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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 29

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 29 — und die Einwohner entflohen, war alles verwildert und die Quelle ganz mit Gebüsch verwachsen. Nach dem Kriege wurde wieder ausgeräumt und ein Mann von Nieder- selters pachtete den Brunnen für jährlich 2 Gnlden 20 Kreuzer (4m). Durch Empfehlung berühmter Ä.zte stieg aber nach und nach der Ruf des Wassers so sehr, daß der Brunnen für jährlich 14000 Gulden (24000 M) verpachtet wurde. Endlich kam ein holländischer Kaufmann auf den Gedanken, viele tausend Krüge Selterswasser statt des Ballastes auf den Boden seiner nach Indien gehenden Schisse legen zu lassen, und so vermehrte sich der Absatz ungeheuer, Nun werden jährlich über 3 Millionen, täglich also etwa 9000 Stück von Krügen und Flaschen Sauerwasser, früher bezeichnet mit „Selters (Nassau)", jetzt mit „Königlich Selters" nach allen Weltgegenden ver- sandt. Der Staat als Eigentümer hat die Brunnen von Selters, Fachingen und Geilnau für mehr als 300000 Mark an eine Gesellschaft verpachtet. In der Nähe des Fleckens ^Kirberg erwähnen wir noch das Dorf Dauborn mit großen Fruchlbranutweinbrenuereieu („Dauborner"). 12. Gberlahntreis. Derselbe dehnt sich zu beiden Seiten der Lahn und der unteren Weil aus. Taunus und Westerwald durchziehen ihn. Seine Kreisstadt ist Weilbnrg au der Lahu und der Mündung der Weil. Weilburg, die „Perle des Lahntales" genannt, hat eine malerische Lage auf einem Bergvorsprnnge, welcher an drei Seiten von dem Flusse bespült wird. An der vierten Seite ist der Bergrücken zweifach durchschnitten, von einem Tunnel der Lahnbahn und einem unterirdischen Kanal, durch welchen Lahnschiffe gehen. An Anstalten hat Weilburg ein Gymnasium, eine Landwirtschastsschnle und eine Unteroffizier-Vorschule aufzuweisen. Von hier stammten die deutschen Kaiser Konrad I., genannt Konrad von Weil- bürg, und Adolf vou Nassau. Die Stadt war ehemals die Residenz der Fürsten von Nassau-Weilburg. Das Schloß ragt auf schroffen Felsen an der Lahn kühn empor. *Am Eckgesims desselben gegen den Schloß- garten sieht man das Steinbild eines Huudes, von dem die Sage nach- stehendes zu erzähle« weiß: "Das Hündchen des Fürsten. Der Fürst von Nassau-Weilburg hatte ein treues Hündchen, das seinen Herrn überall hin begleitete. Einst machte derselbe einen Spaziergang und vergaß das Hündchen mitzunehmen. Dieses war in ein Zimmer des Schlosses eingesperrt, nur das Fenster stand offen. Als das treue Tier vom Fenster aus seinen Herrn an der Lahn hmwandeln sah, sprang es in die furchtbare Tiefe hinab, um ihm nachzueilen. Obwohl es durch den Fall schwer verwundet war, durchschwamm es noch mühsam den Fluß und sank auf dem Wege gegen Löhnberg tot zu den Füßen des Fürsten. Dieser ließ zum Andenken das Bild des treuen Tieres an die Schloßmauer anbringen. Der eben genannte Flecken *Löhuberg (Löhn — Lahn) liegt flußauf- wärts. Abwärts liegt Villmar, Flecken mit Marmorbrücheu und blühende» Marmorwerken, welche den grau-roteu uassauischeu Marmor liefern. Viel Marmor wird auch in den Schleifereien und im Zuchthause zu Diez ver- arbeitet. Der wertvolle Stein fiudet sich auch bei -"Schupbach. Runkel,

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 110

1914 - München : Oldenbourg
— Uo — war in Lohr ein Haus von der Pest verseucht, so wurde es zugeschlagen. Die Notwendigkeiten wurden an einer Stange zum Fenster hineingereicht, war einer gestorben, so wurde er von den Lebenden zum Fenster hinaus auf die Straße geworfen; der täglich dreimal alle Straßen passierende Leichenwagen nahm den Leichnam auf. Die Pest regierte sechs Wochen und drei Lage; es sind daran gestorben 860 Menschen; der höchste Stand an einem Lage waren 45 Tote. Nur zwölf Häuser waren noch frei; von zwölf Ratsherren lebten noch vier (\655). 3n Kloster Neustadt verstärken sechs Priester. — Nicht ein ziffernmäßiges Bild soll durch diese Zusammenstellung gewonnen werden, dazu sind die Angaben zu lückenhaft, zu unvollständig und ungenau. Aber eines ist daraus zu ersehen' Furchtbarer denn der Krieg mordete dessen treue Begleiterin, die Pest. 23, Der Friede. Friede! Kaum war es zu glauben, daß er in deutschen Landen nochmal Linkehr halten könne, wie ein fremdes Märchen aus seligen Tagen klang die Kunde von dem Friedensschluß den Alten, die während einer jahrzehntelangen Greuelzeit grau geworden waren, wie ein unfaßbares Wunder empfand sie die Jugend, die in Kriegsnot und Elend herangewachsen war- ohne wart und Pflege. Sie hatte die Segnungen des Friedens nie gesehn. Daß der Bauersmann frohgemut die Saat bestellte auf sorgfältig bereiteter Flur, daß hundertfältige Ernte den sauren Fleiß des Landmanns lohnte, daß nach getaner Arbeit auch Feste das Leben im schmucken Dorf lein verschönten —, ja davon wußte das verwilderte Geschlecht nichts. Bilder zertretener Acker, geschwärzter Dorfruinen, Szenen von Haub und Mord, Kummer und Leid — das waren die Eindrücke gewesen, die es empfangen hatte von Kindheit auf. Und jetzt klangen die Glocken von Turm zu Turm und kündeten Frieden auf deutscher Erde. Bis in die entlegensten Schlupfwinkel drang die Botschaft und rief die verkrochenen Einwohner in die Dorffchaften um das Friedensfest zu feiern. Am Lage Martini des ^6^8 ften Jahres beging man in vielen ©rten Frankens das frohe Ereignis. 3n feierlichem Wallgange zogen die abgehärmten Männer, Weiber und Kinder vom Gotteshaufe durch die Straßen der Heimatgemeinde. Dann vereinigten sie sich in der Kirche zu andächtigem Dankgottesdienst. Die Glocken läuteten und die Böller krachten und von dem Turme bliesen Trompeter kirchliche Lieder. Alle Arbeit ruhte. wie aber sah es aus im Lande, als der längste Krieg geendet tvara den Deutschland je zu ertragen hatte? Unsagbar war die Verwüstung. Ganze Dörfer waren von der Erde verschwunden und wurden nicht mehr aufgebaut. In jeder Ortschaft gab es herrenlose Güter in Menge. Die Einwohner vieler Gemeinden waren

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 31

1914 - München : Oldenbourg
— 31 — Heerstraßen in unzähligen Scharen herankommenden Kreuzfahrer erwartete. Sie schifften die Donau hinab durch Ungarn, Bulgarien, Thrazien bis gen Konstantinopel. Der größte Teil des Heeres, das 50 ooo Ritter und too ooo Fußgänger zählte, zog jedoch zu Lande. Darauf setzten sie über das Meer nach Kleinasien. Aber dieser Kreuzzug war für die fränkischen ßelden nicht glücklich; denn als sie nach Syrien kamen, starb -der würzburgische Bischof Gottfried an der Pest zu Antiochia, allda er in der 5t. j)eterskirche begraben wurde. 3m Juni U90 ertrank der Kaiser Friedrich, als er in Armenien über den Fluß Salcph mit dem Pferde setzen wollte. Und die zwei obengenannten Kitter, die mit dem Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, bis nach Palästina tapfer mit fortrückten, wurden endlich auch von der pestilenzischen Seuche angesteckt, die unter dem Kreuzfahrerheere grausam wütete. Sie starben beide zu Itcorgato wenige Tage nacheinander. Auch der Kaisersohn ließ sein Leben im Morgenlande. Leopold von Österreich führte dann das Beer, kehrte aber bald mit dem Reste der deutschen Ritterscharen zu Schiffe heim. 5. Ein Minnesänger. Berr Walther von der Dogelroeiöe, Sroer des vergaez', der taet mir leide. (Hugo von Trimbcrg.) Am Sockel des Frankoniabrunnens vor dem Ehrenhof der Residenz in töürzburg sitzt ein großer Meister aus den Tagen der Bohenstaufen-zeit, mit dem Dichterpreis geschmückt: Berr Walther von der Vogelweide, die Zierde der Minnesänger. Mo seine wiege stand, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, wohl aber streiten sich gar viele (Drte um die (Ehre, die Beimat des Dichters zu sein. Walther war aus ritterlichem Stande, aber arm und um \\60 geboren. 3m Jünglingsalter zog er aus dem Vaterhause und kam an den Hof der Herzoge von (Österreich. Zu Wien erlernte er Sagen und Singen, die höfische Dichtkunst. Reinmar der Alte, der trefflichste Minnesänger, war ihm Lehrer und Vorbild. 3n höchster Blüte stand dazumal das Reich. Friedrich der Rotbart hatte siegreich in Italien gekämpft und feierte U84 das prachtvollste Reichsfest zu Mainz, von dem die Geschichte zu erzählen weiß; das Rittertum erlebte seine Glanzzeit, die Begeisterung für die Kreuzzüge war allerwärts. Kein Münder denn, wenn die Dichter jener Tage in höchster Begeisterung ihre Lieder erschallen ließen zum Lob und preis von des Reiches Herrlichkeit, von Minne und seliger Zeit. Mit der Macht des Kaisertums war es vorbei, als um die Jahrhundertwende Staufe und Welfe sich um die Krone stritten. Wirrnis und Drangsal rissen ein im deutschen Lande. Walther verlor gerade in jener Zeit seine günstige Stellung am Wiener Fürstensitze und mußte auf die Wanderfahrt,
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