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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 83

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 hervor, das die Nachbarstdte seiner Herrschaft zu unterwerfen suchte. Im Einvernehmen mit Papst Hadrian Iv., der von den Rmern bedrngt wurde, zog Friedrich zwei Jahre nach seiner Wahl (der den Breuner) nach Italien und empfing die lombardische Knigskrone. Gegen das widerspenstige Mailand, das die kleineren Städte unterdrckte, konnte er aber nichts ausrichten. Nachdem Friedrich vom Papste in Rom zum Kaiser gekrnt worden war, kehrte er unter vielen Gefahren nach Deutschland zurck. 3. Die Herstellung der Ruhe in Deutschland; die Erhebung sterreichs zum Herzogtum und der Zug nach Polen, 11551158. Nach seiner Rckkehr strkte Friedrich seine Macht dadurch, da er Heinrich den Lwen durch die Verleihung von Bayern fr seine Plne gewann. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde durch die Erhebung der Markgrafschaft Ost erreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum beschwichtigt. Dadurch wurde der Ansto gegeben, da sich sterreich frhzeitig zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. Friedrich stellte jetzt auch das Ansehen des Reiches im Osten her. Boleslaw von Polen, der seinem in Deutschland in der Verbannung lebenden Bruder Wladislaw die Rckkehr verwehrte, weigerte sich, dem Kaiser zu huldigen. Deshalb drang Friedrich 1157 mit einem Heere, dem strksten, das ein deutscher Kaiser in die Slawenlnder gefhrt hat, durch Schlesien bis nach Polen vor und zwang Boleslaw zur Unterwerfung. Eine Folge dieses Zuges war, da Bolejlaw 1163 den Shnen seines Bruders Wladislaw 1163 Schlesien als Herzogtum berlie. Dadurch kam dieses Land in enge Beziehungen zu Deutschland, und es begann seine Genna-uisieruug. 4. Friedrichs 2. Zug nach Italien, 11581162. Die Zerstrung Mailands. Nachdem Friedrich seine Stellung im Reiche befestigt hatte, berschritt er mit einem Heere von 50 000 Mann (darunter 10 000 Ritter) die Alpen, um den Widerstand der Lombarden zu brechen. Fast alle Städte unterwarfen sich. Die Mailnder suchten den Kaiser durch Versprechungen zu besnftigen; er sprach aber die Acht der die Stadt aus und nahm sie nach kurzer Belagerung ein. Mailand mute auf seine Eroberungen und Hoheits-rechte verzichten, den Treueid leisten und seine Konsuln vom Kaiser besttigen lassen. In der Ebene von Roncaglia (ronklja), stlich von Piacenza (piatschenza), hielt jetzt Friedrich einen Reichstag ab, auf dem Rahewin, Taten Kaiser Friedrichs: Der Reichstag zu Roncaglia, 1158. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34. 6*

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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 128

1897 - Breslau : Handel
1163 128 C. Aus der deutschen Geschichte. sehr in Anspruch genommen, als daß er ihn zur Erfüllung derselben hätte anhalten können. — Erst 1163 wandte er den Verhältnissen Polens seine Aufmerksamkeit wiederum zu. Boleslaw Iv. wurde auf einem 1163 zu Mainz gehaltenen Reichstage genötigt, den Söhnen seines inzwischen gestorbenen Halbbruders Wladislaw Ii. den westlichen Teil seines Landes, nämlich die Gebiete an der Oder, für die später der Name Schlesien gebräuchlich wurde, als väterliches Erbteil zu überlassen. Hierdurch wurde der Grund zu der Gewinnung eines reich gesegneten Landes für das Deutschtum gelegt. Denn Boleslaw der Lange und Mesko, die nunmehr Schlesien, wenngleich als einen Bestandteil Polens und darum in einer gewissen Abhängigkeit von dem polnischen Oberherzog, beherrschten, hatten durch ihre deutsche Mutter eine deutsche Erziehung erhalten, durch siebzehn Jahre der Verbannung die Gastfreundschaft des Kaiserhofes genossen und mit deutschen Waffenbrüdern auf den Römerzügen sich Ruhm und Ehre erworben. Dem mächtigen Einflüsse ihres kaiserlichen Vetters verdankten sie die Rückerstattung ihres Erbes, und in der Anlehnung an Deutschland suchten sie einen Rückhalt gegen ihre mißgünstigen polnischen Oheime. Darum waren sie und ihre Nachkommen bestrebt, deutsche Ansiedler in ihr dünn bevölkertes Land zu ziehen. Die Germanisierung desselben machte rasche Fortschritte. Mit dem Tode der Oheime der beiden Herzöge erlosch auch die bisherige Abhängigkeit von Polen. Schlesien ward 1202 ein unabhängiges Herzogtum, in dem das deutsche Wesen bereits die Oberhand hatte. Der zweite Zug nach Italien (1158—1162). a) Erste Eroberung Mailands. Den längst beschlossenen zweiten Feldzug nach Italien trat der Kaiser 1158 an. Zahlreicher und glänzender denn je war das Heer, das über die Alpen stieg. In der Lombardei stieß zu demselben noch die streitbare Mannschaft der kaiserlich gesinnten Fürsten und Städte. Nochmals wurde Mailand zur Unterwerfung aufgefordert. Da es dieselbe verweigerte, verfiel es der Reichsacht, wurde belagert und nach vier Wochen zur Ergebung gezwungen. Nach demütiger Abbitte und geleisteter Huldigung befreite der Kaiser die Mailänder von der Reichsacht. Sie zahlten eine Geldbuße und entsagten allen angemaßten Hoheitsrechten. Ihre obersten Magistratspersonen, die Konsuln, sollten sie auch in Zukunft sich selbst erwählen dürfen, die Gewählten jedoch die kaiserliche Bestätigung nachsuchen. b) Der Reichstag in der ronkalischen Ebene. Damit die kaiserlichen Rechte in den lombardischen Städten endgültig festgestellt würden, berief der Kaiser zu einem Reichstage in der ronkalischen Ebene die Abgeordneten derselben und vier Rechtsgelehrte der damals eben gegründeten Universität Bologna.*) Letztere gingen in ihren Untersuchungen über die Machtbefugnisse des Kaisers auf die Zeit der römischen Imperatoren zurück. Indem sie die Machtfülle, wie sie einst ein Konstantin oder Theodosius besessen hatte, zur Grundlage ihrer Entscheidungen machten, sielen dieselben *) Sprich: bolonja.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1892 - München [u.a.] : Franz
Friedrichs I. Eingreifen nördlich der Alpen.— Zweiter Zug nach Italien. 81 vornehmste Pfalzgrafenamt im Reiche besessen. Barbarossa ver- Entstehung der lieh es seinem eigenen Stiefbruder Konrad, der Besitzungen aus Rheinpfalz dem Erbe der fränkischen Kaiser hatte und sich jetzt Pfalzgraf bei Rhein nannte (1155). So ging der Name Pfalz anf die Gegenden zu beiden Seiten des Mittelrheins über und wurde zum Namen eines Landes, als dessen Hauptstadt Konrad Heidelberg gründete. — Darauf Erhebung belehnte Friedrich Heinrich den Löwen, dessen Ansprüche ans Bayern Österreichs er schon vor seinem Römerzuge anerkannt harte, 1156 mit diesem 0\uv’ii56s Herzogtum; der bisherige Inhaber Heinrich Jasomirgott ward dadurch entschädigt, daß das Erbe seiner Vorfahren, die alte bayerische Ostmark, zum Herzogtum erhoben, um das Land ob der Enns vergrößert und in männlicher wie weiblicher Linie erblich erklärt wurde. 1158 erhob Friedrich I. das bisherige Herzogtum Böhmen zu Erhebung einem Königreich, ohne dadurch dessen Zugehörigkeit zum Reiche zu Böhmens zum lösen. Dies hing mit den damaligen Verhältnissen Polens zu- Königreich stimmen, die ein kriegerisches Eingreifen des Kaisers veranlaßt hatten, wobei der Böhmenherzog Wladislav diesem Heeresfolge leistete und mit dem Königstitel belohnt wurde. Ju Polen waren unter dem dort herrschenden Hanse der Piasten Trennung Erbstreitigkeiten ausgebrochen, in denen der unterlegene Teil die Schlesiens von Hilfe des Kaisers anrief. Barbarossa unternahm deshalb einen Polen 1163. Kriegszug gegen Polen, dessen Herzog (Boleslav) die Oberherrlichkeit des Reiches 1157 anerkannte und in der Folge (1163) seinen Neffen Schlesien abtrat, das germanisiert uni) dauernd mit Deutschland verbunden wurde. Während Friedrich das Ansehen des Reiches Polen gegenüber Beatrix von geltend machte, vergrößerte er auch seine eigene Hausmacht. Beatrix, Burgund, die Erbin eines beträchtlichen Teiles von Burgund, ward damals von ihrem Oheim Wilhelm gefangen gehalten, der sich dadurch ihre Besitzungen sichern wollte. Aber Friedrich befreite sie und nahm sie zur Gemahlin, wodurch Burgund wieder fester ans Reich geknüpft wurde. Mit den Verhältnissen in der Lombardei hatte sich Friedrich aus seinem ersten Römerzug nur vorübergehend befassen können: sein Heer war nicht stark genug gewesen, um es mit dem trotzigen Mailand aufzunehmen. 1158 führte er ein stärkeres über die Alpen und umlagerte Mailand, das sich bald ergab. Um alle Un- Unterwerfung flarheit über die Rechte der kaiserlichen Gewalt zu beseitigen, berief Mailairds. Barbarossa einen Reichstag auf die roncalifchen Ebenen, woselbst die angesehensten Rechtslehrer der Universität Bologna die Befug- Zweiter Zug nach Stalten 1158—1162.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 51

1905 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 51 stetig gesunken war, wieder zu heben. Besonders in den großen und reichen Städten der Lombardei war von der kaiserlichen Oberhoheit kaum mehr ein Schatten übrig geblieben. Sie hatten die Kronrechte allmählich an sich gerissen und sich zu selbständigen Republiken ausgebildet. Alle überragte Mailand, das nach der Vorherrschaft in der Poebene strebte. Als die Bürgerschaft von Lodi gegen die gewalttätige Nachbarstadt den Schutz Friedrichs anrief, sandte er den Mailändern ein Schreiben, in dem er ihr Treiben ernstlich tadelte und sie zur Ruhe ermahnte. Die Mailänder aber zerrissen es, und die Gesandten mußten sich vor ihrer Wut durch die Flucht retten. Das konnte Friedrich nicht nngesühnt lassen. Bereits 1154 zog er über die Alpen. Auf der Ronkalischen Ebene (bei Ronkaglia am Po) ließ er nach alter Sitte auf hohem Pfahle den Königsschild aufstecken und hielt die Lehensmusterung. Aber die Mailänder stellten sich nicht ein. Friedrich war zu schwach, um jetzt den Kampf mit der zahlreichen und wohl ausgerüsteten Bürgerschaft aufnehmen zu können. Darum verschob er die Züchtigung Mailands. In dem kaiserlich gesinnten Pavia empfing er die eiserne Krone Lombardiens, und in Rom ließ er sich vom Papste zum Kaiser krönen. Darauf trat er den Heimweg an. Erhebung Österreichs zum Herzogtum (1156). Der Kaiser wollte 1156 für die bevorstehenden Kämpfe in Italien sich die treue Hilfe der Welfen sichern. Darum belehnte er 1156 mit Bayern Heinrich den Löwen, der dadurch gleich seinem Vater Besitzer zweier Herzogtümer wurde. Um den bisherigen Herzog von Bayern zufrieden zu stellen, wurde jedoch ein Landstrich am linken Ufer der Enns von Bayern abgezweigt und mit der Heinrich Jafomirgott verbleibenden Markgrafschaft Österreich vereinigt. Das so vergrößerte Land erhob der Kaiser zum reichsunmittelbaren Herzogtum. Erneuerung der Lehnshoheit über Polen (1157). Wladislaw Ii., der oberste Herzog von Polen, war von seinen jüngeren Stiefbrüdern vertrieben worden und hatte mit seiner Gemahlin Agnes von Österreich, Friedrichs Taute, am deutschen Kaiserhofe eine Zufluchtsstätte gefunden. Um die deutsche Lehnshoheit im slawischen Osten erneut zur Geltung zu bringen, brach Friedrich 1157 mit einem Heere in Polen ein und drang bis in die Nähe der Hauptstadt Guesen vor. Da erschien der Oberherzog Boleslaw Iv. vor dem Kaiser mit bloßen Füßen, das Schwert am Halse, und bat kniefällig um Gnade. Diese erhielt er, mußte aber eine Buße zahlen, Geiseln stellen und versprechen, am nächsten Weihnachts-seste am Kaiserhofe zu erscheinen, wo die polnischen Angelegenheiten endgültig geregelt werden sollten. Freilich vergaß der Pole die feier-lichen Versprechungen, sowie erst die Deutschen aus dem Lande waren, und der Kaiser war in Italien zu sehr in Anspruch genommen, als daß

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 295

1904 - Habelschwerdt : Franke
295 Miesko oder Mscislaw I., dessen Ubertritt zum Christentums, 966, fr Schlesien von groer Bedeutung wurde. Boleslaw I, Chrobry, 9921025. Er ist der grte Fürst, den Polen besessen hat. Zu dem deutschen Kaiser Otto Iii. stand er in sreund-schaftlichen Beziehungen. Als der Kaiser im Jahre 1000 eine Wallfahrt zum Grabe des hl. Adalbert in Gnesen unternahm (S. 55), gestattete er Boleslaw, das Erzbistum Gnesen zu grnden. Diesem wurde auch das eben gestiftete Bistum Breslau untergeordnet. Gegen Ottos Nachfolger, Heinrich Ii., fhrte Boleslaw lange glckliche Kmpfe (S. 57). Unter Boleslaw Iii., 11021139, lebte in Schlesien der Graf Peter Wlast, der sich um die Verbreitung des Christentums groe Verdienste erwarb. Boleslaw Iii. teilte das polnische Reich unter feine Shne. Der lteste Sohn, Wladislaw, der Schlesien und Krakau bekam, sollte den Vorrang vor seinen Brdern haben. Er war mit Agnes, der herrschschtigen Halbschwester Kaiser Konrads Iii., verheiratet. Diese veranlate ihn zu dem Versuche, das ganze Land in Besitz zu nehmen. In den dadurch entstandenen Kmpfen wurde Wladislaw geschlagen und vertrieben. Er floh nach Deutsch-laud zu Kaiser Konrad Iii., der vergeblich seinem Schtzling zu helfen versuchte. Konrads Nachfolger, Friedrich Barbarossa, drang aber 1157 mit einem groen Heere durch Schlesien bis Posen vor und zwang den Polen-herzog Boleslaw zur Unterwerfung. Als Wladislaw, der sich in zweiter Ehe mit Christine, der Tochter Albrechts des Bren, vermhlt hatte, 1163 starb, erhielten seine Shne von ihrem Onkel Boleslaw Schlesien als ein von Polen lehnsabhngiges Herzogtum, 1163. Die Abhngigkeit vom polnischen Reiche dauerte unter Boleslaw dem Langen und seinem Bruder fort, bis 1201 Heinrich der Brtige sich unabhngig machte. 2. Schlesien unter eigenen Herzgen, 11631335. Schon unter Boleslaw dem Langen, der eine deutsche Gemahlin hatte, begann die friedliche Germanisierung Schlesiens. Die meisten schleichen Herzge traten mit deutschen Frstengeschlechtern in verwandtschaftliche Beziehungen. Deutsche Bauern, Brger und Mnche wanderten ein; es wurden deutsche Städte und Drfer gegrndet. Schon 1261 erhielt Breslau Magdeburgisches Recht. Auch die Klster riefen viele deutsche Ansiedler ins Land. Besonders zeichneten sich hierin die Zisterzienserklster von Leubus, Heinrichan und Kamenz aus. Sie verbreiteten deutsche Bildung, und im 14. Jahrhundert war die deutsche Sprache in Niederschlesien die herrschende. In Oberschlesien machte die Germanisation langsamere Fortschritte. Die politische Selbstndigkeit konnte sich aber Schlesien nicht bewahren; denn die in den Piastensamilien blichen Lnderteilungen schwchten die Kraft der einzelnen Frstentmer, hufig verzehrte auch die Verschwendung der Fürsten die Kraft des Landes. Whrend zu Anfang dieses Zeitraums Schlesien in Nieder-, Mittel- und Oberschlesien geteilt erscheint, treten seit 1201 Nieder- und Mittelschlesien

5. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 124

1882 - Berlin : Habel
124 fische Partei zu versöhnen. Zu diesem Zwecke gab er das 1156 Herzogtum Baieru im Jahre 1156 auf dem Reichstage zu Regensburg an seinen Vetter Heinrich den Löwen zurück. Heinrich Jasomirgott ward durch die Erhebung der durch das Land ob der Enns vergrößerten Markgrafschaft Österreich zu einem vonbaiern unabhängigen Herzogtum entschädigt. Den Reichsfrieden hielt der Kaiser auf eine lange nicht gekannte Weise aufrecht. Vornehme Herren, welche in seiner Abwesenheit den Landfrieden gebrochen, verurteilte er zur schimpflichen Strafe des Hundetragens, und auch gegen die außerdeutschen Fürsten wußte er den Glanz des deutschen Namens wiederherzustellen, wie man es seit den Zeiten Ottos des Großen und Heinrichs Iii. nicht erlebt hatte. Auch in dem dem Reiche fast ganz entfremdeten Burgund stellte er nach seiner Heirat mit Beatrice, der Erbtochter des Landes, die kaiserliche Vollgewalt wieder her. Mit großer Kraft trat er auch gegen Polen auf, daß sich während der Regierung Konrads Iii. dem deutschen Einfluß wieder entzogen und den Tribut (vgl. Seite 118) nicht bezahlt hatte. Der Kaiser drang mit den Sachsen bis in die Gegend von Posen vor; Boleslaw erschien und warf sich ihm zu Füßen. Er zahlte Strafe, versprach auch den kaiserlichen Hof zu besuchen und mit nach Italien zu ziehen. Beides allerdings ward von ihm nicht gehalten. 1157 Nachdem Friedrich im Jahre 1157 einen glänzenden Reichstag zu Würzburg gehalten, auf welchem Gesandte aus allen Ländern erschienen waren und die Könige von Dänemark und Böhmen (Wladislaw Ii. von Böhmen war von Friedrich zum nicht erblichen Könige erhoben worden) dem Kaiser huldigten, trat er im folgenden Jahre seinen zweiten Zug über die Alpen an. ii62 c) Zweiter Zug Friedrichs nach Italien 1158 bis 1162. Mailand war aus dem ersten Zuge nicht unterworfen worden, es hatte nach Abzug des Kaisers die kaiserlich gesinnten Lodier, Comenser und Pavesen wieder bekriegt und Tortona wiederhergestellt. Neue Klagen kamen zu Ohren Friedrichs. Derselbe zog nun mit einem glänzenden Heere von 100 000 Mann zu Fuß und 15 000 Reitern über die Alpen und begann den Kampf. Zuerst ward Brescia erobert und dann Mailand belagert, welches sich nach tapferer Gegenwehr ergeben mußte; Gnade flehend mit Stricken um den Hals zogen die Mailänder Friedrich entgegen und erhielten den Frieden nur unter der Bedingung, daß sie versprachen, Lodi und Eomo ihre Freiheit zu lasten, 900 Mark Silber zu zahlen und 300 Geiseln zu stellen. Außerdem mußten sie dem Kaiser den Eid der Treue leisten und sich verpflichten, ihre Konsuln vom Kaiser bestätigen zu lassen.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 52

1905 - Breslau : Handel
52 Aus der deutschen Geschichte. 1163 er ihn zu ihrer Erfüllung hätte anhalten können. — Erst 1163 wandte Friedrich den Verhältnissen Polens seine Aufmerksamkeit wiederum zu. Boleslaw Iv. wurde auf einem zu Mainz gehaltenen Reichstage genötigt, den Söhnen seines inzwischen gestorbenen Halbbruders den westlichen Teil Polens, nämlich die Gebiete an der Oder, für die später der Name Schlesien gebräuchlich wurde, als väterliches Erbteil zu überlassen. Hierdurch wurde der Grund zu der Gewinnung eines reich gesegneten Landes für das Deutschtum gelegt. Denn Boleslaw der Lange und Mesko, die nunmehr Schlesien beherrschten, hatten durch ihre deutsche Mutter eine deutsche Erziehung erhalten und durch siebzehn Jahre der Verbannung-die Gastfreundschaft des Kaiserhofes genossen. Dem kaiserlichen Vetter verdankten sie die Rückerstattung ihres Erbes, und in der Anlehnung an Deutschland suchten sie einen Rückhalt gegen ihre mißgünstigen polnischen Oheime. Darum waren sie und ihre Nachkommen bestrebt, deutsche Ansiedler in ihr dünn bevölkertes Land zu ziehen. Mit dem Tode der Oheime der beiden Herzoge erlosch 1202 die bisherige Abhängigkeit von Polen. Schlesien ward ein unabhängiges Herzogtum, in dem das deutsche Wesen die Oberhand gewann. Zweiter Zug nach Italien (1158—1162). Den längst beschlossenen zweiten Feldzug nach Italien unternahm der Kaiser 1158 mit starker Heeresmacht. Mailand wurde belagert und nach vier Wochen zur Ergebung gezwungen. Die Bürger zahlten eine Geldbuße und entsagten allen angemaßten Hoheitsrechten. Ihre obersten Magistratspersonen, die Konsuln, sollten sie auch in Zukunft sich selbst erwählen dürfen, die Gewählten jedoch die kaiserliche Bestätigung nachsuchen. Damit die Krou-rechte in den lombardischen Städten endgültig festgestellt würden, berief der Kaiser zu einem Reichstage in der Roukalischen Ebene die Abgeordneten jener und vier Rechtsgelehrte der Universität Bologna (bolonja). Letztere gingen in ihren Untersuchungen ans die Zeit der römischen Kaiser zurück. Indem sie deren säst unumschränkte Gewalt zur Grundlage ihrer Entscheidungen machten, steten diese für den Kaiser sehr günstig aus. Insbesondere ward ihm das Recht zugesprochen, die höchsten städtischen Obrigkeiten zu ernennen. Die Durchführung dieser Bestimmung veranlaßte in Mailand einen Aufstand, da die Bürger in ihr eine Verletzung der bei der Übergabe der Stadt gewährten Bedingungen sahen. Aufs neue entbrannte der Kampf, Mailand wurde zum zweitenmal belagert. Die Bürger leisteten hartnäckigen Widerstand. So zog sich die Belagerung in die Länge und artete zu großer Grausamkeit aus. Der Hunger zwang nach Jahresfrist die Mailänder zur Ergebung. In demütigstem Aufzuge erschienen die Konsuln mit dem Adel, die Vornehmsten der Bürgerschaft und alles Volk, Stricke um den Hals, Asche ans dem Haupte, im kaiserlichen Lager und leisteten kniefällig Abbitte.

7. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 59

1910 - Leipzig : Voigtländer
42. Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Kreuzzug. 59 einem Reichstag festsetzen, unterwarf die Widerstrebenden und zer-^Mauand strte das trotzige Mailand 1162. 1162 Aber die lombardischen Städte vereinigten sich gegen Friedrich unter der Leitung des Papstes Alexander zum Lombardischen Stdtebund, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Ales-sandria sdlich vom Po und besiegten den Kaiser in der Schlacht bei Legnano nordwestlich von Mailand 1176. Friedrich schlo deshalb 1176 mit dem Papste den Frieden zu Venedig und berlie im Frie-den zu Konstanz 1183 den lombardischen Stdten einen groen Utan? Teil der beanspruchten Rechte. 3. Friedrichs Kampf mit Heinrich dem Lwen. Heinrich $et3eber der Lwe, der Sohn des Welsen Heinrich des Stolzen, war seinem Vetter Friedrich I. im Kampfe gegen die lombardischen Städte zuerst ein treuer Bundesgenosse. Friedrich gab ihm deswegen auch das Herzogtum Bayern zurck; nur wurde die alte Ostmark Ost erreich von Bayern als besonderes Herzogtum abgetrennt. Herzogtum Durch Unterwerfung slawischer Vlkerschaften in Holstein, Mecklen-brg und Pommern dehnte Heinrich der Lwe seine Herrschaft von den Alpen bis zur Ostsee aus. Er erhob Mnchen zur Stadt und machte Lbeck zu einem Ausgangspunkt christlich-deutscher Kultur fr das eroberte Slawenland. Aber durch seine Macht wurde Heinrich der Lwe zur Hnfcot-Migkeit gegen den Kaiser verfhrt. Er verweigerte diesem trotz dringender Bitten die Heeresfolge und fhrte dadurch die Nieder-lge bei Legnano herbei. Als er dann auf des Kaisers dreimalige Vorladung nicht zur Verantwortung erschien, wurde er mit der Reichs-acht belegt und seiner Lehen fr verlustig erklrt. Das Herzogtum Bayern erhielt Otto von Wittelsbach 1180, dessen Familied?Mttels"-noch jetzt im Besitze des Landes ist; das Herzogtum Sachsen trnirbe 6n^er 1180 zerstckelt. Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg. Vergeblich war seine Gegenwehr; er wurde besiegt und mute das Reich auf drei Jahre verlassen. Bei seinem Schwiegervater, dem König von England, fand er eine Zuflucht; bald nach seiner Rckkehr starb er in Braunschweig. Noch jetzt erinnert dort seine Plalz und ein von ihm errichteter eherner Lwe an seine gewaltige Persnlichkeit. 4. Friedrich I. aus dem Gipfel feiner Macht. Nachdem in Italien und Deutschland die Ruhe hergestellt war, feierte Friedrich Barbarossa ein Friedensfest zu Mainz (1184), dessen Glanz noch^Maw? lange gerhmt ward; zwei seiner Shne, Heinrich und Friedrich, wurden hier zu Rittern geschlagen. Als er sodann auf einem sechsten mm/Ag

8. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 51

1908 - Habelschwerdt : Franke
51 der seit den Kreuzzügen blühte, reich geworden. Sie bildeten kleine Republiken, d. H. sie wählten ihre Obrigkeit selbst und kümmerten sich nicht um Kaiser und Reich. Die mächtigste Stadt Oberitaliens war Mailand. Es suchte die Nachbarstädte seiner Herrschaft zu unterwerfen, weshalb diese den Kaiser um Schntz baten. Friedrich zog 1154 zum erstenmal nach Italien und erwarb die Kaiserkrone. Das widerspenstige Mailand, das die kaiserlichen Gesandten beschimpft hatte, konnte er mit seinem schwachen Heere aber nicht unterwerfen. Friedrich zog deshalb nach Deutschland zurück und gewann hier die Hilfe Heinrichs des Löwen dadurch, daß er ihm das Herzogtum Bayern übertrug. Hierauf zwang er die slawischen Fürsten, die sich unter Konrad Iii. dem Einflüsse des Reiches entzogen hatten, wieder zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit. Im Jahre 1157 drang er mit einem starken Heere durch Schlesien bis nach Posen vor und nötigte den Polenherzog Bvleslaw, den Söhnen seines vertriebenen Bruders Schlesien zu überlassen, 1163. Dadurch gab Friedrich Barbarossa Veranlassung, daß Schlesien mit Deutschland in Verbindung kam und allmählich ein deutsches Land wurde. 3. Der zweite Römerzug, 1158—1162, und die Zerstörung Mailands. Als Friedrich die Feinde des Reiches besiegt und in Deutschland Ordnung geschaffen hatte, unternahm er 1158 mit einem starken Heere dm zweiten Zug nach Italien. Beim Anblick des gewaltigen Heeres unterwarfen sich die lombardischen Städte. Als Friedrich aber Steuern ausschrieb und das Recht beanspruchte, die städtischen Obrigkeiten zu ernennen, empörte sich Mailand. Das kaiserliche Heer belagerte die stark befestigte Stadt neun Monate lang. Die Mailänder verteidigten sich aufs tapferste, und der Kampf wurde auf beiden Seiten mit furchtbarer Grausamkeit geführt. Endlich zwang der Hunger die stolze Stadt znr Übergabe. Barfuß, mit bloßen Schwertern auf dem Rücken, erschienen die vornehmsten Bürger vor dem Kaiser und flehten ihn fußfällig um Gnade an. Friedrich blieb aber unerbittlich und bestimmte: Mailand wird bis auf die Kirchen zerstört, und die Bewohner haben sich in vier offenen Ortschaften anzusiedeln. Durch eine Mauerlücke hielt der Kaiser seinen Einzug in die unglückliche Stadt. Auf ihre Trümmer ließ er zum Zeichen ewiger Zerstörung Salz streuen, 1102. 4. Friedrichs Streit mit dem Papste. Seit dem Jahre 1159 gab es zwei Päpste. Obgleich der Anhang des Papstes Alexander Iii. wuchs, erklärte sich Friedrich für den Gegenpapst. Alexander belegte darum Friedrich mit dem Banne. Nachdem der Kaiser die lombardischen Städte unterworfen hatte, floh Alexander nach Frankreich, und Friedrich führte den Gegenpapst nach Rom. Bald darauf brach Lohmeyers Wandbilder: Barbarossa vor Mailand. 4*

9. Altertum und Mittelalter - S. 395

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 395 — an Heinrich den Löwen. Selbständigkeit Österreichs. Belehnung Welfs mit Toskana und Spoleto und Bertholds von Zähringen mit Gütern und Rechten in der Schweiz. Erster Zug nach Italien 1154. Emporkommen der lombardischen Städte. Reichstag auf den roncalischen Feldern. Zerstörung Tortonas, Chieris und Astis. Krönung in Pavia. Arnold von Brescia. Hadrian Iv. Kaiserkrönung. Die Veroneser im Etschthale. Otto von Wittelsbach. Sorge für den Landfrieden. Feldzug gegen die Polen. Erhebung des Böhmenherzogs Wladislaw zum König. Erwerbung Hochburgunds 1157. Ansehn des Kaisers. Zweiter Zug nach Italien 1158. Unterwerfung Mailands. Reichstag auf den roncalischen Feldern. Festsetzung der kaiserlichen Rechte. Belagerung und Zerstörung Mailands 1162. Alexander Iii. Excommunication des Kaisers. Dritter Zug nach Italien 1163. Feindseligkeit der Lombarden. Vierter Zug nach Italien 1166. Vertreibung Alexanders Iii. Gründung des lombardischen Städtebundes 1167. Heinrichs des Löwen Eroberungen in Norddeutschland. Befehdung des Herzogs. Kaiserliches Friedensgebot. Reichstag zu Bamberg 1169. Wahl des Kaisersohnes Heinrich zum Könige. Ausstattung der übrigen Kaisersöhne. Fünfter Zug nach Italien 1174. Alessandria. Friedensunterhandlungen. Heinrichs des Löwen Untreue. Schlacht bei Segnano 1176. Friede zu Venedig 1177. Waffenstillstand mit den Lombarden und Normannen. Achtserklärung Heinrichs des Löwen. Demütigung Heinrichs des Löwen zu Erfurt 1181. Belehnung Bernhards von Askanien mit Sachsen und Ottos von Wittelsbach mit Baiern. Verkleinerung der beiden genannten Herzogtümer. Friede zu Konstanz 1183. Friedensfest zu Mainz. Sechster Zug nach Italien 1184. Vermählung Heinrichs mit Constantia. Kreuzzug 1189. Tod im Flusse Seleph. — Heinrich Vi 1190—1197. Tankred. Vergebliche Belagerung Neapels. Wilhelm. Eroberung des Normannenreichs. Herrscherpläne und Tod. — Philipp von Schwaben 1198—1208. Otto Iv 1198—1215. Bürgerkrieg in Deutschland. Innocenz Iii. Höhepunkt der päpstlichen Macht. Philipps Ermordung. Ottos Zerwürfnis mit dem Papste. Friedrich von Hohenstaufen. Friedrichs Wahl zu Frankfurt und darauf folgende Krönung zu Mainz 1212. Ottos Tod 1218. — Friedrich Ii 1215 — 1250. Abermalige Salbung und Krönung zu Aachen. Versprechen eines Kreuzzuges. Honorius Iii. Erneuerung des Kreuzzugsgelübdes bei Empfang der Kaiserkrone. Herstellung der Ordnung in Unteritalien. Aufschub des Kreuzzuges. Vermählung mit Jolantha von Jerusalem. Gregor Ix. Verunglückter Kreuzzug 1227. Bann. Schriftenstreit. Kreuzzug 1228. Krönung zum König von Jerusalem. Vertagung der Schlüsselsoldaten. Friede von San Germano 1230. Herstellung eines geordneten Staatslebens im sicilischen Reiche.

10. Das Mittelalter - S. 50

1913 - Leipzig : Voigtländer
50 Das Inittelaller. Hb er die lombardischen Städte vereinigten sich gegen Friedrich unter der Leitung des Papstes Alexander zum lombardischen Städte bund, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Alessandria sdlich Lchlacht^bei vom Po und besiegten den Kaiser in der Schlacht bei Legnano im"0 nordwestlich von Mailand 1176. Friedrich fchiojj deshalb mit dem Papste den Frieden zu Venedig und berlie im Frieden zu Friede zu Konstanz 1183 den lombardischen Stdten einen groen Teil der be- Konstanz . ' . " , , 1 ' 3 u ansuchten Hechte. r?ci2eber Friedrichs Kampf mit Heinrich dem Lwen. Heinrich der Lwe, der Sohn des Xelfen Heinrich des Stolzen, roar seinem Detter Friedrich I. irrt Kampfe gegen die lombardischen Städte zuerst ein treuer Bundesgenosse. Friedrich gab ihm deswegen auch das Herzogtum Bayern sterreich zurck; nur wurde die alte Ostmark sterreich von Bayern als Herzogtum besonderes Herzogtum abgetrennt. Durch Unterwerfung slawischer Vlkerschaften in Holstein, Mecklenburg und Pommern dehnte Heinrich der Lwe seine Herrschaft von den Rlpen bis zur Ostsee aus. (Er erhob Mnchen zur Stadt und machte Lbeck zu einem Ausgangspunkt christlich-deutscher Kultur fr das eroberte Slawenland. Auflehnung Aber durch seine Macht wurde Heinrich der Lwe zur Unbotmig- Heinrichs ... ' ' r ' . ' ' . . . D, , . . U. S Reu gegen den Kaiser verfuhrt; er verweigerte diesem trotz dringender Bitten die Heeresfolge und fhrte dadurch die Niederlage bei Legnano herbei. Als er dann auf des Kaisers dreimalige Vorladung nicht zur Verantwortung erschien, wurde er mit der Reichsacht belegt und seiner bsirntteis ^e*)en fr verlustig erklrt. Bas Herzogtum Bayern erhielt (Dtto bacher 1180 von lvittelsbach 1180, dessen Familie noch jetzt im Besitze des Landes ist; das Herzogtum Sachsen wurde zerstckelt. Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg, vergeblich war seine Gegenwehr; er wurde besiegt und mute das Reich auf drei Jahre verlassen. Bei seinem Schwiegervater, dem König von England, fand er eine Zuflucht; nach seiner Rckkehr starb er in Braunschweig. Noch jetzt erinnert dort seine Pfalz und ein von ihm errichteter eherner Lowe an seine gewaltige Persnlichkeit. 4. Friedrich I. auf dem Gipfel seiner Macht. Nachdem in Italien und Deutschland die Ruhe hergestellt war, feierte Friedrich Sriebensfef*Barbarossa ein Friedensfest zu Mainz (1184), dessen Glanz noch 3u a"3 lange gerhmt ward; zwei seiner Shne, Heinrich und Friedrich, wurden Sechster f)jer U Rittern geschlagen. Als er sodann auf einem sechsten Rmerzug omerzug ^ Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der (Erbin des normannischen Reiches Neapel und Sizilien, vollzog, glich seine Fahrt einem Triumphzuge.

11. Römische Kaisergeschichte, Deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 61

1902 - Paderborn : Schöningh
61 berfallen und nur durch den khnen Heldenmut Ottos von Wittels-bach gerettet. Da Friedrich seine Hauptkraft nicht auf Italien richten konnte, wenn nicht der noch immer schwebende Streit mit den Welsen geschlichtet wurde, so bertrug er seinem Vetter. Heinrich dem Lwen (f. Stammtafel S. 56), das Herzogtum Bayern und entschdigte Heinri^Iasomirgott fr die Herausgabe des Herzogtums dadurch, da er dessen Stammland, die Markgrafschaft sterreich, in ein unabhngiges Herzogtum mit mehreren Vorrechten, insbesondere auch mit der Erbfolge in weiblicher Linie, verwandelte. 1156, Auch nach auen forgte Friedrich krftig fr die Wrde des Reiches. Den Herzog von Polen zwang er zur Lehnspflicht, dem Herzoge von Bhmen, der ihn beim Zuge gegen die Polen untersttzt hatte, verlieh er den Knigstitel; Dnemark erkannte seine Lehensober-hoheit an. In Burgund verstrkte er seine Herrschaft dadurch, da er sich mit Beatrix, einer burgundischen Prinzessin, vermhlte. 2. Zweiter Zug nach Italien. 11581162. Nachdem Friedrich den Streit mit den Welsen beendet hatte, zog er mit einem starken Heere nach Italien, um Mailand fr seine Bedrckung der Nachbarstdte zu strafen. Er schlo die Stadt ein und zwang sie zur bergabe. Die Mailnder muten das kaiserliche Besttigungsrecht bei Wahl ihrer Kon-suln anerkennen. Darauf lie er durch einen Reichstag auf den ron-katischen Feldern festsetzen, da in allen lombardischen Stdten vom Kaiser ernannte Konsuln oder Podestas, d. h. kaiserliche Vgte, eingesetzt und da die Erhebung aller Reichsabgaben, wie Heerbannsteuer. Zoll-, Markt- und Mttzrecht. dem Kaiser zustehen sollte. Die Mailnder weigerten sich, die vom Kaiser ernannten Konsuln anzunehmen, weil ihnen bei der bergabe ihrer Stadt die freie Konsulwahl gewhrt sei und der Kaiser nur das Besttigungsrecht habe. Daher belagerte der Kaiser die Stadt zum zweitenmal. Erst nach zweijhriger enger Einschlieung ergab sie sich auf Gnade oder Ungnade (1162). Die ganze Brgerschaft mute samt den Behrden in demtigem Aufzuge vor die Stadt dem Kaiser entgegenziehen. Die Stadtmauern wurden geschleift, die Stadt, soweit mglich, zerstrt; die Einwohner muten auslndem und sich in offenen Drfern ansiedeln. 3. Dritter Zug nach Italien. 11661168. In Rom hatte eine streitige Papstwahl stattgefunden, die Mehrzahl der Kardinle hatte Alexander Iii., die Minderzahl Viktor Iv. gewhlt. Der Kaiser, welcher den Einflu auf die Papstwahl, wie ihn Otto I. und Heinrich Iii. ausgebt

12. Die mittlere Zeit - S. 75

1890 - München : Oldenbourg
Kaiser Friedrich T. Barbarossa. 75 Rckkehr des Kaisers. Wegen Mangels an Lebensmitteln trat der Kaiser in-dessen bald den Rckzug an. Welsche Tcke verfolgte ihn bis an die Alpen. In Verona suchten die Brger die Schiffbrcke der die Etsch zu zertrmmern, während das 1 kaiserliche Heer bersetzte. Und in der Berner Klause versperrten ruberische Veronesen lauernd den Pa. Dem -Kaiser drohte Gefangenschaft oder schimpfliche Loskaufung. Doch gelang es dem Heldenmut des Pfalzgrafen Otto von , Wittelsbach, des kaiserlichen Bannertrgers, Friedrich zu retten. Heinrich der Lwe. Heinrich der Lwe, Herzog von Sachsen, hatte _ sich durch seine Teilnahme an der Heerfahrt nach Italien um den Kaiser verdient gemacht. Zum Lohne verlieh ihm Friedrich Barbarossa 1156 ans dem Reichstage zu Regens-brg das Herzogtum Bayern und vollendete damit die Ausshnung mit dem welfischen Hause. Der Markgraf Heinrich von sterreich, der.bayern bis dahin innegehabt, wurde durch die Erhebung sterreichs zu einem erblichen Herzogtum entschdigt. Heinrich der Lwe war nun der mchtigste Fürst in Deutschland; er gebot der Sachsen und Bayern und herrschte wie mit kniglicher Gewalt. Ihm verdankt Mnchen die Erhebung zur Stadt 1158. Im Norden erfreuteu sich Braun schweig und Lbeck seiner besonderen Frsorge. Der Stadt Lbeck namentlich gab Heinrich groe Vorrechte, so da dieselbe bald die erste Handelsstadt des Nordens und der Mittelpunkt fr die Kauffahrer der Ostsee wurde. Zerstrung Mailands \\62. Whrend Heinrich der Lwe so machtvoll herrschte, mute Kaiser Friedrich wiederholt gegen die Italiener zu Felde liegen. Mit groer Heeresmacht und einem glnzenden Gefolge deutscher Fürsten erschien Barbarossa 1158 in Oberitalien. Mailand mute sich nach kurzem Widerstande unterwerfen. Dann hielt der Kaiser abermals einen Reichstag auf den ronkalischen Feldern. Hier wurde nach einem Schiedsspruch italischer Rechtsgelehrter den Stdten alle Selbstndigkeit abgesprochen, dagegen dem 4*

13. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 62

1902 - München : Oldenbourg
62 26. Friedrich I. Barbarossa (1152lldo; Grnden seinen Einspruch erhob und statt seiner einen Gegenpapst begnstigte, sprach Alexander der den Kaiser den Kirchenbann aus; gleichzeitig leiteten die Lombarden eine neue Erhebung ein. Da erging der Mailand das kaiserliche Strafgericht 1162: die Stadt wurde eingenommen und zerstrt, die noch brig gebliebenen Be-wohner muteu sich in offenen Flecken ansiedeln; ganz Oberitalien wurde unter das Regiment kaiserlicher Statthalter gebeugt. c) Der dritte Zug (1163), hauptschlich gegen die unzufriedenen Lombarden ge-richtet, blieb fr beide Teile ergebnislos. d) Auf dem vierten Zug (1167) eroberte Barbarossa die Stadt Rom und vertrieb Alexander; aber eine im Heere ausgebrochene Pest ntigte den Kaiser zu einem fluchthnlichen Rckzug (der Susa und die Westalpen nach Burgund). e) Der fnfte Zug (11741178) war wieder veranlat durch die Em-Pning der Lombarden, welche im Einverstndnis mit Alexander einen oberitalischen Bund gebildet, Mailand neu hergestellt und die (nach Alexander Iii. benannte) Festung Alessandria erbaut hatten. Unge-ngend ausgerstet und von Herzog Heinrich dem Lwen im Stiche gelassen (vgl. Abs. 3), unterlag Barbarossa in der Schlacht bei Legnano 1176 seinen Gegnern. Darauf mute er Alexander Iii. als rechtmigen Papst besttigen (Ausshnung in Venedig 1177) und mit den Lombarden einen Waffenstillstand eingehen: die Städte erhielten ihre Freiheiten zurck, erkannten aber die kaiserliche Oberhoheit an (endgltiger Friede zu Konstanz 1183). f) Auf einem sechsten Zuge (1186) feierte Barbarossa im wiedererstandenen Mailand die Vermhlung seines ltesten Sohnes Hein-rich mit Constantia, der Erbin der normannischen Lnder (Neapel, Apnlien und Sicilien). Diese Hochzeit und die zwei Jahre vorher (1184) in Mainz gefeierte Schwert-leite der zwei lteren Kaisershne sind als die vornehmsten ritterlichen Festendes Jahrhunderts gepriesen. 3. Warbarossa und Heinrich Xii. der Lwe. Um die Welsen zu vershnen, hatte Barbarossa bald nach seinem Regierungsantritt das Herzogtum Bayern wieder Heinrich dem Lwen zugesprochen; Heinrich Jasomirgott aber saud eine Entschdigung dadurch, da die Ostmark (bisher nur das Land nid der Enns) um das Land ob der Enns ver-mehrt und zum Herzogtum sterreich erhoben wurde (1156). Von da an besa Heinrich der Lwe als Herzog von Sachsen und von Bayern eine Herrschast, die von der Nordsee bis tief in die Alpen hinein reichte. Durch glckliche Kriege unterwarf er dazu noch die slavischen Völker jenseits der unteren Elbe bis an die Ostsee (Ausbau von Lbeck); in

14. Geschichtsrepetitionen für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 63

1885 - Berlin : Vahlen
Germanen u. Romanen. Kaiser- u. Papsttum. Die Kreuzzüge. 63 3. 1152—1190 Friedrich I. Barbarossa, auch den Welfen genehm (seine Mutter Judith H.s d. Stolzen Schwester), ge- wählt zu Frankfurt. A. Deutschland. 1156 Heinrich d. Löwe auch Hrz. v. Bayern — Österreich selbstdg. Herzogtum (Hptstdt. Wien) — das privilegium minus. 1157 Reichstag zu Besangon (des Kardinal Rolando Auftreten [beneficium!] — Rainald v. Dassel — Otto v. Wittelsbach. Der Böhmenherzog König. Schlesien von Polen getrennt (1163). B. Italien. F.s Stellung zu Italien: als Ritter Gegner der mächtig aufblühenden Städte, als Kaiser Gegner der Päpste. 1154—1186 6 Römerzüge. 1. Zug. F. I. König v. Italien u. römischer Kaiser (Auslieferung Arnolds v. Brescia an Papst Hadrian Iv.) — Aufstand der Römer (Heinrich d. L.) — der Kampf in den Veroneser Klausen (Otto v. Wittelsbach). 2. Zug. Reichstag zu Roncalia: Regelung der Herrscherrechte (Regalien), Einflufs der Lehrer des römischen Rechts aus Bologna — Aufruhr der Städte — verbündet mit ihnen der Papst Alexander Iii. (Rolando), F. I. und sein Gegenpapst im Bann, — Mailand 1162 erobert und zerstört. 4. Zug. 1167 lombardischer Buüd — Mailand aufgebaut — Pest in Friedrichs Heer — die Stadt Alessandria. 5. Zug. F. I. kämpft erfolglos, weil Heinrich d. L. Heeresfolge weigert (H. d. L. gegen F. I. erbittert, da Welf Friedrich zum Erben eingesetzt) — 1176 Friedrichs Niederlage bei Legnano a. d. Tessin, ein Wendepunkt in F.s Politik — 1177 Friedrich I. schliefst zu Venedig

15. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 261

1909 - Breslau : Dülfer
1 Die wichtigsten Daten der auerdeutschen Geschichte. <261 968 grndete er das Bistum Posen. 9921025 Soleslam (Chrobry), der Sohn Miescislaws, war der Begrnder der Un-abhngigkeit Polens, dessen Grenzen er durch die (Eroberung Rotrulands, Kiews, Schlesiens, Mhrens und pomerellens erweiterte. 1018 gestand ihm Kaiser Heinrich Ii. im Frieden von Bautzen den Lehnsbesitz der Lausitzen zu (vgl. 20). Boleslaw grndete die Bistmer Breslau, Kolberg, Krakau und erhob Gneseu zum Erzbistum. 1024 setzte sich Boleslaw die Knigsfrone auf. 10251034 Miescislaw Ii. (der Trge), Sohn Boleslaws I., verlor fast smtliche Eroberungen des Vaters wieder. 1032 mute er zu Merseburg die Lehnshoheit des deutschen Knigs anerkennen. 10341058 Kasimir I. Fr ihn fhrte anfnglich seine Mutter Richenza, eine deutsche Frstentochter, die Regierung. Richenza und Kasimir wurden von dem polnischen Adel vertrieben, ebenso der Bischof von Breslau, der ihnen beistand. Schlesien wurde von den Bhmen erobert. 1040 kehrte Kasimir, untersttzt von Kaiser Heinrich Iii., zurck und befestigte seine Herrschaft durch Unterwerfung des Adels. 10581079 Boleslaw Ii., der Sohn Kasimirs, kmpfte siegreich gegen Russen und Preußen, wurde aber wegen seiner Grausamkeit er hatte unter andern den Bischof von Krakau ermordet vertrieben. 1081 1102 Wladislaw I, der Bruder Boleslaws Ii., vermhlte sich mit Jutta, der Schwester Kaiser Heinrichs Iv., und stand in freundschaftlichem Verhltnis zu Heinrich Iv. 11021139 Boleslaw Iii. 1124 unterwarf er mit Hilfe des Bischofs (Dtto von Bamberg die Pommern dem Christentum. (Er kmpfte in Schlesien siegreich gegen Kaiser Heinrich V. Nach seinem Tode wurde das Reich unter seine vier Shne geteilt. Wladislaw Ii, der lteste der Shne, wurde von seinen Brdern vertrieben. 1146 erkannte Wladislaw die berherrlichkeit des Deutschen Reiches an, in welchem er Zuflucht gesucht hatte. 1157 unternahm Kaiser Friedrich Rotbart einen Kriegszug nach Schlesien und zwang die Brder tvladislaws, dessen Besitz herauszugeben. Wladislaw Ii. starb 1166 in Deutschland. 11461173 Boleslaw Iv., der Bruder des vertriebenen wladislaw, mute die ehns hoheit Deutschlands anerkennen. 11731177 Miescislan? Iii. erlangte nach dem Tode seines Bruders Boleslaw die Oberherrschaft der die polnischen Teilreiche, wurde jedoch 1177 vertrieben 11771194 Kasimir Ii., der jngste der Shne Boleslaws Iii., wute das niedere Volk gegen den gewaltttigen Adel zu schtzen. 11941227 Leszek, der erste Wahlknig in Polen, verlor die Oberherrschaft der Schlesien. Preußen und Litauer bedrngten die Polen; da rief Herzog Konrad von Mafovien 1223 die Deutschritter zu Hilfe. 1233 siegten die Deutschritter und die Polen unter Herzog Heinrich von Breslau der die Preußen. 12271279 Boleslaw V. stand bis 1242 unter der Vormundschaft Heinrichs des Brtigen. (Er kmpfte gegen Mongolen, Russen und Masovier. Schlesien vermochte er nicht zu behaupten. 1288 wurde wladislaw ((Ellenlang) von einem Teile des Adels als König anerkannt, wute jedoch vor dem König von Bhmen fliehen. 13001305 herrschte Wenzel von Bhmen auch der Polen. 1306-1333 regierte der zurckgekehrte wladislaw. (Er vereinigte wieder alle Teile des polnischen Reiches unter feiner Herrschaft und trat dem Deutschritterorden krftig entgegen. 13331370 Kasimir Iii., der Groe, der bedeutendste aller polnischen Könige.

16. Teil 2 - S. 109

1887 - Leipzig : Teubner
— 109 — Niederlage vor Rom 1158—1168. 3. Der Ausgleich mit Papst und Städten 1169 — 1178. 4. Der Sturz der Welfen und die glänzende Friedenszeit 1178—1190. I. 1152—1157. Nachdem Friedrich die wichtigsten Kirchenämter mit ergebenen Männern besetzt, die Hoheit des Reichs über Dänemark zur Geltung gebracht, den verderblichen Zwist zwischen Staufen und Welfen durch die Rückgabe des Herzogtums Bayern an Heinrich den Löwen und Entschädigung Heinrichs von Babenberg durch Erhebung des vergröfserten Östreich zum erblichen stark bevorrechteten Herzogtum beigelegt und so in dem Weifenhause eine, wie er meinte, zuverlässige Stütze der königlichen Macht gewonnen hatte, säumte er nicht länger in die verwirrten Verhältnisse Italiens entscheidend einzugreifen 1154. Auf dem Reichstage zu Roncaglia nahm er zahlreiche Klagen über die Willküx'herrschaft des mächtigen Mailand entgegen, das er zunächst nur durch die Zerstörung mehrerer kleinerer verbündeter Städte, besonders des festen Tortona, seine Macht fühlen liefs. In Pavia mit der lombardischen Krone geschmückt eilte er nach Rom und wurde von Hadrian Iv. gegen die Auslieferung des durch Verhängung des Interdikts bereits aus Rom vertriebenen Arnolds von Brescia und die Zusicherung kräftiger Hilfe gegen die Aufrührer in Rom und den K. Wilhelm von Sicilien, den Nachfolger Rogers, 1155 in der Peterskirche zum Kaiser gekrönt, mufste aber auf die Unterwerfung Roms und den Peldzug gegen die Normannen, welchem die deutschen Fürsten nicht geneigt waren, verzichten. (Auf dem Rückzug Kampf in der Veroneser Klause. Otto von Wittelsbach.) Nach Deutschland zurückgekehrt strafte der Kaiser mit Nachdruck die Friedensbrecher im Erzbistum Mainz und stellte durch Zerstörung vieler Raubburgen die Sicherheit in den Rheinlanden wieder her. Zugleich befestigte er die Stellung seines Hauses am Oberrhein durch Übertragung der rheinischen Pfalzgrafschaft an seinen Stiefbruder Konrad. Eine grofsartige Erweiterung seiner Hausmacht brachte die Vermählung mit Beatrix, der Erbtochter des Grafen von Hochburgund, wodurch das fast aufgegebene Burgund aufs neue mit dem deutschen Königtum verbunden wurde 1156. Im Osten brachte er das Übergewicht des Reichs gegen Polen zur Geltung (1157), dessen Herzog Boleslav Iv. die Lehnshuldigung leisten und einige Jahre darauf seinen Verwandten selbständige Fürstentümer in Schlesien einräumen mufste, welche bald sich der deutschen Einwanderung öffneten. Als der Kaiser zu Besancon die Huldigung der bur-gundischen Bischöfe entgegennahm, überreichte der päpstliche Legat Roland ein Schreiben Hadrians Iv., in welchem auf die

17. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 120

1902 - Paderborn : Schöningh
120 S. Friedrich I. Barbarossa, 1152 -1190 72. Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war durch krperliche und geistige Vorzge gleich aus-gezeichnet. Wenn auch mehr in den ritterlichen Knsten jener Zeit als in den Wissenschaften unterrichtet, verstand er doch das Lateinische und las gern und fleiig die rmischen Schriftsteller. Furchtbar und streng, ja bisweilen hart und leidenschaftlich gegen Widerstrebende, war er gegen Unterwrfige und Reuige vershnlich', gegen seine Umgebung herablassend und vertraulich. Sein Vorbild war Karl der Groe, dem er von allen mittelalterlichen Kaisern auch am nchsten steht. Sein Hauptstreben war darauf gerichtet, das kaiserliche Ansehen in Italien gegenber dem mchtig aufstrebenden Freiheitssinne der Städte wiederherzustellen. Wenngleich er von der durch das Studium des rmischen Rechts damals genhrten Idee der absoluten Machtvollkommenheit des rmischen Kaisers erfllt war. so hatte doch sein Kaisertum, wie das Ottos 1., eine nationale Grundlage. I. Das Aufstreben der Kaisermacht in Deutschland und Italien. 1152-1168. 1. In Deutschland. Zunchst suchte Friedrich die welfifchen Streitigkeiten beizulegen. Heinrich der Lwe hatte, bei der Heirat seiner Mutter Gertrud mit Heinrich Jasomirgott. den Ansprchen auf das Herzogtum zwar entsagt, erneuerte diese aber bei dem Tode derselben und rief die Entscheidung Friedrichs an. Dieser lud Heinrich Jasomirgott vor den Reichstag und sprach, da derselbe trotz mehr-maliger Vorladung nicht erschien, Heinrich dem Lwen Bayern zu. um sich dessen mchtige Untersttzung zu dem beabsichtigten italischen Zuge zu sichern. Aber Heinrich Jasomirgott weigerte sich entschieden, Bayern herauszugeben. Daher schlichtete der Kaiser nach seiner Rckkehr aus Italien den Streit dadurch. da er Heinrich den Lwen im Besitze Bayerns besttigte und dafr die Markgrafschaft sterreich, mit Einschlu des greren Teiles des Landes ob der Enns (bis Passau), in ein un-abhngiges Herzogtum mit besonderen Vorrechten verwandelte. Es war erblich in mnnlicher und weiblicher Linie; der Hivzog sollte an allen nicht gegen die Ungarn gerichteten Feldzgen nur freiwillig teilnehmen drfen und brauchte blo auf den in Bayern ausgeschriebenen Hoftagen zu erscheinen, 1156. Krftig sorgte Friedrich fr die Sicherheit und die Wrde des Reiches. Den Herzog Bol es law Iv. von Polen zwang er durch einen Feldzug, ihm den Lehnseid zu leisten. Dem Herzog Wladislaw von Bhmen, welcher ihn auf diesem Zuge wesentlich untersttzt hatte, verlieh

18. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 127

1897 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 127 beim Krönungsmahle saß und seine Krieger sich der Freude überließen, drangen sie bewaffnet ins Lager ein. Jedoch durch die Tapferkeit der Deutschen, besonders Heinrichs des Löwen, wurden sie blutig zurückgeschlagen. Zweitausend kamen durchs deutsche Schwert oder in den Fluten des Tibers um. Trotz seines Sieges trat der Kaiser mit seinem Heere schon am nächsten Tage den Heimweg an und gelangte nach mancher Heldenthat (Veroneser Klause) über die Alpen. Ordnung der Staatenverhältnisse diesscit der Alpen, a) Befestigung der Herrschaft über Burgund (1156). Nach der Rückkehr aus Italien feierte Friedrich seine Hochzeit mit Beatrix, der Erbin der Erzgrafschaft Burgund (jetzt Freigrafschaft Burgund). Diese Vermählung brachte nicht nur die Freigrafschaft in seinen unmittelbaren Besitz, sondern befestigte von neuem die gelockerte Herrschaft der Kaiser über das gesamte Königreich Burguud. Auf einem zu Besan^on*) gehaltenen Reichstage empfing Friedrich die Huldigung der weltlichen und geistlichen Großen des arelatischen Reiches.., b) Erhebung Österreichs zum Herzogtum (1156). Der Kaiser wollte für die bevorstehenden Kämpfe in Italien sich die treue Hilfe der Welfen sichern. Darum belehnte er 1156 mit Bayern Heinrich den Löwen, der dadurch gleich seinem Vater Besitzer zweier Herzogtümer wurde. Um seinen Oheim Heinrich Jasomirgott, den bisherigen Herzog von Bayern, zufrieden zu stellen, wurde jedoch ein Landstrich am linken Ufer der Enns von Bayern abgezweigt und mit der Heinrich Jasomirgott verbleibenden Markgrafschaft Österreich vereinigt. Das so vergrößerte Land wurde zu einem dem Kaiser unmittelbar unterstehenden Herzogtum erhoben und mit wichtigen Vorrechten und Freiheiten ausgestattet, so daß Österreich von da ab das selbständigste aller deutschen Länder war. c) Erneuerung der Lehnshoheit über Polen (1157). Wladislaw Ii., der oberste Herzog von Polen, war von seinen jüngeren Stiefbrüdern vertrieben worden und hatte mit seiner Gemahlin Agnes von Österreich, Friedrichs Tante, am deutschen Kaiserhofe eine Zufluchtsstätte gefunden. Um den Verwandten in die verlorene Herrschaft wieder einzusetzen und die deutsche Lehnshoheit im slawischen Osten erneut zur Geltung zu bringen, brach Friedrich 1157 mit einem Heere in Polen ein. Die Polen zogen sich vor ihm zurück und verbrannten ihre Oderfestungen Beuthen und Glogau. Verheerend folgten die Deutschen bis in die Nähe der polnischen Hauptstadt Gnesen. Da unterwarf sich der polnische Oberherzog Boleslaw Iv. Er erschien vor dem Kaiser mit bloßen Füßen, das Schwert am Halse, und bat kniefällig um Guade. Diese erhielt er, mußte aber eine ansehnliche Summe Geldes erlegen, Geiseln stellen und versprechen, am nächsten Weihnachtsfeste am Kaiserhofe zu erscheinen, wo die polnischen Angelegenheiten endgültig geregelt werden sollten. Freilich hat der Pole die feierlichen Versprechungen vergessen, sowie erst die Deutschen aus dem Lande waren, und der Kaiser war in Italien zu *) Sprich: besanßon. 1156

19. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1905 - Leipzig : Hirt
48 Das Deutsche Reich des Mittelalters. in der entscheidenden Stunde im Stiche. So verlor Friedrich die Schlacht bei Legnano in der Nhe von Mailand. Alle Frchte der frhern Kmpfe waren dahin. Friede. Bei dem Friedensschlsse mute der Kaiser den lombardischen Stdten die erworbenen Freiheiten zugestehen, dagegen erkannten die Städte die Oberhoheit des deutschen Kaisers an. Auch zwischen dem Kaiser und dem Papste Alexander Iii. kam eine Ausshnung zustande. Achtung Heinrichs des Lwen. Sobald der Kaiser nach Deutschland zurckgekehrt war, sprach er der Heinrich den Lwen die Reichsacht aus und erklrte ihn der Herzogtmer Sachsen und Bayern verlustig. Heinrich setzte sich zur Gegenwehr, mute sich aber unterwerfen. Seine Erbgter Braunschweig und Lneburg behielt er; aber auf drei Jahre mute er das Reich verlassen. Heinrichs Verdienste. Wie schwer Heinrich gegen den Kaiser auch gefehlt, groe Verdienste hat er sich um das Reich erworben. Er hielt Ruhe und Ordnung in seinen Erblanden aufrecht; er brachte den heidnischen Obotriten und Wenden in Mecklenburg christliche Kultur. Die Städte Mnchen, Lbeck, Braunschweig und Hamburg hat er teils gegrndet, teils zu hoher Blte gebracht. Helmold, der lteste Chronist des Wenden-landes, sagt: Das ganze Land, wie es sich von der Eider an zwischen der Elbe und der Ostsee bis nach Schwerin erstreckt, einst ein mit Schreck-nissen erflltes, fast wstes Gebiet, ist nun gleichsam eine zusammen-hngende schsische Kolonie geworden, wo Städte und Burgen gebaut werden, wo sich die Kirchen und die Priester mehren." Sachsen und Bayern. Das Herzogtum Bayern erhielt Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, dessennachkommen heute die Knigskrone von Bayern tragen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt in ein Herzog-tum Westfalen und ein Herzogtum Sachsen-Wittenberg; jenes erhielt der Erzbischos von Eln, dieses ein Sohn Albrechts des Bren, des Markgrafen von Brandenburg. Friedrichs letzter Zug nach Italien. Zum sechsten Male zog Friedrich nach Italien, nicht um zu kmpfen, fondern um ein Freudenfest zu be-gehen. In dem wiedererbauten Mailand feierte er die Vermhlung feines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbtochter des Knigs Roger Ii. von Apulien und Sizilien. Roger war Normanne. Zur Zeit des Papstes Gregor Vii. Hatten die Normannen in Apulien und Sizilien die Herrschaft begrndet, und ihr König trug seine Krone als ppstliches Lehen. Zug nach Polen. Wichtiger fr die Ausbreitung der deutschen Kultur als die Zge nach Italien war ein Zug Friedrichs nach Polen. Der Polenherzog leistete den Huldigungseid. Schlesien, das bis dahin zu Polen gehrt hatte, erhielt eigne Herzge. Durch diese wurde das Land der deutschen Kultur zugnglich. Deutsche Ansiedler und deutsche Rechtsordnungen fanden Eingang und gewannen allmhlich die

20. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Die Staufer. Die Staufer. gjlsplügen ° Fulda Rhone Frankfurt Gelnhausen Chiavenna Adda Kaiser tirnberg Waiblingen £ Gr. Bernhard £Hohenstauf Oßaden v 0] no aiiand 1158, Brescia/d^ Kärnten, * Osterj Partenkir Yeron ravia Mantua Turin Lremona Come jyr Treviso Padua ° noble Lodivt Cenis' tv^Tortona Genua Florenz Friedrich von Büren (Hohenstaufen). Derselbe wna. Konrad Iii, Friedrich der Einäugige I Friedrich Barbarossa t 1190 A agliacozzo ~0> 1268 usculmb Heinrich Yi. I Friedrich Ii. A Friedrich Heinrich Enzio ° Benevent 1206 Neapel Besitzungen Barbarossas. Lombardei. ^ Ziele der Hohen- Königreich beider Sizilien. / staufen in Italien. Zweiter Zug: Unterwerfung der lombard. Städte 1153/62. Das von Augsburg aus über dun Brenner heranziehende, namentlich vom dankbaren Königreich Böhmen unterstützte Hauptheer Barbarossas vereinigt sich in der Lombardei mit den 3 ändern Zügen, die aus den Ostalpen, über den Splügen und den Grofs. Bernhard herankommen (50000 Mann, davon 10 000 Ritter). Nach der Einnahme Brescias erzwingen sie durch Hunger auch Mailands Ergebung. Die Mafslosigkeit der in Roncaglia festgestellten kaiserlichen Rechte (Regalien, einschliefslich der Einsetzung der Po-destas, Lehens- u. Landfriedenspflicht) .führen zur Erhebung und Vernichtung zunächst Cremas und etwas später zu der zweiten Einschliefsung von Mailand. Dasselbe mufs sich abermals ergeben und wird jetzt zerstört.. Treviso * Verona «ne dig •ssandr&a Genua Jhmini Florenz Civitaas Tuscuium Chiayenna Vierter Zug: Gegen den Papst 1166/68. Kaiser Friedrich sammelt sein Heer bei Lodi und zieht, auf die Beschwerden der Lombarden nicht achtend, gegen das von den Byzantinern unterstützte Ankona, um jetzt den Papst zu bezwingen. Bei Imola schickt er Christian von Mainz zu Verhandlungen nach Genua und Rainald von Dassel zu ähnlichem Zwecke nach Pisa. Nach Ausführung des Auftrags begiebt sich Rainald in das dem Kaiser befreundete Tusculum und endet einen ernsten Kampf mit len Römern glücklich durch das rechtzeitige Erscheinen Christians. Nachdem auch der Kaiser, der inzwischen Ankona eingenommen hatte, hinzugekommen war, erstürmen die drei das leoninische (westliche) Rom. Aber eine furchtbare Pest, der auch Rainald erlag, bringt völligen Glückswechsel. Dem 1163 gestifteten Veroneser Bunde, der die roncalischen Beschlüsse be* kämpft, Schliefst sich nun ein neuer lombardischer Städtebund an (1167), Mailand wird wieder aufgebaut und in Alessandria eine Festung errichtet, die den Mailändern den Weg nach Genua sichert und dem Kaiser sogar das Entkommen in die Heimat unmöglich machen soll. Über Pavia und Susa (Hartmann von Siebeneichen) flüchtet Barbarossa in sein burgundisches Reich. .7 ö Como Legnano O Mailand Cenis P Susa Pavia Turin Piacenza f Montebello ndria Genua Nr. 9. Fünfter Zug: Rachezug gegen die lombard. Städte 1174/77. Über Susa und Asti, die zerstört wurden, zieht Friedrich vergeblich vor Alessandria; dann verhandelt er mit den zum Entsatz heranrückenden Mailändern bei Montebello. — Nach dem Scheitern dieser Besprechungen begiebt er sich, neue Verstärkungen suchend, nach Chiavenna (oder Parten-kirchen) und wagt dann, als Heinrich der Löwe die Hülfe abgelehnt, auf dem Rückwege nach Pavia mit ungenügenden Kräften die unglückliche Schlacht bei Legnano. Jetzt verträgt er sich 1177 invenedig mit dem Papst und durch dessen Vermittlung auch 1183 mit den Lombarden: Gegenseitige Anerkennung. Verzicht des Kaisers auf die Regalien, die Lehens- und Landfriedenspflicht. Schwiegersohn Heinrichs Iv. — wird 1080 nach dem Tode Rudolfs von Schwaben Herzog dieses Landes. Philipp Konrad f 1254 Konradin f 1268 Margarethe (Gem. Albrecht der Unartige) Aragonien) Manfred + 1266 I Constanze (Gem. Peter von A. Nachdem Konrad 1112 Franken erhalten und mit seinem Bruder 1125 die Hausgüter Heinrichs V. hinzugeerbt hatte, besafsen die Staufer in Franken und Schwaben eine so gewaltige Macht, dafs die Kaiserwahl gerade deshalb nicht auf sie, sondern auf den Sachsen Lothar fiel, der zudem der Kirche besonders genehm war. (1133 „homo papae“.) Nur die noch gröfsere Ausdehnung der Macht seiner Erben, der Welfen, führte 1138 zur Wahl des Staufers Konrad. 1138/1152 Konrad Iii. Wohlwollend, aber ohne Erfolge. 1138 Sachsen wird den Welfen genommen und an Albreht den Bären gegeben; als Heinrich der Stolze sich dagegen wehrt, verliert er an Leopold von Österreich 1139 auch Bayern. Heinrich der Stolze f. 1140 Welf, sein Bruder, bei Weinsberg geschlagen. 1142 Verständigung mit den Welfen zu Frankfurt. Sachsen an Heinrich den Löwen. Nordmark selbständig. — Heinr. d. Löwen Mutter heiratet Heinr. Jasomirgott. 1144 Albrecht der Bär vergröfsert die Nord mark ostwärts um Brandenburg. — Edessa von Emadeddin Zenki genommen. 1146 Edessa noch einmal und endgültig an Nureddin verloren. — Bernhard v. Clairvaux veranlaßt 1147/49 den zweiten Kreuzzug. Kläglicher Erfolg. 1152/90 Friedrich I. Barbarossa. Seine herrliche Persönlichkeit und sein ausgedehnter Besitz hätten ihm, wenn er gleich seinem Vetter Heinrich dem Löwen seine Thätig-keit auf Deutschland gerichtet hätte, zweifellos bessere Ergebnisse ermöglicht. Während Heinrich der Löwe die Territorialgewalten in seinem Bereiche niederhielt, deutsches Wesen und deutsche Bildung nach Osten verbreitete und die Städte, namentlich Lübeck, aber auch Braunschweig, Bardowiek, München u. a. in jeder Weise hob, hat Friedrich Barbarossa starr seinen Sinn auf den Erwerb von Glanz und Macht in Italien gerichtet. Hier blühte besonders Mailand (Kreuzzüge); es hatte Pavia, Lodi, Como u. a. weit überholt. Gut giebt Mut. I. Die Zeit der Kämpfe in Italien 1154/77. 1154/55 Erster Römerzug. Das stolze Mailand geächtet und durcttzerstörung von Tortona, welehes die Verbindung nach Genua vermittelte, gestraft. — Hauptziel der Fahrt die Kaiserkrönung. Arnold v. Brescia dem Papste Hadrian Iv. ausgeliefert. 1156 Reichstag zu 3esan<;on. Kardinal Roland und Rainald von Dassel. Beginnender Widerstreit mit dem Papste. — Bayern an Heinrich den Löwen. — Königreich Böhmen und Herzogtum Österreich. 1158/62. Zweiter Römerzug. Diesmal mit großen Mitteln ausgestattet, bricht der Kaiser den Widerstand dtr lombardischen Städte und läfst sich von den Bologneser Rechtsgelehrten die weitestgehenden Rechte über dieselben zubilligen. 1163 Dritter Zug. Da er ohne Heer erscheint, wagen die ß»' eroneser Städte sich zum Bunde gegen diese Ansprüche zu vereinigen. 1166/68 Vierter Zug gegen den Papst gerichtet. Die glänzenden Erfolge in Rom gehen jählings infolge einer furchtbaren Pest verloren. 1174/77 Fünfter Zug zur Bestrafung der lombardischen Städte. Derselbe scheitert 1176 bei Legnano. Jetzt entschliefst sich Barbarossa in Venedig zu einem ehrenhaften Frieden mit dem Papste und ebenso durch dessen Vermittlung mit den lombardischen Städten. Ii. Der Kaiser im Frieden mit dem Papst und den Lombarden 1177/90. 1179/81 Züchtigung Heinrichs des Löwen. 1183 Billiger Friede zu Constanz mit den lombardischen Städten. 1184 Mainzer Fest: Wehrhaftmachung seiner Söhne Heinrich und Friedrich. 1186 Heinrich (Vi.) heiratet Constanze von Apulien und Sizilien. Damit wird die unselige Politik, italienische Besitzungen zu erwerben, noch verderblicher wieder aufgenommen. 1189/90 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa + im Kalykadnus. 1190/97 Heinrich Vi. Seine Politik ist namentlich auf den Erwerb von Apulien und Sizilien gerichtet. 1191 Der erste Zug dahin gegen Tankred v. Lecce scheitert, da seine Mittel nicht reichen. Dann bekämpft er 1192/93 Fürstenaufstände in Deutschland, auch mit diplomatischen Mitteln. 1194 Der zweite Zug nach U.-Italien, zu welchem ihm die Freilassung des Richard Löwenherz die Mittel verschafft hatte, bringt ihm das mütterliche Erbe. 1197 Unter den grofsartigsten Plänen, seine Macht auch in Kastilien, in Konstantinopel und im Orient zu erweitern, stirbt er in Palermo. 1198/1208 Philipp von Schwaben. Als dieser sich durch den Übertritt Kölns und Thüringens (Hermann von Thüringen) das Übergewicht über den Gegenkaiser Otto Iv. errungen hat, wird er von Otto von Wittelsbach ermordet. 1212/50 Friedrich Ii. Gegen Otto Iv. von Innocenz Iii. aufgestellt, erringt er sich nach der Schlacht von Bouvines (1214) allgemeine Anerkennung. 1. Die Jahre zunehmenden Glückes 1212/35. 1215 Krönung in Aachen. 1220 Versprechen an Honorius Iii., einen Kreuzzug «u unternehmen. 1225 San Germano: Neue Verpflichtung gegenüber dem Papste Gregor Ix. demnächst, spätestens aber in zwei Jahren den Kreuzzug auszuführen. 1228/29 Fünfter Kreuzzug. 1230 Friede mit dem Papste zu S. Germano. Glücklichste Zeit Friedrichs Ii. Seine Monarchia Sicula. Eine unumschränkte Monarchie mit einem wohlgeordneten Beamtenwesen und dem Anfänge eines stehenden Heeres. Schwere Besteuerung der reichen Unter-thanen tind glänzende Hofhaltung. Hochschule in Neapel, medizinische Schule in Salerno. Minne-gebang. Blüte und Macht der Städte. 1235 Mainzer Reichstag. Dritte Heirat Friedrichs (mit Isabella). — Der älteste Sohn Heinrich abgesetzt und gefangen. — Aussöhnung mit dem Welfen, Otto dem Kinde. — Landfrieden. / Ii. Die Jahre erbitterten Kampfes 1235/50. 1237 Die mit dem gefangenen Heinrich im Bunde gewesenen Lombarden bei Cortenuova besiegt. Mit diesen Gegnern verbindet sich und schleudert gegen Friedrich 1239 den Bann Gregor Ix., als Enzio die Erbin Sardiniens heiratet und der Papst nun im Süden, Norden und Westen die Staufer als unbequeme u. „gesetzwidrige“ Nachbaren zu fürchten und zu bekämpfen hat. 1241 Enzio besiegt mit pisanischen Schiffen bei Elba die Kriegsflotten, welche die Kardinäle zum Concil nach Rom führen. — Gregor Ix. f. 1243 Innocenz Iv. wird Papst und Friedrichs gefährlichster Gegner. Derselbe beruft 1215 ein Concil aufserhalb Italiens nach Lyon. Friedrich Ii. abgesetzt. 1247 Sein Gegenkaiser Heinrich Raspe stirbt. Aber Wilhelm von Holland wird ein neuer Gegenkaiser und Friedrichs Lieblingssohn 1249 Enzio bei Fossalta, nachdem schon 1248 das Glück den Kaiser selber bei Parma verlassen, gefangen und 22 Jahre in Bologna eingekerkert. 1250 Friedrich Ii. f in Apulien, beigesetzt in Palermo. 1250/54 Konrad Iv. kämpft ohne gröfsere Erfolge anfangs in Deutschland, dann in Italien. Konrads Halbbruder Manfred sucht 1266 bei Benevent im Verteidigungskampfe gegen Karl von Anjou den Tod; Konradin endet 1268 in Neapel auf dem Schafott. C. Die Staufer sind in und an Italien zu Grunde gegangen. Den Höhepunkt ihrer Erfolge bilden 1162 die völlige Unterordnung der lonibardischen Städte und 1230/35 die glänzende Gestaltung der sizilischen Monarchie.— Für Deutschland ist aus diesen Leistungen kein irgend entsprechender Gewinn erwachsen. 76^19757