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Die fremden Erdteile. Amerika.
Nach Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt sind Süd- und
Mittelamerika eng miteinander verknüpft.
5. Das Klima von Südamerika ist mit seiner gleichmäßigen Wärme
echt tropisch, der Regenfall ausreichend. Die südlich von Valparaiso Herr-
schenden ^V.-Winde bedingen eine sehr feuchte W.-Seite der Kordilleren und
eine trockne atlantische Seite.
Von Mexiko ab nordwärts herrscht das nordamerikanische Land-
klim a, s. S. 71.
In bezug auf die Pflanzen ist Südamerika das Festland der
Tropenflora, die sich sogar in die Anden und weit nach 8. hin erstreckt.
An einheimischen Nutzpflanzen ist Amerika im Vergleich zur alten Welt arm,
aus Südamerika stammen Kartoffel, Kakao, Chinabaum und Mais;
Mexiko hat uns den Tabak geschenkt.
Die Pflanzenwelt Nordamerikas zeigt mit der europäischen eine
gewisse Ähnlichkeit, weil Alte und Neue Welt früher zusammenhingen; doch ist
der amerikanische Wald artenreicher, als der europäische, weil die Eiszeit nicht
so sehr mit den Arten aufräumte, wie in Europa. So gibt es in Europa
20, in der Union dagegen 50 Eichenarten. Auch haben sich ans gleichem
Grunde hier ältere Baumformen erhalten, wie die Magnolie, die Sumpf-
cypresfe und der riesenhafte Mammutbaum der Sierra Nevada.
Die Tierwelt Südamerikas hat sich infolge seiner Abgeschlossenheit
ganz eigenartig entwickelt, es fehlen die entwickelten, kraftvollen Gestalten der
hochstehenden Säugetiere der Alten Welt. Endemische Arten sind z. B.
das Lama, das Faul- und Gürteltier, der Ameisenfresser. Südamerikas
Tierwelt steht also in der Mitte von der des dürftigen Australien, mit dem
es die Beuteltiere teilt, und der der reich ausgestalteten Ostfeste.
Nordamerikas Fauna zeigt im 8. Übergänge zu der südameri-
kanischen, im N. zu der europäisch-asiatischen (-eurasiatischeu); einzelne
Tierformen, wie Bären, Wölfe, Dachse, Füchse, Marder, Hirsche, stimmen
auffallend überein. Außer den altweltlichen Haustieren finden sich jetzt
überall in Nordamerika der Spatz und die Wanderratte.
6. Die Urbevölkerung sind die Indianer. Sie haben straffes,
grobes, schwarzes Haupthaar und spärlichen Bartwuchs. Die Hautfarbe spielt
bald ins Gelbe, seltener ins Rote; die Stirn ist zurückweichend, die Joch-
bogen springen vor. Die Augen sind meist klein. In allen körperlichen
Merkmalen erinnern die Indianer lebhaft an die Mongolen.
Durch die Einwanderung der Weißen wurde das ganze Gepräge
Amerikas umgewandelt, die Urwälder verschwanden zum Teil, europäische
Nutzpflanzen und Tiere verdrängten die einheimischen. In Nord
amerika führte der erbitterte Raffenkampf zum Untergange der Indianer,
ein germanischer tatkräftiger Stamm nimmt das Land ein. Im spanischen
Amerika verschmilzt der Indianer mit dem romanischen Weißen zu einer
neuen Mischrasfe, in denen die Eigenschaften des Indianers zur Geltung
kommen.
Die Schwarzen, die Neger, wohnen hauptsächlich in Mittelamerika
und den Nachbargebieten.
Trotz der großen Einwanderung ist in Amerika noch viel Platz für den
Menschen. Daher werden die Bodenerzengmfse nicht aufgebraucht, und
Amerika kann von seinem reichen Überschuß an Europa abgeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mittelamerika Valparaiso Mexiko Amerika Südamerika Mexiko Nordamerikas Europa Europa Sierra_Nevada Australien Nordamerikas Nordamerika Nord
amerika Amerika Mittelamerika Amerika Amerika Europa
Physische Erdkunde. '21
gestreckten Reihen, wie die friesischen Inseln, die australischen Inseln des
Innern Ringes, und kennzeichnen sich durch Bodensorm, Pflanzen und Tiere
als zugehörig zum benachbarten Festlande. — Die ozeanischen Inseln
sind vulkanische Inseln, die durch die Wirkungen unterseeischer Vulkane
entstanden sind. Vulkaninseln treten einzeln oder in Reihen aus, wie die
Kurilen und die Kleinen Antillen (antiljen). Zu den ozeanischen Inseln
gehören die Koralleninseln. Sie kommen nur in den tropischen und sub-
tropischen Meeren vor und verdanken ihre Entstehung der Tätigkeit der
Korallentierchen, die nur in Wasser von mindestens 20° leben können. Die
Korallentierchen bauen ihre Riffe in seichten Gewässern, an und vor den
Küsten oder als Krönung unterseeischer Erhebungen. Durch die Tätigkeit der
Wellen erheben sich diese Bauten zum Teil über den Meeresspiegel und bilden
kleinere und größere Ringinseln, Atolle genannt, die eine flache Lagune
einschließen.
Atoll.
Entlegene Inseln weisen oft Tier- und Pflanzengeschlechter auf, die auf
dem Festlande im Kampf ums Dasein längst untergegangen sind. Australien
hat noch Beuteltiere, Madagaskar Halbaffen und eigentümliche Kriechtiere.
Völkerreste halten sich in ihrer Eigenart auf Inseln und wenig zugänglichen
Halbinseln vielfach länger als auf dem Festlande, ebenso Religionssormen,
Sprachen, Sitten und Gebräuche. Auf den Britischen Inseln und in der
Bretagne kommen noch keltische Völkerreste vor. Auf Island hielt sich das
germanische Heidentum am längsten.
2a. Senkrechte Gliederung. Man versteht darunter die Mannig-
faltigkeit der Erhebungen des Erdbodens über de in Meeres-
spiegel. Jedes der Festländer wird von einer Hauptwasserscheide
durchzogen, von der aus sich der Boden beiderseits nach dem Meere senkt.
In Amerika liegt der Hauptrücken der Bodenerhebungen ganz in der Nähe
der Westküste. In dem östlichen Festland streicht die Hauptwasferscheide von
Ostafrika über Syrien nach der Beringstraße. so daß sich der größte Teil der
Erde zum Atlantischen Ozean entwässert. In Australien liegt die Scheide
an der Ostküste.
Wenn man sich die ganze Masse der Erhebungen über die Erde gleich-
mäßig verteilt denkt, so daß sich das gesamte Festland der Erde in gleicher
Höhe über dem Meeresspiegel ausdehnte, so würde sich hieraus die mittlere
Höhe der Erdfesten ergeben. Man hat sie auf 700 m berechnet. — Die
Erhebung eines Punktes über den Meeresspiegel heißt Seehöhe oder absolute
Höhe; die Erhebung über niedrige Punkte seiner Umgebung wird Tal- oder
relative Höhe genannt.
Die Hauptformen der Bodengestaltung sind: Tiefebene.
Erdsenke. Hochfläche und Gebirge.
a) Ter Boden, der sich höchstens bis 200 in über den Meeresspiegel
erhebt, heißt Tiefland.
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Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Bretagne Island Amerika Ostafrika Atlantischen_Ozean Australien
Ostasien. 49
diesem Lande drangen 1644 die Mandschurei erobernd nach China vor und
unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich
immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils
unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Der Zopf
war ursprünglich ein Zeichen der Unterworfenen.
Das eigentliche China, fast 4 Mill. qkm, 3—400 Mill. E, a) Das
Land. Von allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigentliche
China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten
Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des
Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Ketten-
gebirgen und Hochflächen, die w. in das Hochland von Jnnerasien übergehen.
Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme.
Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk ab-
gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen
voneinander große viereckige Türme, der Überlieferung nach alles Neste eines
riesigen Grenzwalles, „der Großen Mauer", die vor mehr als 2000
Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut
haben soll.
Die Hauptflüsse des Landes sind der Hoängho (gelber Strom),
der seinen Namen von den großen Mengen gelber Löß erde trägt, die er
mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (Gelbes Meer), und der
Jängtse. Der Hoängho wird seiner vielen Überschwemmungen wegen das
„Unglück Chinas" genannt. Südchina hat viele Seen.
Der Chinese sagt: „Den Hoängho kann man in 1000 Jahren nicht
reinigen" und wenn er etwas Unmögliches bezeichnen will: „Das wird ge-
schehen, wenn der Hoängho reines Wasser hat." Die Überschwemmungen
waren schon so ausgedehnt, daß der Fluß seinen Lauf verlegte. Zeige den
alten Lauf!
Das Klima Chinas ist sehr günstig. Zwar wehen im Winter von
den eiskalten Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz
der süditalienischen Breitenlage des Landes reichen Schneefall und Eisbildung
hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune (S. 30) reichliche
Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche
Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Weizen im N., Reis im S. sind
die Hauptfrüchte, außerdem baut man Tee und Baumwolle. China ist
die uralte Heimat der Seidenraupe. Auch die Fasane und Gold-
fische sind hier zu Hause. — Steinkohlenlager, die noch meist unbenutzt da-
liegen, und Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze.
b)Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut-
färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen,
die schiefen, geschlitzten Augen mit der Mongolenfalte kennzeichnen sie auf den
ersten _ Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen bilden das
zahlreichste Volk der Erde, fast */4 aller Bewohner der Erde. Im
chinesischen Tieflande, das etwa so groß wie das Deutsche Reich ist, wohnen
etwa 150 Mill. Die Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende
zur Auswanderung. In Indien, Südafrika, Australien und den Küstenländern
des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen, betriebsamen, aber unreinlichen
chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber der weißen Arbeiter.
Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt
musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus-
ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn
Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 4
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Extrahierte Personennamen: Südchina Hoängho
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien China China China Korea Chinas China Deutsche_Reich Indien Südafrika Australien
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Extrahierte Personennamen: Corsica Mallorea Ivo Bernhard
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Extrahierte Personennamen: Norrlaud Wasa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinavien Schweden Norwegen Schweden Schweden Finnland Norwegen Schweden Schweden Schweden Gotland Schwedens Schwedens Schwedens Norwegen Norwegen Norwegens Dänemark Dänemark Schottland Nordsee Skandinavien England Schweden Norwegen Schleswig-Holstein Jütland Ostsee Bornholm Atlantischen
Ozean Island
126 Deutschland.
muß sie nu den Abhängen in höhere und deshalb düunere Luftschichten
aussteigen, und in diesen verliert sie die Fähigkeit, ihren Wasserdunst
festzuhalten; dieser fällt nunmehr als Niederschlag zur Erde, um so
reichlicher, je höher das hemmende Gebirge ist: Steigungsregen,
h) Im deutschen O. beträgt der Durchschnitt der Jahreswärme 8° C, die
Schwankungen zwischen Juli- und Januarwärme 21°, im W. sind die
betreffenden Werte 10° und 19? Die Januar-Isotherme von 0° läuft
fast in meridionaler Richtung von der Wesermüudung bis in die Nähe
von Trieft, die Juli-Isotherme von 20° fast in der Richtung der
Parallelkreise von Trier nach Krakau; beide, in eine Karte einge-
tragen, würden sich in der Mitte Deutschlands kreuzen. Hieraus und
aus den obigen geringen Wärme-Unterschieden ergiebt sich, daß Deutsch-
laud ein sehr gleichmäßiges Klima hat.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Trier Krakau Deutschlands
A. Lehrgang der Heimatskunde.
3. Schuljahr (Kl. Vii).
I. Der Heimatsort.
1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen
oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am
Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir
uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag
oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder
Norden. Im Laufe des Nachmittags siukt die Souue immer tiefer am
Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht.
Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen
zusammen 24 Stunden aus.
Osten, Westen, Süden und Norden heißen die 4 Himmels-
oder Weltgegenden. Wenn ich mich mit dem Gesichte nach N. stelle,
habe ich rechts 0 , links W., vor mir N.,
hinter mir S. Zwischen den Haupt-
himmelsgegenden in der Mittelrichtuug
liegen die 4 Nebenhimmelsgegenden:
Nordost (No.), Südost (So.), Nord-
west (Nw.), Südwest (Sw.). Be-
zeichne die Lage der Wände, Thüren,
Fenster, Tische, Nachbarhäuser u. s. w.
uach den Himmelsgegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Schultafel. Zeichuuug mehrerer
Orientierungskreuze. Auf der Tafel
oder den, Papier ist die Richtuug
uach obeu stets N., die nach unten
8., die nach rechts 0. und dienach
links W.
2. Das Schnlhaus. Unser Schnlhans hat mehrere geräumige Schnl-
zimmer. In welchem Teile des Schulhauses liegt uuser Klassenzimmer?
Nenne andere Schulräume! — Das Haus, in dem die Eltern wohnen, ist
ein Wohnhaus. Die Räume in demselben nennt man Wohnräume.
Neune solche Räume! Wie unterscheidet sich ihre Ausstattung von der eines
Schulzimmers ?
Die vier Wände des Schulzimmers stehen senkrecht. Der Ofen, die
Thür, die Fenster, der Schrank haben ebenfalls eine senkrechte Stellung.
Fußboden und Decke unserer Schnlstube liegen so, wie der Wagebalken einer
ruhenden, leeren Wage. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die
Tromnau, Schulgeographte I. 1
Jsfv. No.
Su. So.
S.
Orientierungskrenz.
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20 Globuslehre.
weist die heiße Zone die zahlreichsten Tierformen auf. — Das Deutsche Reich liegt
in der nördlichen gemäßigten Zone und hat also eine gemäßigte, d. h. mittlere Wärme.
Unsere Pflanzen- und Tierwelt ist zwar nicht so üppig und reichgestaltig, als die in
den begünstigten Strichen der heißen Zone, aber durchaus weit entfernt von der Arm-
seligkeit der Pflanzendecke und der Tierwelt in den Polargegenden.
7. Das Klima, (vergl. S. 8.) Das Klima eines Landes wird Haupt-
sächlich bedingt durch seine Wärmeverhältnisse, Winde und Niederschläge.
a) Die durchschnittliche Jahres wärme eines Landes richtet sich zunächst nach
seiner Lage zum Äquator. Es gilt hier also das Gesetz: Je näher dem Äquator,
desto wärmer! Von weiterem Einfluß auf die Wärmeverhältnisse eines Ortes ist
die Höhenlage desselben. Die oberen, dünneren Luftschichten halten weniger Wärme
fest, als die niederen, dichten Schichten, denen sich von dem erwärmten Erdboden auch viel
mehr Wärme mitteilt. In dieser Hinsicht gilt also das Gesetz: Je höher, desto kälter!
b) Die Winde entstehen hauptsächlich dadurch, daß die Luft an verschiedenen
Orten der Erdoberfläche ungleich erwärmt wird. Warme Luft ist leicht und steigt
empor, kalte ist schwerer und strebt nach den erwärmten Gebieten. Aus den südlicheren
Gegenden erhalten wir warme Winde, aus dem N. kalte.
c) Die Winde führen die Nied erfchläge herbei. Weht der Luftzug vom Meere
her, fo ist er mit Feuchtigkeit gesättigt und bringt Niederschläge (Nordseeküsten). Kommt
er dagegen über weite, wasserarme Landstrecken, so ist er trocken. Deshalb bringen
uns die Westwinde Regen, die Ostwinde aber trockenes, im Winter dazu schneidend
kaltes Wetter. — Ein Land, welches von den feuchten Seewinden beherrscht wird, hat
Seeklima, ein solches, das vom Einfluß des Meeres weniger berührt wird, hat
Landklima.
8. Die Bevölkerung der Erde. Sie beträgt fast 1 500 Mill. Menschen.
Dieselben hat man auch nach ihren körperlichen Merkmalen in 7 Rassen ein-
geteilt: 1. Kankasier oder Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Ma-
layen, 4. Neger, 5. Buschmänner und Hottentotten, 6. In-
dianer oder Rothäute, 7. Australier.
Die Kaukasier haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe, langes Haar
und starken Bartwuchs. Sie sind die wohlgebildetste, gesittetste und mächtigste aller
Rassen, hauptsächlich über Europa, Nordafrika und Vorderasien, aber auch in Nord-
amerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind der Haupt-
träger höherer Kultur und Gesittung. Ihre Zahl beträgt über 630 Mill.
Die Mongolen haben Weizen- bis getrübt-gelbe Hautfarbe, schwache» Bart-
wuchs, vorstehende Jochbogen, meistens schiefe Stellung der schmalgeschlitzten Augen.
Sie bewohnen vorzugsweise den 0. und N. Äsiens, sind zun: Teil altgesittet. Ihre
Zahl beträgt etwa 580 Mill.
Die Malayen, von hell- bis schwarzbrauner Hautfarbe, schwarzem, lockigem
Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche Asien und die Südseeinseln
verbreitet. (32 Mill.)
Die Neger, von dunkelschwarzer bis hellgrauer Hautfarbe, wolligem, oft ver-
filztem Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, niedriger Stirn, hervortretendem Oberkiefer,
wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika, aber auch zahlreich in
Amerika vertreten (etwa 175 Mill.).
Die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika weifen ledergelbe oder
lederbraune Hautfarbe, verfitztes Haupthaar und schwachen Bartwuchs, breiten Mund
mit vollen Lippen, schmal geschlitzte, aber nicht schief stehende Augen auf.
Die Indianer oder Rothäute sind die llrbewohner von Amerika. Sie haben
hellere oder dunklere rötlichbraune Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, niedrige Stirn, her-
vortretende Nase und Backenknochen. Ihre Zahl beläuft sich nur noch auf etwa 11 Mill.
Die Australier aus dem australischen Festlande, mit dunkler, bisweilen selbst
schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffem Haar, unschönem Körperbau und unförmlicher
Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen.
Außer diesen Hauptrassen giebt es noch manche Volksstämme, welche ihrer körper
lichen Merkmale wegen als Raffenmifchvölker oder auch als Übergangsgruppen der
einzelnen Rassen betrachtet werden. (52 Mill.)
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Extrahierte Personennamen: Kankasier
Extrahierte Ortsnamen: Nied Europa Nordafrika Vorderasien Afrika Amerika Südafrika Amerika
Aus der Länderkunde der Erdteile. 25
empor. Ihre Kamm- und Gipfelhöhen sind nicht mit Eis- und Schneefeldern bedeckt.
Gebirge unter 1000 m Seehöhe bezeichnet man als niederes Bergland. — „Ein-
sattelungen im Rücken eines Gebirges heißen Pässe (Furkastraße). Sie dienen zum Uber-
schreiten des Gebirges. — Länmhäler folgen der Hauptrichtung des Gebirgszuges;
Querthälcr durchbrechen denselben. — Ebenen über 300 m Erhebung nennt man
Hochebenen (süddeutsche Hochebene). (Siehe auch S. 32!)
Die Bewässerung Mitteleuropas ist eine sehr reiche. Die
Qnellgebiete der Ströme sind die wasserreichen Alpen und ihre vorgelagerten
Mittelgebirge. Insonderheit ist der St. Gotthard als wichtiges Quell-
gebiet zu nennen. (Rhone, Rhein). Der großen Nordabdachung gehören
die deutschen Ströme an. Zur Nordsee fließen Rhein, Weser und
Elbe, zur Ostsee Oder und Weichsel. Die Donau folgt der Ostab-
dachung und führt ihre Wassermassen dem schwarzen Meer zu. Der West-
abdachung gehören die meisten französischen Ströme an, so die Seine
(ßahn'), Loire (toär) und die Rhön e. Letztere ist'der wichtigste Strom
des Mittelmeergebiets und der reißendste unter den europäischen Hauptflüssen. —
Entsprechend der Bodengestaltung Mitteleuropas haben die meisten der Flüsse
ein stärkeres Gefälle, als die osteuropäischen Tieflandströme. Doch sind anch
sie zur Schiffahrt gut geeignet und vielfach durch Kanäle mit einander ver-
bnnden. — Das Alpengebiet ist reich an Seen (Bodensee, Genfersee).
Erklärungen. Bei größeren Flüssen unterscheidet man einen Oberlauf, einen
Mittellauf und einen Unterlauf. Genau genommen, soll der Oberlauf der Flüsse sich
im Hochgebirge oder Hochlande, der Mittellauf im Berglande, der Unterlauf im Tief-
lande entwickeln. Doch zeigen nur wenige Flüsse diesen regelmäßigen Lauf. Manche
Flüsse sind reine Tieflandsströme (Weichsel, Oder), andere zeigen "nur die Merkmale
des Mittel- und Unterlaufs (Elbe, Weser). Alle drei Stufen zeigt in trefflicher Weise
der Rhein. Bei jedem Flusse spricht man indes von einem obern, mittleren und
untern Lauf. — Kanäle werden von Menschenhand angelegt. Es sind künstliche
Wasserstraßen, welche benachbarte Flüsse (oder auch Meere) miteinander verbinden. -
Seen im Hochgebirge nennt man Gebirgsseen. Sie sind in der Regel tiefer, als die
im Flachlande gelegenen Tieflandseen.
c) Die Glieder des Erdteils sind vorwiegend gebirgig und weisen
größere oder kleinere selbständige Gebirgssysteme auf.
Im nordwestlichen Europa sind die skandinavischen, eng-
lischen und schottischen Gebirge zu nennen. Der bedeutendste Flnß in
diesem Teil Europas ist die Themse. — Auf der Insel Island giebt
es zahlreiche feuerspeiende Berge oder Vulkane.
Im südlichen Europa erhebt sich zwischen Spanien und Frankreich
das Hochgebirge der Pyrenäen, dem die Garonne entströmt. Von der
Bodengestaltung der pyrenäischen Halbinsel sind die Hochflächen Spaniens
zu erwähnen, welche von drei Hochlandsflüffen, Dnero, Tajo und Gna-
diana, durchfurcht werden. Ebro und Gudalcptivir durchfließen dagegen
kleine Tiefländer. — Italien hat im N. die lombardische Tiefebene
um den Po, auf der eigentlichen Halbinsel den Apennin und den kleinen
Tiber flnß, im 8. den Vesuv bei Neapel und den Ätn a auf Sizilien.—
Unter den Gebirgen der Balkanhalbinsel sind der Hämns oder Balkan und
der sagenreiche Olymp zu nennen.
.Erklärung. Vulkane sind feuerspeiende Berge. In der Regel sind sie kegel-
förmig mit einer trichterförmigen Gipfelöffnung, welche man Krater nennt. Manch-
mal find auch noch seitliche Krater vorhanden. Aus diesen Kratern werfen die Vulkane
zeitweise geschmolzene, glühende Massen aus, die man Lava nennt.
6. Das Klima. Europa liegt in der nördlichen gemäßigten
Zone, mit Ausnahme der nördlichsten Striche, welche der nördlichen kalten
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Rhein Rhein Ostsee Mitteleuropas Rhein Europa Europas Island Europa Spanien Frankreich Spaniens Italien Neapel Sizilien Europa
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43
Nordamerika. Alle drei Gebirgssysteme sind sehr reich an Vnlkanen.
Östlich von diesem Hochgebirgszuge dehnen sich in Nord- und Südamerika
große Tiefländer aus, die von Riesenströmen entwässert werden.
Die wichtigsten Ströme sind der Mi ssi ssip p i, dermaranon (maranjon),
Drin6co und Rio de la Plata (Silberstrom). Die großen nord-
amerikanischen Seen gehören zu den größten Süßwasserbecken der Erde.
3. Klima, Tier- und Pflanzenreich. Amerika erstreckt sich durch alle
Zonen mit Ausnahme der s. kalten. Der stärkste Anteil fällt aber auf die heiße
und die n. kalte Zone. In den tropischen Gebieten ist die Brutstätte
des gelben Fiebers, das namentlich den Weißen sehr gefährlich wird.
Die Gebiete in der gemäßigten Zone Nordamerikas haben scharf
ausgeprägtes Landklima mit starkem Gegensatz der Jahreszeiten. Infolge der
kalten Nordwinde, welche ungehindert aus dem Polargebiete über die großen
Ebenen wehen, und der kalten Meeresströmungen an den Küsten nimmt die
Wärme uach N. schneller ab, als dies in Europa der Fall ist. Einwanderer
aus Europa müssen durchschnittlich 10 0 südlicher ziehen, wenn sie in Nord-
amerika ein ähnliches Klima antreffen wollen, als in ihrer europäischen
Heimat. Auch im gemäßigten Südamerika nimmt die Wärme polwärts
schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten selbst größere
Üppigkeit, als in Indien. Dagegen ist die neue Welt verhältnismäßig arm an ein-
heimischen Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten
derselben. Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiergestalten der alten
Welt und die großen Raubtiere aus dem Katzengeschlecht. Jaguar und Puma sind
schwache Nachbilder von dem gefürchteten Tiger und majestätischen Löwen der alten
Welt. An Last- und Arbeitstieren besaß der Erdteil nur das Lama. Dagegen hat
Amerika zahlreiche große Reptilien (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Insekten und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen den kleinsten
Vertreter aus der Vogelwelt, den Kolibri, und den größten Raubvogel der Erde,
den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n. Gebiete und die Rothäute oder Indianer
(11 Mill.), die ehemals das ganze übrige Amerika inne hatten. Als nun
die Weißen kamen, wurden die Indianer unterworfen oder in die Wildnis
zurückgedrängt. Spanier, Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich
in den Besitz des Festlandes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika
suchten sich alle Seemächte Europas einen Besitzanteil zu sichern. Bei dein
Mangel an Arbeitskräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein.
Im Laufe der Zeit, namentlich um die Weude des 19. Jahrhunderts, habeu
sich die Kolonieen bis auf wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten
gebildet. Heute find dieselben durchweg Republiken. Die Sklaverei ist in
allen Staaten aufgehoben. Doch besteht fast die Hälfte der Bevölkerung ans
Farbigen. Heidnisch sind nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst
herrscht das Christentum.
I. Nordamerika.
1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde und wird auf den
dreifachen Umfang Skandinaviens geschützt. Polwärts ist das Land noch
nicht erforscht. Die Südspitze liegt mit Petersburg unter gleicher Breite.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Nordamerikas Europa Europa Amerikas Indien Amerika Amerikas Amerika Mittelamerika Europas Afrika Nordamerika Skandinaviens Petersburg