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1. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 75

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 75 — Wehrlos wie Britannien lag auch Gallien den germanischen Einfällen offen; hier gründeten, von Osten her sich eindringend, die kraftvollen Franken ihr Reich. Damit schließt die germanische Urzeit. Stifter des Frankenreiches wurde der dem Geschlechte der Merowinger entstammende Klodwig (Ludwig = Ruhm-Kämpfer), ursprünglich König der salischen, d. H. Meerfranken im heutigen Holland. Er regierte 486—511. Nachdem er 486 durch einen Sieg bei Soissons den letzten Rest des Römerreiches nördlich der Loire, der unter einem Statthalter stand, erobert hatte, schlug er die Alemannen im Elsaß. „Als Chlodovech in der Schlacht sein Heer wanken sah," berichtet der fränkische Bischof Gregor von Tours, „da sprach er: Jesus Christus, Chrotechilde (Klodwigs christliche Gemahlin) sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, du gäbest Hilfe den Bedrängten, Sieg denen, die auf dich hoffen. Ich flehe dich demütig an um deinen ruhmvollen Beistand. Gewäbrst du mir den Sieg über diese Feinde, ... so will ich an dich glauben und mich in deinem Namen taufen lassen. Denn ich habe meine Götter angerufen, aber, wie ich erfahre, sind sie fern davon, mir zu helfen V' Nach dem Siege nahm Klodwig famt seinen Franken \ qz> den katholisch en Glauben an: die katholische Kirche erlangte dadurch das Übergewicht über den Arianismus und half fränkisches und römisches Wesen fruchtbar verschmelzen. Schließlich überwältigte Klodwig auch die Westgoten bei Voullon unweit Poitiers und machte sich, im Herzen ein Heide, durch Grausamkeit und Untreue zum Alleinherrscher aller Franken. Unter seinen Nachfolgern entartete das Geschlecht der Merowinger völlig, und die Regierungsgewalt glitt in die Hände der Hausmeier, deren Amt sich schließlich in der Familie der „kernigen" P ip p iniden vererbte. Ihrer der bedeutendste war Karl M artell, d. h. der Hammer, der 732 die spanischen Mauren bei Tours aufs Haupt schlug. Sein Sohn Pippin der Kleine entsetzte den letzten Merowinger Childerich Iii. des Thrones und machte sich selber zum König. — «01 11. Bedeutung der Völkerwanderung. Die große Bewegung der germanischen Völker, die ihren Niederschlag in der Nibelungensage, im Walthartliebe, im Hildebrandsliede gesunden, hatte die römische Welt über den Haufen geworfen; kein Stein stand mehr auf dem andern vom Bau des alten Imperiums. Welch ein 1 Sirnrock, Die Schlacht bei Zülpich

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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 26

1911 - Leipzig : Hirt
Ii. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zur Teilung. 1. Das Zeitalter der Merowinger. Klodwig. Bon den germanischen Völkervereinen war gegen Ende des 5. Jahrhunderts der der Franken der mächtigste. Der bedeutendste König ist Klodwig, aus dein Stamme der Sigambrer und aus der königlichen Familie der Merowinger. Mit 15 Jahren bestieg er den Thron, 30 Jahre hat er ihn innegehabt, von 481 bis 511. Er war ein eroberungssüchtiger Fürst. Kein Mittel war ihm zu schlecht, seine Pläne zu verwirklichen. In Gallien verwaltete der römische Statthalter Syagrius auch uach dein Untergange des Weströmischen Reiches seine Provinz nach römischem Recht und Gesetz weiter; ihm entriß Klodwig diesen letzten Rest des Römerreiches. Die Alemannen schlug er 496 in einer blutigen Schlacht. Diese hat wahrscheinlich in der Gegend der heutigen Stadt Mülhausen im Elsaß stattgefunden; eine irrige Überlieferung verlegt sie nach Zülpich. Von dem Geschichtschreiber jener Zeit, Bischof Gregor von Tours, erfahren wir den Ort der Schlacht nicht. Wir wissen nur, daß er über Toul zurückkehrte. Allerdings spricht Gregor von Tours von einer Alemannenschlacht bei Zülpich, aber das ist nach seiner eignen Darstellung ein Kampf zwischen den Alemannen und den ripuarischen Franken unter ihrem König Sigibert von Cöln. Klodwig nimmt an dieser Schlacht nicht teil1). Am Weihnachtsfeste 496 wurde Klodwig zu Reims von dem Bischof Remigius getanft. Viele Franken folgten seinem Beispiele. Durch seine Gemahlin Klotilde, eine burgundische Prinzessin, war er mit der katholischen Religion bekannt geworden und hatte schon vor der Alemannenschlacht seine beiden Söhne taufen lassen. Remigius hat ihm weitern Unterricht erteilt. Von einem Gelübde in oder vor der Alemannenschlacht wissen zeitgenössische Berichterstatter nichts. Zwar erzählt dies Gregor von Tours, aber dieser Teil ist ein fremdartiger Bestandteil in seinem Werke, er selbst, geboren um 540, ist nicht Zeitgenosse. Nicetius, der etwa zehn Jahre nach Klodwigs Tode Bischof von Trier wurde, erwähnt in einem Briefe, der über die Bekehrnng Klodwigs handelt, das Gelübde nicht. Bifchof Avitus von Vienne richtet nach der Taufe Klodwigs ein Glückwunschschreiben an den König; darin ist mit keinem Worte von einem Zusammenhang zwischen der Alemannenfchlacht und der Taufe die Rede. Nichts steht im Wege, Klodwigs Übertritt als einen j) Gregor von Tours Ii, 37. Vgl. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vorträge, S- 165 ff.

2. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 109

1861 - Hildburghausen : Nonne
I----------- 109 3. Eroberung der Bretagne; Burgund zinspflichtig, das westgcthische Reich (Schlacht bei Vongle) unterworfen. Vereinigung der Frankenstämme. Paris Residenz. Klvd- wigs Tod (51i). 1. Unter allen germanischen Völkern, welche Theile des weströmischen Reiches in Besitz genommen hatten, waren die Franken das mächtigste. Sie theilten sich in ripuarischei) un& salische*) Franken und gehorch, ten anfangs mehreren Fürsten. Im Jahre 431 aber stand unter ihnen ein Fürst auf, der die kleinen Reiche in ein großes vereinigte. Dies war Kl od- wig, d. h. Ludwig, ein Zeitgenosse des Theodorich, aus der Königsfami- lie der Merowinger. Sobald er in einem Alter von 16 Jahren zur Regierung gelangt war, beschloß er, seine Herrschaft durch Eroberungen auszubreiten. Zuerst warf er seine Blicke aus das Land zwischen der Sei« ne und Loire, welches damals unter dem römischen Statthalter Syagrius stand, der sich hier auch nach dem Untergange des weströmischen Reiches noch behauptete. Er forderte Syagrius zum Kampfe heraus und über- ließ es ihm, Ort und Zeit der Schlacht zu bestimmen. Syagrius ward bei Soissons^) im Jahre 486 vollständig geschlagen und floh nach Tou- louse, um beim Westgothenkönig Alarich Ii. Schutz zu suchen. Dieser fürch- tete aber Klodwigs Drohungen so, daß er den armen Flüchtling an die Franken auslieferte. Klodwig ließ den unglücklichen Syagrius im Gefäng- niß erdrosseln und schlug dessen Gebiet zu seinem Reiche. Einige Jahre darauf (493) vermählte sich Klodwig mit der schönen Klotilde, einer Nichte des burguirdischen Königs Gundobald. Diese war Christin und bat ihren Gemahl inständigst, er möge sich taufen las- sen. Aber er wollte von seinen alten Göttern nicht lassen, da sie ihm bisher in allen Schlachten den Sieg verliehen. Doch was der Gattin Liebe angefangen, half die Noth vollenden. Im Jahre 496 entstand Krieg zwischen den Franken und den Alemannen?). Bei Zülpich?) trafen die feindlichen Heere hart aufeinander. Der Sieg schwankte lange, endlich neigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Bcdrängniß hob Klodwig Augen und Hände zum Himmel empor und rief: „Jesus Chri- stus, den Klotilde den Sohn des lebendigen Gottes nennt, dich bitte ich um Hülfe. Gewährst du mir den Sieg, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen; denn meine Götter scheinen kraftlos, da sie denen nicht helfen, die ihnen gehorchen." Als er so gesprochen hat- te, griffen die Franken nochmals an und trieben den Feind in die Flucht. Durch diesen Sieg wurde der nördliche Theil von Alemannien (am Rhein und am Main) fränkisches Eigenthum; der südliche aber begab sich in den Schutz Theodorichs des Großen. * 2. Als Klodwig seiner Gemahlin mittheilte, wie ihm der Christen- gott zum Siege verholfen habe, ließ diese sofort den Bischof (Remigius) ') Die riv u arischen Franken wohnten an den Ufern des Niederrheins und im nördlichen Gallien; die falifchen an den Ufern des Mittelrheins. (Ueber Franken vergl. K. 2. S. 97.). — Soiffons, Stadt an der Aiöne in der Pi- kardie, nordöstlich von Paris. *) Die Alemannen wohnten von den Vogesen bis zur Jller und nördlich bis zum Mai». — Zülpich, Stadt zwischen Bonn und Aachen.

3. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 29

1894 - Paderborn : Schöningh
29 — hatten. Dieselben waren während der großen Völkerwanderung nicht, wie die Goten, Burgunder und andere Völker, ausgewandert, um sich anderswo niederzulassen. Sie eroberten zu ihrem bisherigen Gebiete noch den Teil Galliens, welcher im Norden des Ardennenwaldes liegt. Jdutch diesen Wald waren sie auch davor geschützt, mit in den großen Ltrorn der Völker- wanderung hineingerissen zu werden? Die Franken waren kein einheitliche* Volk; sie zerfielen in einzelne Stämme und gehorchten anfangs auch mehrern (unter sich verbündeten) Fürsten? Einer der mächtigsten war Klodwig, d. i. Ludwig? Derselbe ging aus den salischen Franken hervor, welche am Niederrhein wohnten, und gehörte deren bedeutendem Geschlechte der Merowinger an. 2. Klodwigs Regierungsantritt und die Ausbreitung seiner Herrschaft. — Klodwig war erst fünfzehn Jahre alt, als ihm das Königtum bei den salischen Franken zufiel: aber als kriegslustiger und herrschsüchtiger Fürst trug er nur nach Macht und Besitz Verlangen. Daher war sem ganzer Sinn darauf gerichtet, die Grenzen seiner Herrschaft zu erweitern und alles Land von den Pyrenäen bis zum Rhein zu erobern. Auf welche Weise er diefes erreichen konnte, war ihm einerlei. Vor keinem Mittel, selbst nicht vor dem Morde, schreckte er zurück. Zunächst richtete er seinen Angriff gegen fremde Völker und schloß mit den übrigen fränkischen Fürsten, welche größtenteils seine Verwandten waren, Bündnisse zum Kriege gegen erstere? Er erwarb sich (durch List und Gewalt) allmählich die Herrschaft über alle fränkischen Volksstämme; denn nachdem er mit Hilfe der fränkischen Fürsten die fremden Völker bezwungen und leine Macht vermehrt hatte, fiel er verräterischerweise über seine bisherigen Freunde her und räumte einen nach dem andern aus dem Wege. B. i Gallien, welches einst ganz eine römische Provinz mar, bestand im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts aus mehrern Reichen. Im Süden lag an der Rhone das Reich der Burgunder, den Teil zwischen den Pyrenäen und der Loire hatten die Westgoten inne. Nördlich von diesem bestand, an der Seine noch ein Rest der (west-) römischen Herrschaft, über den der Statthalter Syagrius regierte. 2 Sie teilten sich in zwei große Gruppen. Die eine umfaßte die (ripuarischeu, d. i. jene) Franken, welche an den Ufern des Rheins und der Mosel wohnten. Mn war der Mittelpunkt ihres Gebietes. Die andern (oder salischen) Franken wohnten am Niederrhein und in dem heutigen Belgien. 3 Der Name bedeutet „berühmter Kämpfer". * So besiegte er den Syagrius (in der Schlacht bei Soissons a. d. Aisne. 486) und verleibte das von diesem verwaltete letzte Bruchstück des (west-) römischen Reiches seiner Herrschaft ein. Den Statthalter Syagrius, der bei dem westgotischen Könige Hilfe gesucht! von diesem aber aus Furcht ausgeliefert wurde, ließ Klodwig in den Kerker werfen und töten. - Sehr treulos benahm sich Klodwig gegen den fränkischen König Siegbert zu Köln. Auf feine Veranlassung tötete Chloderich, der Sohn des Königs Siegbert, seinen eigenen Vater, wurde daun aber selbst durch Klodwigs Abgesandte meuchlings gemordet und das Gebiet von Köln dem übrigen Reiche hinzugefügt.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 124

1911 - Leipzig : Hirt
124 Wiederholende Übersicht. Erdkreises waren, im Kampfe zusammengetroffen. Bei Noreja in Kärnten und bei Arausio an der Rhone unterlagen die Römer der ungestümen Tapferkeit der Cimbern. Aber der römische Feldherr Marius schlug die Teutonen im Jahre 102 v. Chr. bei Aquä Sextiä und die Cimbern im Jahre 110 bei Bercellä. Int Jahre 58 v. Chr. besiegte Cäsar den Germanenhäuptling Ariovist und schlug in den folgenden Jahren zweimal eine Brücke über den Rhein. Aus der rechten Rheinseite die römische Herrschaft zu begründen, lag nicht in seinem Plane. Der römische Kaiser Angustus steckte sich ein weiteres Ziel. Im Jahre 9 v. Chr. stand sein Stiefsohn Drusus bereits an der Elbe. Er kehrte um und starb. Sein Bruder Tiberius erreichte, daß die deutschen stamme zwischen Rhein und Weser Roms Oberhoheit anerkannten. Im Jahre 9 n. Chr. schüttelten die Germanen das Joch der römischen Herrschast durch die Schlacht im Teutoburger Walde ab. Drusus' Sohu Germauikus überschritt wieder die Weser, aber der römische Kaiser Tiberius, Augustus' Nachfolger, bestimmte den Rhein als Grenze zwischen dem Römischen Reiche und dem freien Germanien. Trotzdem dauerten die Kämpse fort. Um sich der Römer zu erwehren, vereinigten sich verwandte deutsche Volksstämme im 3. Jahrhundert n. Chr. zu Völkervereinen. Im Jahre 375 kamen die Hunnen nach Europa. In den Stürmen der Völkerwandrung ging das Römische Reich im Jahre 476 unter. Das Fränkische Reich. Bon den germanischen Völkervereinen gingen die meisten in der Völkerwandrung unter. Mächtig blieben allein die Franken. Deren König Klodwig gründete ein Reich, zu dem das ganze heutige Frankreich, ferner Westdeutschland bis zum Neckar und die mittlern Maingegenden gehörten. Klodwig regierte von 481—511. Durch Teilungen, innere Kämpfe, Untätigkeit der Fürsten verloren die Nachfolger Klodwigs das Vertrauen des Bolkes, so daß im Jahre 751 der erste Minister des Reiches, der Hausmeier Pippin, es wagen konnte, die Großen des Reiches zu einer Versammlung zu berusen, um ihnen die Absetzung des rechtmäßigen Königs vorzuschlagen und sich selbst zum König der Franken wählen zu lassen. Freilich hatte sein Vater Karl Martell durch seinen Sieg über die Araber zwischen Tours und Poitiers ihm den Weg zum Königsthrone geebnet. In die Staatsverwaltung Karl Martells fällt die Missionstätigkeit des heiligen Bonisatius, von 716—754. Er salbte Pippin zum Könige. Die Herrschast der Merowinger dauerte 270 Jahre, von 481—751. Pippins Sohn und Nachfolger Karl der Große machte aus dem Fränkischen Reiche den ersten Staat Europas, man kann sagen des Erdkreises. In Italien eroberte er das Langobardischereich, in Spanien die Mark von den Pyrenäen bis zum Ebro, Ungarn machte er bis zur Raab tributpflichtig, nordwärts drang er bis zur Eider und

5. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 4

1905 - Leipzig : Hirt
Das Wittelalter. I. Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis )n feiner Teilung. 1. Das Zeitalter der Merowinger. Klodwig. Von den germanischen Vlkervereinen war gegen Ende des 5. Jahrhunderts derjenige der Franken der mchtigste. Der beden-tendste König der Franken ist Klodwig, aus dem Stamme der Si-gambrer und aus der kniglichen Familie der Merowinger. Mit 15 Jahren bestieg er den Thron, 30 Jahre hat er denselben innegehabt, von 481511. Er war ein eroberungsschtiger Fürst. Kein Mittel war ihm zu schlecht, seine Plne zu verwirklichen. In Gallien verwaltete der rmische Statthalter Syagrius auch nach dem Untergange des West-rmischen Reiches seine Provinz nach rmischem Recht und Gesetz weiter; ihm entri Klodwig diesen letzten Rest des Rmerreiches. Die Alemannen schlug er in einer blutigen Schlacht. Diese hat wahrscheinlich in der Gegend der heutigen Stadt Mlhausen im Elsa stattgefunden. Von dem Geschichtschreiber jener Zeit, Bischof Gregor von Tours, erfahren wir den Ort der Schlacht nicht. Wir wissen nur, da Klodwig der Toul zurckkehrte. Allerdings spricht Gregor von Tours von einer Alemannen-schlecht bei Zlpich, aber das ist nach seiner eignen Darstellung ein Kampf zwischen den Alemannen und den ripuarischen Franken unter ihrem Könige Sigibert von Cln. Klodwig nimmt an dieser Schlacht gar keinen Anteil.1) An Klodwigs Sieg der die Alemannen knpft sich seine Bekehrung zum katholischen Christentum. Weihnachten 496 wurde er zu Reims von dem Bischof Remigius getauft. Viele seiner Krieger folgten seinem Beispiele. Bei der Taufe sprach Remigius die berhmt gewordenen Worte: Beuge dein Haupt, stolzer Sigamber; verehre, was du verbrannt, und verbrenne, was du verehrt hast!" Durch seine Gemahlin Klotilde, eine burgundische Prinzessin, und Remigius selbst war er in der katholischen Religion unterrichtet worden und hatte bereits vor der Alemannenschlacht seine beiden Shne taufen lassen. Von einem Ge-lbde in oder vor der Alemannenschlacht wissen zeitgenssische Bericht-erstatter nichts. Zwar erzhlt dies Gregor von Tours, aber dieser Abschnitt ist ein sremdartiger Bestandteil seines Werkes; er selbst ist nicht Zeit-gensse.es steht nichts im Wege, Klodwigs bertritt als einen Akt innerer Uberzeugung auszufassen, aber ebenso sehr muten staatsmnnische Erwgungen den Frankenknig veranlassen, seiner berzeugung durch eine entschlossene Tat Ausdruck zu geben. Inmitten der christlichen Bevlkerung Gregor von Tours Ii, 37. Vgl. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vortrge. S. 169. 2) Ausfhrlich dargestellt bei Freundgen, a. a. O. S. 163 ff.

6. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1911 - Leipzig : Hirt
20 Das Mittelalter. 10. Die Franken. Gallien nrdlich von der Loire wurde auch noch nach 476 von einem Statthalter als westrmische Provinz verwaltet. Da singen die Franken am Niederrhein an, sich weiter nach Sden aus-zubreiten. Ihr König Klodwig ans dem Geschlecht der Merowinger 486. besiegte im Jahre 486 bei Soissons den rmischen Statthalter und er-oberte dann ganz Nordgallien. Damit war die Grndung des Franken-reiches vollzogen. Vergebens bemhte sich Klodwigs christliche Gemahlin Klothilde, eine burgundische Knigstochter, den trotzigen Heiden zu bekehren. Als sich aber in der Schlacht gegen die Alemannen (bei Zlpich?) im Jahre 496 der Sieg auf die Seite der Feinde neigte, ge-lobte er, dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siegen wrde. Er siegte und lie sich mit 3000 seiner Edeln durch den rmischen Bischof Remigius in Reims taufen. Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebiets, und spter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche vereinigt. Als Klodwig im Dome zu Reims vor dem Taufbecken stand, sprach der Bischof: Beuge deinen Nacken, wilder Sigamber! Bete an, was du zerstrt, zerstre, was du angebetet hast!" Da Klodwig den katholischen Glauben angenommen hatte, erhielt er vom rmischen Bischof den ehrenden Beinamen allerchristlichster König". Die Religion diente ihm jedoch fortan als Deckmantel seiner Eroberungslust. Sdlich der Loire wohnten die arianischen Westgoten. Es ist eine Schande," sprach Klodwig, da diese Ketzer den schnsten Teil Galliens besitzen. Lat uns mit Gottes Hilfe ausziehen und ihr Reich an uns bringen!" Er besiegte die Westgoten und entri ihnen das Land bis zur Garonne. Seinem weiteren Vordringen tat ein Machtspruch Theoderichs des Groen Einhalt. Die Westgotenknige verlegten ihre Residenz nach Toledo in Spanien. Die am Mittelrhein und Main wohnenden Franken zerfielen in mehrere kleine Vlkerschaften, jede von einem Könige regiert. Um sein Hauptziel, die Vereinigung aller Franken unter seiner Herrschaft, zu erreichen, beseitigte Klodwig diese Fürsten durch List und Gewalt. Ent-weder erschlug er sie unter irgendeinem Vorwande mit eigener Hand oder stiftete andere an, den Mord auszufhren. Durch das Vordringen Klodwigs wurde der Sieg des katholischen Bekenntnisses der das arianische auch unter den Germanen ent-schieden. Die Shne Klodwigs vergrerten das Reich gleichfalls durch Arglist und Gewalttat. Mit Hilfe der Sachsen wurde Thringen erobert: Sdthringen siel an die Franken, Nordthringen wurde den Verbndeten berlassen. Durch greuelvolle Mordtaten wurde auch das burgundische Knigshaus ausgerottet; Burgund wurde dem Frankenreiche einverleibt.

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 10

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
10 Jahre 1066 durch die Schlacht bei Hastings in die Gewalt Wilhelms des Eroberers, Herzogs der Normandie. Aus der Vermischung der Angelsachsen und der Normannen ist das englische Volk hervorgegangen. 2. Das fränkische Reich. Unter allen germanischen Stämmen, welche sich auf dem Boden des römischen Reiches niederließen, gewannen die Franken die größte Macht. Chlodowech, König der salischen Franken aus dem Geschlechte der Merowinger, ein kühner, wilder und treuloser Mann, vernichtete durch die Schlacht bei Soissons im Jahre 486 den letzten Rest der weströmischen Herrschaft, der sich unter Syagrius an der Seine gehalten hatte, und dehnte sein Gebiet bis zur Loire aus. Darauf schlug er die Alamannen 496 in einer großen Schlacht bei Zülpich, nahm ihnen das Land am Main, das später Franken genannt wurde, und trat mit seinem Volke zum katholischen Glauben über. Endlich besiegte er auch die Westgoten 507 bei Poitiers und eroberte ihr Land bis an die Garonne. Die kleineren fränkischen Könige räumte er durch Verrat und Mord aus dem Wege. So schuf er das fränkische Reich, das fast ganz Gallien und einen Teil Deutschlands umfaßte und dadurch wohl begründet war, daß die Frauken mit ihren Unterthanen durch den gleichen Glauben verbunden waren. Vor seinem Tode im Jahre 511 teilte er das Reich unter seine vier Söhne, und diese erweiterten es noch durch Unterwerfung der Thüringer, der Burgunder, der Schwaben im südlichen Alamannien und der Bayern. Aber dieses große Reich verfiel nach kurzer Zeit durch die häufigen Teilungen, die im Hause der Merowinger endlose Bruderkriege und entsetzliche Frevel hervorriefen, sowie durch die Schwäche der späteren Könige, die es nicht zu hindern wußten, daß große Teile des Reiches fast unabhängig wurden. Indessen gewann das Frankenreich dadurch, daß die Macht des königlichen Hausmeiers (major domus) immer höher stieg, wieder einen festen Halt. Dieser Beamte hatte anfangs nur die königlichen Güter zu verwalten, aber bei der Schwäche der Könige, bekam er auch die Führung des Heeres und dadurch die

8. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 5

1887 - Aachen : Barth
verlassenen Länderstriche in Nordgermanien zogen mehrere slavische Volksstämme ein, so in das Gebiet zwischen Elbe und Oder die Wenden. L. No. 297: Das Grab im Busento? 4. Gßkodwig. Die Franken wohnten ursprünglich am Niederrhein und nahmen während der Völkerwanderung auch das römische Gallien in Besitz. Sie zerfielen in zwei Hauptstämme: die Salier im belgischen Gallien und die Ripuarier an den Ufern von Rhein und Mosel (Hauptstadt Köln). Der mächtigste König dieses Völkerbundes war Chlodwig aus dem Hanse der Merowinger, ein gewaltiger und herrschsüchtiger Mann. Er verbündete sich zuerst mit anderen fränkischen Fürsten, ließ sie aber später mit Gift und Dolch hinterlistig umbringen. Durch die Schlacht bei Soissons i. I. 486 vernichtete er den letzten Rest der römischen Herrschaft in 486 Gallien und suchte alles Land zwischen den Pyrenäen und dem Rhein unter seine Herrschaft zu bringen. Durch die Schlacht bei Zülpich i. I. 496 unterwarf er sich den Völkerbund der Alemannen. 496 Der Sieg neigte sich anfangs auf die Seite der Alemannen. In seiner Not betete Chlodwig zum Gott feiner Gemahlin Chlotilde um Hilfe und gelobte, Christ zu werden, wenn ihm der Gott"" der Christen helfe. (Gebet Chlodwigs: „Gott der Christen, Gott am Kreuze rc.") Chlodwig ließ sich zwar nach errungenem Siege mit vielen Franken taufen (zu Rheims vom Bischof Remigius), änderte aber seine Gesinnung nicht. Da alle anderen germanischen Könige sich zur Lehre des Arms bekannten, erhielt Chlodwig vom Papste den Beinamen „der Allerchristlichste". Auch gegen die Burgunder und Westgoten zog Chlodwig; die ersteren schwächte, die letzteren unterwarf er. Nicht lange nach dem Kriege mit den Goten verlieh ihm der oströmische Kaiser die Würde eines Consnls, wodurch die fränkischen Könige die Stellung der römischen Imperatoren einnahmen. Doch Chlodwigs Nachfolger waren meist schwache Fürsten, welche die Regierung ihren Hausmeiern (ersten Ministern) überließen. Ein solcher war Karl Martell, der i. I. 732 die Araber 732 in einer siebentägigen Schlacht zwischen Tours und Pottiers schlug und so dem Vordrängen des Islam in Westeuropa Einhalt that. L. No. 210: Die Schlacht bei Zülpich.* 209: Der hörnerne Siegfried. 2* f

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 25

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 25 — Chlodwig (481—511). Im Jahre 481 trat unter den salischen Franken Chlodwig aus dem bedeutenden Geschlecht der Merowinger^) die Herrschaft an. Obgleich erst fünfzehn Jahre alt, war er klug und unternehmungslustig. Um ein großes, einiges Frankenreich zu gründen, war ihm jedes Mittel recht. Tatsächlich haben ihn bald alle Franken als Herrn anerkannt. Sein nächstes Ziel war die Unterwerfung ganz Galliens. Um das zu erreichen, mußte er mehrere Kriege führen. Zuerst wandte er sich gegen Syagrius, der als Statthalter den letzten Rest des römischen Reiches zwischen Somme und Loire in Gallien verwaltete, besiegte ihn bei Soiffons (486) und nahm fein Land in Besitz. Die Bretagne unterwarf sich ohne Kampf. Darauf zog Chlodwig gegen die Alemannen, die sich zwischen das Gebiet der salischen und ripuarischen Franken eingedrängt hatten und das fränkische Reich auseinander zu sprengen drohten. Er kam dem ripuarischen Frankenkönig zu Hilfe und besiegte die Alemannen in einer mörderischen Schlacht (Zülpich? 496). Der größte Teil des alemannischen Landes kam unter fränkische Herrschaft. Unterstützt von den katholischen Burgundern, wandte sich Chlodwig, der mittlerweile den christlichen Glauben angenommen hatte, gegen die damals noch manischen Westgoten. Der Westgotenkönig wurde bei Pvitiers (507) geschlagen und getötet und verlor sein Land bis an die (B a r o n n e. Infolge dieses Sieges verlieh der o st römische Kaiser dem Frankenkönig Titel und Abzeichen eines römischen Konsuls. In der Kirche des hl. Martin zu Tours bekleidete sich Chlodwig mit der römischen Toga, setzte sich ein Diadem aufs Haupt und zeigte sich hoch zu Roß dem Volke, von dem er erst jetzt als rechtmäßiger König betrachtet wurde. Chlodwigs Bekehrung zum (Christentum. An die Schlacht gegen die Alemannen knüpft sich die (Erzählung von der Bekehrung Chlodwigs zum katholischen Glauben. Chlodwig hatte Chlotilde, eine burgun-dische Prinzessin, zur Gemahlin genommen. Sie war in der katholischen Religion erzogen worden und bot ihren ganzen Einfluß auf, den Gemahl für das Christentum zu gewinnen; doch alle ihre Bemühungen schienen ohne Erfolg bleiben zu sollen. Als in der Schlacht gegen die Alemannen der Sieg schwankte, soll Chlodwig gelobt haben, Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihe. Die Franken siegten, und was Chlodwig im heißen Kampfe versprochen, das hat er auch gehalten. Am folgenden Weihnachtsfest wurde er von dem Bifchof *) Der Name ist abzuleiten von Meruva (jetzt Merwe, Arm der Maas).

10. Rheinisches Realienbuch - S. 10

1917 - Breslau : Hirt
10 Geschichte. I Franken zerstört; denn die Städte galten ihnen als Zwingburgen. Auch Cöln und Trier wurden in Schutthaufen verwandelt. 7. Klodwig. Der erste König, der die verschiedenen Frankenstämme zu einem Reiche vereinigte, war Klodwig aus dem Geschlechte der Merowinger. Er war zuerst König der Salier. Ein Verwandter von ihm war König Siegbert von Cöln, der über die Ripuarier herrschte. Diesen und dessen Sohn ließ Klodwig töten. So wurde er auch König der Ripuarier. Klodwig einigte nicht nur das Frankenreich, er erweiterte es auch. Den letzten römischen Statthalter in Gallien besiegte er, von den Alemannen gewann er ein großes Gebiet am Oberrhein (vielleicht in der Schlacht bei Zülpich), dem Wcstgotenreiche diesseit der Pyrenäen machte er ein Ende, und so beherrschte er das heutige Rheinland, Holland, Belgien und Frankreich. Er wohnte in Paris. Über sein Reich be- saß er die volle Landeshoheit. Als Klodwig zur Regierung kam, war er noch Heide. Seine Gemahlin Klotilde aber war Christin. Sie war darauf bedacht, auch ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren. Als ihnen ein Sohn geboren wurde, ließen sie ihn taufen. Der Sohn aber starb kurz nach der Taufe. Das sah Klodwig als eine Strafe seiner Götter an. Den zweiten Sohn aber ließ er wieder taufen. Als auch er erkrankte, betete Klotilde zu Gott, und das Kind wurde gesund. Darauf ließ sie den Bischof Remigius von Reims kommen. Mit seiner Hilfe gelang es ihr, den Gemahl zu bekehren. Tie Sage bringt die Bekehrung Klodwigs mit dem Sieg über die Alemannen bei Zülpich in Verbindung. 3000 Franken ließen sich mit ihm im Jahre 496 taufen. Als der Bischof die heilige Hand- lung vollzog, sagte er zu Klodwig: ,,Beuge dein Haupt, stolzer Sugambrer, bete an, was du bisher verfolgt, und verfolge, was du angebetet hast." Doch Klodwig wurde nur dem Namen nach Christ, in seinem Herzen blieb er Heide. Die nächsten Nachfolger Klodwigs waren tüchtige Regenten. Sie dehnten das Frankenreich bis nach Thüringen aus; auch die Alemannen und Burgunder unterwarfen sie. Nur Sachsen eroberten sie noch nicht. Allmählich aber entstanden im Geschlechte der Merowinger Streitigkeiten. Dadurch nahm die Macht der Fürsten, die das Reich Klodwigs geteilt hatten, immer mehr ab, und ihr An- sehen sank. Seit dem Ende des 7. Jahrhunderts herrschten statt des Königs die Hausmeier, die f.üheren Verwalter der königlichen Güter. Der Hausmeier Karl Martell besiegte die mohammedanischen Araber, die von Spanien aus das Frankenreich erobern wollten. Karls Sohn Pippin der Kleine machte sich 751 zum Könige des Frankenreiches. Mit ihm kam das Geschlecht der Karo- linger auf den Thron. Aufgaben: Erzähle die Siegfriedsage! Erzähle die Sage von der Schlacht bei Zülpich! Woher kamen die Mohammedaner? Was weißt du von Mohammed und seiner Religion? Wer besaß zur Germauenzeit die Landeshoheit (Souveränität) im Staate? Wer war zur Frankenzeit souverän? Wer besitzt heute in Preußen und im Deutschen Reiche die Landeshoheit? 1

11. Das Mittelalter - S. 33

1876 - Leipzig : Baedeker
Das Reich der Franken unter den Merowingern. §. 11. 33 nach dem Siege in den catalaunischen Gefilden alleiniger Beherrscher der salischen Franken geblieben war) legte den Grund zur Herrschaft der Franken über das Abendland, welche wiederum die Grundlage des spätem römisch-deutschen Kaiserthums geworden ist. Durch Besiegung des römischen Statthalters Sy agrius bei Soissons (486) machte Chlodwig dem noch übrigen (inselartigen) Reste römischer Herrschaft im Abendlande (zwischen Loire und Somme) ein Ende und verlegte seine Residenz von Tournai auf das eroberte Gebiet nach Soissons. Die Armoriker (die Küstenvölker zwischen Seine und Loire) gewann er mehr durch Vertrag als durch Waffengewalt. Gegen die Alemannen, welche sich auch auf der linken Rheinseite ausgebreitet hatten und das Gebiet der ripuarischen Franken bedrohten, wurde er von seinem Verwandten, dem fränki- schen Könige Siegbert in Köln, zu Hülfe gerufen. Er besiegte sie in einer Schlacht (bei Tolbiacum oder Zülpich?)J) 496, in welcher er für den Fall des Sieges seinen Uebertritt zum Christenthum gelobt hatte, und dehnte seine Herrschaft sowohl über das Land zwischen dem Rhein und den Vogesen (das Eisass) aus, als über den nördlichen Theil von Alemannien auf der rechten Rheinseite (immittlern Neckar- und Maingebiete), welcher von nun an ebenfalls Franken (Franconia) hiess. Auch die südlichen Alemannen bis nach Helvetien scheinen noch vor Chlodwig’s Tode die fränkische Hoheit unter Beibehaltung ihrer eigenen Gesetze anerkannt zu haben.| Dadurch, dass Chlodwig zuerst von allen germanischen Königen die katholische Lehre an- nahm, bahnte er sich den Weg zu neuen Eroberungen, indem die weitere Ausbreitung der fränkischen Herrschaft von der (einfluss- reichen) Geistlichkeit zugleich als ein Sieg des Katholicismus über den Arianismus und das Heidenthum betrachtet wurde. Unter dem Vorwände, die katholischen Unterthanen des arianischen Westgothen- königs Alarich Ii. zu beschützen, fiel er über die Loire in das süd- liche Nachbarreich ein und dehnte in Folge seines Sieges unweit Poitiers (bei Voullon oder Voulon) 507 das fränkische Gebiet über Annalen des fränkischen Reiches im Zeitalter der Merowinger. 1873. — Schmidt, E. A., Gesch. ,v. Frankreich. 1. B. 1835. ’) Der Ort seines Sieges über die Alemannen wird bei Gregor von Tours gar nicht angegeben: nur von einem Kampfe Siegbert’s gegen die Alemannen wird beiläufig Tulbiacense oppidum als Schauplatz genannt. Beide Nach- richten werden gewöhnlich auf dieselbe Begebenheit bezogen. Vgl. E. A. Sclimidt’s Gesch. v. Frankreich, I., S. 46. Anm. 1 u. 2. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. 3. Heft, S. 31—42 und Bd. Xv. v. Waitz, deutsche Verfassungsgesch., Ii. S. 58. Putz, Grdr. f. ob. Kl. Il 13. Aufl. 3

12. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 81

1864 - Aschersleben : Carsted
Kirchenstaat (vergl. § 69), Das Ansehn dez Papstes steigt besonders unter Gregor I., d. Gr., am Ende des 6. Jahrh. § 66. Das fränkische Reich umfaßt anfangs nur Belgien und das nördl. Frank- reich u. ist vielfach getheilt. Es wird erweitert und zu einem Ganzen vereinigt dur^h Chlodwig, aus dem Stamme der Merowinger. 486 Er vernichtet durch den Sieg bei Soissons den Rest des Römerreichs in Gallien. 496 Er unterwirft die Alemannen durch den Sieg bei Zülpich (worauf er das — katholische — Christen- Dum annimmt). In Rheims bei der Taufe gesalbt (das heilige Oelfläschchen). Er gewinnt durch Besiegung der Westgothen das diesen gehörende südl. Gallien. Er vereinigt durch Mord und Verrath auch die übrigen fränkischen Reiche mit dem seinigen und stirbt als Alleinherrscher der Franken 511. Seine Söhne, unter welche das Reich getheilt wurde (zwei Haupttheile Austragen u. Neustrien, Letzteres noch weiter getheilt), erwerben noch Bur- gund u. Thüringen. — Zweimal werden die ver- schiedenen fränkischen Reiche wieder zu einem Gan- zen vereinigt, unter Chlotar I. u. später unter Chlotar I!. — Gräuel in der fränkischen Königs- familie, besonders durch Fredegunde u. Brunhilde. Die späteren merowingischen Könige werden im- mer schwächer, und die Gewalt kommt sast ganz in die Hände ihrer Majordom u s (Hausmeier). 732 D er Hausmeier Karl Martel besiegt die Araber bei Tours u. Poitiers (§ 68). Die Friesen werden zinspflichtig gemacht. 752 Der letzte merowingische König, Childerich Iii, wird von Karl Martel's Sohne, Pipin d. Klei- nen, abgesetzt (kommt in ein Kloster), u. mit die- 6

13. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1911 - Leipzig : Hirt
20 Das Mittelalter, 10. Die Franken. Gallien nrdlich von der Loire wurde auch noch nach 476 von einem Statthalter als westrmische Provinz verwaltet. Da fingen die Franken am Niederrhein an, sich weiter nach Sden aus-zubreiten. Ihr König Klodwig aus dem Geschlecht der Merowinger 4s6. besiegte im Jahre 486 bei Soissons den rmischen Statthalter und er-oberte dann ganz Nordgallien. Damit war die Grndung des Franken-reiches vollzogen. Vergebens bemhte sich Klodwigs christliche Gemahlin Klothilde, eine burgundische Knigstochter, den trotzigen Heiden zu bekehren. Als sich aber in der Schlacht gegen die Alemannen (bei Zlpich?) im Jahre 496 der Sieg auf die Seite der Feinde neigte, ge-lobte er, dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siegen wrde. Er siegte und lie sich mit 3000 seiner Edeln durch den rmischen Bischof Remigius in Reims taufen. Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebiets, und spter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche vereinigt. Als Klodwig im Dome zu Reims vor dem Taufbecken stand, sprach der Bischof: Beuge deinen Nacken, wilder Sigamber! Bete an, was du zerstrt, zerstre, was du angebetet hast!" Da Klodwig den katholischen Glaubeu angenommen hatte, erhielt er vom rmischen Bischof den ehrenden Beinamen allerchristlichster König". Die Religion diente ihm jedoch fortan als Deckmantel seiner Erobernngslnst. Sdlich der Loire wohnten die arianischen Westgoten. Es ist eine Schande," sprach Klodwig, da diese Ketzer den schnsten Teil Galliens besitzen. Lat uns mit Gottes Hilfe ausziehen und ihr Reich an uns bringen!" Er besiegte die Westgoten und entri ihnen das Land bis zur Garoune. Seinen: weiteren Vordringen tat ein Machtspruch Theoderichs des Groen Einhalt. Die Westgotenknige verlegten ihre Residenz nach Toledo in Spanien. Die am Mittelrhein und Main wohnenden Franken zerfielen in mehrere kleine Vlkerschaften, jede von einem Könige regiert. Um sein Hauptziel, die Vereinigung aller Franken unter seiner Herrschaft, zu erreichen, beseitigte Klodwig diese Fürsten durch List und Gewalt. Ent-weder erschlug er sie unter irgendeinem Vorwande mit eigener Hand oder stiftete andere an, den Mord auszufhren. Durch das Vordringen Klodwigs wurde der Sieg des katholischen Bekenntnisses der das ariauische auch unter den Germanen entschieden. Die Shne Klodwigs vergrerten das Reich gleichfalls durch Arglist und Gewalttat. Mit Hilfe der Sachsen wurde Thringen erobert: Sdthringen fiel an die Franken, Nordthringen wurde den Verbndeten berlassen. Durch greuelvolle Mordtaten wurde auch das burgundische Knigshaus ausgerottet: Burgund wnrde dem Frankenreiche einverleibt.

14. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 22

1914 - Leipzig : Hirt
22 I. Die Zeit der Vlkerwanderung und der Staatenbildung. 54 4. Die Franken. Die kriegerischen Franken ( 43b) hatten sich allmhlich der das nrdliche Gallien ausgebreitet und lebten unter ver-schiedenen Knigen. (Kartenskizze S. 17.) Der eigentliche Grnder des Frn-kischen Reiches war der gewaltttige, aber staatsmnnisch begabte Chlod-wig aus dem Geschlechte der Merowinger, ein König der Salier. Zu-486. nchst vernichtete er 486 den Rest der rmischen Herrschaft in Gallien durch den Sieg bei Soissons. Seine christliche Gemahlin Chlothilde, eine burgundische Knigstochter, war bemht, den heidnischen Gatten, der den Einflu der mchtigen katholischen Geistlichkeit wohl zu schtzen wute, zu bekehren. Als sich nun in der Schlacht gegen die Alemannen 496. (Bei Zlpich?) im Jahre 496 der Sieg ans die Seite der Feinde neigte, so erzhlt Bischof Gregor von Tours (f 594), gelobte Chlodwig, dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siege. Er siegte und lie sich mit 3000 seiner Edeln von dem rmischen Bischof Remigius in Reims taufen*). Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebiets, und spter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche vereinigt. Als Vorkmpfer des katholischen Glaubens zog der allerchristlichste König" ebenso gegen die arianischen Westgoten zu Felde, besiegte sie und erwarb das Gebiet bis zur Garonne: weitere Erfolge verhinderte das Einschreiten Theoderichs des Groen. Chlodwigs Stellung als König zeigt die Erzhlung von dem ge-raubten Kirchenkruge zu Soissons^). Hher stieg sein Ansehen, als ihm der griechische Kaiser den Ehrentitel eines Konsuls verlieh. Sein Haupt-ziel aber war, Alleinherrscher aller Franken zu werden. Um dies zu erreichen, beseitigte er durch List und Gewalt die mit ihm verwandten frnkischen Nebenfrsten, die noch regierten**). \ Durch das erfolgreiche Vordringen Chlodwigs wurde der Sieg des katholischen Glaubens, der im Rmischen Reiche schon allgemein angenommen war, der den arianischen auch unter den Germanen ent-schieden. Chlodwigs Shne vergrerten das Reich durch das Land der Thringer (dessen sdlicher Teil den Namen Franken erhielt) und Burgund (Buntkarte Nr. 5). Ihre Nachkommen richteten sich durch greuelvolle Brgerkriege selbst zugrunde. Stelle die germanischen Staaten zusammen nach Buntkarte Nr. 5! Welche Völker haben dauernde Staaten gegrndet? Welche sind in anderen Vlkern auf-gegangen? Welchen Landverlust hat das Germanentum durch die Vlkerwanderung erlitten? Welcher Gewinn steht dem gegenber? *) Beuge in Demut deinen Nacken, Sigambrer! Bete an, was du zerstrt, zer-stre, was du angebetet hast!" **) So verleitete er den Sohn des alten ripuarischen Knigs Siegbert in Cln zum Vatermorde, lie ihn dann selber meuchlings ermorden und vereinigte das Gebiet der Ripuarier mit seinem Reiche.

15. Geschichte des Mittelalters - S. 115

1861 - Leipzig : Brandstetter
115 Walt, um dem fremden Usurpator, wie sie ihn nannten, Schranken zu setzen. Im Jahre 486 war Sha grins Befehlshaber in Gallien. Chlodowig, König der salischen Franken und Enkel des Merowäns (weshalb seine Nachkommen die ,,Merowinger" genannt werden) hatte seine Macht bereits so weit gekräftigt, daß er es wagen durfte, den rd mischen Statthalter anzugreisen; er schlug und tödtete den Shagrius bei Soissons, und in kurzer Zeit sielen ihm alle römischen Städte im nörd- lichen Gallien zu. Chlodowig's Leben ist eine Kette von Gewaltthaten, wie sie nur ein herrschsüchtiger Mann begehen kann, welcher kein anderes Gesetz als seine eigene selbstsüchtige Laune anerkennt. Seine Eroberungs- lnst scheute vor keinem Verbrechen zurück. Zuerst schlug er die Alemannen, welche von Deutschland her in das südliche Gallien herüber gezogen waren. Bei der Stadt Zülpich erfolgte eine heiße blutige Feldschlacht. Lange schwankte der Sieg; die alten Götter, zu denen Chlodowig flehte, erwiesen sich als ohnmächtig. Da richtete der Frankenkönig, dem seine burgnndische Gemahlin Clotilde schon längst die Vorzüge des Christenthums vor der heidnischen Götterwelt zu Gemüthe geführt, sein Gebet zu dem Gott der Christen und gelobte Bekehrung, wenn sich der Sieg für ihn entscheiden würde. „Als er nahe daran war, vernichtet zu werden," so erzählt der fränkische Geschichtschreiber Gregor von Tours in seiner naiven Weise, „da erhob er seine Augen zum Himmel, sein Herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Thränen und er sprach: „Jesus Christ, Chrodichilde sagt, Du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, Hülfe sollst Du den Be- drängten, Sieg geben denen, die auf Dich hoffen — ich siehe Dich de- müthig an um Deinen mächtigen Beistand. Gewährest Du mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde und erfahre ich so jene Macht, die das Volk, das Deinem Namen sich weiht, an Dir erprobt zu haben rühmt, so will ich an Dich glauben und mich taufen lassen auf Deinen Namen. Denn ich babe meine Götter angerufen, aber, wie ich erfahren, sie haben mich verlassen mit ihrer Hülfe. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie, da sie denen nicht Helsen, die ihnen dienen. Dich nun rufe ich an, und ich verlange an Dich zu glauben. Nur entreiße mich erst aus der Hand meiner Widersacher." Und da er solches sprach, wandten die Alemannen sich und singen an zu fliehen. Als sie aber ihren König getödtet sahen, unterwarfen sie sich Chlodowig und sprachen: „Laß, wir bitten Dich, nicht noch mehr des Volkes umkommen, wir sind ja Dein." Da that er dem Kampfe Einhalt, brachte das Volk in seine Gewalt und kehrte in Frieden heim. Der Königin aber erzählte er, wie er Christi Namen angerufen und so den Sieg gewonnen habe. Dies geschah im fünfzehnten Jahre seiner Regierung. Nach dieser Schlacht ließ Chlodowig, treu seinem Gelübde, sich selbst und mit ihm viele tausend fränkische Edele von dem römischen Bischof Remigius am Weihnachtsfeste in Rheims zur Taufe führen. So erfolgte auch diese Bekehrung, wie so manche andere in dieser 8* ✓

16. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 63

1872 - Berlin : Gaertner
— 63 — die Lehen in erbliche Besitztümer. Die höchste Gewalt, welche anfangs die Volksversammlung besaß, ging auf den König, als den ersten Lehnsherrn im Lande, über, und die Freien erschienen in den Volksversammlungen weniger, um selbst eine entscheidende Stimme zu geben, als um den Willen des Königs zu vernehmen. Die Königswürde wurde meist erblich, doch so, dass nicht das Recht der Erstgeburt^ sondern die Wahl des Volkes über die Thronbesteigung entschied. Die ersten Beamten nach dem Könige waren die Herzoge, Cent-, Pfalz- und Markgrafen. In den jährlichen Volksversammlungen (März- und Maifelder) wurden Gesetze gegeben und über Krieg und Frieden berathen. Der Hauptinhalt der Gesetze, welche man niederschrieb, war Bestimmung der Strafen für Verletzung an Leib,. Leben und Eigenthum eines anderen. Ein jeder durfte nur von seines Gleichen gerichtet werden. Der Ort, wo man das Gericht (Ding) hielt, hieß Mdlftätt e„ Außerdem wurde die Rechtspflege nach bestimmten Vorschriften von Richtern (Schöffen) geübt. Die Strafen für begangene Verbrechen waren verschieden.. Jedes Verbrechen konnte mit Geld (Wergeld) abgebüßt werden. Die Beweise des Klägers und Gegenklägers führte man durch Zeugen (Eidhelfer) und durch die Gottesurtheile (Ordale), die in Zweikampf, in Feuer-, Wasser-, Kreuz-und Abendmahlsprobe bestanden. Ii. Das Frankenreich bis zur Bildung Deutschlands. 4si bis 843 nach Chr. §. 81. Chlodwig (481—511). Die Franken, seit dem dritten Jahrhundert im nördlichen Theile Galliens verbreitet, standen unter mehreren Fürsten und wurden in vier Stämme getheilt, von denen die salischen und ripuarischen Franken die wichtigsten sind. In wenigen Jahrhunderten machten sie sich zu Herren von ganz Gallien und gaben dem Lande den Namen Francien (Frankreich). Der Gründer des Frankenreichs war Klodwig (Ludwig), Fürst der salischen Franken. Er stammte aus dem Geschlechte der Merowinger und war Sohn des-Frankenkönigs Childerich. Sein kleines Reich zu vergrößern, zog er zuerst gegen den römischen Statthalter Syagrius, besiegte ihn bei Soissons (486) und machte dadurch der römischen Herrschaft in Gallien ein Ende. Zehn Jahre später überzogen die Alemannen seinen Vetter Siegebert, Fürsten der ripuarischen Franken, mit Krieg. Er eilte ihm zuhilfe und schlug die Feinde bei Zülpich, unweit Bonn (496) aufs Haupt. Die Besiegten gehörten nun zum Frankenreiche, behielten jedoch ihre Gesetze und Einrichtungen. Ein gleiches Loos traf das bur-gundische Reich. Dasselbe war damals unter vier Brüder vertheilt, welche sich gegenseitig bekämpften. Klodwig heiratete die kühne Klotilde, Nichte Gundobalds, des einen der burgundischen Fürsten, und erhielt so Ansprüche aus Burgund. Auf Bitten der Klokilde, die den katholischen Glauben bekannte, trat Klodwig zum

17. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 14

1878 - Würzburg : Stahel
14 § 5. Das fränkische Reich unter den Merowingern. Nachkommen regierten bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts, und unter ihnen wurde das Volk der Longobarden mehr und mehr romanisch. Nach längeren Wirren erhob Luitpraud, durch den der Sieg der römisch - katholischen Hierarchie entschieden wurde, das Reich auf den Gipfel der Macht. Aber die Eroberung Rom's und die statliche Einigung Jtalien's gelang weder ihm, noch seinen Nachfolgern Aistulf und Defidcrius, da sie von den Päpsten mit fränkischer Hilfe hintertrieben wurde. Unter Defiderius 756—774 wurde in Folge der immer inniger werdenden Verbindung zwischen dem römischen Stule und dem neuen fränkischen Königshause durch Karl den Großen 774 das Ende des Lougo-bardenreiches herbeigefürt. § 5. 486-752 Das fränkische Reich unter den Merowingern 486—752. Inhalt: 1) Chlodwig 482 — 511 besiegt den römischen Statthalter Syagrius bei Soissons 486, die Alemannen bei Zülpich 496 und tritt dann zur katholischen Kirche über. Er siegt ferner über die Burgunder bei Dijon 501, über die Westgoten bei Vougl6 507 und eint hierauf die Frankenstämme zum Frankenreiche, dessen östl. Teil Austrasien, der westl. Neustrien (Niu Westria) heißt. 2) 511—687 ist das Reich durch Teilungen und blutigen Zwist zerrüttet. Trotzdem gelingt die Unterwerfung der Thüringer um 527 und der Burgunder 534. 3) Die Hausmaier erlangen bald alle Gewalt. Pipin von Heristal siegt bei Testri 687 und wird alleiniger Majordomus der 3 Reiche. Als solcher stellt er die Ordnung in Stat und Kirche wider her und fürt die Märzfelder ein. Sein Son Karl Martell 714—741 gewinnt den Sieg bei Tours und Poitiers 732. Pipin der Kleine 741—752 erlangt 752 auf der Neichsversammlung zu Soissons die Königskrone. Childerich 111. wird in ein Kloster verwiesen. 482-511 1. Chlodwig 482—511. Von den ©taten, die sich roärend der Völkerwanderung bildeten, erhielt sich nur das Frankenreich, das von dem Salier Chlodwig, aus dem Geschlechte Merwich's, gegründet wurde und eine 486 weltgebietende Stellung erlangte. — a) Chlodwig besiegte bei Soissons 486 Syagrius, den römischen Statthalter in Gallien, und machte dadurch dem letzten Reste des Westreichs ein Ende. — b) Hierauf wendete sich Chlodwig, von dem Ripuarier Sigbert zu Hilfe gerufen, gegen die Alemannen und 496 besiegte dieselben bei Zülpich 496. Die Folgeu dieses Sieges waren: 1) der Rückzug der Alemannen aus das Gebiet' des Oberrheins; 2) der Eintritt Chlodwig's und der Franken in die katholische Kirche und damit in den geistigen Verband mit dem Bischof von Rom, dem Papste. — c) Unter dem Vorwande, die katholischen Untertanen des Arianischen Westgotenkönigs Alarich's Ii. zu beschützen, fiel er über die Loire in dessen so? Reich ein und dehnte in Folge des Sieges bei Vougls 507, oberhalb von Poitiers, sein Gebiet über die reichsten Provinzen Gallien's bis zu den Pyrenäen aus. Nun begann Chlodwig mit dem Werke der Vereinigung aller Franken-stämme, indem er durch Verrat und Meuchelmord die übrigen Frankenfürsten beseitigte. War ja doch seiner ungemessenen Herrschsucht kein Verbrechen zu groß, wenn es nur zum Ziele fürte! Bei seinem Tode hinterließ er

18. Leitfaden der deutschen Geschichte - S. 15

1892 - Leipzig : Voigtländer
15 Das Mittelalter. Vom Untergang des westrmischen Reiches bis zur Reformation, 4761517. Des Mittelalters erste Periode. Vom Untergnge des westrmischen Reiches bis zum Vertrag von Verdun 476-843. (D i e Zeiten des Frankenreiches.) I. Die Zeit der Merowinger 476751. 8. Chlodwig, der Grnder des Frankenreiches, und Theoderich, der Grnder des Ostgotenreiches. 1. Die Franken hatten sich bis um die Mitte des 5. Jahrhunderts vom Niederrheine aus der das Land zwischen Maas und Scheide ausge-breitet. Der Grnder ihres mchtigen Reiches wurde Chlodwig 481511, aus dem Geschlechte der Merowinger. Durch den Sieg bei Svissons 486 der den rmischen Statthalter Syagrius vernichtete er den letzten Rest der rmischen Herrschast in Gallien; durch die Schlacht bei Zlpich (?) 496 unterwarf er die Alemannen und wurde (katholischer) Christ (Taufe zu Rheims durch den Bischof Remigius: beuge in Demut deinen Nacken, Sigambrer; bete an, was du verbrannt, verbrenne, was du bisher angebetet hast"). Indem er seine Verwandten verrterisch mordete, vereinigte er die verschiedenen Stmme der Franken zu einem Reiche. Whrend die anderen germanischen Stmme, wie namentlich die Goten, dem arianischen Bekenntnis beitraten, bekannte sich Chlodwig mit seinen Franken zum athana-finnischen oder katholischen Glauben (daher der Titel allerchristlichster König"). Da auch die frhere (gallisch-rmische) Bevlkerung diesen Glauben bekannte, so wurde dadurch die Verschmelzung der Franken mit der frheren Bevlkerung wesentlich erleichtert. 2. Durch den griechischen Kaiser bewogen, zog Theoderich der Groe, König der Ostgoten (in Pannonien), nach Italien, besiegte den Odoaker in drei Schlachten und ttete ihn. An die Stelle von Odoakers Reich trat nun

19. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 143

1911 - Leipzig : Hirt
Die Vlkerwanderung. 143 5. Die Franken. Der Grnder des Frnkischen Reiches war Chlodwig (ober Chlodowech), ein König der Salier aus dem Geschlecht der Merowinger. Durch seinen Sieg der den Statthalter Syagrius bei Soissons vernichtete er 486 den Rest der rmischen Herrschaft, der noch im nrdlichen Gallien 486. bestand, und verlegte seinen Sitz nach Soissons. spter nach Paris. Vergebens bemhte sich seine katholische Gemahlin Chlothilde, eine burgundische Knigstochter, den trotzigen Heiden zu bekehren. Als sich aber in der Schlacht gegen die Alemannen 496 (bei Zlpich?) der Sieg auf 490. die Seite der Feinde neigte, gelobte er dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siegen wrde. Cr siegte und lie sich mit 3000 seiner Cdeln durch den rmischen Bischof Remigius in Reims taufen. Dadurch verhalf er dem katholischen Glanben, der bei den Rmern allgemein war, auch bei den Ger-Manen zum Siege der den arianischen. Er selbst hatte davon den Vorteil, da die rmischen Bischfe im Lande auf seiner Seite standen und ihm die Befestigung seiner Herrschaft erleichterten. Die Alemannen verloren einen Teil ihres Gebietes, und spter wurde auch der Rest mit dem Frankenreiche vereinigt. Als Vorkmpfer des katholischen Glaubens zog der allerchristlichste König" auch gegen die arianischen West-goten zu Felde, besiegte sie 507 in der Nhe von Poitiers und nahm 507. ihnen alles Land bis zur Garonne.. Chlodwigs Stellung als König zeigt die Erzhlung von dem ge-raubten Kirchenkruge zu Soissons^). Hher stieg sein Ansehen, als ihm der ' griechische Kaiser den Ehrentitel eines Konsuls verlieh. Sein Hauptziel aber war, Alleinherrscher aller Franken zu werden. Um dies zu erreichen, beseitigte er durch List und Gewalt die mit ihm verwandten frnkischen Nebenfrsten, die noch regierten. So verleitete er den Sohn des alten ripuarischen Knigs Siegbert in Cln zum Vatermorde, lie dann ihn selber meuchlings ermorden und vereinigte das Gebiet der Ripuarier mit seinem Reiche. Chlodwigs vier Shne regierten gemeinschaftlich als verbndete Teil-knige. Sie eroberten den Rest des westgotischen Besitzes in Gallien, Bnrgnnd, die keltische Bretagne und dehnten ihre Herrschaft auch jenseits des Rheins aus durch die Unterwerfung von Thringen (dessen sdlicher Teil den Namen Franken erhielt) und Bayern. Bei den mehrfachen Teilungen der folgenden Zeit schieden sich gewhnlich Neustrien, Austrasien, Aquitanien und Burgund (Buntkarte 6), die aber immer nur als Teile eines zusammengehrigen Ganzen galten. Die Könige, die entarteten Merowinger, bekmpften einander durch Krieg und Mord und untergruben dadurch ihr Ansehen und ihre Macht. Welche germanischen Staaten bestanden nach der Auflsung des Westrmischen Reiches lbuntkarte 5)? Welche Völker verlieen ganz ihre Heimat? Von welchen blieb ein Teil in den alten Wohnsitzen? Welche haben dauernde Staaten gegrndet? Beispiele von der Verwilderung der Sitten unter den Germanen.

20. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 33

1905 - Breslau : Hirt
§ 10. Das Frankenreich unter den Merowingern. 33 2. Krwetternng und Hinrichtung des Arankenreiches. a. Erweiterung. Bald darauf wandte sich Chlodowech gegen die Burgunder. Ihr König versammelte die katholischen Bischöfe des Landes und bat fte^ Chlodowech zur Umkehr zu bewegen. Sie rieten ihrem Könige, gleichfalls den katholischen Glauben anzunehmen, und in der Tat folgte er diesem Rat. Mit Chlodowech verständigte er sich und folgte ihm als Bundesgenosse in den Kampf gegen die Westgoten. Diese hatten den südlichen Teil Galliens inne und standen damals unter einem schwachen König, dem Schwiegersohn Theodorichs des Großen. Auch sie waren Arianer, was Chlodowech jetzt zum Kriegsvorwand nahm. Die katholischen Welschen und ihre Priester bahnten ihm den Weg zum Siege am ^Clain, s. v. Poitiers (507). Der Gotenkönig siel, Chlodowech vereinigte 3 das"äänd bis zur Garoune mit seinem Reiche. Den südlichen Teil Galliens erhielt der Sohn des gefallenen Königs, beschützt von seinem Großvater Theodorich dem Großen. Spanien war von jetzt an der Hauptsitz der Westgoten: statt Toulouse wurde Toledo ihre Hauptstadt. Auch über den König der Franken wahrte sih^der"oströmische Kaiser den Schein einer Oberherrschaft. Als Chlodowech vom Siege über die Westgoten heimkehrte, schenkte jener ihm Titel und Gewand eines römischen Konsuls. In der Kirche des heiligen Martin von Tours bekleidete sich Chlodowech mit dem römischen Gewände und setzte sich die Krone aufs Haupt. Erft jetzt erschien er seinem Volke als der rechtmäßige König. Von nun an trachtete er danach, durch List und Grausamkeit das ganze Frankenland unter seine Gewalt zu bringen. Durch Mord fielen seine Verwandten, die als Könige noch kleine Teile des Gebiets beherrscht hatten. Dann vereinigte er das Land der Ermordeten mit dem Frankenreiche. Chlodowech starb 511. b. Einrichtung des Frankenreiches. Nach fränkischer Sitte teilten die vier Söhne Chlodowechs das Reich unter sich; dennoch galt dieses als ein Ganzes, und seine Könige vollbrachten ihre Eroberungen gemeinschaftlich. Im Jahre 534 machten sie dem Burclunderreiche ein Ende; ^ fronn wandte sich der älteste Bruder, dem die östlichen, vorwiegend germanischen Teile des Reichs zugefallen waren, mit Hilfe der Sachsen gegen die Thüring.er, die^gleichfalls unterlagen- Der nördliche Teil ihres Reiches wurde den Sachsen abgetreten; das Mainland aber bis gegen die Donau hin fiel den Franken zu. Nur die Mitte des Reiches vom Waldgebirge bis gegen die Unstrut blieb bestehen und erhielt später emen Herzog unter fränkischer Oberhoheit. Nach dem Untergang der Ostgoten wurde gleichfalls die Provence fränkisch. Schutzlos unterwarfen sich dann auch die bayrischen Herzöge den Franken. Jetzt" beherrschten diese nicht nur das einst römische Gallien, sondern mit Aus- Hoffmeyer u. Hering, Lehrbuch f. d. Geschichtsunt. Ii. Teil. 3. Aufl. 3