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1. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

3. Geschichte des Altertums - S. 4

1879 - Mainz : Kunze
4 Erster Abschnitt. grenzen an das Alpenklima der niederen Terrassen, an welche sich das heie fruchtbare Klima der Gangesniederung, das trocken heie in den Jndusgegenden anschlieen. Gemigter ist es auf dem Plateau von Dekhan, besonders bieten die sdlichen Gegenden ein sehr gesundes Klima dar. Kein Land der Erde kann sich an Reich-tum und Groartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Gre, Schnheit und Menge der Thierwelt, an Ueppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Ge-steinen mit Indien messen. Daher nhrte es von jeher eine ungemein groe Bevlkerung und war das Ziel aller Handel treibenden und erobernden Völker. In der reichen und lebendigen Phantasie der Bewohner, in ihrem Hange zu beschaulicher Betrachtung und starrer Regelmigkeit, in der Groartigkeit ihrer Werke prgt sich die Natur des Landes vollkommen ab. In diese vorderindische Halbinsel wanderte durch die sdwestlichen Psse des Hindukusch zuerst in das Pendschab, dann in die Gebiete der Dschumna und des Ganges jener oben (. 2) berhrte Zweig Das Volk des arischen Volkes, der nun von dem Lande, in dem er sich nieder-der Inder, ^en Namen Inder annahm. Die Ureinwohner unterwarfen sich den Einwanderern, oder zogen sich in die unwegsamen Gebirge zurck. Die Sprache der Eroberer war die Sanskritsprache (d. i. die voll-kommene), die nur noch in den Erzeugnissen der ltesten Literatur vorhanden ist und in jeder Hinsicht eine hohe Vollkommenheit bekundet. Der Religion der Inder liegt ursprnglich das Bewutsein von einem einzigen unpersnlichen Gotte zu Grunde, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frhe zurcktrat und gnzlich verschwand. Religion Als Sinnbild desselben ward dann die Sonne betrachtet, die man sich der Inder. sgrcthma oder Frhlingssonne (die schaffende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstrende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildet die Tri-murti (Dreigestaltung). Da ein Theil des Volks mehr den Vischnu, ein anderer mehr den Siwa verehrte, so entstanden die Secten der Vischnuiten und Siwaiten. Unter den drei obersten Gttern stehen als Untergtter zunchst die acht Welthter, die Planeten, und als deren hchster Jndra, der Himmel. Da aber die ganze Natur als Ausflu der Gottheit betrachtet wird, so schuf die Phantasie der Inder allmhlich so viel Götter, da sich deren Zahl auf mehr als 300 Millionen beluft. Das Thier, die Pflanze, der Stein, Alles gestaltet sich dem Inder zu Gttern, von denen gerade diejenigen,

4. Geschichte des Altertums - S. 7

1879 - Mainz : Kunze
\ Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 7 Die Baudenkmler befinden sich theils unter, theils der der Erde, und die letzteren sind entweder aus Felsen gehauen oder frei aus Stein aufgebaut. (Pagoden.) Zu den unterirdischen Bauten gehren die mchtigen, zu religisen Feiern bestimmten Grotten, in denen man sich vor den heien Sonnenstrahlen oder vor Regengssen zu schtzen suchte. Sie finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante (im Meerbusen von Bombay), vorzglich aber weiter stlich bei Ellora (etwa in der Mitte des westlichen Theils der Halb-insel). Alle diese Bauwerke zeugen von der Macht der Priester, welche Tausende von Hnden zu ihren Diensten zwangen, und flen mehr durch ihre Massenhaftigkeit Staunen, als durch Schnheit und Ebenmigkeit der Formen Bewunderung ein. Ueberhaupt geben alle diese Denkmler einer uralten hohen Charakter Cultur, die der Literatur wie die der Baukunst, das Bild eines Volks, e das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar frh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. . 4. Die a6ij[oniec uiut Iffijrier. Minus und Semicamis. Nimrod, ein gewaltiger Jger, grndete an der Spitze von Nimrod. Chaldern um 2000 v. Chr. in der Ebene Sinear zwischen Euphrat babylonischen und Tigris die Stadt Babel (Babylon)*) und legte dadurch den Reichs, Grund zum babylonischen Reiche. Die chaldischen Könige Baby-loniens suchten ihren Ruhm in groen Bauten, indem sie sowohl gewaltige Tempel und Palste errichteten, als auch Wasserbauten ausfhrten, die theils zur Bewsserung des Landes, theils zur Fr-derung der Schiffahrt, besonders zur Verbindung der beiden Haupt-strme, des Euphrat und Tigris, dienten. Auf die Herrschaft der chaldischen Könige folgte (um 1500) eine arabische (bis nach 1300), worauf das durch Handel und Kunst blhende Reich von den Assy- gewann. Ein anderes Heldengedicht, der Mahabharata, schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Knigsgeschlechter, ihren groen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Das Gedicht selbst behauptet von sich, alle Erzhlungen der Vorwelt in sich zu fassen und der alle Verhltnisse des gegenwrtigen und zu-knftigen Lebens zu belehren. Unter den Dramen ist die Sa kun-tala des Dichters Kalidasa das vollkommenste. *) Der Thurmbau zu Babel, welcher die Bauenden an die Gegend fesseln sollte, wurde Veranlassung zur Trennung. Der Stamm Assur zog stlich und grndete Assyrien.

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 82

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
82 Arabien. §. 26. 8. 26. D ie Halbinsel Arabien und die Sinai-Halbinsel. I. Arabien. Weltstellung. Arabien bildet den Uebergang von Asien nach Afrika, und erscheint als eine Wiederholung Afrikas in kleineren Dimensionen. Die wegen des Mangels größerer Flußthäler (wie in Afrika) dürftige Natur des Bodens lockte keine Ansiedler, keine Eroberer in das ohnehin durch Wüsten wie von der Seeseite schwer zugängliche Land, vielmehr breiteten die Eingebornen sich außerhalb ihrer Heimat aus, und indem sie die um- fangreichste Weltherrschaft begründeten, theilten sie zugleich den Unter- jochten ihre Religion, Gesetzgebung, Sprache, Schrift, Poesie und Handel mit: dem Orient bis zur Malaienwelt, dem Occident bis zunl atlan- tischen Ocean, und zwar nicht blos in Afrika, sondern auch in Europa (Spanien). Neben dieser hohen Cultur, deren Ausgangs- und Mittel- punkt die Westküste war, hat sich im Innern der Halbinsel das patriarcha- lische Beduinenleben von den Zeiten Abrahams bis ans den heutigen Tag in seinem ursprünglichen Zustande erhalten. Ueberhaupt ist die Er- haltung antiker Sitten, Vorstellungen, Sprachen, Gebräuche eine Eigen- thümlichkeit der Völker des Orients, insbesondere aber der Araber auf ihrer isolirten Halbinsel. Die arabische Halbinsel (fast i/3 von Europa) bildet (neben Dekhan) die zweite isolirte Berglandschaft Asiens überhaupt und Südasiens insbesondere. Sie wird von dem vorderasiatischen Hochlande durch das öde syrisch-arabische Tiefland getrennt, wie Dekhan von dem hinterasiatischen Hochlande durch das fruchtbare hindostanische Tiefland. Beide sind an drei Seiten vom Meere umgeben, jedoch verschieden gestaltet, die eine mit der größten, die andere mit der geringsten Breite im S. Bei beiden ist der West- abfall steil und läßt nur eineu schmalen Küstengrund übrig, eignet sich aber am meisten zum Anbau und zu Hafenplätzen; der breite Südrand Arabiens droht der Schifffahrt nicht geringere Gefahren als die Südspitze des Dekhan (vgl. S. 71); er ist fast ebenso un- bekannt als der Ostabfall. Am wenigsten ist der Nordrand erforscht, ja cs scheint noch zweifelhaft, ob ein solcher überhaupt vorhanden ist und nicht vielmehr der Abfall zur syrischen Wüste mit sanfter Neigung erfolgt. Das Innere dieses weiten, mit keinem einzigen Stromsysteme ausgestatteten Länderraumes ist größtentheils eine dürre, wasserarme, heiße Plateaufläche, die von räuberischen No- maden durchzogen wird. Non allen Völkern Asiens war das arabische vorzugsweise ein no-

6. Bd. 2 - S. 273

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
273 Völkerverkehr uitb Handel. bewirkt. Wie derselbe nach der Zerstörung von Tyrns die Stadt Ale- xandrien in Niederägypten erbauet, ist schon oben (S. 75) erzählt. Unfern der westlichen Nilmündung, ans einer zwischen dem Meere und dem See Mareotis sich hinziehenden Landenge, erhob sich diese große, prächtige, volkerfüllte Stadt. Fünf Hafen (wovon einer am marcotischen See) nahmen die Handels- und Kriegschiffe auf. Das arabische Meer, zu welchem vom Nil ein kurzer Landweg, auch ein Kanal führte, auf der einen und das vielarmige Mittel me er auf der anderen Seite berührend, war Alexandrien durch die Natur selbst zum Mittelpunkte des Verkehrs zwischen den Morgen- und Abend- ländern, zum Stapelplaze des Welthandels bestimmt. Kein herrlicheres Denkmal hat sich je ein König gcsezt. Denn, als die macedonischen Reiche bis auf die lezten Trümmer zernichtet waren, dauerte doch in einer langen Folge von Jahrhunderten und unter dem mannigfaltigsten Wechsel der Herrschaft die Handelsgröße Alexandriens fort, bis die Entdeckung des Wasserweges nach Ostindien alle Verhältnisse änderte. Die Ptolemäer erkannten die Vortheile solcher einzigen Lage, und vermehrten sie durch zweckmäßige und prächtige Anstalten. Dahin gehören die Errichtung des Leuchtthurms auf der Insel Pharos, welche die Hafen deckte, die Vollendung des schon von den Pharaonen angefangenen (und nach Herodot von Darius Hystaspis fortgesezten) Kanals nach dem rothen Meere, die Anlagen trefflicher Straßen da- hin (*), insbesondere nach Berenice und später nach Myoshormos, die Verbesserung dieser und anderer Hafen, die Abschickung erforschen- der Gelehrten (wie Megasthenes und Dionysius) nach In- dien, u. s. w. Dabei wurden auch die alten Handelsverbindungen Aegyptens fortgesczt, erweitert und mit griechischer Thätigkeit betrie- den. (Bergt. B. Z. S. 251.) Eine zweite für den Handel und die Erweiterung des geographi- schen Gesichtskreises äußerst merkwürdige Unternehmung des in solchen Sachen wahrhaft großen Alexander war die Seereise des Nearchus von der Mündung des Indus bis in den persischen Meerbusen (S. 77). Alexander hatte einen ansehnlichen Theil Vorderindiens kriegerisch durchzogen, und wünschte den Verkehr mit jenen reicheren Ländern zu sichern und zu erleichtern. Die genauere Bekanntschaft mit diesem von den Griechen damals noch unbefahrenen Meere und den (*) Der Kanal wurde niemals lebhaft befahren. Die Seichtigkeit des arabischen Busens in seinen nördlichen Theilen mag die Ursache fern. Man schiffte darum den Nil herauf bis Kortos, und von da ging derkaravanen- weg nach den im Text genannten südlicheren Häfen. Il. 18

7. Bd. 2 - S. 77

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
Drittes Kap. Makedonische Geschichte. 77 Monumente errichtet und die Götter gebeten hatte, keinen Sterblichen weiter, als ihn, dringen zu lassen, trat er mißvergnügt den Rückweg durch das Land der Mallier (Mnltan) zum Hydaspes an, fuhr dann auf diesem Fluß in den Acesines, von diesem in den Indus und auf dem lezten bis zum Weltmeere, alle Nationen an beiden Ufern bezwin- gend. Noch war der mühsamste und gefahrvollste Thcil der Reise übrig. Denn während die Flotte unter Nearchus die interessante Fahrt von der Mündung des Indus bis zum persischen Meerbusen that, ging Alexander mit dem Landheere durch die Sandwüsten von Gedro- sien und Carmanien nach Persis und von da nach Babylon zurück. Drei Viertheile der Truppen wurden (nach P tutarch) durch Hunger und Krankheit anfgerieben, nach überstandener Noch aber der Zug der Weltstürmer durch unabgebrochene Bacchanalien geschändet. In Babylon gab Alexander den Abgeordneten und Statthaltern der Provinzen und den Gesandten ferner Völker Gehör, schaffte — wie er solches auch auf der Reise gethan — viele Mißbräuche der Ver- waltung ab, ertbeilte Belohnungen und Strafen, und entwarf große Plane für die Zukunft, sowohl in Beziehung auf die Organisirnng seines Reiches, als auf die Erweiterung desselben. Man weiß nicht genau, welches die Plane gewesen. Aber soviel läßt sich erkennen, daß er alle Theite seines unermeßlichen Reiches zu einem fest zusammenhängenden Ganzen bleibend verbinden wollte. Vermischung der Völker durch gegenseitige Heirathen und Ansiedelungen sollten den Grund dazu legen, und dann die einznfüh- rcnde Gleichförmigkeit der Geseze und Sitten und die Gemein- schaft der Kultur, des Geschmacks und der Aufklärung das große Werk vollenden. Griechische Feinheit, Kunst und Wissenschaft sollten am In- dus und Orus und in den hyrkanischen Wäldern gedeihen, und — wie ließ sich sonst das große Ganze Zusammenhalten? — Griechen und Ma- cedonier sollten wie Perser gehorchen lernen. Die Hauptstadt des Rei- ches sollte Babylon seyn, die uralte Königstadt, in der Mitte der da- mals bekannten Welt gelegen, und durch diese Lage geeignet, auf nur zum Feldherrn gegen die Perser ernannt. Es war sonach — auch abge- sehen von der moralischen Würdigkeit der Eroberungssucht überhaupt — un- gerechter Mißbrauch seiner Gewalt, wenn er gegen Beider Willen und mit ihrem Blute die ganze Well erobern wollte. Daher, und wegen tes Sultans-Tones, den er annahm, die vielen Empörungen und Meutereien in seinem Heere. Bisweilen mochte auch Privatleitenschaft unter dem Deck- mantel der allgemeinen Kränkung verborgen seyn. Bei Dämpfung solcher Empörungen zeigte Alexander durchaus viele Menschenkenntniß, Kraft und Gegenwart des Geistes.

8. Theil 2 - S. 259

1864 - Mainz : Kirchheim
I . t - 259 - „Zu welcher Religion bekennen sich die Afrikaner?" — Die Mauren sind Muhamedaner, die Reger Fetischdiener*), ursprünglich Feuerverehrer. Sie wählen sich nämlich eine Schlange oder einen Baum, einen Stein oder sonst Etwas zu ihrem Götzen, beten ihn an und suchen Hülfe oder Trost bei ihm. Roch andere afrikanische Nationen verehren die Gestirne. Auf der Ost- küste und in Aegypten leben auch morgenländische Christen, und allenthalben sind Juden zerstreut. 28. Aegypten. Aegypten, dieses durch feine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denkmale menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kana a n, wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt. Es ist das nordöst- liche Land von Afrika und hängt durch die Landenge von Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meere oder dem arabischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge nach von dem grossen Ni 1 flu sse durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in das mittelländische Meer ergiesst. Durch diesen Fluss wird das Thal, welches er durchströmt, regel- mässig jeden Sommer überschwemmt und dadurch vermittelst des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so dass bei der heissen Beschalienheit des Klima’s in einem Jahre mehrfache Aernten Statt finden, und ein grosser Ueberfluss, besonders an ver- schiedenen Getreidearten, erzeugt wird. Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht', welche lieh von Aegypten her schon öicer verheerend verbreitet hat. Die ausneh- mende Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den frühern An- bau desselben, und dieser, so wie die eigenthümliche Beschaf- fenheit des Landes selbst, die frühere Ausbildung mehrerer Ge- werbe, Künste und Kenntnisse in Aegypten, z. B. des Acker- baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Messkunst u. s. w. Als Jakob mit den Seinigen dahin wanderte, war Aegypten schon ein geord- neter Staat und zum Theile stark bevölkert. Schon vor länger, als 3000 Jähren, baute man Wohnungen aus. gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der Beharrliches und Kunst in Aufführung grosser Bauwerke in einer Zeit, die über alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken oder 50 bis 180 Fuss hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzi- gen Steine, deren einige später, als die Römer Herren von Aegypten *) Anbeter von belebten und unbelebten Gegenständen der Natur, vor- züglich Thierdienst. 17*

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 408

1874 - Mainz : Kunze
408 Arten des Menschengeschlechts. würdig ist es auf jeden Fall, daß in der Kultur des Geistes nur der chinesische, semitische und indo-europäische Stamm sich ausgezeichnet haben; nur unter ihnen sind Kultur- staaten entstanden. Und wie verschieden sind wiederum diese! Den Hindns blieb trotz ihrer bilder- reichen Gedicht?, ungeheuren Tenipel und wunderlichen Philosophie doch die geschichtliche Wahrheit, die wissenschaftliche Forschung und selbst der Gedanke, daß jeder Mensch znr Ausbildung seiner Fähigkeiten geschaffen sei, völlig fremd. Der Chinese hat stets mehr Verstand und weniger Phantasie gezeigt, als der Hindu, aber seine Gewerbthätigkeit und sein Nachdenken haben ihu ebenfalls nie zur geistigen und bürgerlichen Freiheit erhoben- Er ist wie der Hindu, und wie vor alters die Anwohner des Euphrat und Nil und der phönizischen Küste, auf niedrigerer Stufe stehen geblieben, als die be- glücfteren Völker Europas. Es läßt sich freilich entgegnen, daß es die Europäer leichter hatten, als die Asiaten, deren geringere Bildung ihnen vorausging; sie traten gleich- sam aus die Schultern jeuer und konnten höher aufsteigen. Indes ist die Bildungsart der Europäer uicht bloß als eine Fortsetzung der aus Asien überkommenen zu betrachten, andern so eigentümlich , daß wir ihren Genius auch für einen eigentümlichen und von dem der asiatischen und andrer Völker sehr verschiedenen halten können. — Wie überall in der Natur, finden wir auch in der Begabung der Menschengeschlechter die wunderbarste Manchfaltigkeit. Uebrigens bemerken wir zum Schluß, daß laut unsrer Geschichtskeuntnis, die kaum 4890 Jahre umfaßt, sich die Kultur der Menschheit von Ost nach West, und zwar im gemäßigten Erdstriche, langsam fortbewegt hat. Dies geschah in gewissen Absätzen großer Zeiträume. Die älteste Kultur des Menschengeschlechts entwickelte sich wahr- scheinlich in Ost-Asien, im chinesischen Tieflande. Einen zweiten Kulturherd bildete Süd-Asien, namentlich das obere Indus- und Gaugesland. Die Ebenen am Euphrat und Tigris, sowie das Nilthal folgten. Dann erhob sich, als jene Staaten fast sämmtlich ihre Kraft verloren, die griechisch-römische Kultur; und als diese sich erschöpft und überlebt hatte, begaun durch die Ausbreitung der Lehre Jesu und durch die frische Jugendkraft der Völker unfres deutschen Stammes die jetzige europäische Kultur, die sich bereits uach Amerika fortgepflanzt hat, um wahrscheinlich in der neuen Welt noch neue der Gegenwart unbekannte Früchte zu tragen. Billigerweise nimmt deshalb auch die geographische Betrachtung der Länder und Staaten ihren Anfang mit Asien, und geh: über Afrika und Europa weiter zu den jüngst entdeckten und kolonisirten Erdtheilen. —

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 513

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Arabien, 513 Dschedda mit 24000 E. und 50 Meilen nordwärts die Todesstätte des Propheten, Med ins, mit 200o0 Einw. und umgeben von einigen Gärten und Palmbäumen. Die kleine Seestadt Jambo kann für den Hafen Mediims gelten. — 4) Das pe- träisch e Arabien, ein l000 Qm. großes Dreieck, dessen Nordseite von der Nähe des Nildeltas bis zum Salzthale südlich des tobten Meers hinzieht, und das seine Süd-- spitze als Halbinsel mit dem hohen Sinai-Gebirge zwischen den Golfen von Suez und Akaba ins rothe Meer streckt. Dies wüste, theilweis bergige und von einzelnen Wadis durchzogene Land führt den Namen nach der alten Stadt Petra, deren Trümmer sich 13 M. südlich vom todten Meer in einem nackten Felsthale finden. Wo jetzt das Städtchen Akaba, lag ehedem Elath und unweit davon Eziongeber, bekannt aus Salomos Geschichte, der von dort Handelsschiffe mit phönizischen Seeleuten nach Ophir ausschickte, von wo sie Gold, Sandelholz, Papageien, Affen und Elfenbein mitbrachten. — 5) Nedsched, d. i. Hochland. So heißt die oasenvolle Miite Arabiens ostwärts von Medinz, reich an trefflichen Weideplätzen, Kamelen und Pferden**) und merkwürdig als Sitz der Wahsbiten, einer Sekte, deren Stifter, Wahsbs (geb. 1729 zu Adschen auf der Oase Ar ad), den Koran von Märchen zu reinigen, die geistliche Gewalt von der weltlichen zu trennen suchte, die Ausschmückung der Moscheen und sonstigen Luxus verbot. Mit Wort und Schwert breitete man die Lehre nnter den Beduinen ans,' und schon war im Beginn dieses Jahrhunderts Mekka erobert, als es dem Vicekönig von Aegypten gelang, die Wahäbis ins Innere Nedscheds zurückzutreiben und selbst den Hanptsitz ihres Emirs, den von Mekka 100 M. nordöstl. liegenden Oasenort D harijeh — er bestand aus 3500 Hänsern — zu zerstören, (1818.) Da- mit ist aber die Sekte nicht vertilgt, im Gegentheil sie breitet sich immer weiter aus und findet gegenwärtig namentlich in Ostindien viele Anhänger für ihre puritanischen Reformen. Selbst der Jmam von Maskat Ts »6 Iii verstand sich zu einem jährlichen Tribut an die Wahsbis, deren Hauptstadt nun Riad (Er-Rijsd, nach Oberst Pelly unter 46° 41' -18" O. L. v. Gr. und 24° 38' 34" N- Br.) inmitten Nedscheds ist. Ueberhaupt kann man zu Ko u st an t in o pel froh sein, wenn nur Arabiapetraea und Hedschas, namentlich der Scheris oder Fürst von Mekka, die Oberhoheit der Pforte anerkeuut; das übrige Arabien hat stets alte Freiheit bewahrt, so wie es alte Lebensweise beibehielt. Die Bedninenstämme folgen nur ihren Schecks und Emir», von denen manchmal einer dem andern obherrschend wird. — Die südlich Nedscheds ge- legene, von den Randgebirgen oder Rand-Hochebenen umschloßeue Binuenebene, Göf oder auch Robä-El-Chaly, d. i. das leere Viertel genannt, ist zusammen- hängende Wüste (südarabische Wüste, im Gegensatz zur syrischen oder nordara- bischen) , die im westlichen Theile im Winter einiges Gras hervorbringt und von Stämmen aus dem Binueulaude durchzogen wird. und Sitten vollkommen mächtig, sich unter der Maske eines muselmännischen Pilgers einige Monate in Mekka aufhielt. Seine Schilderungen konnte Richard Bnrton, ein englischer Offizier, der schon auf der Küste Malabar geographische Untersuchungen angestellt und im Jahr 1853 auf gleiche Weise wie Binkhardt nach Mekka gelangte, nur bestätigen. Es ist derselbe Buriou, der 5 Jahre später in Gesellschaft Spekes den afrikanischen See Tauganjika entdeckte, **) Hier die Heimat der echten arabischen Vollblutpferde (Kamsa), die aber nie verkauft werden.
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