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1. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

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1. Die alte Geschichte - S. 19

1872 - Münster : Coppenrath
19 bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Ersahrungen reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen ange-geben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpsers zur Vervollkommnung ihres Zustaudes vor der Sund-fluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Nol (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der man-nigsaltigsten Erfindungen voraus. 3. Tie Sndfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergeben. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Horn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde. Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. I

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 7

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. 7 A. Die Sündfluth und die Noachiten. §. 3. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, da- hingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung die beiden Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß diekainiten auf eine Verbindung mit den Sethi- ten ausgiengen, und diese, von jenen verführt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, da- mit er der Stammvater eines neuen Menschengeschlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen auf Gottes Geheiß in die Nettungsarche, und die Sündfluth bricht ein, durch welche alle übrigen Menschen ihren Untergang finden, und die Oberfläche der Erde eine völlig, veränderte Gestalt erhält. Vom armenischen Gebirge Ararat aus, wo Noah's Arche sich niederließ, mitten in einer großen Hochebene, gleichweit entfernt vom schwarzen wie vom kaspischen Meere, sollte das neue Menschengeschlecht sich auf der erneuerten Erde auöbreiten. Zunächst erneuert Gott seinen Bund mit Noah, gestat- tet zur Aufhülfe der durch die große Erdveränderung ge- schwächten Leibeskräfte den Genuß des Fleisches; und weil vorzüglich Kain's Mordthat in ihrer letzten Folge die Sünd- fluth herbeigeführt hatte, will Gott insbesondere das Leben des Menschen durch die auf absichtlichen Todtschlag gesetzte Todesstrafe geschützt wissen. Bei Gelegenheit der Erfindung der Weinbereitung, auf

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 6

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
endlich kommt der Tod und der Leib zerfällt in Staub, aus welchem er genommen ist. Aber Adam mußte den Tod schauen, vor er selbst demselben unterlag; ein Jüngling, Abel, wurde das erste Opfer des Todes, ermordet von der Hand seines Bruders Kain. Seitdem ist die Erde oft von Blut geröthet worden, und wenn die Leichname aller derer, welche durch Menschenhand den Tod fanden, von der Erde ausgeworfen würden, so wäre die Oberfläche mit Gebeinen überdeckt, und wenn das vergossene Blut zusanlmenflöße, es entstände ein Strom, der Länder überfluthen würde; durch die ganze Geschichte verfolgt uns der An- blick des entzweiten Menschengeschlechtes, und Krieg und Schlacht sind leider die häusigsten Gegenstände der Erzählung. Zweites Kapitel. Ausbreitung und Verderbniß des Menschengeschlechts. — Die Sündfluth. Mit der Zeit breitete sich das Menschengeschlecht auf der Erde aus, aber es wurde immer verdorbener und ungerechter, denn es hatte Gott ver- gessen. Da verhängte er ein Strafgericht über die Erde und vertilgte durch die Sündfluth alle Menschen außer Noah, der vor seinen Augen gewan- delt war, und dessen Sohne, Sem, Cham und Japhet, welche die zweiten Stammväter des Menschengeschlechts wurden. Die Sündfluth ist nicht blos in der Bibel erzählt, sondern die Er- innerung an dieses furchtbare Gericht hat sich auch bei den heidnischen Völkern erhalten: Babylonier und Griechen, Indier und Sinesen, die Es- kimos und die in den Urwäldern Amerika's irrenden Horden wissen von der Fluth zu erzählen. Doch haben sie die einfache Erzählung mit mannig- fachen Fabeln ausgeziert, wie es jedem Volke beliebte, und die einen, welche ihrer Nation ein hohes Alter zuschreiben, haben die Fluth um viele Jahr- tausende hinausgerückt, während andere, z. B. die Griechen, sie als eine nicht so ferne Begebenheit erzählen; — immerhin bleibt die Fluth die erste allgemeine Erinnerung des Menschengeschlecbts.

5. Die alte Geschichte - S. 30

1846 - Münster : Coppenrath
30 ist jetzt sieben zig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und über hundert sechzig Jahre hat man mit Gewißheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sünd- flut! Moses rechnet ihr Alter zu fünfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führet von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündflut gemacht haben. Sie dürfen aber nicht gering ge- wesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noe war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 10. Die Sündstut. Noe, 2328 vor Ehr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher gewor- den sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann Hattein dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserflut mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Flut, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündflut. Durch sie wurde Noe der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham und Jap het. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtba- reres Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war diö Ebene Sennaar. Von hieraus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. 11. Zerstreuung der Menschen; Entstehung der ersten Staaten. Manche schöne Erfindung, die vor der Sündflut gemacht war, mogle wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 6

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
6 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. Leichname aller derer, welche durch Menschenhand den Tod fanden, von der Erde ausgeworfen würden, so wäre die Oberfläche mit Gebeinen überdeckt, und wenn das vergossene Blut zusammenflöße, es entstände ein Strom, der Länder überfluthen würde; durch die ganze Geschichte und über die ganze Erdoberfläche verfolgt uns ohne Unterbrechung der Anblick des entzweiten Menschengeschlechtes! Zweites Kapitel. Ausbreitung und Verderbniß des Menschengeschlechts. — Die Sündfluth. Mit der Zeit breiteten sich die Menschen auf der Erde aus, allein sie wurden immer verdorbener und ungerechter, den sie hatten Gott vergessen. Nur einzelne Patriarchen und Familien bewahrten es getreu in ihrem Gedächtnisse und überlieferten es ihren Kindern, wie sich Gott den ersten Eltern geoffenbart habe. Sie vergaßen das Paradies nicht, welches durch Ungehorsam gegen Gottes Gebot verloren war, ebenso wenig aber auch die Verheißung des Welterlösers, durch welche für die ersten Menschen die düstere Zukunft ihres Geschlechtes verklärt wurde; sie brachten ihre Opfer und Gebete dar, und Gott war mit ihnen. Als aber die Sünde auf der Erde überhand nahm und Gott trotzte, da verhängte Er ein Strafgericht über die Erde und vertilgte durch die Sündfluth alle Menschen außer Noah, der vor Seinen Augen gerecht gewandelt hatte, und dessen Söhne, Sem, Cham und Zaphet, welche die zweiten Stammväter des Menschengeschlechts und Träger der gött- lichen Offenbarung wurden. Die Erinnerung an dieses furchtbare Gericht hat sich als ein Bruch- stück aus der Tradition der Patriarchen auch bei den heidnischen Völkern erhalten; Babylonier und Griechen, Indier und Sinesen, die Eskimos an dem Polareise und die in den Urwäldern Amerikas irrenden Horden wissen von der Fluth zu erzählen. Bei den Indiern ist es Menu mit seinen drei Söhnen, der gerettet wird, bei den Sinesen Iao, bei den Babyloniern Lysuthrus, bei den Griechen Deukalion. Doch haben sie die einfache Erzählung mit mannigfachen Fabeln ausgeziert, wie es jedem Volke beliebte (am meisten nähert sich die babylonische Mythe der biblischen Erzählung) und die einen, welche ihrer Nation ein hohes Alter zuschrieben, haben die Fluth um viele Jahrtausende hinausgerückt, während andere, z. B. die Griechen, dieselbe als eine nicht so ferne Begebenheit erzählen; — immerhin bleibt die Sündfluth die erste allgemeine Erinnerung des Menschengeschlechts.

7. Die Weltgeschichte - S. 22

1849 - Heidelberg : Winter
22 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Noalfls (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchem er den tröstenden Er- löser vom Erdfluche zu erblicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpser selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stamm- linien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, dahingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung beide Stammgeschlechter im Raume ein- ander so nahe brachte, daß die Kainiten auf eine Verbin- dung mit den Sethiten ausgingen, und diese, von jenen ver- führt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, damit er der Stammvater eines neuen Menschenge- schlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen (zusammen acht Menschenseelen) auf Gottes Geheiß in die Rettungsarche, welche zugleich die zur Erhaltung des Thiergeschlechts nöthigen Paare seiner H aupt gattungen aufnahm. Und nun brach jene große und allgemeine Fluth ein, die allem Leben der übrigen Menschen, so wie der übrigen Landthiere der Urperiode der Erde den Untergang brachte, und die in Bezug auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Bezug auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet wird.

8. Die Alte Geschichte - S. 16

1875 - Münster : Coppenrath
16 Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum und nach den besonderen Plnen Gottes erreichte auch ihr Alter eine so stannenswerthe Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Erfahrung reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sndfluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Noe (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sndfluth. 9toe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand des-halb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasser-fluth mit den Seinigen wunderbar gerettet Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Harn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend cnt fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Senn aar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde.

9. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 8

1854 - Saalfeld : Riese
Gott. An die Stelle des erschlagenen Abel trat Seth und ward der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechts der Sethiten, der „Kinder Gottes," welches an dem bisherigen Wohnsitze bei dem ge- wohnten Hirtenleben , der Viehzucht und dem Ackerbau verblieb und bis zur Sündsluth zehn Glieder zählte, während Kain und seine Nachkommen, die Kainiten, fortan gegen Morgen im „Lande der Verbannung" wohnten, das Reich der Welt gründeten, Künste und Genüsse des Lebens erfanden, sich und ihre Vorfahren vergötterten. Kain erbaute seinem Sohne Hanoch die erste Stadt, wogegen Jabal das Nomadenleben aufbrachte. Jubal erfand die Mufik und Thubalkain die Zubereitung von Eisen und Erz. Bei dem langen Leben mußten die Menschen sich ungemein vermehren, aber in demselben Maße wuchs auch die Gottlosigkeit. Die Scthiten wa- ren das Salz der Erde; als aber auch unter sie (die „Kinder Gottes") das Verderben durch Heirathen mit kainitischen Weibern (den „Töchtern der Menschen") einriß, wurden Bosheit und Gewaltthätigkeit so allge- mein, daß nur noch Ein Mann erfunden ward, der den Glauben bewahrt hatte: Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. Diesem offenbarte Gott sei- nen Rathschluß, Alles von der Erde zu vertilgen: nur er sollte sich und die sieben Seelen seiner Familie und von allen Gattungen der Landthiere und der Vögel in die Arche retten, welche zu bauen er Anweisung erhielt. Ii. Das Menschengeschlecht nach der Sündfluth bis auf Abraham's Berufung (2100 v. Chr.). A. Entstehung d e r Sprachen und Völker. Was wir sodann in der heiligen Schrift von der großen Fluth lesen, die in Bezeihung auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Beziehung auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sint- fluth bezeichnet wird, von dem Manne, der sich aus derselben mittelst eines Schisses gerettet hat, das wird auch durch die Sagen von einer all- gemeinen Fluth bestätigt, welche fast durch alle Völker der alten und neuen Welt hindurchgehen. Aber am entschiedensten zeugt die Beschaffenheit un- serer Erdoberfläche selbst dafür, daß einst eine allgemeine Fluth unsere Erde überschwemmt habe. Die ganze Erde ist nämlich mit einer Erdschicht bedeckt, welche sich durch den Niederschlag einer allgemeinen und gewaltigen Fluth gebildet hat. In diesem Fluthlande finden sich unzählige Knochen und Zähne vorsündfluthlicher Thiere, zahllose Pflanzen und Bäume, welche die Fluth bedeckt, Felsblöcke und Gerölle, welche sie mit fortgerissen hat. _ Aus diesen vorweltlichen Ueberresten lassen sich deutlich die vor- und nachsündsluthliche Periode unterscheiden. Dabei ist es merkwürdig, daß, was fetzt nur in den heißen Ländern der Erde erzeugt wird, Palmen lind Elephanten in dem eisigen Sibirien ausgegraben werden. So hat Gott in die starren Felsen die Zeugnisse seiner Wahrheit lind Gerechtigkeit gegraben, und in der Schie- fertafel, auf welche jetzt ein Schulknabe schreibt, liegt vielleicht die Gräte eines Fisches, welcher dlirch die Sündfluth ums Leben gekommen ist. Nachdem die Friedensbotin mit dem Oelblatte das Aufhören der Fluth verkündet und Gott seinen Bund mit dem frommen Noah und seinen Söh-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 8

1859 - Lübeck : Rohden
8 I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). Wandels, und um alles Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. (Juda 14. 15.) Die biblischen Geschichten, welche jedes Christenkinv von Jugend auf kennt, dürfen wir hier zwar nicht weiter erörtern, aber erinnern wollen wir doch an die erbarmungsvolle Hirtentreue Gottes, die auch dem glaubenslosen Kain noch nachgeht, und ihn bewahren möchte vor dem Verderben, in das er sich stürzen will, ja die auch in der auferleg- ten Strafe noch ein Mittel der Umkehr und der Rettung bietet. Dar- nach aber hüllt sich die göttliche Majestät in ein heiliges zweitausenv- jähriges Schweigen. Nachdem sie iin Paradiese und noch vor den Pforten des Paradieses in ununterbrochenem vertraulichen Verkehr mit den Menschenkindern gestanden hat, zieht sich der Herr nun wie hinter den Vorhang zurück, und nur der Glaube, eines Henoch's Glaube, fin- det ihn noch hinter dem Vorhänge aus, und wandelt vor ihm, und predigt von ihm, wie manche aus Seth's Familie von ihm von Alters her gepredigt hatten; und ein Lamech, Noah's Vater, sehnt sich nach ihm, und gedenkt noch im Glauben der alten Verheißung von dem rettenden Weibesfamen, und spricht, da ihm Noah geboren wird, in voreilender Glaubenshoffnüng: „der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf der Erde, die der Herr verflucht hat." Da plötzlich, am Ende dieser fast zweitausend Jahre, tritt der Herr wieder hervor aus seiner Verhüllung und offenbart seine Gedanken und Rathschlüsse dem Noah und redet mit ihm. Und was ist nun sein Beschluß?'Ich will die Menschen vertilgen. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Chr.). Die Sündfluth (richtiger Sintfluth, große, gewaltige Fluth) machte dem Menschengeschlecht der Urwelt ein jähes Ende. Als durch freventliche Vermischung der Söhne Gottes mit den Weibern der Menschen (1 Mos. 6, 1) das Verderben ein ganz allgemeines und unrettbares geworden war, als die Menschen sich nicht mehr richten und strafen lassen wollten durch den Geist Gottes, sondern trotzig sich jeder göttlichen Warnung verschlossen und die Stimme ihres Gewis- sens verachteten, da gab Gott noch eine letzte Gnadenfrist und stellete den Noah auf als einen Prediger des kommenden Strafgerichts. Sein Archenbau war eine unaufhörliche verkörperte und leibhaftige Predigt des heranrückcnden Verderbens. Aber die ganze Welt ging nach wie vor mit Essen und Trinken, Freien und Freienlassen unbe- kümmert weiter auf dem Wege ihres Frevels und ihres Uebermuths und verachtete den Herrn im Himmel. Da kam die Fluth und nahm sie alle hinweg, und mit ihnen alle ihre Werke, so daß auch die letzte Spur des rebellischen Geschlechtes vertilgt wurde. Alle alten Völker wissen zu erzählen von der großen Fluth, und in allen Gegenden der Erde finden sich Beweise von dieser letzten

11. Die Weltgeschichte - S. 23

1849 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachtten. 23 Als nach einem Jahre die Fluth sich zum Theil wieder ver- laufen hatte, so daß zunächst die hohem Bergzüge und Hochebenen hervortratcn, stieg Noah aus seiner Arche auf die in ihrer Ober- fläche völlig veränderte Erde, die noch heute die frischen Spu- ren einer untergegangenen Geschöpfswelt als Denkmal des gewal- tigsten Gottesgerichts und als Warnungszeichen für das neue durch Noah fortgesetzte Menschengeschlecht enthält. Als Stammvater des neuen Menschengeschlechts findet sich Noah, nur ent- stellt, im Deukalion der Griechen, im Menu und Satyavrata der Inder, im Foht der Chinesen, im Xisuthrus der Chaldäer oder Altbaby- lonier, im Dwiw an der Kelten u. s. w. Denn fast bet allen Hauptvölkern der Erde lebt die Erinnerung an diese allgemeine Fluth, an den Unter- gang des ersten Menschengeschlechts, und an die Fortsetzung desselben durch ein oder mehrere Menschenpaare, und je näher jene Völker an dem Ursitze des neuen Menschengeschlechts wohnen, desto mehr stimmt ihre Überlieferung, oft fast wörtlich, mit der Aussage der heil. Schrift, dieser ältesten echten Geschichts- quelle, überein. Demnach ist die Noahsage „Ureigenthum der Menschheit" und das hebräische Volk hat den Vorzug, diese Urertnnerung in ihrer Reinheit zu besitzen, indeß die zerrüttete Phantasie der Heidenwelt sie mannigfach getrübt und dadurch zur Mythe herabgezogen hat. Noch finden sich die letzten Naturcrzeugntsse einer durch Wasser untergcgangenen Vorwelt über alle Theile der Erde hinweg unter ungeheuerm Geröll und Kiesablagcrungen und andern einhüllendcn Massen begraben. Denn da das Gewässer sich vcrhältnißmäßig nicht langsam vermin- derte und also die Erdatmosphäre ihre Wärmebefähigung durch die Sonne nicht verlor: so konnten auch die auf der äußersten Erdoberfläche einzeln in ihre Elemente sich auslösendcn Überreste der organischen Geschöpfe nicht alle verwesen und vergehen, sondern indem sie meist gleich an ihren ursprünglichen Wohnsitzen von der Fluth begraben, theils von ihr in die Ferne fortgetragen wurden, ließen sic noch Spuren ihres ehemaligen Daseyns zurück, wie sie als riesige Pflanzen - und Thierreste in Sibirien wie in der Tartarei, in Nord- amerika wie in Paraguay, in England wie in andern europäischen Ländern aufgesunden worden sind und dadurch zugleich von der Allgemeinheit der Fluth Zcugniß geben. Was die ältesten Überlieferungen von Veränderungen in Bezug auf den ehemaligen Zusammenhang der Länder und Meere erzählen, wird gleichfalls durch viele naturgeschichtliche Thatsachen bestätigt. Aus diesen ergiebt sich , daß z. B. das schwarze, a s so w t s ch e und ka s p i sch e Meer ehehtn ein einziges Binnenmeer ausmachten, welches nachher durch das Emporstetgen der Halbinsel Krimm und der benachbarten Länder getrennt

12. Bd. 1 - S. 3

1854 - Leipzig : Engelmann
Einleitung. \ 1. Die ersten Menschen. §. 1. Das erste Buch Moses, die älteste Urkunde menschlicher Wis- senschaft, gibt uns über die Schöpfungsgeschichte (Genesis) und über die Geschichte der ersten Menschengeschlechter folgenden Bericht: — Nachdem Gott im Anfang das Weltall erschaffen, den Himmel mit Sonne, Mond und Sternen geschmückt, die Erde mit Pflanzen und fruchtbaren Bäumen bekleidet und mit Thieren belebt hatte, schuf er nach seinem Ebenbilde den Menschen, die Krone der Schöpfung, und bestimmte ihn durch Ver- leihung der Vernunft und der Fähigkeit sich die Sprache zu bilden zum Herrn des Erdbodens. Rein und kräftig an Körper, Seele und Geist ging das erste Menschenpaar aus der Hand des Schöpfers hervor und lebte, ohne Erkenntniß des Guten und Bösen, in Einfalt und Kindlichkeit an seinem ursprünglichen Wohnorte, dem Paradiese (Eden), bis es von der Schlange, dem Versucher verführt, von dem verbotenen Baum der Erkcnnt- niß kostete und durch diese Uebertretung des göttlichen Gebots der unbewuß- ten Schuldlosigkeit und des paradiesischen Zustandes verlustig ging. — Nun- mehr mußten sie und ihre Nachkommen unter Mühe und Arbeit ihr Leben zubringen; es erwachten die Leidenschaften und bösen Begierden, Kains Brudermord tränkte die Erde mit dem ersten vergoffenen Blute; das fried- liche Zusammenleben wurde gestört. Kain und seine Nachkommen wohnten fortan gen Morgen „im Lande der Verbannung", wo sie sich dem Städte- leben zuwendeten und durch Erfindung der Musik und Metallberei- tung ihr Dasein mannichfaltiger gestalteten; indeß Seths Geschlecht an dem bisherigen Wohnsitze und bei dem gewohnten Hirtenleben, der Vieh- zucht und dem Ackerbaue verblieb. Bei der zunehmenden Vermehrung der beiden Stammgeschlechter und der dadurch herbeigeführten Vermischung ging die sittliche Verderbniß der Kainiten auch auf die Sethiten über; die unge- stümen Triebe einer wilden, ungebändigten Natur stürzten die jungen Ge- schlechter immer tiefer in die Verirrungen der Sünde, bis zuletzt eine große Wafferfluth, Sündfluth („Sintfluth") genannt, alle Menschen außer Noah und seiner Familie von der Erde vertilgte. — Noahs Geschlecht 1*

13. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 202

1816 - Potsdam : Horvath
202 Alte Geschichte. ihrer Ausbildung fort, und machten angenehme und nützliche Erfindungen; z. B. Jubal erfand die Musik, und Tubalkain die Kunst, Metalle durchs Feuer zu bearbeiten, und aus Eisen Werk, zeuge zu verfertigen; aber in demfeiben Grade vermehrte sich auch ihre Lasterhaftigkeit, ja sie ge- riethen sogar bald auf Abgötterey und Vielgötte- rei). Die Erkenntniß des wahren Gottes erhielt sich anfangs noch unter den Nachkommen des Seth, eines andern Sohnes des ersten Menschen- paars; aber da sich diese nachher auch mir den Nach- kommen Kains vermischten, so wurde das 'ganze Menschengeschlecht böse. Daher wurde es gestraft durch die Sündfluth, welche r6s6 Jahre nach der Schöpfung ausbrach, und worin alle Menschen umkamen bis auf die Familie des Noah, eines Nachkommen des Seth, die sich in einem Schiffe durch göttliche Fürsorge rettete. 4. Nach der Sündfluth wurde die Erde von neuem bevölkert durch die drei Söhne des Noah: Sem, Ham undjaphet. Da die Menschen sich wieder mehrten, unter- nahmen sie es, einen Thurm zu bauen, nach dessen Spitze sie sich richten und sich immer wieder zusam- men finden könnten; aber Uneinigkeit und Ver- wirrung der Sprache nöthigte sie davon abzuste- hen, daraus entstand die Zerstreuung der Menschen in verschiedene Gegenden der Erde. Es entstan- den neue Völkerschaften, die sich durch die Sprache unterschieden,B. die Assyrer,Babylonier, P h ö n i c i e r und A e g y p t e r. 5. Da die Menschen sich immer weiter aus- breiteten, verlor sich die Erkenntniß des einzigen wah-

14. Die Alte Geschichte - S. 20

1866 - Münster : Coppenrath
20 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schöne Erfindung, die vor der Sündfluth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte untergegangen sein, und sie mußte von neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche für das menschliche Leben am nöthigsten sind, waren gewiß von Noll (Noah) aus der Fluth mit hinüber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voran- schreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dieses geglückt. Denn um nur ein mittelmäßiges Haus zu bauen, wie viele Erfin- dungen müssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sündfluth unter- nahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel er- zählt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrungen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschäftigten sich Einige haupt- sächlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, jenachdem die Natur des Landes selbst für das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmt^. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschäft die Jagd war. 5. Die Jagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Ursitze der Stammeltern kamen Manche in höchst rauhe gebirgige Gegenden. Ungeheure Wälder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge großer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfüllten. Die Noth machte den Menschen kühn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jäger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres

15. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 3

1876 - Kreuznach : Voigtländer
1. Die ersten Menschen. 1. Von Adam bis Noah. — Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde und setzte ihn zum Herrn über alle Geschöpfe. Denn also sprach er zu Adam und Eva, dem ersten Menschenpaare, das er gemacht hatte: „Füllet die Erde und machet sie euch Unterthan, und herrschet über die Fische im Meere und über die Vögel unter dem Himmel und über alle Thiere!" Und Gott Pflanzte einen Garten in Eden (Paradies) gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, daß er ihn baute und bewahrte. Aber der Mensch übertrat das Gebot Gottes und that Sünde. Da verlor er das Paradies und mußte sich nähren auf dem Felde, und im Schweiß seines Angesichts sein Brod essen. Und als nun die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden, da nahm auch die Sünde zu und die Erde ward voll Frevels. Darum vertilgte Gott durch die Süudfluth das ganze Menschengeschlecht vcn der Erde. 2. Ausbreitung der Menschen; der Thurmbau zu Babel. — Nur Noah, der ein göttliches Leben führte, fand Gnade vor dem Herrn und ward mit seiner Familie vom Untergänge gerettet. Von seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet sind ausgebreitet die Leute auf Erden nach der Sündfluth. Und sie zogen vom Gebirge Ararat in Armenien, von wo das neue Menschengeschlecht ausging, gegen Morgen und kamen nach dem

16. Die Geschichte des Alterthums - S. 10

1879 - Münster : Coppenrath
10 des Guten und Bsn, sollet ihr nicht essen, sonst werdet ihr des Todes sterben." Eine sehr schne Gelegenheit hatten jetzt die ersten Menschen, durch Gehorsam gegen ihren gtigen Schpfer sich dankbar zu beweisen. Gleich-wohl kamen sie zum Falle. Von dem bsen Geiste unter der Gestalt einer Schlange verfhrt, aen sie von der verbotenen Frucht. Jetzt gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten, wie sehr sie gesndigt hatten, und verbargen sich vor dem Angesichte des Herrn. Ihr gegenwrtiger Zustand war um so trauriger, je schner und glcklicher der frhere gewesen. Aus dem Paradiese verstoen muten sie und alle ihre Nachkommen im Schweie des Angesichtes ihre Nahrung gewinnen, ihr Leib wurde sterblich, ^r Wille schwach und zum Bsen geneigt. Ein trauriges Beispiel der nunmehr verdorbenen menschlichen Natur muten die unglcklichen Eltern schon an ihren ersten Kindern erleben. Kain erschlug ans Neid seinen Bruder Abel. h. Die Sndfluth. No<" (Noah). Immer mehr wichen die Menschen von Gott und Gottes Gebot ab, immer mehr vergaen sie ihres gtigen Schpfers. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wrbe aus der verheerenden Wasserflut!) mit den Seinigen wnuberbar gerettet. Man nennt diese Fluch, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschenge-schlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham(Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanben sie am Flusse Euphrat. Es war bic Ebene Si-near ober Sennaar. Von hier ans verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erbe. Fast bei allen Volkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustanb in Verbinbung mit dem Gefhle der Verschiebung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre religisen berlieferungen. t

17. Die Alte Geschichte - S. 17

1875 - Münster : Coppenrath
17 Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Ver-lustes zieht sich als Klage durch ihre religisen Ueberlieferungen. 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schne Erfindung, die vor der Sndfluth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglcklichen Menschengeschlecht unter-gegangen sein, und sie mute von Neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche fr das menschliche Leben am ntigsten sind, waren gewi von Noe (Noah) aus der Fluth mit hinber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voranschreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dies geglckt. Denn um nur ein mittelmiges Haus zu bauen, wie viele Erfindungen mssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sndfluth unternahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel erzhlt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrnngen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschftigten sich Einige hauptschlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, je nachdem die Natur des Landes selbst fr das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmte. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschft die Jagd war. 5. Die Iagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Urfitze der Stamm-eltern kamen Manche in hchst rauhe, gebirgige Gegenden. Ungeheuere Wlder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge groer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfllten. Die Roth machte den Menschen khn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jger. Das rohe Fleisch des er-schlagenen Thieres stillte seinen Hunger, die harten Knochen wurden zu Hausgerthen oder zu Waffen verarbeitet. Die abgezogene Haut hing er Wclter's Weltgesch. I. 32 Aufl. 9

18. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 19

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Zweiter Abschnitt. Von der Sündfluth bis zur Stiftung des jüdischen Staats, oder: von Noah bis Moses. Vom Jahre 1617 bis um das Jahr 2450. §. 1. (Nachrichten zur Geschichte der Menschen nach der Sündfluth.) 9 lach der Ueberschwcmmung der Sündfluth wurde Noah gleichsam der zweite Vater des Menschengeschlechts. — Man hall ihn auch für den Erfinder des Weinbaues. Er soll zuerst Weinstöcke gepflanzt und den Saft aus den Trauben zubereilet haben. Er hatte drei Söhne, Sem, Ham und Iaphel, welche sein Geschlecht fortpflanzten, und von denen noch jetzt viele Völkerschaften ihre Abkunft herleiten zu können vorgeben. — Gewiß ist, daß die übnagebliebenen Menschen die Beschädigungen und die Lebensart ihrer Vorfahren fortsetztsn. -Vorzüglich beschaff ligten sie sich mir der Viehzucht, welche ihnen zugleich Nahrung und Bekleidung gewahrte. Sie zogen mit ihren Heerden in den Ebenen Asiens herum, schlugen ihre Zelte auf, wo sie einen guten Weideplatz fanden und such- ten einen andern, wenn hier die Fütterung aufgezehrt war.

19. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 2

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 2 — vergingen sie sich durch Ungehorsam gegen Gott und wurden zur Strafe aus dem Paradiese entfernt. Wir wissen, wie Neid und Haß den Kain soweit hinriß, an dem frommen Abel den Brudermord zu begehen; wie sich die Menschen immer weiter ausbreiteten, daß sie aber auch immer böser und gottloser wurden, so daß Gott endlich beschloß, das sündige Menschengeschlecht bis auf die fromme Familie des Noah von der Welt zu vertilgen, was durch die Süudfluth geschah. So wurde Noah der zweite Stammvater der Menschen, und seine Söhne: Sem, Ham und Japhet Väter neuer Geschlechter. Nachdem die Erde nach der Sündfluth wieder trocken war, zog Noah mit den Seinen von dem Gebirge Ararat in Armenien, wo die Arche stehen geblieben, an den Euphrat in das weidenreiche Babylon. Die Beobachtung der Natur, theils Noth, theils Zufall führte schon frühzeitig die Menschen auf Erfindungen. So mögen sie gar manchmal in die Nothwendigkeit versetzt worden sein, sich gegen wilde Thiere vertheidigen zu müssen, wozu sie Waffen nöthig hatten. Sie gebrauchten dieselben aber nicht blos zur Vertheidigung, sondern auch zur Erlegung der Thiere für ihre Nahrung, und so wurden die Menschen schon in der frühesten Zeit Jäger. Bald entdeckten sie auch, daß viele Thiere sich leicht an den Menschen gewöhnen; es war daher natürlich, daß sie diese Thiere zähmten und, um ihnen ans leichte Weise Nahrung zu verschaffen, auf die Weide trieben, und so entstand das Hirtenleben und die Viehzucht. So lange die Menschen sich mit Jagd und Viehzucht beschäftigten, wohnten sie getrennt in Hohlen und Hütten, und erst als sie durch das Ausfallen und Wiederaufgehen verschiedenen Samens auf die Erfindung, des Ackerbaues kamen, lebten sie mehr in Gemeinschaft, bauten festere Wohnungen, und es entstand das Familienleben. Hier war nun der Hausvater das Oberhaupt, dem alle Glieder seines Geschlechtes zu gehorchen hatten, und solche Familienväter nannte man Patriarchen. Wie Gott den Menschen in der Erfindung der zum Leben nöthigsten Dinge zu Hilfe kam, so führte er sie auch selbst zum Glauben und zur Verehrung eines einzigen Gottes — Gott offenbarte sich ihnen. Bald erkannten die Menschen durch den Sündenfall, daß Gott nur das Gute lieb habe, und hatten sie Böses gethan, so dachten sie deshalb darauf, sich wieder mit Gott zu versöhnen durch Darbringung sinnlicher Gegenstände, und aus diese Weise entstand das Opfer. Die heilige Schrift erzählt uns weiter, daß sich die Menschen nach der Sündfluth bald wieder so vermehrten, daß sie sich von selbst genöthigt sahen, immer größere Länderstrecken einzunehmen. Um aber die alte Heimat wieder finden zu können, wollten sie einen Thurm bauen, der nach allen Seiten hin gesehen werden könnte, welches thörichte Unternehmen aber Gott durch die Sprachverwirrung vereitelte. Sie zerstreuten sich nun nach allen Gegenden hin, schlossen sich überall in größeren Gesellschaften eng aneinander an, wählten sich ein Oberhaupt und bildeten Völker und Staaten, welche uns die Geschichte näher kennen lehren soll.

20. Bd. 1 - S. 9

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 5. Die Sündfluth. 9 welche das erste Menschengeschlecht untergegangen und bei der nur etliche Menschen wunderbar erhalten worden, die das Geschlecht fortgepflanzt hätten. Nur daß sie andere Namen machen. Bei den alten Griechen ist aus dem Noah ein „Deukalion," bei den Kelten ein „Dwi- wan" geworden; bei den Indern heißt er „Menu," bet den Chinesen „Fohi" rc. Aber auch die Erde selbst gibt ein augenfälliges Zeugniß für die Wahrhaf- tigkeit der Schrifterzählung; denn man findet in allen Theilen derselben die Spuren einer durch Wasser unter- gegangenen Borwelt, unter Geröll- und Kieslagern, so wie in den Höhlen der Berge eine Menge Ueberreste von Thieren. 150 Tage standen die Wasser über der Erde; da ge- dachte Gott an Noah und ließ sie fallen. Die Arche ließ sich auf den Berg Ararat (im heutigen Armenien) nieder, der noch heutzutage einer der höchsten Berge der Erde ist, denn er steigt auf einer Hochebene von nahe an 3000 Fuß über dem Meeresspiegel noch über 16,000 Fuß empor; und er steht „inselhaft," abgesondert von andern Bergen und Gebirgen, in einsamer Majestät. Allmählig sahen auch die Spitzen der andern Berge hervor. Und das Gewässer verlief sich immer mehr von der Erde. Schon grünt sie wieder, daß Noahs andere ausgelassene Taube ihm ein Oelblatt bringen kann. Als aber die Erde ganz trocken geworden war, gieng Noah auf Got- tes Befehl aus dem Kasten und die Seinen, und alle Thiere giengen heraus Paar und Paar. Wie mochte das Angesicht der Erde verändert, wie mochte sie so öd und leer gegen vorhin seyn! Aber der errettete Fromme baute dem Herrn einen Altar und opferte Ihm ein Dankopfer. Und der Herr hatte Wohlgefallen daran und segnete die Menschen auf's Neue, daß sie fruchtbar seyn und sich mehren und die Erde erfüllen sollten. Und Gott richtete mit ihnen und ihrem Samen nach ihnen einen Bund der Gnade und Verschonung auf, daß hinfort keine Sündfluth die Erde verderben sollte,