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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 96

1874 - Mainz : Kunze
— 96 — von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000 Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte), mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.). Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel, soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte, Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^ Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen) Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw., die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl- keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei (auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels- lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700 Qm. mit 9000000 Ew. Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb- liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte selbständige Griechenland anzuschließen. *) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen die geistige und geistliche Macht.

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 16

1878 - Mainz : Kunze
— 16 — 2) Lakedämonier, d. i. alte Achäer, welche sich den Eindringlingen vertragsmäßig gefügt hatten, ■j) Heloten, b. i. Eingeborne, die nach schwerem Kampfe unterworfen sich die Strenge des Siegers gefallen lassen mußten. An der Lpitze des ganzen Volks standen nach altem Herkommen zwei Könige aus zwei gleichberechtigten Familien entsprossen. Um das Jahr 880 v. Ch. wurde Lykurg, der Vormund dt"? einen Königs, nach dem Willen der Spartaner mit der Gesetzgebung betraut. Er hielt die Einteilung des Volkes fest und wies der ersten Klasse 9000 größere, der zweiten 30000 kleinere Ackergüter als unveräußerlichen und nntheilbaren Grundbesitz zu, während das Loos der Heloten als Staatssklaven unverändert blieb. So bildete sich eine seste Aristokratie, d. h. Herrschaft der Vornehmen, an deren Spitze die beiden Könige als Heerführer, Richter und Staatspriester walteten. Ihnen stand zur Seite der Rath der Alten (Gerusia), 28 Mitglieder umfassend; die letzte Entscheidung übte die Volksversammlung (Halia), die nur aus Spartanern bestand. Die Erziehung der Jugend wurde durchaus Sache des Staates; sie bezweckte durch Abhärtung Heranbildung zum Krieger-handwerk und Gewöhnung an strengsten Gehorsam. Sparta sollte sich selbst genug sein; daher wurde in Handel und Wandel ein Absperrungssystem eingeführt, das der geistigen Ausbildung sehr hinderlich war. (Eisernes Geld, Verbot des Luxus und dev Aufenthalts im Ausland). Sogar die Erwachsenen sollten sich immer nur als Glieder einer Gemeinschaft fühlen; aus diesem Grunde waren Tischgenossenschasten eingerichtet, die das Familienleben wesentlich beschränkten. Nachdem Lykurg seine Verfassung unter den Schutz des delphischen Orakels gestellt hatte, verließ er auf Nimmerwiederkehr fein Vaterland. Die kriegerische Erziehung zeigte ihre Früchte in den beiden messenischen Kriegen, 743—724 gegen Aristodemos und 685—668 gegen Aristomenes, deren Folge die Unterwerfung des Nachbarlandes war. Auch mit Argolts und Arkadien gab es Anlaß zu kämpfen; beiden Landschaften wurde ihr Gebiet geschmälert. wuchs Sparta zur unbestrittenen Vormacht zunächst des Peloponneses, dann des

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 113

1878 - Mainz : Kunze
— 113 — § 14. Friedrich Ii. Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte. Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande. In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg. Eben, Geschichtsabriß. g

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 105

1878 - Mainz : Kunze
— 105 — Kaisers, der vergebens durch einen Sprung in den Rhein sich dem Entführer zu entziehen suchte. Hannos Erziehung entbehrte der Liebe, seine selbstsüchtige Reichsverweserschaft brachte auch keine Abhülse der traurigen Lage. Bei einer Reise, die er nach Rom machte, kam Heinrich unter die Aufsicht Ab albert 3 von Bremen, der selbst ein Feind der Sachsen sein Mündel gegen diese erbitterte. Des Kaisers Druck lag schwer auf dem sächsischen Lanbe; besonbers beschwerte man sich über die kostspielige Hofhaltung, die Anlegung von Zwingburgen, 'die Absetzung des eines Mordversuchs angeklagten Otto von Nordheim und die Gefangenschaft des sächsischen Herzogs Magnus. Im Jahre 1073 wurde Heinrich daher in seiner Harzburg bei Goslar belagert und entkam nur durch die Flucht. Weil aber die Aufrührer bei der Zerstörung der Burg nicht einmal die Kirche und die Gräber geschont hatten, gelang es ihm mit Hilfe der Städte und der treu gebliebenen Fürsten nach dem Siege bei Hohenburg (1075) grausame Rache zu nehmen. Bald darauf gerieth er in Streit mit dem Papste Gregor Vii., der ihn bannte und zum Büßgang nach Canofsa (1077) veranlaßte. Trotz seiner Demütigung wählte man in Deutschland einen Gegenkönig, seinen Schwager Rudolf von Schwaben, welcher indes schon 1030 in der Schlacht bei Merseburg fiel. Sein Herzogtum erhielt der gut kaiserliche Friedrich von Hohenstaufen als Belohnung seiner treuen Dienste. Auch in Italien schien Heinrich das Glück zu lächeln, denn Gregor mußte Rom verlassen und ist bei den Normannen gestorben. Und doch wurde er seines Lebens nicht froh. Die Sünden seiner Jugend, von seinen Gegnern arg übertrieben, besonders die harte Behandlung seiner edeln Gemahlin Bertha scheinen in seinen Söhnen ihre Rächer gefunden zu haben. Zumal der zweite, Heinrich, vergaß die Kindespflicht so sehr, daß er den Vater gefangen nahm und sich gestützt auf die päpstlich ‘Gesinnten und Fürsten auf den Thron schwang. Dem wollten die reichstreuen Städte wehren, aber bcm brohenben Krieg machte der Tod des gebannten und gebeugten alten Kaisers ein Ende. Heinrich V. (1106—1125) regierte nicht ohne Kraft, bemächtigte sich des Papstes Paschalis in seiner Peterskirche, kämpfte mit abwechselndem

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 107

1878 - Mainz : Kunze
— 107 — ein, richteten aber trotz des besten Willens noch mehr Verwirrnng an. Wenn es so um das Haupt der Kirche schlimm aussah, so war es um die Glieder noch übler bestellt. Dem Christentum zum Trotze herrschte im westlichen Europa eine Rohheit, von der die jetzige Zeit sich kanm einen Begriff machen kann. Selbst die barbarischsten Strafen vermochten nicht der Zügellosigkeit von Hoch und Niedrig zu steuern. Der Sitten-losigkeit suchte die Askese durch das Mönchs- und Klosterweseu entgegenzuwirken , dessen Anfänge in Italien in die ostgothische Zeit fallen (Benedikt von Nursia, daher Benediktiner). Aber auch in den Klöstern erlahmte die Zucht, und es bedurfte einer Wiedererweckung derselben, die von Clügny ausgieng. Hier fand auch der Mönch Hildebrand aus Saona seine Bildungsstätte und legte den Grund zu seiner künftigen Größe. Im Jahre 1046 begleitete er den zu Sutri abgesetzten Papst Gregor Vi. ins Exil nach Deutschland, im Herzen empört, daß des Kaisers Machtspruch die Oberherrschaft der Kirche regelte. Später wurde er der Berather einer Reihe von Päpsten, deren Beförderung er besonders ins Werk gesetzt hatte. Einer derselben, Nikolaus Ii., bestimmte auf seine Eingebung, daß künftighin die Wahl des Papstes nur durch das Cardinalcollegium erfolgen sollte, wobei die kaiserliche Genehmigung derselben einstweilen noch unangetastet blieb (1059). Erst 1073 bestieg Hildebrand selber unter dem Namen Gregor Vh. den päpstlichen Stuhl. Im folgenden Jahre schon erneuerte er das früher durch Concilien und Päpste ausgesprochene, jedoch nicht durchweg beachtete und besonders in Oberitalien und Deutschland vernachlässigte Gebot der Ehelosigkeit der Priester (Cölibat). Damit bezweckte er die Unabhängigkeit des geistlichen Standes vom weltlichen Regiment; denn wer keine Familienrücksichten zu nehmen hatte, konnte um so entschiedener als Streiter für die Allgewalt der Kirche eintreten. Den Widerstand, welchen Gregors Gebot an verschiedenen Orten hervorrief, unterdrückte dieser mit Hilfe des Pöbels. 1075 erließ er das Verbot der Simonie. Bisher war es Sitte gewesen, daß die weltlichen Herrscher die in ihren Gebieten gelegenen Bistümer und Abteien mit Männern ihrer Wahl besetzten, die entweder durch geleistete Dienste sich die Gunst ihres

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 123

1878 - Mainz : Kunze
— 123 - verstand seinen Beutel zu füllen. Gegen die größeren Fürsten und die Kirche war er unterthänig, die Ritter und Städte achtete er gering. 1356 erließ er zu Metz die goldene Bulle, jenes Reichsgesetz, welches über die Wahl des Königs und die Rechte der Kurfürsten handelt. Es gab deren sieben, drei geistliche: Mainz, Trier, Köln und vier weltliche: Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Böhmen, Brandenburg. Unter Karls Regierung wütete in Europa und besonders in Deutschland der schwarze Tod, eine pestartige Krankheit, welche Millionen Menschen hinraffte. Da man sie für eine Strafe des Himmels ansah, glaubte man durch Buße den göttlichen Zorn beschwichtigen zu können. Es bildeten sich daher die Geißlerbrüderschaften, die in offenen Widerspruch zur Kirche traten. Auf Karl folgte sein Sohn Wenzel (1378—1400). Nicht ohne wissenschaftliche Bildung und Erfahrung in Staatsgeschäften, ein leidenschaftlicher Jäger, versank er im Gefühl seiner Ohnmacht bei den vielfachen Wirren des Reichs in Trägheit und entehrte sich durch Trunksucht und wahnsinnige Thaten der Grausamkeit gegen Adelige und Geistliche (Nepomuk). Währenb feiner Regierungszeit erfochten die Schweizer durch die Aufopferung Arnolbs von Winkelried den entschiedenen Sieg über Oesterreich bei Sempach (1386); auch gelang es dem würtem-bergifchen Grafen Eberhard dem ©reiner und dem Schleglerbunde die schwäbischen Städte bei Döffingen zu demütigen (1388). Als Wenzel Miene machte die Kirchenspaltung (Schisma) zu beseitigen, welche feit 1378 dadurch eingetreten war, daß sowohl in Avignon als in Rom Päpste gewählt wurden, die sich und ihre Anhänger gegenseitig bannten, fetzten ihn die rheinischen Kurfürsten ab und wählten den Wittelsbacher Wuprecht von der i?fas$ (1400—1410), der ebensowenig Ruhe und Orbnung im Reiche herzustellen vermochte. Nach feinem Tode gebachte Wenzel, der feine Ansprüche auf den Thron nie aufgegeben hatte, biefe wieber geltenb zu machen; außer ihm bewarben sich sein gelbgieriger Oheim Jobst von Mähren und sein jüngerer Bruder Siegmund um denselben. Der letztere, welcher neben Brandenburg auch Ungarn besaß und bei Nikopoli 1396 wenn auch unglücklich doch nicht unrühmlich gegen die türkische Uebermacht gesümpft hatte, wurde durch die Bemühung des zollerschen Burggrafen von Nürnberg, 19. Liegmund.

9. Geschichte des Altertums - S. 118

1879 - Mainz : Kunze
118 Zweiter Abschnitt. land den Vorrang. Es war zu beklagen, da die einzelnen Staa-Griechen- ten durch Feindseligkeiten ihre beste Kraft vergeudeten. Vergeblich Ia"^^K= traten in Athen einzelne toackere Männer auf und suchten durch Wort und That den gnzlichen Untergang Griechenlands zu ver-hten; allein das an Wohlleben und Genu gewhnte Volk war fr ihre groartigen Plne nicht meht zu begeistern und gieng in seiner Verblendung rasch dem drohenden Untergang entgegen. . 24. Demostenes, ccec Gegner fitipps uon Saceitonim, Philipp von Inzwischen herrschte in Macedonien König Philipp, welcher die Wischtuch w Innern Zwistigkeiten der Griechen nhrte und zu seinem Vortheil aus-die griechi- beutete. Er war in seiner Jugend als Geiel nach Theben legenheiten' gekommen und hatte in dem Hause des Epaminondas sich nicht nur Kenntnisse im Kriegswesen und der Staatskunst erworben, sondern auch den Verfall und die Schwche Griechenlands mit eigenen Augen wahrgenommen. Sobald er heimgekehrt und auf den macedonifchen Thron berufen worden war (359), erweiterte er auf Kosten benach-barter Völker sein Reich und bildete sich im Kampfe mit denselben ein treffliches Heer. Nun begann er sich allmhlich in die griechi-schen Angelegenheiten einzumischen und wute durch Thatkrast und Klugheit auch Freunde zu erwerben. Kein Mittel verschmhte der schlaue König, um zu seinem Ziele zu gelangen. Am wirksamsten erachtete er Bestechungen; darum pflegte er auch zu sagen, er ver-mchte die strkste Festung einzunehmen, wenn es ihm gelinge, einen mit Gold beladenen Esel hineinzubringen. Er schdigt Zuerst nahm er die griechischen Pflanzstdte weg, welche mit att,en Athen verbndet waren und in der Nhe Macedonjens lagen; dann verwickelte er Athen in einen Krieg mit seinen Bundesgenossen, welche ihre Selbstndigkeit errangen, und frohlockte zuletzt der die Blindheit der Griechen, welche ihn zum Schiedsrichter ihrer eignen Streitigkeiten machten. Die Bewohner von Phocis hatten nmlich ein Stck Land, welches dem Tempel zu Delphi gehrte, ohne Erlaubnis weggenommen und angebaut. Als die Amphiktyonen die Herausgabe des Tempelgutes verlangten und die Phocier mit einer und erhlt im Geldbue belegten, griffen diese zu den Waffen und besiegten ihre li^Tsseg Gegner. So entstand der heilige oder phocische Krieg (355346). In dieser Not riefen endlich die Thebaner, welchen der Kampf mit den Phociern von den Amphiktyonen bertragen worden war, den macedonifchen König zu Hlfe. Philipp lie sich nicht lange bitten; er kam mit seinem Heere, machte dem Kriege bald ein Ende

10. Geschichte des Altertums - S. 119

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 119 und bekam Sitz und Stimme im Amphiktyonenbund. Jetzt bereuten Sitz und Athen und Sparta ihr feindseliges Benehmen gegen Theben, welches sie im Kampfe gegen die Tempelruber aus Neid und Misgunst tyonenbunv. im Stiche gelassen hatten. Damals lebte in Athen der berhmteste Redner des Altertums, Demosthenes, der Sohn eines Waffenschmieds. Er hatte lngst Phi-lipps Plne und Verbindungen durchschaut und sich bemht, seinen Demosthenes Mitbrgern die Augen zu ffnen; allein er konnte das trge und ^fert vergeh-sorglose Volk Athens nicht mehr zu Thaten begeistern. Die Athener wvpp" redeten damals ungemein viel und thaten sehr wenig; sie zogen nicht mehr wie frher selbst hinaus, um fr den Ruhm und die Gre der Vaterstadt zu kmpfen, sondern blieben in sorgloser Ruhe daheim und berlieen ihren Sldnern die Feldzge. Warnten wohl-meinende Vaterlandsfreunde vor solchem gefhrlichen Treiben, so wurden sie entweder gar nicht gehrt, oder man verlor die beste Zeit zum Handeln. Darum kamen auch die athenischen Hlfstruppen in der Regel zu fpt, wenn eine befreundete Stadt um Schutz und Beistand in Athen nachsuchte. Die Staatseinknfte verwandte man auf ffentliche Spiele und Gelage, und es stand die Todesstrafe darauf, wenn Jemand sich unterstehen wollte, eine andere Verwen-dung der Staatsgelder zu beantragen. Whrend Demosthenes sich bemhte, die Athener aus ihrer Athens Sorglosigkeit aufzurtteln und zum Kriege gegen Philipp zu bewegen, A^e?red-riet ein anderer Ehrenmann stets zum Frieden. Es war der che Pho-finstere Phokion, der Sohn eines armen Lffelmachers. In seinem fwn-ganzen Wesen lag stets ein tiefer Ernst; Niemand hatte ihn je lachen oder weinen sehen. Er lebte stets einfach und rmlich, trug das Wasser zu seinem kleinen Hauswesen selbst herbei und nahm nie ein Geschenk an. Da er den Leichtsinn der Athener kannte und nicht erwarten konnte, da seine Mitbrger sich je zu einer ihrer Vor-fahren wrdigen Thatkraft aufraffen wrden, so trat er den patrio-tischen Reden des Demosthenes stets entgegen und riet zum Frieden. Noch einen andern Namen eines athenischen Brgers jener Zeit Aeschines, hat die Geschichte uns aufbewahrt, den des Redners Aeschines. Von Philipp gewonnen, wute er die Athener noch sorgloser zu erregt den machen und die Absichten des Demosthenes zu verdchtigen. Als 2 ^"g3ett Aeschines auf der Versammlung der Amphiktyonen war, klagte er die Bewohner von Amphissa, einer Stadt in Lokris, an, sie htten Tempelgut genommen und zu ihrem Eigentum gemacht. Als die Abgeordneten der Amphiktyonen das Gut besichtigen wollten, fielen
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