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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Neuere Geschichte - S. 45

1869 - Mainz : Kunze
45 Prag erobert — die Kaiserlichen in Norddeutschland bis nach Holstein (ihre Niederlage bei Wittstock in der Mark 1636 durch Banör). Auf dem südwestdeutschen Kriegsschauplatz nach Bern- hards Tod: Niederlage der Franzosen bei Tuttlingen 1643 (Johann von Werth), ihr Sieg unter Condä und Turenne bei Allerheim (in Baiern) 1645; mit den Schweden gegenbaiern bei Susmarshausen (bei Augsburg) 1647. 4. Friedensverhandlungen und Friedensschluß. Der thatsächliche Friedenszustand zwischen den meisten Reichs- ständen intb dem Kaiser schon seit 1635, führte bald zu dem Wunsche auch nach rechtlicher Feststellung. Die Einleitungen dazu waren bereits auf dein Augsburger Reichstag 1641 ge- troffen, die wirkliche Eröffnung der Verhandlungen erst seit 1643 zu Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden. Der Westfälische Friede 1648. A. In Lem auf das Reich. N. P o l it is ch e H au p t b e d i N gu N g e u: Die früheren Glieder, Schweiz und Niederlande, nun auch de iure vom Reiche getrennt, die letztere:! auch von Spanien in ihrer Unabhängigkeit anerkannt und durch die sogenannten Generalitätslande vergrößert; ■—- das Reich, das als solches unter den friedenschließenden Mächten nicht einmal genannt wird, hört in seinem alten Bestand auf zu existieren, indem die Reichsstände ste ckroit de souveraineté^ erhalten. — Kurpfalz wird, aber nur in den Grenzen der Rheinpfalz, hergestellt und erhält eine achte Kurwürde. Baiern behielt die Kurwürde, die Oberpfalz. Kur-Sachsen behielt die Lausitz und das Directorium der evangelischen Stände. •— Brandenburg (der große Kurfürst seit 1640, ein wesent- licher Förderer des Friedenswerkes) erhielt von dem ihm recht- mäßig zugehörigen Pommern nur Hinterpommern theilweise, statt Vorponnnern die (damals nicht als entsprechender Ersatz geltenden*) *) Namentlich wegen der geographischen Verbindung Vorpommerns mit den Marken, die weit enger und wichtiger war als die Magdeburgs und Hatberstadts mit der Alt- und Mittelmark; dann weil der große Kurfürst den Weg zur Gründung einer Seemacht suchte, Hinterpommern aber nur einen un- bedeutenden Hasenplatz (Colberg) ohne einen dahinter gelegenen größeren Fluß besaß.

4. Alte Geschichte - S. 121

1872 - Mainz : Kunze
121 waffenfähige 'Sftannfdjaft des> ^ßatriciatä, die dann nad) Furien über die 93orfd)täge entroeber beja^enb ober oernetnenb abftimmte (comitia curiata). 2öenn der $önig ftarb, fo fiel die Staatsgewalt an bas i5atri= ciat $urü& Sdie 2öa|l eines neuen Königs tourbe bitrd) die (Surien ooftgogen und burdj einen roafjrfdjeinlid) oom Senate*) ernannten ^nterrer geleitet. 23ebeutung obiger ©lieberung für ba3 Slgrartoefen. Sdas Sanb roar in breiig Soofe gerfcfjnitten, beren eins auf jebe (Surie fiel Sdas ßoos> der (Surie jerfiel tüieber in §ef)n £fjetle, toooon einer auf jebe gens fatn. Bebeutung in militärifd)er § inf idjt. 2iu§ jeber gens tourbe 1 Leiter und 10 gujjfolbaten genommen, fo ba£ ba§ ältefte römifd)e §eer au3 300 ^Reitern (celeres) und 3000 §uf$folbaten (milites, ütaufenbgänger) beftanb. Slufter biefett Sboßbürgern gab es nodf) gtoei anbere klaffen der Sseoölferung, die (Sitenten und die ^Hebejer**). ®ie (Klienten toaren raa^rf^eintic^ die urfprünglidjen oon den erobern= den Satinern unterjochten Sanbesbetoofiner. Sder (Stient mar un= münbig und unter den Sd)u£ eines ^3atricier3 geftetft, der i^n als patron oor ©eridjt und in allen übrigen ftaatsbürgerlicfjen 23e= ,gief)ungen §u oertreten f)atte. (Sr trieb getoöljnlicf), roie der §ret= getaffene, ein ©etoerbe, führte einen ^rantlaben ober fafc ats> (Srb= päcfjter auf den ©runbftücfen der ^atricier. (Sr muffte dem §errn in 2went ^olb und getoärtig fein, feine (Stjre förbern, i§m in jeber ©elboerlegenfjeit au^elfen, bei der 9lusftattung der &öcf)ter. bet der ßosfaufung aus der ©efangenfc^aft u. f. to. (Sinen britten 23eftanbtf>eil bübeten bte Plebejer (f. 9lncu3 •Iftartiug). Sie too^nten meift auf dem Sanbe und waren freie, gum 5£§eil tootj^abenbe und geartete ©runbeigentpmer. Sie ftauben, obgleich perfönlid) ganj unabhängig al§ ein frember 33e= ftanbtfieil außerhalb be§ ©taatäorganissmus, inbem sie ni(f)t in die (Surie aufgenommen toaren, tooran die 2lu§übung alter poli= tifdjen Oted^te, felbft die öffentliche 2ltt3übung der ^Religion ge= fnüpft mar. (Sie Ratten batyer feinen Stnt^eil an dem Senate und an der ^olfsoerfammtung, toäfyrenb sie §tt den Staate laften oer= pfüc^tet toaren. *) ©tef)e barüber $eter, ©e|d). 9iom§, I. p. 61, 2. 9lufl. **) Plebs (pleo) = ol nouoi.

5. Alte Geschichte - S. 39

1872 - Mainz : Kunze
39 bürrer und fteiniger Äatfboben, nur bur<$ Äunft und gleife er= giebtg. ©er ©etreibeertrag nid^t au§rei^enb, bebeutenber Del= und Geigenbau. Mangel an größeren puffen, der ^ep^tffo§ und 3tiffo3 roafferarm. §errlicfjes> jtlima, reine Suft, milbernber ($in= ffafj der 3jieere§nä^e. — Sage, ©eftalt und Statur be§ Sanbes roeift die Beniner auf die ©ee §irt, das> ©lement des> ionifcfjen ©tam== mes> und die Sßiege oon Slt^enö ©röfie. A. 'gäis ^ofott. 1) Sdte Ä'onigäjeit: ©ie ,3eit Dor &Meu§/ die pela§gifcf)e ^Seriobe, gehört gan§ der 3jtyt|ologie an. ©er Sanbes^eroö Äe= fropä, f. ©. 18. ‘ ©ie Beroof)ner glaubten an iljre 2iutod)tjjonie. St^efeuä galt als ©rünber be§ ionifcfjen ©taate§, der die ein= hetmifdfje Beoölferung jugleiclj frei machte oon dem den (Sinftüffen und ©rucf der meerbe^errf^enben ^önifer. Einigung der 12 ©e= meinben be3 £anbe§ um die Äefropia und ba3 ^rqtaneion üon Sitten ovvoixio/uog, Gvvouiu, F[avu9rfvaia). 2lus> uralter^eit ftammenbie Di er ioniftfj-en 5p^len (®e= leontes», £>oplete§, 2ligiforei3, 2lrgabei§) ä 3 5pf)ratrien, ä 30 yevrj. Bon der 3uge§örigfeit gu biefen Abteilungen roar ba§ Bürgerrecht abhängig. ^nnerfjalb der Sßl^Ien brei ©tänbe (ed-vij), auf ^efeu§ gurütfgefü^rt: ©upatriben (Slbelftanb), ©eomoren (Bauern-ftanb), ©emiurgen (§anbarbeiter und ©eroerbtreibenbe). Bon den ©türmen der Bölferroanberung blieb Slttifa oerfdfjont. ■©er le&te 5t^e[ibe Stornota§ rourbe um biefe 3eit wegen $eig= ^eit gegen einbringenbe Böotier unter £antf)o§ entfett, an feiner ©teile roirb der aus> ^ptos burcf) die ©orier vertriebene 9mibe Melant^o§ ^önig oon Slttifa. 3ftit feinem ©o^ne ^obro§ (ogl. ©. 24), der fidtj im Äampf gegen die au§ 2lrgo§ und ^o= rint^ oorbringenben ©orier auf ©runb eines £)ramfprudfj§ geopfert, enbigt ba§ jtönigtfyum 1066. -Dlegartä aber nonslttifa lo§geriffen.io66 2) ©ie 2lbel3^errf<f>aft: ©c^ritt für ©d^ritt gerftört der 5lbel die Äönigägeroalt, guerft den tarnen und die Unoerantroort= licpeit, bai eigentliche Söefen be3 ^önigt^umä. ©er jüngere $o= bribe üfteleuö fü^rt die ionifdgen Kolonien nach Jt'leinafien (f. ©. 27), fein älterer Bruder sjftebon erfter 21 rcf) o nt. ©ie§ 2lmt lebenslänglich, erblich, aber den (Supatriben üerantroortlicf). ©eit 752 zehnjährig, 713 ba§ Borred^t der 9miben aufgehoben, 683 jähr=

6. Alte Geschichte - S. 36

1870 - Mainz : Kunze
36 B. Die Solonische Verfassung. Der Codride So lon, geboren 639, schon früher durch seinen Aufruf zum Krieg gegen Megara und zur Wiedereroberung von Salamis (598) wie durch feinen Antheil am f. g. heiligen Krieg der Amphictyonen gegen Cirrha (wegen widerrechtlicher Aneignung heiligen Landes von Delphi und wegen Bedrückung der Wallfahrer) ein beliebter Volksmann, bei der Verbannung der Alkmäoniden betheiligt, durch Reiseerfahrungen gebildet, wird als erster Archont 594 mit der politischen Reform betraut. Nach- dem er durch eine Schuldenerleichterung (blos Herabsetzung des Münzfußes um 27 pr. c. oder theilweife Schuldentilgung?*), Mil- derung der Schuldgesetze und Festsetzung eines Maximums von Grundbesitz die drückendste Noth des Volkes beseitigt hatte, begann er, der Versuchung zur Tyrannis widerstehend, das Verfassungswerk, das die rechte Mitte zu halten suchte zwischen den Bedürfnissen des Volks und der hergebrachten Stellung des Adels; — eine Timokratie mit demokratischer Grundlage, deren Grundgedanke: jedem Bürger so viele Rechte zu gewähren, als seinen Leistungen an den Staat entspräche. Der Anfang eines neuen politischen Lebens für Athen. 1. Bestandtheile und Eintheilung des Volks.. a. Die Bürger (in der Blüthezeit des Staates o. 20000 erwachsene). Das Bürgerrecht bedingt durch die Abstammung aus der rechtmäßigen Ehe eines Bürgers mit einer Bürgerin. Nur ausnahmsweise erhielten Söhne eines Bürgers mit einer Nichtbürgerin durch Volksbeschluß das Bürgerrecht. Die Ver- leihung an einen Fremden war sehr erschwert; in zwei Volks- versammlungen mindestens 600 Stimmen waren erforderlich. Die Erziehung war wesentlich eine häusliche und private. Der Staat sorgte für öffentliche Ringschulen (gymnasia), die Privatturnplätze standen unter-Staatsaufsicht. Mit dem 18. Lebens- jahre trat die Mündigkeit ein und die Verpflichtung zum Kriegs- dienst in den Besatzungen der Grenzfesten. Mit 20 Jahren der Volksversammlung, mit 30 ¿it den Aemtern zugelassen. Theil- weise oder völlige Entziehung des Bürgerrechtes konnte wegen Unterlassung der pflichtmäßigen Zahlungen an den Staat eintreten. *) D. h. Kassierung der Schulden derer, die nur ans das Unterpfand ihrer Person geliehen hatten. Sämmtliche Schuldsclavcn wurden in Freiheit gesetzt.

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 73

1878 - Mainz : Kunze
— 73 — fand man mit den italienischen Inseln und Achaia ab. Weil er sich aber mit Octavian überwarf, so wurde er mit Krieg überzogen, der ihm Niederlage und Tod brachte. Auch Lepidus trat bald vom Schauplatz ab und begnügte sich mit der Würde eines Oberpontifex. Antonius aber, der gegen die Parther nichts ausrichtete, ward ganz das Werkzeug und der Buhle der ränkevollen Kleo-patra, der zu Liebe er die edle Octavia verstieß und Roms Provinzen verschleuderte. Nicht gegen ihn sondern gegen die Aegyp-terin wurde nun der Krieg erklärt, der mit seiner Niederlage und schimpflichen Flucht bei Actium endigte (2. September 31). Als er nach Aegypten zurückgekehrt sich von seiner Freundin verschmäht sah, gab er sich den Tod; Kleopatra folgte ihm, da Octavian sich von ihren Reizen nicht locken ließ und sie für den Triumph in Rom aufsparen wollte. Aegypten, das bisher eine Scheinexistenz gefristet, ward römische Provinz; Octavian aber Alleinherrscher im weiten römischen Reich. § 47. Der Kaiser Augulius. Rom und das Reich waren des ewigen Streites und Blutvergießens müde, man wünschte sich mit dem Genusse dessen begnügen zu können, was die Bürgerkriege den Einzelnen übrig gelassen oder eingebracht hatten. Daher fängt jetzt unter Octavian eine Periode der Erschlaffung und des Friedens an, die es ihm erleichterte eine fast unumschränkte Gewalt zu erwerben und zu erhalten. Zu diesem Zwecke trat er ganz in die Fußtapseu seines großen Ahnen, vereinigte wie dieser in seiner Person die wichtigsten Aemter, nach des Lepidus Tode auch noch die Würde des Oberpriesters, dabei verstand er es sie noch besser auszunützen. Den Seuat besetzte er als Censor mit seinen Creatnren, ermäßigte aber die Anzahl der Mitglieder auf 600. Anordnungen, die beim Volke Unwillen und Haß erzeugen konnten, wurden von nun an als Senatsbeschlüsse erlassen, so daß der Urheber derselben alle Verantwortlichkeit von sich auf eine Versammlung zu schieben vermochte, deren Namen durch Alter geheiligt war. Octavian selbst war der erste S enat o r (Prin-ceps), d. i. derjenige, welcher zuerst seine Stimme abzugeben befugt war, und führte diesen Titel mit Vorliebe, weil sein beständiger Gebrauch am wenigsten verletzte. Im Jahre 27 gab er vor, er wolle ins Privatleben zurücktreten. Da wurden ihm sämmtliche bisher von ihm aus eigener Macht bekleidete Würden durch Volksbeschlnß aufs neue

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
— 138 - gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben. Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde. In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung. Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer

9. Geschichte des Altertums - S. 92

1879 - Mainz : Kunze
92 Zweiter Abschnitt. Themistokles Themistokles hatte nach der Schlacht bei Salamis als Anerkennung unbsertannt. fe*ner klugen Handlungsweise einen Kranz von Oelzweigen erhalten. Als er nach Sparta reiste, schenkten ihm die Athener einen Wagen, und 300 Jnglinge geleiteten ihn bis an die Grenze. Die grte Ehre erntete er bei den olympischen Spielen. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Einer zeigte ihn dem Andern, und lauter Jubelruf scholl ihm entgegen. Doch auch er entgieng dem Neide seiner Mit-brger nicht und erntete Undank. . 17. Hfhen bernimmt itie mng itec (Brietften. Bis zur Schlacht bei Plat hatten die Spartaner die Ober-leitung des griechischen Heeres gehabt; durch die Verrterei des spartanischen Knigs Pausanias kam sie jetzt an die Athener. In die Ver- Pausanias war durch seinen Sieg bei Plat stolz und ber-spartanischen mtig geworden und trachtete seitdem nach hheren Dingen. Heim-Knigs lich unterhandelte er mit dem Erbfeind Griechenlands, dem König wird auch von Persien, und versprach ihm, Sparta und die brigen griechischen Staaten zu unterwerfen, wenn er ihm seine Tochter zur Gemahlin gebe. Ein Zufall brachte den schmhlichen Briefwechsel, welchen Pausanias mit Xerxes fhrte, an den Tag. Ein Sclave ffnete nmlich den Brief, welchen ihm sein Herr bergeben hatte, und theilte den Inhalt den Ephoren mit Als nun Pausanias merkte, da er verraten sei, flchtete er sich in einen Tempel. Aber die Ephoren lieen die Thren schlieen und vermauern, die Mutter des Pausanias trug den ersten Stein herbei. Auf diese Art ver-hungerte der elende Verrter und wurde auf Befehl des delphischen Orakels vor dem Tempel begraben. Diesen Schimpf ertrug Sparta ungern, und es verdchtigte den Themistokles Themistokles, als stehe er ebenfalls im Einverstndnis mit den Persern, verwickelt. <){ej-er jyar fr seine Mitbrger ein Gegenstand der Furcht geworden, weil man glaubte, ein so angesehener und thatkrstiger Mann, wie Themistokles, knne leicht der Alleinherrschaft sich bemchtigen. Aus diesem Grund hatte man ihn durch das Scherbengericht verbannt*). Themistokles lebte seitdem zurckgezogen in der Stadt Argos, als *) Das Scherbengericht (Ostracismus) war ein Verfahren, einen dem Volke oder seinen Fhrern gefhrlich scheinenden Brger auf zehn Jahre aus dem Staate zu verbannen. Es wurde so genannt, weil Jeder der stimmgebenden Brger den Namen des zu Verbannenden auf ein Tfelchen (Scherbe, Ostrakon) schrieb.

10. Geschichte des Altertums - S. 22

1879 - Mainz : Kunze
22 Erster Abschnitt. Könige und reiche Leute Purpurzeuge kaufen konnten. Mit der Er-oberung von Constantinopel (1453) ging diese Kunst der Purpur-frberei verloren; gegenwrtig gebraucht man gedrrte Cochenillen-wrmer zur Bereitung der Scharlachfarbe. Wie die Schrift entstanden ist, wird uns nicht genau erzhlt, es wird nur gesagt, da Kadmus d. i. der Mann aus Osten (. 9, 3) sie nach Griechenland mitgebracht habe. Als Schreibmaterial benutzte man anfangs Steine, Holz und Erz. Auf gyptisches Papier *), auf Baumbast, auf Kokos-und Palmenbltter, so wie auf wchserne Tafeln schrieb man mit einem spitzen Griffel. Spt erst richtete man in Pergamum in Klein-asien Thierhute zum Schreiben zu, woher sie auch den Namen Per-gament führen. Unser Lumpenpapier ist erst vor 500 Jahren erfunden worden **). Die Ph- Die Phnizier waren khne Seefahrer und kluge Handelsleute. ker alten Welt hat so weite und so entfernte Lndergebiete See colonisiert, als sie. Gold und Silber holten sie aus Spanien, Zinn aus England, Bernstein aus der Ostsee. Auf dem Landwege zogen ihre Karawanen nach Aegypten, Persien und Indien, und was sie von einem Volke erstanden, das verhandelten oder vertauschten sie bei dem andern. So holten sie Rucherwerk aus Arabien und brachten es den Griechen; aus Indien (Ophir?) holten sie Zimmt, Pfauen und Affen und verkauften sie in Aegypten, wo sie feine Baumwollenzeuge und Glas einhandelten. Auf ihren Handelsreisen grndeten sie neue Städte an Pltzen, welche fr ihre Geschfte vortheilhaft gelegen waren, und dies machte sie sehr bekannt. Der gyptische König Necho befahl ihnen, als er sie unterworfen hatte, ganz Afrika zu umschiffen, da man dessen Ausdehnung nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entdeckungsreise gebraucht und dieselbe glcklich vollbracht haben. Die phni- Die wichtigsten Städte im Lande der Phnizier waren Tyrus, D?o g^wdet das aus der Jnselstadt und der gegenber auf dem Festlande ge-Carthago. legenen Altstadt bestand, und Sidon. Von Tyrus aus soll 888 *) Man nahm von der Papyrusstaude die innere feinere Bltterhaut, legte einige Lagen kreuzweise der einander, bego sie mit warmem Nil-wasser, prete und glttete sie dann. **) Die Erfindung des Glases, welche gewhnlich den Phniziern zuge-schrieben wird, kommt ihnen wohl nicht zu, denn sie bezogen selbst solches aus Aegypten. Im Bergbau, in der Verarbeitung der Metalle und in der Weberei, welche sie von den Babyloniern erlernt haben, waren die Phnizier Meister.
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