18
Gemahl von Ludwigs Schwester Anna (seine Schwester
Maria Ludwigs Wittwe), und schon seit 1521 im Besitz
der deutsch-habsburgischen Länder, die Königskrone von
Böhmen niit seinen Nebenländern und Ungarn erhält.
1527 Gegenkönig der Woiwode von Siebenbürgen Johann Za-
1529 polya, seit 1529 dem Sultan zinspflichtig. Die Türken
"32 vor Wien; erfolglose Belagerung. Abermaliger Einfall 1532.
1527—1529
Zweiter Krieg zwischen Karl V und Franz I.
Gegen Karls V Uebermacht bildet sich 1526 die Ligue zu
Cognac zwischen Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand,
(Franz Sforza) dem Pabst Clemens Vii und England.
Franz I aus der Gefangenschaft befreit, nachdem er seine
beiden Söhne als Geißel gestellt, weigert, durch eine Burgun-
dische Notabeln-Verfammlung bestärkt und von Clemens Vii
feines Eides entbunden, die Abtretung Burgunds. Eroberung
1527 und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl
von Bourbon, der beim Sturm den Tod fand; (auch Georg
Frundsberg s), zeitweise Gefangenhaltung des Pabstes.
1528 Lautree belagert vergeblich Neapel; Uebertritt des Genue-
sischen Admirals Andreas Doria zu Karl V; Genua unab-
"r« hängig von Frankreich. Im Damenfrieden von Cam-
brai verzichtet u. a. Franz auf alle Ansprüche in Italien
und kauft feine Söhne los; Karl überläßt Mailand gegen
Tribut an Franz Sforza, den Kirchenstaat und den Principat
über Florenz dem Pabst. —
"29 d. Auf dem zweiten Reichstag z u S p e i e r 1529 wurde
unter dem Einfluß des zunehmenden Kriegsglücks Karls V und
feines wiederhergestellten guten Einvernehmens mit dem Pabste
durch eine katholische Majorität beschlossen: die Stände, die bis-
her das Wormser Edict gehalten, sollten es auch ferner halten,
in den andern Landschaften aber keine weitere Neuerung vorge-
nommen, kein geistlicher Stand seiner weltlichen Macht verlustig
werden; also wurde der Reformation Stillestand geboten; dagegen
Protest (später „Protestanten") der Minorität und Appellation
an ein allgemeines oder deutsches Concilium.
1530 e. Reichstag z u Augsburg 1530. Karl V kam als
Sieger über Frankreich, Italien, den Pabst und (1530) von letz-
terem in Bologna zum Kaiser gekrönt, zum Reichstag mit der
Absicht, die seinem Streben nach einheitlicher Reichsregierung
hinderliche Kirchenspaltung zu unterdrücken. Melanchthons Con-
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Schwester_Anna_( Ludwigs Maria_Ludwigs Maria Ludwigs Johann_Za- Johann Karl_V Karl Franz_I. Karls Franz_Sforza Franz Clemens_Vii Franz_I Franz Clemens_Vii Karl
von_Bourbon Karl Georg
Frundsberg Andreas_Doria Karl_V Karl Franz Franz Karl Karl Franz_Sforza Franz Karls Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Karls Frankreich Venedig Florenz Mailand England Burgunds Roms Neapel Genua Frankreich Italien Mailand Karls Frankreich Italien Bologna Melanchthons
Iv. Die englische Revolution
bis 1688.
Geographisches Bild von Großbritannien.
Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den
Stuarts 1509 —1603►
Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr-
hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan-
caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit
Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger
als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels,
dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand
hebt sich. —
A. Die Deformation in England.
Ursprung, Fortgang, Unterdrückung.
Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik
längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey,
Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um
sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V
im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen
der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von
seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur)
Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver-
weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz
Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein-
verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im
Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Jork Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Thomas_W_olsey Erzbischof_von_Jork Franz_I_von_Frankreich Franz Karls Anna_Boleyn Arthur)
Katharina_von_Aragon Karls Pabst_Clemens_Vii
85
Heinrich f unter Vorbereitungen zu einem Kriegszug gegen Neapel.
Doppelwahl.
5. Ludwigs des Bayern (1314-—1347) und Friedrichs
des Schönen von Oesterreich (1314—1330); der erstere war
von der luxemburgischen Partei ausgestellt, die keine Aussicht hatte,
den unruhigen und abenteuerlichen Johann von Böhmen auf den
Thron zu heben, der andere, König Albrechts ältester Sohn, der
Candidat der Habsburger; beide 'Fürsten edel und milde, doch
keine großen Charaktere, mit einander verwandt und zuvor enge
befreundet. Deutschland in zwei Lager getheilt, arge Zerrüttung
des Reichs.
a. Deutscher Bürgerkrieg 1315 —1325: Besonders
Süd- und Westdeutschland der Schauplatz des Kampfes; Fried-
rich, reicher an Mitteln und durch seinen kriegstüchtigen Bruder,
Herzog Leopold, gestützt, anfangs überlegen (doch Niederlage Leo-
polds gegen die Schweizer am Morgarten 1315; Erneurung
des ewigen Bundes zu Brunnen 1316, von König Ludwig be-
stätigt), bis seine Niederlage bei Mühldorf um Inn (Ampfing)
1322 ihn um Krone und Freiheit bringt. — Fortdauer des 132s
Kampfes der meist glücklichen Habsburger (unter dem mit Frank-
reich verbündeten Leopold gegen König Ludwig; Entlassung Fried-
richs aus der Haft gegen Verzichtleistung auf den Thron und
gegen das Versprechen, seine Brüder zum Frieden zu bewegen.
Freiwillige Rückkehr Friedrichs nach der Trausnitz, da die Be-
dingungen sich als unerfüllbar erweisen. Gemeinsame Reichs-
regierung beider Könige im Transnitzer Vertrag 1325. — 183ft
Doch Friedrich, nach seines Bruders Leopold baldigem Tod ohne
Stütze, bleibt ohne Ansehen und Bedeutung. Keiner der beiden
Könige ist je nach Norddeutschland gekommen, überhaupt war ihre
Autorität gering. Friedrichs Tod 1330.
b. König und Pabst: Mit dem Pabst Johann Xxii ge-
riet!) Ludwig in Streit, als er die antipäbstliche Ghibellinenpartei
in Italien unterstützt 1323. Bannstuch und Interdikt einer-, 1333
Absetzung und Verurtheilung des Pabstes bald andrerseits. Die
, ^L^^Minoriten aus Seite des König gegen den Pabst. — Ludwigs
^ Römerzug (1327 — 1330) und Kaiserkrönung (1328) ohne den
Pabst, der vergebens das mit sich selbst und mit England be-
schäftigte Frankreich um Beistand angeht. — Ludwig der letzte
deutsche König, dessen Regierung durch den Kampf der beiden
Gewalten in Reich und Kirche erschüttert wurde.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_f Heinrich Ludwigs Friedrichs Johann_von_Böhmen Johann König_Albrechts Albrechts Leopold Leopold Ludwig Ludwig Leopold Leopold Ludwig Ludwig Friedrichs Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrichs Pabst Pabst_Johann_Xxii Johann Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Oesterreich Deutschland Westdeutschland Friedrichs Norddeutschland Friedrichs Italien England Frankreich
— 96 —
von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten
griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu
geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal
und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen
Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000
Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte),
mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das
neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.).
Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel,
soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte,
Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch
die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht
der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des
ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen
und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten
festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^
Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen)
Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw.,
die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien
hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl-
keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei
(auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden
Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels-
lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den
Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam
haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer
den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700
Qm. mit 9000000 Ew.
Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit
nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien
und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die
Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die
Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt
auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern
neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren
scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb-
liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte
selbständige Griechenland anzuschließen.
*) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen
die geistige und geistliche Macht.
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Extrahierte Ortsnamen: Attika Italien Rom Bulgarischen_Stammes Maeedonien Griechenland Serbien Montenegro Asien Kleinasien Syrien Armenien Mesopotamien Afrika Tripolis Tunis Griechenland
29
Missregierung; auch Parma im Aufstand; Versammlung der
„vereinigten italienischen Provinzen“ zu Bologna. Die Bewe-
gung aber findet weder in Toscana, wo man nicht viel Grund
zi r Unzufriedenheit hatte, noch im übrigen Theil des Kirchen-
staates, noch in Neapel (Ferdinand Ii. seit 1830), noch auch
in Sardinien Widerhall, und wird durch österreichische Truppen
niedergeschlagen, neben denen die Franzosen, welche Febr.
1832 Ancona besetzen, eine nichtige und zweideutige Rolle
spielen. Die Mächte verlangen von dem neuen Papst Gregor Xvi.
einige Reformen, Feigen vom Distelstrauch; dagegen besteigt
Karl Albert 1831 den Thron von Sardinien, welcher ohne Ver-
fassung, aber mit verständigen Reformen die Kräfte des kleinen
Königreichs (1380 Qm. mit 4 Mill.) für eine grosse Aufgabe
zu organisiren beginnt.
Die Ruhe in Italien bis auf weiteres ungestört.
3. Spanien und Portugal.
In Kraft der „pragmatischen Sanction“ folgte beim Tode.
Ferdinands \ Ii. 1833 dessen immündige Tochter Isabella Ii
(1833—68) unter der Regentschaft ihrer Mutter Maria Chri-
stine, während die „apostolische“ Partei den Bruder des ver-
storbenen Königs, Don Carlos als Karl V. auf den Schild hob.
Der Bürgerkrieg erstreckte sich auf die ganze Halbinsel, da
in Portugal der Vater der Maria da Gloria, Dom Pedro, welcher
als Kaiser von Brasilien 1831 abgedankt hatte, den Usurpator
Dom Miguel angriff; im Jahr 1833, nach einem Sieg über
Miguels Flotte beim Cap St. Vincent zog er in Lissabon ein. Die
Sache der beiden Frauen und des constitutionellen Systems
wurde durch England und Frankreich (Quadrupelallianz 1834
April) unterstützt, während auf der anderen Seite der portu-
giesische Usurpator und der spanische Prätendent zusammen-
hielten. Bei Evora von überlegenen Truppen umstellt, müssen
sie capituliren. Dom Miguel verschwindet damit vom Schau-
platz und die neue Ordnung der Dinge in Portugal befestigt
sich; Königin vermählt mit dem Herzog Ferdinand von Coburg-
Cohary. In Spanien dagegen erscheint trotz der Capitula-
tion noch im selben Jahr Don Carlos wieder, und der Bürger-
krieg setzt sich mit wechselndem Erfolg, wachsender Zerrüt-
tung Spaniens fort. Die carlistische Sache, durch den tapferen
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Ii Ferdinand Gregor_Xvi Gregor Karl_Albert Karl Ferdinands Isabella Maria_Chri- Maria Carlos Karl_V. Karl_V. Maria_da_Gloria Maria Pedro Ferdinand_von_Coburg-
Cohary Ferdinand Carlos
Extrahierte Ortsnamen: Bologna Neapel Sardinien Ancona Sardinien Italien Spanien Portugal Ferdinands Portugal Brasilien Lissabon England Frankreich Portugal Spanien Spaniens
37
tigste Mann, welcher im Sinne der progressistischen Partei
regiert, aber 1843 durch einen Aufstand gestürzt wird, der
seinen Rivalen General Narvaez und die Moderados ans Ruder,
die Königin-Mutter Maria Christina nach Madrid zurück-
bringt. Neue Verfassung (1845); eine französische Intrigue
bringt die Vermählung der jungen Königin mit ihrem Vetter
Infanten Franz d’Assis, ihrer Schwester mit dem Herzog von
Montpensier, viertem Sohne Ludwig Philipps zu Wege. Ver-
fassungswirren, Kämpfe verschiedener Coterien, Ministerwechsel,
Hofkabalen hier wie in Portugal; für die Weltgeschichte ohne
Bedeutung.
2. Italien.
Dagegen ist die Entwicklung der Dinge in Italien von
steigender allgemeiner Wichtigkeit. Die Einheitsbewegung,
belebt durch den Hass gegen die österreichische Fremdherrschaft
macht in den Gemüthern raschere Fortschritte als die ent-
sprechenden Ideen in Deutschland, wo die Gegensätze weniger
gewaltsam gespannt sind, die Volksnatur weniger leidenschaft-
lich ist. Liberale und Radicale („das junge Italien“ Joseph
Mazzinis); wichtig das Buch Vincenzo Giobertis über den
„Primat Italiens“, der Italien die erste Stelle in der Fort-
schrittsbewegung der Welt und dem Papst die erste Stelle an
der Spitze eines neuen auf freisinnigem Grunde ruhenden italie-
nischen Bundes vindicirte. Epochemachend war die Papstwahl
vom 14. Juni 1846; Cardinal Johann' Maria Mastai (geb.
13. Mai 1792) als Pius Ix. gewählt- Als milder, menschen-
freundlicher, gutherziger Mann beginnt er mit einem Amnestie-
dekret und Reformen seine lange und wunderreiche Regierung;
errichtet einen Staatsrath und, halb freiwillig, halb schon ge-
zwungen durch die Bewegung, deren Führer aus dem milden
priesterlichen Mann einen Papst im Sinne der Träume Giobertis
machen, eine (Bürgergarde; auf der ganzen Halbinsel drängt
die liberale und nationale Partei unter der Fahne des Evviva
Pio Nono vorwärts. Oesterreich nimmt dieser Bewegung gegen-
über eine feindselig drohende Haltung an, lässt Juni 1847
unter päpstlichem Protest Ferrara besetzen, schliesst^Offensiv-
und Defensivtraktate mit den Herzogen von Modena und von
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Extrahierte Personennamen: Maria_Christina Maria Franz_d’Assis Franz Ludwig_Philipps Ludwig Philipps Joseph
Mazzinis Vincenzo_Giobertis Cardinal_Johann'_Maria_Mastai Johann Maria Pio_Nono
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Portugal Italien Italien Deutschland Italien Italien Oesterreich Modena
Viii
Ii. Die mittlere Geschichte beginnt mit dem Untergang des westrmischen Reiches und schliet mit der Reformation durch Dr. Martin Luther (4761517). Sie zerfllt in 4 Perioden.
1) I. Periode: Vom Untergang des westrmischen Reiches durch Odoaker bis zur Erneuerung der rmisch-abendlndischen Kaiserwrde durch Karl den Groen (476800).
2) Ii. Periode: Von der Erneuerung der römisch- abendlndi-schen Kaiserwrde durch Karl den Groen bis zur Begrndung des ppstlichen Uebergewichts durch Gregor Vii. (8001072).
3) Iii. Periode: Von der Begrndung des ppstlichen Ueber-gewichts durch Gregor Vii. bis zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg (10721273).
4) Iv. Periode: Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von Habsburg bis zur Reformation durch Dr. Martin Luther (12731517).
Iii. Die neue Geschichte beginnt mit der Reformation und endigt mit der Gegenwart (15171879). Sie zerfllt in 3 Perioden.
1) I. Periode: Von der Reformation durch Dr. Martin Luther bis zur Regierung Ludwigs Xiv. (15171660).
2) Ii. Periode: Von der Regierung Ludwigs Xiv. bis zur ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Lud-wigs Xvi. (16601789).
3) Iii. Periode: Von der ersten franzsischen Revolution unter der Regierung Ludwigs Xvi. bis zur Gegenwart (1789 1879).
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Ludwigs_Xiv Ludwigs_Xiv
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Irene Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrich_Vi Heinrich Jrmgarb_von_Henneberg Heinrichs_Oheim Heinrichs Agnes Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrichs Heinrichs Agnes Heinrich Philipp Philipp August Agnes_Hand Irmgard Heinrich Heinrich Philipp_August Philipp August Agnes Heinrich Heinrich Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich Agnes_Schach Irmgard Philipp Philipp
142
Dritte Periode des Mittelalters.
zu drücken und auszusaugen. Die Städte erstrebten ihrerseits selbständige Gerichtsbarkeit und freie Gemeindeverfassungen. Ludwig gab auf indem er die den Rath Suger's, des weisen Abts von St. Denys, nicht nur auf seinen “ Gütern die Leibeigenen frei, sondern ertheilte auch den Städten seines schützt. unmittelbaren Gebietes für Geld Freiheitsbriefe. Die Städte wählten nun ihre Räthe, einen Maire und führten die Waffen unter eignen Anführern, um die Gewalt des Adels abzuwehren und ihre Freiheiten zu behaupten. Auch die Großen verkauften seitdem ihren Städten solche Rechte und Freiheiten, welche dem Wunsche der Städte gemäß der König zu schützen bereit war. Eine Folge dieser Gemeindeeinrichtungen war, daß Handel und Gewerbe aufblühten, der Bürgerstand sich ausbildete, das Ansehen des Königs wuchs, die Macht des Adels sank. Ludwig Vii. Ludwig Vii. (1137—1180) folgte seinem Vater im 18. Jahre. Er Dml^eiitev roar bereits mit Eleonore, Erbin von Guienne und Poitou, vermählt, Gemahlin, ließ sich aber 1152 von ihr scheiden. Schon nach 6 Wochen heiratete Eleonore den Herzog der Normandie, Heinrich Plantagenet, den Enkel Wilhelms des Eroberers*), welcher von seinem Vater Anjou, Maine Heinrich li. und Touraine und durch seine Mutter die englische Krone erbte. Durch ^"mächtiger ^efe Heirat bekam Heinrich noch die Gascogne, Guienne und Poitou als sein und gebot demnach in Frankreich über noch einmal so viel Land als Lehnsherr, ^in Lehnsherr, der französische König. Dies gab Anlaß zu langwierigen Kriegen zwischen Frankreich und England, welche damit endigten, daß England bis auf die Gascogne feine französischen Besitzungen einbüßte.
Heinrich Ii. von England war ein ausgezeichneter Fürst und regierte von 1154—1189. Er stellte die Ruhe und Ordnung in seinem Lande wieder her, zerstörte die Raubschlösser und ordnete das Gerichtswesen. Doch gerieth er mit der Kirche und besonders mit dem ehrgeizigen Erzbischof Thomas Becket, welcher vordem der Kanzler Heinrichs ii. und Freund des Königs gewesen war, in heftigen Streit. Es gelang ^Dofbm"9 ^em kräftigen Könige nicht, die englische Kirche von Rom unabhängiger Papste, zu machen. Als Thomas Becket von vier Dienstleuten des Königs an den Stufen des Altars ermordet worden war, mußte Heinrich den päpstlichen Gesandten geloben, barfuß nach Eanterbury zu wallfahrten, die
*) Heinrich I., welcher 1135 ohne rechtmäßige männliche Erben starb, war Wilhelms des Eroberers dritter Sohn. Seine Tochter Mathilde war vermählt mit Gottfried, Grafen von Anjou, welcher von der Gewohnheit einen blühenden Ginsterzweig (plante de gen et) an seinen Helm zu stecken den Beinamen Plantagenet führte. Sie wurde die Mutter Heinrichs Ii.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Denys Ludwig_Vii Ludwig Ludwig_Vii Ludwig Guienne Heinrich_Plantagenet Heinrich Wilhelms Wilhelms Vater_Anjou Heinrich_li Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Thomas_Becket Heinrichs Heinrichs Thomas_Becket Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Wilhelms Wilhelms Mathilde Gottfried Anjou Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Maine Frankreich Frankreich England England England Rom
144
Dritte Periode des Mittelalters.
gleichen gerichtet, die Forsten und Wasser freigegeben werden. Um eine Verletzung des Freiheitsbriefes zu verhüten, sollte der König alle ausländischen Beamten und seine fremden Söldner entlassen.
Johann weigerte sich, alle diese Punkte zur Ausführung zu bringen und überfiel den Adel mit Heeresmacht. Allein dieser rief den französischen Kronprinzen Ludwig Viii. zum König aus; aber noch ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, starb Johann 1216. Ihm (^2i^-i272) folgte sein Sohn Heinrich Iii. (1216—1272), der den Freiheitsbrief bestätigt ihn. noch erweitern und zur Ausführung bringen mußte.
§. 28. Das Söntmiim timt die 'rr ünfie.
unter Unter den Päpsten, welche die Hierarchie zum höchsten Gipfel der
"s-ilt stacht und des Glanzes emporhoben, nimmt Innocenz Iii. aus dem
ist die Hause der Grasen von Segni eine der ersten Stellen ein. Er war ^dem Zipfes in allen Üblichen Wissenschaften wohlunterrichtet, sprach lateinisch und der Macht, italienisch vorzüglich und hatte die Hochschulen von Rom, Paris und Bologna mit großem Erfolge besucht. Er war in seinem 37. Jahre zum Papste erwählt worden, zeichnete sich durch Güte, Einfachheit und Sparsamkeit aus, nicht minder durch Frömmigkeit, sittlichen Ernst und Begeisterung für die Macht der Kirche. Als das sichtbare Oberhaupt der Kirche griff er in alle Staaten Europas ordnend und richtend ein. Er war arm und lebte einfach, sammelte aber ungeheure Schätze, um die geistliche Weltherrschaft verwirklichen zu können. Sein ganzes Leben war wie das Gregors Vii., einem Zwecke gewidmet, die Macht der Kirche und des Papsttums zu alleiniger Geltung zu bringen.
Darum trachtete auch Innocenz Iii. dahin, den päpstlichen Stuhl durch
Befestigung des Kirchenstaats und durch die Befreiung Italiens von fremder Herrschaft vom Kaiser und Reich unabhängig zu machen. Zu gleicher Zeit suchte er die Kirche im Morgenlande zu retten, die Ketzer auszurotten, und das Gebäude der römischen Kirche zu ordnen und zu befestigen. Vieles ist ihm unter den schwierigsten Verhältnissen gelungen, und mancher Fürst beugte sich vor seinem Machtspruche. So mußte der spanische König Alphons Ix. seine gesetzwidrige Ehe mit seiner Nichte auflösen; Philipp August von Frankreich seine verstoßene Gemahlin Jngeborg wieder annehmen, Peter von Arragonien und Johann von England ihre Reiche für zinsbare Lehen des römischen Stuhles erklären. Kurz vor seinem Tode versammelte er noch einmal die Repräsentanten der ganzen Christenheit um sich. Es erschienen die Gesandten fast aller christlichen Könige, 800 Aebte, 412 Bischöfe, die Patriarchen von Jerusalem und Constantinopel und die Abgeordneten
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