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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 99

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 97. Erweiterung des Frankenreiches. Karl d. Groe rm. Kaiser. 99 Gleich nach dem Beginn der Sachsenkriege mute Karl der Groe dem Papst Hadrian I. gegen den Lombardenknig Desiderius zu Hlfe ziehen. Er besiegte den letzteren und vereinigte das Lombardenreich mit dem frnkischen. Dann unternahm er 778 einen Kriegszug gegen die Araber in Spanien und nahm ihnen das Land bis an den Ebro weg (die fog. spanische Mark). Alsdann bestrafte er den ungern sich der frnkischen Oberherrschaft beugenden Bayernherzog Thassilo Ii. fr mehrfachen Abfall mit Absetzung, und vereinigte Bayern mit dem frnkischen Reiche. Hierauf unterwarf er die Slaven an der Elbe, zchtigte die Normannen in Dnemark, zog gegen die ruberischen Avaren in Ungarn und schlug ihr Land zwi-schen Donau und Thei als Ostmark (Oesterreich) zum frnkischen Reiche. Unter Normannen begriff man die germanischen Bewohner der scandinavischen Reiche, welche seit dem 9. Jahrh. in khnen Seeraubzgen die Ksten des Abendlandes heim-suchten. Bald nachher werden sie wichtig als Staatengrnder in England, Island Rußland und Unteritalien. ( ' (2.) So gebot nun der groe Karl der die Lnder vom Ebro bis zur Raab und Elbe, von der Eider bis zum Ofanto (in Unteritalien), und alles beugte sich vor Karl's mchtigem Geiste. Um die Monarchie zu befestigen, schaffte er berall die Herzoge ab und setzte Gau-grasen em, deren Verwaltung er jhrlich durch knigliche Sendboten untersuchen ke. An den Grenzen errichtete er zum Schutz des Reiches Marken, in denen er Mark-grasen mit erweiterten Befugnissen einsetzte. Smmtliche groe Vasallen, weltliche wie geistliche, versammelte jhrlich der Reichstag (anfangs auf dem Mrzfeld se Pippin dem Kleinen auf dem Maifeld, womit jedesmal eine Heerschau verbunden war), und die dabei gefaten Beschlsse wurden durch die knigliche Besttiauna zu Gesetzen, welche Cspitularien hieen. Mit besonderer Sorgfalt nahm er sich der Kirche in seinem Reiche an stiftete Bisthmer, grndete Schulen, besonders fr die Bildung und Hebung des geistlichen Standes, und zog aus dem In- und Auslande die tchtiasten ^Gelehrten an seinen Hof. 5 Unter diesen Gelehrten stand der grndlich und vielseitig gebildete Alcuw, ein Angel-sachse, als Karls Freund und erster Rathgeber, oben an, und auer diesem treten noch Einhard (Eginhard), fem Geheimschreiber und Biograph, der fprachaelehrte Peter von Pifa, der lombardifche Gefchichtfchreiber Paul Warnefried (auch Paul Diaconus genannt), und sein geistvoller Schwiegersohn Angilbert besonders hervor. - .^besondere lag ihm die Ausbildung der deutschen Sprache sehr am ejl s^bst gab den Winden und Monaten deutsche Namen und lie die alten deutschen Sagenlieder sammeln. Eben so hielt er streng aus Reinhaltung deutscher Art und Sitte. Um den Landbau emporzubringen, legte er Musterwirthschasten aus jemen kniglichen Meierhfen an. Um den Handel zu frdern, grndete er Handelsvl^e und baute Brcken und Canle. Auch die Baukunst hob er durch Auffhrung grerer Werke, z. B. der Palste, (Pfalzen) in Aachen und Ingelheim, des Domes zu Aachen. Da Karl der Groe der den grten Theil des westrmischen Reichs gebot, so wurde er vom Papst Leo Iii. in Rom zum rmischen Kaiser ge- 800 frnt, und dadurch die alte rmische Csarenwrde auch der Form nach auf die Germanen ubertragen, so da sich fortan mit der rmisch-deutschen Kalferwurde der Gedanke einer von Gott verliehenen Weltherrschaft verband Da seme beiden altem Shne, Pippin und Karl, vor ihm gestorben waren, so bergab er das Reich seinem noch brigen Sohne Ludwig und t^kncofe Sc6ennuar ein 47i^ri0en Regierung sein 81t ^chnant wurde einbalsamirt und in vollem Kaiserschmuck, auf einem aoldenen "ne mit Spezereien gefllte Gruft gel^t, ^ mznntz 7*

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 170

1873 - Heidelberg : Winter
170 Kap. 149. Karl Xi. u. Xii. Haus Romanow in Rußland. Peter der Groe. halten, hielt den anmaenden Adel in Schranken und hob Schweden durch Begnstigung des Handels und der Gewerbe zu einer hohen Blthe. Ihm folgte Karl Xii. (16971718). Da er noch minderjhrig war, so schien er den Feinden Schwedens die beste Gelegenheit zu bieten, diese Macht zu schwchen. Diese Gelegenheit ergriffen Rußland, Polen und Dnemark. (2.) Kuland war nach dem Erlschen des Mannsstackms Rurik's im Jahre 1598 (Kap. 121, 1) durch Thronstreitigkeiten in die grte Verwir-rung gestrzt worden, bis mit der Erwhlung Michael's Iii. das krftige 1613 Geschlecht der iiomttnom*) zur Erbfolge berufen und so die Ruhe herge-stellt wurde. Michael's tapferer Sohn Alexe: (16451676) nahm den Polen Klein-und Weiruland wieder ab, legte Mannfacturen an, erweiterte den Berg-bau, begrndete den Seehandel, veranstaltete eine Gesetzessammlung und fieng an, Rußland der europischen Cultur zugnglich zu machen. Sein ltester Sohn Keodor Iii. hob die Vorrechte des Adels auf und be-setzte die Aemter nach Verdienst. Da von den beiden jngeren Brdern desselben, welche nach Feodor's Tode von den Strelitzen als Czaren ausge-rufen wurden, Iwan geistig schwach, der begabte Peter aber zu jung war, so bernahm ihre herrschschtige Schwester Sophie die Regentschaft und trachtete sich des krftigen Peter zu entledigen. Er entgieng aber allen Nach-stellungen und ergriff die Zgel der Herrschaft, obwohl er seinem Bruder Iwan der Form nach den Mitregententitel lie. 1689 Als Peter der Groe (16891725) zur Alleinregierung gekommen war, fate er den Plan, die Macht seines Reiches durch Einfhrung euro-pischer Cultur und durch Schpfung einer Seemacht zu heben. Zu diesem Zweck erlaubte er Reisen in's Ausland, stellte das Kriegswesen auf europischen Fu, gab der Staatsverwaltung europische Formen und zog zur Befrde-rung der Industrie geschickte Auslnder in's Laud. Nachdem er in einem Krieg mit den Trken Asow erobert und den freien Handel auf dem schwarzen Meere errungen hatte, machte er selbst eine Reise nach Holland und England, um das Schiffswesen daselbst genau kennen zu lernen; ja er bte sich einige Zeit lang (in *) Stammtafel bei Hauses Romanow (16131762). (1.) Mich ael Romanow f 1645. (2.) Ai exei t 1676. (3.) Feod or Iii. (4.) Iwan Sophie. (5.) Peter d. Groe 1- 1725. + 1682. trat ab 1689. verm. a. mit Eudsxia Lapuchin; 1). mit (6.) Katharina I. I t 1727. Katharina, verm. an Karl Leopold von Meckl.-Schwerin. Anna Karlowna + 1746, verm. an A. Ullr. v. Braunschweig. (9.) Iwan Iii. bis 1741. t 1764. (8.) Anna, t 1740. verm. an Friedrich Wilh. v. Curland. Alexei. I (7.) Peter Ii. f 1730. Anna, (10.) E Iis ab eth. verm. an f 1762. Karl Friedrich v. Holstein-Gottorp. (11) Peter Iii. verm. mit (12.) Katharina Ii. + 1796. aus dem Hause Holstein Gottorp. t 1762. (13.) Paul I. f 1801. (14.) Alexander I. (15.) Nikolaus Constantin f 1825. t 1855. t 1831. (16.) Alexander Ii.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 211

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 169. Deutschland: Oesterreich, Preußen. 211 iroft der Zukunft entgegensehen, welche auch fr. Venetien die Befreiung brachte. Kap. 169. Deutschland; die beiden Gromchte und die Bundcsverfaffungs- Reformversuche. (1.) Die Wirkungen des Nationalittsprincips, das in Italien zum sieg-reichen Durchbruch gekommen war, uerten sich vor allem im deutschen Volke, das die Hoffnung zu politischer Einheit zu gelangen nicht aufgegeben hatte. Die Aussicht in die kriegerischen Verwicklungen zwischen Oesterreich und Frankreich verflochten zu werden, und die zu Tage tretenden Vergrerung^ gelste Frankreichs brachten im Volk zunchst das Gefhl der in seiner Mangel-haften inneren Organisation beruhenden Schwche zu lebendigem Bewutsein. Sogleich erhob der im September 1859 gegrndete Nationalverein eine rhrige Agitation einestheils gegen die bestehende Bundesverfassung, andern-thcils fr eine deutsche Central gew alt und die Hegemonie Preuens in Deutschland mit Ausschlu Oesterreichs. Mit diesem Programme fand er im Volk ungemein zahlreiche Anhnger (die Kleindeutschen"), während die Be-theiligung an dem erst spter gegrndeten grodeutschen" Resormverein, welcher vom Ausschlu Oesterreichs nichts wissen wollte, stets eine laue blieb. Die deutschen Fürsten dagegen neigten sich mehr zu Oesterreich, da sie bei der durch den lombardischen Krieg vergrerten Spannung zwischen den beiden Gromchten ihr Interesse mehr an der Seite Oesterreichs gesichert sahen. (2.) In Gesterreich selbst suchte der Kaiser die Macht seines Staats durch Ertheilung einer Gesammtstaatsv erf assung vom 26. Febr. 1861 unter dem Ministerium Schmerling zu heben. Doch konnten die Ungarn zur Betheiligung an dem politischen Gesamm.tleben des Reichs nicht bewogen werden, da sie die Februarverfassung zurckgewiesen und unter revolutionren Ausschreitungen die Herstellung ihrer Verfassung von 1847/48 verlangten, worauf aber der Kaiser nicht eingehen zu knnen erklrte. Daher entsprach der Erfolg den Erwartungen nicht und der Kaiser fand es fr gut, nach Entlassung Schmerling's die Februarverfassung nach kurzem Bestand durch das Septemberpatent (1865) zu sistiren, um auf neuer Grundlage mit Ungarn zu verhandeln und durch Beiziehung der magyarischen Lnder die Machtstellung des Reichs fester zu grnden. (8.) In Greuen veranlat? ein Verfasfungsconflict bedenkliche, lang nachwirkende Bewegungen. König Wilhelm I., welcher am 2. Januar 1861 feinem Bruder auf dem preuischen Thron folgte, hatte sich noch als Prinz-Regent mit einem aus liberalen und conservativen Elementen gemischten Ministerium umgeben. Dadurch ermuihigt trat die Fortschrittspartei mit der Forderung nach Erweiterung der verfassungsmigen Rechte des Volkes im Sinne des Zeitgeistes offen hervor. Dagegen legte der König bei feiner feierlichen Krnung in Knigsberg (18. Oct. 1861) vor feinem ganzen Volk Zeugni ab, da er das Knigthum als von Gottes Gnaden" em-pfangen betrachte, vermochte aber dadurch die liberale Bewegung nicht mehr in Schranken zu bannen; die Agitation gewann immer mehr Boden, und 14*

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 57

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 22, Salomo's Regierung. 57 dagegen verheißt er ihm einen Nachkommen, dessen Stuhl ewig bestehen solle. Und David verstand und erkannte die Gnadenabsicht Gottes mit innigem Danke. Noch einmal erhoben sich David's Feinde ringsum gegen sein Reich, gleichsam als ob sie jene Verheißung hätten zu nichte machen wollen; aber er macht sich auf in der Kraft Gottes, bricht die Macht der Philister für immer, schlägt die Syrer und nimmt ihnen Damaskus, treibt den mesopotami- schen König Hadadeser zurück und macht den Euphrat zur Ostgränze seines Reiches; auch vereinigt er Idu m ä a (Edom) im Süden mit seinem Reiche. Zuletzt aber erfuhr er Empörung von seinem eigenen Sohne Absalom, der sich mit Hülfe des verrätherischen Ahitophels zu Hebron zum Könige ausrufen ließ. David muß aus Jerusalem fliehen und Absalom zieht in Jerusalem ein. Ahitophel'ö kluger Rath wird durch Husai's Gegenrath zu zu nichte gemacht, und David bekommt dadurch Zeit, sich zu gehöriger Vertheidigung zu rüsten. Die darauffolgende Schlacht kostet dem Empörer das Leben, und führt den David wieder auf den Thron zurück. Als in David's hohem Alter ein anderer seiner Söhne den Versuch macht, sein Nachfolger zu werden, läßt David den bereits zum Nachfolger bestimmten Salomo zum König salben und ausrufen, stellt ihn auf dem letzten Reichstage, den er hielt, dem Volke vor, und ermahnt ihn, treu nach den Geboten Gottes zu regieren und den Tempel zu bauen. Hierauf entschlief David, dieser große König und Prophet, nach vierzigjähriger Regierung im 70. Jahre seines Lebens. I. Salomo's Regierung. §. 22. Nachdem sich 1015 Salomo auf dem Stuhle seines Vaters befestiget hatte, regierte er über Israel in vollem Frieden und seine Herrlich- keit sowohl, als seine Weisheit wurden bald Gegenstand der

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 59

1845 - Heidelberg : Winter
§. 23. Theilung Israels. 59 5. Israels Verfall. 1. Theilung des Reichs. §. 23. Als Rehabeam, Salomo's Sohn, die Zügel der Regierung ergreift, wollen ihn die zehn Stämme nur unter der Bedingung als ihren König anerkennen, wenn er ihnen Abgabenerleichterung gewähren würde; aber die Räthe sei- nes Vaters hintansetzend und nur seinen leichtfertigen Freun- den folgend, verwirft Rehabeam diese Forderung mit der unbesonnenen Drohung, daß er sie noch härter halten wolle, wie sein Vater. Da fallen die zehn Stämme vom Hause David's ab, und wählen sich den Jerobeam zum König, so daß 873 durch diese Theilung Israels von nun au zwei feindlich gegen einander gesinnte Reiche entstehen, von de- nen das eine, das Reich Ephraim oder das Zehnstäm- mereich (auch Reich Israel im engeren Sinne) genannt, 253 Jahre, das andere, das Reich Juda, 387 Jahre lang bestund, jedes dieser Reiche aber eine Reihe von 19 Kö- nigen zählte. Weil alle Leviten und die übrigen Gottesfürchtige« un- ter den Israeliten, um des Tempels und Gottesdienstes zu Jerusalem willen, sich aus dem Zehnstämmereiche nach Ju- da zogen, so richtete Jerobeam in seinem Reiche (zu Bethel und zu Dan) den ägyptischen Stierdienst ein, um das Volk durch einen fleischeslustigen Cultus von aller Ge- meinschaft mit Juda abzuhalten. Und diese „Sünde Jero- beam's" erbte sich als ein unheilbares Übel im Zehnstämme- reiche fort, und brachte demselben zuletzt den früheren Unter- gang , indeß das Reich Juda wegen seines längeren Haltens an Jehovah doch 134 Jahre länger dauerte, wiewohl es zu- letzt durch das gleiche Unheil heidnischer Sünden, die auch hier schon gleich unter Rehabeam ihren Anfang nahmen, eben- falls dem Untergang anheimfiel.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 101

1845 - Heidelberg : Winter
§. Vo. Sparta's Vorherrschaft. 101 wie zuvor im Leben, ein Beispiel sowohl von dem, auch den Heiden kundgegebenen „Wissen vom Daseyn Gottes" (Apostg. 1, 19. 20), als auch von der Macht, nicht minder aber auch von der G r ä n z c deö in das „natürliche Gewissen" . niedergclegten Sittengesetzes (Apvstg. 2, 14. 15). 3. Sparta's Vorherrschast und Thebens Erhebung. §. 40. Der pcloponnesische Krieg hatte auch in Sparta die alten, sittlichen Grundlagen angegriffen. Dadurch, daß es zuletzt, wider seine Natur, sich gleichfalls in eine Seemacht umgewandelt hatte, betrat es durch Ly sau der die gleiche Bahn der Bestrebungen, auf der Athen zu Grunde gegangen war. Nach der Herstellung der alten Verfassung in Athen wurde Sparta wieder das Haupt aller Staaten des Fest- landes, machte durch seine Flotten die Inseln und kleinasia- tischen Colonieen von sich abhängig, und ließ sich durch Agesiläus in noch größere Unternehmungen gegen Persien ein, als je Athen versucht hatte. Bald nachher brachte S p a r t a' s w a ch sende r Ü b e r- muth die andern Griechen auf, und mehrere Staaten, Athen an der Spitze, widersetzten sich ihm, wurden aber von dem spartanischen König Agesilaus bei K o r o n 6 a geschlagen. Um seine Obmacht zu behaupten, schloß nun Sparta mit Persien 387 den schimpflichen Frieden des Autalcldas, worin es die kleinasiatischen Colonieen den Persern preisgab und, damit keine Staatenvereinigung mehr aufkommen könne, die Selbstständigkeit aller griechischen Staaten anerkannte. Nichts desto weniger bedrückte es einzelne Stochten, und legte'»sogar eine spartanische Besatzung in die Burg von Theben, um dort die aristokratische Partei zu stützen. Dadurch gab es Veranlassung zu seinem eigenen Sturz und zu Thebens Erhebung. ,

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 107

1845 - Heidelberg : Winter
§. 42. Philipp Herr von Griechenland. 107 zischen Küste die Stadt Olynth, die nachher eine mächtige Handelsstadt wurde. — Sein Sohn und Nachfolger Arche- laus führte griechische Bildung in Makedonien ein, gab dem Reiche feste Städte, Landstraßen und eine nach griechi- schem Muster eingerichtete Heeresordnung. — Der Nach- folger desselben, Amyntas Ii, suchte sich, zur Zeit von Thebens Aufschwung, in Thessalien festzusetzen, wo ihm aber die Thebaner entgegentraten. Sein ältester Sohn und Nach^ feiger mußte alsdann durch des Pelopidas Vermittlung einen Frieden machen und seinen jüngsten Bruder Philipp a l s Geißel nach Theben schicken. Dort, in des Epaminondas Hause lebend, erwarb sich Philipp viele Kenntnisse in der Staats- und Kriegskunst. Als er von dem gewaltsamen Tode seines Bruders Alexander erfuhr, entfloh er aus Theben, und als auch sein anderer Bruder Perdiccas Iii in einem Kriege gegen die Illyrier das Leben verloren hatte, ergriff er die Zügel der Regierung, befreite Makedonien von den eingedrungenen Illyriern, und setzte sich durch eine von ihm neuerfundene Heeresordnung (die m a c e d o n i sch e Phalanx), so wie durch seine ge- . wandte Thätigkeit und große Klugheit bald auf dem Throne seiner Väter fest. Hierauf suchte er sein Reich im Süden zu erweitern, und begann mit Eroberung einiger athenäischen Küstenstädte und eines Theiles von Thrazien, in dessen reichen G o l d- b erg werken er die Mittel fand, sein Heer stets im treff- lichsten Stand zu erhalten, eine glänzende Hofhaltung zu führen, in allen fremden Staaten und Städten Unterhändler zu besolden und durch reichliche Bestechungen seinen Gegnern beizukommen. Als die Thessalier (nach dem Tode des Tyrannen Alexander von Pherä) wieder in sich selbst entzweit waren, und Philipp von Makedonien zu Gunsten der Adelspartei Thessalien be- setzte, die andere Partei aber die Phocier zu Hülfe rief, schlug Philipp diese Phocier zuletzt in einer großen Schlacht, ließ über 3000 als Tempelräuber in einem See ersäufen,

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 79

1845 - Heidelberg : Winter
§. 33. Sparta. 79 5. Sparta. §. 33. ' Aus den fämmtlichen griechischen Staaten hoben sich schon frühe Sparta und Athen als die bedeutendsten hervor. In Lakonien hatten die achäischen Bewohner den einge- drungenen Doriern den längsten Widerstand geleistet, und die Dorier in Sparta, Spartaner oder S p a r t i a t e n ge- nannt, konnten sich darin nur durch fortgesetzte Gewalt und Härte behaupten. Die rohen, ungefügen Kräfte, die sich daher anfangs in dieser neuen Staateneinrichtung äußerten, brachte 880 v. Chr. Lykurgs Gesetzgebung in eine gewisse sittliche und feste Ordnung. Lykurg nämlich sollte an der Stelle seines Bruders, der in einem Anfruhre umgekommen und kinderlos gewesen war, König in Sparta werden. Als aber die Witl^e des Ermor- deten acht Monate darnach einen Sohn gebar, so legte Lykurg die Regierung zu Gunsten des Nachgebornen nieder, und sorgte für dessen Erziehung zum künftigen Regenten. Weil ihn aber Manche eigennütziger Absichten auf die Herr- schaft beschuldigten, verließ er Sparta und hielt sich zehn Jahre lang im Auslände, vorzüglich auf Kreta und in Ägypten, auf. Nachdem er sich viele Erfahrungen in Bezug auf Ver- fassung und Verwaltung der Staaten erworben hatte, kehrte er wieder in's Vaterland zurück und gab den, durch einew ihm günstigen Orakelspruch vorbereiteten, Spartanern eine geord- nete Verfassung, die in ihrer weitern Ausbildung aus folgenden Grundzügen bestand: 1. Die Spartiaten (die Abkömmlinge der Eroberer) hatten allein als vollberechtigte Bürger Antheil an den öffent- lichen Angelegenheiten und waren in verschiedene Klassen ein- getheilt; die Perioiken (die Abkömmlinge der besiegten Achäer) waren zwar persönlich, aber nicht politisch frei; die

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 189

1845 - Heidelberg : Winter
h. 70. Das Frankenreich. 189 Er führte mit den heidnischen Sachsen, welche fortwährende Raubeinfälle in das fränkische Gebiet machten, einen lang- wierigen Religionskrieg, da ohne Ablegung des Heidenthums und Annahme des Christenthums an keine Zähmung dieses wilden Volkes zu denken war. Weil ihnen aber die Taufe durch das Schwert aufgezwungen wurde, so standen sie nach jeder Unterwerfung immer wieder auf, bis sie sich endlich, durch viele Niederlagen gedemüthigt, nach 31 Zäh- ren zu einem dauernden Frieden (803), und durch den Vor- gang ihres Herzogs Wittekind zur allgemeinen Annahme des Christenthums bequemten, wogegen sie ihre alte Verfas- sung beibehalten durften. Schon bald nach Anfang des Sachsenkrieges hatte Karl, auf einem Zuge gegen die Lombarden, den König derselben, Desiderius, bei Pavía besiegt und das lombardische Reich mit dem fränkischen vereinigt. — Etliche Jahre darauf machte Karl, während einer kurzen Ruhe der Sachsen, einen Zug gegen die Mauren (oder Araber) in Spanien, und nahm deren Land bis an den Ebro ein. — Nach Be- endigung des Sachsenkrieges züchtigte er die S laven an der Elbe und die Normannen in Dänemark, weil sie den Sachsen geholfen hatten. — Hierauf dämpfte er einen Aufstand der Bayern unter Thassilo Ii, und zog gegen die räuberischen Avaren in Ungarn, die er bis hinter die Raab zurückdrängte. So umfaßte nun das fränkische Reich alle Län- der von der Eider bis zum Ofanto (in Unterita- lien) und von dem Ebro bis zurraab und Elbe, und alles beugte sich vor Karl's mächtigem Geiste, womit er allein das große Reich ordnete und lenkte und die Bedürfnisse so verschiedenartiger Völker befriedigte. Um die monarchische Gewalt zu befestigen, schaffte er al- lenthalben die Herzogswürde ab, und setzte dagegen zur Handhabung des Rechts über die einzelnen Gaue Richter (Grafen), deren Amtsführung er durch königliche Send- boten von Zeit zu Zeit untersuchen ließ. — Um die Gemüther

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 112

1845 - Heidelberg : Winter
112 §. 43. Alexanders Zug nach Persien. Juden für jedes Sabbathjahr die Steuerfreiheit und ließ ihre Verfassung unangetastet. Hierauf unterwarf er sich ohne Schwierigkeit Ägypten, wo er die Stadt Alexandria anlegen ließ, welche in der Folge der Verbindungplatz des Welthandels zwischen In- dien und Europa, „der Mittelpunkt hellenischer Bildung der nächsten Jahrhunderte, die Heimath der aus dem Morgen- und Abendlande zusammenströmenden Weltbildung und Welt- literatur" wurde. Nachdem er sich bei seinem Besuche Ammonium's in der libyschen W ü st e Purch das Orakel als ein Abkömm- ling des Gottes Zeus oder Jupiter-Ammon's hatte erklären ' lassen, um dadurch die abergläubischen Völker leichter unter sein Joch beugen zu können, brach er in das Innere Asiens auf und brachte 331 in der Schlacht bei Gaugamola und Arbela (im heutigen Kurdistan) dem Darms, der seine letzten Kräfte zur Rettung seines Reiches aufgeboten hatte, eine vollstän- dige Niederlage bei, in deren Folge Babylon, die große Hauptstadt des persischen Reichs, so wie die andern Haupt- städte S u sa, P e r se p ö l i s und E k b a t si n a sammt Unge- heuern Schätzen und Reichthümern in die Hände der Er- oberers kamen. Unterdessen war D a r i u s auf der Flucht von einein seiner Satrapen, dem treulosen B e ssu s, der den Plan faßte, sich durch des Darius Auslieferung Frieden von Aleran- der zu erkaufen und an Darius Statt Persien zu beherr- schen, gefangen worden, und Bessus wollte eben den Gefes- selten nach Baktrien führen. Als Alexander dieß erfuhr, verfolgte er den Verräther und hatte ihn fast schon ereilt, als dieser auf der Flucht den Darius tödtlich verwundete und entkam. Der unglückliche König lag schon todt in sei- nem Blute, als Alexander ihn fand. Nun erklärte sich Alexander als Rächer des Darius und wurde darum auch desto leichter als dessen Nachfolger im Reiche unerkannt. Er eroberte nun eine Landschaft nach der
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