Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. uncounted

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Kesselringsche Hofbuchhandlung. — Verlag — (E. v. Mayer) Frankfurt a. M. — Leipzig. Von der kgl. Regierung in Kassel durch Reskript vom 15. Januar 1895 empfohlen: Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk ttassel v.n D. Idollrdeber, früher Lehrer an der Franckeschuls zu Frankfurt a. M. Gr. 8°. 70 Seiten. Mit 1 Titelbild, 15 Abbildungen und 1 Karte. == preis in Umschlag geheftet 5v pfg. = » Die Karte in der Größe von 34x30 cm daraus einzeln 20 Pfg. » Bei diesen aus der Praxis entstandenen Heimatkunden ist auf möglichste Be- schränkung des Lehrstoffs gesehen, um das Gedächtnis des Schülers nicht zu sehr zu belasten. Die Namen und Zahlen sind auf das erforderlichste Maß beschränkt und der Inhalt in kurzen aber vollständigen Sätzen wiedergegeben. Dem Texte sind kurze Erzählungen ans der Geschichte und Sage sowie Be- schreibungeu eingefügt, um den Unterricht anregender zu gestalten. Letztere sind in kleinerer Schrift gedruckt und heben sich deutlich von dem übrigen Texte ab. Gerade hier- durch unterscheidet sich die vorliegende Heimatkunde von den bereits bestehenden. Zur Veranschaulichung der merkwürdigsten Orte und Denkmäler, sowie der berühmtesten Persönlichkeiten enthalten die Büchlein verschiedene Abbildungen. Die jedem Werkchen beigegebene Karte ist genau dem Texte angepaßt, in verschie- denen Farben ausgeführt und bietet ein klares Bild des heimatlichen Bezirks. Schulha-ükarte der preußisc Hessen ^ s u D. Xdol tr 0) - _ früher Lehrer an der Frai -g - ^ ksurt a. M. Maßltab J: 643000. Größe Zg ^ - - — den ausgeführt. Preis unaufgezogen 20 Psg., i o ■ - gezogen 50 Pfg.

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. uncounted

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Inhalt. Seite 1. Name........................1 2. Umriß, Gestalt und Größe................1 3. Oberfläche. A. Gebirge..................1 B. Gewässer, Ebenen und Täler ...........3 4. Klima........................6 5. Fruchtbarkeit, Bodenanbau (Bodenkultur)............6 6. Bewohner, Verwaltung und Einteilung.............7 7. Die Kreise mit den wichtigsten Ortschaften............7 8. Erzengnisse (Produkte)..................35 9. Handel und Verkehr. Eisenbahnen..............36 10. Lage des Regierungsbezirks.................39 11. Grenzen. Nachbargebiete mit den wichtigsten Nachbarorten......39 12. Geschichtliches .....................41 13. Übersichtliches........................................46 G«or g-Eck er t-1 ns tfmit if»ternatk>nale Scfiulta)' 'h'jrt0 Ära >7 > ... >#»^K Of^(j Dfi/J- ') vi Gic-ll 22

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 1

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
1. Name. Unser Heimatkreis bildet mit 16 anderen Kreisen den preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden. Dieser ist nach der Hauptstadt Wiesbaden benannt. Er führt im allgemeinen auch deu Namen Nassau, weil das ehemalige Herzogtum Nassau den größten Teil des jetzigen Negieruugs- bezirks Wiesbadeu umfaßte. 2. Umriß, Gestalt und Größe. Zeige den Umriß oder die Grenze des Regierungsbezirks Wiesbaden! Nassan ist ein ziemlich abgerundetes Land; nur im Nordosten hat es einige Ausläufer. Zeige deu nördlichsteu Punkt unseres Regierungsbezirks! Snche den südlichsten Punkt auf! In der Richtung von Norden nach Süden hat der Bezirk [eilte größte Ausdehnung. Sie mißt 140 Kilo- meter oder gegeu 30 Stundenx). Zeige den östlichsten und deu westlichsten Punkt I Der Flächeninhalt beträgt ungefähr 5600 Quadratkilometer oder 100 Quadratmeilen. 3. Oberfläche. Die Oberfläche Nassaus zeigt Berg- und Hügelland, Ebenen und Täler. Letztere sind nach den sie durchfließenden Gewässern benannt. A. Gebirge. Uuser Regierungsbezirk ist größtenteils Berg- und Hügellaud. In seinem südliche« Teile erhebt sich das ziemlich hohe Taunusgebirge. Dieses bildet mit seinen höchsten Erhebungen einen 75 km langen Rücken oder Kamm, der von Nordosten nach Südwesten zieht. Der Taunusrücken wird auch die Höhe genannt. In dem östlichen höheren Teile erheben sich nahe beieinander die drei höchsten Taunusgipfel: der Große Feld- berg, der Kleine Feldberg und der Altkönig. Der Große Feldberg, 880 m hoch, ist der höchste Berg des ganzen Regierungsbezirks. Sein Gipfel ist abgeplattet und bildet eine große waldentblößte Fläche, ein Feld, elches nur mit Heidekraut und Moos bewachsen ist. Er gewährt eine weite, herrliche Aussicht. Auf ihm stehen drei Gasthäuser und ein Aussichtsturm. Hier wird alljährlich im Sommer das sehr besuchte Feld- ') 5 km — 1 Wegstunde. Wvllweher, Regierungsbezirk Wiesbaden. 1

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 11

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 11 — liegt an der Mündung der Nidda in den Main. Sie wird von dem hohen Tnrme des zerstörten Schlosses überragt. Höher noch ist ein 82 in hoher Fabrikschornstein. Höchst ist Fabrik'stadt. Sein großes Farbwerk ist die bedeutendste Fabrik des Landes. In demselben sind an 8000 Personen beschäftigt. Die Stadt war oft der Schauplatz harter Kämpfe. Die Schlacht bei Höchst (1622). Jmdreißigjährigen Kriege wurde Höchst sechsmal erobert und dabei hart mit- genommen Verderblich für Sie Stadt war namentlich der Sieg, welchen der bay- rische General Tilly über den Herzog Christian von Braunschweig gewann. Tilly war Befehlshaber der kaiserlichen Truppen; Christian von Braunfchweig stand auf feiten der Protestanten. Letzterer zog von Norden her an den Main, um sich jenseits desselben mit seinen Anhängern zu vereinigen. Als sein Heer vor Höchst erschien, ergriffen Besatzung und Bürger die Flucht über den Main, und die Mauern der Stadt wurden von den Feinden erstiegen. Aber schon waren auch Christian von Braunschweig die Kaiserlichen unter Tilly auf den Fersen. Am 10. Juni 1622 kam es zur Schlacht. Die Braunschweiger widerstanden tapfer, waren aber einer so großen Übermacht nicht gewachsen. Christian von Braunschweig gab deshalb den Befehl zum Rückzug auf das jenseitige Ufer. Dieser Rückzug wurde aber zu einer verderb- lichen Flucht. Viele Soldaten fanden beim Durchgang durch den Main den Tod in den Wellen und viele versanken auf der Flucht im Schwanheimer Moor. — Fast zehn Jahre später wurde Höchst vom Schwedenkönig Gustav Adolf eingenommen. Derselbe wohnte längere Zeit in einem Stübchen unter dem Burgturm. Griesheim am Main, das größte Dorf des Bezirks, hat große chemische Fabriken und 11 500 Einwohner. Auf dem linken Mainufer liegt nur das Dorf "Schwanheim, das jetzt durch eine Brücke mit dem rechten Ufer verbunden ist. Von Höchst führt eine Eisenbahn nach Soden. Dieses liebliche Heilbad, welches viele Salzquellen besitzt, liegt sehr ge» schützt am Fnße des Tauuus. Westlich vou Höchst finden wir Hofheim, Städtchen am Schwarzbach. Uber demselben steht auf einem Berge die weithin sichtbare Hofheimer Kapelle. Bei Hofheim ist der Eingang zum Lorsbacher Tal. 4- Stadtkreis Frankfurt. Der Stadtkreis Frankfurt breitet sich in der milden, fruchtbaren Mainebene zu beiden Seiten des Maines aus. Er umfaßt nur die Stadt Frankfurt mit ihrer ausgedehnten Gemarkung. Frankfurt a. M. ist die größte Stadt des ganzen Regierungsbezirks. Sie zählt 425 000 Ein- wohner, also über 1ja aller Bewohner des Bezirks. Bon elfteren sind etwa 2/3 evangelisch, 1/3 katholisch und */u israelitisch. Frankfurt ist eine der schönsten und reichsten Städte Deutschlands. Auch in Handel und Wer- kehr uimmt es einen der ersten Plätze ein. Sieben Brücken führen über den Main. Zwölf Eisenbahnen münden hier. Großartig ist der Hanpt- bahnhof; er ist einer der größten der Welt. Hier laufen täglich über 700 Personenzüge ein und aus, das ist durchschnittlich alle

5. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 18

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 18 — 6. Kreis Usingen. Er hat seine Lage im Gebiete des Taunus nördlich vom höchsten Teile des Gebirgskammes. Durchflossen wird er von der Weil, Ufa, Ems und dem Erlenbach. Die Kreisstadt Usingen an der Usa, ehemals Residenz der Fürsten von Nassau-Usingen, hat ein evangelisches Lehrer- seminar. Dieselbe ist der Gebnrtsort des verstorbenen „Geigerkönigs" August Wilhelms. Südlich von Usingen gelangt man nach *Wehrhcim (Flecken). In dessen Nähe im Erlenbachtale liegt die Lochmühle. *Der Ränberfang auf der Lochmuhle bei Wehrheim. Vor 150 Jahren, als die Polizei alles noch nicht so gut überwachte wie heute, durchzogen große Zigeunerbanden die Gegenden Deutschlands. Diese bettelten bei Tage und stahlen bei Nacht. Wenn die Leute sich ihnen nicht gefügig zeigten, zündeten sie ihnen oft die Häuser an. Doch gab es auch herzhafte Männer, welche die Zigeuner in ihren Verstecken aushoben und gefangen einlieferten. Ein solcher Mann war der alte Wachtmeister Grillbach in Wehrheim. In der Lochmühle hielt sich eine der gefährlichsten Zigeunerbanden auf, deren Anführer der Heidenernst hieß. Man -wußte, daß sie große Geldsummen in der Mühle verborgen hatten, und Wacht- meister Grillbach faßte den Entschluß, die Räuber in ihrem Schlupfwinkel zu über- fallen. Er verband sich mit herzhaften, gut bewaffneten Männern und drang nachts in die Mühle, nachdem ein Knecht heimlich die Türe geöffnet hatte. Dann schlich er sich in die Schlafstube der Räuber und nahm die Waffen weg. Der Sohn des Räuberhauptmanns erwachte, feuerte eine Pistole auf ihn und schoß ihm das Licht aus der Hand. Grillbach dagegen schoß ihn auf der Stelle tot. entspann sich ein kurzer Kamps; die Räuber wurden gefangen genominen und zur Bestrafung nach Wehrheim geführt. Nur der Heidenernst rettete sich durch die Flucht, nachdem er vorher die Mühle in Brand gesteckt hatte. In der Lochmühle fand man viel Geld. Einen Teil desselben erhielt der mutige Grillbach. Nahe der Quelle der Weil am Fuße des Feldbergs hat Ncifenberg seine Lage. Es ist das höchstliegende Dorf im Taunus. Hier sowie bei Alt- und Nenweilnan sind Burgruinen. Weitnau bietet den malerischsten Punkt des schönen Weiltales. Zwischen Reifenberg und Weitnau ans der linken Seite der Weil befindet sich der Pferdskopf, einer der höchsten Berge des Taunus. Au einzelnen armen Gebirgsorten pflanzt man Weiden; auch besteht iu Grävenwiesbach eine Flechtschule. Woher das Torf Mcmlof seinen Namen hat (Sage). Unweit Usingen hatte man ein Dörfchen gebaut, dem nur der Name noch fehlte. Da ließ der Schulze die Glocke ziehen, und die Bauern versammelten sich im Rathaus. Weil jeder dem Dorfe einen anderen Namen geben wollte, konnte man sich nicht einigen. Endlich schlug man vor, daß das erste Wort, welches jemand sagen würde, der Name des Dörfchens sein solle. Lange standen die Bauern still und stumm. Dem Schulzen dauerte das zu lange und er rief: „Maul off ihrleut!" Da wurde das Dorf Maulos genannt. 7. Untertaunustreis Der Untertaunuskreis liegt größtenteils nördlich des Gebirgsrückens und begreift das Gebiet des mittleren Taunus. Gewässer sind: Aar,

6. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 26

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 26 — als Minister zu entlassen. Stein mußte nach Österreich und später nach Rußland flüchten. Nach dem Friedensschlüsse kehrte er in seine Heimat zurück und beschäftigte sich mit Wissenschaften. Er starb 1831 als der letzte seines Stammes und liegt im Dorfe Frücht an der unteren Lahn begraben. Man nennt ihn „des Rechtes Grund- stein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein." Hinter dem Burgberge von Nassau, im Mühlbachtale liegt Scheuern mit einer Jdiotenanstalt. Gegen das Ende ihres Laufes durchfließt die Lahn die berühmte Kurstadt Ems. Diese hat warme Quellen und eine Kaiser tvilhelm I., der Große. reizende Lage. In der Nähe ist die Pfingstwiese, ein Blei- und Silber- bergwerk. Auf den steilen Malberg führt eine Drahtseilbahn. Am Ab- hange der schroffen und zackigen Bäderlei befinden sich die kleinen Hansel- mannshöhlen. In ihnen sollen Heinzelmännchen hausen. Ems zählt 7 000 Einwohner. Kaiser Wilhelm I-, der Große, in Ems. Ems war das Lieblingsbad Kaiser Wilhelms des Großen. Dieser verweilte alljährlich in dem schönen Kurorte, um sich dort einige Wochen Erholung nach den Regierungsgeschäften zu gönnen. Die Bewohner der Kurfladt freuten sich jedesmal

7. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 27

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 27 — über seine Ankunft. Jedermann liebte ihn; denn Kaiser Wilhelm hatte ein freund- liches Wesen. Vor allem aber war er gern gesehen von den Kindern. Auch im Sommer 1870 hielt sich König Wilhelm (er war damals noch nicht deutscher Kaiser) friedlich in Bad Ems auf. Da stellte der französische Gesandte Benedetti unver- schämte Zumutungen an ihn. Der König ließ den zudringlichen Gesandten durch seinen Adjutanten in den Kuranlagen abweisen. Das geschah am 13. Juli. Die französische Regierung aber nahm diese Zurückweisung als Vorwand zum Kriege. Ihre Kriegserklärung an Preußen traf schon nach einigen Tagen in Berlin ein. Alle deutschen Staaten stellten nun sofort ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs Wilhelm, und dieser führte das vereinte Heer siegreich gegen den alten Erbfeind. 1871 wurde Wilhelm I. Kaiser des wiederhergestellten Deutschen Reiches. — Die Stelle im Emser Kurgarten, an welcher König Wilhelm den Gesandten abweisen ließ, be- zeichnet eine im Boden angebrachte Marmorplatte. Jetzt hat man im Kurgarten Kaiser Wilhelm ein schönes Denkmal errichtet. Merkwürdig durch Namen ist Katzencln- / \ bogen (Flecken) im / . Dörsbachtal. Hier war die Stammburg der Grafen von Katzeneln- bogen. Rechts der Lahn gelegen ist Holzappel. In seiner Nähe befindet sich ein bedeutendes Blei- und Silberberg, werk. "Melander. Der Name Holzappel kommt aus dem 17. Jahr- hundert. Peter Eppel- mann (Äpfelmann) oder Holzappel war der Sohn eines Landmannes zu Nie- derhadamar. Er lieferte den Beweis, daß ein Mann von niederer Herkunft durch Tüchtigkeit zu hohen Ehren gelangen kann. Der- selbe bildete sich unter dem Namen Melander als Kriegsmann aus und wurde einer der ausge- zeichneten Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges. Er schlug sich in des Kaisers Diensten so tapfer, daß von ihm das Sprichwort ^er Dom in Limburg a. d. Lahn, ying:

8. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 44

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 44 — Kaiser Rudolf Unit Nassau mib die Schlacht bei Göttheim. Im Jahre 1291 war der deutsche Kaiser Rudolf von Habsburg gestorben. Sem Sohn Albrecht, Herzog von Österreich, ein habgieriger und ehrgeiziger Fürst, strebte nun nach Erlangung der Kaiserkrone. Den Wahl- oder Kurfürsten aber schien Albrecht zu mächtig; sie wünschten lieber einen Kaiser, den sie nach ihrem Willen leiten konnten. 1292 wählten sie zu Frankfurt a. M. Adolf von Nassau, einen freimütigen Mann und einen der tapfersten Ritter seiner Zeit. Dieser war bestrebt, das kaiserliche An- sehen zu erhalten und suchte zu diesem Zwecke seine Hausmacht zu vergrößern. Als Adolf selbst kräftig die Zügel der Regierung in die Hand nahm, ohne sich von den Kur- fürsten leiten zu lassen, erhoben sie allerlei Beschuldigungen gegen ihn und wählten Albrecht von Österreich zum Gegenkaiser. Bei Göllheim ') am Donnersberge in der Pfalz kam es, noch ehe für Adolf die Truppen der Reichsstädte angekommen waren, zwischen ihm und seinem Gegner zur Schlacht (1298). Das feindliche österreichische Heer war dem kaiserlichen fast um das Doppelte überlegen. Adolf, im königlichen Schmucke allen kenntlich, stürzte sich in das dichteste Schlachtgewühl und streckte viele Gegner tot zu Boden. Er hatte eben wegen großer Hitze den Helm abgenommen, da bemerkte er seinen Todfeind Albrecht, der die Rüstung eines gemeinen Ritters anhatte, um seine Feinde zu täuschen. „Heute mußt Du mir Krone und Leben lassen", rief ihm Adolf entgegen und führte einen wuchtigen Streich gegen Albrecht. „Das steht in Gottes Hand", entgegnete dieser und stach dem Kaiser in das unbedeckte Angesicht, Zugleich erhielt Adolf einen Schlag auf das Hinterhaupt; er stürzte schwerverwundet vom Pferde und wurde von dem Reitknechte des Herzogs vollends ermordet. Der Kampf dauerte noch drei Stunden und endete mit dem Siege Albrechts. Der Kurfürst Gerhard von Mainz, zwar ein Verwandter von Adolf, aber doch schuld an dessen Fall, ritt am Abend mit Albrecht, der sich nun Kaiser nannte, über das Schlachtfeld. Als er die Leiche des Kaisers mit vielen Wunden bedeckt da liegen sah, wurde er gerührt und rief aus: „Wahrlich, heute ist der tapferste Mann Deutschlands gefallen!" Albrechts Haß aber ging so weit, daß er den Leichnam Adolfs nicht in der Kaisergruft zu Speier bestatten ließ. Die Beisetzung Adolfs geschah erst elf Jahre später, als zugleich Albrechts Leiche in Speier beigesetzt wurde. Albrecht von Österreich war von seinem eignen Neffen ermordet worden. Im 13. und 14. Jahrhundert entstanden viele Städte, indem die Kaiser manchen Orten besondere Rechte und Freiheiten gewährten. Die Städte wurden die Sitze des Haudels und der Gewerbe. Zur Sicher- heit gegen Feinde versah man sie mit Mauern, Türmen und Gräben. Der Ort gehörte seit 1385 zu der altnassauischen Herrschaft Bolanden (Haupt- ort Kirchheimbolanden), welche 1801 an Frankreich und 1815 an Bayern (Rhein- psalz) kam. Kaiser Adolf von Nassau.

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 47 — Bestandteile des Regierungsbezirks. 1. Das ehemalige Herzogtum Nassau mit Ausnahme dreier Orte. 2. Das Gebiet der vormals freien Stadt Frankfurt mit Ausnahme zweier Dorfer. 3. Ein Teil (das Amt Homburg) der ehemaligen Landgrafschaft Hessen Homburg. 4. Vormals großherzoglich hessische Gebiete: a) der Kreis Biedeukops, b) die frühere Stadt Rödelheim. 5. Die vormals kurhessische Stadt Bockenheim und 7 kurhessische Dörfer. Bockenheim und Rödelheim sind jetzt Stadtteile von Frankfurt a. M. Lliiffe und Lache, a) Strom.qcbiet des Rheines: Rhein mit Main Walluf. Wisper. Lahn l Nidda mit ! und l Schwarzbach liuks: Weil Ems mit Wörsbach Aar Dörsbach und Mühlbach. mit Ufa (Wetter), Erleubach und Urfelbach. Zuflüsse rechts: Dill Elb und Gelbach. Sayn. Wied mit Holzbach. Sieg mit Nister. b) Stromgebiet der Weser: Eder, zur Fulda gehend. Rhein Main 1300 km 500 .. Länge der Slußläufe. Lahn . . 225 km Eder . . 145 Nidda Dill 85 km 42 .. Schiffbare Slußstrecken innerhalb des Regierungsbezirks. Rhein 90 km, Main 40 km, Lahn 110 km. Zusammen 240 km. Breite und Tiefe des Rheines. Breite bei Mainz 450, bei Biebrich mit Einschluß der Inseln 785 m (gegen 10 Miu.), bei Bingen 525, zwischen Bingen und Koblenz durchschnittlich 390, oberhalb der Lurlei nur 170, bei Koblenz 360, an der holländischen Grenze vor der Teilung in Arme 825 m. Tiefe zwischen Mainz und Köln 3 — 23 m, an der Lurlei 23 m.

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 6

1914 - München : Oldenbourg
Die mittelalterliche Siedelung um die Kirche war wohl die pfälzische Stadt Wallhausen, die Erzbischof Sigfrit Iii. von Mainz in seiner Fehde mit dem pfalzgrafen Otto Ii. um das )ahr *2^0 eroberte und abbrechen ließ. f)eute durchschneidet die Bahnlinie Miltenberg—aschaffenburg kurz nach der Abzweigung des Schienenstranges nach Amorbach das ehemalige Römerkastell und die spätere Germanenniederlassung in der Feldlage „In der Altstadt". Die Städtischen Sammlungen zu Miltenberg enthalten den größten Teil der gefundenen Altertümer. 3. Das Römerkaslell Stocksladt. Die Zellstoffabrik der Aschaffenburger Aktiengesellschaft für Maschinen» papierfabrikation zu Stockstadt am Main deckt heute mit ihren Gebäuden größtenteils das Gelände, auf dem sich ehemals das Römerkastell Stock-stadt erhob. Das Kastell bildete ein ungefähres Rechteck von *98,6 X 163,8 m mit abgerundeten Ecken und mit einem Flächeninhalt von 3,25 ha. Die Breite der Umfassungsmauer betrug \,20—n,^o m, die des innerhalb der Mauer laufendes Walles 4,60—5,\o m. Am wall entlang zog die Wall-straße. Den Ecken des Kastells waren rechteckige Türme (5,3 X 3,8 m) vorgelegt, die ein flaches, von einem Zinnenkranz umgebenes Balkendach trugen. Um die Mauer ging ein Graben von etwa 7 m Breite und 3—4 m Tiefe. Vier Tore führten in das Kastell; davon war das f^aupttor (die Porta praetoria) ein Doppeltor mit *5,5 m Gesamtbreite und zwei Durchfahrten von etwas über 3 m Breite. Die drei übrigen Tore besaßen nur einen Durchgang. Jedes Tor war durch zwei Türme (2lbmeffungen 6,9 X 4,2 m, Mauerdicke \—\,20 m) geschützt. Die Wallstraße (H—5 m breit) bestand aus gebrochenen Gneissteinen, deren Zwischenräume mit Lehm ausgestampft waren. Darüber lag eine 50—70 cm dicke Kiesdecke aus erbsengroßem Mainkies. Die Tore waren durch schnurgerade Straßen verbunden, die das Kastell in vier Rechtecke teilten. Ein gemauerter Kanal durchschnitt das Lager und mündete in den Kastellgraben, der nach dem Main entwässerte. Don den Jnnenbauten wurden das Hauptgebäude (Praetorium), eine Bäckerei, ein langgestreckter Bau an der wallstraße der Rückfront und eine Reihe von Kellern und kleineren Räumen ausgegraben. Das prätorium lag in der Mitte der beiden Langseiten des Kastells und bestand aus einem massiven £?auptteil und einem in L^olzwerk aufgeführten Vorbau. Die Breite des f^auptteiles betrug ^,25 m, die Tiefe 43,55 m. Sämtliche Mauern waren noch im Fundament vorhanden. Von dem Vorbau führten drei (Eingänge in einen Umgang, der einen betonierten Binnenhof von 3^0 qm Flächeninhalt umgab. Um den i?of
   bis 10 von 85 weiter»  »»
85 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 85 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 10
3 3
4 1
5 35
6 0
7 2
8 22
9 3
10 4
11 0
12 2
13 1
14 0
15 2
16 6
17 0
18 3
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 4
27 2
28 15
29 0
30 1
31 0
32 0
33 1
34 1
35 1
36 47
37 11
38 1
39 23
40 0
41 0
42 2
43 3
44 0
45 1
46 4
47 3
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 4
4 2
5 10
6 2
7 1
8 1
9 1
10 0
11 2
12 3
13 1
14 0
15 0
16 14
17 21
18 0
19 29
20 0
21 0
22 0
23 28
24 1
25 1
26 0
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 8
33 0
34 3
35 0
36 7
37 3
38 3
39 1
40 1
41 2
42 1
43 0
44 3
45 7
46 0
47 0
48 0
49 2
50 0
51 5
52 0
53 0
54 24
55 0
56 1
57 0
58 3
59 14
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 1
67 0
68 7
69 3
70 2
71 0
72 12
73 37
74 0
75 8
76 18
77 7
78 0
79 2
80 0
81 1
82 10
83 2
84 0
85 9
86 2
87 13
88 0
89 0
90 0
91 6
92 7
93 0
94 24
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 0
2 5
3 5
4 2
5 14
6 4
7 7
8 2
9 2
10 11
11 4
12 13
13 4
14 9
15 0
16 0
17 38
18 0
19 4
20 0
21 4
22 0
23 0
24 2
25 19
26 8
27 0
28 1
29 10
30 18
31 1
32 1
33 8
34 1
35 9
36 54
37 0
38 0
39 16
40 1
41 1
42 1
43 8
44 0
45 0
46 1
47 7
48 1
49 3
50 31
51 10
52 2
53 0
54 17
55 3
56 3
57 0
58 0
59 7
60 25
61 6
62 9
63 0
64 1
65 8
66 27
67 2
68 0
69 1
70 38
71 2
72 27
73 1
74 0
75 5
76 0
77 10
78 1
79 0
80 16
81 48
82 2
83 1
84 3
85 0
86 0
87 1
88 2
89 3
90 0
91 7
92 17
93 54
94 1
95 3
96 5
97 35
98 0
99 19
100 30
101 1
102 24
103 1
104 0
105 8
106 8
107 2
108 0
109 0
110 18
111 0
112 6
113 0
114 16
115 4
116 0
117 1
118 2
119 4
120 0
121 47
122 1
123 7
124 9
125 6
126 0
127 18
128 2
129 2
130 0
131 13
132 1
133 4
134 0
135 0
136 5
137 4
138 0
139 4
140 36
141 3
142 55
143 31
144 4
145 10
146 0
147 4
148 0
149 0
150 2
151 7
152 2
153 0
154 3
155 18
156 15
157 22
158 1
159 0
160 1
161 1
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 4
168 5
169 11
170 6
171 4
172 5
173 4
174 3
175 3
176 2
177 14
178 0
179 5
180 0
181 0
182 9
183 19
184 0
185 1
186 0
187 1
188 4
189 0
190 0
191 5
192 0
193 0
194 1
195 1
196 19
197 0
198 1
199 22