Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 208

1909 - Regensburg : Manz
208 Alexanders Aberglaube. Sein Tod. Auf der Weiterreise nach Babylon sagte ihm Nearchos, der vom Meere in den Enphrat eingelaufen war, es seien einige Chalder zu ihm gekommen mit der Warnung, Alexander mge von Babylon fern bleiben. Ohne darauf zu achten, setzte er den Marsch fort; als er jedoch in die Nhe der Mauer gekommen war, sah er viele Raben im Kampfe miteinander, von denen einige neben ihm tot niederfielen. Als man. ihm anzeigte, Apollodoros, der Befehlshaber von Babylon, habe, um Zeichen von feinem Lebenslose zu erhalten, ein Opfertier schlachten lassen, lie er den Seher Pythagoras kommen. Da dieser die Sache nicht leugnete, fragte er nach der Beschaffenheit der Eingeweide des Opfertieres. Auf die Antwort, die Leber fei ohne Lappen gewesen, rief er: O, ein starkes Vorzeichen!" Er bestrafte zwar den Pythagoras nicht, bedauerte aber, dem Nearchos nicht Folge geleistet zu haben. Sobald einmal Alexander sich der Unruhe und Besorgnis infolge der gttlichen Zeichen hingegeben hatte, war nichts Ungewhnliches und Auffallendes so geringfgig, da er darin nicht ein bedeutungsvolles Wunderzeichen erblickt htte. Bald war der knigliche Palast mit Opfernden, Shnenden und Weissagern angefllt. Ebenso schlimm wie Unglaube und Ver-achtung der gttlichen Dinge, ist auch die aberglubische Furcht; sie nimmt wie das Wasser stets ihren Lauf nach dem Niedern. Alexander wurde von einfltiger Sorge niedergedrckt. Doch legte er, als die Aussprche des Gottes Ammon der die Verehrung Hephaistions kamen, die Trauer ab und hielt feierliche Opfer und Festgelage. Nach einem kostbaren Mahle zu Ehren des Nearchos hatte er seiner Gewohnheit nach ein Bad genommen und wollte sich gerade zur Ruhe legen, als er sich noch durch die Bitte des Medios bewegen lie, zu einem heitern Gelage in dessen Haus zu gehen. Am folgenden Tage fing er an zu fiebern. Nach Aristobulos trank er im heftigen Fieber, um den Durst zu stillen, Wein; darauf habe er irre geredet und sei am 30. Daifios (13. Juni) verschieden. In den Tagebchern wird aber der Verlauf der Krankheit in folgender Weise erzhlt. Am 18. Daisios (1. Juni) schlief er infolge des Fiebers im Badgemach. Tags darauf ward er nach dem Bade in sein Schlafzimmer gebracht und vertrieb sich die Zeit mit Wrfelspiel in Gesellschaft des Medios. Darauf nahm er spt ein Bad, opferte den Gttern, a schnell etwas und fieberte die ganze Nacht hindurch. Am 20. brachte er nach dem Bade wieder sein gewhnliches Opfer dar und hrte im Badezimmer liegend Nearchs Schilderung seiner Fahrt und des groen Meeres an. Am 21. tat er das Gleiche; die Hitze nahm zu und am sol-genden Tage fieberte er sehr heftig. Er lie sich in die Nhe des groen Badebassins tragen, besprach sich liegend mit den Generlen der die erledigten Offiziersstellen und trug ihnen auf, nach strenger Prfung fr die Ernennung zu sorgen. Am 24. lie er sich im heftigen Fieber zum Altar bringen.und opferte. Den Generlen befahl er, in den Vor-zimmern zu verweilen, den Obersten und Hauptleuteu, im Schlohofe die Nacht zuzubringen. In den Palast jenseits des Flusses gebracht, schlief er am 25. ein wenig, das Fieber lie aber nicht nach. Als die Anfhrer eintraten, lag er sprachlos da; ebenso ar.l 26.; die Ma-kedonier glaubten deswegen, er sei schon tot. Sie drngten sich mit Geschrei um den Palast und drohten heftig der Garde, bis sie den Eintritt erzwangen. Nachdem ihnen die Tre geffnet worden, gingen sie alle irrt Leibrock, ohne die Chlamys, einer nach dem andern an dem Lager ihres Knigs vorber. An diesem Tage wurden Python und Seleukos in das Serapeion gesandt und fragten, ob man Alexander dorthin bringen solle; der Gott befahl aber, ihn an Ort und Stelle zu lassen. Am 28. (11. Juni) gegen Nachmittag verschied er.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Alexander der Große und der Hellenismus - S. 9

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ul. Alexanders Cob; fein Charakter 9 gebracht und schmauste mit seinen Freunden und trank bis tief in die Nacht, fluch im Heere — heißt es — habe er Opferfleisch und Wein nach Kompagnien und Hundertschaften verteilen lassen. Manche Aufzeichnungen berichten nun, nach dem (Belage habe sich Alexander ins Schlafzimmer begeben wollen, da sei sein damals vertrautester Kamerad Medios an ihn herangetreten mit der Bitte, den Komos 1 bei ihm zu Hause zu hatten; es sönne nett werden, wie das Hofjournal berichtet, zog Alexander im Komos zu Medios und trank bei ihm. Dann stand er auf, nahm ein Bad, schlief, aß wieder bei Medios und wieder zechte er bis tief in die flacht hinein; dann ging er fort und nahm ein Bad. Nach dem Bade atz er ein wenig und schlief im Bade, weil er schon fieberte. In einer Sänfte wurde er zu den (Dpfern hinausgetragen, brachte sie dar, wie es an jedem Tage Brauch war, und nachdem er sie auf den Altar gelegt, blieb er bis zur Dämmerung im Wohnzimmer liegen. Dort erteilte er den Generalen Befehle für die geplante (Expedition2: die einen sollten sich für den vierten Tag bereit halten, um den Marsch zu Lande anzutreten, die andern für den fünften, um mit ihm in See zu gehen, von dort wurde er in einer Sänfte zum Flusse getragen, machte in einem Boot die Überfahrt zum pars am andern Ufer, nahm dort wieder ein Bad und ruhte. Am folgenden Tage badete er wieder und brachte die üblichen (Dpfer. Dann begab er sich ins Schlafgemach, legte sich hin und plauderte mit Medios. Den Generalen gab er Befehl, am nächsten Morgen zu erscheinen. Dann atz er ein wenig, wurde wieder ins Schlafzimmer gebracht und fieberte schon ununterbrochen die ganze Nacht. Am folgenden Tage nahm er sein Bad und brachte die Opfer dar. Dem Nearchos und den anderen Feldherrn befahl er die Vorbereitungen zur Expedition für den dritten Tag an. Am folgenden Tage badete und opferte er wieder; nach dem Opfer setzte das Fieber nicht mehr aus. Trotzdem beschied er die Generale zu sich und gab Befehl, alles zur Abfahrt bereit zu halten; am Abend badete er. Danach ging es ihm schon schlecht. Am folgenden Tage wurde er in das Haus am großen Schwimmbassin gebracht und opferte; er fühlte sich elend, bestellte aber doch die wichtigsten Truppenführer und erteilte wieder Befehle für die (Expedition. Am Tage drauf konnte er nur noch mit Mühe zu den (Dpfern hinausgetragen werden und sie vollziehen, trotzdem traf er wieder Anordnungen für die Expedition. Am nächsten Tage opferte er trotz seines schlechten Befindens. Die Generale wies er an, im Hofe zu bleiben, die Führer der Tausendschaften und Halbtaufendschaften draußen. Als es ihm schon ganz schlecht ging, wurde er aus dem Park ins Schloß geschafft. Als die Offiziere zu ihm kamen, erkannte er sie, konnte aber nicht mehr sprechen, sondern lag stumm da; in der Nacht und am nächsten 1 3ug lärmender Zecher zum krause eines Freundes, wo die Fidelitas ihr Ende findet. 2 Rekognoszierungsfahrt auf dem Kaspischen Meere und 3ug gegen Arabien. Huellensammlung I, 3: Neustadt, Alexander der Große 2

2. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 584

1884 - Leipzig : Weber
584 Geschichte der Hellenen. Jahrhunderte der Entgötterung der Welt und der Herzen, der tiefsten Verlorenheit und Trostlosigkeit, des immer lauteren Rufes nach dem Erlösenden. Bevor Alexander beginnen sonnte, sein Werk durch Verwirklichung ^^großartiger Pläne zu vollenden, überraschte deu 32jährigen inmitten einer 323. ungeheuren, lebeuschaffendeu Thätigkeit der Tod: zu Babylon am 8. Juni 323. Am lo.daisios hatte er seinen Freunden ein Festmahl gegeben; gegen Abend, als die meisten Gäste schon hinweg waren, kam der Thessaler Medios, einer der Hetären, und bat den König, noch einer kleinen Gesellschaft bei ihm beizuwohnen, es werde eiu heiteres Gelag sein. Alexander hatte den edlen Thessaler gern, er ging mit ihm; die Fröhlichkeit der vertrauten Männer heiterte auch ihn auf; er trank ihnen der Reihe nach zu; gegen Morgen trennte man sich, man versprach, sich am nächsten Abend wieder zu finden. Alexander ging heim, badete, schlief bis spät am Tage; zur Abeudtafel ging er wieder zu Medios, man trank wieder fröhlich bis tief in die Nacht. Unwohl kehrte der König zurück; er badete, aß eiu wenig, legte sich fiebernd zur Rn he. Am Morgen des 17. Daisios fühlte er sich sehr unwohl; durch die Gemütsbewegungen der jüngsten Zeit, durch die Gelage, die in den letzten Tagen schnell auf einander gefolgt waren, füreine Krankheit nur zu empfänglich, wurde er von dem Fieber außerordentlich angegriffen; er mußte sich auf seinem Lager zum Altare tragen lassen, um dort das Morgenopfer, wie er jeden Tag pflegte, zu halten; dann lag er im Männersaale aus dem Ruhebett, ließ die Befehlshaber hereinkommen, gab ihnen die nötigen Befehle für den Aufbruch; das Landheer sollte am 21. aufbrechen, die Flotte, mit der er selbst fahren werde, den Tag darauf. Dauu ließ er sich gegen Abend ans seinem Ruhebett zum Euphrat hinabtragen, auf ein Schiff bringen, zu den Gärten jenseits fahren; dort nahm er ein Bad; unter Fieberschauern brachte er die Reicht zu. Am andern Morgen nach dem Bade und dem Morgenopfer ging er in sein Kabinett und lag dort den Tag über ans seinem Ruhebett; Medios war bei ihm und suchte ihn mit Gesprächen aufzuheitern; der König beschick die Anführer für deu nächsten Morgen vor sich; nachdem er wenig zunacht gegessen, legte er sich zur Ruhe; das Fieber nahm zu, des Königs Zustand verschlimmerte sich; die Nacht durch war er ohne Schlaf. Am Morgen des 19., nach dem Bade und dem Opfer, wurde Nearchos und die übrigen Offiziere der Flotte vorgelassen; der König eröffnete ihnen, daß seiner Krankheit wegen die Abfahrt um einen Tag verschoben werden müsse, daß er jedoch bis dahin so weit wiederhergestellt zu sein hoffe, um den 22. zuschiffe gehen zu können. Er blieb im Badezimmer; Nearch mußte sich an sein Lager setzen und vou feiner Fahrt auf dem Ozean berichten; Alexander hörte mit Aufmerksamkeit zu; er freute sich, bald ähnliche Gefahren selbst zu durchleben. Indes verschlimmerte sich sein Znstand, die Heftigkeit

3. Das Altertum - S. 111

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. 111 um zu Land auszurücken, auf den vierten, die anderen, um sich mit ihm einzuschiffen, auf den fünften Tag zur Fahrt bereithalten. Von dort läßt er sich auf seinem Lager an den Fluß hinuntertragen, besteigt ein Fahrzeug und fährt über den Fluß nach dem Parke, wo er abermals badet und dann ausruht. Am folgenden Tage badet er wieder und bringt die üblichen Opfer dar, begibt sich sofort in das Schlafgemach, legt sich da nieder und unterhält sich mit Medios. Auch befiehlt er seinen Generalen, am anderen Morgen vor ihm zu erscheinen. Nach diesen Vorkehrungen speist er ein wenig zu Abend, läßt sich wieder in sein Schlasgemach bringen und fiebert bereits ununterbrochen die ganze Nacht hindurch. Tags darauf badet er sich und opfert nach dem Bade. Dem Nearchos und den übrigen Befehlshabern erteilt er die nötigen Weisungen zu der auf den dritten Tag anberaumten Abfahrt. Tags darauf badet er sich wieder und bringt die verordneten Opfer dar. Nachdem er sie auf dem Altare niedergelegt hat, will das Fieber nicht mehr aufhören, aber dessenungeachtet entbietet er die Befehlshaber zu sich und befiehlt ihnen, zur Abfahrt für ihn alles bereitzuhalten. Abends nimmt er ein Bad; nach diesem steht es bereits schlimm mit ihm. Tags darauf läßt er sich in das Haus neben der Badestelle hinübertragen und bringt die verordneten Opfer dar. Trotz seines Übelbefindens entbietet er doch seine tüchtigsten Generale zu sich und gibt ihnen abermals Befehle über die Schiffahrt. Am darauffolgenden Tage wird er nur mit Mühe zum Opfern getragen, opfert und erteilt nichtsdestoweniger seinen Generalen abermals Weisungen wegen der Schiffahrt. Tags darauf bringt er doch, so schlimm es auch schon mit ihm steht, die verordneten Opfer dar. Er befiehlt, die Heerführer sollten in der Vorhalle, die Befehlshaber über Taufende und über Fünfhunderte vor den Pforten verweilen. Bereits steht es ganz schlimm mit ihm: er läßt sich aus dem Parke in den Königspalast hinüberbringen. Als seine Befehlshaber eintreten, erkennt er sie zwar, gibt aber keinen Laut mehr von sich; er ist schon sprachlos. In der Nacht ist das Fieber bösartig und ebenso am folgenden Tage wie in der nächsten Nacht und an dem darauffolgenden Tage." So steht es in den königlichen Tagebüchern geschrieben. Noch heißt es weiter in ihnen, daß die Soldaten ihn zu sehen verlangten, die einen, um ihn noch lebend zu sehen; die anderen, weil sie vermuteten, fein Tod werde von den Leibwächtern verheimlicht. Und wirklich setzte es die Menge im Drange ihrer Betrübnis und Sehnsucht nach dem Könige durch, Alexander zu sehen. Allein er soll sprachlos dagelegen haben; doch habe er, während die Leute an ihm vorüberzogen, sein Haupt mühsam aufrichtend und mit den Augen zuwinkend, jedem noch die Hand gereicht. So starb denn Alexander in der hundertundvierzehnten Olympiade, während Hegefias in Athen Archon war. Er lebte zweiunddreißig Jahre und vom dreiunddreißigsten noch acht Monate, wie Aristobul sagt:

4. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 585

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 585 des Fiebers wuchs; dennoch berief er am Morgen des 20. nach dem Bade und Opfer die Offiziere der Flotte, befahl auf deu 22. alles zu seinem Empfang auf den Schiffen und zur Abfahrt bereit zu halten. Nach dem Bade am Abend neue, heftigere Fieberschauer; des Königs Kräfte schwanden sichtlich; es folgte eine schlaflose, qualvolle Nacht. Am Morgen ließ sich Alexander im heftigsten Fieber hinaus vor das große Bassin tragen und hielt mit Mühe das Opfer; dann ließ er die Offiziere vor, gab noch einige Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Strategen über die Besetzung einiger Offizierstellen, übertrug ihnen die Auswahl der zu Befördernden mit der Ermahnung, streng zu prüfen. Es kam der 22., der König lag schlecht darnieder; er ließ sich dennoch zum Altare tragen, opferte; er befahl, daß die Abfahrt der Flotte verschoben werde. Es folgte eine traurige Nacht; kaum vermochte der König ant andern Morgen noch zu opfern ; er befahl, daß sich die Strategen in den Vorzimmern des Schlosses versammeln, daß die Chiliarchen und Pentakosiarchen im Schloßhofe beisammen bleiben sollten; er ließ sich aus den Gärten zurück in das Schloß tragen. Mit jedem Augenblick wurde er schwächer; als die Strategen eintraten, erkannte er sie zwar noch, vermochte aber nicht mehr zu sprechen. Diese Nacht, den folgenden Tag, die folgende Nacht währte das Fieber, der König lag sprachlos. Die Überlieferungen von dem Eindruck, den des Königs Krankheit im Heere und in der Stadt hervorgebracht, sind glaublich genug. Die Makedonen drängten sich um das Schloß, sie verlangten, ihren König zusehen; sie fürchteten, er sei schon tot und man verhehle es; sie ließen mit Wehklagen, mit Drohungen und Bitten nicht ab, bis man ihnen die Thür öffnete; sie gingen dann alle nach einander an ihres Königs Lager vorbei, und Alexander hob das Haupt ein wenig, reichte jedem die Rechte, winkte mit dem Auge seinen Veteranen den Abschiedsgruß. Denselben Tag, es war der 27. Daisios, gingen Pithon, Peukestas, Seleukos, andere in den Tempel des Sarapis und fragten den Gott, ob es dem König besser sei, wenn er sich in den Tempel des Gottes bringen lasse und zu dem Gotte bete; ihnen ward die Antwort: „Bringet ihn nicht; wenn er dort bleibt, wird ihm bald besser werden". Tags darauf am 28. Daisios gegen Abend starb Alexander. Noch zahlreiche andere Überlieferungen giebt es von den Vorgängen dieser letzten Tage; sie sind unzuverlässig, zumteil sichtlich in guter oder böser Absicht erfunden. Insonderheit wird durch keine sichere Angabe bestätigt, daß Alexander auf seinem Sterbelager über die Nachfolge im Reich, über die Form der Regentschaft, über die notwendigen nächsten Maßregeln irgend etwas durch Worte oder Zeichen bestimmt habe. That er es nicht, so wird er die Klarheit und Spannkraft dev Geistes, zu erkennen, was sein Tod bedeuten werde schon nicht mehr gehabt haben, als er zu empfinden begann, daß er nahe. 37**

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 334

1890 - Gotha : Perthes
334 Medios, bei welchem wiederum bis tief in die Nacht hinein unter heiteren Gesprächen und Scherzen getrunken ward. Am andern Tage fühlte sich Alexander unwohl, badete, atz ein wenig und legte sich fiebernd zu Bette. Am Morgen des l. Juni erwachte er sehr unwohl. Wegen der vielen Gemütsbewegungen in der letzten Zeit und wegen der vielen Gelage, die in den letzten Tagen schnell aufeinander gefolgt waren, war er für eine Krankheit besonders empfänglich gemacht und daher vom Fieber sehr heftig angegriffen. Er mußte sich auf seinem Lager zum Altar tragen lassen, um dort das Morgenopfer darzubringen, wie er es nach persischer Sitte jeden Tag zu thun pflegte. Dann lag er im Männersaale im Ruhebette, ließ die Generale vor sich kommen und gab ihnen die nötigen Befehle zum Aufbruche. Das Landheer sollte am 4. Juni den Marsch antreten; die Flotte dagegen, auf welcher er selbst mitfahren wollte, den Tag darauf den Fluß hinabrudern. Um das Unwohlsein durch eine Luftveränderung zu beseitigen, ließ er sich gegen Abend auf seinem Lager zum Euphrat hinab und auf ein Schiff tragen, um nach seinen Gärten am andern Ufer zu fahren, wo er ein Bad nahm, aber keine Besserung fühlte, vielmehr unter heftigen Fieberschauern die Nacht hinbrachte. Nachdem er am andern Morgen gebadet und ein Morgenopfer gebracht hatte, ging er in sein Kabinett, legte sich dort auf sein Ruhebett und blieb den ganzen Tag auf demselben liegen. Medios kam zu ihm und suchte ihn durch Gespräche aufzuheitern, denn er hielt die Krankheit für ein vorübergehendes Unwohlsein und eine Folge der großen Anstrengungen, Sorgen und Aufregungen der letzten Wochen. Der König glaubte gern den Worten seines Freundes, bestellte die Generale für den nächsten Morgen zu sich und legte sich zur Ruhe, nachdem er ein wenig gegessen hatte. Indes nahm das Fieber mit jeder Stunde zu, so daß sich des Königs Zustand

6. Hellas - S. 314

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
314 Die historische Zeit. Recht der Bekrnzung bei ffentlichen Spielen und im Theater und zogen 10,000 an der Zahl, unter der Fhrung des Krateros und des Poly-sperchon, zufrieden nach Makedonien. Aus dem Lager von Opis zog Alexander nach Medien. In Ekb-tna wurde im Herbste das groe Dionysosfest mit Pracht und Feierlich-fett begangen. Whrend^ dieser Festlichkeiten erkrankte Alexanders innig-geliebter Freund Hephaftin und starb. Alexanders Schmerz war gren-zenlos: 3 Tage und 3 Nchte trauerte er, ohne Speise und Trank zu nehmen, der der Leiche. Die Festlichkeiten hrten auf, das ganze Heer trauerte und in den Tempeln lschten die Magier das heilige Feuer, als ob ein König gestorben wre. Den Sarg lie Alexander unter des Per-dikkas Fhrung nach Babylon bringen. 323 Alexandros in Babylon und sein Tod. v.chr. Anfangs des folgenden Jahres brach Alexandros selbst nach Ba-bylon auf. Die Chalder (babylonische Wahrsager) kamen ihm zwar ent-gegen und warnten ihn vor dem Einzge in die Stadt, namentlich von Osten her, Alexandros zog aber doch in Babylon ein. Hierherkamen Gesandte aus allen Theilen der Erde, um ihm zu huldigen, sogar Rom und Karthago sollen Gesandte geschickt haben. Die meisten Botschaften schickten die Griechen, welche ihm die gttliche Ehre, die er von ihnen verlangte, zugestanden. Selbst die Spartaner hatten mit dem Ausspruche will Alexander Gott sein, so sei er Gott!" zugestimmt. Alexandros suchte, indem er zu neuen Unternehmungen rstete, seinen Schmerz der Hephstions Tod zu bertuben. Er hatte einen Feldzug nach Arabien vor und lie zugleich eine Flotte bauen, mit welcher Nearchos das kaspische Meer erforschen sollte; aber seine Kraft war mit dem Tode des Freundes gebrochen und allerlei Zeichen schienen Schlimmes zu verknden. Er fuhr noch einmal den Euphrat hinab um die Canalbauten an demselben zu besichtigen und besuchte bei dieser Gelegenheit auch die in den Smpfen erbauten altbabylonischen Knigsgrber. Alexander selbst stand am Steuer seines Schiffes, da entfhrte ihm der Wind seine makedonische Kopfbedeckung mit dem Diadem. Die Mtze ging unter, aber das Diadem blieb auf einem Knigsgrabe hngen. Der Feldherr Seleukos schwamm darnach und band sie sich, um ungehindert zurckschwimmen zu knnen, um die Schlfe. Das Knigsdiadem auf fremdem Kopfe wurde als schlimmes Zeichen fr Alexander gedeutet und spter als Borbedeutung der ungeheuren Macht des Seleukos ausgefasst. Nach Babylon zurckgekehrt, hielt Alexandros dem Hephsttn ein pomphaftes Leichenbegngnis. Der Scheiterhaufen erhob sich 200' hoch und war mit Gold und Purpur bedeckt und mit Gemlden und Bildwerken geschmckt. Der Todte wurde zum Heros erhoben. 323 Durch die aufregenden Opfer und Leichenspiele erkrankte Alexandros v.chr. an einem heftigen Fieber. Schon nach einigen Tagen erlag der Held demselben am 11. Juni im Alter von 32 Jahren. Alexanders des Groen Leichenfeier fand erst, nachdem sein Sohn von der Roxane, Alexandros, geboren war, statt. Der goldene Sarg jedoch in welchem die Ueberreste nach der Oase Siwah gebracht werden sollten, war erst nach 2 Jahren fertig und Ptolemos von gypten lie

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 336

1890 - Gotha : Perthes
336 Krankheit am nächsten Tage, an welchem er hatte zu Schiffe gehen wollen, sehr zunahm, unterließ er doch seine frommen Übungen nicht, sondern ließ sich zum Altare tragen, wo er opferte und betete und nach der Rückkehr in den Saal der Flotte den Befehl zusandte, mit der Abfahrt noch zu warten. Während der Nacht nahm das Fieber so sehr zu, daß der König am andern Morgen kaum noch opfern konnte. Trotzdem befahl er, die Generale möchten sich in den Vorzimmern des Schlosses versammeln, Hauptleute und Offiziere im Schloßhofe beisammen bleiben. Wohl gedachte Alexander durch Willenskraft die Krankheit zu besiegen, aber er verbrauchte dabei seine Lebenskraft um so schneller. Alexander ließ sich aus den Gärten in das Schloß zurücktragen, weil er sich immer schwächer fühlte, und wie nun seine Generale eintraten, erkannte er sie wohl, konnte aber nicht mehr sprechen. Einen Tag und zwei Nächte tobte das Fieber ununterbrochen , lag der König sprachlos auf seinem Bette. Natürlich ward im Heer und in der Stadt sehr bald bekannt, daß der König schwer krank darniederliege und schwerlich wieder aufkommen werde. Das ging besonders den Mazedoniern sehr zu Herzen. Sie drängten sich um das Schloß und verlangten, den König zu sehen, weil sie meinten, er sei schon tot und man wolle dies nur verhehlen. Man wies sie ab; doch sie wiederholten ihre Bitten, Wehklagen und Drohungen so lange, bis man sie endlich einließ. Dann gingen sie, einer nach dem andern, an des Königs Lager vorbei. Alexander erhob das Haupt ein wenig, reichte jedem die Rechte und winkte seinen Veteranen mit den Augen den Abschiedsgruß zu. Denselben Tag, am 10. Juni 323, gingen einige Generale in den Tempel des Se-rapis, um den Gott zu fragen, ob es dem Könige besser sei, wenn er sich in den Tempel des Gottes bringen lasse und zu dem Gott bete. Darauf antwortete der Gott: „Bringet ihn

8. Das Altertum - S. 110

1913 - Leipzig : Wunderlich
110 Zur Geschichte der Griechen. Perser und weiter von den übrigen Völkerschaften diejenigen, die nach Rang oder sonst einem Verdienste eine bevorzugte Stellung einnahmen, und aus einem und demselben Mischkessel schöpfend, brachten er und seine Umgebung dieselben Spenden dar, wobei die griechischen Wahrsager und die Magier das Voropfer darbrachten. Neben anderen frommen Wünschen flehte er um Eintracht und Reichsgemeinschaft zwischen Makedoniern und Perfern. Es wird erzählt, daß an diesem Mahle gegen neuntausend Gäste teilgenommen und diese insgesamt ein Trankopfer gespendet und dabei einen Lobgesang angestimmt hätten. m) Hephästions Tod. (Vii, 14.) In Ekbätana brachte Alexander ein Opfer dar, wie er es bei glücklichen Ereignissen zu tun pflegte, und veranstaltete Wettkämpfe in Leibesübungen und schönen Künsten; auch wurden von ihm zugleich Trinkgelage an der Seite seiner Vertrauten gehalten. Um diese Zeit erkrankte Hephästion. Es war bereits der siebente Tag der Krancheit und, wie man erzählt, die Rennbahn voll — denn an diesem Tage hatten Knaben einen Wettkampf in Leibesübungen —: da erhielt Alexander die Meldung, daß es mit Hephästion schlimm stehe, ging zwar eilends zu ihm, traf ihn aber nicht mehr am Leben. Hier nun liegen über die Trauer Alexanders mehrere verschieden lautende Berichte vor ... Das aber wird von allen einstimmig gemeldet, daß Alexander bis zum dritten Tage nach dem Tode Hephästions weder eine Speise gekostet noch sonst eine Pflege feinem Körper vergönnt habe, sondern entweder wehklagend oder in trauerndem Schweigen dagelegen, auch daß er befohlen habe, zu Babylon ihm einen Scheiterhaufen zu zehntausend, nach anderen sogar zu noch mehr Talenten in Bereitschaft zu setzen und daß er eine allgemeine Landestrauer bei allen Barbaren habe ankündigen lassen. n) Alexanders Tod und Charakteristik. (Vii, 24-26, 28.) Die königlichen Tagebücher berichten den Hergang also: „Er zecht bei Medios (einem Vertrauten) lustig schmausend, steht hernach auf, badet sich und schläft; dann speist er wieder bei Medios und zecht wieder tief in die Nacht hinein. Nachdem er sich vom Gelage zurückgezogen hat, badet er, und nachdem er gebadet hat, ißt er ein wenig und schläft darüber dort ein, weil er bereits fiebert. Auf einem Lager zum Opfer herausgetragen, opfert er, wie er jeden Tag zu tun pflegte. Nachdem er das Opfer auf den Altar gelegt hat, bleibt er im Männersaale bis zur Abenddämmerung liegen. In dieser Zeit erteilt er seinen Generalen Befehle wegen des Marsches und der Schiffahrt. Die einen sollen sich,

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 333

1890 - Gotha : Perthes
333 Throne. Er befahl, den Unglücklichen zu fragen, wer er fei und was er wolle. Dieser aber blieb regungslos fitzen und fuhr fort, stier vor sich hinzublicken. Nach wiederholter Frage antwortete er endlich! , Ich heiße Dionhsios und bin von Messene; ich bin verklagt und in Ketten vom Strande hierher gebracht. Jetzt hat der Gott Serapis mich erlöst und mir geboten, Purpur und Diadem zu nehmen und still hier zu sitzen? Er ward auf die Folter gebracht, damit er gestehe, ob er verbrecherische Absichten hege und Genossen habe; er aber blieb dabei, es sei ihm von dem Gotte geheißen. Man erkannte, daß der Mensch wahnsinnig sei. Doch verlangten die Wahrsager seinen Tod." Den König beunruhigte dieser Vorfall, der zu den Übeln Vorbedeutungen paßte, doch ließen ihm die gehäuften Geschäfte auch jetzt keine Zeit, sich düsterem Nachdenken hinzugeben, denn es nahte der Tag der Abfahrt der Flotte und des Abmarsches des Heeres nach Arabien. Er opferte daher den Göttern, um sie wohlgesinnt zu machen, namentlich dem guten Glücke, und nach Anweisung seiner Wahrsager auch denjenigen Göttern, welche Unheil abwenden. Während das Heer nun bei dem Opfermahle und dem Weine, welchen der König gab, fröhlich schmauste, versammelte Alexander seine Freunde um sich, weil er dem Nearch ein Abschiedsmahl geben wollte. Gegen Ende des Mahles bat der Thessalier Medios den König, noch einer kleinen Gesellschaft bei ihm beizuwohnen, da man ein heiteres Gelag zu feiern gedenke. Alexander hatte die Thessalier sehr gern und ging deshalb mit. Die Fröhlichkeit der Krieger, die viel von Sieges-schlachten und Eroberungen und reicher Beute sprachen, erheiterte den König so sehr, daß er ihnen der Reihe nach zutrank. Man trennte sich erst am Morgen mit dem Versprechen, ant nächsten Abend das Gelage fortzusetzen. Alexander badete, als er heimkam, schlief bis spät in den Tag hinein und ging wieder zu

10. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 194

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
194 Alexanders indischer Feldzug und sein Tod. n. 54. und starb. Alexanders Schmer; war grenzenlos. Den Sarg seines Lieb-lings lie er unter des Perdikkas Fhrung nach Babylon bringen. Zu Anfang des folgenden Jahres zog Alexander selbst nach Babylon. Die Chalder hatten ihn vergebens vor dem Einzge in die Stadt gewarnt. Hierher kamen Gesandte aus allen Theilen der Erde, sogar von Rom und Karthago, um Alexander zu huldigen. Die meisten Botschaften schickten die Griechen, welche ihm die gttliche Ehre, die er von ihnen verlangte, zuge-standen. Er aber entfaltete eine groartige Thtigkeit. Er hatte einen Feldzug nach Arabien beschlossen und lie zugleich eine Flotte bauen, mit welcher Nearchos neue Forschungsreisen machen sollte. Dem Hephstion hielt Alexander ein pomphaftes Leichenbegngnis Der Scheiterhaufen erhob sich 200' hoch und war mit Gold und Purpur bedeckt und mit Gemlden und Bildwerken geschmckt. Der Todte wurde zum Heros erhoben. 323 Durch die aufregenden Opfer und Leichenspiele erkrankte Alexander v.chr. an einem heftigen Fieber. Schon nach einigen Tagen erlag der Held demselben im Alter von 32 Iahren. Alexanders des Groen Leichenfeier fand erst statt, nachdem Roxane's Sohn Alexandras geboren war. Der beraus kostbare goldue Sarg jedoch, in welchem die berreste des groen Knigs nach dem Ammonium gebracht werden sollten, wurde erst nach 2 Jahren fertig, und Ptolemos von gypten lie denselben in Alexandreia in einem kostbaren Grabdenkmale beisetzen, um der Hauptstadt seines Reiches noch mehr Bedeutung zu verleihen. Alexander schuf durch die Vermischung des orientalischen Wesens mit dem griechischen eine ..ganz eigene, griechisch-orientalische (?ultur, welche ihren Sitz namentlich in gypten, Syrien und Kleinasien hatte. Unter versischer Oberhoheit war die gemeinsame Knechtschaft das Band gewesen, das die verschiedenen Völker zusammengehalten hatte. Von Alexander an wurden hellenische Sitten und Bildung das einende Band der Gebildeten aller Völker. 55* Die Zeit nach Alexanders des Groen Tod, die Zeit der Diadochen (Nachfolger). Alexander hinterlie sein ungeheures Reich herrenlos. Dem Per-dikkas, dem Obersten der Leibwchter oder, wie man jetzt sagen wrde, der Marschlle, hatte er seinen Siegelring bergeben und bestimmt, der Wrdigste" solle sein Nachfolger sein. Es wurde die Einrichtung getroffen, da Alexanders schwachsinniger Stiefbruder Philippos Arrhidos und Roxane's Sohn Alexander Könige wurden. Perdikkas blieb uuum-schrukter Reichsverweser und Siegelbewahrer. Die Statthalterschaften wurden unter die verschiedenen Feldherrn vertheilt, deren wichtigste folgende sind: Antip ter und Krateros erhielten Makedonien und Griechenland, Ptolemos gypten, Antignos Kleinasien, Lysimchos Thrakien und Bithynien in Kleinasien. In Griechenland suchte man die durch Alexanders Tod hervorgerufenen Wirren zur Wiedererlangung der Freiheit zu benutzen. In Athen war einst darauf angetragen worden, da Demosthenes ffentlich im Theater 330 bekrnzt werde. Der Redner schlnes hatte in einer Rede die Erthei-v.chr. luug des Kranzes angegriffen, Demosthenes aber trug endlich in seiner

11. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 538

1866 - Leipzig : Teubner
538 Sechstes Buch. einst sein großer Ahne Achilleus seinem Patroklos. Am 30. Mai hatte er seinem Admiral Nearchos, der nach den Küsten Arabiens ausziehen sollte, ein Abschiedsmahl gegeben. Nach Beendigung desselben bat ihn der Thessaler Medios, einer seiner Freunde, an einem kleinen Gelage bei ihm Theil zu nehmen. Alexander mochte dem Freunde die Bitte nicht abschlagen; er war auch ein Freund heiterer Geselligkeit, und saß gerne im Kreise vertrauter Männer bis tief in die Nacht, ohne gerade am Trünke ein besonderes Ge- fallen zu haben. Auch diesmal saß er bis gegen Morgen, und am nächsten Abend kam er seinem Versprechen gemäß wieder. Tief in der Nacht ging er unwohl nach Hause. Die vielen Gemüths- bewegungen der letzten Zeit, die häufigen Gelage, Strapazen mancher Art halten seinen Körper für eine Krankheit empfänglich gemacht. Am 1. Juni erwachte er mit Fieber; aber er ließ sich dadurch in seinen gewöhnlichen Beschäftigungen nicht stören, und selbst, als er durch zunehmendes Unwohlsein auf's Lager gebannt war, ließ er noch seine Befehlshaber vor sich kommen, und besprach mit ihnen die Vorbereitungen zu dem in den nächsten Tagen zu eröffnenden Feldzuge gegen Arabien. Mit jedem Tage wurde er schwächer, und als am 7. Juni feine Feldherren zu ihm kamen, war er sprachlos. Unter dem Heere verbreitete sich unterdessen die Nachricht, der König sei gestorben, sein Tod werde aber von den Leibwächtern verheimlicht. Die Makedonier drängten sich um das Schloß und verlangten, daß man sie zu ihrem König einließe. Sie gingen in langer Reihe Mann für Mann an dem Lager des Königs vorbei, der sein Haupt ein wenig hob und Jedem die Hand reichte oder mit den Augen zuwinkte. So nahmen die Krieger Abschied von ihrem Führer und König. Am 11. Juni gegen Abend starb Alexander, im Jahre 323 v. Chr., im 33. Jahre seines Lebens, nachdem er 12 Jahre und 8 Monate König gewesen. Kaum hatte er die ersten Grundlagen des großen Gebäudes, das er beabsichtigte, gelegt; aber wenn auch das zusammeneroberte Reich sogleich wieder zcrsiel, so war er doch in der Hand der Vorsehung^das erlesene

12. Griechische und römische Geschichte - S. 38

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
38 b) Der Krieg gegen Persien. 1. Die Eroberung Kleinatiens. Mit einem Heere von 35000 trefflich ausgersteten Kriegern berschritt Alexander den Hellespont, um den Persern zunchst Kleinasien zu entreien. Am Flusse Granikns, nicht weit von der Kste, errang er den ersten Sieg. Er selbst war während des Kampfes in groer Gefahr. Ein Perser hatte ihm den Helm zerspalten; ein anderer schwang schon den Sbel von hinten gegen ihn. In diesem Augenblicke eilte ihm sein Feldherr Klitus zu Hilfe und schlug mit einem Hiebe Arm und Schwert des Persers zu Boden. Alexander rckte nun in das Innere Kleinasiens vor und kam nach der Stadt Grdinm. Dort befand sich ein alter Kriegswagen. Dessen Deichsel war mit dem Joche, in das man die Ochsen zu spannen pflegt, durch einen Riemen so verbunden, da man die Enden nicht sehen konnte. Wer den Knoten zu lsen vermochte, sollte nach einer alten Sage der Asien herrschen. Schnell entschlossen zog Alexander sein Schwert und zerhieb damit den Knoten. Nach der Meinung des Volkes war er nun der rechtmige Herrscher Asiens. Auf seinem weiteren Zuge kam er nach Tarsus. Dort zog er sich durch seine Unvorsichtigkeit eine heftige Erkrankung zu. Er hatte, stark erhitzt, in einem khlen Gebirgswasser ein Bad genommen und fiel in ein heftiges Fieber. Die rzte frchteten fr fein Leben; nur sein Leibarzt Philippus gab die Hoffnung nicht auf. Er bereitete dem König einen Trank, der ihm das Leben retten sollte. In diesem Augen-blicke kam ein Brief des Feldherrn Parmenio an, in dem dieser den Verdacht aussprach, Philipp sei von den Persern bestochen und wolle den König ver-giften. Aber Alexander vertraute seinem Arzte, und sein Vertrauen wurde nicht getuscht. Nach einigen Tagen stand er wieder an der Spitze seines Heeres. 2. Hlexander erobert Syrien, Pbnijien und gypten. Dem weiteren Vorrcken Alexanders stellte sich der Perserkonig Darias Kodo-mnnus im Jahre 333 bei Jssus entgegen; aber er wurde vollstndig geschlagen und konnte sich selbst nur durch schnelle Flucht retten. Seine Mutter, seine Gemahlin, zwei Tchter und ein Sohn gerieten in Gefangenschaft. Alexander behandelte sie sehr freundlich. Bald darauf schickte Darias Gesandte zu Alexander und lie ihm ganz Vorderasien bis zum Euphrat und die Hand seiner Tochter anbieten, wenn er Frieden machen wolle. Was sagst^du dazu?" fragte der König seinen alten Feldherrn Parmenio. Ich tte es," antwortete dieser, wenn ich Alexander wre." Ich auch," versetzte Alexander, wenn ich Parmenio wre." Er verfolgte aber zunchst den Perferknig nicht, fondern wandte sich nach Sden, um sich die Kstenlnder bis nach gypten hin zu unterwerfen. Die mchtige Handelsstadt Tyrns wurde nach siebenmonatiger Belagerung erobert und gnzlich zerstrt. Jerusalem unterwarf sich ihm. Er ehrte den Gott der Inden, indem er ihm opferte. Darauf zog er weiter nach gypten, das er von dem harten Joche der Perser befreite. Am Nil grndete er eine Stadt, die nach ihm den Namen Alexandria erhielt. 3. Schlacht bei 6augamela. 6nde des Perterreicbes. Nachdem Alexander alle Kstenlnder des Perserreiches unterworfen hatte, zog er wieder

13. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 207

1909 - Regensburg : Manz
Begegnung mit Nearchos. Am Grabe des Kyros. Vermhlungsfeier in Susa. Tod des Hephaistiou. 207 hatte durchmachen mssen. Zufllig erfuhr er von einem Fischer, da Alexander mit dem Heere in der Nhe sei. Er eilte sofort mit einigen Begleitern zu demselben voraus. Als er und Archias, wegen ihres langen Haupt- und Barthaares, ihrer bleichen Gesichter und der abgezehrten Gestalt kaum mehr kenntlich, vor Alexander traten, reichte ihnen dieser die Hand und fhrte sie zur Seite und weinte lange in der Meinung, da sie sich allein gerettet htten und die Flotte samt der Mannschaft verloren sei. Als er aber hrte, Flotte und Heer seien erhalten, da rollten Freudentrnen der sein von Leiden des Krpers und der Seele bleich gewordenes Antlitz herab. Er schwor beim Zeus und Ammon, da ihm dieser Tag teurer sei als der Besitz von ganz Asien. Alexander fate den Entschlu, selbst mit einer groen Flotte den Euphrat hinab, um Arabien und Lybien herum durch die Sulen des Herakles in das iuuere Mittellndische Meer zu fahren. Dazu wurden zu Thapsakos Fahr-zeuge aller Art gebaut und Schiffs- und Steuerleute zusammengebracht. Es hatten aber die Schwierigkeiten des Zuges nach Indien und die Kunde von der groen Einbue des Heeres bei der Unwahrscheinlichkeit seiner Rckkehr die Unterworfenen zu Aufstnden ermutigt und in den Feldherren und Satrapen Ungerechtigkeit, Habsucht und bermut erweckt, berall hatte sich Unruhe und Neuerungslust verbreitet. Deswegen sandte er auch Nearchos wieder ans Meer, da er sah, da er das ganze Kstenland mit Krieg berziehen msse; er selbst strafte bei seiner Rckkehr die schlechtesten unter den Befehlshabern. In Persien angelangt, gab er zuerst den Frauen das Geldgeschenk, welches die persi-sehen Könige, so oft sie nach Persis kamen, zu geben pflegten, einer jeden ein Goldstck. Da Alexander das Grab des Kyros zu Pasargad erbrochen fand, lie er den frevelhaften Zer-strer desselben, Promachos, hinrichten, obgleich er zu den angesehensten Makedonien! gehrte. Die Inschrift des Grabes lie er bersetzen und in griechischer Sprache unter der persischen eingraben. Sie lautete: Mensch, wer du auch bist und woher du auch kamst, denn da du kommen wirst, wei ich ich bin Kyros, der den Persern die Herrschaft erwarb. Mi-gnne mir darum nicht die Spanne Erde, welche meinen Krper bedeckt." Sie rhrte Ale-xander sehr, indem er die Ungewiheit und den Wechsel der menschlichen Dinge bedachte. In Susa nahm er Stateira, die Tochter des Dareios, zur Frau und stattete auch die Hochzeit seiner Vertrauten aus, indem er die vornehmsten Perserinnen an die Vornehmsten der Seinen verteilte; gemeinschaftlich feierte er das Hochzeitsfest der Makedonier, welche schon frher asiatische Frauen geheiratet hatten; dabei soll von 9000 zum Mahle Geladenen jeder eine goldene Schale zur Opferspende erhalten haben. Er bezahlte sogar alle Schulden fr die Schuldner im Heere, eine Summe von 9870 Talenten (24,665.130 ft.). Nach seiner Ankunft zu Ekbatana in Medien lie er, da 3000 Knstler aus Hellas sich bei ihm gesammelt hatten, Schau- und Festspiele auffhren. Aber die Festesfreude wurde bald getrbt. In jenen Tagen litt Hephaistion am Fieber, und da er sich nach Soldaten-weise keiner sorgfltigen Dit unterwarf und zum Frhstck einen gekochten Hahn a und einen groen Becher Wein trank, verschlimmerte sich sein Zustand; er starb bald darauf. Sein Tod brachte Alexander fast auer sich; er befahl sogleich, allen Pferden zum Zeichen der Trauer Mhnen und Schweife abzuschneiden, lie in den umliegenden Stdten die Zinnen von den Mauern brechen und den unglcklichen Arzt hinrichten. Fltenspiel, Gesang und Musik durften sich lange im Lager nicht hren lassen, bis vom Orakel des Ammon der Spruch kam, man solle dem Hephaistion Ehre und Opfer wie einem Heros darbringen. Ale-xander suchte Linderung seines Schmerzes im Kriege und zog wie zu einer Menschenjagd gegen die Kosser aus, deren ganze waffenfhige Mannschaft niedergehauen wurde. Dies Blutbad wurde das Totenopser des Hephaistion genannt.

14. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 206

1909 - Regensburg : Manz
T 206 Alexander am Hyphasis. Fahrt in den indischen Ozean. Rckmarsch. und wurden endlich dort alle zusammengedrngt. Mit Tagesanbruch hatte der Kampf be-gnnen; erst um die achte Stunde gaben ihn die Feinde auf. Die Schlacht gegen Poros stumpfte jedoch die Kampfeslust der Makedonier ab, so da sie nicht noch weiter in Indien vordringen wollten. Da sie Poros mit seinen 20.000 Mann zu Fu und 20.000 Reitern nur Mit Mhe besiegt und nicht ohne Schwierigkeit und Gefahr auf Booten und aufgeblasenen Huten das linke Ufer des Hydraotes (Rav!) erreicht hatten, erstrmten sie noch die Stadt Sangala, wo Alexander 17.000 Inder der die Klinge springen lie und 70.000 Gefangene machte; aber nun am Hyphasis (Bejas) angelangt, traten sie entschlossen gegen Alexanders Drngen auf, auch der den Ganges zu gehen, von dem sie erfuhren, da das jenseitige Ufer mit Schwerbewaffneten, Reitern und Elefanten bedeckt sei. Man sagte nmlich, da die Könige der Gangariden und Prasier Alexander mit 80.000 Reitern, 200.000 Mann zu Fu, 8000 Streitwagen und 6000 Kriegselefanten erwarteten. Und es lag keine bertreibung in diesen Zahlen. Denn Sandrokottas, der nicht viel spter König ward, schenkte dem Seleukos 500 Elefanten und durchzog mit einem Heere von 600.000 Mann erobernd ganz Indien. Zuerst schlo sich Alexander in Unmut und Zorn in sein Zelt ein und wute seinem Heere keinen Dank fr alle seine riesigen Leistungen, wenn es nicht der den Ganges ginge, sondern betrachtete die Umkehr als ein Eingestndnis der Niederlage. Nach zwei Tagen beharrte er scheinbar noch immer auf seinem Entschlsse und brachte das bei Flubergngen bliche Opfer dar. Die Opfertiere gaben Zeichen von bler Vorbedeutung; er beugte sich dem Willen der Götter und gab unter dem einstimmigen und unbegrenzten Jubel des Heeres Befehl zur Umkehr. Um den Ruhm des Zuges bis zur Grenze des Fnfstromlandes noch zu erhhen, lie er grere Waffen und Krippen fr Pferde und schwerere Zgel als die gewhnlichen verfertigen und umherzerstreuen. Das uere Meer zu sehen, baute Alexander hierauf viele Ruderschiffe und Fle und fuhr lang-fam den Hydaspes hinab, während eine Abteilung der Armee auf dem rechten, die andere auf dem linken marschierte. Doch war die Fahrt nicht tatenlos und unkriegerisch; bei den Stdten, zu denen er kam, stieg er ans Land und unterwarf alle. Die ganze Reise bis zum Meere erforderte neun Monate. Als er mit der Flotte in den Ozean hinausgesteuert war, wohl, um sagen zu knnen, da -er das groe Meer von Indien befahren habe, opferte er den Gttern und besichtigte die Beschaffenheit des Meeres und der Kste, soweit es mglich war. Dann trat er den Rckmarsch an, indem er die Bitte an die Götter richtete, es mge nach ihm kein Mensch der die Grenze seines Zuges hinauskommen. Der Flotte gab er die Weisung, lngs dem Lande hinzufahren, sie erhielt Nearchos zum Admiral und Onesikritos zum Obersteuermann. Er selbst zog zu Land durch das Gebiet der Oriter, geriet aber in die uerste Bedrngnis und verlor so viele Leute, da er von der streitbaren Mannschaft nicht den vierten Teil aus Indien zurckbrachte. Und doch hatte er 120.000 Mann zu Fu und 15.000 Reiter gehabt. In der gedrofischen Wste wurden die Kamele schon in den ersten Tagen geschlachtet; nun wteten Hunger und Durst und Krankheit unter dem Heere. Nach einem mrderischen Marsche von sechzig Tagen fand der Rest der Armee endlich in Pura reichlichen Vorrat, den die nchsten Satrapen und K-nige herbeigeschafft hatten. Von hier zog Alexander mit dem Heere im Festanfzug in sieben Tagen durch Kar-manien. Hier kam zu seiner Freude auch Nearchos zu ihm. Von diesem und der Flotte hatte er lange nichts mehr gehrt, was ihn sehr dster stimmte. Nun war Nearch an der schnen karmanischen Kste von Harmozia gelandet, nachdem er vielfltige Gefahren, unter andern einen furchtbaren Seesturm und drckenden Mangel an Trinkwasser und Speisevorrat

15. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 56

1877 - Leipzig : Teubner
56 Alex; slriffelt. Troß der Elephanten und der Streitwagen, trotz des mannhaften Widerstandes errang Alexander über den tapfern Gegner den Sieg und nöthigte ihn zur Unterwerfung. Voll Achtung vor seinem Muth behandelte er ihn mit Edelmuth und gewann ihn durch Vergrößerung seines Gebietes. Der indische Fürst wurde fortan sein treuester Bundesgenosse. Die Gründung mehrerer Städte, deren eine nach seinem berühmten Streitrosse Bnkephala genannt wurde, feierliche Opfer und Spiele hielten den König längere Zeit in dieser Gegend ans (Curt. 8, 13 f. Arr. 5, 8-19. Flut. Al, 60 f.); dann drang er unter heftigen Kämpfen weiter vor bis zum Hyphafis, jenseits dessen reiche und streitlustige Völkerschaften wohnten. In diese Länder vorzudringen, dazu trieben den König Kampfbegier und Ruhmsucht; aber feine Krieger wurden von Unmuth ergriffen, als sie es hörten, und weigerten sich weiter zu ziehen. Vergeblich waren seine Vorstellungen bei den Anführern wie bei den Soldaten; selbst die Drohung, er werde weiter Ziehen, wer nicht mit ihm wolle, möge heimkehren, beugte ihr Widerstreben nicht. Als nun auch die Opfer ungünstig ausfielen, gab er nach, ließ 12 hohe Altäre am Flusse errichten, Kampfspiele anstellen und brach dann auf, aber stromabwärts mit emer Flotte von fast 2000 Schiffen. Arr. 5, 25 f. Plut. Al. 62. Curt. 9, 3 f. Es war im Novemb. 326. Die Flotte befehligte der berühmte Seemann Nearchos. Alexander befand sich auf derselben mit einem Theile des Heeres, das übrige Heer zog unter Hephaistion und Krateros längs den beiden Ufern des Hydaspes. Die am Flusse wohnenden Völker unterwarfen sich, mit Ausnahme der kriegerischen Maller, deren Hauptstadt Alexander erstürmte, selbst der erste ans der Mauer und in der Stadt war und eine schwere Wunde davontrug. Dem Ptolemaios Lagi verdankte er sein Leben. Die Nachricht von der Verwundung des Königs erfüllte das Heer mit Trauer und es zeigte sich klar, wie auf Alexanders Person der ganze Erfolg seiner gewaltigen Unternehmungen beruhte; um so größer war die Freude, als der wiederhergestellte König sich den Seinen zum ersten Male zeigte. Bis zur Mündung des Indus unterwarfen sich dem stromabwärts segelnden Könige alle Völkerschaften. Nachdem er an der Mündung des Stroms Häfen zur Förderung der Schifffahrt und des Handels angelegt hatte, segelte die Flotte unter Nearchos nach dem persischen Meerbusen ab. Das Heer, nachdem schon früher Krateros mit den Kampfunfähigen und Elephanten durch Gedrosieu deu Rückweg nach Perfis angetreten hatte, führte er selbst auf demselben Wege durch die öde heiße Wüste voll glühenden Sandes unter Mühseligkeiten und Beschwerden, denen ein großer Theil erlag, nach Karamanien, wo er sich mit Krateros verewigte und auch Nearchos zur unaussprechlichen Freude des Königs landete. Hier hatte alle Noth ein Ende (Curt. 9, 4—10. Arr. 6, 21—28. Plut. Al. 63—67.). 60 Tage hatte der Marsch gedauert Nearch setzte daraus die Fahrt nach dem Euphrat fort. Während Krateros den Bequemeren Weg ein-schlug, eilte Alexander auf einem kürzeren Wege über das Gebirge nach Persis, wo er allen unerwartet eintraf, mehrere gewalttätige Statthalter wegen verübter Unterdrückungen bestraste (niemand hatte geglaubt, er werde aus Indien je zurück- kommen), den Klagen^ des Volks bereitwillig abhalf und alles zu beseitigen suchte, was seinem Wunsche, die Völker des von ihm beherrschten Reiches zu verschmelzen, hinderlich sein konnte. Daraus waren auch die Festlichkeiten berechnet, welche er nach seiner Rückkehr anstellte, besonders die große Hochzeit zu Susa, aus welcher er selbst die Roxane heirathete, eine große Menge Makedonier mit vornehmen persischen Jungfrauen vermählte und fein ganzes Heer reich beschenkte. Aber trotz feiner Freigebigkeit erbitterte er dasselbe bald nachher, als er eine große Anzahl der kräftigsten Jünglinge ans den unterworfenen Völkern, auf makedonische Weise bewaffnet und eingeübt, ins Heer aufnahm und sie den Makedoniern gleichstellte, da die Zahl der alten Krieger durch die Beurlaubungen der Kampfuntüchtigen und die Verluste in den unaufhörlichen Kämpfen allmählich sehr zusammengeschmolzen war. Als er nun abermals, 324, die untauglich gewordenen in die Hei-mat entlassen wollte, kam es zu Opis am Tigris zum Aufstande; alle Makedonier verlangten entlassen zu werden, er könne ja, meinten sie, mit feinem Vater Ammon, mit den neuen Soldaten künftig in den Krieg ziehen. Da zeigte der König Strenge und Entschlossenheit, ließ die neuen iruppen ganz wie die makedonische Nationalarmee organisireu und schien die alten Krieger alle entlassen zu wollen. Diese Festigkeit brach ihren Trotz, ste unterwarfen sich dem zürnenden Könige und dreser verzieh ihueu. 10,000 Veteranen wurden nun unter Krateros in die Heimat gesandt, während Antipater, welcher mit des Königs Mutter, Olympias, in stetem Zwiespalt lag, nach Asien kommen und dem Könige frische europäische Truppen zuführen sollte. Plut. Al. 70 f. Arr. 7, 4—11. Curt. 10, 1 ff. Bald darauf starb Alexanders Jugendfreund Hephaistion zu Ekbatana; die Leiche wurde mit königlichen Ehren von dem trauernden Könige zu Babylon bestattet. Hier empfing Alexander Gesandte von entfernten Nationen und traf zugleich Vorkehrungen zum Bau einer Flotte auf dem Euphrat, zur Eroberung Arabiens, zur Um fchiffung Asriea's, zur Unterwerfung Italiens, weitgehende Pläne zur Begründung einer Welt-monarchie,- deren Vorkehrungen für ihn mit körperlichen Anstrengungen verbunden waren. In Folge derselben und der ununterbrochenen Vergnügungen und Festlichkeiten, welche seinen Körper zerrütteten, wurde Alexander nach einem Gastmahle beim Medios von einem heftigen Fieber ergriffen, welches ihn mitten in feinen großen Plänen, in der Blüte seines Lebens — er war erst 33 Jahre alt — am 11. Juni 323 wegraffte. Plut. Al. 73—76. Arr. 7, 16 ff. Curt. 10, 1 f. Die verschiedenen Sagen im Alterthum, er sei an Gift gestorben, zerfallen schon nach den Widerlegungen der Alten selbst in nichts. Makedonier wie Barbaren äußerten gleich große Trauer, welche um so begründeter war, da er keinen regierungsfähigen Nachfolger hinterließ. Roxane gebar erst nach seinem Tode einen Sohn, Alexander, dem man in den bald ausbrechenden Kämpfen um das verwaiste Reich einen Antheil an der Regierung neben Alexanders Halbbruder, Philipp Arrhidaios, gestattete. Vielleicht hatte Alexander selbst für diesen von ihm erwarteten Sohn, dem Perdikkas seinen Siegelring übergeben. Just. 12, 15. Curt. 10, 6.

16. Geschichte des Altertums - S. 127

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 127 Tage in Jubel und Freude verbracht. Allein viele Macedonier konnten es nicht ertragen, da die Perser ihnen gleichgestellt wurden; sie emprten sich, klagten der Zurcksetzung und verlangten ihren Ab-schied. Als Alexander den Unzufriedenen nahte, gab er Allen die Erlaubnis nach Hause zurckzukehren, wenn sie ihn jetzt im Stiche lassen wollten. Sie bereuten nun ihre Uebereilung und blieben; Alexander hatte ihnen verziehen, und sie feierten die Vershnung mit einem groen Opfermahle. Von Sufa war Alexander nach Ekbatana gegangen; hier traf Hephstion ihn ein unersetzlicher Verlust, der Tod seines Freundes Hephstion. fhr6t-Drei Tage weilte er bei der Leiche und jammerte laut. Er ordnete an, da das Leichenbegngnis mit einem Aufwnde von 10,000 Talenten *) gefeiert wurde; alle brigen Festlichkeiten sollten auf-hren. Als hierauf Alexander voll groer Plne nach Babylon zurck- Alexanders kehren wollte, verkndeten ihm die Magier, es werde ihm diese Stadt groes Unglck bringen; allein er verachtete ihre Weissagungen, ber-hrte die Vorstellungen seiner Freunde und zog in Babylon ein. Hier wurden groe Festlichkeiten angeordnet und neue riesenhafte Unternehmungen vorbereitet. Einst nach einem Schmause zu Ehren des Nearchus, welchen Alexander in den nchsten Tagen auf einer Entdeckungsfahrt begleiten wollte. Hatte er sich bereits zur Ruhe begeben; da berbrachte man ihm noch eine Einladung. Alexander kleidete sich an, gierig hin und sprach die ganze Nacht und den folgen-den Tag dem Weine so stark zu, da er in ein heftiges Fieber verfiel, welches ihn bald hinraffte. Schon lag er sprachlos auf dem Lager, da drngten sich noch einmal seine Krieger heran und reichten dem Sterbenden zum letzten Male die Hand. Am 11. Juni 323 v. Chr. starb Alexander der Groe. Sein Leichnam ward in einen goldnen Sarg gethan und in Alexandria mit ungeheurer Pracht beigesetzt. Nach Alexanders Tode vermochte Niemand das ungeheure Reich Auflsung zusammenzuhalten; es verfiel so rasch wie es aufgebaut worden war. be 9?eid?S-Als man den König auf dem Sterbebette gefragt Hatte, wem er sein Reich berlasse, soll er die vielsagende Antwort gegeben haben: Dem Wrdigsten." Jeder seiner Generle glaubte es zu sein. Endlich theilten sie es unter einander. Es entstanden hauptschlich *) Der Werth des Talentes war verschieden; am gebruchlichsten war das Attische Talent, welches ungefhr 4500 Mark betrug.

17. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 12

1913 - [s.l.] : Hirt
12 l. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. meinte der König: Ihr habt euch nicht geirrt, auch dieser ist Alexander." Sein weiterer Siegeszug fhrte ihn nach Jerusalem, wo er auch den Tempel besuchte. in Whrend Darins im Innern Asiens ein neues Heer sammelte, zog Alexander nach gypten. Hier grndete er an der Mndung des Nil eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexaitdria nannte. Sogar das in einer Oase der Sahara gelegene Orakel des Jupiter Amnion besuchte er, und der Oberpriester begrte ihn als einen Sohn des hchsten Gottes. Seitdem verlangte der König von seinen Untertanen gttliche Stacht beim Ehren. Darauf zog er von neuem gegen Darius. Fast eine Million Streiter hatte dieser in der weiten Ebene in der Nhe des Tigris ver-sammelt. Selbst die erprobten Krieger Alexanders erschraken vor der Menge der Feinde. Aber der König ermutigte sie. Whrend des Kampfes eroberten die Perser das Lager Alexanders, er fhrte den Angriff fort. Ein der dem kmpfenden König schwebender Adler ermutigte als sicht-bares Zeichen gttlicher Hilfe die schon wankenden Krieger. Die Perser erobmmct stohen. Jetzt war Alexander der Herr Asiens^ Babylon ffnete ihm die Vorderasiens. Dann ging der Marsch in das eigentlihe Persien. Hier lag die prchtige Hauptstadt des Reiches, Persopolis. Einen der Knigspalste lie Alexander anstecken zur Shne fr die Verbrennung Athens durch Terxes und zum Zeichen des Sieges Europas der Asien. Die nchsten Kriegszge fhrten ihn in die Hochlnder Asiens; hier bezwang er Vlker-schaften, die sich den Perserknigen niemals hatten unterwerfen wollen. In einer der Felsburgen wurde eine schne Prinzessin, Roxane, gefangen, die Alexander spter heiratete. berhaupt wollte Alexander nicht nur der Eroberer, sondern auch der König von Persien sein. Er trug deshalb husig persische Kleidung, nahm Perser in sein Heer auf und verlangte auch von seinen Mazedoniern den Kniefall, weil in dieser Art die Asiaten den Knigen ihre Ehrfurcht bezeigten. Deswegen gab es unter seinen alten Offizieren viel rger. Bei einem Gastmahl gebrauchte Klitus, der ihm am Granikns das Leben gerettet hatte, sehr heftige Worte gegen den König, und der durchbohrte ihn mit einer Lanze. Schmerzlich hat er dann diese Tat des Jhzorns bereut. Seinen unglcklichen Gegner, den König Darius, hatten seine eigenen Groen, als Alexander schon fast den Flchtigen erreicht hatte, ermordet. Alexander lie ihn mit kniglichen Ehren beisetzen und bestrafte die Mrder. De^Aug mch Mit einem Heere, das aus Mazedoniern und Persern gemischt war, zog Alexander an den Indus, in das ferne Wunderland Indien. Der indische König Porns fhrte Kriegselefanten mit sich; trotzdem wurde er besiegt und nach tapferem Kampfe gefangen. Aber Alexander ehrte den

18. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 12

1910 - Leipzig : Hirt
12 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. meinte der König: Ihr habt euch nicht geirrt, auch dieser ist Alexander." Sein weiterer Siegeszug fhrte ihn nach Jerusalem, wo er auch den Tempel besuchte. Whrend Darius im Innern Asiens ein neues Heer sammelte, zog Alexander nach gypten. Hier grndete er an der Mndung des Nil eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexaudria nannte. Sogar das in einer Oase der Sahara gelegene Orakel des Jupiter Amnion besuchte er, und der Oberpriester begrte ihn als einen Sohn des hchsten Gottes. Seitdem verlangte der König von seinen Untertanen gttliche Ehren. Darauf zog er von neuem gegen Darius. Fast eine Million Streiter hatte dieser in der weiten Ebene in der Nhe des Tigris ver-sammelt. Selbst die erprobten Krieger Alexanders erschraken vor der Menge der Feinde. Aber der König ermutigte sie. Whrend des Kampfes eroberten die Perser das Lager Alexanders, er fhrte den Angriff fort. Ein der dem kmpfenden König schwebender Adler ermutigte als sicht-bares Zeichen gttlicher Hilfe die schon wankenden Krieger. Die Perser flohen. Jetzt war Alexander der Herr Asiens. Babylon ffnete ihm die Tore. Dann ging der Marsch in das eigentliche Persien. Hier lag die prchtige Hauptstadt des Reiches, Persopolis. Einen der Knigspalste lie Alexander anstecken zur Shne fr die Verbrennung Athens durch Xerxes und zum Zeichen des Sieges Europas der Asien. Die nchsten Kriegszge fhrten ihn in die Hochlnder Asiens; hier bezwang er Vlkerschaften, die sich den Perserknigen niemals hatten unterwerfen wollen. In einer der Felsburgen wurde eine schne Prinzessin, Roxane, gefangen, die Alexander spter heiratete. berhaupt wollte Alexander nicht nur der König von Mazedonien sein, sondern auch der von Persien. Er trug deshalb husig persische Kleidung, nahm Perser in sein Heer aus und verlangte auch von seinen Mazedoniern den Kniefall, weil in dieser Art die Asiaten den Knigen ihre Ehrfurcht bezeigten. Deswegen gab es unter seinen alten Offizieren viel rger. Bei einem Gastmahl ge-brauchte Klitus, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte, sehr heftige Worte gegen den König, und der durchbohrte ihn mit einer Lanze. Seinen unglcklichen Gegner, den König Darius, hatten feine eigenen Groen, als Alexander schon fast den Flchtigen erreicht hatte, ermordet. Alexander lie ihn mit kniglichen Ehren beisetzen und bestrafte die Mrder. Mit einem Heere, das aus Mazedoniern und Persern gemischt war, zog Alexander an den Indus, in das ferne Wunderland Indien. Der indische König Porus fhrte Kriegselefanten mit sich; trotzdem wurde er besiegt und nach tapferem Kampfe gefangen. Aber Alexander

19. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 12

1910 - Leipzig : Hirt
12 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. meinte der König: Ihr habt euch nicht geirrt, auch dieser ist Alexander." Sein weiterer Siegeszug fhrte ihn nach Jerusalem, wo er auch den Tempel besuchte. Whrend Darius im Innern Asiens ein neues Heer sammelte, zog Alexander nach gypten. Hier grndete er an der Mndung des Nil eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexanbria nannte. Sogar das in einer Oase der Sahara gelegene Orakel des Jupiter Ammon besuchte er, und der Oberpriester begrte ihn als einen Sohn des hchsten Gottes. Seitdem verlangte der König von seinen Untertanen gttliche Ehren. Darauf zog er von neuem gegen Darius. Fast eine Million Streiter hatte dieser in der weiten Ebene in der Nhe des Tigris versammelt. Selbst die erprobten Krieger Alexanders erschraken vor der Menge der Feinde. Aber der König ermutigte sie. Whrend des Kampfes eroberten die Perser das Lager Alexanders, er fhrte den Angriff fort. Ein der dem kmpfenden König schwebender Adler ermutigte als sichtbares Zeichen gttlicher Hilfe die schon wankenden Krieger. Die Perser flohen. Jetzt war Alexander der Herr Asiens. Babylon ffnete ihm die Tore. Dann ging der Marsch in das eigentliche Persien. Hier lag die prchtige Hauptstadt des Reiches, Persopolis. Einen der Knigspalste lie Alexander anstecken zur Shne fr die Verbrennung Athens durch A'erxes und zum Zeichen des Sieges Europas der Asien. Die nchsten Kriegszge fhrten ihn in die Hochlnder Asiens; hier bezwang er Vlkerschaften, die sich den Perserknigen niemals hatten unterwerfen wollen. In einer der Felsburgen wurde eine schne Prinzessin, Roxane, gefangen, die Alexanber spter heiratete. berhaupt wollte Alexanber nicht nur der König von Mazedonien sein, sondern auch der von Persien. Er trug deshalb hufig persische Kleidung, nahm Perser in sein Heer auf und verlangte auch von seinen Mazedoniern den Kniefall, weil in dieser Art die Asiaten den Knigen ihre Ehrfurcht bezeigten. Deswegen gab es unter seinen alten Offizieren viel rger. Bei einem Gastmahl gebrauchte Klitus, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte, sehr heftige Worte gegen den König, und der durchbohrte ihn mit einer Lanze. Seinen unglcklichen Gegner, den König Darius, hatten feine eigenen Groen, als Alexander schon fast den Flchtigen erreicht hatte, ermordet. Alexander lie ihn mit kniglichen Ehren beisetzen und bestrafte die Mrder. Mit einem Heere, das aus Mazedoniern und Perfern gemischt war, zog Alexander an den Indus, in das ferne Wunderland Indien. Der indische König Porus fhrte Kriegselefanten mit sich; trotzdem wurde er besiegt und nach tapferem Kampfe gefangen. Aber Alexander

20. Teil 2 = 4. u. 5. Schulj - S. 6

1911 - Breslau : Hirt
6 Aber er kam den folgenden und auch den nächstfolgenden und auch den dritten Tag mit geradezu blamablem 4 Wohlsein zur Schule. Da — am Abend des vierten Tages — da kam etwas, aber nicht die Masern. Er sah bei seiner Schularbeit und machte beim großen „G" eine ganz ungeheure Schleife, die weit übers Ziel hinausging, und es war ihm ganz gleichgültig, wie weit sie ging. Und dann war es ihm noch gleichgültiger, wie weit der nächste Buchstabe in den Himmel hinaufstieg, und dann lieh er die Feder aufs Papier fallen. Er fühlte sich unendlich matt und schlief auf seiner Arbeit ein. Aber nach einigen Sekunden fuhr er heftig empor; es war ihm, als wäre er tief hinabgestürzt. Nun umspannte ihm ein dumpfer Schmerz den Kopf, und ihn fror entsetzlich. Als die Mutter ihn auf sein Bitten zu Bett brachte, flog er am ganzen Leibe, dah die alte, kleine, wurm- stichige Bettstelle knackte, und dann kam ein heftiges Erbrechen. Darauf schlief er ein. Folgenden Tages lag er den ganzen Tag schweigend in seinem Bette; aber abends begann er zu fiebern. Einen Arzt zu befragen, kostete Geld, und da Rebekka Semper, die Mutter, im Kieler Krankenhause eine ganze Menge Medizin studiert hatte, so sagte sie: „Er kriegt die Masern" und gab ihm Lindenblütentee. Aber es war nicht das Richtige. Er fieberte am nächsten Tage stärker, und am dritten phantasierte er. Da wurde der Arzt Doktor Ollsen geholt; der verordnete kühles Zimmer, kalte Bäder und etwas, was sehr bitter schmeckte. Am Tage darauf klagte Asmus, er könne nicht schlucken, und die Augen täten ihm so weh, und in seinem Gesicht zeigten sich rote Knötchen und Flecke „Ja, er kriegt die Masern", sagte Frau Semper; als aber der Arzt kam, da sagte er: „Es sind die Pocken." 2. Es dauerte auch nur kurze Zeit, so war der ganze kleine Asmus mit Pocken übersät; auch im Munde und auf der Hornhaut des Auges waren sie hervorgekommen. Als er endlich Pocken genug hatte, fühlte er sich ein wenig wohler, und er sprach ab und zu leise mit Eltern und Geschwistern. Und dann ging die eigentliche Krankheit los. Der Arzt sagte: „Es sind richtig die schwarzen Blattern ge- worden", und kam jetzt zweimal am Tage. Die Mutter muhte das ganze Männlein in Tücher mit Salben einschlagen und ihm kalte Tücher auf die Augen legen, und das Zimmer muhte ganz dunkel gemacht werden. Das Männlein lieh sich alles stumm gefallen; nur abends ward es gesprächig. „Ich hab' mich verlaufen", rief es, „o Gott, o Gott, ich hab' mich verlaufen; warum habt ihr so viel