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1. Neuere Geschichte - S. 18

1869 - Mainz : Kunze
18 Gemahl von Ludwigs Schwester Anna (seine Schwester Maria Ludwigs Wittwe), und schon seit 1521 im Besitz der deutsch-habsburgischen Länder, die Königskrone von Böhmen niit seinen Nebenländern und Ungarn erhält. 1527 Gegenkönig der Woiwode von Siebenbürgen Johann Za- 1529 polya, seit 1529 dem Sultan zinspflichtig. Die Türken "32 vor Wien; erfolglose Belagerung. Abermaliger Einfall 1532. 1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V und Franz I. Gegen Karls V Uebermacht bildet sich 1526 die Ligue zu Cognac zwischen Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand, (Franz Sforza) dem Pabst Clemens Vii und England. Franz I aus der Gefangenschaft befreit, nachdem er seine beiden Söhne als Geißel gestellt, weigert, durch eine Burgun- dische Notabeln-Verfammlung bestärkt und von Clemens Vii feines Eides entbunden, die Abtretung Burgunds. Eroberung 1527 und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon, der beim Sturm den Tod fand; (auch Georg Frundsberg s), zeitweise Gefangenhaltung des Pabstes. 1528 Lautree belagert vergeblich Neapel; Uebertritt des Genue- sischen Admirals Andreas Doria zu Karl V; Genua unab- "r« hängig von Frankreich. Im Damenfrieden von Cam- brai verzichtet u. a. Franz auf alle Ansprüche in Italien und kauft feine Söhne los; Karl überläßt Mailand gegen Tribut an Franz Sforza, den Kirchenstaat und den Principat über Florenz dem Pabst. — "29 d. Auf dem zweiten Reichstag z u S p e i e r 1529 wurde unter dem Einfluß des zunehmenden Kriegsglücks Karls V und feines wiederhergestellten guten Einvernehmens mit dem Pabste durch eine katholische Majorität beschlossen: die Stände, die bis- her das Wormser Edict gehalten, sollten es auch ferner halten, in den andern Landschaften aber keine weitere Neuerung vorge- nommen, kein geistlicher Stand seiner weltlichen Macht verlustig werden; also wurde der Reformation Stillestand geboten; dagegen Protest (später „Protestanten") der Minorität und Appellation an ein allgemeines oder deutsches Concilium. 1530 e. Reichstag z u Augsburg 1530. Karl V kam als Sieger über Frankreich, Italien, den Pabst und (1530) von letz- terem in Bologna zum Kaiser gekrönt, zum Reichstag mit der Absicht, die seinem Streben nach einheitlicher Reichsregierung hinderliche Kirchenspaltung zu unterdrücken. Melanchthons Con-

2. Neuere Geschichte - S. 47

1869 - Mainz : Kunze
Iv. Die englische Revolution bis 1688. Geographisches Bild von Großbritannien. Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den Stuarts 1509 —1603► Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr- hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan- caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels, dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand hebt sich. — A. Die Deformation in England. Ursprung, Fortgang, Unterdrückung. Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey, Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur) Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver- weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein- verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1870 - Mainz : Kunze
85 Heinrich f unter Vorbereitungen zu einem Kriegszug gegen Neapel. Doppelwahl. 5. Ludwigs des Bayern (1314-—1347) und Friedrichs des Schönen von Oesterreich (1314—1330); der erstere war von der luxemburgischen Partei ausgestellt, die keine Aussicht hatte, den unruhigen und abenteuerlichen Johann von Böhmen auf den Thron zu heben, der andere, König Albrechts ältester Sohn, der Candidat der Habsburger; beide 'Fürsten edel und milde, doch keine großen Charaktere, mit einander verwandt und zuvor enge befreundet. Deutschland in zwei Lager getheilt, arge Zerrüttung des Reichs. a. Deutscher Bürgerkrieg 1315 —1325: Besonders Süd- und Westdeutschland der Schauplatz des Kampfes; Fried- rich, reicher an Mitteln und durch seinen kriegstüchtigen Bruder, Herzog Leopold, gestützt, anfangs überlegen (doch Niederlage Leo- polds gegen die Schweizer am Morgarten 1315; Erneurung des ewigen Bundes zu Brunnen 1316, von König Ludwig be- stätigt), bis seine Niederlage bei Mühldorf um Inn (Ampfing) 1322 ihn um Krone und Freiheit bringt. — Fortdauer des 132s Kampfes der meist glücklichen Habsburger (unter dem mit Frank- reich verbündeten Leopold gegen König Ludwig; Entlassung Fried- richs aus der Haft gegen Verzichtleistung auf den Thron und gegen das Versprechen, seine Brüder zum Frieden zu bewegen. Freiwillige Rückkehr Friedrichs nach der Trausnitz, da die Be- dingungen sich als unerfüllbar erweisen. Gemeinsame Reichs- regierung beider Könige im Transnitzer Vertrag 1325. — 183ft Doch Friedrich, nach seines Bruders Leopold baldigem Tod ohne Stütze, bleibt ohne Ansehen und Bedeutung. Keiner der beiden Könige ist je nach Norddeutschland gekommen, überhaupt war ihre Autorität gering. Friedrichs Tod 1330. b. König und Pabst: Mit dem Pabst Johann Xxii ge- riet!) Ludwig in Streit, als er die antipäbstliche Ghibellinenpartei in Italien unterstützt 1323. Bannstuch und Interdikt einer-, 1333 Absetzung und Verurtheilung des Pabstes bald andrerseits. Die , ^L^^Minoriten aus Seite des König gegen den Pabst. — Ludwigs ^ Römerzug (1327 — 1330) und Kaiserkrönung (1328) ohne den Pabst, der vergebens das mit sich selbst und mit England be- schäftigte Frankreich um Beistand angeht. — Ludwig der letzte deutsche König, dessen Regierung durch den Kampf der beiden Gewalten in Reich und Kirche erschüttert wurde.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 96

1874 - Mainz : Kunze
— 96 — von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000 Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte), mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.). Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel, soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte, Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^ Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen) Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw., die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl- keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei (auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels- lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700 Qm. mit 9000000 Ew. Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb- liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte selbständige Griechenland anzuschließen. *) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen die geistige und geistliche Macht.

5. Abriss der neuesten Geschichte - S. 29

1875 - Mainz : Kunze
29 Missregierung; auch Parma im Aufstand; Versammlung der „vereinigten italienischen Provinzen“ zu Bologna. Die Bewe- gung aber findet weder in Toscana, wo man nicht viel Grund zi r Unzufriedenheit hatte, noch im übrigen Theil des Kirchen- staates, noch in Neapel (Ferdinand Ii. seit 1830), noch auch in Sardinien Widerhall, und wird durch österreichische Truppen niedergeschlagen, neben denen die Franzosen, welche Febr. 1832 Ancona besetzen, eine nichtige und zweideutige Rolle spielen. Die Mächte verlangen von dem neuen Papst Gregor Xvi. einige Reformen, Feigen vom Distelstrauch; dagegen besteigt Karl Albert 1831 den Thron von Sardinien, welcher ohne Ver- fassung, aber mit verständigen Reformen die Kräfte des kleinen Königreichs (1380 Qm. mit 4 Mill.) für eine grosse Aufgabe zu organisiren beginnt. Die Ruhe in Italien bis auf weiteres ungestört. 3. Spanien und Portugal. In Kraft der „pragmatischen Sanction“ folgte beim Tode. Ferdinands \ Ii. 1833 dessen immündige Tochter Isabella Ii (1833—68) unter der Regentschaft ihrer Mutter Maria Chri- stine, während die „apostolische“ Partei den Bruder des ver- storbenen Königs, Don Carlos als Karl V. auf den Schild hob. Der Bürgerkrieg erstreckte sich auf die ganze Halbinsel, da in Portugal der Vater der Maria da Gloria, Dom Pedro, welcher als Kaiser von Brasilien 1831 abgedankt hatte, den Usurpator Dom Miguel angriff; im Jahr 1833, nach einem Sieg über Miguels Flotte beim Cap St. Vincent zog er in Lissabon ein. Die Sache der beiden Frauen und des constitutionellen Systems wurde durch England und Frankreich (Quadrupelallianz 1834 April) unterstützt, während auf der anderen Seite der portu- giesische Usurpator und der spanische Prätendent zusammen- hielten. Bei Evora von überlegenen Truppen umstellt, müssen sie capituliren. Dom Miguel verschwindet damit vom Schau- platz und die neue Ordnung der Dinge in Portugal befestigt sich; Königin vermählt mit dem Herzog Ferdinand von Coburg- Cohary. In Spanien dagegen erscheint trotz der Capitula- tion noch im selben Jahr Don Carlos wieder, und der Bürger- krieg setzt sich mit wechselndem Erfolg, wachsender Zerrüt- tung Spaniens fort. Die carlistische Sache, durch den tapferen

6. Abriss der neuesten Geschichte - S. 37

1875 - Mainz : Kunze
37 tigste Mann, welcher im Sinne der progressistischen Partei regiert, aber 1843 durch einen Aufstand gestürzt wird, der seinen Rivalen General Narvaez und die Moderados ans Ruder, die Königin-Mutter Maria Christina nach Madrid zurück- bringt. Neue Verfassung (1845); eine französische Intrigue bringt die Vermählung der jungen Königin mit ihrem Vetter Infanten Franz d’Assis, ihrer Schwester mit dem Herzog von Montpensier, viertem Sohne Ludwig Philipps zu Wege. Ver- fassungswirren, Kämpfe verschiedener Coterien, Ministerwechsel, Hofkabalen hier wie in Portugal; für die Weltgeschichte ohne Bedeutung. 2. Italien. Dagegen ist die Entwicklung der Dinge in Italien von steigender allgemeiner Wichtigkeit. Die Einheitsbewegung, belebt durch den Hass gegen die österreichische Fremdherrschaft macht in den Gemüthern raschere Fortschritte als die ent- sprechenden Ideen in Deutschland, wo die Gegensätze weniger gewaltsam gespannt sind, die Volksnatur weniger leidenschaft- lich ist. Liberale und Radicale („das junge Italien“ Joseph Mazzinis); wichtig das Buch Vincenzo Giobertis über den „Primat Italiens“, der Italien die erste Stelle in der Fort- schrittsbewegung der Welt und dem Papst die erste Stelle an der Spitze eines neuen auf freisinnigem Grunde ruhenden italie- nischen Bundes vindicirte. Epochemachend war die Papstwahl vom 14. Juni 1846; Cardinal Johann' Maria Mastai (geb. 13. Mai 1792) als Pius Ix. gewählt- Als milder, menschen- freundlicher, gutherziger Mann beginnt er mit einem Amnestie- dekret und Reformen seine lange und wunderreiche Regierung; errichtet einen Staatsrath und, halb freiwillig, halb schon ge- zwungen durch die Bewegung, deren Führer aus dem milden priesterlichen Mann einen Papst im Sinne der Träume Giobertis machen, eine (Bürgergarde; auf der ganzen Halbinsel drängt die liberale und nationale Partei unter der Fahne des Evviva Pio Nono vorwärts. Oesterreich nimmt dieser Bewegung gegen- über eine feindselig drohende Haltung an, lässt Juni 1847 unter päpstlichem Protest Ferrara besetzen, schliesst^Offensiv- und Defensivtraktate mit den Herzogen von Modena und von

7. Geschichte des Altertums - S. VIII

1879 - Mainz : Kunze
Viii Ii. Die mittlere Geschichte beginnt mit dem Untergang des westrmischen Reiches und schliet mit der Reformation durch Dr. Martin Luther (4761517). Sie zerfllt in 4 Perioden. 1) I. Periode: Vom Untergang des westrmischen Reiches durch Odoaker bis zur Erneuerung der rmisch-abendlndischen Kaiserwrde durch Karl den Groen (476800). 2) Ii. Periode: Von der Erneuerung der römisch- abendlndi-schen Kaiserwrde durch Karl den Groen bis zur Begrndung des ppstlichen Uebergewichts durch Gregor Vii. (8001072). 3) Iii. Periode: Von der Begrndung des ppstlichen Ueber-gewichts durch Gregor Vii. bis zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg (10721273). 4) Iv. Periode: Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg bis zur Reformation durch Dr. Martin Luther (12731517). Iii. Die neue Geschichte beginnt mit der Reformation und endigt mit der Gegenwart (15171879). Sie zerfllt in 3 Perioden. 1) I. Periode: Von der Reformation durch Dr. Martin Luther bis zur Regierung Ludwigs Xiv. (15171660). 2) Ii. Periode: Von der Regierung Ludwigs Xiv. bis zur ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Lud-wigs Xvi. (16601789). 3) Iii. Periode: Von der ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Ludwigs Xvi. bis zur Gegenwart (1789 1879).

8. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1878 - Mainz : Kunze
168 Dritte Periode des Mittelalters. sie werde Mutter eines Kindes werden, welches ganz ©teilten verderben btemer "'brde, und hatte die Tochter darum in das Klarakloster von Palermo Friedrichs ii. gethan. Allein nachher vom Papste ihres Klostergelübdes entbunden, heiratete sie den Kaiser, welchen sie auf seinen Feldzügen begleitete. Ste nahm Antheil an den Regierungsgeschästen und ward Mutter des großen Hohenstaufen Friedrichs Ii. Noch vor ihrem Tode ernannte sie mit großer Klugheit den Papst Jnnoeenz Iii. zum Vormunde ihres Sohnes. Philipp von Schwaben war mit der griechischen Prinzessin Irene vermählt gewesen und hatte zwei Töchter, von betten die jüngste den Gegenkaiser ihres Vaters, Otto Iv., heiratete. Unter Kaiser Heinrich Vi. versuchte eine muthige Frau bett Streit der Welsen und Ghibellinen durch eine Heirat beizulegen; es war Jrmgarb von Henneberg, welche an Heinrichs Oheim, Konrab von ;n§0l)enftaufen' tmahlt war. Ihre Tochter Agnes war noch von und ihre Loch-, Friedrich Barbarossa dem Sohne Heinrichs des Löwen, der gewöhnlich tev Agnes. Heinrich der Schöne oder der Lange genannt wird, als Gemahlin versprochen worden. Durch die Feindschaft zwischen dem Kaiser und dem Löwen war diese Verbindung nicht zu Stande gekommen. Als nun der französische König Philipp August sich um Agnes Hand bewarb, erklärte diese ihrer Mutter, sie wolle das Loos der schönen Jngeborg von Dänemark*) nicht theilen und werde ihre Hand nur dem Manne reichen, dessen Braut sie schon in früher Jugend genannt worden sei. Irmgard schickte Boten an Heinrich und ließ ihn auffordern, auf der Burg Stahleck bei Bacharach am Rhein sich einzubinden, da Philipp August um Agnes werbe und Mutter und Tochter in diese Verbindung nie willigen würden. Heinrich folgte dem Boten, und noch am näm-lichen Abend erfolgte die Trauung in Abwesenheit des Vaters (1194). Als nun Konrad, welcher den Kaiser in Speier besucht hatte, heimkehrte, ging ihm seine Gemahlin entgegen und sprach zu ihm: „Herr! Gestern kam ein Falke über's Feld geflogen mit braunem Haupte und weißer Kehle. Gut gekrümmt sind ihm Klauen und Schnabel zu mächtigem Fange und die Schwungfedern reichen soweit, daß matt wohl sieht, fein Vater habe ihn auf einem hohen Aste erzogen. Diesen Falken habe ich gefangen und behalten." Konrad verstand die räthsel-hafte Rebe nicht; bet führte ihn Jrmgarb in das Zimmer, wo Heinrich und Agnes Schach spielten. „Hier", so fuhr Irmgard fort, „hier ist der Sohn des edlen Löwen von Braunfchweig, dem habe ich unsere Tochter gegeben; möge er Euch lieb und genehm fein!" Anfangs *) Philipp hatte sich scheiden lassen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 142

1878 - Mainz : Kunze
142 Dritte Periode des Mittelalters. zu drücken und auszusaugen. Die Städte erstrebten ihrerseits selbständige Gerichtsbarkeit und freie Gemeindeverfassungen. Ludwig gab auf indem er die den Rath Suger's, des weisen Abts von St. Denys, nicht nur auf seinen “ Gütern die Leibeigenen frei, sondern ertheilte auch den Städten seines schützt. unmittelbaren Gebietes für Geld Freiheitsbriefe. Die Städte wählten nun ihre Räthe, einen Maire und führten die Waffen unter eignen Anführern, um die Gewalt des Adels abzuwehren und ihre Freiheiten zu behaupten. Auch die Großen verkauften seitdem ihren Städten solche Rechte und Freiheiten, welche dem Wunsche der Städte gemäß der König zu schützen bereit war. Eine Folge dieser Gemeindeeinrichtungen war, daß Handel und Gewerbe aufblühten, der Bürgerstand sich ausbildete, das Ansehen des Königs wuchs, die Macht des Adels sank. Ludwig Vii. Ludwig Vii. (1137—1180) folgte seinem Vater im 18. Jahre. Er Dml^eiitev roar bereits mit Eleonore, Erbin von Guienne und Poitou, vermählt, Gemahlin, ließ sich aber 1152 von ihr scheiden. Schon nach 6 Wochen heiratete Eleonore den Herzog der Normandie, Heinrich Plantagenet, den Enkel Wilhelms des Eroberers*), welcher von seinem Vater Anjou, Maine Heinrich li. und Touraine und durch seine Mutter die englische Krone erbte. Durch ^"mächtiger ^efe Heirat bekam Heinrich noch die Gascogne, Guienne und Poitou als sein und gebot demnach in Frankreich über noch einmal so viel Land als Lehnsherr, ^in Lehnsherr, der französische König. Dies gab Anlaß zu langwierigen Kriegen zwischen Frankreich und England, welche damit endigten, daß England bis auf die Gascogne feine französischen Besitzungen einbüßte. Heinrich Ii. von England war ein ausgezeichneter Fürst und regierte von 1154—1189. Er stellte die Ruhe und Ordnung in seinem Lande wieder her, zerstörte die Raubschlösser und ordnete das Gerichtswesen. Doch gerieth er mit der Kirche und besonders mit dem ehrgeizigen Erzbischof Thomas Becket, welcher vordem der Kanzler Heinrichs ii. und Freund des Königs gewesen war, in heftigen Streit. Es gelang ^Dofbm"9 ^em kräftigen Könige nicht, die englische Kirche von Rom unabhängiger Papste, zu machen. Als Thomas Becket von vier Dienstleuten des Königs an den Stufen des Altars ermordet worden war, mußte Heinrich den päpstlichen Gesandten geloben, barfuß nach Eanterbury zu wallfahrten, die *) Heinrich I., welcher 1135 ohne rechtmäßige männliche Erben starb, war Wilhelms des Eroberers dritter Sohn. Seine Tochter Mathilde war vermählt mit Gottfried, Grafen von Anjou, welcher von der Gewohnheit einen blühenden Ginsterzweig (plante de gen et) an seinen Helm zu stecken den Beinamen Plantagenet führte. Sie wurde die Mutter Heinrichs Ii.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 144

1878 - Mainz : Kunze
144 Dritte Periode des Mittelalters. gleichen gerichtet, die Forsten und Wasser freigegeben werden. Um eine Verletzung des Freiheitsbriefes zu verhüten, sollte der König alle ausländischen Beamten und seine fremden Söldner entlassen. Johann weigerte sich, alle diese Punkte zur Ausführung zu bringen und überfiel den Adel mit Heeresmacht. Allein dieser rief den französischen Kronprinzen Ludwig Viii. zum König aus; aber noch ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, starb Johann 1216. Ihm (^2i^-i272) folgte sein Sohn Heinrich Iii. (1216—1272), der den Freiheitsbrief bestätigt ihn. noch erweitern und zur Ausführung bringen mußte. §. 28. Das Söntmiim timt die 'rr ünfie. unter Unter den Päpsten, welche die Hierarchie zum höchsten Gipfel der "s-ilt stacht und des Glanzes emporhoben, nimmt Innocenz Iii. aus dem ist die Hause der Grasen von Segni eine der ersten Stellen ein. Er war ^dem Zipfes in allen Üblichen Wissenschaften wohlunterrichtet, sprach lateinisch und der Macht, italienisch vorzüglich und hatte die Hochschulen von Rom, Paris und Bologna mit großem Erfolge besucht. Er war in seinem 37. Jahre zum Papste erwählt worden, zeichnete sich durch Güte, Einfachheit und Sparsamkeit aus, nicht minder durch Frömmigkeit, sittlichen Ernst und Begeisterung für die Macht der Kirche. Als das sichtbare Oberhaupt der Kirche griff er in alle Staaten Europas ordnend und richtend ein. Er war arm und lebte einfach, sammelte aber ungeheure Schätze, um die geistliche Weltherrschaft verwirklichen zu können. Sein ganzes Leben war wie das Gregors Vii., einem Zwecke gewidmet, die Macht der Kirche und des Papsttums zu alleiniger Geltung zu bringen. Darum trachtete auch Innocenz Iii. dahin, den päpstlichen Stuhl durch Befestigung des Kirchenstaats und durch die Befreiung Italiens von fremder Herrschaft vom Kaiser und Reich unabhängig zu machen. Zu gleicher Zeit suchte er die Kirche im Morgenlande zu retten, die Ketzer auszurotten, und das Gebäude der römischen Kirche zu ordnen und zu befestigen. Vieles ist ihm unter den schwierigsten Verhältnissen gelungen, und mancher Fürst beugte sich vor seinem Machtspruche. So mußte der spanische König Alphons Ix. seine gesetzwidrige Ehe mit seiner Nichte auflösen; Philipp August von Frankreich seine verstoßene Gemahlin Jngeborg wieder annehmen, Peter von Arragonien und Johann von England ihre Reiche für zinsbare Lehen des römischen Stuhles erklären. Kurz vor seinem Tode versammelte er noch einmal die Repräsentanten der ganzen Christenheit um sich. Es erschienen die Gesandten fast aller christlichen Könige, 800 Aebte, 412 Bischöfe, die Patriarchen von Jerusalem und Constantinopel und die Abgeordneten 2283
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