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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 356

1912 - Breslau : Hirt
356 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Eisenwaren, Steinkohlen und Koks, im ganzen für annähernd 400 Mill. Mark liefern. Zu dem Handel mit eigenen Waren tritt ein bedeutender Durch- gangshandel; er beruht auf der überaus günstigen Lage des Landes zwischen großen, hochentwickelten Kulturstaaten. Den Überseeverkehr vermittelt fast ausschließlich der Flußhafen Antwerpen; jedoch ist die Handelsflotte Belgiens gering, so daß der Seehandel meist von fremden Flaggen, besonders von englischen, aber auch vou deutschen Fahrzeugen besorgt wird. Sehr große Sorgfalt hat Belgien dem Ausbau seines Eisenbahnnetzes zugewandt: es hat das dichteste Eisenbahnnetz aller Staaten der Erde (§ 365) und in seiner Haupt- stadt Brüssel einen Knotenpunkt von Welteisenbahnen. Das Wasserstraßennetz umfaßt zwei Flußstraßen und mehrere Kanüle von im ganzen 1600 km Länge. V. Bevölkerung und Siedlungen. In dem Vermittlungslande zwischen Deutsch- laud und Frankreich ist die Bevölkerung national gemischt, aber geeint durch das fast ausschließlich herrschende katholische Bekenntnis. Die germanischen (niederdeutschen) Flamen oder Flamländer, die Bewohner des nördlichen Teiles, machen etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Sprache der Gebil- deten, der Literatur, des öffentlichen Lebens ist vorwiegend das Französische, die Muttersprache der Wallonen, der Bewohner des Maas-Sambre-Beckens und des Ardennenlandes. Die Grenze zwischen den beiden Nationalitäten verläuft etwas südlich von Brüssel geradlinig von W nach 0. — Gunst der Lage, reiche Naturaus- stattung des Landes und menschliche Betriebsamkeit haben Belgien zu dem am dich- testen bevölkerten Staate Europas gemacht (255 E. auf 1 qkm1). Seit 1830 bildet Belgien ein selbständiges Königreich und seit 1833 einen neu- tralen Staat. 1. Hochbelgien. Die Ardennen sind dünn bevölkert; um so volkreicher ist das industriereiche Becken der Maas und Sambre. Im fruchtbaren Hennegau liegt die Fabrikstadt Möns (deutsch Bergen, 30), an der Einmündung des Scheldekanals in die Sambre der Kohlenmarkt Eharleroi (30), am Zusammenflusse von Sambre und Maas Namur (35), bekannt durch seine Stahlindustrie. In schöner Tallage an der Maas bildet die Festung Lüttich (175) den Mittelpunkt des ostbelgischen Kohlen-, Eisen- und Glasindustriebezirks, einen Hauptplatz der Waffenfabrikation und des Mafchiuenbans. Am Fuße des Hohen Venn liegt Verviers (50) mit zahlreichen Tuchfabriken. 2. Mittelbelgien. Die Hauptstadt Belgiens, Brüssel (mit Vororten 720), auf der Grenze des Hügel- und Flachlandes und ziemlich genau in der Mitte des König- reiches gelegen, erinnert durch ihre Stadtanlage, ihre schönen Bauwerke und ihren lebhaften Gewerbebetrieb, der namentlich wertvolle Spitzen und Teppiche liefert, an Paris („Klein-Paris"). In der modern gebauten, vrächtigen Oberstadt herrschen französische Sprache und Sitte, in der engen Unterstadt, dem Sitz des Handels und der Gewerbe, überwiegt das flämische Volkstum. Die Stadt bildet mit ihren wertvollen Kunstsammlungen, ihren zahlreichen Museen und ihrer Uni- versität den Mittelpunkt des belgischen Geisteslebens. Universitätsstadt wie Brüssel ist das östlich gelegene Löwen (45). Der wenig fruchtbaren, sandigen und morastigen, aber mit Fleiß und Geschick angebauten Provinz Limburg, in der Rinder- und Schafzucht sowie Molkerei blühen, fehlen größere Siedlungen. 1 Von deutschen Staaten — abgesehen von den Stadtstaaten — wird es hinsichtlich der Volksdichte nur von dem Königreich Sachsen (320 E. auf 1 qkm) übertroffen.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 86

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
86 Landeskunde. An den beiden Tieflandsbuchten haben die Provinzen Westfalen und Rheinland Anteil. a) In Westfalen: Münster, Rbz.-Hst. mitten im Münsterlande, altertümliche Bischofsstadt; wichtiger Getreidemarkt; Akademie. — Hamm, Fabrikstadt an der mittleren Lippe; alte Hst. der eisenreichen „Grafschaft Mark." b) In der Rhein- provinz: Köln, wich- tige Handelsstadt und Festung 1. Ranges am linken Rheinufer. Be- rühmt sind der Dom, das großartigste Denk- mal altgermanischer Baukunst (160 m hoch), und das kölnischewasser. Köln gegenüber an dem rechten Rheinufer liegl die Festung Deutz. - Düsseldorf, Rhein- Hafen für das gewerb- "reiche Wupperthal; Kunstakademie und Ma- lerschule. — Krefeld, links vom Rhein, Mittel- Punkt der deutschen Seide- und Samt- industrie. —■ Dui s- burg (düsburg), In- dnstriestadt am Rhein. — Wesel, Festung der Lippemündung. Ii. Das Klima des westdeutschen Tieflandes ist im allgemeinen milder, als das des ostdeutschen. Die Küstengebiete stehen in klimatischer Hinsicht vollständig unter dem Einfluß des Meeres, haben Seeklima mit reichlichen Niederschlägen und geringen Wärmegegensätzen der Jahreszeiten, mit kühlen Sommern und milden Wintern. Sie bilden daher einen Gegensatz zu den östlichsten Gegenden des Reichs, welche dem unmittelbaren Einfluß des Meeres mehr entrückt sind, daher geringere Niederschlagsmengen und größere Wärme- gegensätze der Jahreszeiten, kalte Winter und warme Sommer answeisen. Diese nähern sich in klimatischer Hinsicht dem Landklima. An Wäldern ist das westdeutsche Tiefland viel ärmer, als das ostdeutsche. Iit. Die Bewohner, a) Abstammung. Die Bewohner des West- deutschen Tieflandes sind mit Ausnahme der wenigen Dänen im N. von Schleswig und der kleinen Anzahl von Wallonen im W. des Rbz. Aachen durchweg kerndeutsch, und zwar ebenfalls Niederdeutsche. Au der Meeresküste und auf deu Juselu wohnt der Volksstamm der Friesen, arbeitsame, wetterfeste Gestalten vom reinsten deutschen Typns. Im Binnen- lande bis gegen den Rhein hin wohnen die Sachsen, und in der Kölner Tieflandsbncht Rhein franken, welche aber auch die niederdeutsche Mund- art reden. b) Religion. Die Bewohner des Küstengebietes und des östlichen und mittleren Binnenlandes sind durchweg evangelisch; in der nieder- rheinischen Tiefebene, dem Münsterlande und im mittleren Ostfriesland herrscht die katholische Konfession. Gotische Baukunst: Der Dom zu Köln.

3. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 177

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 177 — Krefeld (105 Tsd. @.1, l. vom Rhein im Tieflande. Mittelpunkt der deutschen Leiden- und Samtindustrie. — Duisburg (Düsburg),Industrie- stadt am Rhein; Diakonenanstalt. —Wesel, Festung au der Lippemündung. Das Klima des westdeutschen Tieflandes ist im allgemeinen milder, als das des ostdeutschen. Die Küst.engebiete stehen in klimatischer Hinsicht vollständig unter dem Einsluß des Meeres, habeu Seeklima mit reichlichen Niederschlägen und geringeren Gegensätzen der Jahres- zeiten. Aber auch bei dem Binnen lande macht sich die ausgleichende Einwirkung des Meeres sehr bemerkbar. Die westdeutsche Tiefebene kennt weder die Regenarmut des ostdeutschen Binnenlandes, noch das kalte Klima der masurischen Seenplatte. Das Kü st engebiet hat eine mittlereaah res wärme von 8—9o cin einzelnen Strichen (im N. und auch in Wilhelmshaven) nur 7—8°. Die Regenhöhe beträgt aus den nordfriesischen Inseln jährlich 1000 mm, aus Norderney 930 mm, in den Moorgegenden der Ems rnw. — Das Binnenland zeigt selbst in der Lüneburger Heide noch eine mittlere Jahreswärme von über 8° C, beträgt sonst 9 0 und darüber und steigt um Köln bis über 10° C. Die jährliche Regenhöbe ist im Binnen- lande bei Klewe am höchsten, nämlich gegen 800 mm; dagegen beträgt sie Nm Köln nur 590 mm und Nm Hannover sogar nur 570 mm (vergl. S. 30). a) A b st a m m u n g. Die Bewohner des westdeutschen Tieslandes sind mit Ausnahme der wenigen Dänen im N. von Schleswig und der kleinen Anzahl von Wallonen im W. des Roz. Aachen durch- weg deutsch, und zwar ebenfalls Niederdeutsche. An der Meeresküste und aus den Inseln wohnt der Volksstamm der Friese n, arbeitsame, wetterfeste Gestalten vom reinsten deutschen Typus. Im Binnen- lande bis gegen den Rhein hin wohnen die S a ch s e n und W e st f a l e u und in der Kölner Tieflandsbucht Rhein franken, welche aber auch niederdeutsch redeu. Vorherrschend sind die niedersächsische und die West- fälische Mundart, während das Friesische fast ganz erloschen ist. b) Die Bevölkerungsdichtigkeit übertrifft in den Marsch- ländern, Rheingegenden (200 ans 1 qkm) und im Münsterlande diejenige des ostdeutschen Tieflandes oft bedeutend, ist dagegen sehr gering in den Moorgegenden und in der Lüneburger Heide. Dort wohnen öfters weniger als 30 Menschen auf 1 qkm. Schleswig-Holstein und Hannover leiden unter den Folgen einer starken Auswanderung. c) Religion. Tie Bewohner des Küstengebiets und des östlichen und Mittlern Binnenlandes sind durchweg evangelisch; in der nieder- rheinischen Tiesebene, dem Münsterlande und im mittleren Ostfriesland herrscht die katholische Konfession vor. d) Nahrungsquellen. Wie im ostdeutschen Tieslande, so ist auch hier der hauptsächlichste Erwerbszweig die L a n d w i r t s ch a f t. Sehr ertragreich sind die Marschen, die Tieflandsbuchten von Münster und Köln und die Gegenden vor dem Gebirgsfuß, unfruchtbar die Geest- länder und Moore. In den Marschländern von Schleswig - Holstein, Aldenburg und Friesland werden ausgezeichnete Rinder gezüchtet. Auch Tro mtiau, Schulgeographie It., (Sq. Schroedels Verlag in Halle). 12 2. Z>as Klima. 3. Die Zzewohner.

4. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 17

1912 - Breslau : Hirt
Vi. Bevölkerung, 17 (Eroberung und dauernden Besiedelung des südlichen und mittleren Teils des Elsasses durch die Alemannen, Lothringens und des nördlichen Elsasses durch die Franken. Als Grenze des fränkischen und alemannischen Dialektes wird jetzt der Hagenauer Forst angesehen. Die elsaß-lothringische Bevölkerung ist da- nach aus zwei verschiedenen Rassen hervorgegangen, nämlich 1. aus germa- nischen Stämmen, die den Hauptbestandteil bilden, und 2. aus einem Volke, welches mit den Kelten, den vorrömischen Bewohnern des mittleren Galliens, als nahe verwandt angesehen wird. 3. Oberelsässer. 4. Unterelsässerin. Der Nationalität nach überwiegen in Elsaß-Lothringen die Deutschen. Die Einwohnerzahl der Deutsch redenden Gemeinden macht etwa 80°/o der Ge- samtzivilbevölkerung aus, die der Französisch redenden beträgt 11,5% und die der sprachlich gemischten etwa 8,5 °/o. Von der Französisch redenden Be- völkerung entfallen über drei Viertel, von der beide Sprachen redenden nicht ganz drei Viertel auf Lothringen. Die Zahl der Französisch redenden bzw. sprachlich gemischten Gemeinden ist in Lothringen der Zahl der Deutsch redenden fast gleich, jedoch so, daß die Einwohnerzahl der letzteren den größeren Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die Sprachgrenze verläuft von der nord- westlichen Ecke Lothringens an der luxemburgischen Grenze bei Öttingen in südöstlicher Richtung, schneidet das Moseltal an der Mündung der Orne, die Riet) an der Vereinigung ihrer beiden Quellflüsse, zieht westlich von Mörchingen zum Mühlweiher, südlich zum Stockweiher, westlich an Saarburg vorbei und folgt schließlich dem Tale der Roten Saar bis zum Donon. Von Wisch im Rudolph, Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen. 4, Aufl. 2

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 121

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
121 hohen Veen durchzogen. Der Boden Belgiens ist sehr fruchtbar; es wird mehr Getreide gebaut, als das sehr bevölkerte Land verbraucht. Daneben wird auch Flachs, Hanf, Holz und Eisen ausgeführt. Die südlichen Pro- vinzen haben ungeheure Waldungen, bedeutende Steinkohlen- und Eisengruben (namentlich bei Mons und Lüttich) und einige Mineralquellen, von denen die in Spaa auch vom Ausland her eines ebenso zahlreichen Besuchs sich zu erfreuen haben, wie die Seebäder von Ostende. Was die Gewerbthätigkeit in Belgien betrifft, so haben die Bewohner schon seit Jahrhunderten darin mehr geleistet, als die andern Europäer des Continents. Insbesondere gelten die Wollenmanufacturen aller Provinzen, die Tücher von Lüttich und Verviers, die Leinwand von Flandern und Bra- bant, die Brüsseler Spitzen, die Seidengewebe von Brabant, die Metall- waaren und Feuergewehre von Lüttich und Namür, die Maschinen von Seraing bei Lüttich für die besten Artikel, welche auf dem Continent in diesen Zweigen der Industrie gefertigt werden. Der Handel wird durch Chausseen, Canäle und ein verzweigtes Eisenbahnnetz, dessen Mittelpunkt Mecheln (Malines) bildet, bedeutend gefördert. Die wichtigsten Handelsplätze sind Antwerpen, Ostende, Gent, Brüssel, Namür und Lüttich. Die Bevölkerung Belgiens, welche in Bezug auf Geistesbildung andern Staaten Europas noch nachsteht, ist theils deutschen (Flammänder), theils französischen Stammes (Wallonen). Obgleich die Flammänder 5/s der Ge- sammtbevölkerung ausmachen, so ist doch die Umgangs- und Gerichtssprache in der Regel die französische. Ueberhanpt ähneln die Belgier im Süden, die Wallonen, in ihrem Charakter den raschen, muntern und leicht erreg- baren Franzosen, während der Flammänder schweigsam, ernst, überlegend, grob und tüchtig ist. Die Mehrzahl der Bevölkerung gehört der katholischen Kirche an. Belgien zählt über 330 Klöster. Das Land zerfällt in 9 Provinzen. Ortsbeschreibung. Hauptstadt und Residenz ist Brüssel, ohne Vorstädte 186,000 Ein- wohner, mit denselben aber 330,000 Einw. Schloß Lacken. Schlachtfeld von Waterloo oder Belle Alliance (18. Juni 1815, Blücher und Welling- ton). Löwen, 33,000 E. Universität. Die Seehandelsplätze Antwerpen (121,000 E.) und Ostende (17,500 E.), zugleich Seebad. Mecheln oder Malines, 35,000 E. Knotenpunkt der belgischen Eisenbahnen. Gent, 123,000 Einw. (Gand), Universität. Die Baumwollenmanusakturen von Gent be- schäftigen 65,000 Arbeiter. Brügge (Bruges), durch Canäle und Eisenbahn mit dem Meere verbunden, zählt 52,000 Einwohner. Lüttich, 103,000 E. Namiir, 27,000 E. Verviers, 30,000 Einw. Bäder von Spaa. Bergen (Mons), 27,300 E. Zu Belgien gehört noch ein Theil des ehemaligen deutschen Großherzogthums Luxemburg (mit Arlon und Bouillon) und der durch ihre Käsebereitung bekannten Grafschaft Limburg, worin die Festung Hasselt liegt.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 123

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
123 Die Bevölkerung des Landes ist germanischen Stammes und besteht vorzugsweise aus Holländern, Flammänder, Friesen und Deutschen. Außer einer Masse von Fremden aller Nationen betreiben daselbst auch 60,000 Juden das Handelsgeschäft. Der Charakter der Holländer wird als phleg- matisch bezeichnet; Geduld, Fleiß, Ruhe, Treue und Ordnung machen ihn zu einem geschickten Kaufmann. Er liebt wenig Prunk und wenig Geräusch, dagegen Einfachheit in Wohnung, Nahrung und Kleidung. Seine Reinlich- keit im Hause ist übertrieben zu nennen und deshalb zum Sprichwort ge- worden. Die Holländer haben von je viel auf Kunst und Wissenschaft gehalten. Die gelehrtesten Philologen des 17. und 18. Jahrhunderts waren Holländer, und die Geschichte der Malerei räumt der niederländischen Schule (Rembrandt, Rubens, van Dyk re.) eine ehrenvolle Stellung in ihren An- nalen ein. Holland besaß früher im Auslande noch bedeutendere Colonieen als seht; schwerlich aber waren diese früher im gleichen Flore, wie sie es gegenwärtig sind. Wir führen dieselben hier mit auf: 1) in Asien die Inseln Java, Sumatra, Borneo, Celebes rc.; 2) in Amerika das holländische Guyana und einige westindische Inseln; 3) in Afrika einige Niederlassungen an der Küste von Guinea. Diese Besitzungen bringen Holland mehrere Millionen ein, eine Summe, welche für dies verschuldete Land (2,800 Mill. Fr. beträgt die Staatsschuld) um so größere Bedeutung hat, als die obige Summe nicht in sich schließt, was das europäische Mutterland von seinen Fabrikaten in den Colonieen absetzt. Der König ist durch die Constitution und die Generalstaaten, d. h. Reichsstände, eingeschränkt. Die Bevölkerung, welche in drei Stände zerfällt, den Adel, den Bürger- und Bauernstand, ist vor dem Gesetze gleich. Die Mehrzahl bekennt sich zur reformirten Kirche. Die Constitution sichert allen kirchlichen Gesellschaften im Staate gleichen Schutz und gleiche Rechte zu. Der König von Holland war bis 1866 als Großherzog von Luxem- burg zugleich Mitglied des deutschen Bundes. Als 1839 der größere Theil von Luxemburg an Belgien fiel, schlug der König das Herzogthum Limburg, mit Ausnahme der beiden Festungen Maastricht und Venloo, zum deutschen Bunde. Beide Provinzen sind durch Belgien getrennt, stehen aber auch zu- sammen genommen an Größe dem vormaligen Großherzogthum nach. Ortsbeschreibung. Holland zerfällt in folgende 12 Provinzen: 1. Nordholland mit der Hauptstadt Amsterdam an der Amstelmündung, 262,000 E., welche auf Pfählen ruht und von Canälen durchschnitten ist. Die Stadt ist Resi- denz des Königs und als Handelsplatz sehr bedeutend. Haarlem, 30,000 E., ist durch seine Leinwandbleichen und seine Tulpenzwiebeln berühmt. Das Haarlemer Meer ist trocken gelegt. Alkmar und Edam liefern vortreffliche Käse, jährlich 20 Mill. Centner. Zaardam, von 1000 Windmühlen um- geben, erinnert an Peter den Gr. Das reinliche Broel.

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 58

1847 - Berlin : Reimer
58 von Flamländern und anderen Deutschen, die westlichen und südlichen mehr von dem celtisch-französischen Mischlingsvolle der Wallonen bewohnt sind. — Die höheren Stände Belgiens sprechen französisch, — was zugleich die ofsi- zielle Sprache des Staats ist, — die unteren wallonischen Volöklafsen ein eigen- thümliches Gewalsch, welches weder von Franzosen noch von Deutschen verstan- den wird. — Der herrschende Dialekt des niederländischen Königreichs ist der, auch als Schriftsprache ausgebildete holländische, dem eine nicht ganz unbe- deutende Literatur angehört. — 80. Kirchliche Verhältnisse. — Im nördlichen Theile der Nieder- lande ist die resormirte Kirche die entschieden vorherrschende; ihr gehört im holländ. Königreiche nur etwa die größere Hälfte der Einwohnerschaft an. In Nord- und Süd-Brabant, Limburg, Luremburg und ganz Belgien ist die ka, tholische Kirche die fast ausschließliche und die Zahl der Nicht-Katholiken äu- ßerst gering. — Jansenistische „Kirche von Utrecht." — 81. Volksthümlichkeit und Gesittung. — Der Charakter der Nord- Niederländer (Holländer) eine durch die Lage, Physik und Geschichte des Landes modifizirte Schattirung des deutschen. Auch in Betreff der Gesittung stehen sie nicht hinter den übrigen Deutschen. Zahlreiche, wohleingerichtete Volksschulen. Universitäten zu Leyden, Utrecht, Gröningen und Franeker. — In Belgien da- gegen vernachlässigte Volkserziehung, besonders in den wallonischen Provinzen; Bigotterie in den unteren, Freidenkerei in den oberen Schichten der Gesellschaft, für deren Bildung mehr, wenngleich wohl nicht durchweg aus die rechte Art, gesorgt ist. Universitäten zu Brüssel, Löwen, Gent und Lüttich. Uebrigens sind die Belgier, Flamländer wie Wallonen, ein regsames, erwerbrüstiges Geschlecht, welches für die Kultur der materiellen Interessen stets sehr geschickt und streb- sam gewesen ist. — 82. Nahrungs quellen. In Belgien daher großer Reichthum an na- türlichen und industriellen Produkten; gartenmäßige Bodenwirthschaft, na- mentlich in Flandern, Hcnncgau, Brabant, Antwerpen; bedeutender Eisen- und Kohlengewinn in und an den Ardennen; berühmte Gewerbthätig keit in fast allen Zweigen der technischen Kultur, namentlich in leinenen und allen anderen Geweben, Spitzen, Papier, Tapeten, Leder, Waffen u. a. Metallwaaren; lebhaf- ter, durch die Lage und alle Mittel der sorgfältigsten Pflege begünstigter Han- del.— Nord-Niederland ist dagegen mehr auf Handel und Schiff- fahrt, Viehzucht und Gartenkultur, weniger auf Ackerbau im Großen angewiesen. Daher weniger Getreide-, nichr Gemüse- und Blumenbau, wichtige Käsebereitung, Fischfang und (in den westl. Provinzen) Industrie in Leinen- und Seidenwaaren, Papier, Leder rc. — In Holland wie in Belgien großer Reich- thum neben großem Eiend. — 63. Staatöeinrich tung. Holland und Belgien bilden beschränkte Mo- narchien. Dort haben die „General- und Provinzialstaaten," hier zwei aus er- wählten Deputirten bestehende Kammern (Senatoren und Repräsentanten) groß- ßen Theil an der Gesetzgebung; verantwortliche Minister; — die Kronen sind erblich. — Belgiens Kriegsverfassung aus französischem Fuße, seine See- macht unbedeutend; eine große Zahl von Festungen und die durch Staats- verträge garantirte Neutralität versprechen die Fortdauer politischer Selbst- ständigkeit. — Holland ist ein Handels-, kein Militair-Staat, daher nur eine

8. Das Mittelalter - S. 29

1913 - Leipzig : Voigtländer
25. Der Zerfall des frnkischen Reiches. 26. Die Kultur des Frankenreiches. 29 entschieden wurden, starb Ludwig der Fromme auf einer Rheininsel bei Ingelheim 840. 2. Der Vertrag zu Verdun. Nach Ludwigs Tode erlangte Lothar die Oberherrschaft der das ganze Reich; doch seine Brder ver-banden sich gegen ihn zu Strasburg durch Eidesschwur und zwangen ihn zum Vertrag von verdun 843. Durch diesen Teilungsvertrag erhielt: Lothar: die Kaiserwrde, Italien und Mittelsranken (das Land zwischen Rhone, Saone, Maas und Rhein)' Ludwig der Deutsche": Gstfranken, d. h. Deutschland stlich vom Rhein und aus der linken Rheinseite die bischflichen Gebiete von Mainz, lvorms und Speier; Karl (Ii.) der Kahle": Westfranken oder Frankreich. Lothars Geschlecht und Reich hatten kurzen Bestand. Deutschland und Frankreich dauerten gesondert nebeneinander fort, und immer schrfer schieden sich die lvestfranken oder Franzosen in Sprache und Sitte von ihren stlichen Volksgenossen. Schon bei dem Bndnis Ludwigs des Deutschen und Karls des Kahlen muten die Straburger Eide" zu gegenseitigem Verstndnis in deutscher und franzsischer Sprache geschworen werden. 3. Germanische und romanische Völker. Diese Scheidung erklrt sich aus der Beeinflussung der Germanen durch die fremde Um wohnerschaft. In Skandinavien, Dnemark, Deutschland,Germani^e Holland und England bewahrten die Germanen vorwiegend ihre " (Eigenart; die Einwohner dieser Lnder blieben deshalb bis heute germanische Völker. In Frankreich, Spanien und Italien dagegen Romani^e berwogen Sprache, Sitten und (Einrichtungen der ansssigen Kelten und cr Rmer allmhlich die Rrt der germanischen (Eroberer; hier bildeten sich die romanischen Nationen der Franzosen, Spanier, Portugiesen und Italiener. 26. Die Kultur des Frankenreiches. Die Kultur des Frankenreiches war ein Gemisch germanischer Natrlichkeit und rmischer Verfeinerung. Das Volk besonders im eigentlichen Deutschland rechts vom Rhein bewahrte die deutschen Gewohnheiten ,' die vornehmen suchten sich die rmischen Sitten anzueignen. 1. Lebensweise. a) Wohnung. Hn die Stelle des rohen Blockhauses trat mehr und mofmung mehr der Fachwerkbau, dessen Zwischenrume mit Brettern, Lehm und Backsteinen ausgefllt wurden. Im hause gab es nur einen greren

9. Deutsche Kulturgeographie - S. 182

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
182 V. Das Deutschtum im Auslande, Überall versteht man daselbst auch die hochdeutsche Sprache. Reichsdeutsche leben in Holland über 40000, in der Hauptsache in den beiden großen Hafenstädten Rotterdam und Amsterdam, in der Residenz Haag und in der Universitätsstadt Utrecht. Die Hauptmasse der Schweizerbevölkerung ist deutsch. 72 °/0 spricht deutsch. Unter den 25 Schweizer Kantonen gibt es 18 Kantone, die rein deutsch sind, d. h. ihre deutsche Bevölkerung beträgt mehr als 80 % der Gesamtbevölkerung; es gibt aber keine, # die < ausschließlich französisch oder italienisch wären, denn auch in diesen ist _ das Deutschtum vertreten, selbst in dem von Italienern ausschließlich bevölkerten Tessinkanton betragen die Deutschen l1/2 % der Gesamtbevölkerung. Deutsche Ansiedelungen finden sich auch in der abgelegenen Verggemeinde Vosko. Dem deutschen Schweizer ist mehr ein „schwyzerisches" Sonderbewußtsein eigen als ein deutsches Nationalbewußtsein. Zudem tut er sich gern auf seine republikanische Staatsform etwas zugute und schaut auf die in einer Monarchie lebenden Reichsdeutschen herab; zu leicht vergißt er nur, daß er wirtschaftlich, auch in der „Fremden- Industrie", hauptsächlich vom Deutschen Reich abhängt und diesem einen großen Teil seiner wirtschaftlichen Blüte verdankt. Die Reichsdeutschen finden sich in keinem Lande Europas in so großer und stetig wachsender Zahl wie in der Schweiz; die Zahl der deutschen Reichsangehörigen dürfte jetzt 200000, d. h. 6% der Gesamtbevölkerung erreicht haben. Außerhalb des durch die heutige politische Grenze umzirkten deutschen Gebietes finden wir die meisten Deutschen in Ö s t e r r e i ch, Hierselbst rund 9800000, wozu sich über 100000 Reichs- angehörige gesellen. Alle Landstriche südlich der Donau, Wien- Preßburg bis zum Tale der Mur und Drau sind von Deutschen bewohnt. An der Drau zieht sich die Südgrenze hin, biegt bei Bozen nach Süden aus und wendet sich bis an den Rhein. Sie reichte einst bis Verona. Aus diesen südlichen, dem Deutschtum fast ganz verloren gegangenen Gegenden klingen uns die Sagen Dietrichs von Bern entgegen, sowie die Minnelieder Oswalds von Wolkenstein. Zur Zeit der Gegenreformation fielen diese Gebiete dem Romanismus zum Opfer, und nur wenige Bruch- stücke im Norden von Verona erinnern an die deutschen An- siedelungen; auf sie kommen wir späterhin ((5.188) noch zu reden. Ein breiter, nur im Osten aufgelockerter deutscher Ring umgrenzt die Tschechen Böhmens, die von ihm wie in einem Binnenmeer eingeschlossen sind. Indessen auch innerhalb des tschechischen Gebietes finden sich deutsche Sprachinseln, deutsche Enklaven. Die wichtigsten unter ihnen sind Schönhengst, Brünn, Jglau, Olmütz und Bielitz. In Budweis ist das Deutschtum auffällig zurückgegangen; vor anderthalb Jahrzehnten sprach man von Budweis noch als von einer deutschen Enklave; jetzt spricht man nur noch von deutschen Sprachinselchen bei Budweis.

10. Mitteleuropa - S. 58

1912 - Leipzig : Teubner
58 Belgien. Luxemburg. werden konnten. Da aber die großen Seeschiffe mit der Flut weit in die Scheide- Mündung einfahren können, ist Antwerpen (317), das vortreffliche hafenanlagen besitzt, zu einer wichtigen Seehandelsstadt geworden. Besonders für Kolonialwaren und Getreide ist es ein bedeutender Stapelplatz. Der kleine Hafen von Oftende (43) ist für den Personenverkehr zwischen dem Festlande und England von Bedeutung. Der Grt besitzt auch ein viel- besuchtes Seebad. 3. Bewohner. Belgien ist infolge seiner Fruchtbarkeit, der reichen Bodenschätze, und des Gewerbfleißes der Be- wohner nächst dem Königreich Sachsen dasjenige Land Eu- ropas, welches am dichtesten bevölkert ist. Den Süden Belgiens bewohnen die fran- zösisch redenden Wallonen, den Norden die germanischen Dl amen (Flamländer). Hlle bekennen sich zur römisch- katholischen Kirche. Die Volks- bildung steht auf niedriger Stufe. — Der deutsch-bel- gische Handel beschränkt sich hauptsächlich auf Kolonial- waren, die von Antwerpen aus im Durchgangshandel in unser Vaterland gelangen. Außerdem erhält Deutschland aus Belgien Wolle und Pferde. Umgekehrt führt Deutschland nach Belgien Steinkohlen, ^ I V H 11v ü 11u O l-l Liiic U V Ic L / U K | V Li U Ic | l V C 1v Iv v _ a | ( i übrigen Drte. b. Belgien. Nenne: die Grenzländer, die Tchnerze, Maschinen und Ströme, das Gebirge, die Hauptstadt, die übrigen (Drte. Webwaren aus. 3. Luxemburg. Das Großherzogtum Luxemburg (fast so groß wie Mecklenburg-Strelitz) nimmt den Südabfall der flrdennen und den angrenzenden Teil des Lothringischen Stufen- landes ein. In den Flußtälern wird (Dbst- und Weinbau betrieben; auf den Feldern gedeiht besonders viel Iveizen. Die höhen sind mit Wäldern und Wiesen (Viehzucht!) bedeckt. Da der Boden Eisenerze birgt, bildet auch der Bergbau eine wichtige Erwerbs- quelle. Die Hauptstadt ist Luxemburg (21). — Die Bewohner (246) sind Deutsche und gehören der römisch-katholischen Kirche an. Die Eisenbahnen des Landes werden vom Deutschen Reiche verwaltet. Luxemburg bildet mit unserm vaterlande ein Zollgebiet. Niederlande und Belgien. 1:500000v. a. Niederlande. Nenne: die Grenzländer, die Ströme, die Mündungsarme de?Rheins, diekiauvtstadt. bierefidern. die
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