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1. Die Weltgeschichte - S. 90

1881 - Gießen : Roth
y() Karl Iv. von Luxemburg. Masse erschlagen wurde; groe Banden von Menschen zogen im qanf deiche herum, die sich bis aus s Blut geielten, um den Zorn ($otfl>' zu vershnen. Sie hieen die Geiler und hatten eigne Meister urt6 bestimmte Regeln, nach denen die Geielung jeden Tag zweim^ frh und spt, vorgenommen wurde. Karl Iv. war ein Frs^i der mehr auf den eigenen Vortheil, als auf des Reiches Macht re bedacht war. Den Lombarden trat er die Rechte, die ^ deutschen Kaiser seit Karl dem Groen auf dieses Land hattet gegen eine Summe Geldes ab und endete dadurch den Kampf t>et Welfen und Ghibellinen; auch lie er sich in Rom, woselbst er D nur Emen Tag aufhalten durfte, zum Kaiser krnen; in Deutschland aber vergrerte er die Macht seines Hauses. Er wollte dem Lu^ wig dem Aelteren die Mark Brandenburg entreien. Dehalb unter* sttzte er einen Mann, der groe hnlichkeit mit dem verstorben^ letzten Askamer Waldemar hatte und behauptete, er sei der tow glaubte Waldemar, der nur zur Abbung einer Snde in Jerusalem gewesen sei. Viel Volk glaubte dem Betrger, nur die Städte Fran^ frt an der Oder, Spandau, Brieden (seitdem Treuenbrieen genannt blieben Ludwig dem Aelteren treu. Als dieser nun dem Kaiser Iv. drohte, er werde einen Gegenlaiser aufstellen, lie der Kaiser ^ Mchen Waldemar fallen, welcher ein Mllerbursche, Namens Johan" .Xehbock aus einem Dorfe bei Zerbst (nicht sehr weit von Dessas gewesen sein soll. Verdrielich der diese Handel berlie Ludwig der Aeere*) die Regierung der Mark Brandenburg seinem Brudet Ludwig nnt dem Beinamen der Rmer." Dieser wurde durch die goldene Bulle der erste Kurfürst von Brandenburg. Das Beste nmlich, was Karl Iv. fr das deutsche Reich thati war, da durch das erste Reichsgrundgesetz, die sogenannte goldne B^tlle voln rei'^6, bt.e Kaiserwahl genau bestimmte. Hiernach waren die r/vuti ?'u!ec den oi'er U whlen hatten, 3 Geistliche, nln' lich die Erzbi,chfe von Mainz, Trier, Kln, und 4 Weltliche, del gerzog von Sachsen-Wittenberg (an der Elbe), der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf am Rhein, der König von Bhmen-Die Lnder der 4 weltlichen Kurfrsten wurden fr untheilbar er-klartr oomit nicht durch Theilung Streit entstnde, wer Kurfürst sei! den Kurfrsten wurden groe Vorrechte bewilligt, so da sie na-tz dem Kaiser die Ersten im Reiche waren. Der'ort der Kaiserwahl Swi vfrx 'ble Kaiserkrnung fand zu Aachen Statt-Durch dieje goldne Bulle wurde verhindert, da jedesmal nach deln . 2s^e-Sau Margarethe Maultasche berlebte ihn und vermachte Tyrol dem ostreichlschen Hause, dem kurz zuvor auch Krnthen zugefallen war. i

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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 110

1905 - Breslau : Hirt
110 berblick der die Brandenburgisch-Preuische Geschichte bis zum Jahre 1640. 61. den Siegelring des Markgrafen Waldemar. Da lie er den Pilger vor und fand, da er dem Markgrafen Waldemar auffallend an Gestalt, Sprache und Gebrden glich. Auch wute der Fremdling der alle per-snlichen Verhltnisse Waldemars so gut Auskunft zu geben, da der Erzbischof und seine Rte den wirklichen Waldemar vor sich zu haben glaubten. Der Pilger erklrte, er sei Markgraf Waldemar; im Jahre 1319 fei er nach Palstina gepilgert. Nachdem er dort gehrt habe, da ein fremdes Frstengeschlecht in der Mark regiere, und da es seinen ehema-ligen Untertanen fchlecht ergehe, sei er zurckgekehrt, um die Verhltnisse in den Marken neu zu ordnen. Die meisten Städte der Mark, die unzufrieden mit der bestehenden Regierung waren, schlssen sich an den Pilger an, und dieser versprach ihnen dafr bedeutende Vorrechte. Auch Kaiser Karl Iv. war nicht abgeneigt, ihn als Waldemar anzuerkennen; aber Markgraf Ludwig ver-teidigte mit den Waffen sein wohlerworbenes Besitztum. Der angebliche Waldemar mute sich nach Dessau zurckziehen, wo er mit srstlichen Ehren behandelt wurde. Auch eine Grabsttte in der frstlichen Familien-grnst ist ihm nicht versagt worden. Die Angelegenheit ist heute noch unaufgeklrt. Wahrscheinlich war diese Persnlichkeit ein ehemaliger Diener des Markgrafen Waldemar, der eine groe hnlichkeit mit ihm hatte und als Diener Gelegenheit gehabt hatte, die Eigenart und die Sprechweise des Markgrafen sich anzueignen. 64. Ludwig Ii., der Rmer, und Otto der Faule. 1. Ludwig Ii. Auf Ludwig I. folgte dessen Bruder Ludwig Ii., der von 13511365 regierte. Da er in Rom geboren war, nannte man ihn den Rmer. Er ist der erste Kurfürst der Mark; denn in seine Regierung fllt der Erla der Goldnen Bulle Karls Iv. 2. Otto der Faule. Auf Ludwig den Rmer folgte dessen Bruder Otto, dem die Zeitgenossen den Namen des Faulen gegeben haben. Dieser berlie gezwungen 1373 die Mark an Kaiser Karl Iv. gegen eine Geldsumme von 500000 Gulden. Hierdurch ging sie in den erblichen Familienbesitz des Hauses Bhmeu-Luxemburg der. Rckblick. Die Markgrafen aus dem Haufe Bayern, die drei Brder Ludwig I., Ludwig Ii. und Otto, haben 50 Jahre, von 1323 bis 1373, das Land verwaltet. Die wichtigsten Ereignisse in dieser Zeit sind das Auftreten des falschen Waldemar und der Erla der Goldnen Bulle. Kraft der-selben trat der Markgraf von Brandenburg in die Reihe der sieben Kur-frsten des Reiches ein.

2. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1905 - Leipzig : Hirt
7. Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg. 73 Italien nur unter einer starken kaiserlichen Herrschaft gedeihen knnte: deshalb forderte er in einem Schreiben den Kaiser zum Schutze Italiens auf. Als der Kaiser in Italien erschien, gewhrte er dem hochbeglckten Dichter eine lange Audienz, ernannte ihn zum Pfalzgrafen und schenkte ihm eine goldne Schale. Karl empfing die lombardische Knigskrone und die rmische Kaiserkrone. Die Goldne Bulle. Die wichtigste Regierungshandlung Karls Iv. ist der Erla der Goldnen Bulle im Jahre 1356. Man versteht darunter ein Reichsgesetz, das die deutsche Kaiserwahl und andre wichtige Fragen der Zeit regelt. Das groe kaiserliche Siegel, das an diesem Reichsgesetze herunterhing, war in einer goldnen Kapsel oder Bulle eingeschlossen; daher nannte man das Gesetz selbst die Goldne Bulle. Die Kurfrsten. Durch die Goldne Bulle werden sieben Fürsten des Reiches bestimmt, die den Kaiser whlen sollten. Diese Fürsten heien Wahlfrsten oder Kurfrsten^). Die sieben Kurfrsten waren die Erzbischse von Mainz, Trier und Cln, dann der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Dem Erzbischos von Mainz lag die Pflicht ob, innerhalb dreier Monate nach dem Tode eines Kaisers die Kurfrsten zu einer Neuwahl nach Frankfurt am Main zu berufen. Der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Sachsen fhrten die Reichsgeschfte nach dem Tode des Kaisers bis zur Wahl des Nachfolgers. Nach der Wahl sollte die Krnung im Mnster Karls des Groen zu Aachen vollzogen werden.2) Die Erzmter. Nach der Krnung fand im groen Saale des Rathauses das Krnungsmahl statt. Whrend der Krnungsfeierlichkeiten bten die vier weltlichen Kurfrsten die sogenannten Erzmter aus. Der Pfalzgraf bei Rhein reichte als Erztruchse dem Kaiser die erste Speise; der König von Bhmen brachte als Erzmundschenk ihm den ersten Trunk; der Herzog von Sachsen schpfte als Erzmarschall ein silbernes Gef voll Hafer fr die kaiserlichen Rosse; der Markgraf von Branden-brg reichte als Erzkmmerer dem Kaiser das Handwasser. Vorrechte der Kurfrsten. Auer dem Vorrechte, den Kaiser zu whlen, verlieh Karl Iv. durch die Goldne Bulle den Kurfrsten noch viele andre Rechte. Sie waren selbstndiger als die brigen Fürsten des Reiches; die Lnder der weltlichen Kurfrsten wurden fr erblich und unteilbar er-klrt; die kaiserliche Oberlehensherrlichkeit trat in den Hintergrund. Ferner erkannte der Kaiser den Wahlfrsten das Recht zu, Zlle zu erheben, Berg-werke anzulegen und Mnzen mit ihrem Bildnisse prgen zu lassen. Die Goldne Bulle zersplitterte die kaiserliche Machtvollkommenheit. In der Kr heit im Mittelhochdeutschen Wahl. - 2) Spter fand auch die Krnung zu Frankfurt a.m. statt. **) Beschrieben von Goethe, Dichtung und Wahrheit, V.buch.

3. Lebensbilder und Sagen aus der Provinz Brandenburg - S. 19

1910 - Leipzig : Hirt
5. Die Bayern und die Luxemburgern 19 traurigen Zeit gedachten die Mrker sehnschtig ihres groen Waldemar und seiner ruhmvollen Regierung. Da es war ein Jahr nach Kaiser Ludwigs Tode ertnte pltzlich die Botschaft, Waldemar sei nicht tot; er habe nur einen Zug ins Heilige Land unternommen, ein anderer sei an seiner Statt in Chorin begraben worden. Wie ein Jubelruf klang's im Lande: Waldemar ist wieder da!" Und er kam freilich ein alter Mann, aber doch ganz Waldemar in Haltung, Erscheinung und Wesen. Alles jubelte ihm zu. Der Erzbischof von Magdeburg und die Fürsten von Anhalt und Sachsen erkannten ihn an, und Kaiser Karl Iv., der Ludwig dem Bayern 1347 gefolgt war, belehnte ihn mit der Mark. Dafr trat Waldemar die Lausitz an Bhmen ab, das Karls Erbland war, und setzte die Nachkommen der Askanier zu seinen Erben in der Mark ein. Die bayrische Partei aber behauptete, der jetzige Markgraf Waldemar sei ein Mller namens Jakob Rehbock aus Hundeluft bei Zerbst, der dem verstorbenen Waldemar sehr hnlich gewesen sei und ihm lange Zeit gedient habe, so da er sein Leben und sein Wesen genau kannte. Sie nannten ihn daher den falschen Waldemar". Er war aber anfangs berall siegreich, auch milde und gromtig und benahm sich wie ein echter Fürst; das Volk liebte ihn deshalb und hing ihm an. Als aber die Bayern einen Gegenkaiser gegen Karl Iv. aufstellten, wollte sich Karl mit den Bayern vertragen und behauptete nun, da er der Waldemar getuscht worden sei, und da deswegen die Bayern Brandenburg zurck-erhalten mten. Da fielen die meisten seiner Freunde von Waldemar ab; er kmpfte zwar noch eine Weile, wurde aber endlich von den Bayern besiegt und mute abdanken. Er tat es wie ein echter Fürst, wrdevoll und stolz, und setzte dabei noch viele Vorteile fr die Familie der Askanier durch. Sie haben ihn auch dafr bis an sein Lebensende geehrt. In Dessau ist er gestorben. Inzwischen hatte Ludwig der ltere 1351 zugunsten seines jngeren Bruders Ludwig die Regierung niedergelegt. Dieser wurde der Rmer" genannt, weil er in Rom geboren war. Zur Zeit Ludwigs des Rmers gab Karl Iv. ein wichtiges Gesetz, die goldene Bulle", in der er genaue Bestimmungen der die Kaiserwahl traf. Bulle" bedeutet Kapsel. Es war das die Kapsel, in der das Siegel des Pergaments, auf dem das Gefetz geschrieben stand, aufbewahrt wurde; davon wurde das ganze Ge-fetz so genannt. In der goldenen Bulle" wird bestimmt, da der Regent von Brandenburg immer Kurfürst ist. Die Kurfrsten bekamen in ihren Lndern die hchste Gerichtsbarkeit und unbeschrnktes Recht der die Bergwerke und die Mnze, d. h. sie durften den Ertrag der Bergwerke verkaufen, ohne von dem Erls dem Kaiser abgeben zu mssen; auch durften sie Geldstcke mit ihrem Bildnis prgen lassen. Auerdem waren

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 155

1898 - Breslau : Hirt
Kaiser aus verschiedenen Husern. Die luxemburgischen Kaiser. 155 glckliche Ehe mit einem Sohne des Knigs Johann von Bhmen trennte er eigenmchtig und erregte dadurch den Zorn der Kirche noch mehr als bisher. Als er dann auch die erffneten Reichsleheu Holland, Seeland, Friesland und Hennegau fr sein Haus einzog, wurde es den Fürsten zu viel, und man whlte den Sohn Johanns von Bhmen, Karl Iv., zum Gegenknig. Ludwig begann den Kampf gegen ihn, aber ein Schlag-flu machte seinem Leben ein Ende. 40. Die luxemburgischen Kaiser. 1. Kart It.; 18461878. a. Karl Iv. Der Enkel Heinrichs Vii. wandte seine Hauptthtigkeit Bhmen zu, dessen Hauptstadt Prag seine besondere Gunst erfuhr. Er entwarf den Bebauungsplan der Stadt, erbaute auer herrlichen Kirchen die groe steinerne Moldaubrcke und grndete hier die erste deutsche 1848 Universitt. Eins der nordbhmischen Bder wurde nach ihm Karlsbad genannt. Mit den Wittelsbachern (Bayern) lebte er in Unfrieden; um ihnen im eigenen Lande zu schaden, erkannte er den falschen Waldemar als den rechtmigen Herrscher von Brandenburg an. Dagegen stellten die Wittelsbacher gegen Karl in Gnther von Schwarzburg einen Gegenkaiser auf. Nun gab Karl nach; er lie den falschen Waldemar fallen, und Gnther verzichtete gegen eine Geldentschdigung auf die Krone. Karl Iv. hatte in einer Zeit, in der die meisten Fürsten unter bestn-digein Geldmangel litten, den Vorzug, stets der volle Kassen zu ver-fgen. Das kam ihm bei der Vergrerung seiner Hausmacht zu statten. Denn zu seiner Zeit regierte in Brandenburg Kaiser Ludwigs Sohn, Markgraf Otto der Faule, ein verschwenderischer Fürst, von dem Karl fr eine groe Geldsumme das Erbrecht erkaufte. So kam die Mark Brandenburg an das luxemburgische Haus und erlebte bis zu Karls Tode eine glckliche Zeit. Durch reiche Geldspenden erreichte er es auch, da die Fürsten seinen Sohn Wenzel zum König whlten. l>. Goldene Bulle. Karls Iv. wichtigstes Werk fr Deutschland war die Goldene Bulle, ein Reichsgesetz, durch welches er die Wahl 1856 des deutschen Knigs ordnete und die Rechte der Kurfrsten bestimmte. Die Kurwrde erhielten die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln. ferner der König von Bhmen als Erzschenk, der Pfalzgraf vom Rhein als Erztruchse, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall und der Markgraf von Brandenburg als Erzkmmerer; sie erhielten in ihrem Kurfrstentum die oberste Gerichtsbarkeit, ohne da sich jemand gegen ihren Spruch auf den Kaiser berufen konnte; von den bisher kniglichen Rechten wurden den Kurfrsten auerdem das Mnzrecht, die Berg-werke und der Judenzoll bertragen. Alljhrlich sollte sie der König zu

5. Deutsche Geschichte - S. 232

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
232 71. Die bayrischen und luxemburgischen Markgrafen. dem Fürsten von Rgen bedrngt wurde. Da schlssen fast smtliche Nachbarfrsten, die Könige von Dnemark, Schweden und Polen und manche deutsche Fürsten, die smtlich die wachsende Macht der Askanier mit scheelen Augen ansahen, einen Bund gegen Waldemar. Bei Gransee erlitt er durch die dreifache Uebermacht eine Niederlage, be-hanptete aber nachher im Frieden seinen Besitz. Waldemar starb 1319, in der Blte seiner Jahre; sein frher Tod strzte das Land in jahrelange Verwirrung. Schon im Jahre darauf, 1320, erlosch mit seinem Vetter Heinrich das Geschlecht der brandenburgischen Askanier. 1. Vergl. die Ttigkeit Albrechts des Bren mit der Heinrichs des Lwen! 2. Mit welchem Rechte kann man Altsachsenland die Wiege des preuischen Staates nennen? 3. Vergleiche die Kolonisation der Mark mit der Preuens und mit der unserer Heimatlande! 4. Weise nach, wie Schwert, Pflug und Kreuz das Slaven-land erobert haben! 5. Gib die gleichzeitigen Ereignisse aus der deutschen Geschichte an! 6. Diejenigen aus der Geschichte der niederschsischen Lande! 71. Die bayrischen und luxemburgischen Markgrafen. 1. Brandenburg unter den Wittelsbachern. 13231373. Nach dem Aussterben der Askanier nahm Kaiser Ludwig der Bayer (S. 129.) Brandenburg als erledigtes Reichslehen fr seinen Sohn Ludwig in Anspruch. So kam das Land an die Wittelsbacher. Whrend des halben Jahrhunderts, in dem diese der die Mark re-gierten, wurde das Land durch die benachbarten Fürsten beraubt und durch die Polen und andere feindliche Nachbarn verwstet. Mark-graf Ludwig war selten im Lande anwesend, hielt sich lieber in seiner Grafschaft Tirol auf und war wenig beliebt. Der falsche Waldemar. Als Karl Iv. im Jahre 1347 Kaiser geworden war, suchte er, dem Markgrafen Ludwig die Mark zu entreien. Damals trat der falsche Waldemar" auf, ein greiser Pilger, der sich fr den 1319 verstorbenen Markgrafen Waldemar ausgab. Er behauptete, an seiner Statt sei damals ein anderer be-graben worden; jetzt komme der rechtmige Markgraf von einer Pilgerfahrt zurck, um die Mark zu retten. Die askanischen Vettern in Anhalt erkannten ihn als den rechten Waldemar an. Auch Kaiser Karl Iv. lie ihn aus Feindschaft gegen die Wittelsbacher fr den rechten Markgrafen erklären. Nun fiel ihm fast das ganze Land zu. Nur die Neumark und wenige Städte in der Mittelmark, darunter Brietzen, das seitdem Trenenbrietzen heit, blieben Ludwig treu. Die Wittelsbacher stellten aber einen Gegenknig gegen Karl Iv. auf. Da lie der Kaiser den an-geblichen Waldemar fallen, vershnte sich mit Ludwig und erkannte ihn als den rechtmigen Herrn der Mark an. Waldemar, der nun als Betrger angesehen wurde, mute das Land verlassen und fand eine Zuflucht bei den Anhaltinern in Dessau, die ihn nach seinem Tode in ihrer frstlichen Gruft beisetzen lieen. Als Kaiser Karl Iv. im Jahre 1356 die Kaiserwahl und das Recht der Kurfrsten in dem Reichsgesetz der Goldenen Bulle" fest-legte, wurden die Markgrafen von Brandenburg endgltig als Kur-frsten und Erzkmmerer des Reiches anerkannt, und ihr Gebiet fhrte fortan die Bezeichnung Kurfrstentum Brandenburg (S. 140.) Im Jahre 1373 ntigte Karl Iv. Otto den Faulen, den letzten Wittelsbacher in Brandenburg, ihm die Mark gegen eine Geldzahlung von 500 000 Goldgulden abzutreten. (Vertrag zu Frstenwalde.) Damit begann die Herrschaft der Luxemburger in Brandenburg.

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 13

1907 - Leipzig : Hirt
3. Markgrafen aus dem Hause Bayern. 13 sprnglichen Besitzungen durch Krieg und Kauf nicht unbedeutend er-weitert. Sie erwarben die Priegnitz, das Havelland, die Uckermark, die Neumark und einen Teil der Niederlausitz; ihr Gebiet umfate ungefhr die ganze heutige Provinz Brandenburg. 3. Markgrafen aus dem Haufe Bayern. Ludwig I. und Ludwig Ii. Als das anhaltinische Haus erlosch, stritten in Deutschland zwei Fürsten um die Herrschaft, Ludwig von Bayern und Friedrich von fter-reich. Solange der Kampf unentschieden war, konnte keiner von beiden sich der verwaisten Markgrasschast annehmen. Daher entstand Unordnung und Unsicherheit im ganzen Lande. Anstatt die Brger zu schtzen, fielen die Ritter der sie her und beraubten sie ihrer Habe. Im Jahre 1322 fand die Entscheidungsschlacht zwischen Mhldorf und Ampfing in Bayern statt. Ludwig von Bayern siegte, und nun kam wieder Ordnung ins Land. Der Kaiser verlieh die Mark Brandenburg seinem Sohne Ludwig. Dieser regierte bis 1352. Ihm folgte sein Bruder Ludwig Ii. Da er in Rom geboren war, nannte man ihn den Rmer. Er ist der erste Kurfürst der Mark; denn in seine Regierung fllt der Er-la der Goldnen Bulle Karls Iv. (1356). (Vgl. Ii. Teil, Seite 73.) Der falsche Waldemar. Im Frhjahr 1348 erschien im Palaste des Erzbischoss von Magdeburg ein Pilger und bat um eine Unterredung. Da die Diener ihn abwiesen, bat er um einen Becher Wein. Diesen erhielt er; als er ihn ausgetrunken hatte, lie er einen Siegelring hinein-fallen und bat den Diener, den Becher mit dem Ringe dem Erzbischof selbst zu bringen. Dies geschah, und der Erzbischos erkannte den Siegel-ring des Markgrafen Waldemar. Da lie er den Pilger vor und fand, da dieser dem Markgrafen Waldemar auffallend an Gestalt, Sprache und Gebrden glich. Auch wute der Fremdling der alle persnlichen Verhltnisse Waldemars so gut Auskunft zu geben, da der Erzbischof und seine Rte den wirklichen Waldemar vor sich zu haben glaubten. Der Pilger erklrte, er sei Markgraf Waldemar; im Jahre 1319 sei er nach Palstina gepilgert; nachdem er dort gehrt habe, da ein fremdes Frstengeschlecht in der Mark regiere, und da es seinen ehemaligen Untertanen schlecht ergehe, sei er zurckgekehrt, um die Verhltnisse in den Marken neu zu ordnen. Die meisten Städte der Mark, die unzufrieden mit der bestehenden Regierung waren, schlssen sich an den Pilger an, und dieser versprach ihnen dafr bedeutende Vorrechte. Auch Kaiser Karl Iv. war nicht abgeneigt, ihn als Waldemar anzuerkennen; aber Markgraf Ludwig ver-teidigte mit den Waffen sein wohlerworbenes Besitztum. Der angebliche Waldemar mute sich nach Dessau zurckziehen, wo er mit frstlichen

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 67

1905 - Breslau : Hirt
% 39. Vii. Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg. 67 5. Die Erzmter. Nach der Krnung fand im groen Saale des Rathauses das Krnungsmahl statt. Whrend der Krnungsfeierlichkeiten bten die vier weltlichen Kurfrsten die sogenannten Erzmter aus. Der Pfalzgraf bei Rhein reichte als Erztruchse dem Kaiser die erste Speise; der König von Bhmen brachte als Erzmnndschenk ihm den ersten Trunk; der Herzog von Sachsen schpfte als Erzmarschall ein silbernes Gef voll Hafer fr die kaiserlichen Rosse; der Markgraf von Brandenburg reichte als Erzkmmerer dem Kaiser das Handwasser. 6. Vorrechte der Kurfrsten. Auer dem Vorrechte, den Kaiser zu whlen, verlieh Karl Iv. durch die Goldue Bulle den Kurfrsten noch viele andre Rechte. Sie waren selbstndiger als die brigen Fürsten des Reiches; die Lnder der weltlichen Kurfrsten wurden fr erblich und unteilbar erklrt; die kaiserliche Oberlehnsherrlichkeit trat in den Hinter-grnnd. Ferner erkannte der Kaiser den Wahlfrsten das Recht zu, Zlle zu erheben, Bergwerke anzulegen und Mnzen mit ihrem Bildnis prgen zu lassen. Die Goldne Bulle zersplitterte die kaiserliche Machtvollkommen-heit. In der Folge verwandelten sich die Reichslehen in selbstndige Staaten. Man zhlte spter deren mit Einschlu der freien Reichs-stdte etwa 300. 7. Karl Iv. als Kaiser und Landesfrst. Manche wichtige ^Erwerbung machte Karl Iv. zur Vergrerung seiner Hausmacht. Die wichtigste ist wohl der Ankauf der Markgrafschaft Brandenburg, die er von dem regie-rnngsnnfhigen Kurfrsten Otto fr 500000 Gulden erwarb. Fr das sehr vernachlssigte Land brach jetzt eine bessere Zeit an. Er befrderte Handel und Schiffahrt und damit den Wohlstand des Landes. Uber Karl Iv. hat der sptere Kaiser Maximilian das Urteil gefllt, da er der Vater seiner Erblnder, aber der Erzstiesvater des Deutschen Reiches gewesen sei. Der erste Teil dieses Urteils ist richtig, der zweite zu hart. Auch fr das Deutsche Reich hat Karl Iv. getan, was in seinen Krften stand, und was er den Zeitverhltnissen gem tun konnte. Er hat grere Fehden verhindert und Landfriedensbndnisse errichtet. Handwerk, Kunst und Wissenschaft verdanken ihm groe Frderung. Zwar hat seine Goldne Bulle die kaiserliche Macht untergraben und die Macht der Kurfrsten gehoben; aber es fragt sich, ob er ein Gesetz, das die kaiserliche Macht htte erhhen sollen, durchgesetzt htte gegenber den Kurfrsten, die seit den Tagen Adolfs von Nassau sich daran gewhnt hatten, miliebige Könige abzusetzen. Vor seinem Tode hatte der Kaiser noch die Freude, seinen Sohn Wenzel zu seinem Nachfolger gewhlt zu sehen. 39. Wenzel, Ruprecht und Sigismund. Wenzel war im Anfange seiner Regierung ein tatkrftiger und tch-tiger Kaiser; spter ergab er sich dem Trnke und wurde abgesetzt. An 5*

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 15

1895 - Paderborn : Schöningh
6. Markgrafen aus dem Hause Bayern 132473. 1> glaubten Markgrafen Waldemar ausgab. Dieser behauptete nmlich, aus Gewissensunruhe (der seine zweite Ehe mit einer Nichte) sei er, nachdem er zum Schein sein Leichenbegngnis (in Chorin) habe veran-stalten lassen, nach Jerusalem gepilgert, und kehre nunmehr zurck, um seine teure Heimat von der rechtlosen und drckenden Fremdherrschaft zu befreien. Seine Aussagen fanden nicht nur bei dem Erzbischofe, sondern auch bei den stammverwandten Anhaltinern und mehreren andern Fürsten Glauben, und mit ihrer Untersttzung rckte er an der Spitze eines Heeres in die Mark ein, wo smtliche Städte mit Ausnahme von Frankfurt. Spandau und Brietzen (seitdem Treuenbrietzen). teils in dank-barer Erinnerung an die schne Zeit Waldemars und voll Unwillen der den um ihr Wohl wenig besorgten Bayern, teils weil der Pr-tendent ihnen viele Rechte und Freiheiten gewhrte, auf seine Seite traten. Auf die Nachricht hiervon eilte Ludwig aus Tirol rafch herbei. Aber auch König Karl Iv. rckte heran und belehnte Waldemar 1348 mit der Mark und der Erzkmmererwrde. Dagegen erhob die bayrische Partei den Grafen Gnther von Schwarzburg zum Gegenknige, der jedoch, ohne zu Ansehen gelangt zu sein, schon bald darauf starb. Da Markgraf Ludwig und feine'brder sich nun 1349 mit Karl Iv. vershnten, lie dieser 1350 den fr unecht erklrten Waldemar fallen und belehnte Ludwig gegen Verzichtleistung auf die Oberlausitz von neuem mit der Mark Brandenburg. 2. Ludwig, dem die Abneigung der Mrker nicht unbekannt war, berlie 1351 die Markgrafschaft feinen Brdern Ludwig Ii. (135165) und Otto V. (135173). Da letzterer noch unmndig war, so bernahm Ludwig Ii. der Rmer (in Rom geboren) bis 1360 allein die Regierung. Zunchst hatte er den Kampf gegen Wal-demar fortzusetzen, den er erst 1353 dadurch beilegte, da er dessen Verbndete durch Land oder Geld befriedigte. Waldemar begab sich zu den Anhaltinern nach Dessau, wo er 1357 starb. Durch das vom Kaiser Karl Iv. 1356 erlassene Reichsgrundgesetz der goldenen Bulle erhielt der Markgraf von Brandenburg die vierte weltliche Kurwrde. Dadurch wurde der frhere Markgraf Ludwig I., der sich bei seiner Resignation das Recht der Kaiserwahl ausdrcklich vorbehalten hatte, tief beleidigt. Die Spannung im bayrischen Hause fhrte dahin, da nach dem Tode Ludwigs I. und seines Sohnes 1363 Ober-Bayern, das dem Resignationsvertrage gem an Brandenburg fallen sollte, von Ludwigs lterem Bruder Stephan (von Nieder-Bayern) in Besitz genommen wurde. Der darber erbitterte Markgras Ludwig Ii. schlo nun unter Zustimmung seines Mitregenten Otto 1363 einen Erbvertrag mit Kaiser Karl Iv., demgem Brandenburg nach Er-lschen der bayrischen Markgrafen an das Haus- Luxemburg fallen sollte. Der Kaiser lie sich mit seinem Sohne Wenzel in den Marken schon vorlufig huldigen. Als Ludwig Ii. kinderlos starb, bernahm 3. Otto V. 1365 allein die Regierung. Dieser erhielt wegen seines sorgenlosen und geradezu unehrenhaften Verhaltens den Beinamen der Finner oder der Faule. Im Jahre 1368 berlie er seinem Schwie-

9. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 5

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Die Luxemburger (13731415). 5 mahlte, da whlten seine Feinde einen Gegenknig, jenen Karl Iv. von Bhmen, dem nach Ludwigs Tode 1347 die meisten Reichsfrsten zufielen. Da ihm die Wittelsbacher die Huldigung versagten, begnstigte Karl den falschen Waldemar, einen angeblich aus Palstina zurckgekehrten Pilger, der sich fr den verstorbenen Markgrafen Waldemar ausgab und nicht nur vom Erzbischof von Magdeburg, sondern auch von den askanischen Grafen von Anhalt anerkannt wurde. Nur ein kleiner Teil des Landes blieb dem Markgrafen Ludwig treu. Aber an den Mauern Frankfurts und Brietzens (Trenenbrietzen) brach sich die Macht der Feinde. Als nun auch noch die Wittelsbacher in Gemeinschaft mit anderen Fürsten gegen Karl Iv. einen Gegenknig (Gnther von Schwarzburg) aufstellten und der angebliche Waldemar von einem in Nrnberg zusammengetretenen Gericht fr unecht erklrt war, vertrug sich Karl Iv. mit dem Markgrafen Ludwig und lie den falschen Waldemar fallen. Ludwig der ltere war nun aber der Herrschaft in der Mark so berdrssig, da er sie an seinen Stiefbruder Ludwig den Rmer1) gegen dessen Verzichtleistung auf Bayern und Tirol abtrat 1351. Ludwig dem Rmer gelang es nun schlielich, den falschen Waldemar aus der Mark zu verdrngen. Aber er hatte noch mit fehdelustigen Rittern zu kmpfen und lebte in Zwist mit den bayrischen Verwandten. So kam auch unter ihm die Mark nicht zur Ruhe. Diese Bedrngnis des Mark-grasen benutzte der Kaiser Karl, um die Erwerbung der Mark fr sein Haus vorzubereiten. 3. Eingreifen des Kaisers. Im Jahre 1356 verlieh Karl Iv. in der 1356 goldenen Bulle dem Markgrafen von Brandenburg reichsrechtlich die Wrde eines Kurfrsten und Erzkmmerers und bestimmte, da von jetzt an alle knftigen Zeiten hindurch" die Mark ungeteilt bleiben solle. Darauf schlo er mit Ludwig und dessen erbberechtigtem Bruder Otto einen Erbvertrag ab, da nach ihrem Tode die Mark an sein Haus fallen solle, und ver-mahlte Otto mit feiner Tochter. Als nun Ludwig der Rmer im Jahre 1365 starb und Otto, der Faule genannt, weil es ihm an der ntigen Tatkraft fehlte, ihm folgte, gewann der Kaiser immer mehr Einflu auf Brandenburg. Otto berlie dem Kaiser gegen eine Geldentschdigung zuerst die Lausitz, dann die Regierung in der Mark und endlich, nachdem er sich noch einmal zum Widerstand gegen die Plne des Kaisers auf-gerafft hatte, trat er im Vertrage von Frstenwalde 1373, vom Kaiser 1373 gezwungen, gegen etwa 5 Millionen Mark Brandenburg an Karls Sohn Wenzel von Bhmen, aus dem luxemburgischen Hause, ab. 3. Die Luxemburger (13731415). I.karl Iv. Aufschwung des Landes (18731378). Kaiser Karl Iv. belehnte zwar seinen 12 jhrigen Sohn Wenzel mit Brandenburg, nahm 1) Er war in Rom geboren, als sein Bater dort zum Kaiser gekrnt wurde.

10. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 39

1896 - Halle : Anton
39 Mu erbitterte Papst aber brachte bald darauf die drei geistlichen Kur-frsten auf seine Seite, und diese whlten als Gegenlaiser König Karl von Bhmen. 3. Karl Iv. von Bhmen. 13471378. 1) Karl von Bhmen war aus luxemburgischem Geschlecht, der Enkel Kaiser Heinrichs Vii. Aber er hatte nicht die Art seines edelsinnigen Gro-Vaters, sondern war ein schlauer, feinberechnender Mann, der sich mehr auf die Macht des Geldes sttzte, als auf sein kaiserliches Recht. Das zeigte sich, als er einen Rmerzug machte. Da verkaufte er an die reichen italienischen Städte leichten Herzens die kaiserlichen Rechte; in Rom aber weilte er nur einen Tag, gerade lange genug, um sich vom Papste krnen zu lassen. 2) Im Deutschen Reiche galt Karl als der Pfaffenknig" und wurde deshalb nicht von allen Fürsten anerkannt. Besonders feindlich stand ihm der Markgraf Ludwig von Brandenburg entgegen, der Sohn Kaiser Ludwigs, den Karl als Gegenkaiser bekmpft hatte. Der brachte, um Karl zu strzen, eine Anzahl Wahlfrsten auf seine Seite, und sie stellten in dem wenig begterten, aber hochangesehenen Grasen Gnther von Schwarzburg einen Gegenkaiser gegen Karl auf. Statt aber durch einen offenen Kampf seine Sache zur Entscheidung zu bringen, untersttzte Karl ein von den Feinden Ludwigs ausgehendes Gaukelspiel, indem er den pltzlich aufgetauchten falschen Waldemar" (S. 44) als den echten Mark-grasen von Brandenburg anerkannte. Als dann Markgraf Ludwig, fast von allen Brandenburgern verlassen, sich nach Hilfe umsah, vershnte er sich mit Kaiser Karl, und das hatte zur Folge, da Gnther, der zum Tode erkrankt war, seine Ansprche an die Kaiserkrone wieder aufgab (1349). 3) Karls Iv. einziges Verdienst um das Reich bestand darin, da er 1356 ein Reichsgesetz gab (die goldene Bulle"l), worin bestimmt war, wie es in der Folge bei der Wahl und Krnung eines deutschen Kaisers gehalten werden solle. Nach diesem Gesetz wurde der neue Kaiser von 7 Fürsten gewhlt. Unter diesen waren 4 weltliche: die Kurfrsten (kren = whlen) von Brandenburg, Sachsen-Wittenberg und von der Pfalz, sowie der König von Bhmen, und 3 geistliche: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln. Bei der feierlichen Tafel, welche der Krnung folgte, verwalteten die weltlichen Kurfrsten die Erzmter. Der Erztruchses trug die Speisen auf, der Erzmundschenk fllte dem Kaiser den Becher mit Wein, der Erzmarschall sorgte fr das Lager und das Heer, der Erzkmm er er bereitete die kaiserlichen Zimmer. 4) War Karl durch seine Regierung des heiligen rmischen Reichs Erzstiesvater", so ist er doch ein Vater seines eigenen Landes Bhmen und der damit verbundenen Lnder Schlesien, der Lausitz und Branden-brg gewesen. Um seine groen Geldbedrfnisse zu befriedigen, sorgte er fr das Aufblhen dieser Lnder aufs eifrigste: so frderte er Gewerbe ') Wegen der gldenen Siegelkapsel (Bulle"), welche diesem Gesetz an-gehngt war.

11. Teil 2,2 - S. 98

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
98 Brandenburgisch-preuische Geschichte bis 1640. mit den Wittelsbachern wieder ausshnte, gab er den falschen Waldemar preis und lie durch ein Frstengericht erklären, da die Fürsten, wenn sie schwren sollten, ob Waldemar echt oder falsch sei, eher sprechen und schwren wollten, da er der Markgras Waldemar, des seligen Markgrasen Uonrad zu Brandenburg Sohn, nicht wre, als da er es wre. Der Markgraf Ludwig wurde nun vom Kaiser wieder mit der Mark Branden-brg belehnt. Doch bald wandte er, verstimmt und der ewigen Kmpfe mde, der Mark, in der er sich nie heimisch gefhlt hatte, den Rcken und berlie seinem Stiefbruder Ludwig die Regierung. Curmerer Ludwig Ii., der nach der Krnung seines Vaters zum rmischen izsi-Ms Kaiser geboren war und deshalb der Rmer" genannt wurde, hatte zunchst noch mit dem falschen Waldemar zu kmpfen, bis sich dieser nach Dessau zurckzog, wo er bis zu seinem Tode wie ein Markgraf geehrt wurde. Durch das Gesetz der goldenen Bulle vom Jahre 1356 wurde Ludwig dem Rmer die vierte Stelle unter den weltlichen Kurfrsten eingerumt. Das erregte bei den bayrischen Wittelsbachern im hohen Grade die (Eifersucht gegen die brandenburgischen. Diesen Familienzwist benutzte Karl Iv., um die Mark an sich zu bringen. (Es wurde ein (Erbvertrag geschlossen, nach dem die Mark nicht an Bayern, sondern an Luxemburg fallen sollte. er'sauie Ludwig der Rmer 1365 kinderlos gestorben war, ging die 1365-1373 Mark zunchst an seinen Bruder (Dtto den Faulen der. Diesen suchte der Kaiser dadurch fest an sich zu ketten, da er ihm seine Tochter Katharina zur Frau gab, und willig fgte sich Otto auch darin, da der Kaiser an seiner Stelle sechs Jahre die Regierung in der Mark fhrte. Doch als Karl die Abtretung der Mark verlangte, raffte sich der schwache Fürst auf und mies die Forderung von sich. Im Frhjahr 1373 drang aber der Kaiser mit einem Heere in die Mark ein und zwang seinen Schwiegersohn im vertrage von Frstenwalde gegen eine Geldsumme zur Verzichtleistung auf die Regierung. 13731378 76. Die Luxemburger, 13731415. Karl Iv. schaffte Ordnung und Wohlstand im Lande, so da seine Regierung der Mark zum Segen gereichte. Mit Vorliebe hielt er sich in Tangermnde auf, das er mit schnen Bauwerken schmckte und zum Handelsplatz an der (Elbe ausersehen hatte. His kluger und verstndiger haushalter sorgte er vor allem fr eine geregelte Verwaltung und lie ein Landbuch anlegen, das ein Verzeichnis aller Ortschaften mit ihren' Besitzern, (Ertrgen u. a. enthielt. Kurz vor seinem Tode bestimmte er durch Testament, da der hauptteil der Mark nebst der Kur seinem Sohn Sigmund zufallen sollte. 13781415 zehnjhrig, trat Sigmund die Regierung der Mark an, die nun wieder traurige Seiten durchlebte. Bereits 1388 verpfndete dieser ritterliche und hochbegabte Fürst, der als einer der schnsten Männer seiner Seit galt, die Mark an seinen Detter Jobst von Mhren, die Reumark verkaufte er sogar an den Deutschritterorden in

12. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1911 - Leipzig : Hirt
Karl Iv. 85 Macht zu schwchen, belehnte Karl ihn mit der Mark. Bald vershnte er sich aber mit dem Wittelsbacher, lie nun Waldemar" fallen und erkannte Ludwig als Herrn der Mark an. Als dieser spter starb, folgten ihm seine jngeren Brder Ludwig der Rmer und Otto der Fanle. Beide be-saen nicht die Tatkraft, das Land gegen die berflle der Nachbarn und die Raublust des Adels zu schtzen. Otto der Faule trat gegen eine Ab-finduugssumme die Mark an den Kaiser ab. So kamen die Luxemburger nach Brandenburg, 1378. 1373. Schon vorher hatte Karl den grten Teil Schlesiens mit Bhmen vereinigt. Fr die Lnder seiner Hausmacht sorgte er wie ein kluger, spar-samer Hausvater. In Brandenburg wurde der bermtige Adel gedemtigt, Ruhe und Sicherheit kehrten zurck. In Bhmen begnstigte er deutsche Kultur und deutsche Bildung; seine grte Tat war, da er in Prag 1348 eine Universitt grndete, die erste in Deutschland. 134n. Die zweite wurde in Wien durch die Habsburger errichtet. Die ersten Universitten berhaupt gab es in Bologna und Paris. Die wichtigste Tat Karls fr das Reich war der Erla eines Staats-grundgefetzes, der Goldenen Bulle, 1356. Der Name stammt von der goldenen Kapsel, in der das von dem Schriftstck herunterhngende groe kaiserliche Siegel eingeschlossen war. Dieses Gesetz regelte vor allen Dingen die Kaiserwahl. Die Zahl der Kurfrsten wurde auf sieben festgesetzt: drei geistliche, die Erzbischfe von Mainz, Trier und Cln, und vier weltliche, der König von Bhmen (Erzschenk), der Pfalzgraf am Rhein (Erztrnchse), der Herzog von Sachsen (Erzmarschall) und der Mark-gras von Brandenburg (Erzkmmerer). Die (weltlichen) Kurfrsten sollten ihre Lnder ungeteilt vererben; sie erhielten in ihnen die hchste Gerichts-barkeit; einmal jhrlich sollten sie unter dem Vorsitz des Kaisers der des Reiches Wohl beraten. Die Wahl des Kaisers sollte in Frankfurt a. M., die Krnung in Aachen stattfinden. Zur Zeit Karls Iv., etwa um 1350, durchzog eine furchtbare Krankheit, die Be ulen-pest, die Lnder Europas. Von Asien wurde sie nach Italien eingeschleppt und sprang dann auf die andern Lnder des Abendlandes, auch auf Deutschland, der. In den Stdten, wo die Menschen in schmalen, unsauberen Gassen eng zusammen wohnten, forderte sie die meisten Opfer; zuweilen wurde der dritte Teil der Bevlkerung hinge-rafft. Aber auch auf dem platten Lande wtete sie: ganze Drfer sind damals aus-gestorben. Die Krankheit verlief sehr schnell: der Krper bedeckte sich in wenigen Stunden mit schwrzlichen Geschwren, dann trat der Tod ein (Schwarzer Tod"). An vielen Orten betrachtete man die Juden als Urheber der Plage; man behauptete, sie htten die Brunuen vergiftet. Da manche Juden durch unbarmherzigen Wucher den Ha des Volkes auf sich geladen hatten, wurde diese Beschuldigung gern geglaubt. Die Wut machte sich in einer grauenhaften Verfolgung Lust: scharenweise wurden die Juden er-schlagen oder in ihren Husern und auf Scheiterhaufen verbrannt. Die Schuldscheine und Pfandbriefe erklrte man fr null und nichtig. Wieder andere sahen in der Seuche eine Strafe des Himmels und suchten diesen durch ffentliche Bubungen zu vershnen. Bleich und abgezehrt zogen sie in Scharen von Ort zu Ort, schlugen ihren Rcken mit Geieln blutig (Geielbrder), warfen ihre mageren Arme zum Himmel auf und fangen: Christensen u. Suhr, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. B. a

13. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 14

1907 - Leipzig : Hirt
14 berblick der die Brandenburgisch - Preuische Geschichte. Ehren behandelt wurde. Auch eine Grabsttte in der frstlichen Familien-gruft ist ihm nicht versagt worden. Die Angelegenheit ist heute noch unaufgeklrt. Wahrscheinlich war diese Persnlichkeit ein ehemaliger Diener des Markgrafen Waldemar, der eine groe hnlichkeit mit ihm hatte und als Diener Gelegenheit gehabt hatte, die Eigenart und die Sprechweise des Markgrafen sich anzueignen. Otto der Haule. Auf Ludwig den Rmer folgte dessen Bruder Otto, dem die Zeit-genossen den Namen des Faulen gegeben haben. Dieser berlie 1373 gezwungen die Mark an Kaiser Karl Iv. gegen eine Geldsumme von 500000 Gulden. Hierdurch ging sie in den erblichen Familienbesitz des Hauses Bhmen-Luxemburg der. Rckblick. Die Markgrafen aus dem Haufe Bayern, die drei Brder Ludwig I., Ludwig Ii. und Otto, haben 50 Jahre, von 1323 bis 1373, das Land verwaltet. Die wichtigsten Ereignisse in dieser Zeit sind das Auftreten des falschen Waldemar und der Erla der Goldnen Bulle. Hierdurch trat der Markgraf von Brandenburg in die Reihe der sieben Kurfrsten des Reiches ein. _ 4. Kurfrsten ans dem Haufe Lohmen-Luxemburg. Kaiser Karl Iv. und Wenzel. Kaiser Karl Iv. verlieh zwar die Markgrafschaft seinem Sohne Wenzel, aber er fhrte selbst fr ihn die Regierung. Seitdem Brandenburg zu den Erblanden des Kaisers gehrte, erfreute es sich seiner besondren Frsorge; namentlich genossen diese die Städte Frankfurt an der Oder und Tangermnde am Einflu der Tanger in die Elbe. Diese Städte wollte er zu Haupthandelsstdten erheben und von ihnen aus die Erzeugnisse des Bodens und des Kunstfleies der Mrker der Nord- und Ostsee zufhren. Zahlreiche Bauten lie er errichten, um der verarmten Bevlkerung Arbeit und Brot zu verschaffen. Hufig schlug er sein Hof-lager in Tangermnde auf. Leider erfreute sich die Markgrafschaft nur fnf Jahre der segensreichen Regierung dieses rhrigen Fürsten; Karl starb im Jahre 1378. In Tangermnde erhebt sich sein Standbild. Sigismund. Nach dem Tode Karls Iv. folgte ihm sein ltester Sohn Wenzel in der Kaiserwrde; die Markgrafschaft Brandenburg siel nach des Vaters Willen seinem zweiten Sohne Sigismund zu. Sigismund besa eine Menge vortrefflicher Eigenschaften; er war eine groe, schne Erscheinung, war ebenso beredt wie tapfer. Doch die Markgraffchaft zog von diesen Vorzgen ihres Herrschers keinen Vorteil; denn Sigismunds

14. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 131

1903 - Wiesbaden : Behrend
131 E. Karl Iv. 1346-78. 1. Person. Karl Iv. war ein hochgebildeter und kluger Mann, dazu ein vortrefflicher Haushalter. Whrend sonst die Kaiser nicht selten in Geldverlegenheit waren, hatte er immer reichliche Mittel zur Verfgung. Er brachte es sogar fertig, von seinem Romzuge mit ge-fllten Taschen heimzukehren. 2. Erweiterung seiner Hausmacht. Mit groer List und Ver-schlagenheit wute Karl die Bayern aus der Mark Brandenburg zu verdrngen und dies schwergeprfte Land an sein Hans zu bringen. Tangermnde machte er zu seiner Hauptstadt. Sein Stammland Bhmen suchte er durch Elbe und Oder mit der Nord- und Ostsee in Handelsverbindung zu setzen, um seinen und der Mark Wohlstand zu heben. Auch brachte er die Rechte des Erzstiftes Magdeburg der die Lausitz an sich. 3. Die Goldene Bulle. Karl sorgte aber auch fr die Ordnung des Reiches. Im Jahre 13.56 erlie er das Reichsgrundgesetz der Goldenen Bulle, in welchem der wichtige Angelegenheiten des Reiches Bestimmungen geschaffen wurden, die Jahrhunderte hindurch Giltigkeit hatten. Vor allem enthielt dieses Gesetz Bestimmungen der die Kaiserwahl. Wie hatten sich doch schon lngst die Ge-wohnheiten fr dieselbe gendert! Ursprnglich versammelten sich alle freien Männer zur Wahl, spter nnr alle geistlichen und weltlichen Fürsten mit ihren Lehnsmannen. Seit dem Jahre 1255 aber nahmen sieben Kurfrsten die Wahl ganz allein vor. Doch fehlte diesem Tun die gesetzliche Besttigung, und auerdem waren einzelne Kurstimmen hei umstritten. Die Goldene Bulle regelte das Wahlrecht. Drei geist-liche Fürsten, die Erzbischfe von Mainz, Kln, Trier, und vier weltliche, der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgraf von Brandenburg, sollten hinfort den Kaiser whlen. War ein Kaiser gestorben, so mute der Erzbischof von Mainz die anderen Kurfrsten aus einen bestimmten Tag nach der Wahlstadt Frankfurt a. M. einladen, wo dann in der Wahlkapelle der Bartholomuskirche die feierliche Handlung statt-fand. Erfolgte die Wahl einstimmig und war der Gewhlte zugleich Kurfürst, so wurde er sogleich in feierlichem Gottesdienste auf den Hochaltar gesetzt. Dann belehnte er die Kurfrsten und zog nach der Krnungsstadt Aachen, um dort die Krone aus den Hnden des Erzbischoss von Kln zu empfangen. Von besonderer Wichtigkeit war die Stellung, welche die Goldene Bulle den Kurfrsten gegenber dem Kaiser einrumte. Dieselben erhielten nmlich fr ihre Gebiete alle wichtigen kniglichen Rechte. Sie waren fortan oberste Richter in ihren Lndern, durften Mnzen schlagen, Zlle erheben, waren also wirkliche Landesherren und dem Reichs-berhaupt nur dem Namen nach untergeben. Diese Rechte hatten sie in Wirk-lichkeit schon lngst ausgebt; in der Goldenen Bulle wurden ihnen dieselben ge- 9*

15. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1911 - Leipzig : Hirt
Karl Iv. 85 3. Karl Iv. Karl Iv. setzte anfangs den Kampf gegen den Markgrafen Ludwig von Brandenburg fort, da dieser ihn nicht anerkannte. Um diese Zeit tauchte der falsche Waldemar" auf und gewann groen Anhang. Um Ludwigs Macht zu schwchen, belehnte Karl ihn mit der Mark. Bald vershnte er sich aber mit dem Wittelsbacher, lie nun Waldemar" fallen und erkannte Ludwig als Herrn der Mark an. Als dieser spter starb, folgten ihm seine jngeren Brder Ludwig der Rmer und Otto der Faule. Beide be-saen nicht die Tatkraft, das Land gegen die berflle der Nachbarn und die Raublust des Adels zu schtzen. Otto der Faule trat gegen eine Ab-findungssumme die Mark an den Kaiser ab. So kamen die Luxemburger nach Brandenburg, 1373. 1373. Schon vorher hatte Karl den grten Teil Schlesiens mit Bhmen vereinigt. Fr die Lnder seiner Hausmacht sorgte er wie ein kluger, spar-samer Hausvater. In Brandenburg wurde der bermtige Adel gedemtigt, Ruhe und Sicherheit kehrten zurck. In Bhmen begnstigte er deutsche Kultur und deutsche Bildung; seine grte Tat war, da er in Prag 1348 eine Universitt grndete, die erste in Deutschland. 1348. Die zweite wurde in Wien durch die Habsburger errichtet. Die ersten Universitten berhaupt gab es in Bologna und Paris. Die wichtigste Tat Karls fr das Reich war der Erla eines Staats -1356. grundgesetzes, der Goldenen Bulle, 1356. Der Name stammt von der goldenen Kapsel, in der das von dem Schriftstck herunterhngende groe kaiserliche Siegel eingeschlossen war. Dieses Gesetz regelte vor allen Dingen die Kaiser whl. Die Zahl der Kurfrsten wurde auf sieben festgesetzt: drei geistliche, die Erzbischfe von Mainz, Trier und Cln, und vier weltliche, der König von Bhmen (Erzschenk), der Pfalzgraf am Rhein (Erztruchse), der Herzog von Sachsen (Erzmarschall) und der Markgraf von Brandenburg (Erzkmmerer). Die (weltlichen) Kurfrsten sollten ihre Lnder ungeteilt vererben; sie erhielten in ihnen die hchste Gerichts-barkeit; einmal jhrlich sollten sie unter dem Vorsitz des Kaisers der des Reiches Wohl beraten. Die Wahl des Kaisers sollte in Frankfurt ct. M, die Krnung in Aachen stattfinden. Zur Zeit Karls Iv., etwa um 1350, durchzog eine furchtbare Krankheit, die B e ulen-pest, die Lnder Europas. Von Asien wurde sie nach Italien eingeschleppt und sprang dann auf die andern Lnder des Abendlandes, auch auf Deutschland, der. In den Stdten, wo die Menschen in schmalen, unsauberen Gaffen eng zusammen wohnten, forderte sie die meisten Opfer; zuweilen wurde der dritte Teil der Bevlkerung hinge-rafft. Aber auch auf dem platten Lande wtete sie: ganze Drfer sind damals aus-gestorben. Die Krankheit verlief sehr schnell: der Krper bedeckte sich in wenigen Stunden mit schwrzlichen Geschwren, dann trat der Tod ein (Schwarzer Tod"). An vielen Orten betrachtete man die Juden als Urheber der Plage: man behauptete, sie htten die Brunnen vergiftet. Da manche Juden durch unbarmherzigen Wucher den Ha des Christensen u. Suhr, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. A.

16. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 47

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
47 wirkliche Erbe der Markgrafschaft sei. Die benachbarten Fürsten fielen der dieselbe her, um einzelne Landesteile los-znreien. Der deutsche Kaiser, Ludwig der Bayer, erklrte Brandenburg fr ein erledigtes Reichslehen und gab es mit Bewilligung der Reichsstnde seinem Sohne Ludwig, der ltere genannt, zu Lehen (1324). Brandenburg unter den Markgrafen ans dem Hause Bayern (den Mittelsdachern). 13241373. Drei Fürsten aus dem Hause Bayern , haben der die Mark Brandenburg regiert: Ludwig der ltere von 1324 bis 1351, Ludwig Ii. oder der Rmer von 13511365, und Otto der Finne oder der Faule von 13651373. Ludwig Ii. war der erste Kurfürst der Branden-brg. Kaiser Karl Iv. gab nmlich in einem Reichs-gesetze, das nach seinen goldenen Siegeln die goldene Bulle genannt wird, denjenigen deutschen Fürsten, welche die hchsten Reichsmter besaen und die Wahl des Kaisers zu vollziehen hatten, im Jahre 1356 den Titel Kurfrsten. Da nun Brandenburg das Erzkmmerer-Amt be-sa, so wurden ihm auch alle die Vorteile zuteil, welche die goldene Bulle den bezeichneten Fürsten gewhrte. Die Kurfrsten. Es gab sieben Kurfrsten, drei geistliche und vier weltliche. Die drei geistlichen waren: die Erzbischfe von Mainz, Cln und Trier; die vier weltlichen: der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachjen und der Markgraf von Brandenburg. Der Kurfürst von Mainz mute innerhalb dreier Monate nach dem Tode des Kaifers die Kurfrsten in Frankfurt zu einer neuen Wahl ver-fammeln. Die Krnung des neuen Kaisers, der mit Stimmenmehrheit gewhlt wurde, fand danach in Aachen statt. Jeder der weltlichen Kurfrsten befa eines der vier Erzmter. Durch die goldene Bulle wurde ferner bestimmt, da die Kurlnder (die Lnder der Kurfrsten) unteilbar und die der vier weltlichen nach dem Rechte der Erstgeburt erblich fein sollten. Nur fnfzig Jahre hat das bayerische Frstenhaus das Land besessen, aber unendliches Weh der dasselbe gebracht. Verdet standen cker und Fluren, zerstrt viele

17. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 3

1892 - Breslau : Goerlich
Ringe ein Platz fr die Kirche freigelassen. Die Bewohner der Städte beschftigten sich meist mit Ackerbau, daher standen hinter den Husern des Ringes gewhnlich Scheuern und Stlle. Hinter diesen befand sich ein Wall aus Mauerwerk und Erde und ein Graben. Kamen nun Feinde ins Land, so waren die Stadtbewohner vor ihrem Angriff gesichert, wogegen die Drfer der Plnderung und Zerstrung preisgegeben waren. Daher zogen Handwerker und Kaufleute nur in die Städte; diese wuchsen und blhten rasch auf. C. Brandenburg unter Herrschern aus verschiedenen Husern. 1. Bayrische Herrscher. Nach dem Aussterben der Ballenstdter brachen traurige Zeiten der die Mark herein. Die benachbarten Fürsten suchten Teile derselben an sich zu reien, verwsteten und bedrckten dabei das Land. Da kein Herrscher im Lande war, entschieden die Vornehmen ihre Streitigkeiten durch Krieg, wobei die Mark wiederum litt; viele Ritter wurden Ruber und plnderten die Wanderer. Endlich nahm der deutsche Kaiser das Land an sich, weil kein mun-licher Nachkomme der Ballenstdter vorhanden war, und bergab es seinem Sohne Ludwig aus dem Hause Bayern. Dieser war aber noch ein Kind und konnte daher dem Lande wenig ntzen. Wehmtig dachte das Volk an die schne Zeit der Re-gierung Waldemars zurck. Die Verwirrung im Lande wurde noch gesteigert durch das Austreten des falschen Waldemar". Eines Tages lie sich nmlich bei dem Erzbischof von Magdeburg ein Pilger melden, welcher sich als Markgraf Waldemar zu erkennen gab. Er behauptete, da man statt Waldemars Leiche einen leeren Sarg beerdigt habe; der Markgraf habe sich nur krank und dann tot gestellt, sei aber nach Jerusalem gepilgert, um dort fr seine Snden Bue zu thun. Als Beweis fr die Richtigkeit seiner Be-Huptlingen zeigte er den Siegelring des Markgrafen Waldemar; auch wute er vieles aus dem Leben dieses Herrschers zu erzählen. Dabei waren seine Gesichts-zge, seine Gestalt, Stimme und Bewegungen denen Waldemars so hnlich, da fast alle Anwesenden, die den Markgrafen gekannt hatten, ihn fr Waldemar hielten. Schnell verbreitete sich die Nachricht von der Rckkehr Waldemars im Lande; fast alle Städte der Mark erkannten ihn und nicht den regierenden Mark-grasen als ihren Herrn an. Aber nach einigen Jahren hie es, der angebliche Markgraf Waldemar fei nur ein Betrger. Man behauptete, da er ein ehemaliger Mllergefelle sei, der spter Schildknappe beim Markgrafen Waldemar gewesen war. Als solcher habe er vieles aus dessen Leben erfahren und sei nun von den Feinden des regierenden Markgrafen zu seiner Rolle beredet worden. Daher nannte man ihn den falschen Waldemar", und die meisten seiner Anhnger verlieen ihn. Er wurde aber bis zu seinem Tode als Fürst behandelt und im Erbbegrbnis der Askanier beigesetzt. 2. Brandenburg wird ein Kurfrstentum. Das wichtigste Ereignis fr Brandenburg in diesem Zeitrume war die Erhebung Brandenburgs zum Kur-Frstentum im Jahre 1856. Kurfürst heit soviel als Wahlsrst. Frher war Deutschland ein Wahlreich, d. h. nach dem Tode des deutschen Kaisers wurde der neue Kaiser nicht nach dem Rechte der Erbfolge, sondern durch die Wahl der deutschen Fürsten bestimmt. Im Jahre 1356 gab nun der deutsche Kaiser ein Gesetz, welches fr alle spteren Zeiten Geltung haben sollte und ein Reichsgrundgesetz hie. Weil das kaiserliche Siegel an diesem Gesetze in einer goldenen Kapsel (Bulle) eingeschlossen war, nannte man das Gesetz die goldene Bulle. In der goldenen Bulle wurde bestimmt, da fortan nur sieben Fürsten den Kaiser whlen sollten, welche deshalb Wahl- oder Kurfrsten hieen und die vornehmsten Fürsten des Reiches wurden. _ Es gab drei geistliche Kurfrsten und vier weltliche. Die ersteren waren die Erzbischse von Mainz, Kln und Trier, die letzteren der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg, der König von Bhmen und der Pfalzgraf vom Rhein. Jeder von ihnen bekleidete ein hohes Reichsamt und hatte bei der Kaiserkrnung be-stimmte Verrichtungen vorzunehmen.. Der Kurfürst von Brandenburg war des Reiches Erzkmmerer; er trug bei der Kaiferkrnuug das Zepter und den Reichsapfel. So gehrte fortan Brandenburg zu den wichtigsten Staaten des deutschen Reiches. 1*

18. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 6

1912 - Leipzig : Teubner
6 Der falsche Waldemar. Dazu lagen die Wittelsbacher mit dem Papste (in ftoignon) und der Kirche in Streit. Sie wurden in den Bonn getan. Bifchfe, Priester und Mnche regten auch in der Mark das Volk gegen die Gebannten auf. Schon vor dem Tode Kaisers Ludwigs wurde Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg zum Kaiser gewhlt. Die Bayern machten dem Luxenburger die Herrschaft im Reiche streitig. Karl hingegen trachtete darnach, die Bayern aus Brandenburg zu verdrngen und dann die Mark fr sein eigenes Haus zu gewinnen. Die Abneigung der Brandenburger gegen ihr bayrisches Herrscherhaus kam ihm dabei zustatten. Der falsche Waldemar. Um 1348 verbreitete sich in der Mark eine seltsame Nachricht: Markgraf Waldemar ist gar nicht gestorben. Er hat die Kunde von seinem Tode nur verbreiten lassen, um eine Bufahrt ins Heilige Land ausfhren zu knnen. Hun ist er zurckgekehrt, will wieder regieren und die arme Mark glcklich machen " Wirklich hatte ein greiser Pilger beim (Erzbischof von Magdeburg vorgesprochen und sich fr den Markgrafen Waldemar ausgegeben. Der Erzbischof erklrte, da der Siegelring des Pilgers der des Markgrafen fei, und viele angesehene Männer dte Waldemar gekannt hatten, glaubten bestimmt, in dem Fremden den groen Hnhaltiner wiederzuerkennen. Der Erzbischof und alle Feinde der Wittelsbacher er= klrten ihn fr den echten Waldemar und den rechtmigen Markgrafen von Brandenburg. In Wirklichkeit war der Pilger ein Betrger. Die Feinde der Wittels* betcher hatten das ganze Spiel abgekartet, um diese aus Brandenburg zu verdrngen. In dem Pilger, der dem echten Waldemar wohl etwas hnlich sah, gewannen sie das geeignete Werkzeug, fluch Kaiser Karl Iv. trat auf die Seite des falschen Waldemar. Und die Brandenburger? Die treue Anhnglichkeit, welche sie den flskaniern bewahrt hatten, und die Abneigung gegen das wittelsbachifche Haus machte sie blind. Fast das ganze Land fiel dem Betrger zu. viele Städte nahmen ihn auf; die Geistlichkeit ging ihm mit Kreuzen und Fahnen entgegen." Nur ein kleiner Teil der Bevlkerung durchschaute den Betrug und hielt zu dem bayrischen Ludwig, so die Brgerschaft von Spandau, Frankfurt und Briezen (seitdem Treuenbriezen"). Das betrte Land wurde jahrelang von Brgerkrieg heimgesucht. (Gleichzeitig herrschte der Schwarze Tod, vgl. Iii, S. 80.) Endlich shnte sich der Kaiser mit den Wittelsbachern aus und erklrte den sog. Waldemar fr einen Betrger. Nun kehrten auch die Mrker zum Gehorsam gegen Ludwig zurck. Der falsche Waldemar erhielt von den Anhalter flskaniern in Dessau das Gnaden* brot. Der Sage nach soll er ein Mller mit Namen Jakob Rehbock gewesen sein. Aber bis heute hat es auch Männer gegeben, welche den merkwrdigen Pilger fr den echten Waldemar hielten. Ludwig der ltere trat bald darauf die Mark freiwillig an seinen jngeren Bruder Ludwig den Rmer ab. (Er mar dem Dater in Rom geboren worden.) Whrend seiner Regierung erlie Kaiser Karl Iv. die Goldene Bulle, 1356 (f. Iii, S. 7980!). Einer der sieben Kurfrsten war der Markgraf von Brandenburg. Dadurch wurde die bisherige Markgrafschaft zum Kurfrftentum Brandenburg er hoben. Titel und Landesname wurden auch zusammengezogen und abgekrzt zu der Bezeichnung Kurbrandenburg (wie auch Kursachsen, Kurmainz usw.).

19. Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 51

1910 - Leipzig : Hirt
I. Die Anfnge unsres Staates. Il Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern- 51 bergang der Markgrafschafl Brandenburg an das Kaus Bayern. Nach dem Aussterben der Familie Albrechts des Bren wurde die Markgrafschaft dem Hause Bayern verliehen. Erhebung der Markgrafschaft zum Kurfrstentum. Im Jahre 1356 wurde die Markgrafschaft Brandenburg zum Kurfrstentum erhoben. Dies geschah durch das Reichsgesetz, das die Goldne Bulle genannt wird. Kaiser Karl Iv. bestimmte in der Goldnen Bulle, da sieben Fürsten das Recht haben sollten, den Kaiser zu whlen. Die Fürsten wurden Kurfrsten, d. h. Wahlfrsten, genannt. Die sieben Kur-srsteu waren: die Erzbischse von Mainz, Cln und Trier, der Pfalz-graf des Rheins, der in Heidelberg wohnte, der König von Bhmen, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der Markgraf von Brandenburg. Die Wahl des Kaisers geschah zu Frankfurt am Main, die Krnung zu Aachen. Nach der Krnung fand das Krnungsmahl statt. Der Saal, in dem es gehalten wurde, ist heute noch im Aachener Rathause zu sehen. Bei dem Krnungsfeste bten die vier weltlichen Kurfrsten die sogenannten Erzmter ans. Der Pfalzgraf des Rheins war Erz-truchfe, d. h. er setzte dem Kaiser die Speisen vor; der König von Bhmen war Erzmundschenk, d. h. er kredenzte dem Kaiser den Wein; der Herzog von Sachsen war Erzmarschall, d. h. er hatte fr die Unterkunft der kaiserlichen Rosse zu sorgen; der Markgraf von Branden-brg war Erzkmmerer, d. h. er hatte die Oberaufsicht der die Ge-mcher, die der Kaiser in Aachen bewohnte. Durch diese Dienstleistungen erkannten die Kurfrsten die Ober-hoheit des Kaisers an. bergang des Kurfrstentums an das aus Bhmen-Luxemburg. Im Jahre 1373 ging die Markgrafschaft durch Kauf an Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Bhmen-Luxemburg der. Dieser hat viel fr die Mark getan. Nach feinem Tode kamen traurige Zeiten. Das Land wurde an den Herzog Jobst von Mhren verpfndet. Dieser plagte die Brger mit vielen Stenern, kmmerte sich aber um das Land nicht. Ii. Kurfrsten aus dem Kaufe Kohenzollern. Abergang des Kurfrstentums an das Kaus Kohenzollern. Im Jahre 1415 verlieh Karls Iv. Sohn, Kaiser Sigismund, die Markgrafschaft dem Grafen Friedrich aus dem Haufe Hohenzollern als erbliches Familienlehen. Dieser Friedrich ist der Ahnherr unsres Kaisers. Kurfürst Friedrich I. Zu der Zeit, als Friedrich von Hohenzollern die Mark Brandenburg bernahm, hausten daselbst wieder viele Raubritter. 4*

20. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 109

1902 - Breslau : Hirt
Brandenburg unter den Bayern und Bhmen. 109 spter folgte ihm der letzte mnnliche Spro des Manischen Hauses ins Grab. c. Brandenburg unter den Bayern. Jetzt folgte fr Brandenburg eine trbe Zeit. Vier Jahre blieb es herrenlos, und während dieser Zeit wurde es von benachbarten Fürsten berfallen und verkleinert. Mecklenburg nahm die Priegnitz, Pommern die Uckermark und Pomme-retten, Bhmen die Lausitz. Als Kaiser Ludwig von Bayern nach der Schlacht von Mhldorf sich seines Thrones sicher fhlte, zog er 1323 die Mark als erledigtes Lehen ein und gab sie seinem ltesten Sohne Ludwig. Weil er aber mit dem Papste in Streit geriet, tat dieser ihn in den Bann und veranlate die Polen und Litauer, in Brandenburg einzufallen. Sie verwsteten das Land auf die schrecklichste Weise, und da sich die neuen Herren fast gar nicht um die Regierung kmmerten, so rissen Unordnung und Gesetzlosigkeit ein. Dazu verheerte eine Pest, der Schwarze Tod, das Land. Voll Sehnsucht gedachten damals die Brandenburger der glcklichen Zeit unter Waldemar. Da erschien ein Pilger in der Mark, der sich fr Waldemar ausgab; viele fielen ihm zu, da er von mehreren Fürsten, auch vom Kaiser Karl Iv., untersttzt wurde, der ihn benutzen wollte, um Ludwig von Bayern aus Brandenburg zu ver-drngen. Nur wenige Städte, wie Frankfurt, Spandau und Brietzen (daher seitdem Treuen-Brietzen genannt), blieben Ludwig treu. Als dieser und seine Anhnger aber gegen Karl einen Gegenkaiser aufstellten, schlo der Kaiser mit Ludwig Frieden und lie Waldemar fr einen Betrger erklären. Karl Iv. verstand es in dieser Zeit auch, die Lausitz von der Mark zu trennen und mit Bhmen zu vereinigen. Durch die Goldene Bulle wurde 1356 auch der Markgraf von Brandenburg zum Range eines Kurfrsten erhoben. d. Unter den Bhmen. 1373 gelang es Karl Iv., den unfhigen Markgrafen Otto den Faulen zu einem Vertrage zu bewegen, durch welchen dieser ihm gegen eine groe Summe Brandenburg abtrat. Karl belehnte dann seinen Sohn Wenzel mit Brandenburg, verwaltete aber während dessen Minderjhrigkeit das Land selbst. Als er starb, erhielt Wenzel Bhmen nebst der Kaiserkrone, sein jngerer Bruder Sigismund Brandenburg. Dieser war aber oft in Geldverlegenheit und verpfndete deshalb die Mark an seinen Vetter Jost von Mhren, während er die Neumark an den Deutschen Orden verkaufte. Jost war ein sehr geldgieriger Mann und kam nur in das Land, um das von seinem Statt-Halter erprete Geld abzuholen. Dafr schalteten die Statthalter und andere mchtige Herren nach Belieben. So verschwanden Recht und Ordnung; die Raubritter erhoben wieder khn ihr Haupt, und benachbarte Fürsten fielen raubend und plndernd der das Land her. Am hchsten stieg die Not, als Jost die schlimmsten der Raubritter, die Brder Dietrich und Hans von Quitzow, zu Statthaltern der Mark ernannte.