Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Der kleine Kinderfreund - S. 301

1863 - Leipzig : Amelang
301 den Bergwerksbesitzern schlichten u. s. w. Die oberste Behörde dieser Art ist das rheinische Oberbergamt zu Bonn. An der Spitze desselben steht ein Berghauptmann, der dem Minister sür Han- del und Gewerbe untergeordnet ist. 302. 0rö886 und Begrenzung der Rheinprovinz. Ueber die Grösse der Rheinprovinz ist nur noch zu merken, dass derjenige, der vom Südpunkte zum Nordpunkte reisen wollte, von Saarbrücken bis nach Elten, in gerader Richtung einen Weg von mehr als 40 Meilen zu machen hätte. Die grösste Ausdeh- nung in die Breite findet zwischen Aachen und dem östlichen Theile des Kreises Altenkirchen statt, in dem das Städtchen Freusburg liegt. Sie beträgt beinahe 20 Meilen. Wie gross der Umfang ist, das lässt sich wegen der vielen Aus- und Einbiegungen an der Grenze schwer bestimmen. 200 Meilen ist eher zu wenig, als zu viel gesagt, und wenn Einer Tagemärsche von 5 Meilen machen wollte, so müsste er wohl 40 Tage unterwegs bleiben, wenn er ganz herumkommen wollte. Sicherlich würde ihm auf diesem Grenz- marsche gar mancher Grenzpfahl zu Gesichte kommen, und er hätte gute Gelegenheit, in gar vieler Herren Länder zu schauen. Nur im Nordosten grenzt die Rheinprovinz an anderes preussisches Gebiet, nämlich von der Südostspitze des Kreises Altenkirchen bis nach Isselburg im Kreise Rees an die Provinz W estfal en. Dann folgt auf einer langen Strecke (bis in die Gegend von Aachen) das Königreich der Niederlande (Holland) nebst dem Herzog- thum Limburg, dann das Königreich Belgien und das Gross- herzogthum Luxemburg, das, wie auch Limburg, unter dem Könige von Holland steht. Die Südgrenze wird durch das Kaiser- thum Frankreich gebildet. Am mannigfaltigsten ist die Grenze im Südosten. Da liegt zuerst die bayerische Rheinpfalz, dann die hessenhomburgische Herrschaft Meisenheim, die sich tief in das preussische Gebiet hineinzieht, und das olden- burgische Fürstenthnm Birkenfeld, das fast ganz von dem- selben eingeschlossen ist, endlich noch ein Theil der Rheinpfalz und die hessendarmstädt’sche Provinz Rheinhessen, zu der auch Bingen, die Grenzstadt am Rheine, gehört. Gerade im Osten stösst die Rheinprovinz an das Herzogthum Nassau, von dem sie zwischen Bingen und der Mündung der Lahn durch den Rhein geschieden wird. Von dem abgesondert liegenden, ganz von nassau’schen und hessischen Gebietstheilen eingeschlossenen Kreise Wetzlar ist schon dis Rede gewesen. Gewiss ist es von grossem Nutzen für die Bewohner unserer

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Geographie von Deutschland - S. 22

1844 - Lüneburg : Engel
22 phalen und zeichne an die Rheinprovinz zugleich Luxem- burg mit Limburg. ff) Schreibe in jede Provinz und auch ins Großherzvg- thum die Anfangsbuchstaben der Hauptstädte. (Köln, Münster, Luxemburg, Limburg.) fff) Bezeichne wie früher die Grenzen. 1. Welches Königreich und welches Herzogthum liegen zwischen den beiden Haupttheilen Preußens? 2. An welche Hannoversche Landdrostei grenzt West- phalen vorzugsweise? 3. An welchem Hannoverschen Flusse liegt Minden? 4. Rheinpreußen hat mehre nicht hohe Gebirge. Wo liegt der Teutoburger Wald? und durch welches Fürstenthum an der Grenze zieht er sich auch? 5. An welchem Flusse liegt Köln? Zwischen Köln und Aachen ist eine Eisenbahn. 6. In Luxemburg und Limburg ist sehr viel Vieh- zucht. Limburger Käse. Woher hat das Mast- richter Leder seinen Namen? — 7. Die wichtigsten Fabriken des ganzen Königreichs sind die in Leinewand, Wolle und Eisen. Die Hauptstadt des Landes, die Provinz am Kaiserlichen und Rheinpreußen haben die meisten dieser Fabriken. Was sind Fabriken? 8. Der größte Gewerbfleiß (Industrie) in ganz Deutschland ist in den beiden Städten Elberfeld und Barmen. Wo liegen die? 9. Welches ist die wichtigste Preußische Handelstadt? — In welcher Provinz liegt sie? an welchem Flusse? Hat sie eine Eisenbahn?

2. Der kleine Kinderfreund - S. 246

1863 - Leipzig : Amelang
246 Hauptstadt den Namen trägt, gerade so wie das von ihm eingeschlossene Großherzogthum Oldenburg. Beide liegen an der Nordsee, die tiefe Einschnitte in das Land macht. Auch führt der Weg an drei Städten vorbei, die keinem Fürsten unterworfen sind, sondern deren Obrigkeit von Zeit zu Zeit aus der Bürgerschaft gewählt wird. Es sind die drei freien Städte Lübeck an der Ostsee, Hamburg an der Elbe und Bremen an der Weser. Alle drei treiben Seehandel; Hamburg aber ist am bedeutendsten. Wer aber aus der preußischen Provinz Westfalen nach Sachsen will, der muß das Herzoglhum Braunschweig durchwandern. Auch an dem Fürstenthum Waldeck und den beiden lippe'schen Fürstenthümern geht es vorbei. Weiter nach Osten und schon ganz von der Provinz Sachsen eingeschlossen finden sich die beiden a n h alt ini scheu Herzogthümer. Einen noch größern Wechsel wird der Reisende erfahren, der oberhalb Koblenz den Rhein überschreitet und gerade nach Osten geht. Zuerst kommt er in das Herzogthum Nassau, in dessen Nähe auch das Gebiet der freien Stadt Frankfurt liegt; dann in die hessischen Lande, deren man drei unterscheidet, nämlich das Groß h erzogthnm Hessen oder Hessen- Darmstadt, das Kurfürstenthum Hessen oder Hessen-Kassel und die Landgrafschaft Hessen oder Hessen-Homburg. Gerade in der Mitte Deutschlands, in Thüringen, folgen sodann das G roßh erz ogthum Sachsen-Weimar und noch drei andere sächsische Herzogthümer, zwei r e u ß i s ch e und zwei schwarzburgische Fürstenthümer. Weiter nach Osten zieht sich endlich zu beiden Seiten der Elbe das Königreich Lachsen hin mit der Hauptstadt Dresden und der großen Handelsstadt Leipzig. Noch andere Staaten müßten wir durchziehen, wenn wir uns von Dresden aus nach Süden wenden und dann wieder zum Rheine zurück- kehren wollten. Wie würden alsdann zuerst in das Königreich Böhmen kommen, das aber nur eine Provinz des östreichischen Kaiserstaates ist, wie auch die Markgrafschaft Mähren und noch manche andere. Z^ie Hauptstadt dieses Reiches, das noch viel größer ist, als der preußische Staat, ist Wien an der Donau. Weiter aufwärts, zwischen der Donau und dem Main, breiten sich die Gebiete der Könige von Bayern und von Würtemberg mit den Hauptstädten München und Stuttgart aus. Weit im Süden, an der Grenze des Schweizerlandes, liegt noch das kleine Fürstenthum Liechtenstein; am Rheine aber zieht sich lang und schmal das Großherzogthum Baden mit der Hauptstadt Karlsruhe hin. — Westlich von der Rheinprovinz ist endlich noch Luxemburg zu nennen, dessen Großherzog zugleich König von Holland ist. Alle diese Staaten, — ein Kaiserthum, fü nf Königreiche, ein Kurfürsten- thum, sieben Großherzogthümer, acht Herzogthümer, acht Fürstenthümer, eine Landgrafschaft, vier freie Städte, im Ganzen35, — machen das große

3. Geographie des Deutschen Reiches - S. 50

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 50 — trägt Eichengebüsch (sogen. Lohhecken), welches Rinde zur Gerberei liefert. — Die Bewohner sind größtenteils Deutsche, nur au der belgischen und holländischen Grenze wohnen Flamen und Wallonen. Die Hanptbe- schästiguug ist Ackerbau, Weinbau und Viehzucht, Bergbau und Industrie. Die Rheinprovinz ist die industriereichste Provinz Preußens; namentlich blüht die Leinen- und Metallindustrie (Messing, Eisen, Stahl). Steinkohlen sind in so großer Menge vorhanden (an der Ruhr, bei Saarbrücken und Aachen), daß der Kohlenreichtum der Rheinprovinz einer der größten in ganz Deutschland ist. — Das Rheinland zerfällt in die 5 Regierungsbezirke Köln, Düsseldorf, Koblenz, Aachen und Trier. Der Regierungsbezirk Düsseldorf ist nicht nur die bevölkertste Gegend der Rheinprovinz, sondern des ganzen preußischen Staates. Köln (s. S. 24). — Loittl (s. S. 24). — Koblenz (s. S. 24). — Düsseldorf (s. S. 25). — Knljrort besitzt den Hauptausfuhrhafen für die Steinkohlen des Ruhrgebietes, in welcher Beziehung es das gewerbreiche Duisburg fdühsbnrg^ überflügelt hat. — Essen (s. S. 27). — Elberfeld und Lärmen (s. S. 27). — Wesel (s. S. 25). — Solingen und Nemscheid sind Hauptsitze der rheiuläudischeu Eisen- und Stahlwarenindustrie. — Kre- feld (108 T.) ist eine der gewerblichsten Städte Deutschlands und der Haupt- sitz der deutschen Samt- und Seidenindustrie, heißt deshalb auch das „deutsche Lyon". — dachen (13 0 T.) war die Residenz und der Lieblingssitz Karls d. Gr., auch beinahe 800 Jahre die Krönungsstadt der deutschen Kaiser („Kaiserstadt"). In dem Dome liegt Karl d. Gr. begraben. Aachen hat berühmte Schwefelquellen und viele Tuchfabriken. — Trier (f. S. 27). — Saarbrücken an der Saar hat in feiner Umgebung große Steinkohlenlager. In der Nähe liegen die Spicherer Höhen, wo im Kriege 1870/71 der erste Kampf zwischen Deutschen und Franzosen stattfand. Saarbrücken ist die einzige deutsche Stadt, welche die Frauzoseu 1870 einnahmen, aber bald wieder räumen mußteu. Zu der Rheinprovinz gehören noch die Hohenmernschen Sande, welche seit 1849 Preußen einverleibt sind. Sie bilden den Regierungsbezirk Sig- maringen und sind von Württemberg und Baden eingeschlossen. Die Haupt- stadt ist Sigmaringen mit einem malerisch gelegenen Schloß, das von der Donau bespült wird. Auf dem Berge Höh euz ollern liegt die prächtig wieder hergestellte Stammburg des preußischen Fürstengeschlechtes. 2. Das Königreich Bayern. (1380 ^Meilen oder 76 000 qkm und 58/i0 Mill. Einw.) Bayern ist der größte süddeutsche und der zweitgrößte deutsche Staat. Es ist doppelt so groß als die Provinz Ostpreußen und % so groß als ganz Preußen. Es besteht aus 2 Teilen, einem östlichen, größeren und einem west- lichen, kleineren; letzterer heißt die Rheinpfalz oder Rheinbayern und ist vom Hauptlande durch das Königreich Württemberg und die Großherzog- tümer Baden und Hessen getrennt. Das Hauptland liegt zu beiden Seiten der Donau und des Mains und ist im 0. und 8. von Osterreich, im W. von Württemberg, Badeu und Hessen, im N. von Hessen, den thüringischen Staaten und dem Königreich Sachsen begrenzt. Die Rheinpfalz liegt am linken Rheinufer und ist begrenzt von Hesfen, Baden, Elfaß und der Rhein-

4. Der kleine Kinderfreund - S. 243

1863 - Leipzig : Amelang
243 Von den fünf Regierungsbezirken ziehen sich drei, Koblenz, Köln und Düsseldorf am Rheine hin; die beiden andern, Trier und Aachen, liegen links ab. Die Stadt Koblenz liegt an der Mün- dung der Mosel in den Rhein und hat von der Vereinigung dieser beiden großen Flüffe ihren Namen erhalten, den ihr schon die Römer gegeben haben. Sie ist von starken Festungswerken eingeschlossen; gegenüber liegt die mächtige Felsenfestung Ehren breitst ei n. Auch Köln ist, wie der Name andeutet,schon von dln Römern erbaut wor- den. Sie ist die größte Stadt der Rheinprovinz, die drittgrößte des Staates, mit mehr als 100,000 Einwohnern; mit Deutz macht sie eine Festung aus. Der Dom ist eine der herrlichsten Kirchen in der Christenheit. Immerfort wird noch gearbeitet, um ihn zu vollenden. Auch die mächtige, auf Steinpfeilern erbaute Gitterbrücke über den Rhein ist ein bewundernswürdiges Werk. Bonn hat eine be- rühmte Hochschule. — Düsseldorf hat schöne neue Stadttheile mit breiten Straßen und lieblichen Gärten; das Merkwürdigste ist die Akademie oder hohe Schule, auf welcher junge Maler ihre Kunst er- lernen. Außer den schon genannten Fabrikstädten finden sich in dem Regierungsbezirk Düsseldorf auch noch die durch die Fruchtbarkeit ihrer Umgebung bekannten Städte Neuß, Cleve und andere, sowie die Festung W esel, Mühlheim an der Ruhr, Duisburg und Ruhr- ort, wo viele Kohlen gewonnen und versandt werden, und Emmerich, die Grenzstadt gegen das Königreich Holland. Nicht weit von der belgischen Grenze liegt Aachen, auch eine alte, berühmte Stadt. Die warmen Quellen, welche dort aus der Erde hervorsprudeln, waren schon den Römern bekannt; der Name der Stadt kommt auch wirklich von einem lateinischen Worte her, welches Wasser bedeutet. Nachmals hat sich der große Kaiser Karl neben diesen heißen Quellen einen Palast erbauen lassen und von hier aus sein weites Reich beherrscht. Der Dom zu Aachen rührt gleichfalls von dem mächtigen und frommen Kaiser her, der in diesem Gotteshause auch begraben worden ist. Nach ihm sind die deutschen Kaiser in Aachen gekrönt worden, zuletzt freilich in Frankfurt am Main. Jülich war bis vor wenigen'jahren eine Festung und in viel früherer Zeit die Hauptstadt eines Herzogthums. Die Namen der drei ehema- ligen Herzogthümer Jülich, Cleve und B erg, die dort zu beiden Seiten des Rheines nebeneinander lagen, werden auch jetzt noch häufig zusammengefügt, um die ganze Gegend zu bezeichnen. — Eupen, eine Fabrikstadt, liegt am Rande des hohen Veens, einer hochliegenden Fläche, die mit Sumpf und Moor bedeckt ist und sich von hier bis über die belgische Grenze hinzieht. Trier ist wohl die älteste Stadt der Rheinprovinz. Noch gar merkwürdige Bauwerke aus der Römer- 16*

5. Grundriß der Geographie - S. 105

1859 - Eßlingen : Weychardt
Oberfläche. 105 d. Das Sauerland liegt zwischen der Sieg und Eder im Sü- den, der Mönne und Ruhr im Norden in den preußischen Provinzen Rhein und Westphalen. Astenberg 2,500'. 6. Der Haarstrang im Norden der Mönne und der Ruhr in den Preußischen Provinzen Westphalen und Rhein. 800' bis 1,000' hoch. 2. Westliche Hälfte. a. Die Hardt, das Nordende der Vogesen, zieht von der Süd- grenze der bayrischen Rheinpfalz bis zur Ebene von Kaiserslautern. Kal- met 2,000'. b. Das pfälzisch - saarbrückische Gebirge, zwischen der Ebene von Kaiserslautern, der Nahe und dem Rheine, lleat in der bayri- schen Rheinpfalz, im oldenburgischen Fürstenthum Birkenfeld, in Hessen- Homburg und in der preußischen Rheinprovinz. Donnersberg 2,000'. c. Der Hunsrück, zwischen der Nahe, dem Rheine, der Mosel und Saar, im oldenburgischeu Fürstenthum Birkenfeld und in der preußi- schen Rheinprovinz. Walderbsenkopf 2,500'. d. Die Eifel, zwischen der Mosel, dem Rheine, dem Tieflande, der Roer sruhrs, der Ur und Sauer, m der preußischen Rheinprovinz. Hohe Acht 2,200'. e. Das hohe Veen svehns, zwischen der Ambldve, Ruhr, Vesder und Ourt, in der preußischen Rheinprovinz und in Belgien. 2,000' hoch. k. Die Ardennen, im Westen der Mosel, Sauer und Ur, der Ambldve, Ourt und Maas, in Luxemburg, Belgien und Frankreich. 2,000' hoch. 6. Das Tiefland. 1. Grenzen. Es nimmt den Norden von Deutschland ein und wird im Süden von dem hercynischen Kettensystem und dem niederrheinischen idchiefergebirge, im Norden von der Nordsee, der Eider und der Ostsee be- grenzt. Gegen Westen hängt es mit dem Tieslande Belgiens und der Nie- derlande, gegen Norden mit dem von Schleswig und Jütland, gegen Osten mit dem Tieflande der Provinz Preußen und des Königreiches Polen zusammen. 2. 17 Staaten haben an dem Tieflande Antheil, nämlich Limburg, Lippe-Schauenburg, das kurhessische Schauenburg, Braunschweig. Hanno- ver, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Holstein, Lauenburg, Mecklen- burq-Sckstverin, Mecklenbura-Strelitz, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen- Dessau, Sachsen und hauptsächlich Preußen. 3. Oberfläche. Die Tiefebenen liegen im Allgemeinen nur wenige 100' über dem Meere. Doch sind sie keine ununterbrochenen Flachebenen, sondern werden besonders im Osten der Elbe, von einzelnen Hügellän- dern und von flachen Landrücken durchzogen, die eine sehr verschiedene absolute Höhe haben und an einigen Stellen sogar bis über 1,000' errei- chen. An vielen Stellen breiten sich große Sümpfe, Moore und Brüche aus. 4. Die niederrheinische Tiefebene im Herzoathum Limburg und in den preußischen Provinzen Rhein und Westphalen bildet den westlichen Theil .des Tieflandes. Die Fortsetzung dieser Tiefebene liegt in Belgien und in den Niederlanden. 3. Die mittlere und östliche Tiefebene liegt im Osten der Ems. Hier treten zahlreiche flache Höhen und Landrücken hervor, welche theils isolirte Hügelgruppen am Nordfuße des hercynischen Kettensystems bilden, theils als zwei große zusammenhängende Landrücken den Mittlern und nördlichen Theil der Tiefebene durchziehen. l. Die Hügelländer am Nordfuße des hercynischen Ketten sy st e ms.

6. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 229

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
229 Oben auf dem Berge liegt der alte Stammsitz Nassau, auf tiefer liegendem Vorsprunge die Stammburg des hochverdien- ten Ministers Freiherrn von Stein, und unten geht eine Kettenbrücke über die Lahn. Dietz mit ausgezeichnet schö- nem Obstbau. Fachingen mit einem Stahlbrunnen, von denen ^ Million Krüge jährlich versendet werden. Geilnau mit einem Sauerbrunnen. Limburg a. d. Lahn mit einem Schlosse und einer schönen Kirche, ist der Sitz des katholi- schen Landbischofs. Die „Kirche zu Dietkirchen bei Lim- burg" ist in der Sage bekannt. „Bei Dietkirchen hebt an der Lahne Strand Sich ein schroffer Felsen hervor, D'rauf raget, beschauend das fruchtbare Land, ^ Eine alte Kirche empor." — Weilburg auf einem Berge a. d. Lahn mit einer Kettenbrücke. Im Innern des Landes liegt das Dorf Niederselters, von dessen weltberühmten Brunnen jährlich über 1| Million Krüge verschickt werden. Die Taunusbäder sind Schwal- bach oder Langenschwalbach, und eine Stunde davon Schlangenbad. Die Rheinprovinz. Diese Provinz ist, wenn wir den Hundsrück und die Eifel abrechnen, die volkreichste, fruchtbarste und schönste der preu- ßischen Monarchie. Sie hat Getreide und Wein in Ueberfluß, um Aachen und Trier gibt es Eisen-, Blei- und Steinkohlen» gruben. Sie enthält 491 Hj Meilen mit 2£ Million Einw., und war früher in zwei Provinzen, in Zülich-Cleve-Verg im N. und in das Großherzogthum Niederrhein im S. getheilt. Jetzt zerfällt die Rheinprovinz in die fünf Regie- rungsbezirke Koblenz, Trier, Aachen (das frühere Großh. Niederrhein), Köln und Düsseldorf (Cleve-Berg). Die Rheinprovinz enthält aber nur wenig altpreußisches Gebiet. Das Herzogthum Cleve wurde 1666 erworben und das Für- stenthum Mörs 1702 gewonnen. Neu dazu gekommen sind die herzoglichen Länder von Jülich, Geldern und Berg, die größte Masse der Länder der Erzbischöfe von Trier und Köln, das Fürstenthum Saarbrück, mehrere Grafschaften, Reichs- stifte, wie Essen und Werden, und einige freie Reichsstädte, welche entweder 1803 oder 1814 erworben wurden. Rhein mit Sieg, Ruhr und Lippe, Mosel mit Saar durchströ- men diese Provinz, die Nahe bildet einen Theil der südlichen Grenze, und die Roer fließt nordwestlich zur Maas. Die Ufer des Rheines von Bingen bis Bonn, die der Mosel und der Ahr gehören zu den schönsten und romantischsten Gegen- den von Deutschland, und werden jährlich von vielen Tausen- den besucht. Unterhalb Bonn bis zur holländischen Grenze

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 286

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
286 2. Die Rheinprovinz ist eine der schönsten und gesegnetsten Provinzen unseres preußischen Vaterlandes. Sie trägt ihren Namen von dem schönsten aller deutschen Ströme, dem herrlichen Rhein. Nachdem derselbe von Mainz bis Bingen den paradiesischen Nheingau durchströmt hat, bildet er von letzterer Stadt, wo er die von Kreuznach herkommende Nahe aufnimmt, die Grenze zwischen Rheinland und der Provinz Hessen-Nassau. Etwas oberhalb Koblenz, etwa da, wo die Lahn einmündet, tritt der Strom in die Rheinprovinz, durch- fließt sie der Länge nach und verläßt dieselbe unterhalb Emmerich, um durch Holland sich dem Meere zuzuwenden. Die schönste Gegend der Provinz ist das Rheinthal von Bingen bis Bonn, auf welcher Strecke der Strom, gleichsam zwischen Bergen eingeklemmt, raschen Laufs dahinfließt. Seine Ufer schmücken schöne Weingelände, deren köstliche Trauben an der milden Sonne reifen. Hohe Wallnußbäume und alle Arten von Obstbäumen, welche im Frühjahr in unvergleichlicher Blüthenpracht prangen, beschatten die schmalen Uferebenen. Burg um Burg begleiten auf den Höhen zu beiden Seiten des Rheines Lauf. Einige schauen noch trotzig hinab in das Thal, andere sind in Trümmer zerfallen, wieder andere, wie z. V. das Schloß Stolzenfels, sind in mittelalterlicher Bauart wieder hergestellt. Alle diese Burgen rufen die Erinnerung an die thatenreiche Vorzeit wach. Hier hat Jung Siegfried die Drachen und Lindwürmer erschlagen (S. 132), hat Roland gekämpft (S. 130) und Karl der Große Gericht gehalten (S. 1l8 u. 129), hat die stolze Ritterschaft ihre Turniere gefeiert (S. 148). Wie das Rheinthal, so zeichnen sich auch die Thäler der meisten Neben- flüffe des Rheins durch ihre Schönheit aus, so namentlich das Nahethal, das Moselthal, das Ahrthal, das Siegthal und die Thäler der Wupper und der Ruhr. Der nördliche Theil der Rheinprovinz ist ganz flach, aber äußerst fruchtbar. Hier, erfreuen sich Ackerbau und Viehzucht des herrlichsten Gedeihens. Manche Gegenden der Nheinprovinz zeichnen sich durch den Gewerbfleiß ihrer Bewohner aus. Die Tuch-, Seiden- und Stahlwaaren Rheinlands sind fast in der ganzen Welt bekannt und berühmt. Die Tabaksfabriken Duisburgs zählen zu den bedeutendsten-im Staate. Die große Geiverbthätig^eit hat auch bedeutenden Handel zu Wasser und zu Lande hervorgerufen. Viele Eisenbahnen durchschnei- den die Provinz nach allen Richtungen hin, von denen die wichtigsten in Köln zusammenlaufen. 3. Die alten Deutschen haben ein Land gelobt, wenn es sieben W hatte: Wasser, Wiese, Weide, Wolke, Weizen, Wald und Wein. Das alles hat unser Rheinland auch, wenn auch nicht alles in gleichem Maße und im Ueberfluß. Zuerst das Wasser. Nun, das ist reichlich vorhanden. Wo ist ein Land, das einen größern Reichthum an fjtüffen aufzuweisen hätte? Den Reigen eröffnet der majestätische Rhein, der täglich, ja theilweise sogar des Nachts von zahlreichen Dampf- und Segelschiffen, Kähnen, Flößen u. s. w. befahren wird. Er durchströmt die Provinz der Länge nach. In ihn mündet rechts die Lahn, welche den getrennt liegenden Kreis Wetzlar durchfließt, und deren Theil sich durch einen bedeutenden Reichthum an Eisenerzen aus- zeichnet ; dann die Sieg unterhalb Bonn, die Wupper, an deren Ufer im Bergischen Lande ein gewcrbreiches Volk wohnt, die schiffbare, durch ein stein- kohlenreiches Gebirge fließende Ruhr bei Ruhrort, die Emscher von Dort- mund her und die Lippe bei Wesel. Links fließen dem Rheine zu: die Nahe, an Kreuznach vorbei, die eng gewundene Mosel von Trier her bei Koblenz, die reißende Ahr bei Sinzig oberhalb Remagen, die Erft zwischen Neuß und Düsseldorf. Die Roer, an der Jülich liegt, und die Niers, die durch die bruchige Gegend bei Geldern zieht, gehen nach Hollän- disch-Limburg zur Maas. An den Flüssen haben sich die Menschen von jeher

8. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 2

1914 - Breslau : Hirt
I. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau. A. Allgemeines. 1. Die Zusammensetzung der Provinz Hessen-Nassau. Die preußische Provinz Hessen-Nassau ist nach dem Kriege von 1866 in ihrem Hauptkern aus dem ehemaligen Kurfürstentum Hessen und dem ehemaligen Herzogtum Nassau gebildet worden. Dazu kamen zu ihrer Abrundung noch folgende Bestandteile: 1. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg. 2. Das Gebiet der bis 1866 freien Reichsstadt Frankfurt am Main. 3. Der Kreis Gersfeld und der Amtsgerichtsbezirk Orb, die beide von Bayern abgetreten wurden. 4. Der Kreis Biedenkopf und das Amt Vöhl, die das Großherzogtum Hessen-Darmstadt vor allem gegen Nauheim an Preußen abtrat. Zwei kleinere Gebiete liegen von dem Hauptlande als Exklaven abgetrennt: 1. Der Kreis Schmalkalden am Thüringer Wald östlich der Werra. 2. Der Kreis Grafschaft Schaum bürg mit seiner Hauptstadt Rinteln im N an der Weser. 2. Gestalt, Grenzen, Lage. Infolge dieser Zusammensetzung aus den verschiedenartigsten Bestandteilen ist Hessen-Nassau mit seinen vielen Ein- und Ausbuchtungen unregelmäßig gestaltet. Im westlichen Teile Mitteldeutschlands gelegen, breitet es sich zwischen Rhein und Weser aus und grenzt im N an die Provinzen Westfalen und Hannover, im 0 an die Provinz Sachsen, das Großherzogtum Sachsen- Weimar, das Herzogtum Meiningen und das Königreich Bayern, im 8 an Bayern und das Großherzogtum Hessen, im W an die Rheinprovinz, Westfalen und das Fürstentum Waldeck. Hessen-Nassau bildet so ein natürliches Bindeglied zwischen Nord- und Süddeutschland, zwi- schert dem 0 und dem W. Die Hauptmasse der Provinz liegt etwa zwischen 56° und 51° 40' nörd- licher Breite und zwischen 7° 34' und 10" 14' östlicher Länge von Greenwich. Am größten ist ihre Ausdehnung von No nach Sw, die in gerader Linie von Karlshafen bis Rüdesheim 210 km beträgt- ebenso ist die östlichste Stadt der Provinz, Wanfried an der Werra, von der westlichsten, Oberlahnstein am Rhein, 200 km entfernt. Der nördlichste Punkt aber der ganzen Provinz im Kreise Grafschaft Schaumburg liegt 52° 28' nördlicher Breite und ihr östlichster Punkt im Kreise Schmalkalden 10° 44' östlicher Länge. Anderseits umschließt die Provinz zwei Gebiete, die nicht zu ihr gehören: den zur Rheinprovinz gehörigen Kreis Wetzlar an der mittleren Lahn und den nördlichen Teil des Großherzogtums Hessen, Oberhessen. 3. Größe. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen und umfaßt einen Flächenraum von 15 700 qkrn (genau 15 699,28), es ist aber noch immer um 700 qkm größer als das Königreich Sachsen oder das Großherzogtum Baden. 6d—±t 2. (4,

9. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 285

1841 - Solingen : Amberger
285 gehörten, dem Länder-Derbande zuertheilt^ wogegen klevische Lan- destheile und obergeldrische Aemter abgetreten wurden. Die durch den zweiten Pariser Frieden, 20 November 1815, erhal- tenen Theile des Saardepartements standen bis zur Schluß-Or- ganisation direct unter den Centralbehörden zu Berlin. Aus den, den Generalgouvernements zu Aachen und Münster zugetheilt gewesenen Ländern und Ländertheilen ging nun die Preußische Rhein-Provinz hervor, die in die Provinzen Jülich-Kleve- Berg und Niederrbein eingetheilt wurde. Am 23. März 1816 übergab Staatsrath Sack die' General-Verwaltung auf kurze Zeit an den Präsidenten von Reimann und dieser sie im April des- selben Jahres an die einrretenden Ober-Präsidenten, zu Köln für die Provinz Jülich-Kleve-Berg, bestehend aus den Rgsbz. Köln und Düsseldorf, und zu Koblenz für die Provinz Nieder- rhein, die aus den Rgsbz. Koblenz, Aachen und Trier bestand. Später wurden beide Provinzen vereinigt, und unter die Ver- waltung eines Ober-Präsidenten zu Koblenz gestellt. Die Rhein-Provinz bildet die größere Hälfte von dem west- lichen Haupttheile des preußischen Staates, ist mit Westphalen eng verbunden, und von dem östlichen Theile der Monarchie durch die Länder des Kurfürstenthums Hessen, des Großherzog- thums Hessen, des Großherzogthums Sachsen-Weimar, des Her- zogthums Sachsen-Koburg-Gotha, des Herzogthums Nassau und des Königreichs Hanover getrennt. Sie erstreckt sich auf beiden Seiten des Rheins hin, und zwar von Süden nach Norden in größerer Ausdehnung- als von Osten nach Westen. Mit Aus- nahme des Kreises Wetzlar, der zum Rgsbz. Koblenz gehörig, abgesondert liegt und von den naffauischen und hessischen Landen umgeben ist, liegt sie zwischen dem 23° 23' und 25° 34' östlicher Länge und dem 49° 4' und 51° 55' nördlicher Breite. 2. Grenzen. Sie grenzt gegen O. an die Provinz Westphalen (Regie- rungsbezirke Münster und Arnsberg), an das Herzogthum Nassau, an das Großherzogthum Hessen-Darmstadt und an die auf der linken Rheinseite gelegenen Länder von Oldenburg, Hessen-Hom- burg und Baiern; gegen W. an Frankreich, an das Großher- zogthum Luxemburg und die Niederlande, gegen S. an Frank- reich; gegen N. an die Niederlande und an die Provinz West- phalen.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 170

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
170 18. Welches sind die wichtigsten preußischen Seehandelsplätze? 19. Welches die Handelsplätze im Innern? 20. Unter welchen Graden der Länge und Breite liegt Memel? 21. Unter welchem Grade der Länge liegt Aachen? 22. Wie merkt man sich die Lage von Königsberg und Danzig? 23. Wel- ches ist die südlichste der genannten Städte? 24. Wie liegt Posen von Berlin? 25. Welche Orte kennst du an der Oder? 26. Welche an der Elbe? 27. Liegt Spandau oder Potsdam näher bei Berlin? 28. Welche Insel liegt Stralsund gegenüber? 29. Welche Inseln sind der Mündung der Oder vorgelagert? 30. Welche Orte der preußischen Provinz Sachsen sind geschichtlich wichtig und wodurch sind sie es? 31. Welche Stadt gehört zu dieser Provinz, liegt aber abgesondert von ihr? 32. An welchen beiden Strömen liegt Westfalen? 33. Welche wichtigen Fabrikorte liegen in Westfalen? 34. Was versteht man unter der porta Westphalica? 35. Welche zwei berühmte Badeorte gehören zur preußischen Rheinprovinz? 36. Auf welchen Ufern des Rheins liegen Coblenz, Bonn, Cöln, Düssel- dorf, Wesel? 37. Welche Stadt der preußischen Rheinprovinz liegt der Grenze von Nassau, welche Belgien, welche Luxemburg, welche Rheiubayern, welche Frankreich am nächsten? 38. Von welchen Ländern wird Hohen- zollern eingeschlossen? 39. Wie liegen Hechingen und Sigmaringen zur Donau? 40. Welche Stadt des preußischen Staates ist die nördlichste, östlichste, südlichste und westlichste? 41. Was ist von dem preußischen Ei- senbahnnetz zu bemerken? 42. Welche Eisenbahnen münden in Berlin aus? 43. Was ist von den Bewohnern Pommerns und Westfalens zu wiederholen? 44. Wie unterscheiden sich die Rheinländer von ihnen? Zur Wiederholung von 8 60. I. Welches sind die kleineren Staaten des norddeutschen Bundes außer Preußen? 2. Von welchen Ländern ist das Königreich Sachsen umgeben? 3. Was ist von seinen Bodenverhältnissen, Flüssen und Produkten zu be- merken? 4. Wie wird das Land eingetheilt? 5. Welche Orte sind als Fabrikstädte bekannt? 6. Wo wurde das Porzellan erfunden? 7. Welcher Breiten- und welcher Längengrad theilt Sachsen in zwei ungleiche Hälften? 8. Wenn es in Freiberg Mittags 12 Uhr schlägt, wie viel Uhr ist es um dieselbe Zeit bereits in Moskau? 9. Wodurch zeichnet sich das sächsische Volk aus? 10. Durch welche Eisenbahnen wird der Verkehr gefördert? Ii. Wie heißen die sächsischen Fürstenthümer? 12. Wie heißen die 3 größeren Städte in Sachsen-Weimar? 13. Welche Flüsse sind in diesem Großherzogthum? 14. Welche Stadt liegt näher bei Weimar: Jena oder Eisenach? 15. Wo liegt das Herzogthum Sachsen-Altenburg? 16. Wodurch hat das Schloß zu Altenburg besonderen Ruf bekommen? 17. Aus welchen Theilen besteht das Herzogthum Coburg-Gotha? 18. Welcher Ort darin zeichnet sich durch eigenthümliche Fabrikthätigkeit aus? 19. Wo liegt Sachsen-Meiningen-Hildburghausen? 20. Wie heißt der Hauptfluß des Landes? 21. Wo liegen die reußischen Fürstenthümer? 22. Welche Stadt in Reuß-Schleiß zeichnet sich durch große Gewerbthätigkeit aus?

11. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 81

1902 - Berlin : Schultze
— 81 — 25, Dortmund 142, Mittelpunkt der Steinkohlenzechen, der Eisen- industrie und des Handels Westfalens. Witten 33, Bochum 65, bedeutende Gußstahlwerke. Gelsenkirchen 37, Wattenscheid 20, Schwelm 18, Hagen 51' von hier zieht sich gegen Sw. die „Enneyer Straße", welche von fortlaufenden Eisenwerken (Sensen, Sicheln. Werkzeugen, Klingen u. s. w.) begleitet ist. Iserlohn 27, Limburg an der Lenne, Altena und Lüdenscheid 26, besitzen Drahtziehereien, Fabrikation von Metallknöpfen und dgl. In all den genannten Städten nimmt teils der Steinkohlenbergbau, teils die Eisen- und Stahlgewinnung die erste Stelle ein. Im Süden der Provinz: Siegen 22, Berleburg. Im Nordosten: die Fabrik- städte Hamm 31, Soest (soft) 17, Lippstadt 12, ist durch seinen Handel wichtig. Die Wheinprovinz mit fünf Aegierungsöezirken. 27000 qkm, 5,75 Millionen Einwohner. Lage: Die Rheinprovinz liegt zu beiden Seiten des Rheins. Grenzen. Sie grenzt im N. an Westfalen, im O. an Hessen- Nassau, im S. an die Rheinpfalz und Elfaß-Lothringen, im W. an Luxemburg, Belgien und Holland. Boden. Zu den Gebirgen gehören der Hundsrück, die Eifel und die hohe Venn nördlich der Mosel. Der Westerwald und das Siebengebirge zwischen Sieg und Ruhr (Seite 41 u. 42). Flüsse. Der Rhein mit Sieg, Wupper oder Wipper, Ruhr und Lippe auf der rechten Seite; die Nahe und Mosel liegen auf der linken Seite (Seite 41 u. 42). Unter allen preußischen Provinzen hat die Rheinprovinz die be- deutendste Gewerb- und Fabrikthätigkeit, die meisten großen Städte und die dichteste Bevölkerung aufzuweisen. Viii. Armeekorps, Generalkommando in Koblenz. 1. Regierungsbezirk Düsseldorf. Düsseldorf 214, am rechten Rheinufer, die alte Pflegerin der Kunst, ist der Sitz einer berühmten Malerschule und Kunstakademie, lebhafte Industrie, Haupthandelsplatz, Rheinhafen für die niederrheinische Industrie. Oberhalb: Neuß 28, mit großer Baumwollenindustrie. Am Rhein abwärts: Kaisers- werth, Anstalten für innere Mission, Ruhrort 12, an der Mün- dung der Ruhr. — Wesel 23, Festung, starkes Bollwerk des Nieder- rheins gegen Nordwesten; Denkmal der elf preußischen Offiziere vom Schill'schen Korps, die, in Stralsund gefangen, hier am 16. Sep- Schulze, Geographie. 6

12. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 79

1853 - Essen : Bädeker
79 Doch hat sie in der Zeiten Flug Gar manche große Mähr erfahren, Und ihre stille Woge trug Viel Herrliches in fernen Jahren. Sie sah in ihrer Wälder Schooß Des Adlers Siegerflügel wanken, So meldet sie dir manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen; Es glänzen in der lichten Fluth Der Klöster und der Burgen Trümmer, Und von der deutschen Arme Stoß Des Mondes und der Sonne Gluth, Der mächt'gen Roma Säulen schwanken. Des Thurmes und der Segel Schimmer. Und als mit fester Eisenhand Und meerwärts durch ihr Felsenthor, Held Karl den deutschen Zepter führte, Durch immer wechselnde Gefilde Da war es, wo im Weserland ' Strömt sie die Welle leicht hervor Sich manche Stimme mächtig rührte; Wie jugendliche Traumgebilde. Da hörte man des Kreuzes Ruf In ihren Tiefen klar und rein Mit hellem Klang an den Gestaden, Hörst du es seltsam wehn und rauschen, Und sah der Frankenrosse Huf Und kannst bei stillem Abendschein Sich in den nord'schcn Wellen baden. Der Nixe Wunderlied belauschen. Wiederholnngsfragen! — Beschreiben! — 63. Das Großherzogthum Luxemburg nebst holländisch Limburg und das Fürstenthum Lichtenstein. Das am weitesten nach Westen gelegene deutsche Land findet ihr hier an der westlichen Grenze der preußischen Rheinprovinz. Es besteht aus dem Großherzogthum Luxemburg, hier an der Mosel, vom Ardennen-Wald durchzogen (47 Quadratmeilen), und dem mehr nördlich gelegenen Herzogthum Limburg an der Maas und Roer (40 Quadratineilen groß). Ackerbau und Viehzucht sind die Haupter- werbszweige der Bewohner. Roermund, Weert und Sittard sind die» bedeutendsten Städte in Limburg; die Hauptstadt des Großherzogthums Luxemburg ist die Stadt und starke Bundesfestung Luxemburg, welche mit 3/4 Preußen und y4 Holländern besetzt ist: denn obgleich Luxemburg und Limburg eigentlich deutsches Land sind, so stehen sie doch unter keinem deutschen Fürsten, sondern unter dem Könige von Holland, ähnlich, wie das Herzogthum Holstein unter dem Könige von Dänemark. Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutschland kaum finden kann, denn er enthält nur 2y2 Quadratmeile mit 7000 Einwohnern. Das ist das Fürstenthum Lichtenstein mit der Hauptstadt Vaduz. Es liegt hier oben am Rhein, jenseit des Bodensees, zwischen Tyrol und der Schweiz. Die Haupt- stadt Vaduz hat kaum 1000 Einwohner; dagegen besitzt der Fürst von Lichtenstein noch 104 Quadratmeilen im Österreichischen. Vwäsiliolullgskrageii! — Beschreiben! — 66. Die vier freien Städte. Von den vielen freien Städten des alten deutschen Reiches sind nur 4 übrig geblieben: die großen Handelsstädte Hamburg,

13. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 83

1864 - Essen : Bädeker
83 So taucht die Weser kindlich auf, Von Bergen traulich eingeschlossen, Und kommt im träumerischen Lauf Durch grüne Au'n herabgeflossen; So windet sie mit leichtem Fuß Zum fernen Meere sich hernieder, Und spiegelt mit geschwätz'gem Gruß Der Ufer sanften Frieden wieder. Doch hat sie in der Zeiten Flug Gar manche große Mähr erfahren, Und ihre stille Woge trug Viel Herrliches in fernen Jahren. Sie sah in ihrer Wälder Schooß Des Adlers Siegerflügel wanken, Und von der deutschen Arme Stoß Der mächt'gen Roma Säulen schwanken. Und als mit fester Eisenhand Held Karl den deutschen Zepter führte, Da war es, wo im Weserland Sich manche Stimme mächtig rührte; Da hörte man des Kreuzes Ruf Mit hellem Klang an den Gestaden, Und sah der Frankenrosse Huf Sich in den nord'schen Wellen baden. So melder sie dir manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen; Es glänzen in der lichten Fluth Der Klöster und der Burgen Trümmer, Des Mondes und der Sonne Gluth, Des Thurmes und der Segel Schimmer. Und meerwärts durch ihr Felsenth or, Durch immer wechselnde Gefilde Strömt sie die Welle leicht hervor Wie jugendliche Traumgebilde. In ihren Tiefen klar und rein Hörst du es seltsam wehn und rauschen, Und kannst bei stillem Abendschein Der Nixe Wunderlied belauschen. (Fr. Dingelstedt.) Wiederholungsiragen! — Beichreiben! — 38. Das Großherzogthum Luxemburg nebst hollän- disch Limburg und das Fürstenthum Lichtenstein. (30-31.) Das am weitesten nach Westen gelegene deutsche Land findet ihr an der westlichen Grenze der preußischen Rheinprovinz. Es be- steht aus dem Großherzogthum Luxemburg, hier an der Mosel, vom Ardennen-Wald durchzogen, und dem mehr nördlich gelegenen Herzogthum Limburg an der Maas und Roer (spr. Ruhr). Sie enthalten zusammen einen Flächenraum von 86 Quadratmeilcn mit 380,000 fast nur katholischen Bewohnern. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwcrbszweige der Bewohner. Roermond (spr. Ruhr- mond), Weert, Sittard und die holländischen Festungen Mastricht und Venlo sind die bedeutendsten Städte in Limburg; die Haupt- stadt des Großherzogthums Luxemburg ist die Stadt und starke Bundesfestung Luxemburg, welche mit 3/4 Preußen und */4 Hol- ländern besetzt ist: denn obgleich Luxemburg und Limburg eigentlich deutsches Land sind, so stehen sie doch unter keinem deutschen Fürsten, sondern unter dem Könige von Holland, ähnlich, wie das Herzog- tum Holstein unter dem Könige von Dänemark. Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutsch- land kaum finden kann; denn er enthalt nur 21/2 Quadratmeilen mit 7000 katholischen Bewohnern. Das ist das Fürstenthum Lichten- stein mit der Hauptstadt Vaduz. Es liegt hier oben am Rhein, 6*

14. Heimatskunde - S. 15

1884 - Cassel : Baier
— 15 — hänge der Gebirge, die weißen Stellen inmitten derselben die Höhen der Gebirgszüge. 2. Die Zeichnungen (Schraffierungen) in der Form eines Sternes stellen die Berge dar. 3. Die gräulichen Stellen bedeuten die Ebenen und großen Thäler. 4. Die blauen (schwarzen), mehr oder weniger gekrümmten, an Breite zunehmenden Linien bedeuten die Flüsse und Bäche. 5. Die mehr oder weniger geraden Linien von gleicher Breite stellen die Eisenbahnen dar. 6. Die großen, eckigen Punkte bedeuten die großen Städte. 7. Die kleineren, roten (oder schwarzen) Punkte bedeuten die Dörfer, Flecken und kleineren Städte.*) Fragen: 1, Zeige die Richtung der Himmelsgegenden ans der Karte! 2. Zeige die Grenzlinien unserer Provinz auf der Karte! 3. Was bedeuten die braunen (schwarzen) Schraffierungen ? 4. Was bedeuten die grünlichen Stellen ? 5. Was bedeuten die dicken, vielfach gekrümmten Linien? 6 Was bedeuten die dünneren, mehr geraden Linien? 7. Was stellen die großen, eckigen Punkte dar? 8. Was bedeuten die kleineren, runden Punkte? — Die Provinz Hejsen-Uajsau. s Lage. Die preußische Provinz Hessen - Nassau liegt in der Mitte von Deutschland und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das Serzogtum Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg, das ebiet der früher freien Reichsstadt Frankfurt a. M, und einige vom Königreiche Bayern und vom Großherzogtume Hessen abgetretene Gebietsteile. Von dem Hauptgebiete getrennt liegen nördlich an der Weser die Grafschaft Schaumburg (der Kreis Rinteln) und östlich am Thüringer Wald die Herrschaft (der Kreis) Schmalkalden. Die Provinz ist in der Richtung von Südwest nach Nordwest am weitesten ausgedehnt und reicht von dem Rheine bis zu der Weser. Ss. Grenzen. Die Provinz Hessen-Nassau grenzt im Norden an das Fürsten- tum Waldeck und die Proviuzeu Westfalen und Hannover, im Osten an die Provinz Sachsen und das Großherzogtum Sachsen - Weimar-Eisenach, im Süden an das Königreich Bayern und das Großherzogtum Hessen und im Westen an die Rheinprovinz und Westfalen. D^e Großherzoglich - hessische Provinz Oberhessen und der zur Rheinprovinz gehörige Kreis Wetzlar werden ganz von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Schaum bürg wird von Westfalen, Hannover und den Fürsten- tümern Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe begrenzt, und Schmal- kald en, wozu auch die in dem Herzogtums Sachsen-Meiningen liegende Parzelle Barchfeld gehört, wird von deu thüringischen Herzogtümern Sachsen-Cobnrg-Gotha und Sachsen-Meiningen und vou der preußischen Provinz Sachsen umgeben. Die hessischen Dörfer Höringhausen und Eimelrode liegen im Waldeckschen. *) Bemerkung: Weitere Zeichen der Karte werden je nach Bedürfnis erklärt.

15. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 29

1863 - Leipzig : Amelang
29 Ort Brem erh afen an der Wesermündung entstanden. Bremen selbst liegt zu beiden Seiten der schon breit gewordenen Weser. Rechts liegt die Altstadt mit ihren engen Straßen und hohen Giebelhäusern, links die regel- mäßiger gebaute Neustadt. Der Dom erinnert an den ehemaligen Bischofs- sitz; die Besitzungen des Erzbischofs sind im vorigen Jahrhundert unter dem Namen: das Herzogthum Bremen mit Hannover vereinigt worden. Unter dem Dome findet sich der Bleikeller, in dem mehrere Leichen schon seit Jahrhunderten unversehrt erhallen worden sind. Aus einem andern Grunde isf der Bremer Rathskeller merkwürdig. Rheinwein, zum Theil mehr als 200 Jahre alt, der nur für Kranke und als Ehrentrunk benutzt wird, lagert hier in gewaltiger Fässern, der älteste in derjenigen Abtheilung, die die Rose genannt wird. Die Ansgariikirche hat den höchsten Thurm der Stadt. Auch in Bremen sind an die Stelle der ehemaligen Festungswerke schöne Parkanlagen getreten. Eine Vorstadt wird durch dieselben von der Altstadt geschieden. — Den bedeutendsten Handel treibt Bremen mit Nordamerika; über 250 Schiffe sind zur Fahrt über den Ocean bestimmt. Auch die meisten deutschen Auswanderer ziehen über Bremen nach Amerika. Im bremischen Gebiete ist noch der mit einem Flußhafen versehene Flecken Vegesack zu merken. Iii. Die Staaten in Mitteldeutschland. 1. Luxemburg und Limburg. Das in Hinsicht auf seine Oberfläche so mannigfach gestaltete mittel- deutsche Gebirgsland (S. f , welches vom Rhein durchbrochen wird und und in dem die Quellen der Weser, der Elbe und der Oder liegen, schließt zugleich die größte Zahl von Staaten in sich. Ganz im Westen, an der fran- zösischen und belgischen Grenze, liegt das Großherzogthum Luxemburg, ein von den Ardennen durchzogenes, stark bewaldetes Bergland, in dessen Thälern viel Viehzucht, weniger Ackerbau betrieben wird. Die Hauptstadt des Landes (14) ist zugleich eine der stärksten Bundesfestungen; der Groß- herzog aber ist der König der Niederlande, der wegen dieses Gebietes, sowie wegen des weiter abwärts in der Ebene an der Maas gelegenen, durch treffliche Viehzucht ausgezeichneten Herzogthums Limburg dem deutschen Bunde beigetreten ist. Nur die Hauptstadt Mastricht (35), ebenfalls eine starke Festung und zugleich wichtige Fabrikstadt, und die an der preußischen Grenze gelegene Festung Venlo gehören nicht zum Bunde. An der Mün- dung der aus der preußischen Rheinprovinz kommenden Roer liegt die Festung Roer monde (Ruhrmond.) Luxemburg und Limburg zusammenge- nommen zählen auf 86 Q.m. ungefähr 400,000 Einwohner. Außerdem finden wir auf der linken Rheinseite noch die bayerische Rheinpfalz, sowie das schon erwähnte oldenburgische Fürstenthum Vir- kenfeld und die hessen-homburgische Herrschaft Meisenheim, beide an der Nahe gelegen. 2. Die hessischen Lande. Auch die zum Großherzogthum Hessen gehörige Provinz Rhein- hessen liegt noch jenseit des Rheines; der aus mehreren getrennten Stücken bestehende Haupttheil dieses Landes, der die Provinzen Ob erh essen und

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 83

1863 - Essen : Bädeker
83 So taucht die Weser kindlich auf, Von Bergen rrauuch eingeschlossen, Und kommt im träumerischen Lauf Durch grüne Au'n herabgeftosscn; ^ So windet sic mit leichtem Fuß Zum fernen Meere sich hernieder, Und spiegelt mit geschwätz'gem Gruß Der Ufer sanfken Frieden wieder. Doch hat sie in der Zeiten Flug Gar manche große Mähr erfahren, Und ihre stille Woge trug Viel Herrliches in fernen Jahren. Sie sah in ihrer Wälder Schooß Des Adlers Siegerflügel wanken, Und von der deutschen Arme Stoß Dermächr'gen Noma Säulen schwanken. Und als mit fester Eisenhand Held Karl den deutschen Zepter führte, Da war es, wo im Weserland Sich manche Stimme mächtig rührte; Da horte man des Kreuzes Ruf Mit hellem Klang an den Gestaden, Und sah der Frankenrosse Huf Sich in den nord'schen Wellen baden. So meldet sie dir manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen; Es glänzen in der lichten Fluth Der Klöster und der Burgen Trümmer, Des Mondes und der Sonne Gluth, Des Thurmes und der Segel Schimmer. Und meerwärts durch ihr F e l s e n t b o r, Durch immer wechselnde Gefilde Strömt sie die Welle leicht hervor Wie jugendliche Traumgebilde. In ihren Tiefen klar und rein Hörst du es seltsam Wehn und rauschen, Und kannst bei stillem Abendschein Der Nixe Wunderlied belauschen. (Fr. Dingelstedt.) Wiederholungsfragen! — Beschreiben' — 55. Das Grostherzogthum Luxemburg nebst hollän- disch Limburg und das Fürstenthum Lichtenstein. (30-31.) Das am weitesten nach Westen gelegene deutsche Land findet ihr an der westlichen Grenze der preußischen Rheinprovinz. Es be- steht ans dem Großherzogthum Luxemburgs hier an der Mosel, vom Ardennen-Wald durchzogen, und dem mehr nördlich gelegenen Herzogthum Limburg an der Maas und Roer (spr. Ruhr). Sie enthalten zusammen einen Flächenraum von 86 Quadratmeilen mit 380,000 faftnur katholischen Bewohnern. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbszweige der Bewohner. Roermond (spr. Ruhr- mond), Weert, Sittard und die holländischen Festungen Mastricht und Venlo sind die bedeutendsten Städte in Limburg; die Haupt- stadt des -Großherzogthums Luxemburg ist die Stadt und starke Bundessestung Luxemburg, welche mit 3/4 Preußen und Hol- ländern besetzt ist: denn obgleich Luxemburg und Limburg eigentlich deutsches Land sind, so stehen sie doch unter keinem deutschen Fürsten, sondern unrer dem Könige von Holland, ähnlich, wie das Herzog-, thum Holstein unter dem Könige von Dänemark. Jetzr wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat auszusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karre von Deutsch- land kaum finden kann; denn er enthält nur 2i/2 Quadratmeilen mit 7000 katholischen Bewohnern. Das ist das Fürstenthum Lichten- stein mit der Hauptstadt Vaduz. Es liegt hier oben am Rhein, 6*

17. Die politische Geographie - S. 59

1857 - Emmerich : Romen
— so — wenn es in Bonn 11 Uhr Vormittags ist? — 8. Wie lange dauert der längste Tag in Carlsruhe? in Regensburg? in Budweis? in Stralsund? in Danzig? — 9. Wie groß ist die Tagszeitendifferenz von Leipzig und Venedig? — 10. Liegt Berlin oder Dresden östli- cher? — 11. Berechnet Berlins Entfernung von Dresden in deut- schen Meilen! (Berlin 52 7,° N., Dresden 51 '/,5° N.) ~ 12. Be- rechnet Berlins Entfernung von Bergen auf Rügen in deutschen Meilen! — 13. Welche Städte Brandenburgs liegen mit Hannover am nächsten unter gleicher nördl. Br.? — 14. Welche Stadt an der Weichsel hat ungefähr mit Bremen gleiche größte Tageslänge? — 15. Welche Stadt an der Oder entspricht am nächsten in der nördl. Breite der Stadt Düsseldorf? — Ig. Welche Festung an der Oder kommt mit Wesel in der nördl. Br. nahe überein? — 17. Sucht die Breitendifferenz der Südpunkte von Rheinpreußen und Schlesien! Ferner die Breitendifferenz ihrer Nordpunkte! — 18. Welcher größere Fluß durchströmt Preußen fastauf der ganzen Strecke seines Laufes? — 19. Welche preuß. Provinzen durchfließt die Oder? die Warthe? die Netze? u. s. w. — 20. Wie ist im Allgemeinen die Richtung des Rheines im Rheinpreußischen? — 2l. Welche Richtungsverän- derung erfährt der Rhein bei Mainz? bei Bingen? — 22. Welche Richtung hat die Elbe von Magdeburg bis Havelberg? von Havel- berg bis zur Mündung? — 23. Welche Richtung hat die Oder in Schlesien? welche in Pommern? — 24. Welche Provinzen Preu- ßens werden von Gebirgen durchzogen oder berührt? Nennt die Ge- birge, welche den einzelnen Provinzen angehören! — 25. Welche preußische Festungen liegen ») an der Weichsel, b) an der Oder, v) an der Elbe, ü) an der Weser, e) am Rheine? Welche Festun- gen hat Preußen noch außerdem? — 26. Welche der genannten Städte liegen an der Oder? der Elbe? der Havel? der Ems? U. s. w. — 27. Welche Städte liegen an den Mündungen der Lippe? der Nahe? der Mosel? der Fulda? der Hunte? der Ems? der Haase? der Persante? an den Mündungen der Oder? der westl. Weichsel? der Bober? der Wartha? der Spree? der Havel? §. 26. Königreich der Niederlande (Holland). Königreich Belgien. Der Raum, den diese beiden Staaten einnehmen, liegt zwischen der Nordsee, Hannover, Westphalen, Rheinpreußen, und dem Groß- herzogthum Luxemburg. Weiter läuft die Gräuzlinie (gegen Frank- reich) vom Luxemburgischen aus nordwestlich zur Nordseeküste unter 510 N. I. Der nördliche Theil, das Königreich der Niederlande oder Holland, das sich südwärts bis über 51'/,» N. erstreckt, und auf der rechten Maasseite bis 50 '/.i0 N. vorspringt, ist die Fortse- tzung der westphälischen und hannöverischen Tiefebenen, die tiefste Gegend des germanischen Tieflandes, voller Weideplätze und Torf-»

18. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 100

1865 - Glogau : Flemming
— 100 Weinbau, der in dem südlichen Lande so viele tausend Hände beschäftlgi und der Gegend so ungemeinen Reiz verleiht, hört im Tiefland, wo dem Flusse die Berge fehlen, auf. Er ist hier von Deichen eingeschlossen. 8 41. Flüsse. 1. Die Rheinprovinz liegt ganz im Gebiet des schönen Flusses, von dem sie den Namen trägt. Der Rhein hat seinen Ursprung auf dem großen Gebirge, das die südliche Grenzmauer von Deutschland bildet, auf den Alpen. Auf dem St. Gotthard in der Schweiz sind seine zahlreichen Quellen, die sich aber bald zu drei, dann zu Einem Flusse vereinigen, der dann in nördlicher Richtung an der Ostgrenze der Schweiz hingeht, den Bodensee durchfließt, von hier an eine west- liche Richtung einschlägt, bei Schaffhausen einen prächtigen, 70 Fuß hohen, mehrfach gespaltenen Wasserfall bildet und bei Basel sich wieder nordwärts wendet. Vom Bodensee bis hierher bildet er die Grenze gegen Deutschland. Dann fließt er durch eine nach Osten und Westen von Gebirgen (Iii, 8) eingeschlossene Tiefebene, die oberrheinische Tiefebene. Bei Mainz — bis hierher rechnet man seinen Oberlauf — verläßt er diese Ebene und hat nun wieder zu beiden Seiten Gebirge, die er durchbricht, bis Bonn. Das ist sein Mittellauf, und die ihn begleitenden Gebirge heißen das niederrheinische Bergland. Von Bonn bis zum Meere ist dann sein Unterlauf. Unterhalb Mainz, bei Bingen, tritt er in unsre Provinz, der er dann in weitem nordwest- lichem Laufe bis Emmerich angehört; und diesen Theil des Flusses haben wir deshalb näher zu betrachten. 2. Er hat bis hierher schon eine Menge größerer Flüsse aufgenom- men und ist dadurch zum breiten, tiefen Strome angewachsen, der große Schiffe trägt. Bei Bingen, wo er von der linken Seite die Nahe auf- nimmt, verengt er sich indessen wieder, denn er muß hier Gebirge durch- brechen, und Felsen mitten im Wasser bildeten hier ehemals einen gefähr- lichen Strudel, das sog. Binger Loch, so gefährlich, daß früher die Schiffe diese Stelle gar nicht befahren konnten. (Merke: Klippen und Felsen in der Tiefe der Flüsse — und Meere — bewirken, daß die Wellen sich daran brechen und in engeren oder weiteren Kreisen trichter- förmig drehen, und mit solcher Gewalt, daß sie, was in ihre Nähe kommt, in die heftige Bewegung mit hineinreißen und zu Grunde richten. Diese Erscheinung nennt man einen Strudel.) Jetzt sind die Felsen gesprengt und dadurch dem Strudel seine Macht genommen, so daß die Schiffe nun ohne Gefahr auf- und abwärts fahren können und man den Strudel kaum noch bemerkt. Nicht gar weit vom Binger Loch liegt, von den Wellen umbraust, eine preußische Fahne auf seinen Zinnen, der Mäuse- thurm, den nach der Sage ein Bischof Hatto erbaut haben soll. Das war ein gottloser, unbarmherziger Mann, und da eine Theurung über das Land kam, ließ er eine Menge arme Leute, die ihn um Brod baten, in eine Scheune sperren und mit der Scheune verbrennen. Und da das arme Volk darin schrie und heulte, spottete er ihrer noch und sprach:

19. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 40

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 40 — liegt der Stadtteil Kastel. Drei Brücken süyren über den Rhein. Als alter Bischofsitz hat Mainz einen ehrwürdigen Dom. Rüdesheim gegen- über hat Bingen seine schöne Lage. Hier mündet ein linker Nebenfluß, die Nahe. Anch anf dem linken Nheinnfer wächst viel Wein, z. B. berühmter Rotwein bei Ingelheim. Dieser Ort mit seinem Palaste war der Lieblings- ausenthalt Karls des Großen. Westlich liegt die preußische Rheinprovinz. In derselben breitet sich dem Tamms gegenüber der Hnnsrück aus. Im schönen Nahetale liegt Bad Kreuznach. Am Rhein, gegenüber St. Goarshausen, finden wir St. Goar mit der großen Ruine Rheinfels. Nahe bei Camp merken wir das reizend gelegene Städtchen Boppard am Rhein. In der Nähe bei dem Flecken Rhens befindet sich der Königsstuhl, der ehemalige Wahl- platz der deutschen Kaiser. Der Lahnmündung gegenüber in herrlicher Lage thront Stolzenfels, die schönste Burg am Rhein. Eine Stunde weiter abwärts vereinigt sich der große linke Nebenfluß Mosel mit dem Rhein. An der Mündung liegt Koblenz, Festung und Hauptstadt der Rheinprovinz mit 57 000 Einwohnern, während auf der rechten Rheinseite gegenüber die Felsenfestling Ehrenbreitstein sich erhebt. Zwei stehende Brücken und eine Schiffbrüche überspannen hier den Strom. Aus der Landspitze am Zusammenflusse von Rhein und Mosel steht ein mächtiges Denkmal, welches die Rheinprovinz Kaiser Wilhelm I. errichtet hat. Eine elektrische Bahn führt von Ehrenbreitstein nach dem nahen Dorfe Arenberg, vom Volke „Roter Hahn" genannt. Dieses ist ein berühmter, vielbesuchter Wallfahrtsort. Kirche und Anlagen des Kreuzweges sind einzig in ihrer Art. An der Mündung der Wied merken wir noch Neuwied. Nördlich vom Regierungsbezirke breitet sich die preußische Provinz Westfalen aus. Sie wird vom Nothaargebirge durchzogen. Eine durch Eisenindustrie bedeutende Bergstadt ist Siegen an der Sieg. Es war früher Hauptstadt des Fürstentums Nassau-Siegeu, des sog. Sieger- landes, das mit Nassan-Saarbrücken zu den altnassanischen Besitzungen gehörte, aber mit diesem 1815 an Preußen kam. S. war etwa 700 Jahre nassanisch. Östlich grenzt Nassau an verschiedene Gebiete. Der preußische Regierungsbezirk Kassel berührt an zwei Stellen unseren Bezirk. Mehr im Norden an der Lahn befindet sich Marburg mit der Universität Hochschule) unserer Provinz. In der schönen Elisabethenkirche ist die hl. Elisabeth begraben. Weiter südlich stößt der Regierungsbezirk Kassel als schmaler Landstreifen nochmals an unfern Regierungsbezirk. Dort liegt Hanau am Main, Stadt mit 38000 Einwohnern und ansehnlichen Fabriken. Der Kreis Wetzlar, welcher zur Rheinprovinz gehört, wird fast

20. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 209

1852 - Werl : Stein
zur Handhabung der Gesetze für das Wohl der Bürger angestellt. Den Amtmännern und Bürgermeistern eines Kreises ist ein Landrath vorgesetzt. Die Landrätbe eines Regierungsbezirks stehen unter der Regierung, die aus einem Präsidenten und mehreren Regierungeräthen besteht. Ueber die Regierungen der Provinz ist der Oberpräsikent gesetzt. Die Provinz Westfalen. 3. Lage und Grenzen. Westfalen, 368 ^Meilen groß mit 1,450,000 Ein- wohnern, grenzt in Norden an das Königreich Hannover, in Osten an Hannover, an die Fürstenthümer Lippe- Schaumburg und Lippe-Detmold, an das Herzogthum Brauuschweig, Churfnrsteuthum Hessen, Fürstenthum Waldeck und Großherzogthnm Hessen, in Süden an das Herzogthum Nassau, in Westen an die Rheinprovinz und das Königreich der Niederlande (Holland). Die Provinz ist in 3 Regierungsbezirke und diese zusammen wieder in 35 Kreise getheilt, welche nach ihrer Lage von Norden nach Süden untereinander, und von Westen nach Osten nebeneinander hier genannt sind: N. Regierungsbezirk Münster. Regierungsbezirk Minden. Tecklenburg. Steinfurt. Aliaug. Sdtks. Münster. Ldks. Münster. Coesfeld. Warendorf. Norken. Lüdinghausen. Reckum. W. Recklinghausen. Regierungsbezirk Lübbecke. Minden. Herford. Halle. Bielefeld. Wiedenbrück. Höxter. Paderborn. Büren. Warburg. 0. Arnsberg. Hamm, Lippstadt. Soest. Dortmund. Bochum. Arnsberg. Brilon. Jserlohn. Hagen. Meschede. Altena. > Olpe. Wittgenstein. Siegen. 8.