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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 35

1887 - Leipzig : Kesselring
Athen im Zeitalter des Perikles. 35 Areopags^, der aus gewesenen Archonten bestand, zu beschrnken und setzte darum den Antrag seines Freundes Ep h ialtes durch, da dem Areopag die Aufsicht der die Sitten der Brger und der den Staatsschatz entzogen werde. Darauf ging er noch weiter. Bisher hatten die rmeren Brger zwar das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles fhrte nun fr den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes einen Sold ein und machte so die Teilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten mg-lich. berhaupt suchte er dem Volk Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er Festversammlungen, ffentliche Speisungen, feierliche Umzge und, um auch den rmeren den Besuch des Theaters zu ermglichen, die Verteilung von Geldspenden. Den Aufwand dazu deckte er teils aus der Bundeskasse, welche durch Die Bun-ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war, teils aus deskasse den von den Persern erbeuteten Schtzen. Aus' gleichen Mitteln bestritt nach Athen er die herrlichen Bauten, welche er auffhrte. Gegen solche Neuerungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst so befestigt, da Cimon verbannt wurde (S. 34). Erst als Perikles berzeugt war, da Cimon sich fern von den Staatsgeschften halten und sich mit der Leitung des Krieges begngen wolle, bewirkte er dessen Zurckberufung. Ii. Grte Blte von Kunst und Wissenschaft. Dichter, Geschichtsschreiber, Maler, Bildhauer und Redner. Baukunst. Thtigkeit und Reichtum der Brger. Athen, ein Abbild des Griechischen Lebens. Kunst und Wissenschaft in Athen erreichten unter Perikles den Gipfel-Punkt. Damals lebten die Trau er spie ldichter Aschylusf 456, Sopho- Dichter, kles y 406 und Euripides f 406, spter der Lustspieldichter Aristo-phones t 389. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Hero-Geschichts-dot t 410, Thucydides t 400 und spter Fenophon -j- 356 hn-nnr schreibe?. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauermaler und Phidias und Polykletus groe Achtung. Auch die Beredsamkeit, Bildhauer, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in groer Blte, und wurden die Redner Lysias 1- 374 und Jsokrates's 338 als mustergiltig angesehen. Redner. Perikles regte die Knstler an und wute durch seine Bauten, unter Baukunst, denen die Propylen, der Parthenon und das Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thtigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Staw. Whrend zu Solons Zeiten (594) ein Vermgen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viele Brger, welche 100 und noch mehr Talente besaen. Uberhaupt war Perikles darauf bedacht, die Macht, welche er besa, l Der Areopag war ursprnglich ein Gerichtshof fr Mord und Brand-stiftnng gewesen; Solon aber erhob ihn zu einer Aufsichtsbehrde des gesamten Staates, so da derselbe die Vollziehung der Gesetze, die Abstimmung in der Volks-Versammlung, das Gebaren mit dem Staatsschatz nrtd die Gesittung der Brger zu berwachen hatte; durch Annahme des Antrags von Ephial tes (nicht zu verwechseln mit dem Verrter bei Thermopyl) ward er wieder ans die richterliche Thtigkeit beschrnkt. 3 *

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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 39

1869 - Hildburghausen : Nonne
Perikles. 39 durch, daß dem Areopag die Aufsicht über die Sitten der Bürger und über den Staatsschatz entzogen werde. Bisher hatten die ärmeren Bürger schon das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staats- ämter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles führte nun für den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes, gleichsam für die dabei aufgewendete Zeit und Mühe, einen Sold ein und machte so die Theilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten möglich. Ueber- haupt suchte er dem Volke Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er bald Festversammluugen, bald öffentliche Speisungen, bald feierliche Umzüge durch die Stadt. Damit die ärmere Volksklasse das Theater besuchen konnte, ließ er den Leuten an bestimmten Tagen Geld zustellen. Dieses Geld nahm er aus der Vuudeskasse, welche durch ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war. Denn da von Persien keine Gefahr mehr drohte, so glaubte er, die Beträge der Bundesgenossen zum Nutzen der Stadt und ihrer Bürger verwenden zu dürfen. Die herrlichen Bauten, welche er aufführte, bestritt er aus gleichen Mitteln. Gegen solche Neue- rungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst befestigt, und Cimon wurde ver- bannt. Erst als Perikles überzeugt war, daß Cimon sich fern von den Staatsgeschäften halten und sich mit der Leitung des Krieges begnügen wolle, bewirkte er (nach der Schlacht bei Tanagra 456) dessen Zurück- berufung. 2. Unter Perikles erreichte die Kunst und Wissenschaft in Athen den Gipfelpunkt; kein Zeitalter hat so berühmte Dichter, Maler und Bildhauer hervorgebracht, als das seinige. Damals lebten die Trauerspicldichter *) Aeschyluö (525 — 456), Sophokles (495 — 406) und Euripides (480—406), sowie der Lustspieldichter Aristophanes. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Herodot (484 — 410), Thucydides (471—400) und (wennauch etwas später) Xen oph o n (446—356) her- vor. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauer Phidias und Polykletus große Achtung. Auch die Be- redsamkeit, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in großer Blüthe und wurden die Redner Lysias (459—374) und Jsokrates (436—338) als mustergültig angesehen. Perikles regte die Künstler an und wußte durch seine Bauten, unter denen die Propyläen, das Parthenon und Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner, Steinschneider und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thätigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Stadt. Während zu Solon's Zeiten (594) ein Vermögen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viel Bürger, welche 100 und noch mehr Talente besaßen. Ucber- haupt war Perikles daraus bedacht, die Allgewalt, welche er besaß, nur zum Besten seiner Vaterstadt zu gebrauchen: der Ruhm dieser sollte auch ihn verherrlichen. Darum gab er dem athenischen Leben einen Charakter, i) Eigenthümlich ist dem griechischen Drama der Chor, welcher in ruhigen Ge- sängen die Empfindungen und Betrachtungen der Zuschauer ausspricht über das, was auf der Bühne vorgeht. Verlegung der Bundes- kasse nach Athen 461. Dichter. Geschichts- schreiber. Maler u. Bildhauer. Redner.

2. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 21

1902 - Berlin : Weidmann
Iv. Das Zeitalter des Perikles. 21 Iv. Das Zeitalter des Perikles 449431. Athens Blte nach auen. ^Perikles und Athens Macht.) 22. Nach dem Tode des Cimon erlangte Perikles, ein Mann von vor-nehmer Abstammung, ein groer Staatsmann und Feldherr, ein Freund der Knste und Wissenschaften, einen so mchtigen Einflu aus' das athenische Volk, da die Zeit seiner Thtigkeit die perikleische" genannt wurde. Schon frher waren die meisten Bundesgenossen von den Athenern zu Unterthanen herabge-drckt worden, weil sie sich geweigert hatten, die auferlegten Steuern zu zahlen. Jetzt herrschten die Athener fast unumschrnkt im agischen Meere, nur Chios und Lesbos waren noch selbstndige Bundesgenossen. Die ausstndischen Inseln oder Städte wurden stets bald zum Gehorsam zurckgebracht. der den Bundesschatz verfgten die Athener, seitdem sie ihn von Delos auf die Akropolis hatten schaffen lassen, nach vllig freiem Ermessen, und um ihre Herrschaft zur See in Frieden genieen zu knnen, schlssen sie auf Anregung des Perikles mit den Spartanern 445 einen dreiig-jhrigen Waffenstillstand. / Whrend dieser Zeit legten sie neue Ansiedlungen (Kolonieen) an, besonders Thnrii in Unteritalien und Amphiplis in Thracien, frderten sie Handel und Gewerbe) und errichteten sie zwischen den zwei frher erbauten langen Mauern, die Athen mit dempirus und dem Phalsron verbanden, eine dritte Mauer, die mit der pirischen gleichlausend war und die Hauptstadt gegen jeden feindlichen Angriff sicher stellen sollte. Athens Blte im Innern. ^Vollendung der Demokratie. Z 23. Durch Perikles wurde auch die Demokratie (Volksherrschaft) zur Vollendung gebracht. Schon Aristides hatte allen athenischen Brgern ohne Unterschied des Vermgens den Zugang zu allen mtern verschafft, jetzt erhielt jeder Brger, welcher zu Gericht sa oder die Volksversammlung besuchte oder als Hoplit und Matrose dem Staate Dienste leistete, eine Besoldung. Perikles bewirkte hierdurch, da selbst die rmeren Brger regen Anteil an den Staatsgeschsten nahmen, und so lange er den Staat leitete, bemhten sich die Brger aufrichtig, dieser Wohlthaten wrdig zu sein. Spter aber, als schlechte Volksfhrer (Demagogen) an die Spitze traten, verleiteten solche Spenden, zu denen sogar freier Eintritt in das Theater und Kornverteilungen aus der Staatskasse gehrten, zu Trgheit und Genusucht uu trugen zum Verfalle des Staates bei.

3. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 13

1902 - Gotha : Perthes
13 tendste Tat war der Sieg am Eurymedon in Pamphylien Die persische Macht wurde vollstndig aus dem gischen Meere verdrngt und so Kleinasien von dem Perserjoche befreit.) Aber auch (Simon tonnte auf die Dauer die Leitung Athens nicht behaupten. Das Volk wnschte fr sich selbst grere Rechte und fr die Bundes-genossen grere Pflichten, als Cimon bewilligen wollte; auch billigte es nicht die spartafreundliche Gesinnung (Simons. So ward Cimon 461 durch das Scherbengericht verbannt. Zwar wurde er bald zurckgerufen; aber den ent= scheidenden Einflu im Staate bte fortan Perikles aus. * 2. Die Wirksamkeit des Perikles. Perikles war der Sohn des Xanthippus, des Siegers bei Mykale, und der Agariste, einer Nichte des Klisthenes. Er lebte einfach und in stolzer Zurckgezogenheit. Die Rechte des Volkes vermehrte er dadurch, da dem A r e o p a g Sie Oberaufsicht der den Staat entzogen wurde. Fortan beschlossen unbeschrnkt die Brger in den Volksversammlungen und die Richter in den 10 Gerichtshfen. Damit die rmeren ihren Staatspflichten leichter nachkommen knnten, wurden Staatsbesoldungen eingefhrt. Der Richter erhielt tglich 2 Obolen und der Ratsherr 1 Drachme (= 6 Obolen, etwa 80 Pfennige). Die Bundesgenossen wurden wie Untertanen behandelt. Man zog sie zu Steuern heran und vergrerte mit diesen Abgaben die eigene Flotte, die bis auf 300 Schiffe vermehrt wurde. Die Bundeskasse wurde von Delos nach Athen gebracht und im Tempel der Athene niedergelegt. Je unumschrnkter das Volk wurde, um so gewaltiger, aber auch um so verantwortungsvoller wurde die Stellung der Redner in der Volksversammlung. Wie ein König beherrschte Perikles die Brgerschaft, nicht blo durch seine groe Rednergabe, sondern auch durch Einsicht, Gewissenhaftigkeit und Uneigen-ntzigkeit. Seine Verwaltung bezeichnet die hchste Blte Athens, soda man von einem goldnen Zeitalter des Perikles spricht. Athen entfaltete jetzt nach auen hin eine groe Macht und wurde auch ein Mittelpunkt fr Kunst und Wissenschaft. Nach Athen kam Herodot, der Vater der Geschichte", der auf groen Reisen die damalige Welt durchforscht hatte und die Geschichte der Barbaren-Vlker seiner Geschichte der Perserkriege einflocht. Das Trauerspiel (Tragdie) bildeten schylus und Sophokles aus. Wie mit Herodot und Sophokles, so war Perikles mit Phidias befreundet, unter dessen Leitung die groen Bauten und Kunstwerke Athens entstanden, das Odeum am sdstlichen Fue der Burg, ein bedeckter Raum fr musikalische Auffhrungen, die Propylen, ein Prachttor am Eingang der Burg, und auf der Akropolis selbst der Parthenon, ein Tempel der jungfrulichen Athene. In dem Parthenon stand die von Phidias geschaffene Gttin in langem Gewnde, auf der rechten Hand die Nike (Viktoria), die Linke gesttzt auf den Rand des Schildes. Die nackten Teile waren aus Elfenbein, Gewand, Helm und Schild aus Gold. Das grte Werk des Phidias stand indes nicht in Athen, sondern in

4. Alte Geschichte - S. 47

1881 - Hannover : Helwing
Athen unter Perikles. 47 Vorhang berzogen schien. Ziehe doch den Vorhang weg!" rief Teuris. Da lachte Parrhasius: der Vorhang war das Gemlde selbst. So hatte der eine nur die Vgel, der andere einen groen Knstler getuscht. b. Perikles. Diese Pracht verdankte Athen besonders dem groen Perikles. Die erforderlichen Geldmittel verschaffte dieser sich dadurch, da er die Bundeskasse (S. Aristides!) von Delos nach Athen verlegte und die Gelder derselben verwandte, ohne den Bundesgenossen davon Rechnung abzulegen. Er regierte die Athener fast wie ein Alleinherrscher; auf seinem Antlitze ruhte stets ein feierlicher Ernst, der sich nie zum Lachen hinreien lie; dem Volke zeigte er sich selten, alle Einladungen zu Gastmhlern schlug er aus. Die gewhnlichen Sachen lie er durch ihm ergebene Redner durchfhren, nur in den wichtigsten Sachen trat er selbst auf. Dann war der Eindruck seiner Rede auch gewaltig, und die Athener nannten ihn den Olympier," weil er den Donner und Blitz auf seiner Zunge fhre. Einst hielt er eine Trostrede an die Eltern, deren Kinder in einer Schlacht gefallen waren. Alle Zuhrer waren tiefbewegt; mit freudigem Ungestm drngten sich die Mtter der Gefallenen zu der Rednerbhne, berreichten ihm Krnze und vergossen Thrnen der Rhrung. Seine Macht vergrerte Perikles dadurch, da er dem Areopag die Aufsicht der die Sitten des Volks und der den Staatsschatz entzog. Dadurch verloren die Reichen an Einflu; die unteren Volksklassen aber waren ganz auf Perikles Seite. Er veranstaltete Festversammlungen, ffentliche Speisungen und feierliche Umzge, fhrte fr die Brger in den Volksversammlungen und fr die Richter einen Sold von 1, spter 3 Obolen ein und schenkte den Armen Geld zum Besuch des Theaters. Die arbeitenden Klassen, besonders die Handwerker, fanden bei den groen Bauten unter Perikles lohnende Beschftigung. Doch auch Perikles erntete Undank. Als in den ersten Jahren des peloponnesischen Krieges (@. S. 48.) in dem berfllten Athen die Pest ausbrach, wandte sich die Wut des Volks gegen Perikles, den man fr den Urheber dieses Unglcks hielt. Er wurde seiner Wrden entsetzt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Doch war dieser Schmerz noch nicht der grte. Die frchterliche Pest wtete auch in seiner Familie; er verlor seine Schwester und einen Sohn. Dennoch bewahrte er seine Fassung. Als er aber auch seinem letzten Sohne nach athenischer Sitte den Totenkranz auffetzte, da brach der sonst so starke Mann zu-sammen: er weinte, wie er nie in seinem Leben gethan. Bald erkannte das Volk sein Unrecht und gab Perikles seine Wrden zurck. Da ergriff die Pest auch ihn selbst. Neben seinem Krankenlager saen athe-nische Brger und rhmten seine Tugenden und seine vielen Siege, ohne da sie von ihm gehrt zu werden glaubten. Er aber hatte alles ver-standen und sprach zu ihnen: Ich wnndre mich, da ihr nur das erwhnt, woran das Glck gleichen Anteil mit mir hat und was schon

5. Griechische und römische Geschichte - S. 17

1917 - Leipzig : Hirt
Iii. Aus der ltesten Zeit bis zu den Perserkriegen. 17 Er richtete zwei gesetzgebende Versammlungen ein: den Rat und die Volksversammlung. Der Rat bestand aus 400 Mitgliedern, die aus den drei ersten Klassen gewhlt wurden, jedesmal nur auf ein Jahr. An der Volksversammlung aber konnten alle Brger teilnehmen, die 20 Jahre alt waren. Der Rat fate der alle Antrge einen Vorbeschlu, den er der Volksversammlung zur Entscheidung vorlegte. In der Volksversammlung durfte jeder Brger fr oder gegen einen Antrag sprechen. Die Archonten wurden aus der ersten Klasse gewhlt. Solon lie ihnen in der Hauptsache ihre frheren Rechte; aber in den Gerichten hatten sie nur den Vorsitz, während das Urteil von den aus dem Volk gewhlten Geschworenen" gefllt wurde. Die Archonten, die ihr Amt gut verwaltet hatten, bildeten eine besondere Versammlung, den Areopag. Der Areopag hatte die Aufsicht der die gesamte Staatsverwaltung und der das Privatleben der Brger. Wer mig ging oder seine Pflicht als Brger und Mensch versumte, den durfte der Areopag ffentlich tadeln. Daher nannte man ihn das Gewissen der Stadt Athen. Nachdem Solon sein Werk vollendet hatte, reiste er ins Ausland, nach gypten und Kleinasien. Seinen Besuch bei Krsus hat die Sage ausgeschmckt. Die Alleinherrschaft des Pisiftratus. Obwohl Solon mit groer 23. Weisheit den Staat geordnet hatte, waren doch manche Brger mit seinen Gesetzen nicht zufrieden. Daher gelang es dem Pisiftratus, einem ehrgeizigen Adeligen, durch List und Gewalt die Herrschaft an sich zu bringen. Solche Männer, die in einem Freistaate die Alleinherrschaft an sich rissen, wurden Tyrannen genannt, auch wenn sie gut regierten. Auch Pisi- Aistraws stratus regierte klug und mild. Er sorgte fr den Wohlstand des Volkes ^tfen.00" und die Macht der Stadt. Durch eine Flotte, die er baute, legte er den Grund zu Athens Seeherrschaft. Auch Kunst und Wissenschaft frderte er. Groes Verdienst erwarb er sich dadurch, da er die Gedichte Homers, die bis dahin nur stellenweise von umherziehenden Sngern berliefert worden waren, sammeln und aufschreiben lie. Nach dem Tode des Pisiftratus folgten ihm seine Shne Hippias und Hipprch in der Regierung. Anfangs herrschten sie ebenso klug und mild wie ihr Vater. Nachdem aber Hipparch von zwei Jnglingen, die er beleidigt hatte, ermordet worden war, wurde Hippias so arg-whnisch und grausam, da ihn die Athener im Jahre 510 v. Chr. Betreibung vertrieben. Er ging nach Kleinasien, wo die Perser ihm eine Zuflucht deshippws. gewhrten. Auch in anderen griechischen Stdten bemchtigten sich in jener Zeit einzelne vornehme Männer der Herrschaft, aus hnlichen Grnden wie in Athen Pisiftratus. So auf der Insel Samos der durch das Gedicht Schillers bekannte Polykrates. Dahmen-Freundgen, Leitfaden. I. 2

6. Die vorchristliche Zeit - S. 128

1877 - Leipzig : Brandstetter
128 jenen alten ehrwürdigen Gerichtshof von Athen. Durch den Ephialtes, einen ihm sehr ergebenen Mann, setzte er es beim Volke durch, daß dein Areopag die Aufsicht über die Sitten der Bürger und über den Staatsschatz entzogen wurde. Da in der Staatsverwaltung der wackere Cimon, des Miltiades Sohn, sein Gegner war, so ruhete er nicht, bis dieser durch den Ostracismus verbannt wurde; als später das Volk die Zurückberufung dieses Mannes wünschte, war er wieder der Erste, der den Antrag hierzu in der Volksversammlung stellte. So wußte er sich den Launen und Wünschen des Volkes zu fügen und dessen Gunst zu bewahren. Stets suchte er dem Volke etwas zu bieten, was diesem schmeichelte; er veranstaltete bald Festversammlungen, bald öffentliche Gastmähler, bald feierliche Umzüge durch die Stadt. Perikles wollte, daß jeder athenische Bürger, auch der ärmste, an der Staatsverwaltung Theil nehmen sollte, darum führte er für die Richter einen Sold ein, der anfangs täglich einen, später drei Obolen (2 Gr. 10 Pf.) betrug. Nun konnten auch arme Handwerker unter den Richtern sitzen, während früher nur die Reichen und Wohlhabenden das Recht sprachen. Damit die ärmere Volksklasse an den großen Festtagen, wo in Athen Schauspiele aufgeführt wurden, einen geistigen Genuß haben möchte, ließ er den Leuten aus dem öffentlichen Schatze Theatergeld zustellen. Der Bundesschatz war von der Insel Delos nach Athen verlegt; dieses Geld war ursprünglich dazu bestimmt, die Kosten für die Perserkriege zu bestreiten und die Bundesgenossen zu schützen. Da aber von den Persern keine Gefahr mehr drohte, glaubte Perikles den Bundesgenossen über die weitere Verwendung des Geldes keine Rechenschaft schuldig zu sein und er benutzte nun diese Hülfsquellen, um jene herrlichen Kunstwerke aufzuführen, die für alle späteren Zeiten Muster der Schönheit geworden sind und die Athen zu der glänzendsten und berühmtesten Stadt Griechenlands gemacht haben. 2. Das ohnehin schon kunstsinnige und geistig geweckte Volk der Athener gelangte durch Perikles auf die höchste Stufe der Bildung, und es war ein glückliches Zusammentreffen, daß die größten Bildhauer und Baumeister Zeitgenossen und Freunde des Perikles waren. Ein solcher Freund des Perikles war Phidias, der berühmteste Bildhauer Griechenlands; zu den Hauptwerken des Perikles gehören aber die Propyläen, das Parthenon und das Odeum. Die Propyläen oder Vorhallen gehörten zu der Burg (Akropolis) von Athen und waren ein Werk des Atheners Menesikles. Sie bestanden in einem fünffachen Marmorthor mit herrlichen Säulen*), das zu beiden Seiten große Flügelgebäude hatte. Durch diese Propyläen kam man in die eigentliche Burg, in der sich der große Athenentempel, das Parthenon *) Das Brandenburger Thor in Berlin ist nach dem Muster der athenischen Propyläen erbaut, ebenso die Münchener „Propyläen."

7. Geschichte des Altertums - S. 107

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 107 Athene; ringsum lief eine marmorne Sulenhalle. Der Tempel selbst war aus Marmor aufgefhrt und enthielt die 36 Fu hohe Bildsule der Athene, welche Phidias aus Elfenbein gearbeitet hatte; das Gewand der Gttin war von Gold. Als Phidias riet, die Statue aus Marmor zu fertigen, weil sie dann weniger koste, rief das gefammte Volk: Nein, nein, aus Gold und Elfenbein!" Das Odeon war ein rundes Prachtgebude, welches auf Sulen ruhte; es war mit Gemlden ausgeschmckt und diente zu musischen Wett-kmpfen. Der Knstler hatte es nach dem Muster des persischen Knigszeltes erbaut, mit marmornen Sitzreihen versehen und das Dach mit persischen Schiffsmasten gesttzt*). Die Kosten zu diesen Bauten bestritt die Staatskasse. Durch Ttigkeit in dieselben wurden Knstler, Kaufleute und Schiffer, Handwerker und Goldarbeiter reich und angesehen. Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Eben- und Bauholz muten herbeigeschafft und verarbeitet werden. Athenische Schiffer und Kaufleute fuhren aus, die Rohstoffe herbei-zuholen, athenische Brger verarbeiteten sie. Allgemeine Thtigkeit schtzte vor Miggang und Laster, Handel und Wohlstand lockten die Kaufleute aller Welt herbei, und die geistige Hhe Athens ver-sammelte die angesehensten Weltweisen, Dichter und Knstler in seinen Mauern. Der Wohlstand wuchs. Whrend zu Solons Zeiten (594) ein Vermgen von 7 Talenten eine Seltenheit war, gab es Reichtum in unter Perikles (444) ungemein viele reiche Brger, welche 100 und at^cn' noch mehr Talente besaen. Die athenische Staatskasse war trotz der sehr bedeutenden Ausgaben so reich an Einknften, da Perikles innerhalb weniger Jahre 8000 Talente als Ersparnis niederlegen konnte. *) Phidias war der grte Knstler jener Zeit und ein Freund des Perikles. Er war als Bildhauer und Maler hochberhmt und fertigte auch die Bildsule des Jupiter zu Olympia, welche fr eins der sieben Wunder der Welt gehalten wurde. Aber je grer sein Ruhm ward, je vertraulicher die Freundschaft zwischen ihm und Perikles sich gestaltete, desto reger ward der Neid. Man klagte den Knstler der Geldunterschlagung an, und als seine Unschuld sich auf's glnzendste herausgestellt hatte, machte man ihm den Vorwurf, er habe auf dem Schilde der Pallas Athene sein und des Perikles Bild angebracht und dadurch die Ehrfurcht gegen die Götter verletzt. Phidias kam ins Gefngnis und starb darin. Wie Phidias zeichneten sich von den Griechen noch Paionios, Polykletus, Myron, Praxiteles und Lysippus als Bildhauer und Erzgieer, Zeuxis, Parrhasius und Apelles als Maler aus.

8. Die vorchristliche Zeit - S. 112

1852 - Leipzig : Brandstetter
112 als säße die Göttin der Ueberredung auf seinen Lippen. Was er dem Volke rieth, das geschah; wen er vertheidigte, dem schadete die grimmigste Wuth des Volkes nicht, sein Wort besänftigte. Einst hielt er den in einer Schlacht gefal- lenen Athenern eine Leichenrede. Hier erschien er so liebenswürdig und riß Alle so mit sich fort, daß, als er von der Rednerbühne herunterstieg, die Wei- der ihn mit Ungestüm umarmten, ihm ihre Armbänder umschlangen und ihn bekränzten, ja ihm eine goldene Krone aufsetzten. Perikles wollte durch das Volk herrschen, darum brach er die Macht der Vornehmen und Reichen, darum stürzte er vor Allem den Areopag, jenen alten ehrwürdigen Gerichtshof von Athen. Durch den Ephialtes, einen ihm sehr ergebenen Mann, setzte er es beim Volke durch, daß dem Areopag die Auf- sicht über die Sitten der Bürger und über den Staatsschatz entzogen wurde. Da in der Staatsverwaltung der wackere Cimon, des Miltiades Sohn, sein Gegner war, so ruhete er nicht eher, bis dieser durch den Ostracismus ver- bannt wurde; als später das Volk die Zurückberufung dieses Mannes wünschte, war er wieder der Erste, der den Antrag hierzu in der Volksversammlung stellte. So wußte er sich den Launen und Wünschen des Volkes zu fügen und dessen Gunst zu bewahren. Stets suchte er dem Volke Etwas zu bieten, was diesem schmeichelte; er veranstaltete bald Festversammlungen, bald öffentliche Gastmähler, bald feierliche Umzüge durch die Stadt. Perikles wollte, daß jeder athenische Bürger, auch der ärmste, an der Staatsverwaltung Theil nehmen sollte, darum führte er für die Richter einen Sold ein, der anfangs täglich einen, später drei Obolen (2 Ggr. 10 Pf.) betrug. Nun konnten auch arme Handwerker unter den Richtern sitzen, während früher blos die Reichen und Wohlhabenden das Recht sprachen. Damit die ärmere Volksklasse an den groß- ßen Festtagen, wo in Athen Schauspiele aufgesührt wurden, einen geistigen Genuß haben möchte, ließ er den Leuten aus dem öffentlichen Schatze Theater- geld zustellen. Der Bundesschatz war von der Insel Delos nach Athen verlegt; dieses Geld war ursprünglich dazu bestimmt, die Kosten für die Perserkriege zu bestreiten und die Bundesgenossen zu schützen. Da aber von den Persern keine Gefahr mehr drohete, glaubte Perikles den Bundesgenossen über die weitere Verwendung des Geldes keine Rechenschaft schuldig zu sein und er benutzte nun diese Hülfsquellen, um jene herrlichen Kunstwerke aufzuführen, die für alle späteren Zeiten Muster der Schönheit geworden sind und die Athen zu der glänzendsten und berühmtesten Stadt Griechenlands gemacht haben. 2. Das ohnehin schon kunstsinnige und geistig geweckte Volk der Athener gelangte durch Perikles auf die höchste Stufe der Bildung und es war ein glückliches Zusammentreffen, daß die größten Bildhauer und Baumeister Zeit- genossen und Freunde des Perikles waren. Ein solcher Freund des Perikles war Phidias, der berühmteste Bildhauer Griechenlands; zu den Haupt- werken des Perikles gehören aber die Propyläen, das Parthenon und das Odeum. Die Propyläen oder Vorhallen gehörten zu der Burg (Akropolis) von Athen und waren ein Werk des Atheners Mnesikles. Sie bestanden in einem fünffachen Marmorthor mit herrlichen Säulen*), das zu beiden Seiten *) Das Brandenburger Thor in Berlin ist nach dem Muster der athenischen Propyläen erbauet.

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 148

1879 - Münster : Coppenrath
nach und nach der die ganze Erde verbreitete. *) Hier war der Hauptsammelplatz aller Knstler und Gelehrten; hier fanden diese vielfache Aufforderung und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. Auer be-rhmten Baumeistern, Bildhauern und Malern haben die hervorragend-sten griechischen Dichter, Geschichtsschreiber und Redner den Ruhm Athen's und den des Perikles zugleich fr alle Zeiten verewigt. Beson-ders hell strahlte in jenen Tagen am griechischen Himmel das Dreigestirn der groen athenischen Dichter, Aeschylns, Sophokles und Euripides, von denen einer sinnigen Angabe nach der erste in der Schlacht von Salamis als Mann mitfocht, der zweite als Jngling am selben Tage im Sieges-reigen tanzte, und der dritte das Lebenslicht erblickte. Auch die gefeierten Geschichtsschreiber Herodot und Thucydides sind Zierden des Perikleischen Zeitalters. All' diesen Glanz aber konnte Perikles nur mit Veihlfe groer F Geldmittel der Athen verbreiten. Er verlegte deshalb auch die Bundes-kasse von Delos nach Athen; gegen tausend Inseln und Städte muten Schutzgeld an die Athener zahlen. Dieses und die von den Persern er-beuteten Schtze verwendete Perikles theils zur Verschnerung der Stadt, theils zur Aufmunterung und Untersttzung der Knstler und Gelehrten.. Meilich verstie eine solche Verwendung der Bundesgelder und des Staatsschatzes vielfach gegen das Herkommen, aber das sonst so herrsch-schtige Volk lie sich ganz von ihm leiten. Was er rieth, das geschah, was er sprach, schien hhere Weihe zu tragen. Er trgt den Donner und Blitz auf seiner Zunge!" pflegten seine Mitbrger von ihm zu sagen, und nannten ihn nicht anders, als den Olympier, d. i. den Himmlischen. Aber auch die uere Machtstellung Athens hat Perikles namhaft gehoben. Stadt und Hafen wurden durch neue Festungswerke geschtzt, Heer und Flotte vermehrt, Handel und Gewerbe gehoben, so da Athen, unter ihm nicht allein der Sitz der Knste und der Wissenschaften war, sondern auch zum Sammelplatze des Land- und Seehandels wurde, wo-durch ungeheure Schtze dort zusammenflssen. *) Im Hochgefhl solcher Entwickelung benannten die Athener und die Griechen berhaupt jeden Auslnder mit dein Namen Barbar". Und weil diese Auslnder meist auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, so verband man mit diesem Worte spter auch den Begriff der Sittenrohheit und Grausamkeit.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 39

1900 - Leipzig : Hirt
Das goldene Zeitalter Athens unter Perikles._39 Stadt und zur Befestigung der Akropolis verwandt. Cimon war der Held des Tages, wie es frher sein Vater war und spter Themistokles und Aristides. Auch ihm war ein Teil der Kriegsbeute zugefallen. Mit freigebiger Hand spendete er davon den Drftigen. Wenn er ausging, folgten ihm stets mehrere Diener mit Kleingeld, um jedem Bittenden geben zu knnen. Seine Grten und Landgter standen jedermann offen, Frchte durfte man nach Belieben nehmen. Sah er einen wrdigen Armen in schlechter Kleidung auf der Strae, so schenkte er ihm sein eigenes Oberkleid. Der Einflu, der ihm dadurch erwuchs, verdro seine Gegner, und sie veranlaten seine Verbannung auf zehn Jahre. Doch schon nach fnf Jahren wurde er ehrenvoll zurckgerufen und ihm von neuem der Oberbefehl der die griechische Flotte bertragen. Mit dieser fuhr er nach Cypern, eroberte den grten Teil der Insel, die den Persern gehrte, und starb daselbst bei der Belagerung einer Stadt. Seine Flotte siegte bei Salamis auf Cypern der die Perser im Jahre 449. Damit hren die Perserkriege ohne frmlichen Friedensschlu auf. Kein persisches Land-Heer betrat mehr die Kstenstdte Kleinasiens, kein persisches Schiff zeigte sich mehr im gischen Meere. Die Athener waren die Herren im gischen wie im Schwarzen Meere. Sie knpften die durch den Krieg abgebrochenen Handelsverbindungen mit Asien wieder an. 6. Das goldene Zeitalter Athens unter Perikles. Das goldene Zeitalter Athens, die Blte seines Handels, seiner Kunst und Wissenschaft, fllt in die Zeit nach den ruhmreichen Kmpfen gegen die Perser bis zum Ausbruche des peloponnesischen Krieges (480430) und ist mit dem Namen Perikles aufs engste verknpft. Perikles, der grte Staatsmann Athens, war der Sohn des Xanthippns, der in der Seeschlacht bei Mykale sich ausgezeichnet hatte. Fast vierzig Jahre leitete er den Staat der Athener: die jhrlich wechselnden Archonten dienten nur seinem Willen, der nichts anderes als die Gre und Blte seiner Vater-stadt bezweckte. Perikles war ein gewaltiger Redner. Zwar betrat er selten die Rednerbhne; wenn er aber auftrat, so war seine Rede kraftvoll und ber-zeugend. Die klassische Form hatte er den Mnnern der Wissenschaft ab-gelauscht. Flle und Schrfe der Gedanken lieferte ihm sein reicher Geist. Klar und gewaltig flo der Strom seiner Rede dahin. Seine gewinnende Erscheinung und seine ruhige Haltung sicherten Jeinert Worten den Erfolg. Die Volksversammlung und der Rat der Fnfhundert beschlossen stets, was er empfahl. Um Verstndnis fr die ffentlichen Angelegenheiten und Teilnahme an dem Wohl und Wehe des Staates in der ganzen Brgerschaft zu wecken, erleichterte er den Besuch der Volksversammlung;

11. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 48

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 I. Gesch. d. Griechen. Vom Ausg. d. Perserkriege bis zur Schlacht v. Chronea. 5. H>eriktes und das athenische Wlk. Ebenso wie sein Grooheim Klisthenes und sein Vorbild Themistokles war auch Perikles ein Frderer der Demokratie. Einer seiner Partei-genossen hatte bereits ein Gesetz durchgebracht, das dem Areopag (S. 27) das Recht des Einspruchs gegen die Beschlsse der Volksversammlung ent-zog. Perikles suchte die Brger besonders zu eifriger Teilnahme an der Rechtspflege heranzuziehen. Um den rmeren Klassen diese Teilnahme zu erleichtern, fhrte er die Besoldung der Geschwo-renen ein. Eine Entschdigung fr den Besuch der Volksversamm-lung blieb einer spteren Zeit vorbehalten. Perikles selbst lie sich stets von neuem das Amt eines Feld Herrn bertragen, wodurch er auch Anteil an der Verwaltung der Staats-kasse erhielt. Auf die Volksversammlung bte er durch das Ge-wicht seiner Persnlichkeit bestimmenden Einflu aus. Er wute die leb-haften, wankelmtigen Massen durch seine berlegene Einsicht zu lenken und durch seine Beredsamkeit mit sich fortzureien. Von glnzender Be-anlagung und durch den Umgang mit den gelehrtesten Mnnern gebildet (S. 46 f.), zeichnete er sich nmlich durch eine ungewhnliche Redegabe aus, die ihm in der Komdie den Beinamen der Olympier" verschaffte. Niemals schmeichelte er der Menge, welche ihm unbegrenztes Vertrauen schenkte. Thucydides bezeichnet die Stellung des Perikles zum atheni-schen Volke mit den Worten: Nicht lie er sich vom Volke leiten, sondern er selbst leitete es . . . und es bestand dem Namen nach eine Demo-kratie, in Wirklichkeit aber die Herrschaft des ersten Brgers" (T h u c. 2, 65). Zweiter Abschnitt: Der Peloponnesische Krieg. Der groe Entscheidungskampf zwischen Athen und Sparta, den Perikles voraussah, brach im Jahre 431 los. Es war ein Kampf zwischen Joniern und Doriern, zwischen demokratisch und aristokratisch regierten Staaten, zwischen Seemacht und Landmacht. Der tiefere Grund lag in der langjhrigen Eifersucht der Spar-taner auf die Macht und Blte Athens. Die Veranlassung ent-sprang aus einem Streite zwischen den beiden grten Handels- und Industriestaaten Griechenlands, Athen und Korinth. Die Korinther klagten beim Peloponnesischen Bunde zu Sparta. Vergebens warnte der alte König Archidmus; der Krieg wurde beschlossen. Noch bevor er frmlich erklrt war, erffneten die T h e b a n e r die Feindseligkeiten mit einem berfall des den Athenern von alters her befreundeten Plat (S. 37).

12. Alte Geschichte - S. 29

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
7. Die Bltezeit Athens unter Perikles. 29 eine Freisttte bei den Persern. Fern der Heimat, die ihm so viel verdankte, ist Themistokles ums Jahr 460 gestorben. t 0 t 1. Wo liegt das heutige Persien? Wie kommt man dahm? 2. Wie kam es da das kleine Griechenland im Kriege mit dem mchtigen Perserreiche Sieger blieb? 3. Beispiele griechischer Tapferkeit in den Perserkriegen! 4. Vergleiche die athenischen Kriegsschiffe mit denen der heutigen Zeit! Welches sind die wichtigsten Unterschiede? 5. Worin zeigt sich der Edelmut des Aristides? 6. Nenne ine griechischen Helden aus den Perserkriegen und gib von jedem eine hervorragende Tat att! 7. Die Bltezeit Athens unter Perikles. 1. Die Persnlichkeit des Perikles. Nach dem Tode des Themistokles und des Aristides wurde Perikles der eigentliche Lenker des athenischen Staates. Unter ihm wurde Athen die erste Stadt in Griechenland, nicht nur durch uere Macht, sondern auch durch Blte der Kunst und Wissenschaft. Perikles stammte aus einem vornehmen, altadeligen Geschlechte. Ausgezeichnet durch mnnliche Schnheit, wrdevolle Gestalt, hervorragende Geistesgaben und hohe Bildung, war er ein ausgezeichneter Feldherr und der grte Staats-mann seiner Zeit. Er bekleidete eigentlich nur das Amt eines Feldherrn oder Strategen, wozu er alljhrlich neu gewhlt wurde; trotzdem stand die gesamte Staatsverwaltung unter seinem Einflsse; er war wie ein Alleinherrscher. Was er in der Volksversammlung riet, das geschah; was er sprach, schien hhere Weihe zu haben. Diese Macht grndete sich vor allem auf seine Beredsamkeit, die mit unwiderstehlicher Gewalt die Gemter des Volkes packte; dazu kam seine durch nichts zu erschtternde Ruhe. Die Athener nannten ihn deshalb den Olympier, d. h. den Himmlischen, und das Volk sagte von ihm, er trage den Blitz und den Donner auf seiner Zunge. Als er einst nach einer Schlacht den Gefallenen die Leichenrede hielt, machte diese auf die Zu-Hrer einen solchen Eindruck, da die Mtter der Gefallenen ihn, als er von der Rednertribne herabstieg, umarmten und bekrnzten. Seine Uneigenntzigst verschaffte ihm einen hnlichen Ruf wie dem Aristides; er suchte als Staatsmann nicht seinen Vorteil, sondern vor allem Athens Macht und Glanz zu mehren und seine Baterstadt zur ersten Macht in Griechenland zu erheben. So gelang es ihm, eine Stellung in Athen zu erringen, wie niemand vor und nach ihm sie innegehabt hat; dem Namen nach war Athen ein Volksstaat und die Regierung in den Hnden der Behrden, in Wahrheit stand es unter der Herrschaft dieses einzigen Mannes. 2. Die Ausbildung der athenischen Demokratie. Perikles sttzte sich auf die Maffe der rmeren Brger; er gab ihnen mehr Rechte und sorgte fr ihr Wohl. So wurde der athenische Staat unter Perikles zu einer vollstndigen Demokratie umgeschaffen. Alle Brger hatten jetzt gleiche Rechte. Zu allen Staatsmtern erhielten jetzt auch die unteren Volksklassen Zutritt, auch zum Archontenamt. Alle wichtigen Fragen und Staatsangelegenheiten entschied die Volksversammlung. Der Areopag durfte hinfort keinen Beschlu der Volksversammlung mehr aufheben; selbst die Rechtsprechung wurde dem Volke bertragen.

13. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte an den unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 13

1903 - Stuttgart : Kohlhammer
13 Staatsmanns war, Athen zum erften Staat Griechenlands zu machen. Er ermglichte den Verbndeten, die Stellung eigener Schiffe durch Geld abzulsen, während Athen fast allein die Schiffe stellte und die Mannschaften besoldete. Indem er ferner die Bundeskasse von der Insel Delos auf die Akropolis verlegte, machte er Athen, welches nach dem Bau der langen Mauern" mit dem Hafen Pireus eine Festung bildete, zur Hauptstadt eines groen Bundesstaats. Die langjhrigen Streitigkeiten mit Sparta wurden durch einen Friedensvertrag beigelegt und damit begann fr Athen eine freilich kurze Zeit ungestrter Ruhe und schnster Blte, welche man das perikleische Zeitalter nennt. 445 Durch die Abgaben der Bundesstdte, besonders aber durch einen regen Handelsverkehr mit den Lndern des Mittelmeers flssen reiche Gelder nach Athen, wo jetzt prachtvolle Bauten, Tempel, Zeughuser, Theater erstanden und namentlich die bildenden Knste sich aufs reichste entfalten konnten. Auf der Akropolis erhoben sich aus Marmor das Prachttor der Propylen und der Parthenon mit dem Standbild der Pallas Athene aus Gold und Elfenbein, einem Werke be Phidias, welcher damals auch den Festtempel in Olympia mit der herrlichen Statue des Zeus schmckte. Geschichtschreibung und Dichtkunst erblhten. Der Geschichtschreiber Herodt beschrieb die Perserkriege und fand an Thukydides mit seiner Geschichte des peloponnesischen Krieges einen noch greren Nachfolger (um 415). Als tragischer Dichter zeichnete sich Sophokles aus (Hauptwerke: dipus und Antigone). ristphanes (um 415) verspottete in seinen Komdien die Schwchen seiner Zeitgenossen. Das ganze Volk nahm an dieser Pflege von Kunst t und Wissenschaft regen Anteil und ebenso war jeder Brger befhigt, bei den ffentlichen Angelegenheiten mitzuwirken. Perikles hatte die Volksherrschast durchgefhrt, dem Areopag seinen Einflu auf die Gesetzgebung genommen und die Einrichtung getroffen, da der Brger fr den Besuch der Volksversammlungen und der Gerichtssitzungen eine kleine Entschdigung erhielt. Aber dieses glnzende Bild zeigte auch tiefe Schatten: der Brger, genu- und unterhaltungsschtig, sand zu sehr Gefallen an der ffentlichen Ttigkeit, an den Wortgefechten der Redner, an Festaufzgen und Schauspielen. Die Bundesgenossen murrten, da sie wie Untertanen behandelt wurden; die Eifersucht Spartas und des peloponnesischen Bundes steigerte sich zu glhendem Ha gegen das mchtige und selbst-bewute Athen.

14. Das Alterthum - S. 63

1877 - Leipzig : Baedeker
Das Zeitalter des Perikles. . 40. 63 niern, welche nach zehnjhriger Belagerung in Jthome freien Abzug erhielten, wiesen die Athener das kurz vorher den (ozolischen) Locrern entrissene Naup actus an. Zuletzt unternahm Cimon die Eroberung der Insel Cypern, starb aber bei der Belagerung von Citium; doch seine Flotte und sein Landheer besiegten auf dem Rckwege die Perser nochmals in einer Doppelschlacht bei Salamis auf Cypern 449, womit die Perferkriege ohne besondern Friedensschlu aufhrten. . 40. Das Zeitalter des Perikles. Perikles (Sohn des Xanthippus, des Siegers bei Mycale) leitete, ohne jemals Archen zu sein, als Redner und Feldherr 40 Jahre (468429) lang die ffentlichen Angelegenheiten feiner Vaterstadt. Sein Ziel war, die Volksherrfchaft zu vollenden und dann auf diese seine eigene Herrschaft (als Vertrauensmann und Lenker des Volkes) zu grnden. Er lie den rmeren Brgern einen Sold fr den Besuch der Volksversammlungen und der Volks-gerichte auszahlen, um sie zur grern Theilnahme an den Staats-geschsten zu veranlassen, weil dies im Interesse der Demokratie lag. Dem Areopag, der einzigen Behrde, welche noch aristokratisches Interesse vertrat, wurde sein bisheriges Aufsichtsrecht der die ge-stimmte Staatsverwaltung entzogen und ihm nur die Blutgerichte gelassen. Zugleich sicherte Perikles Athen die Herrschaft der die Bundesgenossen und somit der alle Kstenlnder des Archipelagus. Zu diesem Zwecke wurde die Bundeskasse von (dem angeblich gegen einen Uebersall der Barbaren schutzlosen) Delos nach der Burg von Athen verlegt, die fortwhrend erhhten Beitrge der Bundesge-offen (fr welche Athen statt ihrer Schiffe und Geld zu stellen bernahm) nicht mehr, ihrer Bestimmung gem, gegen den gemein-famen Feind, die Perser, sondern zur Befestigung Athens (durch die langen Mauern) und dessen Verschnerung (durch die herrlichsten Prachtgebude), ja sogar gegen die Bundesgenossen verwandt. Um deren Abhngigkeit noch mehr zu bekunden und zugleich die athenische Volksmaffe zu beschftigen, ward selbst die hhere Gerichtsbarkeit der die Bundesgenossen in Anspruch genommen, Durch die frei-gebigste Untersttzung der Kunst und durch feine persnlichen Be-ziehnngen zu den vorzglichsten Dichtern, Rednern, Geschichtschreibern,

15. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 38

1869 - Hildburghausen : Nonne
38 Alte Geschichte. Tanagra 450. Cimon's Tod 449. Cimonischer Friede. Perikles. 5. In der Folge geriethen Athen und Sparta in noch ärgere Zwistig- keiten und Lei Tanagra *) in Böotien sogar in offenen Kampf (456). Ehe das Treffen begann, eilte, wie Aristides einst bei Salamis, der verkannte Cimon zu seinen Mitbürgern und erbot sich, als gemeiner Krieger am Kampfe Theil zu nehmen. Aber man wies ihn ab, und nun beschwor er seine Freunde, ihn und sich von dem Argwohn der Freund- schaft mit Sparta durch glänzende Wasienthaten zu reinigen. Die meisten derselben fielen, und nach der Schlacht, die sich indeß zum Nachtheil der Athener entschied, wurde Cimon aus der Verbannung zurückgerufen. Die Zurückrufung geschah auf Antrag des Perikles, der damals den athenischen Staat verwaltete. Cimons erstes Bemühen war, Sparta und Athen zu einem Waffenstillstand zu bewegen und die Aufmerksamkeit und Thätigkeit seiner Vaterstadt wieder gegen die Perser zu lenken. Dies gelang ihm auch. Er fuhr mit 200 Schiffen nach Cypern, starb aber bei der Bela- gerung von Citium i) (449 v. Chr.). Gleich darauf wurden die Perser zu Lande und zu Wasser bei Salamis (auf Cypern) geschlagen und schlossen nun unter dem König Artarerres den sogenannten „cimonischen" Frieden, durch den die kleinasiatischen Griechen für frei erklärt wurden. Vierzig Jahre lang hatten diese Kämpfe gedauert. Das sonst so arme, kleine, unberühmte Griechenland war jetzt wie durch ein Wunder reich, groß und berühmt geworden. Athen insbesondere hatte sich unter verzweiflungsvoller Noth und Gefahr zum ersten Staate Griechenlands hinaufgeschwungen; den höchsten Glanz aber erhielt es unter Perikles, welcher der Thätigkeit des aufstrebenden Volkes eine vorherrschende Richtung auf die Kunst gab, die das Leben nach allen Richtungen hob und ver- edelte. 17. Permes (469-429). 1. Perikles' Herkunft; seine Vorzüge. Geringere Macht des Areopagö. Größere Betheiligung der ärmeren Volksklassen an der Staatsverwaltung. Simons Verban- nung und Zurückberufung (356). 2. Glanzpunkt Athens unter Perikles. Dichter: Aschyluö, Sophokles, Euripides, Aristophanes; Geschichtsschreiber: Herodot, Thucydides, Xenophou; Maler: Apollodor, Zeuris, Parrhasius; Bildhauer: Phidias, Polyklet; Redner: Lysias, Jsokralcö. Thätigkeit und Reichthum der Bürger. Athen, ein Ab- büd des griechischen Lebens. 1. Perikles war der Sohn des Tanthippus, des Siegers bei Mykale (479). Seine Anlagen waren aufs Beste ausgebildet. Außer Kenntnissen und Reichthum besaß er einen schönen Körperbau, eine wohlklingende Stimme und eine so hinreißende Beredsamkeit, daß man ihn den „Olympier" nannte. Anfangs hielt er sich fern von allen Staatsgeschäften; denn Greise hatten in ihm eine auffallende Aehnlichkeit mit Pisistratus gefunden, und er fürchtete, deshalb verbannt zu werden. Erst nach Aristides' und Themistokles' Tode trat er öffentlich auf und schlug sich auf die Seite der Volköpartei. Um die Macht der Vornehmen und Reichen zu brechen, suchte er die Macht des Areopags, jenes alten, ehrwürdigen Gerichtshofes, zu beschränken. Durch Ephialteö, einen ihm ergebenen Mann, setzte er den Volksbeschluß 0 Tanagra, Stadt in Böotien, östlich von Theben. — Citium, Stadt an der Südküste der Insel Cypern.

16. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 26

1890 - Leipzig : Reichardt
26 In dieser Zeit vollstndige Durchfhrung der Demo-frotie, durch Aufhebung der Unterschiede der 4 Klassen; alle Staatsmter allen Brgern ohne Unterschied zu-gnglich und meist durch das Los besetzt; die Oberaus-ficht des Areopags abgeschafft; fr den Besuch der Volks-Versammlung wird eine Besoldung eingefhrt, ebenso fr die Mitglieder des Rats und sr die Richter. Spter artet die Demokratie vielfach in Ochlokratie (Pbelherr-schaft) aus. Gleichzeitig groartige Blte der Kunst in Athen. Perikles verwendet die Tribute der Bundes-genoffen teilweise zur Verschnerung Athens: Der Parthenon^) (Tempel der Athene) und das Erechtheion auf der Akroplis, deren Eingang die Propylen bil-beten. (Phidias^), berhmter Bildhauer.) Das Odeum, fr die musikalischen Ausfhrungen an den Panathenen. Das Thefeum prchtiger Tempel des Thefeus. Neben Baukunst und Bildhauerei blht auch die Poesie. (Die Tragbienbichtcr schylus, Sophokles und Euripibes; der Lustspieldichter Aristophnes. In Theben < Pinbar, der Dichter von Siegesliedern fr die Sieger in den Nationalspielen.) 464 455 Dritter mcssemscher Krieg. Als Sparta durch ein Erdbeben verwstet und in Schrecken gesetzt war, erhoben sich die messenischen Heloten und be-setzten Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagerten. Athen sandte Hilfe3), welche jeboch auf beleidigende Weise zurckgeschickt wurde. Nach langem Kampfe mu-ten sich die Messenier ergeben und erhielten freien Ab-zug (455). Sie fanden durch die Athener Aufnahme in Naupaktus4). (461) Die beleidigten Athener schlieen mit Arges und Megara ein Bndnis gegen Sparta. Simon verbannt. (458) Athen fhrt Krieg gegen Korinth, Epidaurus, Agina. Zuerst kndigte Korinth, wegen Megaras Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegte in zwei Seeschlachten, Myronides vertrieb die Korinther aus Attika, Leo-k rt es belagerte gina. 457 Agina erobert. Schlacht bei Tmmgra. Die Spartaner hatten Doris gegen Phocis untersttzt. *) In ihm befand sich auch die Statue der Schutzgttin Athene aus Elfenbein und Gold. 2) Sein Hauptwerk war die 40 Fu hohe sitzende Statue des Zeus zu Olhmpia. 8) Hierzu hatte namentlich Cimon geraten, der Lakonenfreund". *) Diese hatten es kurz zuvor den ozolischen Lokrern abgenommen.

17. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 63

1903 - Paderborn : Schöningh
4. Vollstndige Durchfhrung der Demokratie. Der Besuch der Volksversammlung wurde auch den rmeren Brgern dadurch ermg-licht, da ihnen ein besonderer Ekklesiafteusold von anfangs 1, spter 3 - Obolen {kxxxrjiaorixov) verabreicht, wie auch die Teilnahme an den Geschwornengerichten durch den Heliastensold von 1, spter 3 Obolen (rjxiaotixov) vergtet wurde. Nachmals wurde auch der Besuch der Schauspiele durch ein Schauspielgeld {frecoqixov) von 2 Obolen den rmeren mglich gemacht. Die in der Volksversammlung herrschende allgemeine Redefreiheit wurde einigermaen beschrnkt. Die Nomophylakes muten in Verbindung mit dem Vorsitzenden der Ekklesia {tiqosqoi) entscheiden, welche Vorschlge vor die Volksversammlung gebracht werden drften. War ein Vorschlag vorgebracht, so konnte jeder der Anwesenden sich gegen die Abstimmung erklären, und es stand frei, eine Anklage wegen ungesetzlicher Vorschlge (yqtt<prj 7iapav6/Lt(ov) zu erheben. Die vollstndige Durchfhrung der Demokratie hatte einen zu hufigen Wechsel der Regierenden zur Folge, was die Leitung der auswrtigen Politik so erschwerte, da der Staat seine Gromachtstellung auf die Dauer nicht behaupten konnte.1 5. Die Staatsgelder. Seitdem die athenischen Bundesgenossen, deren Zahl sich auf mehrere hundert kleinere und grere Städte ver-mehrt hatte, fast smtlich tributpflichtig und somit aus Bundesgenossen (v/i/jaxqi) Untertanen (vjcr/xooi) geworden waren, flssen jetzt nach Athen, wohin die Bundeskasse von Delos verlegt war (um 460), jhrlich 600 Talente (= 2 475 000 Mk.). Dazu kamen noch die bedeutenden Markt- und Hasenzlle und die Liturgien. Dieses waren besondere, den reichsten Brgern aufgebrdete Leistungen an den Staat, unter denen die Choregie oder die Ausstattung und Einbung der Chre in den Dramen und die Trierarchie oder die Ausrstung einer Triere die kost-spieligsten waren. Eine regelmige Besteuerung der Brger fand nicht statt; nur in Zeiten der Not wurde eine Einkommensteuer (<S(poqa) ausgeschrieben. 6. Die Verschnerung Athens. Unter der Verwaltung des Perikles wurde die Akropolis mit dem mchtigen Propylentore und dem Parthenon (o xagd-svcov), dem Tempel der Athene, geschmckt. Auch das Erechthsum, ein alter Tempel der Athene Polias, wurde wieder-hergestellt. Im Parthenon wurde ein von dem berhmten Bildhauer Phidias aus Gold und Elfenbein verfertigtes, 10 m hohes Bild der 1 Dies spricht selbst ein Kleon bei Thuc. Iii 37 aus: noxxaxiq fxev tjrj eyatys xai aaaorf eyvcov rjfxoxqatlav ort asvvaxov iaviv stsqwv uq%uv.

18. Das Altertum - S. 63

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
63 nach Athen. Auerdem brachten Markt- und Hafenzlle groe Summen ein, da der Peiraios, dessen Verbindung mit Athen durch drei lauge Mauern geschtzt wurde, ein Welthandelsplatz ersten Ranges geworden war. Den reichen Brgern lagen besondere Leistungen (Leiturgieu) ob. so vor allem die Ausstattung der Chre in den Dramen und die Aus-rstuug der frieren (Dreiruderer als Kriegsschiffe). Die weise Staats-Verwaltung des Perikles brachte es dahin, da durch Ersparnisse um 435 ein Staatsschatz von 9700 Talenten (45 Millionen Mark) auf'der Akropolis lag. So konnte Athen, wenn es .innerlich einig war. dem unvermeidlichen Zusammensto mit Sparta ruhig entgegensehen. Die athenische Demokratie sand in Perikles. der durch sie hoch-gekommen war. den wrmsten Frderer. Er folgte hierin den Spuren des liberalen Themistokles, der wahrscheinlich einer konservativ-agrarischen Reaktion hatte weichen mssen. Der Fortschritt der Demokratie hing nmlich anss engste zusammen mit der Entwicklung von Handel und Industrie, mit der Bildung von Grokapital und Proletariat. Die Regierung war. wie spter in England, wesentlich Parteiherrschaft. Nach dem Siege der fortschrittlichen Richtung wandte sich der Kampf zuerst gegen das Bollwerk der Konservativen, den Areopag, sarcopa0' der gegenber dem Rat als Unterhaus ungefhr die Rolle des Ober-Hauses spielte. Seine Macht beruhte nicht zum mindesten auf der lebens-lnglichen Zugehrigkeit der Mitglieder und auf dem Umstand, da er sich ohne Wahl oder Los aus den gewesenen Archonten selbst ergnzte. In den schweren Zeiten der Perserkriege war dieser erfahrenen und be-sonnenen Behrde infolge ihrer umsichtigen Tatkraft wieder die Leitung des Staates zugefallen; seitdem stellte der Areopag die hchste Staatsgewalt dar mit dem tatschlich ausgebten Recht der Beaufsichtigung der gesamten Staatsverwaltung, der Rechtsprechung und Gesetzgebung. Eine nderung der Archontenwahl mute eine andere Zusammensetzung des Areopags im Gesolge haben. Schon bald net t) der Verwstung Attikas durch die Truppen des Zlerxes, wonach in Athen fr die Ar-chontenw ahl ein Mangel an hinlnglich reichen Bewerbern eintrat. hatte Aristeides (477) die Berechtigung zum Archontot allen 4 Klassen Archonwt. zusprechen wollen; er drang jedoch damit nicht durch. Nur auf die 3. Klaffe wurde das Archontat ausgedehnt und zwar erst im Jahre 457. Schon vorher jedoch hatten Ephialtes und Perikles (462) einen Volksbeschlu bewirkt, der dem Areopag jede Bedeutung nahm. In seine Befugnisse teilten sich bis auf die Blutsgerichtsbarkeit der Mord, vor-stzliche Krperverletzung. Vergiftung und Brandstiftung der Rat, die Volksversammlung und die Volksgerichte.

19. Grundriß der Geschichte - S. 20

1886 - Breslau : Hirt
I 20 Erster Abschnitt. Geschichte des Altertums. fu und durch Herabsetzung des Mnzfues Erleichterung, so da, wer 103/4 Groschen schuldete, in neuer Mnze nur 7 Y2 zu zahlen hatte. Mit umfassender Vollmacht ausgerstet. wurde Solon nun den Athenern ein weiser Gesetzgeber. Die Hauptstcke der Solonischen Staatseinrichtung sind folgende: a) Einteilung der athenischen Brger nach den Jahreseinknf-ten des Grundbesitzes in 4 Klassen: die Grogrundbesitzer, der min-derbegterte Adel, die kleinern arbeitenden Grundbesitzer, die steuerfreien rmeren. Besteuerung, Anforderungen fr den Kriegsdienst und poli-tische Rechte stuften sich nach diesen 4 Vermgens-Klassen ab. b) Die neun Archouten, aus der ersten Steuerklasse von samt-lichen Brgem gewhlt. Unter sie verteilte sich der Borsitz im Rate und in der Volksversammlung, die Heerfhrung, die Leitung des Got-tesdienstes und der Gerichtshfe. c) Der Rat, 400 der 30 Jahre alte Brger, aus den ersten 3 Klassen gewhlt. Er stellte Einnahme und Ausgabe fest und berei-tete die Vorlagen fr die Volksversammlung vor. ) Die Volksversammlung, die hchste entscheidende Staats-gewalt, an der die 20 Jahre alten Bollbrger aller 4 Klassen teil-hatten: eine durch Opferdienst geheiligte Bildungssttte groer Redner und Volksfhrer (Demagogen). Der Redner im Kranze" war eine geweihte Person mit dem Rechte freier, aber nicht unziemlicher Rede. e) Das Volksgericht (Helia) aus 4000 jhrlich zu Richtern ausgelosten Brgern, ein Appellhof fr Kriminalsachen, vor dem zugleich alle Beamte Rechenschaft abzulegen hatten. f) Der Areopag, eine ehrwrdige Vereinigung tadelloser ehe-maliger Archonten: Wchter der Religion, Gesetz und Sitte mit einem entscheidenden Veto gegen staatsgefhrliche Beschlsse des Rates und der Volksversammlung. Der Genu der durch diese Verfassung den athenischen Brgern (in der Bltezeit des Staates 100000) gewhrten politischen Freiheit wnrde nur ermglicht durch zahlreiche, vom Gesetz geschtzte arbeitende Sklaven (400 000). Die Schutzverwandten (50 000), fremde Handels- und Gewerbslente, die sich in Athen angesiedelt hatten, waren ohne Vollbrgerrecht. Mit dem Verluste des Brgerrechts wurde be-straft, wer im Kampfe der Parteien nicht Stellung nahm, oder wer dreimal vom Areopag wegen Miggang vermahnt worden war. Die Erziehung der Jugend war in Athen nicht so ausschlielich dem Staate bergeben, wie in Sparta, und sie erstrebte nicht nur einseitige kriegerische Ausbildung, sondern eine harmonische Bildung des Geistes und des Krpers. Gesttzt ans die durch Solons Verfassung nicht befriedigte rmere Volksklasse, der er eine goldene Zukunft versprach, erhob sich Pisi-stratvs, das Vorbild eines vollendeten attischen Demagogen (Volks- I

20. Grundriß der Geschichte - S. 20

1886 - Breslau : Hirt
20 Erster Abschnitt. Geschichte des Altertums. fu und durch Herabsetzung des Mnzfues Erleichterung, so da, wer 103/4 Groschen schuldete, in neuer Mnze nur 7% zu zahlen hatte. Mit umfassender Vollmacht ausgerstet, wurde Solon nun den Athenern ein weiser Gesetzgeber. Die Hauptstcke der Solonischen Staatseinrichtung sind folgende: a) Einteilung der athenischen Brger nach den Jahreseinknf-ten des Grundbesitzes in 4 Klassen: die Grogrundbesitzer, der min-derbegterte Adel, die kleinern arbeitenden Grundbesitzer, die steuerfreien rmeren. Besteuerung, Anforderungen fr den Kriegsdienst und poli-tische Rechte stuften sich nach diesen 4 Vermgens-Klassen ab. b) Die neun Archonten, aus der ersten Steuerklasse von samt-lichen Brgern gewhlt. Unter sie verteilte sich der Vorsitz im Rate und in der Volksversammlung, die Heerfhrung, die Leitung des Got-tesdienstes und der Gerichtshfe. c) Der Rat, 400 der 30 Jahre alte Brger, aus den ersten 3 Klassen gewhlt. Er stellte Einnahme und Ausgabe fest und berei-tete die Vorlagen fr die Volksversammlung vor. d) Die Volksversammlung, die hchste entscheidende Staats-gewalt, an der die 20 Jahre alten Vollbrger aller 4 Klassen teil-hatten: eine durch Opferdienst geheiligte Bildungssttte groer Redner und Volksfhrer (Demagogen). Der Redner im Kranze" war eine geweihte Person mit dem Rechte freier, aber nicht unziemlicher Rede. e) Das Volksgericht (Helia) aus 4000 jhrlich zu Richtern ausgelosten Brgern, ein Appellhof fr Kriminalsachen, vor dem zugleich alle Beamte Rechenschaft abzulegen hatten. f) Der Areopag, eine ehrwrdige Vereinigung tadelloser ehe-maliger Archonten: Wchter der Religion, Gesetz und Sitte mit einem entscheidenden Veto gegen staatsgefhrliche Beschlsse des Rates und der Volksversammlung. Der Genu der durch diese Verfassung den athenischen Brgern (in der Bltezeit des Staates 100000) gewhrten politischen Freiheit wurde nur ermglicht durch zahlreiche, vom Gesetz geschtzte arbeitende Sklaven (400000). Die Schutzverwandten (50 000), fremde Handels- und Gewerbsleute, die sich in Athen angesiedelt hatten, waren ohne Vollbrgerrecht. Mit dem Verluste des Brgerrechts wurde be-straft, wer im Kampfe der Parteien nicht Stellung nahm, oder wer dreimal vom Areopag wegen Miggang vermahnt worden war. Die Erziehung der Jugend war in Athen nicht so ausschlielich dem Staate bergeben, wie in Sparta, und sie erstrebte nicht nur einseitige kriegerische Ausbildung, sondern eine harmonische Bildung des Gei-stes und des Krpers. Gesttzt auf die durch Solons Verfassung nicht befriedigte rmere Volksklasse, der er eine goldene Zukunft versprach, erhob sich Pisi-stratos, das Vorbild eines vollendeten attischen Demagogen (Volks-