Herstellen. (291.) Zobieskis Nachfolger in Polen, August Ii der Starke, Kur- fürst von Sachsen (als solcher hieß er Friedrich August I), welcher um den polnischen Thron zu erlangen zur katholischen Religion übergetreten lb97 war, nahm den Antrag Peters I zu einem Bündnis gegen Schweden (§ 289 a. E.) um so lieber an, weil ihm dieser Krieg nicht nur Gelegenheit, sächsische Truppen zu seiner Unterstützung nach Polen (das neutral bleiben wollte) zu ziehen, sondern auch die Hoffnung gab, Esthland und Lievland wieder zu erobern, wozu er sich bei seiner Thronerhebung verpflichtet hatte. Auch König Christian V von Dänemark trat diesem Bündnis bei, weil in seinem Streit mit dem Herzog Friedrich Iv von Holstein-Gottorp dieser letztere von seinem Schwager Karl Xii unterstützt wurde und Christian die im Kopenhagener Frieden an Schweden verlorenen Gebietsteile (§ 287) wieder gewinnen wollte. Zwar starb Christian im folgenden Jahre (1699), aber sein Sohn und Nachfolger König Friedrich Vi verfolgte denselben Zweck. Weil also Rußland zunächst seine an Schweden verlorenen Ostseeländer — der sächsische August Ii das von Polen an Schweden verlorene Esthland und Lievland — Dänemark gleichfalls einige an Schweden verlorene Gebietsteile wieder gewinnen wollte und alle drei Mächte diese ihre Zwecke bei der Jugend Karls Xii leicht erreichen zu können hofften, so begann 1700 der nordische Krieg, der erst nach 21 Jahren endete. 1700 (292.) Dieser nordische Krieg begann damit, daß zu gleicher Zeit König August mit einem sächsischen Heere in Lievland, Czar Peter in Jngermanland und die Dänen in Schleswig einfielen. Allein Karl Xii — obgleich erst 18 Jahre alt, doch von entschlossenem Willen und kühnem, nur etwas abenteuerlichem Geist, dabei aber achtungswert durch strengsittliche und wahrheitsliebende Gesinnung — wendete sich, gedeckt durch ein Bündnis mit dem Kurfürsten Friedrich Iii von Brandenburg sowie mit England und Holland, zuerst gegen den ihm nächsten Feind, landete rasch auf Seeland und nötigte noch in Demselben Jahre den Dänenkönig, im Frieden von Travendal dem Bündnis mit Rußland zu entsagen und dem Herzog von Holstein-Gottorp alles Entrissene zurückzugehen, auch ihn in seinem Hoheitsrecht über den gottorpischen Teil von Schleswig anzuerkennen. Darauf wandte sich Karl gegen die Russen, die unter Peter in Jngermanland eingefallen waren und die Stadt Narwa belagerten, und gewann gegen eine zehnfach größere Zahl die Schlacht bei Narwa, 1700 während August die Belagerung von Riga aufgeben mußte. Alsdann ging Karl über die Düna, schlug die Sachsen bei Riga, vertrieb sie aus Lievland und Kurland und fiel in Littauen ein. Vergebens suchte August um Frieden nach: Karl, einzig darauf bedacht, ihm die polnische Krone vom Haupte zu reißen, rückte in Polen ein, eroberte Warschau und nach seinen Siegen bei Clissow (1702)

4. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 116

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
116 § 156—157. Neuere Geschichte. Zweite Periode, 1648—1789. 1. Der livländische Edelmann Patkul vermittelt ein Bündnis zwischen a) Peter d. Gr., der Jngermanland (§ 145) wieder zu gewinnen trachtet, b) August Ii., Kurf, von Sachsen und K. von Polen, der Livland und Esthland zurückerobern will, e) Friedrich Iv. von Dänemark, welcher den Schweden Schonen und dem Herzog Friedrich von Holstein-Gottorp, dem Schwager Karls Xii., Schleswig zu entreißen sucht. 2. Einsall Friedrichs Iv. in Schleswig und Augusts Ii. in Livland (1700); Peter I. belagert Narwa in Jngermanland. d) Karls Xii. Siegeslauf 1700—1709. 1. Karl Xii. landet aus Seeland, nötigt Friedrich Iv. zum i3 Og. Frieden von Tradendal (nordwestl. v. Lübeck) und zur Anerkennung des Herzogs von Holstein, 2. besiegt mit seinem zur Manneszucht und Gottesfurcht gewöhnten Heere von 8000 M. das zehnmal größere russische in der Mo t Schlacht bei Narwa, 3. vertreibt die Sachsen aus Livland, erobert Warschau (1702) und ganz Polen (1703), läßt den K. August Ii. absetzen und den Woiwoden von Posen Stanislaus Lefzczynski (reg. von 1704 bis 1709) als Polenkönig ausrufen. 4. Karl Xii. dringt durch Schlesien in Sachsen ein und nötigt im Frieden von Altranstädt (bei Naumburg) August Ii., der polnischen Krone und dem russischen Bündnis zu entsagen, auch Patkul auszuliefern, der gerädert wird. Die Schweden bis 1707 in Sachsen. Während dessen faßt Peter I. festen Fuß an der Ostsee und gründet die neue Residenz Petersburg (1703) und die Festung Kronstadt. e) Karls Xii. Unglück 1709—1718. 1. Karl Xii. zieht gegen Moskau, läßt sich aber von dem Kosaken- heitmann Mazeppa, der sich von Peter I. unabhängig machen will, zum Zug in die öde und sumpfige Ukraine verleiten; von seinem aus Livland herbeieilenden, durch die Russen angegriffenen General Löwenhaupt nur mit 6000 Mann unterstützt, verliert Karl Xii. gegen Peter I. die Jom? Schlacht bei pultawa (Poltawa). Keiner von Karls 16000 Kriegern sieht seine Heimat wieder. 2. Karl Xii. (mit etwa 2000 Begleitern) findet Aufnahme bei den Türken (1709—14); er bewegt den Sultan zum Kriege gegen Rußland. Peter I. wird zwar am Prnth eingeschlossen, erlangt aber infolge der Bestechung des Großveziers durch die Kaiserin Katharina den 1711 Frieden am Prnth, in welchem Rußland nur auf Asow verzichtet. Inzwischen nimmt August Ii. Polen (1709), der Dänenkönig Schleswig wieder in Besitz, und Peter I. erobert die schwedischen Ostseeprovinzen.

5. Theil 3 - S. 169

1861 - Leipzig : Teubner
169 1682 Czar Fedor Iii f. Iwan und Peter. 1683 B elag erung Wiens durch Karä Mustapha. Star- hemberg. Karl v. Lothringen. Sobiesky. 1684 Waffenstillstand tnit Frankreich zu Regensburg. 1685 Karl Ii v. England f. Jakob Ii — 88. Aufhebung des Edikts von Nantes. 1686 Eroberung von Ofen. 1687 Sieg hei Mohäcz. Ungern Erbreich. 1688 Dritter Raubkrieg. Verwüstung der Pfalz. Revolution in England. Wilhelm Iii v. Oranien — 1702. Belgrad erobert. 1689 Peter der Große Czar der Rußen — 1725. Bill of rights in England. Großer Bund gegen Ludwig Xiv. Europäisches Gleichgewicht. 1690 Sieg Wilhelms Iii über die Irländer am Boynefl. Schlacht bei Fleurus. 1691 Sieg Ludwigs v. Baden über die Türken bei Salankemen. 1692 Seesieg der Engländer beilahogue. Schlacht bei Stenkerken Kurfürstentum Hannover. 1693 Schlacht bei Neerwinden. 1696 Friede Savoyens mit Frankreich zu Turin. Asow von Peter d. Gr. erobert. 1697 Fried e zu Ryswick. Sieg Eugens von Savoyen über die Türken bei Z enta. Karl Xii von Schweden. Friedrich August I von Sachsen König von Polen und Katholik. 1698 Unterdrückung der Strelitzen durch Peter d. Gr. 1699 Friede zu Karlowicz. 1700 Karl Ii von Spanien +• Philipp von Anjou sein Erbe. Bund Dänemarks, Polens und Rußlands gegen Schweden. Großer nordischer Krieg — 1721. Friede mit Dänemark zu Travendahl. Sieg Karls Xii bei N a r w a. 1701 Protestantische Successionsakte in England. Friedrich I König von Preußen. Bund Oesterreichs, Englands und Hollands gegen Frank- reich, Spanien, Baiern und Savoyen. Der spanische Erbfolgekrieg — 1714. 1702 Wilhelm Iii f. Anna — 1714. Villeroi von Eugen gefangen. Empörung der Camisards unter Cavalier — 1705. Sieg Karls Xii bei Clissow. Erbauung v. Petersburg. Abschaffung des Patriarchats zu Moskau. 1703 Einfall des Kurfürsten von Baiern in Tirol. Karls Xii Sieg bei Pultusk.

6. Neuere Geschichte - S. 31

1871 - Berlin : Weber
31 — 1675. Niederlage der Schweden bei Fehrbellin. 1697—17 Ss. Karl Xii. (15 Jahr alt), ein energischer, heldenmüthi-ger und rechtlicher, aber bis zur Unklugheit eigenwilliger Fürst. Der Czar Peter I. von Rußland, König August Ii. von Polen, König Friedrich Iv. von Dänemark verbünden sich gegen ihn, um die ihren Ländern einst von Schweden abgenommenen Gebiete wieder zu gewinnen, und veranlassen so 1700—21 den nordischen Krieg. Karl^Xkl. zwingt durch einen plötzlichen und kühnen Einfall ttt Seeland Friedrich den I\. von Dänemark ^urtt Aug- 1700. Frieden vvn Travenda! und siegt 3 Monat daraus ^cov. 1700 in der Schlacht bei 4tarva mit 8000 Schweden über 80,000 Russen unter Peter I. ' 1701 zieht Karl Xii. gegen die Riga belagernden Sachsen, besieat sie bet Riga, erobert 9 1702 u. 1703 ganz Polen und zwingt die Polen 1704 den König August Ii abzusetzen und Stanislaus Les-cztnsky zum König zu wählen (1704—1709). Durch einen Einsall in Sachsen nöthigt Karl Xii. den Komg-Kurfürst August Ii 17££ im Frieden ;n Altranstädt der poln. Krone und dem Dungmß mit Rußland zu entsagen. Inzwischen hatte Peter I. 1703 seine neue Hauptstadt Petersburg aus schwedischem Gebiet gegründet, 1704 Narva erobert und ein krieas-tüchtiges Heer herangebildet. H 1707 zieht Karl Xii gegen Peter, läßt sich aber durch M azeppa 1/08 zum Zuge nach der Ukraine verleiten, und erleidet, da ihn Peter mit lehr überlegener Truppenzahl anareift und da die 1luppen durch Mangel und Märsche ermattet sind, <-">") ^e entscheidende Niederlage bei Pultuwa, woraus er zu den Türken flüchtet. Darauf erneuern seine Feinde ibr Bünduiß. Auaust Ii vertreibt 1 M9 Stanislaus Lesezinsky aus Polen, die Dänen machen einen Einfall in Südschweden, Peter I. vollendet die Eroberung von Livland, Esthland, Jngermanland, Finnland. (0i,fa«rav! Meu die 1710 im Haager Vertrage sestae-letzte Neutral: at der deutsch-schwedischen Provinzen protetttrt, so erobern bte Dänen Schleswig, sowie Bremen und werden, und fallen spater, 1713, im Verein mit den Polen ^und Preußen in Pommern ein. 1711 gelingt es Karl Xii. die Türken zum Kriege aeaen Ruh-w srw Egen. Der von den Türken am Pruth eingeschlossene' Petet wtrb durch bett von seiner Gemahlin Katharina durch estechung des Großveziers erkauften Frieden am Pruth i 1' ui welchem er Asow an die Türken zurückgeben und hefm,: I fr«? Rückkehr nach Schweden zusichern muß. m°At! etffjh jurm. 8 ^ in bet Türkei «bei B-nd-r)

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 340

1829 - Leipzig : Hinrichs
340 ^icter.ter Zeitraum. aber auch zu vielen kriegerischen Sinn auf den Thron, und kämpfte in den wenigen Jahren seiner Negierung ununter- brochen mit Polcn, Nußland, D a n c m a r k und Bran- denburg. Erst nach seinem Tode ward der Friede zu Oliva * *) zwischen Polen und Schweden, und zu Kopen- hagen (1660) zwischen Schweden und Dänemark geschlossen. Während seines Sohnes, Karls 11, Regierung (1660 —1697) unternahmen die Schweden, zu Gunsten Frankreichs, gegen welches der große Churfürst von Brandenburg zur Un- terstützung der Niederländer gezogen war, einen Einfall in den brandenburgischcn Staat, wurden aber von dem Chur- fürstcn (18. Zun. 1675) bei Fe hr bell in geschlagen, wor- aus Teutschland sogar den Reichskrieg gegen Schweden beschloß. Nur Ludwigs 14 Siege verschafften den Schweden (1679) die verlornen Besitzungen zurück, bis auf einen Strich von Pommern, welchen Brandenburg erhielt. — Mit völliger Souverainetär, welche Karl 11 gegen den übermächtigen Adel begründet hatte, übernahm dessen Sohn, Karl 12**), die Negierung (1697—1718). Zum Kriege gereizt durch das geheime Bündnis; Rußlands mit Polen und Dänemark, zog sich der sogenannte nordische Krieg durch seine ganze Re- gierung, und endigte erst nach seinem Tode. Dänemark, das den Krieg mit unglücklichem Erfolge cröffnetc (März 1700), ward schon durch den Frieden von Traven- d a h l (10. Aug. 1700) von dem Bündnisse gegen Schweden getrennt. August von Polen aber hatte einen Angriff auf Liefland (1700) gewagt, und Peter 1 belagerte Narva. Hier schlug ihn Karl 12 (30. Nov.), drang sieg- reich in Polen vor, ließ (2. Jul. 1704) Stanislaus Lescinsky zum Könige von Polen erwählen, siel dar- I. F. v. Lundblad, Gesch. des Königs Karl x Gustav. Aus dem Schweb. Th. i. Verl. 1827. 8. *) J. Gtl. Böhme, acta pacis Olivensis inedita. 2 T. Vratisl. 1763 sqq. 4. **) J. A. Norberg, histoire de Charles Xii. 4 T. à la Haje, 1744 sqq. 4. Gust. Adler Feld, histoire militaire de Charles Xii. 4 Voll. Arast. 1740. 8. (geht.nur von 1700—1709.)

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 205

1834 - Kempten : Dannheimer
205 der Hauptbegebenheiten der Weltgeschichte. Jahre n. Chr. 1699 Joseph Ferdinand, Chnrprinz von Bayern und er- nannter König von Spanien, stirbt am 6. Febr. Friedrich der Iv. wird König von Dänemark. 1700 Tiefer Verfall des französischen Reiches. Karl der Ii. von Spanien, der letzte Habsburger auf dem spanischen Thron, stirbt. Karl der Xii. von Schweden kämpft glücklich gegen Dä- nemark, Polen und Rußland. Die Protestanten nehmen den gregorianischen Kalender an. 1701 Philipp von Anjou und zugleich Karl der Iii., Kaiser Leo- polds zweiter Sohn, Könige von Spanien. Spanischer Succcssionskcieg von 1701—1713. Preußen ein Königreich unter Friedrich dem I. 1702 Königinn Anna von England. 1703 Peter der Große gründet Petersburg. 1704 Schlachten bei Donauwörth und Höchstädt. Schlacht bei Narwa zwischen Karl dem Xii. und Peter dein Großen zum Nachtheile des Letzten. 1705 Kaiser Leopolds Tod am 5. Mai. Kaiser'joseph der I. 1706 I 0 h a n n d. V. von Portugal. Der h a b s b u rg isch e S ta m m in Spanien erlöscht. 1707 Ncuschatel und Valengin werden preußisch. 1709 Schlacht bei Pult a iva am 27. Juni. Seit dieser Zeit Schweden in U n m a ch t, Rußland im Steigen. 1711 Josephs des I. Dahinscheiden am 17. April. Karl der Vi. sein Nachfolger ans dem deutschen Throne am 12. Oct. 17iz Friede zu Utrecht zwischen Frankreich einer- und England und den Niederlanden anderer Seits am 11. April. Viktor Amadeus von Savoyen erster König von Sardinien. Friedrich Wilhelm der I. von Preußen. P r a g m a t i s ch e Sanktion. 1714 Friede z u Rastadt am 6- März. Philipp von Anjou b e h ä l t S p a n i e n. Haus Bourbon. G c 0 r g der I. König von England. W a l p 0 l e. Oesterreich e r w i r b t M a i l a n d, Mantua, Neapel und Sardinien, Savoyen erhält Sizilien. Karl der Xii. kehrt von Bender nach Schweden zurück. 1715 Ludwig der Xiv. stirbt am 1. Sept. Ludwig der Xv. Die- ser bringt den französischen Staat in noch tieferes Elend. Die Niederlande verfallen der inneren Irrungen und der äußern Kriege wegen in Schwäche. 1718 Sizilien gegen Sardinien an Amadeus abgetreten. Karl d. Xii. von Schweden fällt vor Fricdrichshall am 11. Der. 1721 Peter der I. zum Kaiser von Rußland ansgerufen. 1^25 Zaar Peter der Große stirbt am 8. Febr. Catharina I. 1727 Georg der Ii. ans dem brittischcn Thron. Pitt. Welthan- del der Engländer. 1729 Empörung der Korsen gegen Genna.

9. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 343

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
343 erschienen. Mit 9000 Mann erschien Karl und schlug die Russen (1700). Auch die Sachsen unterlagen, so daß König August zum Frieden geneigt war; allein Karl Xii. und die wies die Unterhandlungen zurück und ließ nach zwei neuen Siegen den König 1550 en< August durch den polnischen Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Lescziuski zum König ausrufen. August Ii. machte mit Hilfe der Russen Versuche, den polnischen Thron wieder zu erlangen, allein der schwedische König besiegte seine Gegner abermals und griff, trotz dem Verbote des deutschen Kaisers, Sachsen an, und als er in der Nähe von Dresden stand, bequemte sich August zum Frieden von Altranstädt, worin er auf den polnischen Thron verzichtete und vom Bunde mit Rußland zurücktrat 1706. Patkul wurde ausgeliefert und grausam hinge- ^ Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narva verflossen; 'seitdem hatte Peter der Große I n g er m a n l a n d, Livland und Esthland genommen und segrünbet den Grund zu St. Petersburg gelegt. Die Versuche der Schweden den Bau zu stören blieben erfolglos. Da erschien (1708) Karl wieder in Rußland und wollte ^ eben auf Moskau losmarschireu, als ihn der ehrgeizige Kosakenhetman Ukraine Mazeppa bestimmte, nach der Ukraine aufzubrechen. Allein Mazeppa und mitb konnte die versprochene Hilfe nicht leisten; es kam gut Schlacht bet Pultaw a b^Vul>awa 1709, in welcher die schwedische Armee total geschlagen und Karl genöthigt wurde, in der Türkei Schutz zu suchen. Es gelang ihm, den Sultan zu einer Kriegserklärung an die Russen zu bewegen. Peter der Große ward mit seinen Truppen umzingelt; da befreite ihn seine kluge Gemahlin Katharina, welche vom Großvezier den Frieden erkauft hatte. Karl tobte vor Wuth, allein er vermochte nichts zu ändern. Auf die Nachricht von der Schlacht bei Pultawa waren die Dänen und Sachsen Die dl.« wieder aufgestanden; König August hatte sich der polnischen Krone wieder bemäch- benutzen tigt. Vergebens suchte Peter der Große die Auslieferung Karls zu erkaufen, obschon i}jeoet(age dieser dem Sultan schon lange lästig war. Karl blieb biesem recht zum Aerger in Warnitza und wurde mit Waffengewalt endlich nach D emir fasch bei Adrianopel gebracht, wo er knapp gehalten wurde. Endlich, als er vernahm, daß der schwedische Reichstag mit Rußland und Sachsen unterhandele, trat er seine Rückreise an und legte in 14 Tagen eine Strecke von 286 Meilen bald zu Pferde, bald zu Karl verläßt Wagen zurück, so daß ihm seine Begleiter nicht folgen konnten. Ganz unerwartet erschien er in S t r a l s u n d. Er faßte den Entschluß, den Dänen N o r w e g e n zu entreißen und eröffnete jenen unglücklichen Feldzug, in welchem die grimmige Kälte den größten Theil seines Heeres hinwegrasste, und er selbst in den Laufgräben vor F r i e d r i ch s h a l l von einer feindlichen Kugel getroffen wurde. Karl besaß Ver-un^fäll^°r stand, eine seltene Tollkühnheit, einen festen eisernen Willen; ein unbändiger Starr- hall ms. und Eigensinn verdunkelten seine schönsten Tugenden, Wohlwollen und Redlichkeit, Gottesfurcht, Gerechtigkeit und unerschütterlichen Muth. Karls Schwester Ulrike Ei eonore, welche den Thron bestieg, mußte nun dem Adel Schweden« alle Gewalt einräumen und mit Preußen, Sachsen, Dänemark und Hanno- ^rl/rob. ver 1719 ungünstigen Frieden eingehen: Hannover erhielt für 1 Mill. Thlr. Bremen und Verden; Preußen für 2 Mill. Thlr. Stettin, Vorpommern bis zur Peene, Usedom und Wollin; Dänemark einen Theil von Schleswig und August Ii. das Königreich Polen, nur mit dem Ezaren dauerte der Krieg noch fort, in welchem die schwedische Küste schwer heimgesucht wurde. Endlich bequemte sich Schweden zum Frieden von Ny stadt 1721, in welchem

10. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 64

1879 - Braunschweig : Vieweg
64 Zweite Penode. Von 1648 bis 1789. Erste Hlfte. j aim) B' Der nordisch- Krieg, 1700 bis 1731, war ein Kampf um die Herrschaft der die Ostsee. Schweden hatte unter gnstigen Umstnden eine Ausbreitung seiner Herrschast jenseit dieser seiner Naturgrenze erlangt; aber die Völker, deren Ksten und Strme der Ostsee angehren, muten endlich mit diesem Meere in freie Verbindung zu treten suchen. Dazu schien die Zeit gekommen, als in Schweden ein unmndiger König auf dem Throue sa (Karl Xii. seit 1697); Dnemark begann den (schon frher beschlossenen) Krieg alsbald nach der Thronbesteigung F r i e -d r i ch ' s Iv., um dieselbe Zeit suchte A u g u st Ii. von Polen Livland zu gewinnen und Peter konnte auf Eroberung seiner Ostseeksten denken. 1697 bis Karl Xu. (1697 bis 1718), von seiner trefflichen Mutter frh zum Bibel-1718 lesen naebalten. dann von'mnnlichen Erziehern nur durch den Ehrtrieb ge-leitet, verlor, 15 Jahre alt, seinen Bater. Der Reichsrath Piper, der seine dstere Verschlossenheit durchschauete, verhalf ihm noch in demselben Jahre zur Krnung. Als die Nachbaren rsteten, erklrte Karl: er werde in ge-rechtem Kriege einen Feind nach dem anderen schlagen. Karl Xii., in der ersten Hlfte des Krieges siegreich, fhrt seit ^ , ,1709 nur Niederlagen fr Schweden herbei. Zuerst 1) bringt er nach (rqjd)em Siege Dnemark zum Frieden (1700), 2) nach lngerem Kampfe auch Polen und Sachsen (1709), 3) sein Angriff auf R u l a n d scheitert 1709. 4) Nach 5jhrigem Aufenthalt bei den Trken (bis 1714), 5) fllt er endlich in Norwegen (t 1718), worauf 6) Schweden mit allen seinen Gegnern nachtheiligen Frieden schliet, zuletzt mit Rußland 1721. 1. Als Dnemark Karl's Xii. Schwager, Friedrich Iv. von Holstein-Gottorp, angreift, zieht Karl rasch vor Kopenhagen und erzwingt den Frieden 1700 (1700). Inzwischen hatte August Ii. mit Untersttzung des Livlnders Patkul Riga belagert, wurde aber zurckgewiesen; so konnte Karl sich so-gleich gegen Peter wenden, der in Esthland eingefallen war; bei Narwa schlug er dessen weitberlegenes Heer (November 1700). Auf Mannszucht und Gottesfurcht hielt Karl Xu. wie sein Vorbild Gustav Adolf. 2. Karl verfolgte jetzt eigensinnig den Plan, August Ii. vom polnischen Thron zu strzen. 1702 nahm er Warschau und Krakau; 1704 brachte er mit Hlfe des Primas (Erzbischos von Gnesen) die Absetzung August's .zu Wege, lie aber nun einen Feind des Erzbischoss, den 27jhrigen Stanislaus Lescinsky, zum König whlen, dessen Krnung sich bis gegen Ende i705 verzgerte. Inzwischen hatte Karl mit August's Anhngern zu 1703 kmpfen, und lie geschehen, da Peter sich an der Ostsee festsetzte, wo 1703 der Grund zu St. Petersburg gelegt wurde. Bei einer Zusammenkunft Peter's mit August in Litthauen wandte sich Karl erst dorthin; dann zog er jedoch durch Schlesien nach Sachsen, wo er im Frieden zu Altranstdt 1706 (zwischen Leipzig und Merseburg, 1706) die Verzichtleistung August's auf Polen erzwang, sich auch Patkul ausliefern lie, der als Hochverrther" unter entsetzlichen Qualen gerdert ward.

11. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 57

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
57 1701. den 18. Jan. Kurfürst Friedrich von Branden- burg setzt sich in Königsberg die Krone als König von Preußen auf. 1697—1718. Carl Xii. K. von Schweden. 1682 —1725. Peter der Große, Czar, seit 1721 Kaiser von Rußland. 1697. August der Starke, Kurf, von Sachsen, wird zum König von Polen gewählt. 1713 —1740. Friedrich Wilhelm I. König von Preußen. 1699. Der Czar von Rußland und die Könige von Dänemark und Polen machen ein Bündniß, um den jungen König von Schweden zu berauben; daraus 1700 —1721. der nordische Krieg. 1700. Carl zwingt den König von Dänemark durch eine rasche Landung auf Seeland, das Bündniß aufzugeben und den Frieden zu Travendal zu schließen. Dann schlägt er mit 8000 Schweden 40,000 Russen bei Narwa. 1701—1705. Er erobert Polen und setzt daselbst Stanis- laus Leszynski zum König ein. 1703. Peter gründet Petersburg. 1706. Friede zu Altranstädt mit August, in welchem dieser auf das Bündniß mit Rußland verzichtet und Polen aufgiebt. Hierauf zieht Carl 1707. gegen Rußland, wird aber 1709. bei Pultawa gänzlich geschlagen und flieht nach der Türkei. 1714. Bei seiner Rückkehr aus der Türkei findet er seine Feinde wieder in Waffen gegen sich. 1715. Auch Hannover und Preußen ergreifen die Waffen gegen ihn. 1718. Carl Xii. vor Friedrichshall erschossen. 1719. Friede Schwedens mit Hannover, an welches Bremen und Verden, 1720. mit Preußen, au welches ein großer Theil von Pom- mern, und

12. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 154

1887 - Hannover : Helwing
154 1656 Schlacht bei Warschau. Gegen Schweden erklären sich nun Rußland, Dänemark, der Kaiser und 1657 auch der Kurfürst von Brandenburg. Karl Gustav greift Dänemark an und zwingt es nach schneller Eroberung zum 1658 Frieden zu Roeskilde: Schonen, Halland, Blekingen, Bornholm und Drontheim werden von Dänemark abgetreten. Um Dänemark völlig 3u vernichten, fällt Karl Gustav noch 1658 zum zweitenmal in Dänemark ein. Kopenhagen wird tapfer verteidigt und die Dänen von allen Seiten unterstützt. Kaiserliche, Polen und Brandenburger vertreiben 1659 die Schweden. — Plötzlicher Tod Karl Gustavs. 1660 Friede zu Oliva. Livland und Esthland werden von Polen an Schweden abgetreten; Dänemark erhält von den Abtretungen im Roes-kilder Frieden nur Drontheim und Bornholm zurück. Karl Xi. 1660—1697. Unter ihm ist Schweden die erste Macht des Nordens. Die Mündungen der Weser, Elbe, Oder, Düna und Newa sind schwedisch. Karl Xii. 1697—1718, besteigt 15jährig den Thron, soldatisch erzogen. 1700—1721 Der nordische Krieg. Veranlassung: August Ii. von Sachsen-Polen bewegt Rußland und Dänemark durch deu Livläuder Patkal 1699 zu einem Bunde, welcher bezweckt, Karl Xii. zur Rückgabe aller Länder, die seine Vorfahren den Russen, Polen und Dänen entrissen hatten, zu bewegen. Peter der Große will die Ostseeprovinzen, Angnst Ii. Livland, Friedrich Iv. von Dänemark die im Frieden von 1658 verlorenen Provinzen, außerdem den Teil Schleswigs, den der Herzog von Holsteiu-Gottorp, Karls Schwager, besaß, erwerben. J700—^709 a) Karls Xii. siegreiches Übergewicht. 1) Der dänische Krieg. Der Krieg wird eröffnet durch einen Einfall der Dänen in Schleswig und der Sachsen in Livland (Belagerung Rigas). Karl wendet sich gegen Dänemark und nötigt Friedrich Iv. durch eine sühne Landung auf Seeland zum 1700 Frieden von Travendal: Der Herzog von Holstein bleibt im Besitz seiner Länder, Dänemark entsagt dem Bündnis gegen Schweden. 2) Der russisch-polnische Krieg 1700—1706. Peter belagert Narwa in Jugermaulaud. Karl landet mit 8000 M. und schlägt 40000 Russen in der 1700 Schlacht bei Narwa. Im blinden Haß gegen August Ii. läßt Karl Peter außer Acht, vertreibt durch den 1701 Sieg bei Riga die Sachsen aus Livland und bringt durch die Einnahme Warschaus 1702, die Siege bei Klissow 1702 und Pnltusk

13. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 206

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
20t> Ein schon früher zwischen Kursachsen und Dänemark bestandenes Vertheidigungsbündniß wurde 1698 erneuert, und auch auf Polen ausgedehnt, und mit dem Czaren von Rußland am 21. November 1699 auch ein Angriffs- bündniß geschlossen. Den Vorwand zu einem Angriff Po- lens liehen die Eingriffe Schwedens in die Rechte der liefländi sch en Ritterschaft. Ein liefländischer Edel- mann , I o h a n n R e i n h o l d von P a t k u l trat in säch- sische Dienste, als er aus Liefland flüchten mußte, und bestärkte den König August in seinem Vorsatze, Liefland den Schweden zu entreißen. Friedrich August sand- te im Juli 1700 dem Könige von Dänemark 8000 Mann zu Hilfe. Diese wurden aber von den hannover- schen und z e l l i s ch e n Truppen zurückgeworfen, und schon im August sah sich der König von Dänemark zum Frie- den von Travendal genöthigt. In Liefland eröffnete der Graf von Flcmming im März 1700 den Krieg durch Eroberung einiger Schanzen und die Belagerung von Riga. Vergebens hatte August die Polen zur Theil- nahme an dem Kriege zu bewegen gesucht. Er ging nun selbst mit seinem Heere von 20,000 Mann über die Düna, um Riga anzugreifen, richtete aber nichts aus. Er mach- te nun Friedensvorschläge, mit denen es ihm aber kein Ernst war und die auch zurückgewiefen wurden. Mittlerweile war Karl Xll. mit 15,000 Mann bei Pernau gelandet, hatte am 30 November bei Narva das russische Heer von 80,000 Mann vernichtet und wandte sich nun gegen den König von Polen. Er schlug im Jahre 1701 die Sachsen unfern Riga, verfolgte sie durch Kurland, und befreite noch in demselben Jahre ganz Liefland von ihnen. König August ließ nun wiederholt Friedensvor- schläge thun, die der erzürnte Sieger aber alle zurückwies und einer polnischen Gesandtschaft die Antwort gab: „er wolle in Warschau sie anhören." König August hatte vergeblich Hilfe bei den Polen und bei Frankreich gesucht, nun ließ er in Sachsen für schweres Geld Mannschaft werben, aber es wurden, wahrscheinlich ohne sein Wissen, viele Leute gewaltsam aus- gehoben und eine Menge Familien um ihre Ernährer ge- bracht. 20,000 Mann brachen nach Polen auf, wurden

14. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 88

1912 - München : Oldenbourg
88 Die Zeit Ludwigs Xiv. ein glanzliebender, genußsüchtiger Fürst, der seine bisherige Konfession und die Mittel seines Starnmlandes (Sachsen) der polnischen Schattenkrone opferte.! 1 1676 In Rußland hatte der zweite Zar aus dem Hause Romanow, Alex ei, vier Kinder hinterlassen, Feodor, Iwan, Sophie (sämtlich aus erster Ehe) und Peter (aus zweiter Ehe). Nach dem Tode Feodors (1682) erhielt Sophie die Regentschaft für den geistesschwachen Iwan und den unmündigen Peter. 17 Jahre alt geworden, verdrängte Peter seine Stiefschwester aus der Regentschaft und übernahm als Peter I. der Großes (1689—1725) die Alleinherrschaft. Roh und gewalttätig, aber in politischen und wirtschaftlichen Dingen klug und verständnisvoll setzte er sich ein dreifaches Ziel: 1. Einführung der westeuropäischen Kultur nach Rußland, 2. Erweiterung der russischen Grenzen bis zur Ostsee und zum schwarzen Meere, 3. Vollendung des Absolutismus. Das erste Ziel konnte nur unvollkommen erreicht werden, da die Masse des russischen Volkes für die abendländische Kultur noch nicht reif war. Vorläufig schuf sich Peter unter der Leitung des Schotten G o r d o n und des Schweizers Lefort (aus Gens) ein europäisch geschultes Heer und eine Flotte. Dann unternahm er zu seiner Belehrung eine Reise nach dem 1697/98 Westen, die ihn über Königsberg, Berlin, Amsterdam, London, Leipzig, Dresden und Wien führte. Unterwegs trat Peter mit verschiedenen Fürsten, wie Friedrich Iii. von Brandenburg, Wilhelm Iii. von Oranien, August Ii. dein Starken, Kaiser Leopold I., in persönliche Berührung, schickte angeworbene Techniker, Künstler, Offiziere u. dgl. als Lehrer nach Rußland und arbeitete in Amsterdam sowie dem benachbarten Zaandam als Zimmermann auf einer Werft. Ein Auf-1698 stand der Strelitzen rief den Zaren nach Moskau zurück. Der Ausstand wurde blutig unterdrückt; die beteiligte Prinzessin Sophie mußte Nonne werden. Den Zugang zum Schwarzen Meere verschaffte sich Peter durch die Beteili-lett 1695 gung am Türkenkriege, die ihm beim Frieden von Karlowitz A s o w einbrachte. Das Vordringen an die Ostsee konnte nur durch Eroberung schwedischer Küstenprovinzen geschehen. Zu dem Zweck verbündete sich Peter mit August Ii. von Polen-Sachsen und mit Dänemark: August Ii. wollte Livland gewinnen, Dänemark dem Herzog von Holstein-Gottorp, einem Schwager Karls Xii., seinen Anteil an Schleswig-Holstein entreißen. Dies führte zum Nordischen Krieg. 2. Karls Xii. Siegeszüge bis 1706. Die Feindseligkeiten begannen mit einem Einfall der D ä n e n in das Gottorpsche Schleswig, der S a ch -s e n in Livland und der Russen in Jngermanland (Belagerung von Narwa). Aber zum Erstaunen seiner Zeitgenossen entwickelte der junge Wittelsbacher eine unerwartete Tatkraft. Rasch landete er in Seeland, bedrohte Kopenhagen und zwang die erschreckten Dänen durch den Frieden 1700 von Travendäl (zwisch. Hamburg u. Kiel) zum Rücktritt vom schweden-Ssu0* feindlichen Bund und zur Entschädigung des Herzogs von Gottorp. Dann Nov. setzte Karl ebenso schnell über die Ostsee und schlug die überlegenen Russen 1701 vor Narwa. Nun rückte Karl in Polen ein, um dem ihm persönlich verhaßten August Ii. die polnische Krone zu entreißen. Dies kostete den siegreichen Schwedenkönig sechs Kriegsjahre: denn August Ii. wollte 1704 den von Karl Xii. erhobenen Stanislaus Leszczynski nicht x) Den Beinamen „der Große" führte Peter strenggenommen erst feit der siegreichen Beendigung des Nordischen Krieges (1721).

15. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 478

1852 - Leipzig : Wigand
478 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. verlassen hatten, den Frieden von Rastatt (1714) unterzeichnen, in welchem er den Herzog von Anjou als König von Spanien (Phi- lipp V.) anerkannte, und in die bei dem Frieden von Utrecht festgesetzten Bedingungen willigte. Nach Verlauf von sechs Jahren vertauschte der Kaiser an Savoyen gegen Sicilien die Insel Sardinien. Preußen er- hielt die Souveränität über Neufchatel. Um dieselbe Zeit, während welcher eine Erbfolge im Westen Eu- ropas die Fürsten entzweite, wüthete auch im nordöstlichen Europa ein verheerender Krieg (1700 bis 1712). Nach dem Tode Karl's Xi. von Schweden gelangte dessen Sohn, Karl Xii., als fünfzehnjähriger Jüngling auf den schwedischen Thron (1697). Russland, Polen und Dänemark glaubten sich die Jugend des schwedischen Regenten zum Nutzen machen zu dürfen, um sich auf Schwedens Kosten zu bereichern. — In Russland herrschte nach dem Czaar Michael Romanow (1613 bis 1643) der Ezaar Alerei (1645 bis 1676). Dem Alerei unterwarfen sich die Kosaken (ein aus Russen, Tartaren, Türken und Polen zusammengesetztes Volk, welches in der Ukraine wohnte). Nach ihm gelangte Feodor Iii. (1676 bis 1682) auf Russlands Thron, weil dessen älterer Bruder Iwan als geistesschwach für die Regierung unfähig war. Feodor bestimmte seinen Bruder Peter zum Nachfolger. Die schlaue Sophia aber, Feodor's Schwester, wusste sich, unterstützt von den Strelitzen (der kaiserlichen Leibwache), die Mitregentschaft zu erzwingen, und suchte den kühnen Peter zu verdrängen und den schwa- chen Iwan an seine Stelle zu setzen. Peter entdeckte den Plan und übte das Vergeltungsrecht, indem er die ränkevolle Sophia in ein Kloster schickte, seinen Bruder aber als Mitregenten behielt. Peter hatte mehrere Reisen durch Europa gemacht, und war hier mit der Einrich- tung europäischer Staaten, Wissenschaften, Künsten und Gewerben be- kannt worden. Daher fasste er gleich bei seinem Regierungsantritte den Entschluss, sein Reich den übrigen europäischen gleich zu gestalten, wo möglich bis an die Ostsee auszudehnen, und Flotten und Häfen für diese Gewässer anzulegen. Freilich aber war zwischen der damaligen Grenze Russlands und der Küste der Ostsee eine große Kluft befestiget. Denn Schweden besaß zwischen denselben die Provinzen: Jngermanland, Efthland, Karclen, Finnland und Liefland. Desshalb schloss er sich an Polen und Dänemark an und erklärte, mit diesen vereint, Schweden den Krieg. Karl Xii. von Schweden fiel nun sogleich (1700) in Dänemark ein, belagerte Kopenhagen und zwang Friedrich Iv. von Dänemark zu dem für Schweden sehr vortherlhaflen Frieden von Tra- venthal (1700). Hierauf schlug er mit 8000 Mann Schweden 100,000 Russen vor Narwa (Peter war aber bei dieser Schlacht nicht zugegen). Nun verjagte er den polnischen König (sächsischen Kurfür- sten) August Ii.aus Polen, durch Liefland und Kurland, lieferte dem Könige August Ii. und seinen Sachsen die Schlachten bei Clissow

16. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 52

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
^2 Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen Siege Karls Xii. Poltawa 1709 nichtete die Leibwache der Strelitzen mit Hilfe der von ihm persönlich herangebildeten Truppen und der Kosaken. Ein streng hierarchisch geordnetes und vom Senat beaufsichtigtes Beamtentum ersetzte die Adelsherrschaft. Auch die Gewalt über die russische Kirche benutzte Peter zur Steigerung seiner Macht. Das Patriarchat wurde ganz abgeschafft; an seine Stelle trat der völlig vom Zaren abhängige Heilige Synod. Damit war der Rußland eigentümliche Caesaropapis-m u s begründet. Neben der Erhöhung von Rußlands Macht erstrebte Peter eine völlige Umwandlung seines Volkes, indem er seine Russen zwang, die westeuropäische Kultur, die er auf großen Reisen kennen gelernt hatte, anzunehmen. Aber wie er selbst in seinem rohen Auftreten und seiner ungezügelten Leidenschaftlichkeit ganz Barbar blieb, obwohl er an scharfem Verstand, reichem Wissen und erstaunlicher Tatkraft den größten Männern Westeuropas gleichkam, so blieb die neue Kultur in Rußland nur ein schwacher Firnis. § 48. Nordischer Krieg. Karl Xii., von einer holländischen Flotte unterstützt, warf Dänemark rasch nieder und zwang es, im Frieden von Travendal (1700) die Souveränität von Hol-stein-Gottorp anzuerkennen; dann ging er nach Livland, entsetzte Riga, das von August belagert wurde und schlug die Russen bei Narwa (1700). Von dort drang er gegen Polen vor, wo er die Truppen Augusts wiederholt besiegte und an dessen Stelle Stanislaus Leszczynski zum König wählen ließ (1704). Durch Schlesien verfolgte er August bis nach Sachsen und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstädt, in dem August auf Polen verzichtete und Patkul auslieferte. Sachsen hielten die Schweden ein volles Jahr besetzt, obwohl es Reichsgebiet war. Aber das Reich vermochte nicht seine Glieder zu schützen. Um die Verbindung Karls Xii. mit Ludwig Xiv. zu hindern und die kaiserlichen Erblande vor einem Einfall der Schweden zu schirmen, gestand Kaiser Josef I. Karl Xii. Duldung für die Evangelischen in Schlesien und die Rückgabe von 120 Kirchen zu. Darauf zog der Schwedenkönig wieder nach Polen und marschierte auf Moskau zu, freilich auf dem Umwege über die Ukraine, weil dort der Kosaken-hetman Mazeppa sich von Rußland unabhängig machen wollte. Bei Poltawa wurde Karl jedoch von Peter geschlagen; er rettete sich nur mit Mühe in die Türkei. Ein auf sein Betreiben darauf von der Pforte gegen Rußland unternommener Krieg hatte nur den Erfolg, daß Rußland Asow, den Zugang zum Schwarzen Meer, den es eben gewonnen hatte (§ 49), wieder verlor. Infolge der Niederlage Karls wurde 1711 das Bündnis gegen Schweden erneuert. August Ii. gewann Polen wieder, Peter eroberte Livland und Esthland, nachdem er schon früher auf schwedischem Boden seine neue Hauptstadt, St. Petersburg, nicht

17. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 84

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
84 erregten sein Staunen. Er nahm tchtige Männer, vor allem er-fahrene Seeleute, in seinen Dienst und schickte sie nach Rußland. Mit ihrer Hilfe schuf er eine Flotte und lie er Fabriken errichten, Bergwerke anlegen, Schulen und Buchdruckereien ins Leben rufen. Den Trken entri er 1696 die Stadt Af 0 w an der Mn-bung des Don und erhielt so den Schlssel zum Schwarzen Meere. An Stelle Moskaus machte er das von ihm gegrndete S t. Petersburg zur Hauptstadt des Landes. Sein zweites Ziel war nmlich, festen Fu zu fassen am Baltischen Meere und sich nach Verdrngung der Schweden zum Herrn der Ostsee-l n d e r zu machen. Zu dem Zweck verbanb er sich mit Polen und Dnemark gegen den jugendlichen König Karl Xii. von Schweden. Der Gordische Krieg (17001721). Kaum hatte der junge Schwedenknig Karl Xii. von dem Plane seiner Feinde gehrt, als er auch schon mit seinem Heere nach Seeland aufbrach, den König von Dnemark noch im Jahre 1700 zum Frieden von Traven-d a l (bei Lbeck) zwang und dann nach Estland bersetzte, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa (1700) belagerten. In einem hitzigen Kampfe wurde die fnffache russische bermacht besiegt. Es mar die letzte Grotat schwedischer Waffen. Statt die errungenen Vorteile auszunutzen, wandte sich Karl gegen August Ii., den König der Polen, verjagte ihn und setzte den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszczynski, auf den polnischen Thron. So hatte der jugendliche Held zum Staunen der ganzen Welt in neun Monaten drei mchtige Könige besiegt. Karl brach darauf in das sdliche Rußland ein, wurde aber hier von Peter dem Groen, der inzwischen unermdlich an der Ausbildung seines Heeres gearbeitet hatte, bei Poltatva (1709) vollstndig geschlagen. Nur mit Mhe flchtete er auf trkisches Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen Ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter, der am Pruth ein festes Lager bezogen hatte, vollstndig ein. Dieser wre verloren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Groveziers freien Abzug erlangt htte; doch mute er Afow den Trken zurckgeben (1711). Whrend Karl hierauf feine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter feine Eroberungen an der Ostsee. Die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii.

18. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 126

1878 - Würzburg : Stahel
126 § 61. Der nordische Krieg. Peter der Große und Karl Xii. Kaiser und Reich aber wollten sich bessere Bedingungen erkämpfen und setzten daher den Krieg fort, bis Eugen nach mehreren Verlusten dringend zur Annahme der Utrechter Friedensbestimmungen riet Dieselben wurden denn auch endlich vom Kaiser im Frieden zu Rastatt 1714, vom Reiche im Frieden zu Baden in der Schweiz 1714 angenommen. Durch diesen Krieg verlor Frankreich sein Uebergewicht in Europa, und an die Stelle desselben trat ein europäisches Gleichgewicht. Oesterreich, Frankreich und England erscheinen nun als die drei Großmächte, denen sich aber bald Rußland und Preußen anreihten. § 61. 1700—1721 Der nordische Krieg 1700—1721. Peter der Große 1689-1725 und Karl Xii. 1697—1718. Inhati: 1) Die Jugend Karl's Xii von Schweden benützend, schließen a) Peter d. Gr. von Rußland; l>) August Ii., der Starke, von Sachsen-Polen; e) Friedrich Iv. von Dänemark einen Angriffsbund, um Schwedens Großmachtstellung zu brechen und sich auf Kosten dieses Reiches zu vergrößern. 2) Der Krieg beginnt mit dem Einfalle der Dänen in Holstein, der Sachsen in Livland. Karl aber nötigt erstere 1700 zum Frieden von Travendahl, schlägt im nämlichen Jare die Russen bei Narwa, vertreibt dann die Sachsen aus Livland, setzt 1704 Stanislaus Lesczinsky auf den polnischen Thron und nötigt August Li. im Frieden zu Altranstädt 1706 zum Verzicht auf Polen. Karl wendet sich jetzt gegen die Russen, wird aber bei Pultawa 1709 bis zur Vernichtung geschlagen und flieht zu den Türken. Durch Karl zum Kriege aufgereizt, ziehen diese gegen den Zaren, umzingeln ihn am Pruth, schließen aber dann den Frieden vom Pruth 1711, in welchem sie sich mit Asow begnügen. Karl kehrt 1714 nach Schweden zurück und findet vor Friedrichshall den Tod 1718. Seine Nachfolgerin schließt 1720 den Frieden zu Stockholm mit Preußen, Hannover, Dänemark und Sachsen-Polen; 1721 den Frieden zu Nystädt mit Rußland, an das Schweden die Großmachtstellung verliert. 1. Situation. Veranlassung und Zweck des Krieges. Gustav Adolfs Tochter Christine lt.32—54 dankte nach lojäriger Selbstregierung ab, ward katholisch und starb in Rom. Ihr folgte der Schwester-son Gustav Adolfs, Karl X. von Zweibrücken, hierauf Karl Xi., welcher bei seinem Tode 1697 seinen: 15 järigen Sone Karl eine starke Armee, einen gefüllten Schatz,, ein großes Reich hinterließ. Zu Schweden gehörten nämlich damals noch die Lande an der Ostküste des baltischen Meeres, dann Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden. Karl Xii. 1697—1718 besaß treffliche Anlagen, war energisch, tapfer, ein Meister in den Sprachen, mäßig, einfach, groß im Ertragen von Strapazen, streng rechtlich, hatte aber einen unbeugsamen Starrsinn. Die Jugend Karl's schien nun Friedrich Iv. von Dänemark, August Ii. von

19. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 37

1874 - Berlin : Schultze
noch allein fort, doch ohne Erfolg. Deßhalb schloß er 1714 den Frieden zu Ra stadt und erhielt in demselben die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien. Bald darauf 1715 starb Ludwig Xiv. Während der spanische Erbfolgekrieg im Westen tobte, war auch im Norden und Osten ein gewaltiger Krieg, der nordische Krieg 1700—1721, zwischen Schweden und Rußland entbrannt. Czar Peter I. der Große von Rußland (1689—1725), glaubte Schwedens Macht brechen zu können, als Karl Xii. (1697—1718), erst 15 Jahre alt, den schwedischen Thron bestieg. Deßhalb Verbündete er sich mit Friedrich Iv. von Dänemark und August Ii. von Polen und Sachsen. Während August Ii. in Liefland einrückte, brachen die Dänen in Holstein ein, das einem Schwager Karls Xii. gehörte. Karl Xii., obwohl noch jung, dennoch sühn und entschlossen, und etwas abenteuerlichen Geistes, dabei streng sittlich, edel und wahrheitsliebend, landete rasch auf Seeland und zwang Dänemark, dem Bündnisse mit Rußland zu entsagen. Darauf wandte er sich gegen die Russen und schlug mit 8000 Schweden das 4—5fach überlegene Heer derselben bei Narva 1700. Alsdann besiegte er die wachsen bei Riga und vertrieb sie aus Liefland und Kurland, eroberte nach dem Siege bei Pnltusk ganz Polen. August glaubte sich in Sachsen sicher, allein Karl folgte ihm auch dahin und zwang ihn im Frieden zu Altranstädt 1706, die polnische Königskrone au Stanislaus Lescinsky zu überlassen und dem russischen Bündniß zu entsagen. Hierauf wandte sich Karl abermals gegen Peter den Großen, der inzwischen einen Theil der Ostseeländer erobert und 1703 Petersburg und Kronstadt gegründet hatte. Karl vertrieb Peter und verfolgte ihn, drang aber, durch den Kosackenhett-mann Mazeppa überredet, in die Ukraine ein und wurde dort, durch Hunger und Krankheit geschwächt, bei Pultawa 1709 vollständig geschlagen. Unter schweren Entbehrungen entrann der am Fuße verwundete Karl auf türkisches Gebiet, wo er ehrenvoll ausgenommen wurde. Nun bewog Karl die Türken zu einem Kriege gegen Rußland. In demselben wurde Peter am Pruth von einem türkischen Heere eingeschlossen, und er wäre verloren gewesen, wenn ihn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des türkischen Veziers und durch Berzichtleistung auf Asow, gerettet hätte. Vergebens suchte Karl die Türken zu einem neuen Kriege gegen Rußland zu reizen. Inzwischen war die Nachricht von Karls Niederlage bei Pultawa kaum bekannt geworden, als seine Feinde sich von Neuem erhoben. August Ii. vertrieb Stanislaus Lescinsky und nahm den polnischen Königsthron wieder ein. Friedrich Iv. von Dänemark erklärte an Schweden den Krieg, und selbst Preußen griff zu den Waffen. Da endlich kehrte £arl nach 5jährigem Aufenthalte in der Türkei in sein Reich zurück. Verkleidet durchjagte er in 14 Tagen einen Weg von 286 Meilen und kam mit nur einem Begleiter am 11. November 1714 entstellt und ermattet in Stralsund an; 4 Jahre noch schlug er sich mit seinen Feinden herum, bis er 1718 bei der Belagerung der Festung Friedrichshall, wahrscheinlich durch einen meuchelmörderischen Pistoleu-ichufj, seinen Tod fand. In dem 1720 mit Dänemark, Preußen und Hannover abgeschlossenen Frieden erhielt Preußen Vorpommern bis zur Peene, Stettin und die Inseln Usedom und Wollin.

20. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 331

1877 - Berlin : Herbig
Der nordische Krieg. 961 1697—1718. Karl Xii., König von Schweden. Gegensatz leider Monarchen: Beide von ungewöhnlicher Kraft, aber der Wille des im Privatleben leidenschaftlichen und sittenlosen Peter wird in politischen Verhältnissen von Vernunft und ruhiger Ueberlegung geleitet. Karl, im Privatleben kalt, streng und sittenrein, handelt als Monarch nach Leidenschaft und unver- ständigem Eigenwillen. Durch die Beharrlichkeit Peters, der sein Volk gewaltsam civilisirt, wird Russland eine europäische Grofs- macht, durch Karls Starrköpfigkeit sinkt Schweden von seiner Höhe herab. Die Ursachen zum nordischen Kriege liegen: 1) in dem festen Willen Peters, Russland zur Seemacht zu erheben und die Ostseehäfen zu gewinnen; 2) in dem Versuche Augusts Ii., Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen, Livland an Polen zu bringen (Patliul); 3) in dem Zwiste König Friedrichs Iv. von Dänemark mit dem Herzoge von Holstein-Gottorp, dem Jugendfreunde u. Schwager Karls. Alle drei Monarchen hielten es bei Karls Jugend (der die Re- gierung mit dem 15ten Jahre übernommen hatte) für ein Leichtes, die ihren Staaten früher von den Schweden abgenommenen Länder wieder zu gewinnen. Geheimer Vertrag zwischen Russland, Dänemark und Sachsen gegen Schweden. Eröffnung des Krieges durch einen Einfall der Dänen in Schles- wig, der Sachsen in Livland. Plötzliche Landung Karls Xii. in Seeland, er bedroht Kopenhagen und erzwingt von den Dänen den 1700. (Aug.). Frieden von Travendal. 1) Entschädigung des Herzogs von Holstein. 2) Dänemark ver- spricht gegen Schweden nichts Feindliches zu unternehmen. Während dessen belagern die Sachsen vergebens Riga (in Liv- land), Peter vergebens Narva (in Ingermannland). Landung Karls Xii. mit 8000 Mann und glänzender 1700. Sieg bei Narva (Nov.) über die Russen. Karls Hass gegen August lässt den gefährlicheren Gegner, den Czaren, aulser Augen und treibt zur Rache an dem König von Polen. Zusammenkunft und engeres Bündnis Augusts und Peters. Uebergang Karls über die Düna und Sieg über die Sachsen bei Riga (1701).