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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*

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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 4

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
4 I. Die Israeliten. sein des Zusammenhangs von Göttlichem und Menschlichem, oder das Gefühl der Dankbarkeit, oder der Verschuldung gegen Gott auszusprechen, oder dem Eindruck Worte zu leihen, den die Vorstellung des unendlichen, unersorschlichen Gottes in der Seele hervorruft: was hat da das Alter- thum aufzuweisen, das den Psalmen an einfacher Klarheit, Innigkeit, Tiefe, Erhabenheit gliche? Was zieht so, wie das Buch Hiob, die ernste- sten Fragen zu würdiger Beantwortung aus der Tiefe der Seele an's Licht hervor? Wo zeigt sich Alles, was dichterischer Rcichthum und Schwung, sittlicher Ernst, rednerische Eindringlichkeit, lebendige Bethäti- gnng des Gedankens vermag, so zu gewaltiger Rede vereinigt, wie in den prophetischen Büchern? 3. Aebersicht der Geschichte von Abraham bis zu Moses' Tode. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nach- kommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen üb- rigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's ans Ur Chasdim ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunkt seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Afrika (Aegypten) wird, so hat dieß seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei die- ses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er auf ihre Veranlassung mit ihrer Magd Hagar den Jsmacl. Jndeß wurde er bei einer neuen göttlichen Er- scheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Ismael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Er- füllung gehen soll. Gleichzeitig wurde Abraham und seine Nachkommen- schaft durch den Abschluß eines Bundes mit dem unsichtbaren Gott in das innigste Verhältniß zu diesem gebracht, und von jedem andern Stamme dadurch abgesondert, daß jedes Männliche durch die Be- schueidung diescin Bunde einverleibt werden mußte. Der hundert- jährige Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Am- moniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner neunzigjährigen Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er aus Befehl Gottes, der sein

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 5

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
3. Uebersicht der Geschichte von Abraham bis zu Moses' Tode. 5 Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben bereitwillig den Befehl vollziehen wollte, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheiratete er ihn mit Rebekka, einer Enkelin des Nachor aus Charan, und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wo- gegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte und seine mit der Ketura gezeugten Kinder mit Geschenken abfand. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwan- zig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht für ein Gericht Linsen ab und verliert es mit dem väterlichen Segen an diesen Liebling der Rebekka, durch deren Mitwirkung, obgleich es von Isaak seinem älteren Sohne zugedacht war. Dem Jakob, welcher den Namen Israel von Gott erhielt und dadurch die Veranlassung wurde zur Bezeichnung seiner Nachkommen mit dem Namen Israeliten, wur- den nun die dem Isaak gemachten Verheißungen wiederholt. Nachdem er sich in Mesopotamien bei seinem Vetter Laban mit dessen zwei Töchtern Lea und Rahel verheirathet hatte, und mit einer zahlreichen Familie gesegnet worden war, kehrte er zu seinem Vater ins Land Kanaan zurück und setzte daselbst mit seinen zwölf Söhnen das Nomaden- leben fort. Einer seiner Söhne, sein Liebling, Joseph, wurde von dessen Brüdern aus Neid an ismaelitische Kaufleute verkauft und von diesen nach Aegypten gebracht, wo er nach verschiedenen, zum Theil traurigen Schicksalen, zu den höchsten Ehrenstellen des Reichs durch göttliche Fügung gelaugte. Bei einer großen Hungersnoth, welche Ae- gypten und das Land Kanaan durch mehrere Jahre traf, kam auch Jakob mit seiner ganzen Familie nach Aegypten, welches zwar dieselbe Plage drückte, wo aber durch Joseph's Vorsichtsmaßregeln in den frühe- ren fruchtbaren Jahren Getreidemagazine angelegt worden waren; er erhielt daselbst das an der östlichen Grenze von Unterägyptcn gelegene Land Goschen zur Wohnung, ohne jedoch auf das gelobte Land zu ver- zichten. Im Gegcutheil vertheilte Jakob dasselbe unter seine zwölf Söhne, jedoch so, daß die beiden Söhne Joseph's, Ephraim und Ma- nasse, jenen gleichgestellt wurden, und daß es nach der Gesammtzahl der Stämme, aus denen das Volk Israel von nun an bestand, ge- theilt ward; auch wurde seiner Verfügung gemäß sein Leichnam nach Palästina zurückgebracht, und diesem Beispiele folgten seine Söhne in der Voraussetzung und Hoffnung, daß ihre Nachkommen bald in das Land ihrer Vorfahren zurückkehren würden. Anfangs ging es ihnen in Aegypten sehr gut: man behandelte sie aus Dankbarkeit und Achtung gegen Joseph auch nach dessen Tode noch gut und sie vermehrten sich in der kurzen Zeit von 300 bis 400 Jahren ganz außerordentlich in ihrem fruchtbaren Weidclande, wo sie sich mit der Viehzucht und zum Theil auch mit dem Ackerbau beschäftig- ten. Aber als das Andenken an die Wohlthaten Joseph's erloschen

3. Geschichte des Alterthums - S. 55

1850 - Regensburg : Manz
Abraham Stammvater mehrerer Völker. Isaak. 55 und vor allen andern Nationen auserwählten Volkes bestimmt. Damit waren denn auch alle Prüfungen Abraham's beendigt, und ihre scheinbaren Widersprüche mit den Verheißungen ans- geglichen. Die Stätte aber, an welcher nun Abraham statt des Isaak's ein Brandopfer darbrachte, der Berg Moria, blieb geheiligt und ward später für den Tempel Iehova's und die Darbringung der Opfer des alten Bundes auserwählt. 6. Abraham wird Stammvater eines ganzen Geschlechtes von Völkern. Stirbt um d. I. 1817 v. Ehr. Nach dem Tode der Sarah nahm Abraham die Ketura zur Frau, von der er 7 Söhne bekam. Sie wurden die Stammväter der Medianiter, welche mit den Nachkommen Isaak's in freundliche Berührung traten. Da nun von den bei- den Söhnen Isaak's der eine, Esau, Stammvater der Idumäer, der andere, Jakob (Israel), der Gründer der Israeliten wurde, steht Abraham an der Spitze eines großen Völkergeschlechtes, welches sich an der Schwelle von Asien und Afrika ausbreitete. Diese Wiedererneuung des semitischen Stammes gab der gan- zen Geschichte einen großartigen Aufschwung. Kein Fürst der Vorzeit kam an wahrer, innerer Bedeutung Abraham gleich. Durch alle Zeiten ward sein Name gepriesen, Millionen rühm- ten sich seines Geschlechtes. Moses und die Propheten stamm- ten von ihm ab; David und Salomo waren von seinem Blute, und der Gottessohn selbst würdigte Sich, ihn dem Fleische nach als Seinen Stammvater zu betrachten. 7. Die Patriarchen. Isaak. Stirbt um d. I. 1712 v. Chr. Bei den Nachkommen Isaak's, der in patriarchalischer Ruhe seine Tage zubrachte, erneute sich der Vorzug des jün- gern vor dem ältern, wie sich dieses bereits mit Abel in der Vorzeit, und in Abraham's Tagen mit Isaak zugetragen hatte. Nicht der wilde und kriegerische Esau, sondern Jakob (Israel), welcher durch geistige Vorzüge seinem Bruder weit überlegen war, erhielt mit dem Segen des Vaters auch den Beruf, die weitere Begründung des Volkes zu übernehmen, dem eine so großartige Zukunft Vorbehalten war. Ebenso wurde dann spä- ter von Iakob's 12 Söhnen nicht der älteste, Rüben, sondern Joseph, der Sohn der zweiten Gattin Iakob's, der wahre

4. Das Altertum - S. 2

1883 - : Kirchheim
2 Die Israeliten. Patriarchen. Abraham, schlechter immer tiefer in Sünde und Laster, weshalb Gott alle Menschen, außer No e und seiner Familie, durch die Sündflut von der Erde vertilgte. Noe's Nachkommen mehrten sich indessen bald wieder so sehr, daß die jüngeren Geschlechter, deren Ursprung man von den Söhnen desselben: Sem, Cham und Japhel herleitet, sich über die benachbarten Länder verbreiten mußten. Da kamen sie auf den Gedanken, den Turm von Bab el zu bauen, dessen Spitze in den Himmel ragen und ihnen ein stetes Erkennungszeichen sein sollte. Dieses vermessene Beginnen vereitelte Gott, indem er ihre Reden verwirrte und durch die Scheidung der Sprache eine Trennung herbeiführte. Sie zogen ans nach allen Himmelsgegenden, bevölkerten die Länder der drei Erdteile: Asien, Afrika und Europa und bildeten nach Verschiedenheit der Sprache verschiedene neue Völker, welche sich immer mehr von Gott entfernten, in Sünden und Laster verfielen und nach und nach so tief sanken, daß sie statt des lebendigen Gottes Sonne, Mond und Sterne, Menschen und Tiere, und selbst Bilder von Gold, Silber, Holz und Steinen anbeteten. 2. Die Patriarchen. Während aber die ganze Welt den Glauben an den Einen wahren Gott verlor, erhielt sich derselbe unter den Nachkommen Sems, aber auch unter ihnen drang mehr oder weniger der Götzendienst ein. Gott erwählte deshalb den Abratn (Abraham), welcher den Glauben an Ihn rein bewahrt hatte, und schloß mit ihm einen besonderen Bund und gab ihm die Verheißung, daß ans seinem Geschlechte der Erlöser hervorgehen sollte. Ans göttlichen Befehl verließ Abraham mit feinen Herden, Knechten und Mägden und feines Bruders Sohn Lot feine Heimat ljr in Chaldäa und ließ sich im Lande Kanaan (Palästina) nieder, wo sie von den Einwohnern Hebräer, d. i. die von jenseits gekommenen Fremdlinge, genannt wurden. Isaak, den Sara dem Abraham im hohen Alter gebar, pflanzte fein Geschlecht fort, während Jsmael, ein Sohn Abrahams und der Agar, itt die Wüste zog und der Stammvater der Araber wurde. Isaak vermählte sich mit Rebekka, einer feiner rechtgläubigen Verwandten, die ihm zwei Söhne, Efan und Jakob, schenkte. Jakob wurde schon bei feiner Geburt von Gott zum Träger der Verheißung, welche er dem Abraham gegeben hatte, bestimmt. Wirklich geschah es, daß Efan das Recht der Erstgeburt um ein Linsengericht an Jakob abtrat, und daß letzterer auf Veranstaltung feiner Mutter den Segen

5. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 14

1849 - Halberstadt : Frantz
— 14 — Abraham hatte die heißeste Prüfung bestanden; er war von einer Stufe der Gottseligkeit zur andern bis zur Vollkommenheit emporgestiegen: nun entzieht uns die heilige Geschichte den letzten Theil seines Lebens. Er verheirathete noch seinen Sohn Isaak mit der Rebecka. Dann starb er in seinem 175sten Jahre, und seine Söhne Isaak und Jsmael begruben ihn in der Höhle bei Hebron bei seinem Weibe Sarah. Und noch heute, nach beinahe 4000 Jah- ren, nennen die Araber Hebron „die Stadt des Freundes Gottes/' 3. Moses. Unter den beiden Zwillingssöhnen Isaaks war Jakob wegen seiner natürlichen Sanftmuth und Weichheit, Empfindsamkeit und Empfänglichkeit für das Höhere am meisten geeignet, der Erbe des väterlichen Segens und damit der Träger der göttlichen Offenba- rungen und Erbe der Verheißung zu werden. Denn wenn er auch dabei starken Versuchungen zur Unlauterkeit unterworfen, auch zu List und Verstecktheit geneigt war, so konnte und sollte er doch durch vielfache göttliche Zucht eher, als Esau, welcher bei aller Gut- müthigkeit und Biederkeit viel Rohheit besaß, im Sichtbaren sein Genüge fand und für das Höhere wenig Sinn zeigte, ein Israel, ein rechter Nachkomme des Abraham, werden. Jakob hatte zwölf ' Söhne. Von diesen wurde sein elfter und vorzugsweise geliebter Sohn Joseph, der schon in Träumen seine Zukunft geahnet, aber durch deren Mittheilung sich den Haß seiner Brüder zugezogen hatte, durch seine Brüder an ismaelitische Kaufleute verkauft. Er kam nach Ägypten in das Haus des Potiphar, welcher des Pharao Kämmerer und Hofmeister war. Obwohl ihn in allem Thun der Segen des Herrn begleitete, so kam er doch durch die böse Lust von Potiphars Weibe unschuldig ins Gesängniß. Hier legte er sei- nen Mitgefangenen ihre Träume richtig aus, wurde aber vor der Holze des Brandoxferaltars und warten der Stimme Gottes vom Himmel; die Ertddtung geht nicht den rechten Menschen an, sondern den Widder mit seinen Hörnern, welcher in Fleisch und Blut, als den Dornen der Sünde, hängt.

6. Der Deutsche Kinderfreund - S. 177

1888 - Berlin : Reimer
175 und der heiligen Schrift. na an zog, und mit dem der Herr oftmals redete; von oem schrecklichen Untergänge der Städte Sodom und Go- morra, welchen! allein Lot, Abrahams Bruderssohn, durch göttliche Fügung entging; von der Geburt Isaaks, den Abraham aus Gehorsam gegen Gott opfern wollte; und von der Errettung Isaaks durch einen Engel des Herrn ver dem Abraham verkündigte: durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. Die Bücher Mosis erzählen dann von der Verheirathung Isaaks mit Rebekka; von dem Tode Abrahams im 175sten Lebens- jahre von der Geburt der Zwillingssöhne Isaaks, Esau und Jakob, und der Flucht Jakobs nach Harun zu La.- bau, seiner Mutter Bruder; von seiner endlichen Rückkehr nach Kanaan mit seinen beiden Frauen Lea und Ra- Hel und mit zwölf Söhnen; von seiner Aussöhnung mit Esau; von der Erscheinung Gottes, durch welche ihm der Raine Israel zu Theil wurde; von dem schweren Kum- mer, den er durch die Verlausung Josephs, seines jün- geren Sohnes, erlebte, den seine eigenen Brüder unbarm- herzig zur Sklaverei verurtheilten; von Josephs traurigen und glücklichen Schicksalen in Aegypten; seiner Erhe- bung zum ersten Minister des Königs; von der Reise seiner Brüder nach Aegypten zur Zeit einer Hnngersnoth; und wie sich endlich Joseph seinen Brüdern zu erkennen giebt, nachdem er sie zuvor auf die Probe gestellt hatte: wie Jakob dann, auf Josephs Einladung, in hohem Alter mit seiner ganzen Familie nach Aegypten zieht, und daselbst stirbt im 147stelr Lebensjahre; wie seine Nachkommen, die Israeliten, sich vermehrten, und schreckliche Bedrükkun- gen von den ägyptischen Königen ausstehen mussten, die endlich die Ausrottung dieser Fremdlinge beschlossen. In dieser Zeit ward Moses selbst, der Alles dies erzählt, ge- boren; er entging dem Tode, zu welchem der grausame König alle neugeborne israelitische Knaben verurtheilt hatte, durch die Klugheit seiner Mutter, und ward an dem königlichen Hofe erzogen. Als er zum Manne herange- wachsen war, sah er das Elend seiner Brüder, erschlug, in wildem Grimm über die Mißhandlung derselben, einen Ae- gypter, und floh nach Midian, wo er die Tochter eines Priesters, Zipora, heirathete, und wo ihm Gott am Ho- reb erschien. Aus Gottes Befehl ging er nach Aegypten zu- rück, um die Israeliten zu erretten, und nach Kanaan zu»

7. Alte Geschichte - S. 8

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 8 — Sprache ist heute Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Semitische Stämme wanderten von Norden in Babylonien ein, unterwarfen das herrschende Volk und nahmen seine Kultur * ein. Einer der folgenden Könige gründete zur Sicherung seiner Eroberungen Ninive am Tigris. Bald nach Abrahams Auswanderung unterwarfen die Elamiteu (um 2000) Südbabylonien auf kurze Zeit. Ein König von Akkad besiegte sie und vereinigte (um 1900) Nord- und Südbabylonien zu einem mächtigen Reiche, dessen Hauptstadt Babel oder Babylon war. Von Ur zog Abrahams Vater mit den Geringen den Euphrat auswärts bis nach Harau. Im 75. Lebensjahre erhielt Abraham den göttlichen Befehl, von hier nach Süden in die Landschaft am Jordan zu wandern. Gehorsam und Glaube waren die edelsten Tugenden des frommen Mannes. Willig unterwarf er sich den Prüfungen, welche Gott über ihn verhängte. Selbst den geliebten Sohn war er bereit zu töten, wodurch dieser eiu Vorbild Christi und seines Todesopfers am Kreuze wurde. Mit kindlichem Glauben nahm er die Verheißungen an, die kaum erfüllbar schienen. Die wichtigste wurde mehrmals wiederholt: „Durch Deine Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Völker der Erde". Diese weist deutlich auf den göttlichen Erlöser hin, der dem Fleische nach Abrahams Nachkomme war und allen Völkern das himmlische Heil brachte. Ebenso ward Abraham verkündet, daß er Stammvater zahlreicher Völker werde. Von seinem Sohne Isaak stammen die Semiten der Jordanländer, von Jsmael die Araber; von dem Enkel Esau die Wanderstämme Syriens und des nördlichen Saumes von Arabien. Isaaks jüngerer Sohn Jakob erhielt den Namen Israel und wurde der Vater des auserwählten Volkes, der Israeliten. Ihm wurden die Offenbarungen und Verheißungen der Väter wiederholt. Mit frommer Ergebung trug er die schweren Prüfungen, die Gott über ihn hereinbrechen ließ. Sein Lieblingssohn Joseph wurde von den älteren Brüdern nach Ägypten verkauft. 1 Es blühten Ackerbau, Handel und Gewerbe. Man verstaub sich auf Geometrie und Beobachtung der Sterne. Die Religion war ein Sterndienst. Sonne und Planeten erhielten göttliche Verehrung.

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 175

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
175 und der heiligen Schrift. na an zog, und mit dem der Herr oftmals redete; von dem schrecklichen Untergange der Städte Sodom und Go- morra, welchem allein Lot, Abrahams Druderssohn, durch göttliche Fügung entging; von der Geburt Isaaks, den Abraham aus Gehorsam gegen Gott opfern wollte; und von der Errettung Isaaks durch einen Engel des Herrn, der dem Abraham verkündigte: durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. Die Bücher Mosis erzählen dann von der Verheirathung Isaaks mit Rebekka; von dem Tode Abrahams im 175sten Lebens- jahre von der Geburt der Zwillingösöhne Isaaks, Esau und Jakob, und der Flucht Jakobs nach Harun zu La- ban, seiner Mutter Bruder; von seiner endlichen Rückkehr nach Kanaan mit seinen beiden Frauen Lea und Ra- Hel und mit zwölf Söhnen; von seiner Aussöhnung mit Esau; von der Erscheinung Gottes, durch welche ihm der Name Israel zu Theil wurde; von dem schweren Kum- mer, den er durch die Verkaufung Josephs, seines jün- geren Sohnes, erlebte, den seine eigenen Brüder unbarm- herzig zur Sklaverei verurtheilten; von Josephs traurigen und glücklichen Schicksalen in Aegypten; seiner Erhe- bung zum ersten Minister des Königs; von der Reise seiner Brüder nach Aegypten zur Zeit einer Hungersnoth; und wie sich endlich Joseph seinen Brüden: zu erkennen giebt, nachdem er sie zuvor auf die Probe gestellt hatte: wie Jakob dann, aus Josephs Einladung, in hohem Alter mit seiner ganzen Familie nach Aegypten zieht, und daselbst stirbt im 147sten Lebensjahre; wie seine Nachkommen, die Israeliten, sich vermehrten, und schreckliche Bedrükkun- gen von den ägyptischen Königen ausstehen mussten, die endlich die Ausrottung dieser Fremdlinge beschlossen. In dieser Zeit ward Moses selbst, der Alles dies erzählt, ge- boren; er entging dem Tode, zu welchem der grausame König alle neugebome israelitische Knaben verurtheilt hatte, durch die Klugheit seiner Mutter, und ward an dem königlichen Hofe erzogen. Als er zum Manne herange- wachsen war, sah er das Elend seiner Brüder, erschlug, in wildem Grimm über die Mißhandlung derselben, einen Ae- gypter, und floh nach Midian, wo er die Tochter eines Priesters, Zipora, heirathete, und wo ihm Gott am Ho- reb erschien. Auf Gdttes Befehl ging er nach Aegypten z:u- rück, un: die Israeliten zu erretten, und nach Kanaan zu

9. Theil 1 - S. 13

1839 - Leipzig : Fleischer
13 zu lange verweilte, wurde vom Unglück ereilt, und in eine Salzsäule verwandelt. Abraham hatte die Verheißung von Gott erhalten, daß seiner Nachkommen so viele senn sollten, wie der Sterne am Himmel, und doch hatte es dazu keinen Anschein, da er noch keinen Sohn hatte. Aber Gott ist kein Ding unmöglich. Noch im hohen Alter bekam Sara einen Sohn, der Isaak genannt wurde, und so war die erste Verheißung erfüllt. Als Isaak heranwuchs, befahl Gott seinem Vater, um dessen Gehorsam zu prüfen, mit dem Knaben 3 Tagereisen weit auf den Berg Moria zu gehen, und ihn zu opfern. Der fromme Abraham gehorchte augenblicklich, weil Gott in allen, auch den schwer- sten Dingen zu gehorchen heilige Pflicht ist. Aber in dem Augenblicke, als er das Opfermesser ergriff, belehrte ihn eine himmlische Er- scheinung, daß Isaak erhalten werden, und ein Widder, der sich in der Nähe zeigte, geopfert werden sollte. — Als Abraham alt war, ver- heirathete er Isaak mit Rebecca, einer Tochter Bethuels, der ein Sohn Nahors war, und im Lande Mesopotamien zwischen dem Euphrat und Tigris (über Chaldaa) wohnte. Mit ihr hatte Isaak zwei Söhne Esau und Jakob. Als beide heranwuchsen, wurden sie uneinig; denn der listige Jakob brachte den ältern Bruder um die damals wich- tigen Rechte der Erstgeburt, indem er dem hungrig von der Jagd zu- rückkommenden Bruder unter keiner andern Bedingung sein Linsenge- richt abtreten wollte. Noch größer wurde die Feindschaft, als Jakob durch einen schändlichen Betrug den besten Segen des alten blinden Vaters Isaak sich verschaffte. Das konnte ihm Esau nicht vergessen, und trachtete ihm nach dem Leben. Jakob zog daher eilendl^rt aus dem väterlichen Hause, und floh nach Mesopotamien zu Reoec^^ Bru- der, Laban, der ihn freundlich aufnahm. Laban hatte zwei Töchter, Lea und Rahel. Jakob diente ihm 14 Jahre, und nahm beide zur Frau; denn der Morgenländer hält es für erlaubt, mehrere Frauen zu nehmen. Da sich nun Jakobs Heerden sichtlich mehrten, wurde Laban neidisch aus ihn, so daß Jakob für räthlich hielt, ins Vaterland mit Heerden und Knechten, Weibern und Kindern zurückzukehren. Esau, vor dem er sich mit Recht fürchtete, erfuhr seine Rückkehr, zog ihm freundlich entgegen, und versöhnte sich edelmüthig mit ihm. Doch ließ das böse Gewissen dem Jakob keine Ruhe; er traute dem eigenen Bru- der nicht, und trennte sich wieder von ihm. Jakob hatte 12 Söhne: Rüben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naphtali, Gad, Asser, Isaschar, Sebulon, Joseph und Benjamin. Die beiden jüngsten liebte er aber vor allen, weil jie seiner Rahel Kinder waren, besonders den schon zum Jünglinge herangewachsenen Joseph. Dadurch wurde dieser übermüthig, suchte sich über seine ältern Brüder zu erheben, und diese konnten daher den

10. Die Weltgeschichte - S. 88

1849 - Heidelberg : Winter
§. 16. Die Patriarchenzeit. und das Bundeszeichen der Beschneidung eingesetzt wurde, wodurch das aus ihm kommende Geschlecht und Volk von allen an- dern Völkern abgesondert seyn sollte, erhielt der 100jährige Abra- ham den Sohn der Verheißung Isaak, den er als Eigenthum Gottes ansehen sollte. Dcßhalb hat auch nachher die an Abraham zur Prüfung seines Glaubcns- gehorsams gestellte Forderung der Hingabe des einigen Sohnes den „Vater der Gläubigen" veranlaßt, durch seine selbstverläugnende Bereitwilligkeit gleichsam ein Vorbild der großen Ltebesthat Gottes selbst abzugeben, durch welche die einstige Erlösung der Menschheit wirklich sollte vollbracht werden. Auch Isaak, der nach Abraham's Tod in das Bundesver- hältniß zu Jehovah trat, machte in Betreff seiner mit Rebekka erzeugten Z w i l l i n g s s ö h n e die gleiche Ersahrung von der verheißenen Gnade Gottes. Ohne zu wissen nämlich, daß Rebekka die Verheißung erhalten hatte, daß der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren, Esau und seinen Stamm, Herr wer- den, also in das Bundesverhältniß zu Jehovah treten sollte, hatte der alte blindgewordene Isaak vor, seinem ältern Sohne Esau den Erstgeburtssegen zu ertheilen. Da wußte Rebekka (in der von der Angst erzeugten Meinung, die Erfüllung der göttlichen Ver- heißung eigenmächtig herbeizichen zu müssen), es durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen Segen bekam. — Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben trachtet, schickt Re- bekka den Jakob, um ihn diesen Nachstellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Jsaak's Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien. Der geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom Herrn durch die Ver- heißung getröstet, daß durch ihn der Völkersegcn kommen solle. Von seinem Oheim Laban ausgenommen, dient er ihm vier- zehn Jahre um Rahel und Lea, und sechs Jahre um einen An- theil an dessen Heerden. Erst nachdem ihm von Lea die Söhne: Rüben, Simeon, Levi und Juda, und von zwei Nebensrauen die Söhne-: Dan, Naphtüli, Gad, Asser, Jsaschar und Sebülon geboren worden waren, gebar ihm Rahel ihren ersten Sohn, den Joseph. Hierauf kehrte Jakob, durch die Sorgen

11. Bd. 1 - S. 30

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
30 Hi- Die Israeliten, das Volk der Wahl. Bei dem Glück, das Isaak unter dem Gnadenflügel seines Gottes genoß, hatte er doch einen herben Kummer; sein geliebtes Weib war unfruchtbar. Er flehte für sie zum Herrn, und dieser ließ sich erbitten; Rebekka ward schwanger, und sie merkte, daß es sogar Zwillinge wären. Der Herr aber sprach zu ihr, ehe sie geboren waren, daß der Größere dem Kleinern dienen werde. So ging die große Verheißung auf den Jüngeren über; denn Gott will frei schalten in Verleihung Seiner Gnadengaben. Als ihre Zeit kam, gebar Rebekka zwei Söhne, den röthlichen rauhen Esau und den feinen Jakob. Esau ward ein Ackermann und schweifte noch lieber als Jäger umher; Jakob aber wurde ein frommer Mann und blieb in den Hütten beim Vieh. Als Letzterer einst ein Linsengericht gekocht, kehrte Esau müde vom Felde heim, und da er die einladende Speise sah, verkaufte er seinem Bruder um dieselbe sein Erstgebnrtsrecht; so ver- achtete er Gottes Gabe. Auch den Isaak würdigte Gott einer Erscheinung, und bestätigte ihm, was Er seinem Vater versprochen, daß seine Nachkommen das Land Kanaan besitzen, und daß sie wie die Sterne des Himmels gemehrt werden, und daß durch seinen Samen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden sollten. Da nun Isaak alt war und sein Gesicht dunkel, hieß er den Esau ein Wildpret fangen und es ihm zubereiten, wie er's gern hatte, daß er esse und ihn dann segne, ehe denn er sterbe. Mit diesem Ersten Segen, den der Vater aussprach, hätte er das Kleinod der Familie, die Messiasverheißung, auf Esau übergetragen; und hier sehen wir den frommen Isaak fehlen, daß er im Trieb natürlicher Liebe zu dem ältesten Sohne der Be- stimmung Gottes (1 Mos. 25, 23.) entgegen wirken wollte. Rebekka aber, als sie cs hörte, wollte dem lieben Gott — was dieser freilich nicht nöthig hatte — helfen, Seine Verkündigung hinauszuführen. So bereitete sie denn,

12. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 11

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
Sì aus deinem Vaterland und von deiner Freundschaft und ans deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen, und durch dich sollen gesegnet werden alle Geschlechter ans Erden. Abraham war gehorsam und zog in das Land Kanaan, welches Gott ihm zum Eigenthnln für seine Nachkommen verhieß, daher das gelobte Land. Mit ihm zog sein Brudersohn Lot. Er lebte als Fremdling im Land, wo er Heb ri, d. i. der Jenseitige hieß. Nach langer Wartezeit wurde ihm in seinem looftcu Jahr von seinem Weib Sarah der Sohn der Verheißung geboren, Isaak. Gott seßt als Zeichen des Bundes die Beschneidnug ein. Abraham glaubte, und ihm ward sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Seinem Sohn nahm er ein Weib ans dem Hause seines Bruders in Mesopo- tamien, Rebekka, die Schwester Labans. Isaak ging still den Weg seines Vaters, viel geprüft, aber auch durch erneute Verheißung getröstet. Von seinen zwei Söhnen Esau und Jakob ruhte auf dem jüng- sten der Segen des Vaters und damit die Verheißung; eben deshalb floh er von dem zürnenden Esau und diente 20 Jahre seinem Oheim Laban, und erhielt dessen Töchter Lea und Rahel zu Weibern. Gott segnete ihn reichlich. Zwölf Söhne wurden ihm geboren, von denen Juda als Stammvater des zukünftigen Erlösers und Joseph durch seine Schicksale die wichtigsten sind. Nachdem auch er längere Zeit in Kanaan nomadisirt, zog er ans besondere Veranstaltung Gottes nach Aegypten, wo Joseph, durch den Frevel seiner Brüder verkauft, mächtig geworden war. Hier nun lvurdcn seine Nachkommen, nach seinem Bundesnamen Israeliten genannt, zum zahlreichen Volk, abgesondert von den Ae- gypten,, denen sie unrein waren. 8. 17. Auszug aus Aegypten. Nach Josephs Tode wurden sie gedrückt mit harter Arbeit gegen 300 Jahre, bis ihr Seufzen vom Herrn erhört ward. Er bereitete 1500 zum Werkzeug seiner Hülfe den Moses ans^dem Stamme Levi, der dao Volk, durch Gottes Arm und seine Wunder unterstützt, ausführte aus dem Dieusthanse. Zun, Andenken wird das Passahfest cingesecht. Pharao und sein Heer kommen in den Fluchen des rothen Meeres um. An, Berge Sinai erhielten sie von Gott durch Moses das Gesetz, die

13. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 334

1847 - Königsberg : Bon
334 §• 2. Wie Israeliten Abraham, ein Sohn Tharah's aus der Nachkommenschaft Sems, verließ seinen Wohnort Ur in Chaldäa (2000 v. Chr.) setzte über den Euphrat und wanderte mit seinen zahlreichen Vieh- heerden nach den fruchtbaren Thälern und Ebenen Kanaans. Hier wurde er mit den Seinigen Hebräer, d. i. Fremdlinge, genannt. Während einer Theuerung zog er nach Aegypten. kehrte aber, von dem dortigen Könige reichlich mit Gold und Silber beschenkt, zurück in das Land, das Gott ihm und seinen Nachkommen ver- heißen hatte. Ismael, der Sohn Abrahams und seiner Sklavin Hagar, wurde der Stammvater der Araber. Noch im hohen Alter gebar Sara, Abrahams Frau, den Isaak, welcher den Segen Abrahams auf seine Sohne Jakob und Esau vererbte. Jakob oder Israel wurde der Stammvater l)er Israeliten, Esau oder Edom der Stammvater der Edomiter oder Jbu- mäer (zu denen auch Herodes gehörte). Durch einen der zwölf Söhne Jakobs, den Joseph, kamen die Israeliten nach Aegyp- ten (ls00 v. Ch.), vermehrten sich hier zu einem ansehnlichen ' Volke und wurden durch Moses (1300 v. Chr.) wieder nach Kanaan geführt. Während ihres -10 jährigen Aufenthaltes in Arabien gab ihnen Moses Gesetze und ordnete ihre Relrgions- und Staatsverfassung. Dabei schärfte er ihnen die Verehrung des einzigen, wahren Gottes und eine strenge Absonderung von allen benachbarten heidnische Völkern ein. Bis zum Jahre 1100 lebte die Israeliten unter Richtern und Hohenpriestern; dann aber regierten die Könige Saul, David, (1050), Salomo (1000). ", Unter Salomo's Sohne Rehabeam sielen (075) zehn Stämme ab und bildeten das Reich Israel.-Nur die Stämme Juda und Benjamin nebst den Leviten blieben bei Rehabeam und machten fortan das Reich Juda aus. Jenes wurde (722) durch Sal- manassar eine Beute Assyriens; dieses hielt sich noch bis 588, wo Nebukadnezar die vornehmsten Juden in die babylonische } Gefangenschaft führte. Nach 70 Jahren erlaubte ihnen der große Eroberer Cyrus (in der Bibel Kores) die Rückkehr in die Hei- math. Hierauf theilten die Juden die Schicksale der persischen Provinzen Vorder-Asiens. Sie kamen unter die Herrschaft Alex- ander d. Gr., wurden dann von den Aegyptern und Syrern abhängig, errangen zwar unter den Makkabäern noch einmal ihre Freiheit, unterlagen aber (64 v. Chr.) der Allgewalt Roms. Nach mehrmaligen Empörungen zerstörte endlich (70 nach Chr.) Titus Jerusalem und den Tempel, und seitdem leben die Ju- den zerstreut unter den übrigen Völkern der Erde.

14. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 17

1858 - Leipzig : Engelmann
A. Morgenlandische Völker. 17 7. Das Volk Israel. tz. 16. Während die ganze Welt die unsichtbare Gottheit in den Kräften und Erscheinungen der Natur und des Himmels erkannte und verehrte, be- wahrte ein Hirtenvolk semitischen Ursprungs in Mesopotamien den Glauben an Einen Gott, der als Schöpfer und Erhalter des Weltalls über dem wech- selnden Naturleben stehe. Abram (Abraham) der „Hebräer", einer der Abraham Stammväter dieses Nomadenvolks, verließ mit seinen Heerden, Knechten und Mägden und seines Bruders Sohn Lot seine heimathlichen Triften und ließ sich im „Lande Canaan" (Palästina) nieder, wo sie das Hirtenleben fort- setzten und von den Einwohnern die von jenseit gekommenen Fremd- linge (Hebräer) genannt wurden. Isaak, den Sarah dem Abraham im Isaak, hohen Alter gebar, pflanzte sein Geschlecht fort, während Jsmael, Abra- hams Sohn von seinem Kebsweibeh ag ar, in die Wüste zog und als Stamm- vater der Araber angesehen wird. Isaak vermählte sich mit Rebekka, einer seiner rechtgläubigen Verwandten, die ihm zwei Söhne, Esau und Jakob, Jakob, gab. Durch die Lift seiner Mutter wurde gegen den bisherigen Brauch der jüngere Sohn Jakob für das Oberhaupt des Stammes erklärt, konnte jedoch erst nach langer Prüfungözeit zum Besitze seines Erbes gelangen. Jakob hatte 12 Söhne; da aber seine Liebe vorzugsweise auf Joseph ruhte, den ihm seine Joseph geliebte Rahel geschenkt, so faßten die andern, von Neid erfüllt, den Vorsatz, 1s00, sich ihres Bruders zu entledigen und verkauften ihn an vorbeiziehende Kauf- leute, die ihn nach Aegypten Mitnahmen. In Aegypten widerstand Joseph den Lockungen der Sünde und hielt fest an der Tugend; darum belohnte ihn Gott mit Glück und Weisheit. Durch seine Geschicklichkeit im Traumdeuten erwarb er sich die Gunst des ägyptischen Königs und gelangte zu hohen Würden und Ehren. Er rettete das Land vor Hungerönoth und machte alles Feld dem Pha- rao eigen, daß das Volk fortan die Aecker im Erbpacht gegen Abgabe des Fünf- ten bebaute. Dadurch erwarb sich Joseph solches Ansehen, daß ihm gestattet wurde, seinen Vater und seine Brüder nach Aegypten zu berufen, wo ihnen das fette Weideland Gosen in Unterägypten angewiesen wurde. Hier weide- ten sie in der Gegend von Heliopolis Jahrhunderte lang ihre Heerden. Joseph blieb die Lieblingsgestalt der morgenländischen Dichtung und Sage. (Nach Jakobs Beinamen Israel wurden von nun an die Hebräer gewöhnlich Is- raeliten genannt.) §. 17. Anfangs ging es den Israeliten in dem weidereichen Gosen gut. Als aber Joseph gestorben war und neue Könige an die Regierung kamen, die von Josephs Verdiensten nichts wußten, da trieb Fremdenhaß und Verachtung des Hirtenstandes die Aegypter zur Härte und Grausamkeit gegen die Fremd- linge. Man fing an, sie durch harte Frohndienste zu drücken und als sie sich trotz des Drucks so zahlreich vermehrten, daß die Aegypter zuletzt von ihrer Ueberzahl Gefahr fürchteten, da gab der Pharao Befehl, alle neugeborenen Knäblein im Nil zu ertränken. Dieses Schicksal hätte auch Moses betroffen, Moses wenn sich nicht die Königstochter, die gerade am Ufer lustwandelte, als er er- 1>00‘ tränkt werden sollte, des Kindes erbarmt und ihn gerettet hätte. Moses kam an den ägyptischen Hof, wo er sorgfältig erzogen und in aller Weisheit unter- richtet ward. Die Ermordung eines Aegypters, den er einen Israeliten beim Lastarbeiten mißhandeln sah, nöthigte ihn in seinem vierzigsten Jahr zur Flucht in die arabische Wüste, wo ihm der hohe Gedanke eingegeben wurde, Retter seines Volks aus ägyptischer Knechtschaft zu werden. Der Pharao weigerte Weber, Weltgeschichte. 5. Aufl. y

15. Geschichte des Altertums - S. 52

1889 - Wiesbaden : Kunze
52 Erster Abschnitt. Jericho und Hebron. Der Hauptfluß, der I o r d a n, entspringt auf dem Hermon, durchströmt denseemer o m, dann den See Genezareth oder das galiläische Meer und mündet in das 400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegende tote Meer. Palästina war im Altertum in dem weitaus größten Teile sehr fruchtbar und reich an Getreide, Wein, Öl, Datteln, Feigen, Balsam und Honig; es besaß grasreiche Weideplätze und war das Land, „darinnen Milch und Honig fließt." Westlich von Jerusalem zog sich am Meere die Ebene Saron mit dem Hafenorte Joppe (Jaffa) hin; südwestlich lag das Land der Philister an der Meeresküste mit den Orten Asdod, Askalon und Gaza. Nach dem roten Meere zu wohnten dieedomiter,Ama-lekiter und Midianiter, östlich vom toten Meere die Moabiter und Ammoniter. Das Volk Israel führt feinen Ursprung auf Abraham, einen Nachkommen Sems zurück. Dieser bewahrte den Glauben an den einigen Gott unter Götzendienern und zog um 2000 v. Chr. aus dem Lande seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan. Hier sollten seine Nachkommen nach Gottes Verheißung zu einem großen Volke heranwachsen, durch das alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Von den Eingeborenen wurde er Hebn d. h. der Jenseitige und seine Nachkommen Hebräer genannt. Nach einem Streite zwischen den Hirten Abrahams und denjenigen seines Neffen Lot, trennten sich beide: Abraham blieb in Kanaan, Lot dagegen wählte sich die fruchtbaren Gefilde am Jordan, wo die Städte Sodom und Gomorrha lagen. Die Bewohner dieser Städte aber waren gottlos und allen Lastern ergeben. Darum wurden sie ausgetilgt, und das tote Meer bedeckt sie; Lot jedoch wurde mit den Seinen des gerechten Lebenswandels wegen gerettet. Abrahams Sohn Isaak blieb dem Hirtenstande getreu, während ein anderer Sohn Jsmael in die Fremde ging und der Stammvater der Wüstenbewohner Arabiens wurde. Isaaks Söhne hießen Esau und Jakob. Letzterer mußte, nachdem er seinen Bruder um den Erstgeburtssegen gebracht hatte, nach Mesopotamien gehen, söhnte sich aber später mit seinem Bruder wieder aus und kehrte nach Kanaan zurück. Hier empfing er, durch hartes Geschick geläutert, nun auch den Gottessegen und erhielt den Namen Israel d. h. Gotteskämpfer. Von Es au stammten die Edomiter ab; Jakob hatte 12 Söhne, welche die Stammväter der Israeliten oder des jüdischen Volkes geworden sind. Die Ausbildung der Israeliten zu einem Volke vollzog sich in Ägypten. Dorthin war Joseph, Jakobs Lieblingssohn, zur Zeit der Hyksos-

16. Das vierte Schuljahr - S. 279

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
279 himmlische Kanaan) lieben, welches der Herr allen denen verheißen hat, die an ihn glanben und in seinen Wegen wandeln. Rückblick. Mit dem Tode Josephs schließt der zweite Abschnitt der Geschichte des Reiches Gottes. In der Geschichte der Urzeit wurden uns zwei Geschlechter geschildert, deren Verhalten gegen Gott weit auseinander ging. Dieser Abschnitt der Erzväter berichtet uns über das auserwählte Volk Gottes. Während Gott die Heiden, wie Paulus Ap. Gesch. 14, 15 sagt, „ihre eigenen Wege wandeln ließ," führt er sein Volk auf seinen Wegen. Wie wunderbar dieselben sind, wird uns an vier großen Gestalten, die in der eingehendsten Weise nach den verschiedendsten Seiten ihres Charakters geschildert werden, gezeigt. Bei jedem dieser Gottesmänner tritt jedoch ein Charakter-zug in den Vordergrund. Abraham ist der Mann des Glaubens, Isaak der Vertreter der duldenden Liebe und Jakob das Vorbild unerschütterlicher Hoffnung, während uns in dem Lebensbilde Josephs ein frommer, liebevoller Bruder und Sohn gezeichnet wird. Nach den Verheißungen Gottes sollten alle Nachkommen Abrahams des Heiles teilhaftig werden, doch läßt er von diesen wieder seinen Auserwählten seine besondere Gnade zu teil werden. Wie Jsmael verworfen und Jsaal zunr Träger des Heils bestimmt wurde, so wird auch der zweitgebvrene Jakob dem erstgeborenen Esau vorgezogen und von Jakobs Söhnen der vierte (Juda) auserwählt. Joseph, der Liebling seines Vaters, erhält den hohen Beruf, die Verpflanzung des Volkes Gottes nach Ägypten vorzubereiten. Libelkundliches. Das erste Buch Moses. I. Die Geschichte der Urzeit. (Kap. 1—11.) Kap. 1 und 2. Die Erschaffung der Welt und des Menschen. — Kap. 3. Der Sündenfall. — Kap. 4. Kain und Abel. — Kap. 5. Geschlechtsregister. — Kap. 6 bis 9. Die Sündflut. — Kap. 10. Geschlechtsregister. — Kap. 11. Der Turmbau zu Babel. Ii. Die Geschichte der Erzväter. (Kap. 12—50.) a) Abraham. (Kap. 12—23.) Kap. 12. Abrams Berufung. — Kap. 13. Abram und Lot. — Kap. 14. Abrain errettet Lot. — Kap. 15—17. Abrahams Glaube und Gottes Bund mit ihm. — Kap. 18. Abrahams Fürbitte für Sodom. — Kap. 19. Sodom und Gomorrha. — (20. Abraham in Gerar.) — Kap. 21. Isaaks Geburt. — Kap. 22. Isaaks Opferung. b) Isaak. (Kap. 23—27.) Kap. 23—25. Isaaks Heirat. — Kap. 25—27. Isaaks Söhne. o) Jakob. (Kap. 28—30.) Kap. 28 imb 29. Jakobs Flucht und Traum. — Kap. 29—31. Jakobs Dienst bei Laban. — Kap. 32—35. Jakobs Heimkehr und Versöhnung. — Kap. 36. Ge- schlechtsregister.

17. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 46

1845 - Heidelberg : Winter
46 §. 15. Die Patriarchenzeit. Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten, greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp- terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm- vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten oder nachmaligen Araber, bestimmte. Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf. ^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien) bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren, Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun- desverhältniß zu Iehovah treten sollte. Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes- bestätigung versichert war, und demnach seinem altern Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte, weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung, die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen Segen bekommt. Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach- stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien. ^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom

18. Die vorchristliche Zeit - S. 82

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
82 Die Israeliten. Stadt an der Stelle des späteren Jerusalem, ein Priester des höchsten Gottes erscheint. Dient er auch als Beispiel und Beweis, daß außer- halb der Familie oder des Stammes Abrahams sich Gotteserkcnntniß erhalten, so steht doch Abraham neben etwaigen andern Trägern ur- sprünglicher Offenbarung selbstständig da als erstes Glied in der Kette bestimmter Glaubensüberlieferung. Diese Ueberlieferungen setzen sich aber nicht in der Gesammtheit seiner Nachkommen fort, vielmehr leiten sich von ihm außer den Israeliten auch Stämme her, die aus dem Kreise jener fortgesetzten Ueberlieferung heraustreten. Schon die Nach- kommen Lots, die Moabiter und Ammoniter, scheiden sich von den Nach- kommen Abrahams; durch Ismael und andere nicht von der Sara ge- borene Söhne wird Abraham auch der Stammvater arabischer Stämme, die, wenn auch nicht unentstellt, so viel abrahamitische Ueberlieferung bewahrten, daß in ihrem Lande nach vielen Jahrhunderten eine an Abraham anknüpfende Erneuerung der Religion begonnen werden konnte. Noch einmal spaltet sich der Stamm der ächten Nachkommen Abrahams durch die Söhne Isaaks, Edom und Israel, deren erfterer der Edomiter Stammvater wird, während der letztere dem auserwählten Volke seinen Namen gibt. 4. Bis auf Abrahams Enkel Jakob oder Israel erhält sich die Verbindung mit den in der aramäischen Heimath zurückgebliebenen Glie- dern der Familie, sie hört unter ihm aber auf und die Erfüllung der göttlichen Verheißung, daß von Abraham ein großes Volk abstammen solle, beginnt sich in den zwölf Söhnen Jakobs zu verwirklichen, durch welche zugleich zu einer in der Volkseinheit enthaltenen Mannigfaltigkeit der Stämme der Grund gelegt wird. Vor Beginn dieses Ueberganges erhält Jakob die beiden Offenbarungen durch den Traum, in welchem er die Engel die Himmelsleiter auf und nieder steigen sieht und den Kampf, welchen er mit einem Engel zu bestehen hat und nach welchem er den Namen Israel, d. h. Gotteskämpfer erhält, sowie die hieran geknüpfte Deutung nebst der Wiederholung der abrahamitischen Ver- heißung. Es stellt sich in dieser doppelten Offenbarung die Glaubens- wahrheit dar, daß sich Gott in der Gründung einer freien Menschenwelt zum Menschen herablasse und ihn übe und schule und daß der Mensch Gott den Segen gleichsam abringen müsse. Der Uebergang der Fami- liengeschichte in die Volksgeschichte erfolgt aber mit der Versetzung des Volkes nach Aegypten. Der natürlichen Entwicklung überlassen, würden die Nachkommen Jakobs nur die Tüchtigkeit haben erlangen können, die sich auch bei Beduinen der Wüste findet. Sie sollten aber fähig werden, ungeachtet der Theilung in Stämme die innere Einheit in Religion und Sitte zu erhalten und in Berührung mit den verschie- densten Völkern Bewahrer und Verkünder der göttlichen Offenbarung

19. Geschichte des Altertums - S. 10

1892 - München [u.a.] : Franz
Land. Geschichte. Zeit der Patriarchen. Aufenthalt in Ägypten. Religion. Zeit der Richter. 10 Die Israeliten. Die westlichen Länder Vorderasiens sind die Heimat der semitischen Völker (der Israeliten, Phönizier, Syrer, Assyrer, Babylonier und Araber), die Hochländer von Armenien und Iran sind von indogermanischen Völkern (Meder. Perser, Baktrer u. ct. m.) bewohnt. ''' Tic Israeliten. Nordöstlich von Ägypten, mit ihm durch die Laudenge von Suez und die Sinaihalbinsel zusammenhängend, liegt Kanaan oder Palästina. So heißt die schmale Kalkhochfläche zwischen dem mittelländischen Meer und der syrisch-arabischen Wüste, der Halbinsel Sinai und dem Hermougebirge. Der Hauptfluß des Landes ist der Jordan, der auf dem Hermon entspringt, durch den See von Liberias oder das galiläische Meer fließt und in den Salz- und Asphaltsee des toten Meeres mündet, das 400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt. Die Hebräer, Israeliten oder Inden sind das einzige Volk des Altertums, das sich zum Monotheismus, d. i. dem Glauben an einen Gott, bekannte. Ihre Geschichte beginnt mit Abraham, der (um 2000? v. Chr.) mit seinen Herden und Slammesangehörigen aus Chaldäa nach Kanaan einwanderte. Sein Sohn Jsmael ward der Stammvater der Araber; ein anderer Sohn Abrahams, Isaak, und dessen Sohn Jakob oder Israel sind mit Abraham zusammen die Patriarchen oder Stammväter des israelitischen Volkes. Joseph, der Lieblingssohn Jakobs, wurde nach der Erzählung der Bibel von seinen neidischen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft, gewann aber dort die Gunst des Pharao und veranlaßte die ©einigen (um 1550?) nach Ägypten überzusiedeln. Da aber deren Nachkommen daselbst hart bedrückt wurden, führte sie Mose (um 1320?) wieder aus Ägypten zunächst in die Halbinsel Sinai. Hier erhielten sie die zehn Gebote, welche die Grundlage ihres bürgerlichen und religiösen Lebens blieben und ihnen den Glauben an den einzigen Gott, Jehova, vorschrieben, als dessen auserwähltes Volk sie sich betrachten sollten. Jehova allein sollte König des Volkes Israel sein. Um ihn mit Gebeten und Opfern zu ehren, wurde Aaron, der Bruder Moses, znm Hohenpriester eingesetzt, welche Würde in seiner Familie vererbte. Die niederen priesterlichen Funktionen wurden den Mitgliedern des Stammes Levi, den Leviten, übertragen. Nachdem Mose gestorben war, führte Josua die Israeliten wieder nach Palästina. Aber in diesem Lande hatten sich unterdessen die Kanaaniter ausgebreitet, ein semitisches Volk, dessen kräftigster Stamm die Philister waren. In erbitterten Kämpfen mit den Kanaanitern rissen nun die Israeliten einen Teil ihrer früheren Heimat wieder an sich und verteilten das Land unter ihre 12 Stämme. Die Männer, welche die 'Führung des Volkes im

20. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 21

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 21 — Uebcr Nord- und Mittelasien hatte man im Alterthum nur dunkle Sagen. Indien wurde in Indien diesseits des Ganges und in Indien jenseits des Ganges eingetheilt, und galt den Alten für ein Wunderland, über welches sie viel Fabelhaftes zu erzählen wußten. China war ihnen kaum dem Namen nach bekannt. 8. 12. Palästina. I o sepsi. Palästina, in der Bibel auch gelobtes Land, Cha- na an und Judäa genannt, liegt am Mittclmeere zwischen Sy- rien, Phönicien und Arabien. Eine der höchsten Spitzen des, ehemals an Cedern reichen, Gebirges Libanon ist der Herrnon, auf welchem der Jordan entspringt, der dann südwärts durch die Seenmerom und Genesareth in das todte oder Salz- nreer fließt. Die Hebräer oder Juden sind das einzige Volk des Alter- thurns, welches den wahrhaftigen und einigen Gott verehrte. Sie nennen den Abraham ihren Stammvater. Derselbe kam um 2000 v. Chr. als Nomade in das gelobte Land aus der Gegend jenseits des Euphrat. Von seinen Söhnen Isaak und Ismael hatte ersterer zwei Söhne, Esau und Jakob oder Israel. Israeliten. Loth. Sodom und Gomorrha. Todtes Meer. Abraham Isaak Ismael Esau ""Jakob Manasse Ephraim Von den zwölf Söhnen Jakob's ist Joseph um 1800 v. Chr. durch seine Schicksale, erst durch sein Unglück, dann durch seine Erhebung zum Ersten nach dem Könige in Aegypten, am bekanntesten; in dieses Land folgt chm Jakob mit seiner Familie. Das Land Gosen in Unterägypten. Durch Moses und Jo- su a ward um 1500 v. Chr. die Rückkehr der Juden nach Cha- naan bewerkstelligt, wo sie, nachdem sie bisher als ein Nomaden- volk gelebt hatten, einen Staat einrichteten und von 1500 bis 1100 von Hohenpriestern und Richtern, später von Königen