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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 8

1854 - Saalfeld : Riese
Gott. An die Stelle des erschlagenen Abel trat Seth und ward der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechts der Sethiten, der „Kinder Gottes," welches an dem bisherigen Wohnsitze bei dem ge- wohnten Hirtenleben , der Viehzucht und dem Ackerbau verblieb und bis zur Sündsluth zehn Glieder zählte, während Kain und seine Nachkommen, die Kainiten, fortan gegen Morgen im „Lande der Verbannung" wohnten, das Reich der Welt gründeten, Künste und Genüsse des Lebens erfanden, sich und ihre Vorfahren vergötterten. Kain erbaute seinem Sohne Hanoch die erste Stadt, wogegen Jabal das Nomadenleben aufbrachte. Jubal erfand die Mufik und Thubalkain die Zubereitung von Eisen und Erz. Bei dem langen Leben mußten die Menschen sich ungemein vermehren, aber in demselben Maße wuchs auch die Gottlosigkeit. Die Scthiten wa- ren das Salz der Erde; als aber auch unter sie (die „Kinder Gottes") das Verderben durch Heirathen mit kainitischen Weibern (den „Töchtern der Menschen") einriß, wurden Bosheit und Gewaltthätigkeit so allge- mein, daß nur noch Ein Mann erfunden ward, der den Glauben bewahrt hatte: Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. Diesem offenbarte Gott sei- nen Rathschluß, Alles von der Erde zu vertilgen: nur er sollte sich und die sieben Seelen seiner Familie und von allen Gattungen der Landthiere und der Vögel in die Arche retten, welche zu bauen er Anweisung erhielt. Ii. Das Menschengeschlecht nach der Sündfluth bis auf Abraham's Berufung (2100 v. Chr.). A. Entstehung d e r Sprachen und Völker. Was wir sodann in der heiligen Schrift von der großen Fluth lesen, die in Bezeihung auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Beziehung auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sint- fluth bezeichnet wird, von dem Manne, der sich aus derselben mittelst eines Schisses gerettet hat, das wird auch durch die Sagen von einer all- gemeinen Fluth bestätigt, welche fast durch alle Völker der alten und neuen Welt hindurchgehen. Aber am entschiedensten zeugt die Beschaffenheit un- serer Erdoberfläche selbst dafür, daß einst eine allgemeine Fluth unsere Erde überschwemmt habe. Die ganze Erde ist nämlich mit einer Erdschicht bedeckt, welche sich durch den Niederschlag einer allgemeinen und gewaltigen Fluth gebildet hat. In diesem Fluthlande finden sich unzählige Knochen und Zähne vorsündfluthlicher Thiere, zahllose Pflanzen und Bäume, welche die Fluth bedeckt, Felsblöcke und Gerölle, welche sie mit fortgerissen hat. _ Aus diesen vorweltlichen Ueberresten lassen sich deutlich die vor- und nachsündsluthliche Periode unterscheiden. Dabei ist es merkwürdig, daß, was fetzt nur in den heißen Ländern der Erde erzeugt wird, Palmen lind Elephanten in dem eisigen Sibirien ausgegraben werden. So hat Gott in die starren Felsen die Zeugnisse seiner Wahrheit lind Gerechtigkeit gegraben, und in der Schie- fertafel, auf welche jetzt ein Schulknabe schreibt, liegt vielleicht die Gräte eines Fisches, welcher dlirch die Sündfluth ums Leben gekommen ist. Nachdem die Friedensbotin mit dem Oelblatte das Aufhören der Fluth verkündet und Gott seinen Bund mit dem frommen Noah und seinen Söh-

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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 9

1859 - Lübeck : Rohden
I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). 9 großen Störung aller irdischen Verhältnisse durch eine ungeheure Ueberfluthung. Gleichwohl scheint es nicht, als ob unter allen Über- resten, welche jetzt die nachgrabende Menschenhand aus der vorsündfluth- lichen Zeit in dem Erdschichten noch wieder auffindet, irgend ein mensch- licher Ueberrest oder ein Werk von Menschenhänden zu entdecken sei. Es wird sich wohl in seinem ganzen Umfange bewahrheiten das alte Wort: die Fluth hat ihren Grund weggewaschen (Hiob 22, 16). Bleibet uns nun auch nach den Worten des Apostels 1 Petr. 3, 19. 20 noch eine leise Hoffnung, daß auch von Denen, welche da- mals in den Fluthen ihr Grab fanden, noch etliche zur Seligkeit be- rufen sind, nachdem die göttliche Barmherzigkeit durch jähen Tod die Weiterentwickelung ihrer Bosheit bis zur gänzlichen Verstockung un- terbrochen und gehindert hatte, so lautet doch im Allgemeinen das biblische Urtheil über jene Umgekommenen also: die einstmals nicht glaubeten, die Welt der Gottlosen, hörete nickt auf den Prediger der Gerechtigkeit, der unter ihnen war (2 Petr. 2, 5), und verhärtet sich also, daß auch eines Noah Fürbitte für sie nicht mehr konnte ange- nommen werden (Ez. 14, 20). Dieser ganzen Welt voll Unglaubens und Empörung wider Gottes Wort und Geist stand nur der einzige Noah gegenüber und ehrete Gott durch den Glauben, und vollzog den göttlichen Befehl, der an ihn ergangen war, trotz alles Lachens, Spottens, Höhnens der ganzen ihn umringenden Menscheit, und verdammete die Welt und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt (Ebr. 11, 7). So ging der erste große Abschnitt der Weltgeschichte zu Ende, und ein neuer Abschnitt begann, da Noah auf Ararat's Gipfel aus seiner Arche stieg. Aber ach, die Sünde war mit in die Arche hineingestiegen, und die Sünde stieg auch wieder mit heraus. Das bezeugete Gott selbst, da er sprach (1 Mos. 8, 21): „das Tichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Auch unter diesem neuen Geschlecht zeigt sich so- fort der Unterschied des gläubigen und des ungläubigen Menschen- herzens. Unmittelbar unter No ah's Söhnen beginnt wieder die alte Scheidung zwischen dem Gottesvolk des Sem, in dessen Hütten auch Japhet wohnen soll, und dem verfluchten Geschlecht Derer, die von Ham abstammen. Durch die Sündfluth ward in jeder Hinsicht eine völlige Umwand- lung auf der ganzen Erde hervorgebracht. Das Paradies versank; die Paradiesströme verschwanden oder nahinen vor den Wüsten, Step- pen und Morästen, die entstanden waren, einen andern Lauf; die ganze Oberfläche der Erde verwandelte sich. Nicht minder war in den Luft-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 8

1859 - Lübeck : Rohden
8 I. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Ehr.). Wandels, und um alles Harte, das die gottlosen Sünder wider ihn geredet haben. (Juda 14. 15.) Die biblischen Geschichten, welche jedes Christenkinv von Jugend auf kennt, dürfen wir hier zwar nicht weiter erörtern, aber erinnern wollen wir doch an die erbarmungsvolle Hirtentreue Gottes, die auch dem glaubenslosen Kain noch nachgeht, und ihn bewahren möchte vor dem Verderben, in das er sich stürzen will, ja die auch in der auferleg- ten Strafe noch ein Mittel der Umkehr und der Rettung bietet. Dar- nach aber hüllt sich die göttliche Majestät in ein heiliges zweitausenv- jähriges Schweigen. Nachdem sie iin Paradiese und noch vor den Pforten des Paradieses in ununterbrochenem vertraulichen Verkehr mit den Menschenkindern gestanden hat, zieht sich der Herr nun wie hinter den Vorhang zurück, und nur der Glaube, eines Henoch's Glaube, fin- det ihn noch hinter dem Vorhänge aus, und wandelt vor ihm, und predigt von ihm, wie manche aus Seth's Familie von ihm von Alters her gepredigt hatten; und ein Lamech, Noah's Vater, sehnt sich nach ihm, und gedenkt noch im Glauben der alten Verheißung von dem rettenden Weibesfamen, und spricht, da ihm Noah geboren wird, in voreilender Glaubenshoffnüng: „der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf der Erde, die der Herr verflucht hat." Da plötzlich, am Ende dieser fast zweitausend Jahre, tritt der Herr wieder hervor aus seiner Verhüllung und offenbart seine Gedanken und Rathschlüsse dem Noah und redet mit ihm. Und was ist nun sein Beschluß?'Ich will die Menschen vertilgen. §. 4. Die Sündfluth (2300 v. Chr.). Die Sündfluth (richtiger Sintfluth, große, gewaltige Fluth) machte dem Menschengeschlecht der Urwelt ein jähes Ende. Als durch freventliche Vermischung der Söhne Gottes mit den Weibern der Menschen (1 Mos. 6, 1) das Verderben ein ganz allgemeines und unrettbares geworden war, als die Menschen sich nicht mehr richten und strafen lassen wollten durch den Geist Gottes, sondern trotzig sich jeder göttlichen Warnung verschlossen und die Stimme ihres Gewis- sens verachteten, da gab Gott noch eine letzte Gnadenfrist und stellete den Noah auf als einen Prediger des kommenden Strafgerichts. Sein Archenbau war eine unaufhörliche verkörperte und leibhaftige Predigt des heranrückcnden Verderbens. Aber die ganze Welt ging nach wie vor mit Essen und Trinken, Freien und Freienlassen unbe- kümmert weiter auf dem Wege ihres Frevels und ihres Uebermuths und verachtete den Herrn im Himmel. Da kam die Fluth und nahm sie alle hinweg, und mit ihnen alle ihre Werke, so daß auch die letzte Spur des rebellischen Geschlechtes vertilgt wurde. Alle alten Völker wissen zu erzählen von der großen Fluth, und in allen Gegenden der Erde finden sich Beweise von dieser letzten

3. Die Weltgeschichte - S. 22

1849 - Heidelberg : Winter
22 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Noalfls (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchem er den tröstenden Er- löser vom Erdfluche zu erblicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpser selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stamm- linien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, dahingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung beide Stammgeschlechter im Raume ein- ander so nahe brachte, daß die Kainiten auf eine Verbin- dung mit den Sethiten ausgingen, und diese, von jenen ver- führt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, damit er der Stammvater eines neuen Menschenge- schlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen (zusammen acht Menschenseelen) auf Gottes Geheiß in die Rettungsarche, welche zugleich die zur Erhaltung des Thiergeschlechts nöthigen Paare seiner H aupt gattungen aufnahm. Und nun brach jene große und allgemeine Fluth ein, die allem Leben der übrigen Menschen, so wie der übrigen Landthiere der Urperiode der Erde den Untergang brachte, und die in Bezug auf ihre moralische Veranlassung durch das Wort Sündfluth, in Bezug auf ihre Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet wird.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 6

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
endlich kommt der Tod und der Leib zerfällt in Staub, aus welchem er genommen ist. Aber Adam mußte den Tod schauen, vor er selbst demselben unterlag; ein Jüngling, Abel, wurde das erste Opfer des Todes, ermordet von der Hand seines Bruders Kain. Seitdem ist die Erde oft von Blut geröthet worden, und wenn die Leichname aller derer, welche durch Menschenhand den Tod fanden, von der Erde ausgeworfen würden, so wäre die Oberfläche mit Gebeinen überdeckt, und wenn das vergossene Blut zusanlmenflöße, es entstände ein Strom, der Länder überfluthen würde; durch die ganze Geschichte verfolgt uns der An- blick des entzweiten Menschengeschlechtes, und Krieg und Schlacht sind leider die häusigsten Gegenstände der Erzählung. Zweites Kapitel. Ausbreitung und Verderbniß des Menschengeschlechts. — Die Sündfluth. Mit der Zeit breitete sich das Menschengeschlecht auf der Erde aus, aber es wurde immer verdorbener und ungerechter, denn es hatte Gott ver- gessen. Da verhängte er ein Strafgericht über die Erde und vertilgte durch die Sündfluth alle Menschen außer Noah, der vor seinen Augen gewan- delt war, und dessen Sohne, Sem, Cham und Japhet, welche die zweiten Stammväter des Menschengeschlechts wurden. Die Sündfluth ist nicht blos in der Bibel erzählt, sondern die Er- innerung an dieses furchtbare Gericht hat sich auch bei den heidnischen Völkern erhalten: Babylonier und Griechen, Indier und Sinesen, die Es- kimos und die in den Urwäldern Amerika's irrenden Horden wissen von der Fluth zu erzählen. Doch haben sie die einfache Erzählung mit mannig- fachen Fabeln ausgeziert, wie es jedem Volke beliebte, und die einen, welche ihrer Nation ein hohes Alter zuschreiben, haben die Fluth um viele Jahr- tausende hinausgerückt, während andere, z. B. die Griechen, sie als eine nicht so ferne Begebenheit erzählen; — immerhin bleibt die Fluth die erste allgemeine Erinnerung des Menschengeschlecbts.

5. Bd. 1 - S. 7

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Adams zweierlei Nachkommen. 7 lange Zeit. Diese sind, sammt denen, welche von den andern Kindern Adams sich zu ihnen thaten, „die Kin- der Gottes" genannt. Die Hauptlinie über Seth lauft also fort: (Adam, Seth). Enos, Ken an, Maha- laleel, Ja red, He noch, Methusalah, Lamech, Noah. Sie lebten nach unserm Maße lang auf Erden; denn sie waren ursprünglich zur Unsterblichkeit geschaffen; Adam wurde 934 Jahre alt, Jared 962 und Methusa- lah 969. Dieser lebte noch 243, Noahs Vater Lamech noch 56 Jahre mit Adam zusammen. So lebten, wie Luther sagt, die lieben alten Däter untereinander in Ver- stand, Weisheit und voll Geistes, und erzählte einer dem andern die Thaten des Schöpfers und die Herrlichkeit des Paradieses, und weinten miteinander um das Ver- lorene, und freuten sich des perheißenen Samens, der es wiederbringen sollte, und sahen mit Verlangen und Sehn- sucht nach ihm aus. Sie predigten auch von des Herrn Namen, daß sich Alle zu Ihm kehren möchten. Aber Kains Nachkommen wollten nichts von dem Herrn wissen und fürchteten Ihn nicht; und sie mit Allen, die ihnen glichen, sind „die Kinder der Menschen" genannt. Doch gab es kluge Leute unter ihnen, erfind- sam in mancherlei Kunst. Jubal erfand Saiten- und Blasinstrumente, und ist also der erste Musikus; Thu- balkain arbeitete künstlich in Erz- und Eisenwerk und kann der Urmeister der Eisen- und Kupferschmiede genannt werden. Aber die Kinder Gottes hielten sich von den Kindern der Menschen geschieden. 8 5. Die Sündfluth. Endlich jedoch, als sich die Menschen sehr zu mehren begannen, vermischten sich die Kinder Gottes mit den Kindern der Menschen, von der Schönheit ihrer Töchter verleitet, die sie zu Weibern nahmen; und jetzt ward die Gottlosigkeit allgemein. Sie glaubten nicht mehr

6. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 15

1810 - Berlin : Hayn
15 Erster Zeitraum. Inhalt. Einleitung. — Ungewißheit über die Urzeit. — Was ge- lehrte und verständige Männer über die erste Bildung der Menschen und der Gesellschaft sagen. — Israelitische Schöpfungsgeschichte; Adam und Eva. — Der verbo- tene Baum im Paradiese. Verlust der Unsterblichkeit. — Kain, Abel, Sech; Kains sckeuslicher Brudermord. — Verbreitung der Menschen über die Erde. Erste Erfin- dungen. Städtebau u. s. w- — Die Sündfluth. Noah und seine Familie in der Arche. — Zweiter Zeitraum. (Von Noah bis Moses, vor Christi Geburt 2527 bis 153», oder vom Zahr der Welt 1657 - 2452.) Ende der Sündfluth; Noah, der erste Weinbauer. Als endlich die Gewässer wieder ganz verlaufen wa- ren ging Noah mit seinen Geretteten aus dem Schiffe, und dankte seinem Erhalter nach seiner Sitte, indem er ein Thier schlachtete und verbrannte, Gott zu Eh- ren: das hieß ein Brand-Opfer. Wahrend des Op- ferns entstand am Himmel ein herrlicher Regenbogen, Gott erschien dem Noah — wie die Dichtung sagt — und sprach: „Ich will keine Sündfluth mehr über die Erde gehen lassen, und dieser Regenbogen soll von nun an ein Zeichen seyn, daß ich den Menschen nicht zürne!" Und die Erhaltenen freueten sich der Huld ihres guten Vaters. Die Menschen pflanzten sich von neuem fort und fingen wieder an, sich über die benachbarten Theile der Erde, in Klein-Asien und in dem heutigen Indien, China und Persien, am Mittelländischen und Caspt, V

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 7

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. 7 A. Die Sündfluth und die Noachiten. §. 3. Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums unvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, da- hingegangen seyn, bis die fortschreitende Vermehrung die beiden Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß diekainiten auf eine Verbindung mit den Sethi- ten ausgiengen, und diese, von jenen verführt, sich mit ihnen vermischten. Durch diese Vermischung aber stieg das Verderben in wachsender Gradbeschleunigung, und wurde zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch Wasser zu vertilgen und nur den frommen Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit", zu erhalten, da- mit er der Stammvater eines neuen Menschengeschlechts würde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist steigt Noah mit den Seinen auf Gottes Geheiß in die Nettungsarche, und die Sündfluth bricht ein, durch welche alle übrigen Menschen ihren Untergang finden, und die Oberfläche der Erde eine völlig, veränderte Gestalt erhält. Vom armenischen Gebirge Ararat aus, wo Noah's Arche sich niederließ, mitten in einer großen Hochebene, gleichweit entfernt vom schwarzen wie vom kaspischen Meere, sollte das neue Menschengeschlecht sich auf der erneuerten Erde auöbreiten. Zunächst erneuert Gott seinen Bund mit Noah, gestat- tet zur Aufhülfe der durch die große Erdveränderung ge- schwächten Leibeskräfte den Genuß des Fleisches; und weil vorzüglich Kain's Mordthat in ihrer letzten Folge die Sünd- fluth herbeigeführt hatte, will Gott insbesondere das Leben des Menschen durch die auf absichtlichen Todtschlag gesetzte Todesstrafe geschützt wissen. Bei Gelegenheit der Erfindung der Weinbereitung, auf

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

9. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

10. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 31

1821 - Magdeburg : Rubach
Der Mensch. 31 rinander, bis Kain sogar aus Neid seinen Bruder Abel erschlug. — Und so gings auch mit den Menschen, die nach Adam lebten; die Sünde nahm überhand unter ihnen und deßhalb beschloß der hei- lige Gott, sie und alles Lebendige von der Erde zu vertilgen. Er sandte die Sündfluth und durch sie kamen alle Menschen und alle Thiere des Feldes um das Leben. Noah nur, ein gottesfürchtkger Mann, wurde mit seinen Kindern durch Gottes Gnade und Vor- sicht gerettet, mit ihm die Thiere des Feldes, die er, auf Gottes Befehl in die Arche aufgenommen hatte. Von Noah und seinen drey Söhnen stam- men wieder alle Völker der Erde ab, so verschieden sie auch an Farbe, Größe, Bildung und Lebens- art seyn mögen. — Auch jetzt blieb der Mensch Gott nicht getreu. Er folgte seiner Neigung zum Bösen, er übertrat Gottes Gebot, er vergaß sogar des Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat und den die ganze Natur verkündigt. Wie kam dieß werdet ihr fra- gend Das will ich euch jetzt erzählen. Sehet der Mensch ist und bleibt immer ein sinnliches Wesen, das nur gar zu leicht bey dem stehen bleibt, was er sieht und hört, ohne nach dem Grunde, nach dem Urheber dessen, was er wahrnimmt zu fragen. Das ist noch jetzt oft der Fall, indem viele Men- schen gedankenlos und ohne sich ihres Gottes zu erinnern, die Pracht der Felder und der Garten sehen können. Um wie viel mehr müßte es bey den noch ungebildeten Menschen der Fall seyn! Die wärmenden Strahlen der Sonne, die funkelnden Gestirne, das Krachen des Donners, das Brau- sen des Sturmes, das unermeßliche Weltmeer, mit einem Worte Alles erinnerte ihn an den All- mächtigen. Er blickte, wenn er ihm danken wollte, auf zur Sonne, zu den Gestirnen; bald aber ver. gaß er, daß Gott die Sonne und den Mond ge- macht habe, das Jahr danach zu theilen. Das

11. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 2

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 2 — vergingen sie sich durch Ungehorsam gegen Gott und wurden zur Strafe aus dem Paradiese entfernt. Wir wissen, wie Neid und Haß den Kain soweit hinriß, an dem frommen Abel den Brudermord zu begehen; wie sich die Menschen immer weiter ausbreiteten, daß sie aber auch immer böser und gottloser wurden, so daß Gott endlich beschloß, das sündige Menschengeschlecht bis auf die fromme Familie des Noah von der Welt zu vertilgen, was durch die Süudfluth geschah. So wurde Noah der zweite Stammvater der Menschen, und seine Söhne: Sem, Ham und Japhet Väter neuer Geschlechter. Nachdem die Erde nach der Sündfluth wieder trocken war, zog Noah mit den Seinen von dem Gebirge Ararat in Armenien, wo die Arche stehen geblieben, an den Euphrat in das weidenreiche Babylon. Die Beobachtung der Natur, theils Noth, theils Zufall führte schon frühzeitig die Menschen auf Erfindungen. So mögen sie gar manchmal in die Nothwendigkeit versetzt worden sein, sich gegen wilde Thiere vertheidigen zu müssen, wozu sie Waffen nöthig hatten. Sie gebrauchten dieselben aber nicht blos zur Vertheidigung, sondern auch zur Erlegung der Thiere für ihre Nahrung, und so wurden die Menschen schon in der frühesten Zeit Jäger. Bald entdeckten sie auch, daß viele Thiere sich leicht an den Menschen gewöhnen; es war daher natürlich, daß sie diese Thiere zähmten und, um ihnen ans leichte Weise Nahrung zu verschaffen, auf die Weide trieben, und so entstand das Hirtenleben und die Viehzucht. So lange die Menschen sich mit Jagd und Viehzucht beschäftigten, wohnten sie getrennt in Hohlen und Hütten, und erst als sie durch das Ausfallen und Wiederaufgehen verschiedenen Samens auf die Erfindung, des Ackerbaues kamen, lebten sie mehr in Gemeinschaft, bauten festere Wohnungen, und es entstand das Familienleben. Hier war nun der Hausvater das Oberhaupt, dem alle Glieder seines Geschlechtes zu gehorchen hatten, und solche Familienväter nannte man Patriarchen. Wie Gott den Menschen in der Erfindung der zum Leben nöthigsten Dinge zu Hilfe kam, so führte er sie auch selbst zum Glauben und zur Verehrung eines einzigen Gottes — Gott offenbarte sich ihnen. Bald erkannten die Menschen durch den Sündenfall, daß Gott nur das Gute lieb habe, und hatten sie Böses gethan, so dachten sie deshalb darauf, sich wieder mit Gott zu versöhnen durch Darbringung sinnlicher Gegenstände, und aus diese Weise entstand das Opfer. Die heilige Schrift erzählt uns weiter, daß sich die Menschen nach der Sündfluth bald wieder so vermehrten, daß sie sich von selbst genöthigt sahen, immer größere Länderstrecken einzunehmen. Um aber die alte Heimat wieder finden zu können, wollten sie einen Thurm bauen, der nach allen Seiten hin gesehen werden könnte, welches thörichte Unternehmen aber Gott durch die Sprachverwirrung vereitelte. Sie zerstreuten sich nun nach allen Gegenden hin, schlossen sich überall in größeren Gesellschaften eng aneinander an, wählten sich ein Oberhaupt und bildeten Völker und Staaten, welche uns die Geschichte näher kennen lehren soll.

12. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 4

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
4 Von den tret Söhnen Lamechs, bei zuerst zwei Weiber nahn', erfand Sabal die Zelte, Siibal musikalische Instrumente, Thubal - . f a i ii die Bearbeitung der Ai età li e. Die Nachkommen eines anberen Lohnes des ersten Menschenpaares, des Seth, heißen „die Kinder Gottes/ Sie führten anfänglich ein Gott wohlgefälliges Leben. Durch Vermischung mit den Kainiten und Bekanntschaft mit ihren das Leben aus Erben verschönernden Erfinduu- gen verfielen auch sie in Sunde. Immer kleiner wurde die Zahl derer, die den Namen Gottes kannten und predigten, wie Enos that. Die b. Schrift nennt uns die Namen der frommen Stammhänpter dieser er- sten 1700 Jahre bis aus Noah, der zulegt allein noch m Gott wohl- gefälliges Leben führte. 8- 6. Siiiidfluth und Noacbiden. Dein Noah verkündete Gott seinen Wi>lleu, das verderbte Geschlecht durch eine große Auth von der Erde zu vertilgen und ihn allein übrig zu lassen als Stammvater eines neuen Menschengeschlechts. Die Sündfluth brach herein, bedeckte die Erde bis zu den höch- sten Spitzen, vertilgte Menschen und Thiere und veränderte die Oberfläche der Erde. Nur Noah mit seinen drei Söhnen Sem, H a m und I a p he t ward in der Arche erhalten mit den Thieren, die er auf Gottes Befehl in derselben ansgenom'.nen hatte. Ans dem Gebirge Ararat in Ar- menien ließ sich die Arche nieder ini I. 2300 v. Ehr. Geburt. Noah empfing den neuen Bund Gottes mit den Menschen, und zum Zeichen des Friedens erschien der Regenbogen Den Menschen wird der Genuß des Fleisches erlaubt; auf Mord wird Todesstrafe gesetzt. Noah pflanzte den Weinstock und genoß sein Gewächs. In Folge der verletzten Ehr- furcht gegen den Vater spricht Noah einen prophetischen Fluch gegen seinen Sohn Ham, so wie den Segen über Sem und Japhet ans. Auf Harns Nachkommen, die sich hauptsächlich in Afrika ausbreiteten, ruht bis heute der Fluch geistiger und leiblicher Knechtschaft. In Sems G-e- schlecht, das in Asien blieb, erhielt sich die Erkenntniß des wahren Gottes. Japhets Nackkommen, in Asien und Europa, wurden endlich nach lan- ger Abirrung von Gott in die Hütten Sems zugelassen, d. h. in den Bund Gottes wieder aufgenommen. Aber gar bald erlosch auch bei den Nachkomnien Noahs das An- denken an die Strafgerichte Gottes, und sie beschlossen gegen den Willen Gottes, daß sie sich über die ganze Erde verbreiten sollten, im Lande

13. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 4

1840 - Münster : Theissing
4 Erster Zeitraum. auf Erden unterworfen und dem Tode. Gott erbarmte sich ihrer aber, und versprach ihnen einen Erlöser, der sie wieder zum Himmel fähig machen sollte. Adams erste Kinder waren Kain und Abel. Kain erschlug sei- nen Bruder Abel aus Neid. So zeigte sich, daß den Menschenkindern schon von ihren Stammeltern die Sünde angeboren war. Kain wurde flüchtig und der Stammvater einer besonderen Fa- milie, die man Menschenkinder nannte, weil sie den menschlichen Lüsten folgten. Für den erschlagenen Abel gab Gott den ersten Menschen einen andern frommen Sohn, Namens Seth, welcher der Stammvater der Gotteskinder wurde; diese waren fromme Menschen. Seth's Sohn, Enos, führte schon einen gemeinschaftlichen Gottesdienst ein. Die ersten Menschen bis zur Sündfluth hin erreichten ein Alter von mehreren Jahrhunderten, durch Gottes Fügung und aus natür- lichen Gründen, denn die Lebensart der ersten Menschen war einfacher, naturgemäßer. Das lange Alter machte, daß die Offenbarungen Got- tes durch Adam leicht seinen spätem Nachkommen mitgctheilt wurden, und die Menschen früh gegenseitige Hülfe fanden, denn das Menschen- geschlecht vermehrte sich schnell, da die Alten so lange am Leben blieben. Tausend Anstalten und Geräthschaften zur Bequemlichkeit des Le- bens, die wir täglich benutzen, waren den Menschen vor der Sünd- fluth und noch lange nachher gänzlich unbekannt. Wie erwünscht da- her die schnelle Vermehrung der Menschen, damit viele arbeitende Hände den Mangel ersetzten! Kain war ein Ackersmann, Abel ein Hirt. Ackerbau und Viehzucht, diese Quellen des Wohlstandes, waren also schon aufge- funden, oder vielmehr von Gott selbst angewiesen, da er zu Adam im Paradiese sprach: Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brod essen. Ein Abkömmling Kains, Jabel., war der Stif- ter des Hirtenlebens unter Zelten, und Kain bauele jchon eine Stadt, weil er Ackerbau trieb, der sich mit dem unstäten Hirtenleben nicht verträgt. Tubalkaln war der erste Schmied, und Jubal erfand schon musi^ffch^^Jnstrumente. Beide Männer stamm?en"von Kain ab. Ueberhaupt waren die Menschenkinder sinnreicher in Erfindungen zur Bequemlichkeit des Lebens als die Gotteskinder, aber auch die Sittenlosigkeir fand zuerst Eingang bei jenen. Als endlich die Gotteskinder und Menschenkinder durch einander heiratheten, da wurden auch die Gotteskinder von den Lastern ange- steckt; nur Noe mit den Seinigen blieb gerecht vor Gott.

14. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 10

1852 - Leipzig : Wigand
10 Ii. Abschnitt. der Meinungen und eine große Zahl von Schriften handelt über dieses Ereigniß. Die Untersuchungen haben etwa Folgendes ergeben: 1. Die mosaische Sündfluth ist ein historisches Faktum, das auch in der Zeitbe- stimmung ziemlich richtig angesetzt ist. 2. Die mosaische Sündfluth er- streckte sich nicht über die ganze Erde, sondern zu verschiedenen Zeiten haben, bald hier, bald dort große Ueberschwemmungen Statt gefunden, welche der beschränkte Gesichtskreis der Bewohner jener Gegenden stets für eine allgemeine hielt. Gewiss ist, dass die deukalionische Fluth nieht mit der mosaischen zusammenfällt und auch die Nachrichten über die übrigen Wasserfluthen lassen sieh nicht mit dieser identifieiren. 3. Demnach ist Noah nicht der zweite Stammvater der Menschen, für welchen ja auch Deukalion sich ansah, und jeder sich ansehen musste, der sich aus der für allgemein gehaltenen Sündfluth der Erde gerettet hatte. So liegt eine deutliche Sage vor, nach welcher Lisuthrus auf dem chal- daischen Berge dem Wassertode entging. — Den babylonischen Thurm- bau erklärt Herder als eine Unternehmung des ersten Usurpators in einem spottenden Bilde. Sinnreich ist diese Deutung allerdings, aber in dem Sinne Mosis hat sie nicht gelegen. Die Bibel sagt darüber: Es hatte alle Welt einerlei Zunge und Spraehe. Sie zögen aber in die Ebene Sinear und sprachen: lasset uns eine Stadt und einen Thurm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen, denn wir werden vielleicht zerstreut in alle Welt. Da verwirrte der Herr ihre Spraehe, dass Keiner den Andern verstand und also zerstreute sie der Herr in alle Länder. Ungezwungen und vom bibli- schen Texte wenig abweichend ist die Erklärung, dass die Erbauer jenes Thurmes uneinig geworden sind und in Folge dessen auseinander gingen, ohne ihr Werk zu vollenden, worauf sich unter den Menschen natürlich verschiedene Sprachen oder Dialekte bilden mussten. Die drei Söhne des Noah (Sem, Cham und Japhet) theilten sich nun, der Sage nach, gleichsam in die drei damals bekannten Theile der Erde, das heisst, der Stainm Sem blieb dem Ursitze seiner Väter am nächsten, Cham zog, wie schon sein Name andeutet, in die heißesten Erdstriche (Südasien und Afrika) und Japhet (d. i. der Weitver- breitete) wendete sich nach Norden und Nordwesten (Nordasien und Europa). Wenn nun von diesen dreien die Menschheit abstammen soll, so wird es unerklärlich, wie in dem kurzen Zeiträume von etwas über 130 Jahren, welche zwischen der Sündfluth und dem babylonischen Thurmbau liegen, sich große Völker gebildet haben können,_ und wo, nach der Bereehnung eines W h i ft o n die Zahl der Noachiden kaum 8000 (gewiß eine viel zu hohe Zahl) betrug? Auch dies ist ein Beweis, dass die Sündfluth nicht die ganze Erde bedeckt, nicht das ganze Men- schengeschlecht vernichtet haben könne, dass vielmehr jene Völker aus früheren Zeiten stammen müssen, mit denen sich die Noaehiden vermijcht haben mögen. Allein bis jetzt ist es noch keinem Sterblichen gelungen,

15. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 202

1816 - Potsdam : Horvath
202 Alte Geschichte. ihrer Ausbildung fort, und machten angenehme und nützliche Erfindungen; z. B. Jubal erfand die Musik, und Tubalkain die Kunst, Metalle durchs Feuer zu bearbeiten, und aus Eisen Werk, zeuge zu verfertigen; aber in demfeiben Grade vermehrte sich auch ihre Lasterhaftigkeit, ja sie ge- riethen sogar bald auf Abgötterey und Vielgötte- rei). Die Erkenntniß des wahren Gottes erhielt sich anfangs noch unter den Nachkommen des Seth, eines andern Sohnes des ersten Menschen- paars; aber da sich diese nachher auch mir den Nach- kommen Kains vermischten, so wurde das 'ganze Menschengeschlecht böse. Daher wurde es gestraft durch die Sündfluth, welche r6s6 Jahre nach der Schöpfung ausbrach, und worin alle Menschen umkamen bis auf die Familie des Noah, eines Nachkommen des Seth, die sich in einem Schiffe durch göttliche Fürsorge rettete. 4. Nach der Sündfluth wurde die Erde von neuem bevölkert durch die drei Söhne des Noah: Sem, Ham undjaphet. Da die Menschen sich wieder mehrten, unter- nahmen sie es, einen Thurm zu bauen, nach dessen Spitze sie sich richten und sich immer wieder zusam- men finden könnten; aber Uneinigkeit und Ver- wirrung der Sprache nöthigte sie davon abzuste- hen, daraus entstand die Zerstreuung der Menschen in verschiedene Gegenden der Erde. Es entstan- den neue Völkerschaften, die sich durch die Sprache unterschieden,B. die Assyrer,Babylonier, P h ö n i c i e r und A e g y p t e r. 5. Da die Menschen sich immer weiter aus- breiteten, verlor sich die Erkenntniß des einzigen wah-

16. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 5

1835 - Nürnberg : Campe
Il Oie Äündkluth. Äls Adam und Eva aus dem Paradiese vertrieben waren, mußten sie mit dem Schweiß ihrer Hände sich ihr Brod verdienen. Ihre zwei er- sten Söhne, Kain, der ältere, ein Ackersmann, und Abel, der jüngere, ein Schäfer, gaben das erste Schauspiel des Mordes; Kain, neidisch aus die Gnade, mit welcher das Opfer seines Bruders von Gott ange- seben wurde, erschlug den Abel. Von einem dritten Sohne des ersten Menschenpaares, mit Namen Seth, stammt Noah, unter dem eine große Fluth das Menschengeschlecht fast ganz vertilgte. Als seit dem Schö- pfungsjahre 3984 mcbr denn 1990 Jahre von den langlebenden Urvätern oder Patriarchen der Menschheit durchlebt worden waren, da begannen die Kinder Gottes sich zu den schönen Töchtern der Menschen zu ge- sellen, und Kinder mit ihnen zu zeugen, die Gewaltige in der Welt und berühmte Leute wurden. Gott aber sah, daß der Menschen Bosheit groß war, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens böse; darum beschloß er sie mit allen Geschöpfen zu vertilgen, denn es reute ihn, daß er sie gemacht hatte. Nur Noah, Sohn Lamechs, fand Gnade vor Gott. Ihm verkündigte er selbst, daß er das böse Geschlecht vertilgen wolle von der Erde; Noah aber solle sich einen Kasten von Tannenholz, 300 Ellen lang, 50 breit, 50 hoch, mit Abtheilungen, und wohl verpicht machen, oben in die Decke ein Fenster, in die Seite eine Thüre setzen; und in diesen solle Noah mit seiner ganzen Familie, und je sieben Paar von alten reinen Thieren, je einem Paar von allen unreinen Thieren, sich begeben. Noah that wie ihm der Herr geboten, und als er den Kasten (die Arche) gebaut, ging er zur bestimmten Mt mit den Sei- nigen und den Thieren in den Kasten, An demselben Tage aber bra- chen alle Brunnen der großen Tiefe auf, und thaten sich auf alle Pfor- ten des Himmels, und ein Regen kam vierzig Tage und vierzig Nächte. Da wuchsen die Wasser, und bedeckten die höchsten Berge unter dem Himmel, fünfzehn Ellen hoch, so daß alles, was einen lebendigen Odem im Trocknen batte, starb. Noah aber in seinem Kasten fuhr auf dem Gewässer dabin. Als nun das Gewässer hundert und fünfzig Tage ge- dauert hatte, da gedachte Gott an Noah und alles Vieh, das bei ihm im Kasten war, ließ einen Wind auf die Erde kommen, die Brunnen der Tiefe sammt den Fenstern des Himmels wurden verstopfet, dem Re- gen wurde gcwchret, und das Wasser verlief sich altmählig. Noah's

17. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 9

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
2. Abschn. i. Kap. Gesch. bis auf die Sündfluth. 9 Zweyter Abschnitt. Begebenheiten des ersten Zeitraums. Erstes Kapitel. Geschichte bis auf die Sündfluth. I. d. W. i6$<s. (v. Chr. 2327. ) §. 1. Schöpfung. Sündenfall. 9?atur und Geschichte bieten uns Gründe dar, welche bewei- sen, daß die Erde nicht stets die jetzige Gestalt gehabt habe, und nicht immer von dem gegenwärtigen Menschengeschlechte sey bewohnt worden, aber etwas Gewisses läßt sich nicht angeben. Nach dem mosaischen Mythus schufen die Elohim die Erde nebst ihren Bewohnern in sechs Tagen. Adam und Eva, diestamm- ältern aller Menschen, waren nach ihrem Bilde geformt, hat- ten die Herrschaft über alle Thiere, und sollten stets in einem glücklichen Zustande im Paradiese leben. Sie verloren" dieses Glück, als sie, gegen den Befehl der Elohim, von der Frucht eines verbotenen Baumes aßen. Aus dem Paradiese verstoßen, wurden sie mit der Strafe zu sterben belegt, und das physische Nebel kam in die Welt; denn Adam zeugte Kinder, die ihm ähnlich waren. Die Erklärungen dieser Philosopheme haben sehr viele Hypothesen hervor gebracht. 2. Erste Geschichte der Menschen. Moses nennt uns drey von Adams Söhnen: Kain, Abel und Seth. Kain ermordete den Abel, und trennte sich deßwegen von seiner Familie. Von Seths Nachkommen nennt uns Moses nur die Linie, von welcher Noah abstammte. Die Familien- häupter derselben, welche Patriarchen vor der Sündfluth heißen, sind: Seth g. izo, st. 1042; Enos g. 2z5, st. 1140; Ke- nan g. Z25, st. 1235; Mehalaleel g. 395, st. 1290; Iared g. 460, st. 1422; Henoch g. 622; Methuselah g. 687, st. 1656; Lamech g. 879, st. 1656. 3. Sündfluth. Diemenschen fielen, nach der Darstellung der mosaischen Urkunden, in ein so tiefes Verderben, daß Gott beschloß, sie durch eine Ueberschwemmung zu vertilgen. Nur Noah und

18. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 208

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
li'che Heimath der nutzbarsten Thiere und Gewächse, so wie alles Das zu finden ist, was am nothwen- digsten zum menschlichen Haushalt gehört: in Asien. Noahische Fluth. H. 169. Der Mensch verlor durch die Sünde des Hochmuthes und des Ungehorsames seine kind- liche Unschuld; sein Frieden wurde gestört; die Zeit des Paradieses war vorüber. Der Samen der ersten Sünde gieng auf in dem Herzen der Kinder und Nachkommen des ersten Aelternpaares: er erzeugte Haß und Brudermord; gar bald gerieth der größeste Theil des Menschengeschlechts in das tiefeste Verder- den. Da ließ Gott im 1656. Jahre der Geschichte unsres Geschlechts jene allgemeine Fluth (die Sünd- fluth) über die Erde kommen, von welcher sich die Kunde bey den Völkern der verschiedensten Welttheile, so wie die Spuren auf der Oberfläche der Erde er- halten haben (nach S. 101). Ein Mann, Noah mit den Seinigen, wurde durch Gottes Erbarmen von dem Untergang gerettet. Das zweyte Weltalter. Noahs Nachkommen. H. 170. Von dem Orte der Rettung: dem Gebirge Ararat in Armenien, einem Mittelpunkte der drey Erdtheile der alten Welt, breiteten sich die Nachkommen der drey Söhne Noahs, des Sem,

19. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 1

1845 - Carlsruhe : Müller
§. 1. Schöpfung und Ausbreitung des Menschen- geschlechts. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt die ganze Welt. Zuletzt bildete er auch den Menschen aus Erde und gab ihm eine vernünftige Seele, also daß der Mensch göttlicher Abkunft und ein Ebenbild Gottes ist. Und er schuf ein Menschenpaar, Adam und Eva, von welchem alle Völker der Erde abstammen; woraus folgt, daß alle Menschen, wie verschieden sie auch an Farbe, Gestalt, Stand und Bildung sind, einander als Brüder achten und lieben sollen. Die ersten Menschen lebten im Paradiese, in einer milden und frucht- baren Gegend, wie die Gelehrten vermuthen — in Hochasien. Und sie lebten in kindlicher Unschuld; aber bald sielen sie in Sünde und Schuld und verloren das Paradies. Adam hatte drei Söhne, Kain, Abel und Seth. Kain erschlug den Abel und entfloh von dem elterlichen Hause. Die Nachkommen des Kain lebten von der Jagd und dem Ackerbau, während die Nachkommen des Seth umherziehende Hirten (Nomaden) blieben. Aber die Menschen wurden allmählig so verderbt, daß Gott ihre Vertilgung beschloß. Aus der Sündfluth entkam nur Noah mit seiner Familie, und seine Nachkommen bewohnten, nach patriarchalischer Sitte lebend, die Gegend beim Berge Ararat in Armenien. Von da zogen sie später an den untern Euphrat in das weidenreiche Babel. Ihr stolzes Unternehmen, einen Thurm zu bauen, der bis an den Himmel reiche, bestrafte Gott durch Sprachverwirrung, und nun zerstreuten sie sich nach allen Gegenden der Erde. Die Semiten sollen das südliche Asien, die Chamiten Afrika, die Japhetiten Europa und das nördliche Asien bevölkert haben. 1

20. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 368

1855 - Mainz : Kirchheim
368 Zwritrr Abschnitt. Weltgeschichte. Die Weltgeschichte ist die Erzählung denkwüx- digerthaten undschicksale des Menschengeschlechts. Diese Thaten und Schicksale ordnet und leitet Gott als Regent der Welt und führt so das Menschengeschlecht seinem hohen Ziele ent- gegen, wozu er es erschaffen hat. Die Weltgeschichte erzählt sonach die Erziehung des Menschengeschlechtes unter Gottes Leitung. Sie zerfällt in zwei Theile, in die Zeit vor Christus, die Geschichte der alten Zeit, und in die Zeit nach Christus, die Geschichte der neuen Zeit. I. Geschichte der alten Zeit. Von der Schöpfung der Welt bis auf die Erlösung derselben durch Christus. Erschaffung der Welt; die ersten Menschen. Im Anfange — etwa 4000 Jahre vor Christus — schuf Gott die Welt in sechs Tagen. Die ersten Menschen, Adam und Eva, die Stammeltern des ganzen Geschlechts, wohnten im Paradiese und waren heilig und gerecht. Durch Ungehorsam gegen das göttliche Gebot verloren sie diese Heiligkeit und Gerechtigkeit und mußten das Paradies verlassen. Zn seiner Barmherzigkeit ver- sprach Gott dem reuigen Menschengeschlechte einen Erlöser, der die Herrschaft des Bösen auf Erden zerstören werde. — Die Stamm- eltern hatten drei Söhne, Kain, Abel und Seth. Kain erschlug aus Neid seinen Bruder Abel, floh mit seinem bösen Gewissen von der väterlichen Wohnung und bauete die erste Stadt, He noch ge- nannt. Von seinen Nachkommen, welche nach ihm Kainiten oder auch Söhne der Menschen genannt wurden, sind uns der erste Harfenspieler Z u b a l und der erste Schmied Tuba! bekannt. Sie ergaben sich der Ueppigkeit und Sinnenlust und zogen bald auch die Nachkommen des frommen Seth, Sethiten oder Kinder Gottes genannt, in ihr Verderben. Gott beschloß nun, das verdorbene Menschengeschlecht von der Erde zu vertilgen. Nur N o e und seine Familie sollten gerettet werden. Sie gingen daher auf Veranstaltung Gottes in die Arche. Nun überfluchete das Wasser die ganze Erde und bedeckte alle hohen Berge, die unter dem Himmel sind. Nach der Sündfluth bauete Noe die Erde wieder an. Das neue Ge- schlecht aber war nicht so stark und groß, noch von so hohem Alter, als das untergegangene; auch die riesigen Thiere der Vorwelt waren nicht mehr. — Die Nachkommen der Söhne Noe's, Sem, Cham und Japhet, wollten sich vor einer Trennung durch den Tchurm- bau zu Babel schützen. Dies war aber dem Plane Gottes ent- gegen. Gott verwirrte daher ihre Sprache und so erfolgte die r