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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 31

1855 - Heidelberg : Winter
§. 31. Die Heroenzeit. §. 32. Die dor. Wanderung u. d. griech. Colonien. 31 Phrygien, der Arkadien einnahm. Alle diese hatten auf die Entwick- lung der Griechen sichtbaren Einfluß und brachten neue Bildungsele- mente mit. 2. Die Heroenzeit. §. 31. Aus der frühesten Geschichte der Griechen, die jedoch mit vielen Mythen und Fabeln vermischt ist, treten besonders hervor die Thaten des Herkules und Theseus, der Argonautenzug, der Zug der Sieben gegen Theben und der trojanische Krieg. Herkules (Heracles) und Theseus erscheinen in der Sage als Menschen, welche, mit den höchsten Kräften und Tugenden geziert, ihr Leben nur dem Wohl der Menschen weihen und bei diesem Bestreben viele Hindernisse zu besiegen haben. Beide waren auch bei dem Argonautenzug, welcher (1250 v. Chr.) auf dem Schiff Argo nach Kolchis unternommen wurde, um dort das goldene Vließ zu holen. — Der Zug der Sieben gegen Theben (1230 v. Chr.) hängt mit der Sage von Ödipus zusammen, dessen Söhne sich die Herrschaft über Theben streitig machten, worauf der verdrängte jüngere sechs Fürsten zu Hilfe rief, welche mit ihm gegen seinen Bruder zogen. Nach mißlungenem Sturm fielen beide Brüder im Zweikampf. Erst zehn Jahre später eroberten die Söhne der Gefallenen (die Ep i g o n en) die Stadt. — Der trojanische Krieg (1191—1184) war ein gemeinschaftlicher Zug vieler griechischer Stämme gegen die kleinasiatische Stadt Tr o j a, um sich wegen der Entführung der griechischen Helena, der Gemahlin des Königs Mene- laus von Sparta, durch den trojanischen Prinzen Paris zu rächen. Nach zehnjährigem Kampfe wurde die Stadt durch Odysseus' List erobert und zerstört. Die heimkehrenden Griechen aber hatten viel Ungemach zu bestehen und trafen zu Hause große Verwirrung. 3. Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen. §. 32. Die eigentliche Geschichte der Griechen beginnt mit der dorischen Wanderung (ums Jahr 1120). Die Dorer, ein rauhes Bergvolk in Thessalien, machten sich unter der Anführung dreier Herakliden (d. h. Nachkommen des Herkules) auf und eroberten in vielfachen Käm- pfen nach und nach fast den ganzen Peloponnes, machten sich zu Herren des Landes mit vollem Bürgerrecht und alleinigem Grundbesitz. Die früheren Bewohner wurden unterjocht, oder wanderten aus und grün- deten theils auf den Inseln, theils in Kleinasien neue Niederlassungen. Die wichtigsten derselben sind: die äolischen Colonieen auf der Insel Les- bos und in Mysien; die jonischen in Lydien und Karten, auf Samos und Chios mit den Städten Smyrna, Ephesus, Samos, Milet; die dorischen, von solchen Dorern gegründet, welche im Peloponnes keine ihnen zusagenden Plätze gefunden hatten, auch auf der karischen Küste.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 33

1855 - Heidelberg : Winter
§. 34. Politisches Leben der Griechen. 33 4. Politisches Leben der Griechen. §. 34. Was die staatlich en Einrichtungen der Griechen betrifft, so standen Anfangs die einzelnen Völkerschaften unter Königen, welche nach deni Erbrecht oder mit Gewalt den Thron erhielten. Die P r ie- st er hatten nirgends eine Herrschaft, dagegen durch die Orakel be- deutenden Einfluß. Nach der dorischen Wanderung trennte sich das Ganze in einzelne, von einander unabhängige Städtegebiete, welche zuweilen in einen Stadtebund zusammentraten. Die Königsthümer verschwanden bald, indem die Könige theils ausstarben, theils vertrieben wurden. An ihre Stelle traten in Städten mit großem Grundbesitz Arisiokratieen (Adelsherrschaften). Diesem Adel suchte sich in Handelsstaaten der Stand der Reichen gleichzustellen, der dann die Oberherrschaft bekam; dies nannte man Timokratie. Das niedere Volk bildete, wo die neuen Einwanderer das llebergewicht erhielten, eine Art Mittelstand, oder sank zur Leibeigenschaft herab. Als Sklaven hatte man nur gekaufte Nichtgriechen. In Städten mit großem Han- dels- und Gewerbstande, wo die Glieder dieses Standes bald zu Reich- thum gelangten, errangen sie sich meist einen Antheil an der Regierung, und es entstand die beschränkte Demokratie (Volksherrschaft). Aus beiden, der Aristokratie und Demokratie, gieng zuweilen die Tyrannis hervor, d. h. die unbeschränkte Herrschaft eines Einzelnen, eines sogenannten Tyrannen, worunter man sich jedoch, besonders in der älteren Zeit, nicht immer einen grausamen Despoten, sondern meist einen für das Wohl des Volkes besorgten Alleinherrn zu denken hat. Aus der Timokratie entstand häufig die Oligarchi e, die Herrschaft Weniger, welche sich durch Gewalt in der Regierung zu erhalten suchten. Oft aber überschritt auch das Volk (der Demos) die Schranken und erzwang sich allgemeine Theilnahme an der Regierung (unbeschränkte Demokratie), welche leicht in Ochlokratie (Pöbelherrschast) ausartete. Bei diesein Auseinandergehen der griechischen Stämme hatten sie doch wieder verschiedene Bande der Einigung. Zuerst die Gast- f r e u n d s ch a f t, dann die Waffen- und Bundesgenossen- schäften mehrerer Staaten unter der Oberanführung (Hegemoni e) des angesehensten; ferner die Amphiktyvnie, eine Verbindung meh- rerer Staaten zum Schutz der gemeinschaftlichen Heiligthümer und Fest- spiele. — Das allgemeinste und weiteste Band aber waren ihre hei- ligen Festspiele: die dem Zeus geweihten olympischen, welche alle vier Jahre wiederkehrten, und nach welchen ihre Zeitrechnung sich rich- tete; die dem Apollo geweihten pytbisch en zu Delphi; die dem Poseidon geweihten isthmischeu bei Korinth und die von Herakles gestifteten nemeischen bei Nemea. Leitfaden der Weltgeschichte. 3 r

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 35

1855 - Heidelberg : Winter
§. 36. Athen. 35 Diese Verfassung, von welcher das Orakel erklärte, daß Sparta groß und herrlich seyn werde, so lange es dabei bleibe, begünstigte zwar weder das Gefühl für Zartheit und Annmth, noch den Sinn für Kunst und Wissenschaft, förderte dagegen eine Kriegstüchtigkeit, wie sie nicht leicht gefunden wurde. Dieselbe zeigte sich mit großer Härte vermischt, schon in den beiden erstern messenischen Kriegen (740—722 und 685—668), in wel- chen Messenien trotz der außerordentlichen Tapferkeit seiner Bewohner und seiner Anführer Aristodemus und Aristo men es unterworfen wurde, zeigte sich ferner irr dein Kampfe Sparta's mit Argos und Ar- kadien, so daß Sparta die Hegemonie über einen großen Theil des Peloponnes erhielt. 6. Athen. §. 36. Den dorischen Spartanern ganz entgegengesetzt hielten die jonischen Athener neben körperlicher Tüchtigkeit volle geistige Ausbildung durch Wissenschaft, Kunst und Gewerbe für das höchste Ziel der Erziehung und gaben sich eine Staatseinrichtung, welche jedem Einzelnen Geltung verschaffte, aber auch ein leichtbewegliches, zu steten Neuerungen ge- neigtes Wesen beförderte. Nachdem der letzte athenische König Kvdrus im Jahr 1068 v. Ehr. gefallen war, wurde die Königswürde abgeschafft, und zuerst ein Ar- chon auf Lebenszeit, später neun Archonten aus den Vornehmen gewählt, welche ihre Würde ein Jahr behielten. Diese Adelsherrschaft wollte Drako durch seine Gesetzgebung 624 befestigen, von der mau sagte, daß sie mit Blut geschrieben sey, weie'^r- sie selbst auf die kleinsten Vergehen die härtesten Strafenjetzte. Solche Härte rief einen Aufstand des Volkes unter K y l o n gegen die Eupa- triden (Adelsherren) unter Megakles hervor, der einen 30jährigen Kampf zur Folge hatte, bis Solon, ein Nachkomme des Kodrus, dieser Verwirrung durch eine neue Verfassung ein Ende machte. 594 Die Grundzüge der solonischcn Verfassung sind folgende: 1. Bürger wurde man durch Geburt oder Einbürgerung mittelst Volks- beschluß. Die Erziehung (bis zum 16. Jahr im elterlichen Hause, von da bis zum 18. im öffentlichen Gymnasium) sollte Körper und Geist gleichmäßig ausbilden. Mit dem 18. Jahr wurde der junge Athener mündig, dann folgte zweijähriger Kriegsdienst. Mit dem 20. Jabr erhielt er Stimmrecht in der Volksversammlung und mit dem 30. das Recht zum Eintritt in die He li äa, d. h. in das Geschwornengericht. 2. Alle Bürger waren nach ihrem Vermögen in vier Klassen getheilt und nahmen nach diesem an den Rechten und Pflichten des Staates und am Kriegsdienste Theil. 3*

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 37

1855 - Heidelberg : Winter
37 §. 38. Die Perscrkriege. (Aufstand der Ionier.) Die Kunst wurde von der Gesammtheit der Griechen gepflegt und es gelangten schon damals zu bedeutender Höhe die Musik, die Architek- tonik, die Plastik und die Dichtkunst. Aus jener Zeit stammte der prachtvolle Apollotempel zu Delphi und der Dianentempel zu Ephesus, der zu den 7 Wunderwerken der Welt gezählt wurde. — Von den Dichtern nennen wir Homer, den Sänger der Ilias und Odyssee, dann Hesiodus, Tyrtaus, Pindarus, und den Fabeldichter Aesop. Die damalige griechische Philosophie war theils ein Fragen nach dem Ursprung der Welt und der in ihr waltenden Gottheit, theils Nahm sie eine blos praktische Richtung mit Moral und Politik verbunden (z. B bei den 7 Weisen Griechenlands: Kleobülns, .Periander, Pit- tacns, Bias, Thales, Chilon und Solon), theils suchte sie mit Hilfe der Astromonie und Mathematik zum Bewnßtseyn über das Leben in der Natur zu kommen. Pythagoras aus Samos (geb. 584), der zu Kroton in Unteritalien eine philosophische Schule stiftete, sah das Wesen der Dinge in den innern Zahlenverhältnissen und Zahlenverbindungen, und betrachtete die Welt als ein harmonisches Ganze, das sich um einen göttlichen Mittelpunkt bewege. 2. Griechenlands mittlere Zeit. Dtttmar's histor. Atlas. Taf. Iii. 1. Die Perserkriege. (Ausstand der Ionier.) §. 38. Schon unter Cyrus hatten sich die Perser die griechischer: Städtv in Kleinasien unterworfen, und in jeder Stadt einen Griechen zum Allein- herrn eingesetzt, um sie durch dieselben besser beherrschen zu kön- nen. Unter der Regierung des Darins Hystaspis faßten zwei dieser Alleinherren Histiäus, Fürst von Milet, und sein Schwiegersohn und Nachfolger Aristago ras, den Plan, sämmtliche griechische Städte von der Oberhoheit der Perser loszumachen. Hiezu suchte der Letztere auch die Hilfe der Mutterstaaten zu gewinnen; aber nur Athen und Eretria ans der Insel Euböa waren geneigt dazu. Ersteres sandte 20, letzteres 5 Schiffe zu Hilfe. Die Stadtfürsten wurden nun vertrieben, und die demokratischen Strategen sammelten ein Heer, mit welchem sie gegen den persischen Statt- halter in Sardes zogen, und zwar die Stadt einnahmen, aber die Burg nicht erobern konnten. Die Stadt gieng dabei zufällig in Flammen auf,

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 46

1855 - Heidelberg : Winter
46 Makedoniens Herrschaft. Frühere Geschichte Makedoniens. Philipp. Erzgießer Lysippus; die Maler Polygnötus, Zeuxis, Parrhasius und Apelles. Unter den Dichtern treten besonders die Dramatiker Aeschylus, So- phokles, Euripides und Aristophanes hervor; sodann als Geschicht- schreiber Herodot, Thucydides und Zeenophon. Die ältere Philosophie nahm durch die Sophisten eine die Religion und Sittlichkeit untergrabende Richtung, welcher Sokrates mit allem Ernst entgegentrat. Aus seiner Schule giengen Männer wie Plato, Aristoteles, Euklid es, Antisthen es und Aristippus hervor, welche mit ernstem Sinn nach Wahrheit strebten und verschiedene Schulen gründeten. 3. Griechenlands spätere Zeit. Dittmar's histor. Atlas. Taf. Iii. Iv. u. V. 1. Makedoniens Herrschaft. Frühere Geschickte Makedoniens. Philipp. 49. ^Aacedonien, durch welches Griechenlands Freiheit unter- gehen sollte, war ursprünglich ein kleines Land, das von Dorern bewohnt war, welchen sich viele andere, nichtgriechische Völkerbestandtheile beige- mischt hatten. Die Könige des Landes wurden zur Zeit der Perser- kriege den Persern zinsbar und erweiterten mit deren Hilfe ihre Herr- schaft. Nach der Schlacht von Platää aber machten sie sich unab- hängig, worauf der König Ar che laus griechische Bildung und Heeres- ordnnng in seinem Lande einführte. Sein zweiter Nachfolger, Alexan- der Ii., welcher sich in Thessalien festsehen wollte, wurde dort von den Thebanern aufgehalten und mußte seinen jüngsten Brüder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser Philipp, ein scharfblickender, kluger und tapferer Mann, erwarb sich, so lange er in Theben im Hause des Epaminondas war, nicht blos viele Kenntnisse in der Staats- und Kriegskunst, sondern lernte auch die Schwäche Griechenlands gründlich kennen. Als daher sein Bruder Alexander eines gewaltsamen Todes gestorben und sein zweiter Bruder Perdiccas Hl. im Kampfe gegen die Illyrier gefallen war, floh Philipp aus Theben, bestieg den macedonischen Thron und faßte den Plan, sein Reich bis ans Meer zu erweitern, Griechenland zu unterwerfen und dann das Perserreich zu stürzen. Zunächst eroberte er einige athenäische Küstenstädte, sowie einen Theil Thraziens, in welchem reiche Goldminen ihm die Mittel zu seinen Zwecken gaben. Darauf half er den Thessaliern gegen die tem- pelränberischen Phocier, schlug diese in zwei schweren Treffen, und ließ 3000 derselben in einem See ersäufen. Als er Thessalien zur mace- donischen Provinz gemacht hatte, wendete er sich nach der chalcidischen

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 50

1855 - Heidelberg : Winter
50 §. 52. Die Diadochenkämpse; die vier hellenistischen Reiche. kämpfe genannt, da Alexanders zwei Sohne noch minderjährig waren. Perdiccas und Antipater suchten anfangs die Einheit des Reichs noch zu erhalten. Nach des Perdiccas Tod kämpften Polysperchon und Eumenes für das Recht des königlichen Hauses. Aber beide unterlagen, der erstere gegen Cassander, der zweite gegen Antigonus, und Alexanders Haus wurde gänzlich ausgerottet. Darauf suchte Anti- gonus das Reich in seiner Hand wieder zu vereinigen und so kam es zwischen ihm und den andern Machthabern C a s s a nd e r, L y s i m ach ns, Seleucns undptolernäus zur Entscheidungsschlacht bei Jpsus, Zgl in welcher Antigonus fiel, worauf sich Alexanders nachgelassenes v.cbr.reich in vier selbständigen Reichen darstellte: Cassander beherrschte Ma- cedonien mit Karten, Lysimachus Thrazien mit dein größten Theil von Kleinasien, Selencns die Ostprovinzen mit Mesopotamien und Syrien, Ptolemaens aber Aegypten und Cölesyrien. Von diesen bekriegte Seleucus, der Stifter des syrischen Reiches, den Lysimachus, der in einer Schlacht fiel und sein thrazisches Reich an den Seleucus verlor. Aber eben, als dieser es in Besitz nehmen wollte, wurde er von des Ptolemaens Sohne Keraunus ermordet, der sich alsdann des thrazischen Reiches bemächtigte. 2. Das macedonisch-gnechische Reich. §. 53. Eassand er starb bald und seine Söhne stritten sich um die Nachfolge bis D ein etrius, des Antigonus Sohn, das Land eroberte. Aber sein abenteuerlicher Sinn ließ ihn nicht zur Ruhe kommen; er ver- lor sein Reich im Kampf gegen Pyrrhus, König von Epirns. Als der Sohn des Demetrius, der edle und tapfere Antigonus Gonatas, das Land wieder erobern wollte, kam ihm der oben ge- nanntek eraunns, von Thrazien aus, zuvor und besetzte es. Das un- glückliche Land, das unter den schweren Kämpfen viel gelitten hatte und auch in sittlicher Hinsicht tief gesunken war, kam aber damit nicht zur Ruhe, sondern wurde auch durch Einfälle der Gallier oder Kel- ten heimgesucht, die es aufs Schrecklichste verheerten. Nachdem Keraunus gegen sie gefallen war, erlangte im Jahr 278 Antigonus I. Gonatas doch noch den Thron und regierte so ver- ständig , daß das Land wieder zu Kraft und Ansehen kam. Doch hatte er manche Kämpfe mit dem achäifchen Städtebund, welcher unter der Anführung des klugen und kräftigen Aratus einen mächtigen Auf- schwung nahm, und sich von Macedonien unabhängig machte. Auch den beiden Nachfolgern des Antigonus machte der achäische und der ätolische Städtebnnd , sowie der durch Kleomenes Iii. wieder emporge- kommene spartanische Staat viel zu schaffen, bis Sparta und der achäichse

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 30

1855 - Heidelberg : Winter
30 §. 30. Griechenlands Urbewohner. Iii. Die griechische Welt. 1. Griechenlands Alterthu m. D i t t m a r'ö histor. Atlas. Taf. Iii. u. Iv. 1. Griechenlands Urbewohner. §. 30. Das Volk der Griechen, dessen später so weit verbreitete Sprache ein Mittel werden sollte, das Heil der Welt den Völkern leichter zu- gänglich zu machen, stammte von Japhet ab und bewohnte die grie- chische Halbinsel mit den umliegenden Inseln. Das Land selbst zeigt eine große Mannigfaltigkeit des Bodens und legte so auch den Grund zu der großen Verschiedenheit seiner,Bewohner in Beziehung auf ihr inneres und äußeres Leben. Wie es selbst durch viele Gebirgszüge und Meerbusen in abgesonderte Wohnsitze getrennt ist, so zeigt sich auch im griechischen Volke zu allermeist die Entwicklung der persönlichen Frei- heit; und wie sich über dern schönen Lande und seinen Inseln ein ewig heiterer Himmel wölbt, so entwickelte sich auch in seinen Bewohnern der Sinn für Schönheit in Kunst und Leben. Die wichtigsten Landschaften Griechenlands sind von Norden nach Süden folgende: Epirus mit seinem Orakel zudodona; Ttiessalien mit dem 6000' hohen Olymp, dem Gebirgspaß Thermopylä und den Städten Pherä und Pharsülus; Akarnanien mit dem Vorgebirg Actium; Phocis mit dem Berge P a rn a ß und dem Orakel zu Delphi; Böotien mit dem Berg Helikon und den Städten Theben, Platää, Leuctra und Chäronea; Attika mit Athen, Eleusis, Marathon; Koritnhia mit seiner Hauptstadt Korinth; Elis mit der Stadt Pisa, in deren Nähe die Gegend Olympia lag, wo die olympischen Spiele gefeiert wurden; Arkadien mit den Städten Mantinea und Tegêa, und Lakonica mit der Hauptstadt Sparta. Die wichtigsten In- seln aber sind: Corcyra, Cephallenia und Zakynthus im jonischen Meere; Sa- lamis, Euböa und die Cycladen im ägäischen Meere, Lesbos, Chios, Samos, Rhodus und Cyprus an den Küsten Kleinasiens und Kreta. In diesem Lande wohnten zwei Stämme, die mehr seßhaften, Acker- bau und Viehzucht treibenden Pelasger, und die kriegerisch-kühnen, unruhigen Hellenen, welch' letztere sich in vier Stämme getheilt als Achäer, Ionier, Aeolier und Dorer endlich die Herrschaft über die für Krieg und Schifffahrt gelegensten Theile des Landes ver- schafften. Frühe schon vermischten sich jedoch mit ihnen fremde Ein- wanderer: Kekrops ans Unterägypten, der sich in Attika niederließ; Cadmus aus Phönizien, der den Grund zur Stadt Theben legte; Dan aus aus Oberägypten, der sich in Argos festsetzte; Pelops aus

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 34

1855 - Heidelberg : Winter
34 §. 35. Sparta. Sie bestanden in Wettrennen zu Pferd, zu Wagen und zu Fuß, in Ring- und Faustkämpfen, im Discus (Wurfscheiben) - und Speerwerfen; später kamen auch noch Wettkämpfe in der Musik und Dichtkunst und Ausstellungen von Kunstwerken dazu. Nur Griechen konnten daran theilnehmen, um die „vergängliche Krone", den Oelzweig, zu erringen, der jedoch für die höchste irdische Ehre galt. 5. Sparta. §. 35. Die bedeutendsten der griechischen Staaten waren schon in früher Zeit Sparta und Athen. Die Spartaner oder Spartiaten, d. h. die Dorer, welche Sparta eroberten, waren durch fortwährende Kämpfe mit den achäischen Ein- wohnern des Landes noch schroffer und härter geworden, als sie ohne- dies schon waren. Ihr Staat kam durch die Streitigkeiten zweier Königshäuser an den Rand des Verderbens, aus welchem endlich 880 die Gesetzgebung Lykurgs ihn rettete. Dieser hatte die Krone zu v.cbr Gunsten seines nachgeborenen Neffen niedergelegt, und dann lange Reisen in fremde Länder gemacht, wo er sich viele Erfahrungen in Be- ziehung auf die Verwaltung des Staats sammelte. Die Hauptpunkte seiner Verfassung waren folgende: 1. Nur die Spartiaten hatten volles Bürgerrecht; die Periöken, d. h. diejenigen Achäer, welche sich freiwillig unterworfen hatten, waren per- sönlich, aber nicht politisch frei; die Heloten d. h. Achäer, welche Widerstand geleistet hatten, waren die eigentlichen Sklaven und unter die Spartiaten vertheilt, von welchen sie sehr hart behandelt wurden. . 2. Das ganze Land war Eigenthum des Staats, d. h. der Spartiaten, von denen jeder ein Grundstück zur Benützung bekam; auch die Periöken erhielten Grundstücke, aber gegen Zinsabgabe; die Heloten mußten das. Land bauen. 3. Die Spartiaten durften weder goldene noch silberne, sondern nur eiserne Münzen führen; aller Aufwand in Kleidung, Geräthen und Nahrung war verboten. Alle Spartiaten mußten an gemeinschaftlichen, höchst mäßigen Mahlen theilnehmen. 4. Die Kinder gehörten dem Staat; gebrechliche und schwächliche wurden ausgesetzt, die andern vom siebenten Jahre au in öffentlichen Anstalten sehr streng erzogen, wo man sie besonders an verständiges Urthcil, kurze und bündige Rede, Ertragung aller Schmerzen und Beschwerden, an unbedingten Gehorsani und Ehrfurcht gegen Aeltere und Vorgesetzte, an Muth und Tapfer- keit, Aufopferung für das Vaterland zu gewöhnen suchte. 5. In Sparta regierten zwei (Titular-) Könige mit dem Rath der 28 G eron ten. Späterhin erhielten die 5 Eph o ren die meiste Macht im Staat. Neue Gesetze durften nur mit Zustimmung der Volksversammlung eingeführt werden, aus welcher auch die Gerusia, ein Bürgerausschuß, hervorgieng, welcher die der Volksversammlung vorzulegenden Fragen vorbereitete.

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 36

1855 - Heidelberg : Winter
36 §. 37. Griechische Kunst bis zur Mitte des fünften Jahrhunderts. 3. Sämmtliche über 20 Jahre alten Bürger bildeten die Volksver- sammlung, welche als höchste, unumschränkte Gewalt durch Stimmenmehr- heit über alle ihr vorgelegten Fragen entschied. Der spartanischen Gerusia ähnlich war der Rath der Vierhundert. Der Areopag oder oberste Gerichtshof hatte das Richteramt in peinlichen Fällen und die Oberaufsicht über den Staat, die Sitten und den Cultus. Für die niedern Gerichtshöfe wurden jährlich durchs Loos 6000 Heliasten oder Mitglieder der Heliäa d. i. des Geschwornengerichts gewählt und aus diesen für jeden Prozeß eine gewisse Anzahl bestimmt. Nachdem Solou sich von den Athenern hatte versprechen lassen, daß sie binnen 100 Jahren nichts an seiner Verfassung ändern wollten, be- gab er sich ans Reisen (auf welchen er auch zum König Krösus iu Lydien kam). Da brach aber der Streit der Parteien aufs Neue aus und Pisistratus, Solon's Verwandter, machte sich in: Jahr 560zum Alleinherrn von Athen, das er nach längerem Kampfe vom v. Cbr.jahr 540 an zum Besten des Volks nach der solonischen Verfassung regierte und durch Begünstigung der Künste, des Handels und der Ge- werbe, Wohlstand und Bildung bedeutend hob. Nach seinem Tode (528) regierten seine Söhne Hippias und Hip- parchus anfangs in dem gemäßigten Sinne ihres Vaters, suchten aber später die Rechte des Volks zu schmäler», so daß eine Verschwörung entstand und Hipparch ermordet wurde, worauf Hippias eiue strenge Gewaltherrschaft übte. Die Gedrückten nahmen ihre Zuflucht zu Sparta, das ein Heer sandte, mit dessen Hilfe die Pis istra tid en vertrieben wurden (510). Der Parteikampf aber entbrannte aufs Neue und der Führer der Volkspartei Klisthenes änderte die Verfassung Athens so von Grund aus, daß sie in eine unbeschränkte Demokratie übergieng. Die Macht des Adels war von da an gebrochen, das Streben nach Unab- hängigkeit aufs Höchste gesteigert, dadurch aber auch die frühere Ge- diegenheit und Einfachheit untergraben. Es herrschte seitdem in Athen ein leichtbeweglicher, neuerungssüchtiger, der Volkslaune und dem Par- teiwesen sich hingebender Geist. Die Spartaner wollten nun der Adelspartei in Athen zu Hilfe kommen, wurden aber geschlagen, worauf sich Hippias an den per- sischen Statthalter in Sardes wendete, um von ihm Hilfe zu erlangen. 7. Griechisches Leben in Kunst und Wissenschaft bis in die Mitte des fünften Jahrhunderts v. Chr. §. 37. In Bezug auf griechisches Leben in Kunst und Wissenschaft wollen wir aus jener Zeit nur Folgendes hervorheben:

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 38

1855 - Heidelberg : Winter
38 §§. 39. u. 40, Der erste, zweite und dritte Perserkrieg. worauf die Landbewohner über die Ionier herfielen, welche sich aus diesem Grunde, und weil die persische Land- und Seemacht heranrückte, an die Küste zurückzogen. Die verweichlichten, üppigen Griechen aber scheuten jede Awstrengung, wurden 494 v. Chr. zur See geschlagen und niußten sich wieder den Persern unterwerfen. 2. Der erste und zweite Perserkrieg. §. 39 Jene Hilfe nun, welche Athen den Ioniern geleistet, hatte den Zorn des Perserkönigs gereizt und wurde die Veranlassung zu den Perser- kriegen , welche die Kräfte Griechenlands zur vollen Entwicklung brin- gen und zeigen sollten, wie sehr der vom Bewußtseyn der Freiheit ge- tragene Geist einer noch so großer: knechtischen Masse überlegen ist. Im ersten Feldzug, welchen Mnrdonius, der Schwiegersohn des Perserkönigs Darius, leitete, wurde nicht viel ausgerichtet; die Flotte scheiterte am Vorgebirge Athos, das Landheer hatte schwere Kämpfe mit den Thraziern zu bestehen, unterwarf aber die Küste bis nach Thes- salien. Im zweiten Feldzug, welchen Darius auf Zureden des Hip- pias beschloß, zerstörten die Perser unter der Anführung des Datis und Artaphernes die Stadt Eretria und landeten dann ander Küste Attika's. Aber 9000 Athener und 1000 Platäer schlugen unter der An- führung des Miltiades bei Marathon das lomal stärkere Heer der Perser 490 so vollständig, daß diese kaum noch die Schiffe erreichten und nach Asien v. Chrzurückkehrten. Dadurch stieg der Ruhm Athens und des Miltiades aufs Höchste. Dieser beredete nun die Athener zu einer Seeunternehmung gegen die Perser. Da er aber die Insel Paros nicht erobern konnte, wurde er vou seinen Gegnern angeklagt und starb im Gefängniß. An seine Stelle trat als Liebling des Volks Themistokles, ein geistig-gewandter, aber ehrgeiziger Mann, welcher die Athener haupt- sächlich zur Vermehrung ihrer Flotte zu bewegen wußte, die er als das beste Bollwerk gegen die andringende Macht der Perser ansah. Mit ihm lebte in Athen Aristides, der Gerechte genannt, ein unpar- teiischer, weniger demokratisch gesinnter Mann, den Themistokles nicht neben sich dulden mochte. Er brachte es dahin, daß Aristides durch den Ostracismus oder das Scherbengericht verbannt wurde (486). 3. Der dritte Perserkrieg. §. 40. Unterdessen hatte sich Darius zum dritten Rachezug gegen Grie- chenland gerüstet, war aber darüber gestorben. Sein Sohn und Nach- folger Xerxes setzte auf Antrieb des Hippias, jedoch ungerne, die
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