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1. Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 9

1910 - Leipzig : Hirt
Ii. Griechische Heldensagen. 9 Kadmus dankte und setzte der den Berg Parnassus seine Wandrung fort. Da erblickte er das Rind. An dem glatten Nacken erkannte er, da es noch kein Joch getragen habe. In jenen gebirgigen Gegenden Griechenlands werden Rinder und Khe als Zugtiere gebraucht. Er folgte der Spur des Tieres, und wo es sich im Grase niederlie, machte auch er Rast und sandte seine Gefhrten aus, um Wasser zu suchen. Diese kamen in einen Urwald, der noch von keiner Axt oerletzt war. Dort fanden sie eine Quelle, die von einer Mauer und von Gestrpp umgeben war. Als sie ihre Krge hinab-lieen, kam eine greuliche Schlange hervor, die die Gefhrten ttete. Kadmus war inzwischen der das lange Ausbleiben der Gefhrten ungeduldig geworden, und er ging, sie zu suchen. Als er ihre Leichen und den Drachen gefunden hatte, rstete er sich zum Kampfe gegen das Untier. Seine Waffen, Wurfspie und Lanze, trug er immer bei sich, mit einem Lwenfelle war er bekleidet. In hartem Kampf erlegte er den Drachen, indem er die Lanze in dessen Weichen trieb. Whrend der Sieger den frchterlichen Feind betrachtete, erschien seine Schutzgttin Pallas Athene und befahl ihm, die Drachenzhne zu sen. Kadmus gehorchte. Aber aus den Zhnen wuchsen bewaffnete Männer hervor. Kadmus staunte ob des seltsamen Anblicks und wollte sich zum zweiten Kampfe rsten. Da rief einer aus der Zahl der Männer: Waffne dich nicht!" Dann erlegte er einen seiner Brder, ihn ein andrer, bis zuletzt nur. fnf brig waren. Von diesen bat einer Kadmus um Frieden und Freundschaft. Kadmus gewhrte die Bitte, nahm die fnf als Gefhrten mit, und sie halfen ihm eine Burg erbauen, die nach feinem Namen Kadmea genannt wurde. Um diese Burg hat sich die Stadt Theben angebaut, die zur Hauptstadt der Landschaft Botieu geworden ist. Die ebene Landschaft eignete sich zum Ackerbau und zur Viehzucht. Viele Städte entstanden dort in der Folge. Die Bewohner waren tchtige Landwirte, aber fr Kunst und Wissenschaft hatten sie wenig Interesse. Deshalb wurde in Griechenland ein ungebildeter Mensch Botier genannt. Doch stammen zwei berhmte Dichter aus Botieu, Pindar und Hesiod, auch eine Dichterin mit Namen Korinna. Diese war sogar die Lehrerin des Dichters Pindar. Die Sage von der Grndung Thebens durch den Phnizier Kadmus stammt aus Asien. Sie bedeutet, da aus Asien Ansiedler gekommen sind, die das Schwesterland Europa, wo noch in Urwldern gefhrliche Tiere hausten, kultiviert haben. Tatschlich haben phnizische Ansiedler in grerer Zahl sich in Botieu niedergelassen. Die Landschaft hat aber ihren Namen von dem Stamme der Boter, der aus Thessalien ein-wanderte und die phnischen Ansiedler vertrieb. 5. Der Trojanische Krieg. Paris, der Sohn des Knigs Priamus von Troja in Kleinasien, war bei dem Könige Menelaus von Sparta

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1. Sagen und Geschichten aus dem Altertume - S. 12

1894 - Leipzig : Freytag
12 Phocis und gelangte auf ihren Spuren uach Botien. Hier streckte sie sich an einer Quelle nieder, welcher Ares einen Drachen als Hter gegeben hatte. mischen Zeichen") wurde von ihm hergeleitet. Doch ruhte auf ihm und seinen Nachkommen der Fluch des Ares, weil er dessen Drachen erlegt hatte. 3. ngendgeschichte des Odipns. Als der Urenkel des Kadmus, der König Latus von Theben, einen Sohn erhielt, sagte das delphische Orakel voraus, dieser werde seinen Vater tten und seine Mutter heiraten. Um dieses grauenhafte Geschick abzuweudcu, befahl der König einem Sklaven, den Knaben in den Wald zu tragen, nachdem er ihm die Knchel durchbohrt und zusammen-gebunden hatte. Jener aber bergab das Kiud einem Hirten, welcher es zu dem Könige von Korinth brachte. Dieser war kinderlos und erzog es als eigenen Sohn, nannte ihn aber Odips Schwellfu. Als er herangewachsen war, wurde ihm einmal im Gelage der Vorwurf gemacht, er sei ein untergeschobenes Kind. Um die Wahrheit zu erfahren, sing er uach Delphi und erhielt den Spruch, er werde den eigenen Vater erschlagen. Um dies zu vermeiden, kehrte er nicht nach Korinth zurck, sondern zog in die weite Welt. Auf dieser Wanderung begegnete ihm in einem Hohlwege ein Wagen, anf dem ein Greis sa. Da keiner ausweichen wollte, kam es zu einem Streite, und der Greis samt seinen Gefhrten bis auf eine wurde erschlagen. Damit war dipus, ohne es zu ahnen, der Mrder seines wirklichen Vaters, des Latus, geworden. 4. Odipns wird König von Thelicn. Die Stadt Theben war damals von einem groen Unheile heimgesucht: die Sphinx, ein Ungeheuer mit Lwenleib und Jungfrauenkopf, hatte sich nahe der Stadt auf einem Felsen niedergelassen und gab jedem Vorbergehenden das Rtsel auf: Welches Wesen geht morgens auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Fen?" Wer es nicht lste, wurde vom Felsen gestrzt. Da kam dipus des Weges daher und brachte die richtige Deutung heraus, da dieses Wesen der Mensch sei, der als Kind Hnde und Fe gebrauche, um sich fortzubewegen; erwachsen die Fe, und alt und hinfllig geworden, noch eines Stockes bedrfe. Darauf- 14. Kadmus. (Vasenbild.) Kadmns erlegte denselben nach hartem Kampfe und sete dann dessen Zhne, auf Athenes Gehei, tu die Erde. Da wuchsen eiserne Männer aus den Furchen; sie bekmpften einander sogleich und erschlugen sich gegenseitig bis auf fnf. Diese aber machten Frieden und halfen ihm eine Burg bauen, Kadmea genannt. Zu ihren Fen entstand spter die Stadt Theben. Kadmus soll auch Ackerbau und hhere Bildung begrndet haben; auch die Buchstabenschrift (Kad

2. Teil 4 = Kl. 5 u. 4 - S. 267

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
schehen, daß Dädalus, hinter sich nach seinem Sohne blickend, nichts mehr von ihm gewahr wurde. „Ikarus, Ikarus!" rief er trostlos durch den leeren Luftraum. „Wo, in welchem Bezirke der Luft soll ich dich suchen?" Endlich sandte er die ängstlich forschenden Blicke nach der Tiefe. Da sah er im Wasser die Federn schwimmen. Nun senkte er seinen Flug, legte die Flügel ab und ging ohne Trost am Ufer hin und her, wo bald die Meereswellen den Leichnam seines unglücklichen Kindes ans Gestade spülten. Jetzt war der ermordete Talus gerächt. Der verzweifelte Vater sorgte für das Begräbnis des Sohnes. Es war eine Insel, wo er sich niedergelassen, und wo der Leichnam ans Ufer ge- schwemmt worden war. Zum ewigen Gedächtnisse an das jammervolle Ereignis erhielt das Eiland den Namen Jkaria. 190. Ödipus und fein Geschlecht. von Cudwig stacke. Erzählungen aus der alten Geschichte. 1. Teil. 30. Ausl. Oldenburg 1903. 8. 22. Kadmus. 3n Asien, im Lande der Phönizier, herrschte ein König namens Agenvr. Dessen Tochter Europa erging sich einst am Gestade des Meeres, als ein wunderschöner weißer Stier ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Er benahm sich so sanft und fromm, daß die Jungfrau dreist wurde und sich auf seinen Rücken schwang. Da plötzlich setzte sich der Stier in Bewegung, stürzte sich mit seiner schönen Bürde ins Meer und trug sie der Insel Kreta zu. Hier nahm er seine eigentliche Gestalt an. Zeus selbst war es, der die Jungfrau entführt hatte. Der alte König Agenor, untröstlich über den Verlust seiner Tochter, erteilte seinem Sohne Kadmus den Auftrag, sie in der ganzen Welt auf- zusuchen, ja er ging so weit, ihm selbst die Rückkehr in die Heimat zu verbieten, wenn er die Schwester nicht fände und heimbrächte. Kadmus machte sich auf die Wanderung, aber alle seine Bemühungen, die ver- lorene Europa zu finden, waren vergeblich. Da ihm nun des Vaters harter Spruch die Heimkehr unmöglich machte, so fragte er das Orakel um Rat, wo er sich eine neue Heimat suchen sollte. Der Gott befahl ihm, er solle an dem Orte eine Stadt gründen, zu welchem ihm eine Kuh den Weg zeigen werde. Kadmus machte sich auf, fand die ver- heißene Kuh und folgte ihr nach. Sie leitete ihn nach Griechenland, in die Landschaft Bövtien, und da, wo sie sich niederließ, legte er den Grund zur Stadt Theben. Nun wollte Kadmus die Kuh der Athene opfern und sandte feine Gefährten zu einer Quelle, um Wasser zu holen. Die Quelle aber war von einem Drachen bewacht, der die meisten seiner Gefährten tötete. Kadmus erlegte ihn und säte dann auf Athenes Rat die Drachen- zähne in den Boden. Daraus wuchsen gewappnete Männer hervor, die

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 36

1878 - Danzig : Gruihn
36 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. Rücken, so sprang er mit ihr in das Meer und schwamm bis in unsern Welttheil herüber, der seitdem den Namen der Prinzessin Europa führt. Agenor wollte seine Tochter wieder haben. Er schickte daher auf wohlbemannten Schiffen seine drei Söhne, darunter Kadmus, aus, sie aufzusuchen. Bringt mir eure Schwester zurück, sagte er beim Abschied, oder kommt mir nie wieder vor die Augen; ich will lieber euch alle, als meine Europa entbehren. Diese unfreundliche Rede verdroß die Jünglinge; sie nahmen den Vater beim Wort, und da Schwester Europa nirgend zu finden war, blieben auch die drei Brüder aus. Kadmus soll eine Stadt bauen. Kadmus landete in Griechenland. Er fragte die Götter um Rath, was er thun sollte. Sie antworteten ihm: Suche in der nächsten Heerde eine Kuh aus, die das Zeichen des Mondes an der Seite hat; gehe ihr nach und wo sie sich niederlegt, da baue eine Stadt. Kadmus fand eine solche Kuh und ging ihr mit seinen Gefährten nach. So kamen sie in die Landschaft Böotien. Unterwegs wurden sie durstig. Es wurden einige von ihnen nach einem Brunnen abgeschickt, um Wasser zu holen; allein keiner kam wieder, und andere die man ihnen nachsandte, blieben ebenfalls aus. Jetzt wurde Kadmus ungeduldig; er wollte wissen wo sie blieben und ging selbst an den Brunnen. Da zeigte sich nun, daß sie alle von einem ungeheuren Drachen waren verschlungen worden, der das Wasser hütete. Kampf mit dem Drachen. Kadmus stutzte ein wenig, als er das gräßliche Ungeheuer sah, das Feuer und Flammen nach ihm blies; aber bald ermannte er sich, ging mit dem Schwert auf den Unhold los, und erlegte ihn nach einem schrecklichen Kampfe. Die Göttin Minerva gab ihm den Rath, dem Drachen die Zähne auszubrechen, und sie auf ein frisch gepflügtes Feld zu säen. Das that er. Aber, o Schrecken, kaum waren^ die Zähne ausgestreut, so gingen geharnischte Männer mit Schilden und Schwertern aus der Erde auf. Die Göttin Minerva, feine Freundin, gab ihm aber den Gedanken ein, mit Steinen unter sie zu werfen. Er traf einige von ihnen. Sie glaubten, es fei einer von dem andern getroffen worden, und darüber geriethen sie in einen heftigen Streit. Sie hieben sich einander so zusammen, daß nicht mehr als fünf Mann übrig blieben. Bau der Stadt Theben und Belehrung der Griechen. Diese fünf Helden nahm Kadmus mit sich und sie halfen ihm, an dem Ort, wo die Kuh sich niedergelegt hatte, die Stadt Theben bauen. ^Dies geschah zu Moses Zeiten, als Griechenland noch voll Schlamm und Sümpfe war,^ wo Schlangen und andere Unthiere hausten. Seine Ankunft war ein Glück für die wildert Griechen; denn er zog sie an sich und lehrte sie mancherlei nützliche Künste, wie z. B. Steine zu brechen, da§_ Kupfer zu bearbeiten, das Land anzubauen, Weinstöcke zu pflanzen und die Trauben zu keltern. Auch theilte er ihnen die phönizischen Buchstaben mit, und lehrte sie die Kunst zu lesen und zu schreiben. Kadmus wurde demnach ein sehr wichtiger Mann für die Griechen. 21. Danaus. Drrnaus und feine Töchter. Bald nach Kadmus erschien der Aegypter Dan au s. Er war von seinem Bruder Aegpptus, König von Memphis, aus dem Lande vertrieben worden und ließ sich in der Landschaft Argos nieder. Dort herrschte schon ein König; als dieser aber starb, wurde Danaus von dem Volke zum Herrscher erwählt, und man war mit seiner Regierung wohl zufrieden. Als aber fein Bruder Aegpptus davon hörte, gönnte er ihm nicht die Ruhe in feinem kleinen Königreiche. Danaus hatte 50 Töchter. Aegpptus

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen höherer Lehranstalten - S. 95

1908 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Kadmos, dlpus. 95 Allein die Freveltat half Jason nicht zum Throne; vielmehr wurde er samt dem schrecklichen Weibe vertrieben und wanderte nach Korinth. Dort trennte sich Jason von Medea und begehrte des Knigs schne Tochter zum Weibe. Am Hochzeitstage sandte die Rachschtige der Braut ein vergiftetes Gewand. Als sie es anlegte, durchwhlten grliche Schmerzen ihren Leib, und sterbend sank sie in die Arme des Vaters. Da eilte Jason davon, die beltterin zu strafen. Diese aber hatte ihre beiden Shne ermordet und entfloh, als Jason nahte, auf einem geflgelten Drachen durch die Lfte. 6. Kadmos, dipus. Die phnizische Knigstochter Europa war von strahlender Schnheit. ^ Konigs-Sie weilte eines Tages mit ihren Gespielinnen auf einer Wiese am Meeresstrande. Da nahte ein Stier, und so zutraulich war das Tier, da sich die Jungfrau arglos auf seinen Rcken setzte, als er im Grase lag. Pltzlich sprang der Stier auf, eilte mit seiner Last dem Meere zu und schwamm nach einer fernen Insel. Dieser Stier war niemand anders als Zeus. Der König versank in tiefe Trauer der den Verlust der Tochter und sandte seine Shne aus, die Verlorene zu suchen. Kadmos, einer der Shne, kam nach Griechenland und fragte das Kadmos fragt delphische Orakel, was er tun solle. Wenn du ein Rind siehst, das nie ba Drate1' ein Joch getragen hat, dem gehe nach. Wo es sich mit Gebrll nieder-legt, dort grnde eine Stadt", lautete die Antwort. Bald erblickte Kadmos eine solche Kuh. Da beschlo er, sie dem Gotte Apollon zu opfern und sandte einige Gefhrten aus, Wasser zu holen. Die kamen jedoch nicht wieder. Er etfybdb8en ging nun selber zur Quelle und gewahrte dort einen schrecklichen Drachen, Drachen, der eben dabei war, die getteten Gefhrten zu verspeisen. Kadmos schritt dem Ungeheuer mutig entgegen und erlegte es nach schwerem Kampfe. Noch stand er ermattet vom heien Ringen, als eine Stimme ihm zurief: Se die Drachenzhne!" Er folgte dem Gehei, und bald sahen Kadmos seine Augen gewappnete Männer aus dem Erdboden erstehen, die aber Theben* einander wieder erschlugen. Nur fnf blieben am Leben, die halfen dem Kadmos die Burg Kadmea und die Stadt Theben bauen.

5. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Leipzig : Teubner
20 B. Griechische Geschichte, folgen, die das Zeichen des Vollmondes auf dem Rcken trge, und bort eine Stadt zu grnden, wo sie sich niederlege. Kadmus tat also und kam in die Nhe einer Hhle, in der ein furchtbarer Drache hufte. Er ttete das Tier und ste auf Gehei der Gttin Athene dessen Zhne in die Erde. Aus der Saat wuchseu bewaffnete Männer empor, die einander sogleich in wildem Kampfe mebermachten. Nur fnf von ihnen blieben brig und schlssen Frieden. Mit ihrer Hilfe grndete Kadmus Theben. Er brachte den Griechen die Kenntnis der Buchstaben mit. Der berhmteste Einwanderer ist der Phrygier Pelops. Er warb um Hippodamla, die schne Tochter des Knigs von Elis. Wer sie besitzen wollte, mute ihren Vater vorher im Wagenrennen besiegen. Allein schon dreizehn Freier hatte der König mit seinen windschnellen Rossen berwunden und dann mit der Lanze niebergestoen. Da schenkte der Meeresgott Poseibon dem Pe-lops eilt gleich rasches Gefhrt, und ein verrterischer Knecht des Knigs steckte in befsen Wagen wchserne Ngel statt eiserner. So fanb der König im Sturze beit Tod. Als Herrscher von Elis gewann Pelops solche Macht, da nach ihm Sdgriechenland die Pelopsinfel (Peloponnes) genannt ward. olische und 4. Die erste Wandcrungszcit. In der Bltezeit um 1500 nahm Wanderung, die Volksmenge bedeutend zu, Landnot trat ein und zwang zur Auswande-rung. Die griechischen Stmme schieden sich damals in zwei Haupt-gruppen, von denen die eine alles Land im Osten vom Pindus und den ganzen Peloponnes inne hatte, während die andere westlich von der groen Gebirgsscheidewand, hauptschlich in Epirus sa. Die erste Haupt-gruppe begann damit, Auswandererscharen in die Ferne zu senden. Mch-tige Strme berschssiger Bevlkerung ergossen sich der die Inseln des gaischen Meeres und die Westkste Kleinasiens. Nur unter heien Kmpfen konnte man das neue Land erobern. Insbesondere entbrannten solche am Hellespont, und sie mgen es gewesen sein, die einen myke-nischen König und andere Griechenfrsten zu gewaltiger Heerfahrt gegen Troja bewogen. Die Ansiedler, die von Euba und Attika aus den gegenberliegenden mittleren Teil Kleinasiens besetzten, nannten ihre neue Heimat Jonien und sich selbst Jonier. Spter bertrugen sie diese Namen auf das europische Mutterland. Was von der ersten Haupt-gruppe der Griechenstmme brig blieb, empfing den Sammelnamen olier; insbesondere bezeichnete man damit die Griechen im Nordwesten Kleinasiens. Die Dorische Unterdessen gerieten auch die nordwestgriechischen Stmme in Be- Wanderung". legurlg Einer non ihnen, die Dorier, ging der den Pindus und drang auf unbekannten Wegen im Peloponnes ein, wo er sich im Osten und Sden festsetzte. Das rauhe, noch wenig gebildete Eroberervolk zerstrte die stolzen Burgen; auch Myken sank in Trmmer. Die einheimische Bevlkerung mute sich knechten lassen oder in die Wildnis des Gebirges flchten. Viele aber entzogen sich diesem harten Geschick und folgten ihren Stammesgenossen auf dem Seewege nach Asien. Die dorische Flutwelle

6. Geschichte des Altertums - S. 35

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 35 gezeichneten Wohlthters und ihres grten Helden; auf Befehl des Orakels holten sie seine Gebeine zurck und weihten ihm ein Grabmal, Opfer, Festspiele und einen prachtvollen Tempel, welcher noch heutigen Tages ziemlich gut erhalten ist. 3. Der thebanische Sagenkreis. Fern von Griechenland, in Phnizien, regierte einmal ein König Namens Agenor; der hatte zwei Kinder, die Europa und den Kad-mus, welche beide ein seltsames Schicksal erfuhren. Jupiter, ,der Herrscher der Götter, begab sich einst in Gestalt Europa. vn eines weien Stieres an das Meeresgestade, wo Europa mit ihren v raubt. Frauen spazieren ging. Das junge Mdchen sprang herzu, das Herr-liche Thier zu bewundern, und war so dreist, sich auf den Rcken desselben zu setzen. Dieses sprang aber auf, trug das Mdchen dem Meere zu und strzte sich mit solcher Geschwindigkeit hinein, da jeglicher Hlferuf vergeblich war. Der Stier trug seine Beute nach der Insel Creta und nahm hier seine gttliche Gestalt wieder an. Europas Vater Agenor war in Verzweiflung der den Verlust seines theuren Kindes und ertheilte seinem Sohne Kadmus den Auf-Kadmus sucht ~ . rm r v , . r ,die Schwester trag, Europa m der ganzen wetten Welt zu suchen und ja mcht und grndet heimzukehren, ehe er sie gefunden htte. Kadmus reiste ab, die Theben. Schwester aufzusuchen; aber alle seine Nachforschungen waren ver-geblich. Da er nun zu dem Vater nimmer zurckkehren durfte, so fragte er das Orakel um Rath, wo er sich niederlassen und eine neue Heimat grnden solle. Er erhielt den Befehl, an dem Orte eine Stadt zu erbauen, zu welchem ein Stier ihn leite. Kadmus gehorchte und baute Theben in Botien. Die Sage berichtet weiter, seine Gefhrten htten an einer Quelle Wasser schpfen wollen, feien aber von einem Drachen verschlungen worden. Kadmus habe hierauf ihren Tod gercht, das Ungeheuer erlegt und auf den Rath der Athene die Zhne desselben in ein naheliegendes Feld geset. Aus dieser seltsamen Saat seien bewaffnete Männer hervorgegangen, welche anfangs den Kadmus angegriffen, dann aber ihre Schwerter gegen sich selbst gewandt und sich bis auf 5 aufgerieben htten. Diese sollen ihm geholfen haben, die neue Stadt zu grnden. Kadmus fhrte in Griechenland auch phnizifchen Gottesdienst und den Gebrauch der Buchstaben ein. Da ihm aber das Orakel Buchstaben-mitgetheilt hatte, da seinen Nachkommen die grten Unglcksflle ^rift' bevorstnden, so verbannte er sich selbst aus Theben und zog nach 3*

7. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 29

1893 - Aachen : Barth
dipus. 29 aus einer Hhle hervor. Aber ein schrecklicher Drache bewachte dieselbe, und als die Diener sich der Quelle nherten, scho er hervor und ttete dieselben. Da die Diener nicht zurck-kehrten, machte der Held sich aus, um sie zu suchen. Er sah noch, wie der Drache an dem Blute der Erwrgten leckte. Da schleuderte er einen Felsblock aus das Untier/ allein der Stein Prallte von der Schuppenhaut zurck. Schnell entschlossen wars er jetzt den Speer aus dasselbe, da die Spitze tief in den Rcken eindrang/ dann ergriff er die Lanze, durchbohrte dem Tiere den Hals und heftete es an eine Eiche. Auf Gehei der Athene sete Kadmus die Zhne des Drachen. Und siehe , aus der merkwrdigen Saat wuchsen bewaffnete Riesen hervor. Dieselben erhoben bald die Waffen gegen einander, und nur snf derselben blieben brig. Diese halfen jetzt dem Helden die Stadt bauen. Kadmus nannte die neue Stadt Theben und wurde in derselben der erste König. Er unterwies die Griechen, mit Buchstaben zu schreiben und Arbeiten, in Erz anzufertigen. 3. dipus. Aber wie auf dem Geschlechte des Pelops der Fluch der Götter ruhte, so wurden die Nachkommen des Kadmus von Ares verfolgt. Dem Gott gehrte nmlich der Drache, den Kadmus gettet hatte. Am empfindlichsten wurde von diesem Hasse aber der König dipus getroffen. Ein Urenkel des Kadmus war König L a j u s von Theben. Diesem drohte als Strase sr eine Frevelthat das Orakel an, da er durch seinen eigenen Sohn umkommen wrde. Als ihm nun ein Sohn geboren wurde, befahl er, demselben an den Kncheln die Fe zu durchstechen und zu-sammenzubinden und ihn dann im Gebirge auszusetzen. Und so geschah es. Aber das Kind fanden noch lebend Hirten des Knigs Plybus von Korinth. Dieser nahm es an Kindes-statt an und nannte es dipus (geschwollener Fu). Als dipus herangewachsen war, warf ihm einst im Streite ein Altersgenosse vor, da er gar nicht der Sohn des Knigs sei. Er befragte darber das Orakel, und dieses gab ihm die dunkle Antwort: Wenn du die Heimat nicht meidest, wirst du deinen Vater tten und deine Mutter heiraten."

8. Geschichtserzählungen - S. 108

1908 - Leipzig : Voigtländer
- 108 Begleitern Anstalten, eine Burg, den Mittelpunkt der zuknftigen Stadt, zu bauen. Als er aber, der gttlichen Weisung gehorsam, die Kuh opfern wollte und einige seiner Gefhrten ausschickte, Wasser zu holen, kamen diese nicht wieder. Verwundert ging er ihnen nach und fand sie am Fesenquell von einem Drachen zerrissen. Er-zrnt ging er dem Ungetm zu Leibe und ttete es nach heiem Kampfe. Die Götter, die ihn zum Werkzeuge ihrer Absichten auserkoren, lieen ihn auch jetzt nicht im Stiche. Pallas Athene riet ihm, die Zhne des Drachen auf ein Feld zu sen. Er tat es, und o Wunder! alsbald begannen die Schollen sich zu regen und zu heben, und aus der Erde wuchsen geharnischte Männer empor. Aber obwohl Shne desselben mtterlichen Bodens, gerieten sie doch sogleich in Streit, kehrten die Waffen gegen-einander und streckten sich gegenseitig mit mrderischen Streichen danieder. Nur fnf blieben brig. Diese halfen dem Kadmus fein Werk vollenden und wurden die Stammvter des Volkes, das aus der neuen Ansiedlung hervorging. Die Burg behielt bis in spte Jahrhunderte den Namen Kadmea, und die Stadt, welche um sie her erstand, ward Theben genannt. 34. Tantalus trnfr sein Geschlecht. 1. Tantalus. In Phrygien, einer Landschaft Kleinasiens, herrschte in uralten Zeiten Tantalus, ein Sohn des Zeus. Die Götter ehrten und liebten ihn mehr als je einen Sterblichen. Sie lieen ihn an ihren Mahlzeiten und Beratungen teilnehmen, verschmhten es auch nicht, seine Gste zu sein. Doch zeigte es sich, da die Menschennatur zu schwach ist, solche Auszeichnungen ohne Anfechtung zu genieen. Temtalus wurde bermtig und vergalt den Unsterblichen ihr Vertrauen mit Undank. Von ihrer Tafel entwendete er Nektar und Ambrosia und teilte anderen Staubgeborenen davon mit; die Geheimnisse ihrer Beratungen, die er erlauschte, verriet er; ja als dem Zeus ein kostbares Kleinod entwendet war, verbarg er es bei sich und leugnete unter einem Eide, um den Diebstahl zu wissen. Alle diese Frevel aber krnte er durch die ruchloseste Tat. Um die Allwissenheit der Götter zu erproben, schlachtete er seinen eigenen Sohn Pelops, bereitete ans ihm ein Mahl und setzte dies den gttlichen Gsten

9. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 6

1891 - Hamburg : Meißner
— 6 — Der lahme Hephäst (Vulkan), ebenfalls ein Sohn des Zeus und der Hera, ist der kunstfertige Schmied der Götter. Hermes (Merkur), der Bote der Götter, schützt Handel und Verkehr und geleitet die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt. Er trägt Flügel an seinen Sandalen und in der Hand den Heroldsstab. Dionysos (Bacchus) ist der Gott des Weinbaues. Pallas Athene (Minerva), die Lieblingstochter des Zeus, welche bewaffnet dem Haupte des Vaters entsprang, ist die Göttin der Weisheit. Eule und Ölbaum sind ihr heilig, ihre Lieblingsstadt ist das kunstliebende Athen. Aphrodite (Venus), die Schaumgeborene, ist die Göttin der Schönheit und Liebe. Außer diesen oberen gab es noch eine Menge niederer Gottheiten der Berge und Wälder, Flüsse und Meere. 2. Kadmus. In Gestalt eines Stieres entführte Zeus Europa, die Tochter des phönicifchen Königs Agenor, nach Kreta, wo sie den Minos gebar und dem Erdteile ihren Namen gab. Ihr Bruder Kadmus sollte sie auf Befehl des Vaters suchen, erhielt aber vom delphischen Orakel den Bescheid, davon abzustehen und, einer Kuh folgend, dort, wo sie sich niederlege, eine Stadt zu gründen. Er tötete dabei einen Drachen, der seine Gefährten anfiel, und säte dessen Zähne in den Boden; aus ihnen wuchsen gewappnete Männer empor, welche sich bis auf fünf gegenseitig töteten. Mit diesen gründete Kadmus die Burg Kadmea und die Stadt Theben. 3. Herakles (Herkules). Herakles, Sohn des Zeus und der Alkmene, Pslegesohn des Amphitryo, erwürgte schon als Kind in der Wiege zwei Schlangen, welche Hera gegen ihn ausgesandt hatte. Später wurde er zur Strafe für einen an seinem Lehrer Linus begangenen Mord zu den Herden ins Gebirge geschickt, wo er im Kampfe mit den wilden Tieren sich Kraft und Gewandtheit erwarb. Dort erschienen ihm eines Tages zwei schöne Jungfrauen, die Tugend und die

10. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 19

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 19 — 11. Kadnius. 1. Zeus hatteeinst dem A gen or, einem Könige von Phönicien, in Gestalt eines Stieres seine einzige Tochter Europa geraubt. Ihr zuliebe rief er die Insel Kreta aus dem Meere hervor, und als Königin derselben wurde Europa später die Mutter des Minos. Der bekümmerte Vater aber gebot seinem Sohne Kadmus, die verlorene Tochter aufzusuchen, und gab ihm die Weisung, dafs er ohne sie niemals wieder nach Phönicien heimkehre. Lange irrte Kadmus umher; aber wie sehr er sich auch mühte, die Schwester fand er nicht wieder. Da er nun den Zorn seines Vaters fürchten mufste, wenn er allein zurückkehrte, so beschlofs er, eine neue Stadt zu gründen und sich darin niederzulassen. Er war inzwischen nach Griechenland gekommen und begab sich nun zu dem Orakel in Delphi, um sich Rats zu erholen. „Wenn dir ein Rind begegnet“, antwortete der Gott, „welches nie ein Joch getragen hat, so folge ihm nach; dort, wo es brüllend im Grase sich niederlegen wird, gründe eine Stadt und nenne sie Theben.“ 2. Noch hatte Kadmus das Heiligtum des Gottes nicht lange verlassen, als er auch schon das ihm von Apollo bezeichnete Tier erblickte. Langsam schritt es eine Zeitlang vor ihm her; dann blieb es stehen, erfüllte die Luft mit lautem Gebrüll und streckte sich in das Gras. So hatte Kadmus den gewünschten Ort gefunden, und dem Gotte zu danken, schickte er sich an, ihm ein Opfer zu bereiten. Er sandte seine Gefährten in den nahen Wald, um Wasser zu holen. Aber er wartete lange Zeit vergebens auf ihre Rückkehr. Endlich folgte er ihnen nach; aber mit Entsetzen sah er, welches Unglück ihnen begegnet war. Ein furchtbarer Drache hatte

11. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 2

1899 - Leipzig : Teubner
2 Griechische Sagen. Rcken trge, und dort eine Stadt zu grnden, wo sie sich nieder-lege. Kadmus that also und kam in die Nhe einer Hhle, in der ein furchtbarer Drache hauste. Er ttete das Untier und ste auf Gehei der Gttin Athene dessen Zhne in die Erde. Aus der Saat wuchsen bewaffnete Männer empor. In wildem Kampfe machten sie sich selbst nieder. Nur fnf von ihnen blieben brig und schlssen Frieden. Mit ihrer Hilfe grndete Kadmus Theben. Er brachte den Griechen die Kenntnis der Buchstaben mit. Der berhmteste Einwanderer war der Phrygier Pelops. Sein Vater Tantlus, ein Liebling der Götter, hatte ihn als Knaben schlachten und sein Fleisch den Himmlischen vorsetzen lassen, um ihre Allwissenheit zu versuchen. Doch die Götter hatten den Greuel bemerkt, den Sohn zu neuem Leben erweckt und den grausamen Vater in die Unterwelt gestoen. Hier stand er bis zu den Knieen im Wasser. Aber wenn er sich durstig darnach bckte, wichen die Wellen zurck. der seinem Haupte breitete ein Baum fruchtreiche ste aus. Doch sobald er nach den Frchten griff, schnellten die Zweige empor. So qulten ihn ewig Hunger und Durst. Sein stolzer Geist war mehr auf seine Tochter Nibe als auf seinen Sohn Pelops ber-gegangen. Dieser warb um Hippodamia, die schne Tochter des Knigs von Elis. Wer sie besitzen wollte, mute ihren Vater vor-her im Wagenrennen besiegen. Allein schon dreizehn Freier hatte der König mit seinen windschnellen Rossen berwunden und dann mit der Lanze niedergestoen. Da schenkte der Meergott Poseidon dem Pelops ein gleich rasches Gefhrt, und ein verrterischer Knecht des Knigs steckte in dessen Wagen wchserne Ngel statt eiserner. So fand der König im Sturze den Tod. Als Herrscher von Elis gewann Pelops solche Macht, da nach ihm Sdgriechenland die Pelopsinsel (Peloponnes) genannt ward. Den ihm nun lstigen Verrter ertrnkte er im Meere. Dadurch beschwor er auf sich und sein Haus den Fluch der Götter herab, der sich bald erfllte. Uneinig der die Teilung des Erbes, suchten seine Shne Atreus und Thyestes einander zu verderben. Nach greuelreichem Kampfe behielten die Atriden (Shne des Atreus) Agamemnon und Menelzus die Oberhand. Jener herrschte der Argolis, dieser der Sparta. 3. Herakles. Herakles (lat. Herkules) war ein Sohn des Gottes Zeus und der thebanischen Knigstochter Alkmzne. Schon in der Wiege erwrgte er zwei entsetzliche Schlangen, welche Hera gesandt hatte, ihn um-zubringen. Sein Stiefvater lie ihn trefflich erziehen. Herakles lernte den Wagen regieren, die Waffen führen, aber auch die Buchstaben

12. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 20

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
20 — sie getötet; inmitten der entseelten Körper ruhte das scheufsliche Ungetüm, den einen nach dem ändern verschlingend. ln gewaltigem Kampfe, welcher seine Kräfte beinahe erlahmen macht, erlegt Kadmus den Drachen •> tief in das Gekröse stöfst er ihm sein Schwert, und den Boden mit dem Schweife peitschend, verendet das Untier zu seinen Füfsen. 3. Noch stand Kadmus erschöpft von dem Kampfe da, als er plötzlich eine Stimme vernahm, welche ihm befahl, die Zähne des Drachen in die Erde zu säen. Er that nach dem Geheifs, und vor seinen staunenden Augen ientsprofste dem Boden eine gewappnete Männerschar. Aber kaum entstanden erschlugen' sich die erdentsprossenen Männer gegenseitig; nur fünf blieben schliefslich noch übrig. Diese halfen dem Kadmus beim Baue der Stadt und wurden die Stammväter der späteren Bewohner von Theben. Die Götter selbst schenkten dem Helden eine Gemahlin; Harmonia hiefs sie und war eine Tochter des Ares und der Aphrodite. Seine Tochter Semele gebar dem Zeus den herrlichen Dionysus; aber sie wurde durch jähen Tod dahingerafft, als ihr der Gott einst in seiner ganzen Majestät erschien. 12. Agaue und Pentlieus. Dionysus war ein milder, freundlicher Gott. Wer seine herrlichen Gaben dankbaren Herzens annahm und des erquickenden Weines sich freute, dem war er immerdar gewogen; aber mit strenger Härte züchtigte er oftmals diejenigen, welche ihm und seinen Geschenken die gebührende Anerkennung versagten. Einst kam er zu seiner Geburtsstadt Theben. Agaue, die Schwester der

13. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 28

1891 - Leipzig : Voigtländer
28 2. Einwanderungen aus dem Orient. So lautet die Stamm-sage der Griechen. Doch waren sie nicht, wie sie selbst meinten, Eingeborene ihres Landes (Autochthonen), sondern ein Zweig der groen arischen Vlkerfamilie (f. 11) und in ltester Zeit aus Hochasien in die Halbinsel eingewandert, welche sie bewohnten. Auch auf die frheste Entwicklung der griechischen Kultur hat der Orient, insbesondere das Volk der Phnizier durch Niederlassungen auf den Inseln und an den Ksten des Landes, vielfach eingewirkt. Dar-auf weisen hin die Einwanderungssagen von Kekrops, Kadmus, Danus und Pelops, die als Grnder geselliger Ordnung und Gesittung gefeiert werden. Aus der Heroenzeit sind daher zunchst hervorzuheben: Die Einwanderer. 1. Kekrops kam aus gypten nach der Landschaft Attika, in welcher er als erster König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekropia erbaute. (Nach der lteren Gestalt der Sage war Kekrops einheimischer König.) 2. Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Eu-ropa suchend, nach Griechenland und folgte auf Weisung des Orakels zu Del-phi den Spuren eines den Gttern geheiligten Rindes nach der Landschaft Botien. Dort grndete er nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Theben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buch-staben zugeschrieben. Seine Tochter Sem le war die Mutter des Weingottes Dionysos. 3. Danus wanderte'aus gypten in die Landschaft Arg lis ein, deren Kultur von ihm ausging. Seine fnfzig Tchter, die sogenannten Danaiden, tteten, eine einzige ausgenommen, die ihnen aufgezwungenen Gatten gleich nach dem Hochzeitsfeste. Fr diefen Frevel wurde ihnen die Strafe auferlegt, da sie in der Unterwelt unaufhrlich Wasser in ein Fa gieen muten, dessen Boden durchlchert war. 4. Pelops war der Sohn des reichen Knigs Tantlus in Kleinasien, der durch frevelhaften bermut die Gunst der Götter verlor und in die Unter-welt verstoen wurde, wo er, im wasserreichen Teiche von kstlichen Frchten umgeben, durch endlosen brennenden Durst und unertrglichen Hunger gepeinigt wurde. Pelops wanderte nach Sdgriechenland aus, wo er dann als mchtiger König herrschte, soda die Halbinsel nach ihm Peloponnes d. i. Pelopsinsel genannt wurde. Seine Shne waren Atreus und Thyestes, die einander in greuelvollem Bruderzwiste befeindeten. Des Atreus Shne Agamemnon und Menelaus gehrten zu den hervorragendsten Helden des trojanischen Krieges. 17. Die griechischen Heroen. Zahlreich sind die griechischen Nationalheroen. Unter ihnen

14. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 1

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Griechische Geschichte. I. Änfang und Entwicklung der griechischen Staaten. §. i. Cecrops, Kadmus, Dznaus, Pclops. ] Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger, ein ackerbautreibendes Volk, dessen Namen wir auch in Italien und Kleinasien antreffen. Später, in der mehr historischen Zeit, finden wir in Griechenland statt der Pelasger die Hellenen, was wir uns so zu erklären haben, daß entweder das nämliche Volk, welches anfangs Pelasger hieß, unter anderen politischen Verhältnissen Hellenen genannt wurde, oder daß die Pelasger von den stammverwandten Hellenen theils verdrängt wurden, theils in ihnen, als dem stärkeren Volke, ganz ausgiengen. Die Hellenen zerfielen in vier Stämme: Aolier in Akarnanien, Ätolien, Phocis, Lokris und einigen westlichen Inseln, Dorier in Doris und Kreta, Ionier in dem Landstrich, welcher später Achaja genannt wurde, Achäer in Lakonien und Argolis. Die Sage führt den Namen des Gesamtvolkes, die Namen der vier Stämme und die Stämme selbst auf Hellen und seine zwei Söhne und zwei Enkel: Aeolus und Dorus, 3on und Achäus zurück und nennt Hellen einen Sohn des Königs Deukalion und seiner Gattin Pyrrha, welche bei einer Überschwemmung Thessaliens allein gerettet worden seien. Zu diesen Ureinwohnern Griechenlands kamen, der Sage nach, Einwohner aus Asien und Ägypten. Nach neueren Ansichten waren es keme fremden Einwanderer, sondern uralte einheimische Heroen, die man erst m späterer Zeit in den Orient versetzte, um den Zusammenhang zwischen Griechenland und^ dem Orient damit zu begründen. Solcher Einwanderer sollen es hauptsächlich folgende vier gewesen sein: Cecrops aus Sais in Unterägypten, welcher nach Attika kam und religiöse Gebräuche, feste Ehen, Ackerbau und förmliche Gerichte (Areopag) einführte und die Burg Ceeropia erbaute; Kadmus aus Phömcien, welcher in Böotien einen neuen Gottesdienst einführte, die Buchstabenschrift, die Bearbeitung des Erzes und anderes lehrte und die Burg Kadmea baute, an deren Fuß später die Stadt Theben gegründet wurde; Dan aus aus Chemmis in Oberägypten, welcher in Argos landete und durch sehte Nachkommen drei Reiche: zu Argos, zu Tiryns und zu Mycene Mete; Pelops aus Phrygien, Sohn des Tantalus, welcher in dem nach ?J? £n-nien Peloponnes ein Reich gründete und den drei Landschaften desselben: Elis, Argolis und Lakonien in seinen Nachkommen Herrscher aab Müller, Geschichte. 8. Aufl. 1

15. Pensum der Sexta - S. 41

1889 - Leipzig : Teubner
Orestes und Pylades. Kadmus. 41 Kcrdmus. Agenor, König der Phönizier, hatte eine wunderschöne Tochter, namens Europa. Mit dieser wollte sich Jupiter vermählen. Einst spielte Europa am Meeresstrande mit ihren Gefährtinnen, da nahte sich ihnen Jupiter in der Gestalt eines weißen Stieres. Als die Jungfrauen das Tier erblickten, begannen sie dasselbe zu necken. Der Stier ließ sich das ruhig gefallen, und die Mädchen wurden dreister. Sie wanden Kränze und behingen ihn damit. Endlich schwang sich Europa sogar auf seinen Rücken. Da aber stürmte der Stier plötzlich in raschem Lause ins Meer und schwamm mit seiner Beute fort bis zur Insel Kreta. Hier nahm Jupiter seine wahre Gestalt wieder an, tröstete die weinende Jungfrau und erhob sie zu seiner Gemahlin. Sie wurde die Mutter des berühmten Königs Minos, und von ihr erhielt der Weltteil Europa seinen Namen. Der alte Agenor jammerte laut über den Verlust seiner geliebten Tochter. Er befahl seinem Sohne Kadmns, sie zu suchen und ohne sie ihm nicht wieder vor die Augen zu kommen. Da machte sich Kadmns auf den Weg und suchte weit und breit nach der Schwester. Aber nirgends konnte er sie finden. Endlich begab er sich nach dem Orakel zu Delphi, um hier nach Europa zu fragen. Das Orakel bedeutete ihm, er solle aufhören, die Schwester zu suchen; dagegen solle er einer Kuh folgen, die ihm begegnen werde, und da, wo diese sich niederlasse, solle er eine Stadt gründen. Kadmns that, wie ihm geheißen war. Als ihm die Kuh begegnete, folgte er ihr, bis sie sich im Grase niederlegte. An dieser Stelle gründete er die Stadt Theben. Die Kuh aber wollte er der Göttin Minerva opfern und schickte seine Leute aus, um Wasser zum Opfer aus einer nahen Quelle zu holen. Aber ein schrecklicher Drache lag bei der Quelle und erwürgte die Gefährten. Da machte sich Kadmns selbst auf und tötete das Ungeheuer mit einem Steinwurfe. Die Zähne des erschlagenen Drachen fäete er auf Befehl der Minerva in die Erde; alsbald wuchsen geharnischte Männer empor. Unter diese warf Kadmus einen Stein. Darüber gerieten sie unter einander in Streit und töteten sich gegenseitig. Nur fünf blieben übrig. Die halfen dem Kadmus die neue Stadt bauen, und von ihnen stammten die vornehmsten Geschlechter in Theben ab. Kadmus aber wurde König von Theben, und^Jupiter selbst führte ihm Harmonia, die liebliche Tochter des Mars und der

16. Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 8

1910 - Leipzig : Hirt
8 Erster Abschnitt: Erzhlungen aus den Sagen des klassischen Altertums. schwarze.segel am Horizont sichtbar... In der Meinung, sein Sohn sei. umgekommen, strzte sich der greise gus ins Meer, das nach ihm den Nameii das Agische Meer" erhielt. Theseus aber wurde Kuig von Athen. 3. Das Goldne Vlics. In einem heiligen Haine bei Kolchis am Schwarzen Meere hing an einem Baum ein goldnes Widdersell, das Goldne Vlies genannt. Dieses gehrte dem Könige von Kolchis, der es von einem nngehenern Drachen bewachen lie. Das Goldne Vlies wurde als ein groer Schatz betrachtet, an dessen Besitz Glck und Segen geknpst seien, ^son, der Sohn des Knigs von Korinth, wollte diesen Schatz in seine Gewalt bringen. Er rstete ein Schiff aus und nannte es Argo. An der Fahrt beteiligten sich die berhmtesten Helden Griechen-lands: Herkules, Theseus, der Snger Orpheus und viele andre. Man nannte sie nach ihrem Schiffe die Argonauten, d. h. Argoschisser. In Kolchis angekommen, machte Jason dem Könige von seinem Vorhaben Mitteilung. Der König sprach: Den Schatz, den du forderst, will ich dir nicht vorenthalten. Doch zuvor sollst' du zeigen, da du semer wrdig bist. Ich gebe dir zur Probe eine Arbeit, die ich sonst selbst verrichte. Auf dem Felde des Ares, das sich am Seegestade aus-breitet, weiden zwei Stiere mit ehernen Fen; Flammen entstrmen ihren Nstern. Mit diesen Stieren durchpflge ich das Feld und se in die Furchen die Zhne eines Drachen. Daraus wachsen geharnischte Männer hervor, die mich von allen Seiten angreifen. Ich aber erlege alle mit meiner Lanze. Wenn du das gleiche vollbringst, so soll das Goldne Vlies dir gehren!" Jason entschlo sich nach kurzem Bedenken zu dem Wagnis. Des Knigs Tochter Medea kam dem Helden zu Hilfe. Sie gab ihm ein Zaubermittel, das sie selbst bereitet hatte, und sagte:/Mit diesem le salbe deinen Leib, dann werden deine Krfte wunderbar wachsen, bestreiche auch Schild und Speer damit, dann wird kein Eisen in Menschenhand, keine Flamme der Stiere dich versehren. Und wenn du das Feld durch-pflgt hast und die geharnischten Männer aus den Furchen emporwachsen, so wirf einen Stein uuter sie, dann werden sie sich gegenseitig erwrgen." Jason dankte der kniglichen Jnngsran und tat, wie sie geheien hatte. So gewann er das Goldne Vlies. Seine treue Helferin nahm er als Gattin mit nach Korinth. 4. Kadmns. Zeus hatte Europa, die Tochter Ageuors, des Knigs von Phnizien, geraubt. Agenor befahl seinem Sohne Kadmus, die Geraubte zu suchen. Kadmus durchwanderte viele Lnder ohne Erfolg. Da holte er beim Orakel zu Delphi Rat. Das Orakel erklrte, es wrde ihm ein Rind begegnen, das noch keinen Pflug gezogen und noch kein v5och getragen htte. Diesem sollte er folgert, und wo es im Grase aus-ruhen wrde, sollte er eine Stadt bauen und die Landschaft Botien nennen, d. h. das Rinderland.

17. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 29

1899 - München : Oldenbourg
§ 21. Älteste Zeit. 29 2. I)ie Stammesnamen. Die Griechen^ waren von Anfang an, wie nach Landschaften, so auch nach Stämmen gesondert und hatten lange Zeit keine gemeinschaftliche Bezeichnung. Am frühesten scheint der Name Achäer eine größere Ausdehnung gewonnen und die Bewohuer der östlichen Peloponneslandschaften umfaßt zu haben. Erst spätere Umwälzungen brachten auch die Stammesnamen der Dorier (im südlichen Peloponnes), der Ionier (in Attika, auf Euböa und den Cykladen), der Äolier (in Mittelgriechenland) zu geschichtlicher Bedeutung. Seit dem 7. Jahrhundert kommt der Name Hellenen, der ursprünglich einem in Thessalien seßhaften Stamme der Dorier eigen war, als Bezeichnung des gesamten Volkes auf. In der Sage der späteren Zeit sind die vier Hauptstämme der Äolier, Dorier, Ionier und Achäer hergeleitet worden von Äölus und Dorus, Jon und Achäus, den Söhnen und Enkeln des Hellen, des Sohnes des Deukalion und der Pyrrha, jenes frommen Menschenpaares, welches allein bei der großen Flut in einer Arche vor dem allgemeinen Untergang gerettet worden sein soll 3. Kremde Zuwanderungen. Einzelne Ansiedlungen an der griechischen Küste mochten wohl auch von Vorderasien ausgegangen sein. Jedenfalls haben die Phönicier den Handelsverkehr zwischen Griechenland und Asien jahrhundertelang in den Händen gehabt. In der Sage wird daher die Gründung der bedeutendsten Städte und Burgen geradezu fremden Eiuwaudereru aus Asien oder Ägypten zugeschrieben: 1. Cekrops aus Ägypten kam nach Attika und gründete die Burg Cekropia (die Akropolis von Athen) und jenes älteste Königsgeschlechl, dem auch Ägeus und Theseus angehörten; 2. Kadmus aus Phönicier! gelangte, als er seine von Zeus geraubte Schwester Europa (eine Art Mondgöttin) suchte, nach Böotien und gründete zu Theben die Burg Kadmea: 3. D anäus kam, als er mit seinen Töchtern (den Donalden) aus Ägypten floh, nach Argos im Peloponnes und wurde hier König und Stammvater der „Argiver" oder Danäer; 4. Pelops, ein Sohn des Tantälus, wanderte aus Phrygien in den nach ihm benannten Peloponnes ein und wurde der Stammvater der Atriden. 4. Alteste Staatswesen. Das pelasgifch-griechische Mischvolk hatte (etwa seit 1500 v. Chr.) längs der Ostküste Griechenlands eine größere Zahl fester Staatswesen begründet: die Achäer in Argos und den benachbarten Orten Myeenä und Tiryus, die verwandten Ionier in Attika und aus Euböa, die Äolier (mit ihrem pelasgischen Namen auch Minher ') Von den Römern wurden die Griechen »Graeci« genannt, wie ursprünglich ein um Dodona (in Epirus) wohnender Stamm geheißen haben soll; das Wort „Griechen" ist die deutsche Umbildung des lateinischen Namens.

18. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 34

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — färberei, in der Baukunst, in der Herstellung feiner Gewebe und Schmucksachen. Wie die bewunderten Phönizier fuhren sie aufs Meer hinaus und trieben Handel, nahmen von ihnen die Buchstabenschrift an und die Münzen, Maße und Gewichte. Alles, was die Phönizier und Ägypter ihnen zeigten und brachten, ahmten sie nach und bildeten es aus. So waren in Griechenland bald alle Wirtschaftsstufen vertreten. Auf den Bergländern weideten Hirten die blökenden Herden. In den Tälern und Ebenen bauten Bauern Getreide, an den sonnigen Abhängen Wein und Ol. An den Küsten fingen Fischer unzählige Fische. In den Städten stellten Handwerker allerhand nützliche Gegenstände her. In den Häfen erschienen die Schiffer und Kaufleute und brachten fremde Waren und tauschten dafür einheimische ein. Namentlich an der Ostküste bestand ein reger Warenaustausch und Handelsverkehr. 2. Sagen von fremden Ansiedlern. Gewisse Sagen wissen noch manches von fremden Ansiedlern zu erzählen. Natürlich ist alles sehr ausgeschmückt worden. Aus Ägypten wanderte K e k r o p s nach der Halbinsel Attika und legte die Burg von Athen an. Sie hieß deshalb Kekropia. Der Ägypter D a n a u s legte in Argolis eine Burg an und lehrte die Kunst des Brunnengrabens. Er hatte fünfzig Töchter. Sie waren mit aus Ägypten geflohen, da sie ihre Vettern nicht zu Männern nehmen wollten. Die Vettern aber kamen und vermählten sich gegen deren Willen mit ihnen. Aus Haß töteten die Töchter ihre Männer bis auf einen. Zur Strafe müssen sie in der Unterwelt unaufhörlich ein durchlöchertes Gefäß (das Danaidenfaß) mit Wasser füllen. Der Phönizier K a d m u s kam nach Mittelgriechenland, als er seine Schwester suchte, die Zeus entführt hatte. Da er sie nicht fand und ohne sie nicht nach Haufe zurückkehren wollte, so fragte er das delphische Orakel, was er tun solle. Die Priesterin verkündete ihm: „Folge der Kuh, die das Zeichen des Vollmondes auf dem Mcken trägt. Wo sie sich niederlegt, da gründe eine Stadt." Da kam er in die Nähe einer Höhle, worin ein furchtbarer Drache hauste. Er tötete ihn und säte die Zähne in die Erde. Aus der Drachensaat wuchsen bewaffnete Männer (= die phöni-zifchen Schiffer) hervor. Bald gerieten sie in harten Streit und erschlugen einander bis auf fünf. Mit Hilfe dieser fünf Krieger gründete Kadmus eine Burg, woraus später Theben entstand. Kadmus brachte den Griechen die phönizische Buchstabenschrift. Aus Kleinasien kam P e l o p s. Sein Vater hieß Tantalus und war lange der Liebling der Götter. In seinem Mutwillen versuchte er die Götter, ob sie allwissend wären. Er schlachtete seinen Sohn, briet ihn und setzte ihn den Göttern vor (eine Erinnerung an die Zeit der Menschenfresserei). Die Götter aber gewahrten das Verbrechen und erweckten Pelops zu neuem Leben. Den grausamen Tantalus stießen

19. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 110

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
iio Theben, Epaminondas, Phocis, Thracien. e) Theben, in der Landschaft Böotien von Abkömm, lingen de« Kadmus erbauet, hatte anfänglich 17 Könige nach einander. Darauf führten die Thebaner die Der mokrarie ein und wurden dabei so mächtig, daß sie mit Athen und Sparta wetteifern konnten. Sie ergriffen des- wegen auch die Parkhei der Perser und gewannen endlich nach ihrem Siege bei Leuktra über die Spartaner durch ihren großen Anführer Epaminondas wirklich die Ober, Hand in Griechenland, die sie auch bei der Erneuerung des Kampfs nochmals durch die Schlacht bei Mantinea be, Hauptelen. — Unglücklicher waren sie aber in dem darauf folgenden phocifchen, oder heiligen Kriege, worin sie gleichfalls eine Hauptparihei ausmachten. Sie wurden vom Könige Philipp bei Charonea besiegt und muß, ten in Theben macedonische Besatzung einnehmen, woraus sie dann mit der Zeit das Schicksal der übrigen Griechen hatten. — Theben ist das Vaterland des berühmten Hel- den Herkules und des vortrefflichen Dichters Pindar. f) Phocis— war der erste Hauptsiy der Helle, nen. Hier regierte Deukalion, zu dessen Zeit eine ver, heerende Uederschwemmung Griechenland verwüstete, und sein Sohn Amphictyon, der Stifter des griechischen Bundes, des Amphictyonen- Gerichts, auch Hellen, des, sen Nachkommen sich fast über ganz Griechenland ausbrei, teten. —^ Nach dem trojanischen Kriege nahmen die Pho, cier die democrarische Regierungsart an. — Um sich zu bereichern und dadurch zu heben, eigneten sie sich die Schatze und Einkünfte be» Tempels zu Delphi zu, worü, der der sogenannte heilige Krieg entstand. Nach der Schlacht bei Charonea kamen ste unter macedonische Herr, schaft. g) Thrakien — eine Landschaft im nördlichen

20. Die alte Geschichte - S. 116

1846 - Münster : Coppenrath
116 ritterliche Thaten. Aus Tessalien zogen bald ritterliche Fürsten der Hellenen mit ihrem Gefolge immer tiefer nach Süden und b-eiteten mit ihrer Herrschaft auch ihren Namen aus. 2m Verlaufe der Zeit nahmen immer mehr pelasgische Stämme mit der Bildung der Hellenen auch den Namen derselben an, ja sie fühlten sich durch diesen Namen geehrt; und nicht lange nach Homer (1000 vor Ehr.) war der Name „Hellenen" Gesammt- name der Nation. Die Römer aber nannten sie Graeci, weil ein Volkstamm mit diesem Namen aus Griechenland in Italien eingewandert war; und nach den Römern nennen auch wir sie Griechen. Jedoch weisen mehrfache Sagen darauf hin, daß auch Kolo- nisten aus fremden Ländern, die bereits einen höheren Grad von Bildung besaßen, namentlich aus Ägypten und Kleinasien, schon in den ältesten Zeiten bei den Griechen sich niederließen und auf Lebensart, Beschäftigung, Religion und Sitten der Eingeboren vielfach einwirkten. Als solche werden angegeben: 1) Cecrops. Dieser kam 1550 mit einer ägyptischen Kolonie aus Sais nach Attika gezogen un> legte hier die Burg Cecropia an. Aus dieser ging allmälig, da sie ringsum mit Wohnungen und Tempeln umbauet wurde, die berühmte Stadt Athen hervor, die nach der von ihr gewählten Schutzgöttin Athena also genannt wurde. Durch Lehre und Beispiel rief er die vereinzelten Wilden der Umgegend zur Geselligkeit und menschlichen Sitte, gewöhnte sie an feste Wohnsitze, und wurde so der Stifter des Staates, aus welchem später ein wohlthätiges Licht in alle Länder stralte. 2) Kadmus aus Phönizien, der Sohn des Königes Agenor. Er landete nu't einer Kolonie Phönizier, etwa fünfzig Jahre spä- ter, in Böotien und gründete hier die Burg Kadmea, aus welcher allmälig die Stadt Theben erwuchs. Derselbe Kadmus soll auch die so nützliche Schreibkunst nach Griechenland gebracht haben