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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
150
3) Das Ejalat Bosnien mit -er Herzegowina: Bosna Serai 70,000
Einw. Stapelplatz des macedonisch-albanisch-bosnischen Handels.
Travnik und Zwornik (15,000 E.) Mostar ist Hauptstadt des
Fürstenthums Saba, dessen Fürst 1440 von Friedrich Iii. den
Herzogstitel erhielt.
4) Das Ejalat Dschefair umfaßt den Küstenstrich an den Dardanellen
und mehrere Inseln des ägäischen Meeres, welche wir eigentlich
schon zu Asien zählen müssen. Gallipoli auf der gleichnamigen
Halbinsel, 80,000 E. Die 4 Dardanellen-Schlösser mit 900
Kanonen, die neuen nach dem ägäischen, die alten nach dem Marmor-
Meere gelegen, wehren jedem Kriegsschiffe den Durchpaß. Die
Inseln Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos oder Stalimenc, Tc-
nedos, Skio oder Chios, Samos, Pathmos (Verbannungsort des
Apostels Johannes), Rhodus und Cypern. Rhodus, ein wald-
reiches schönes Eiland, hat nicht mehr seine frühere Bedeutung.
Während cs im Alterthume viele berühmte Städte besaß, be-
schränkt sich jetzt die Einwohnerzahl auf 32,000. Die Hauptstadt
Rhodus ist ein befestigter Kriegshafen. (Koloß von Rhodus. Die
Johanniter auf Rhodus). Cypern (300 Q.-M., 120,000 Einw.)
zählte im Alterthum 8 Königreiche. Die Insel besitzt schöne frucht-
bare Ebenen, hat aber durch Fällen der Wälder sehr an Pro-
duktionskrast verloren. Der Wein gedeiht vortrefflich. Krapp und
Coloquinten werden zur Ausfuhr gebaut; der Oelbaum wird ver-
nachlässigt , ungeachtet er vortrefflich gedeiht. Die Hauptstadt ist
Nikosia (20,000 E.).
5) Das Ejalat Kandis (Kirid) umfaßt die gleichnamige Insel (156
Q.-M., 210,000 Einw.). Die gebirgige Insel hat viel durch
Erdbeben gelitten; von 120 Städten stehen nur noch wenige.
Rindvieh- und Schafzucht, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Süd-
früchte, Baumwolle, Marmor und Alabaster bilden ihren vorzüg-
lichsten Reichthum. Candia und Canea.
8 71.
Die Vasattenländer der europäischen Türkei.
Serbien, die Moldau und Walachei stehen unter eigenen Fürsten, welche
als Vasallen der Pforte einen bestimmten Tribut alljährlich an dieselbe ent-
richten. Die Fürsten der Moldau und Walachei führen den Titel Hospe-
dare; sie werden von den Bojaren (Adel) gewählt und vom Sultan be-
stätigt. Seil 1859 stehen die Moldau und Walachei oder Rumänien unter
einem gemeinsamen Fürsten. Der 1866 vom Volke erwählte Fürst Karl
ist dem preußischen Königshause nahe verwandt; er hat größere Selbständig-
keit vom Sultan erlangt als seine Vorgänger.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Apostels Johannes) Rhodus Krapp Candia Canea Karl Karl
390
bringt. Noch immer ist das Seewasser für den Seefahrer nicht trinkbar
zu machen, und Wassermangel und Fcuersgefahr bleiben fortwährend die
einzigen. Schreckbilder des muthigsten Seemanns. Das Meerwasser ist
schwerer als Rcgenwasscr, daher schwimmt man leichter im Meere, und die
Schiffe des Oceans tragen daher größere Lasten, weshalb sie beim Einlaufen
in Flüsse oft geleichtert werden müssen. Ein Kubikfuß Rcgenwasser wiegt
65 Pfund, ein gleiches Quantum Meerwasser dagegen 72 Pfund.
Die Farbe des Meeres, ein bläuliches Grün, erhält durch den Meeres-
grund, durch eindringenden Flußschlamm, durch Insusionsthierchen und Korallen-
klippen, durch Scepflanzen und Muscheln mancherlei Abänderungen; z. B.
zwischen den Azoren und kanarischen Inseln ist sie grün. bei Guinea weiß,
bei Grönland grün, an der ostchincsischen Küste gelb, an einigen Punkten
des arabischen Golfs roth, im Busen von Californien dunkelroth. Seine
Klarheit und Durchsichtigkeit ist überraschend. Im rothen Meere sieht man
Korallen 120h im karaibischcn Meere den Grund 150' tief, im Polarmeere
in gleicher Tiefe Astericn, Echiniten und kleine Meermuschcln auf weißem
Sand. Das Meerwasser hat auch die Eigenthünllichkeit zu leuchten, und
zwar durch eine dreifache Veranlassung: 1) das Meer leuchtet zunächst dem
Schiffe, das hinter sich eine leuchtende Furche zieht, wahrscheinlich in Folge
der stattfindenden elektrischen Reibung; 2) bei Windstille und heißem Wetter
in Folge der thierischen faulenden Stoffe, welche einen leuchtenden Phosphor
bilden; 3) in Folge von Billionen kleiner Thiere, hauptsächlich Medusen,
Salpen und Inscktcnkrebse.
Der Meeresspiegel oder das Meercsniveau sind die allgemeine Grund-
lage unserer Höhenbestimmungen, weil er gleich weit vom Mittelpunkt des
Erdballs entfernt ist. Im Allgemeinen haben die eingeschlossenen Meere
zwar zum Theil wegen der einmündenden Flüsse, zum Theil wegen geringerer
Verdunstung und unbedeutender Fluthwcllen einen höheren Wasserstand, als
der freie, offene Ocean. Eine der bedeutendsten Differenzen findet zwischen
den: Mittelmeere und dem rothen Meere statt; letzteres liegt 30' höher.
Es gibt gewiß keine unrichtigere Vorstellung vom Ocean, als die,
welche ihm Oede und Leerheit vorwirft und ihm Leben abspricht; ans dem-
selben Grunde ist die Bezeichnung Sandmeer für Wüste eine durchaus ein-
seitige. Im Sandmeer der Wüste ist Alles todt und öde, in Weltmeer ist
lauter Leben und Thätigkeit. „Das Meer ist die Mutter alles Lebens."
Es ist die große belebte Weltstraße, welche die entlegensten Glieder der
nwnschlichen Gesellschaft mit einander verbindet, entwickelt die Thätigkeit der
Völker nach allen Nichtungeil und gibt ihnen neben eigenthümlicher Ge-
staltung und Bildung auch noch Lebensmittel und Material, dessen sie sonst
entbehren müßten.
Das Meer, welches mit seinen Bergen und Thälern, Hoch- und Tief-
ebenen, Wüsten und Wäldern in der Tiefe den gleichen Erscheinungen des
Landes entspricht, hat seine Thierwelt und Pstanzcnpracht. Welch' ein Leben
und Treiben herrscht in der krystallenen Fluth! Billionen winziger Infusorien,
riesige Wallfische, gefräßige Haie, flüchtige Häringe, fliegende Fische, unbe-
holfene Wallrosse, riesige Seebären, ungeheure Schildkröten, wandernde
Kabliaus, müßige Thunfische, tanzende Delphine, faule Seelöwen, prächtige
Muschelthiere, gefährliche Schwertfische und geringe Schmarotzerwürmer, See-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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113
zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den
westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und
seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung
geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend.
In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa-
tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung
dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide
durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge-
wiesen sind.
Iv. Die italienischen Crbstaaten.
A. Das Königreich Dalmatien
(232 Q.-M. und 450,000 Einwohner)
besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl-
losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben-
sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte
(Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem
gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser,
welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver-
schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der
Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als
Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes-
sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita-
lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr
einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre
Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe;
die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab-
hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal-
ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt-
stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt
40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser.
Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian,
welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und
Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht.
B. Das Königreich Venetien
ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten
worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören.
Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die
Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn,
Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau;
2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach
und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien,
Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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222
glücklich gewesen, so bringt er em Srück Ftersch zum Abendessen mit, und
gibt seiner Frau ein Zeichen, daß sie am andern Tage den Rest des erleg-
ten Wildes abhole. So lange der Vorrath reicht, bringt der Tunguse seine
Zeit mit Rauchen, Essen und Schlafen hin. Hat er auf der Jagd kein
Wild erlegt, so kommt er heim, spricht kein Wort, zündet seine Pfeife an,
zieht seinen Gürtel fest und legt sich schlafen. Frau und Kinder machen
es ebenso. Durch das Anziehen des Gürtels wird der Magen eingeschnürt;
man glaubt damit das Gefühl des Hungers zu unterdrücken.
Die Jakuten an der Lena, deren Zahl sich 1864 auf 226,652 belief,
sind tartarischen Stammes und von sanftem Charakter. Sie zeichnen sich
durch ihre Gastfreundschaft und ihren Gehorsam aus, sind vortreffliche Jäger
und liefern die edelsten Zobel, Hermeline, Füchse, Bären re. Wie alle Tar-
jaren, lieben sie den Kumys, gesäuerte Pferdemilch, welche bei ihren Festen
ein Hauptgetränk ist. Sie feiern dieselben mit Spielen und Wettrennen
der Knaben auf einer Wiese in fröhlicher, ungebundener Weise.
Die Tschuktschen wohnen im äußersten Osten, betreiben den Bären-,
Fuchs- und Zobelfang, bringen auch Wallroßzähne zu Markt, wo Tausch-
handel getrieben wird. Sie haben die Eigenthümlichkeiten ihres Stammes
am reinsten erhalten und sind friedliebend. Zur Befriedigung aller Lebens-
bedürfnisse, der Wohnung, Kleidung und Nahrung, dient ihnen das Renn-
thier. Von den Russen haben sie den Tabak und das Eisen kennen gelernt.
Sie sind die eigentlichen Handelsleute in Ostsibirien, und ziehen in großen
Karawanen mit Weibern, Kindern und ihrem ganzen Hausrathe auf Renn-
thierschlitten nach dem Markt von Ostrownoje, wozu sie bisweilen 5 Monate
gebrauchen; sie sind beim Tauschhandel klug, vorsichtig und kaltblütig. Ein
gewaltiges Drängen und Lärmen herrscht auf dem Markte, auf welchem bei
einer Kälte von 30° viele Käufer und Verkäufer mit bloßem Kopfe und
ohne Handschuhe ihre Geschäfte abmachen.
Am armseligsten leben die Samojeden an den Küsten des nördlichen Eis-
meers. Sie erreichen kaum eine Höhe von 4', haben eine braungelbe, von Fett
glänzende Farbe und schwarzborstiges, langes Haar, einen großen Mund,
kleine Augen, einen dicken, stachen Kopf. Von Charakter sind sie ehrlich
und gutmüthig, aber reizbar und aufbrausend. Da der Boden ihnen nur
einige Schwämme und Beeren liefert, so sind sie in Bezug auf die Nahrung
bloß auf das Thierreich angewiesen und durchaus nicht wählerisch. Fische,
Vögel, wilde Rennthiere bilden ihre gewöhnliche Speise; todte Wallfische
und andere Seethiere, welche Sturm und Wellen an die Küsten spülen,
werden nicht verschmäht. Sie trinken häufig das Blut der geschlachteten
Thiere, deren Felle sie auch als Kleidung benutzen, und leben in ärmlichen
Hütten. Reinlichkeit sucht man bei ihnen vergebens.
Die Kamtschadalen gehören zu der kleinen mongolischen Race; sie
haben in ihren Sitten und Gewohnheiten viel Ähnlichkeit mit den Eskimos
in Grönland. Durch den Verkehr mit den Russen sind sie schlechter gewor-
den, betrügerisch, heimtückisch und boshaft. Im Frühjahr fischen sie, im
Herbst machen sie Jagd auf Wasservögel, richten Hunde ab oder verfertigen
Hausgeräthe. Im Winter jagen sie die Pelzthiere, während die Frauen
Nesseln spinnen. Die Männer bereiten das Essen, die Frauen fertigen die
Kleider, und besitzen in der Gerberei und Färberei des Leders eine große
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Srück_Ftersch Lena Zobel
78
Zweites Buch.
lich und die Nüsse der Arekapalme, in die Blätter des
Betel (einer Pfeffergattung) gewickelt, werden von den Ein-
wohnern gekaut. Sie und das hier reichlich gewonnene Opium
(46.) vertreten bei ihnen die Stelle des Tabaks. Unter den Rohr-
arten hat das Zuckerrohr hier sein Vaterland und vom Bam-
busrohr, das öfter 50' hoch wird, baut man sich Häuser.
Die Indigopflanze verräth durch den Namen die Hcimath.
In der Blumenwelt duften z. B. die Rosen weit herrlicher als
bei uns, und als heilig wird die auf dem Wasser schwim-
mende Lotusblume geehrt, eine Schwester unserer weißen
Wasserrose (Nymphaea alba). Nicht minder glänzend, aber
dabei auch gefährlich ist die Thierwelt. Neben den oben ge-
nannten massenhaften oder grimmigen Thierwundern lauern
in den Flüssen Krokodile, droht die giftige Brillenschlange,
von indischen Gauklern auf eine merkwürdige Weise zum Lan-
zen gezähmt. Die Wälder sind mit prachtvoll gefärbten, aber
eben nicht sangreichen Vögeln bevölkert; der Pfau hat in I.
sein Vaterland. Selbst der Schooß der Erde birgt hier Köst-
liches. Die indischen Diamanten und Edelsteine über-
treffen an Reinheit, Feuer und Härte die aller andern Länder,
daher der Reichthum eines indischen Fürsten oder Nabob
sprüchwörtlich wurde. Wie eine Welt für sich ist die von
Asiens Körper so bestimmt abgeschnittene Halbinsel mit Pro-
ducten aller Art reichlichst ausgestaltet.
Von den 140 Mill. Menschen, welche diese schöne Halb-
insel bewohnen, gehören etwa 120 dem Volke der Hindu an.
Aus uralter Zeit stammen seine heiligen Religionsbücher, ge-
schrieben in der heiligen, jetzt nicht mehr im Leben gebrauch-
ten Sprache Sanskrit. Nach ihnen verehren sie neben un-
zähligen niedern Göttern drei Hauptgötter. Der erste heißt
Brama. Aus seinem Munde ging bei der Schöpfung die
erste Kaste (d. i. Abtheilung» der Hindu's hervor, die Bra-
manas, Braminen — Priester; aus seinen Armen die
Krieger, aus seinem Bauche die Kaufleute, aus den Füßen
die Handwerker. Diese 4 Kasten sind streng und grausam ge-
schieden unter sich, und alle zusammen verabscheuen die soge-
nannten unreinen Kasten, unter denen die negerariigen Pa-
ria's bekannt sind. Der zweite Hauptgolt Wischnu ist
öfter auf Erden erschienen, immer in Thiergestalt. Daher
die heilige Scheu vor dem Leben der Thiere, besonders vor
den Rindern, den unverschämten Affenhrerden, selbst vor
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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— 35 —
An der Eder sind die Flecken Hatzfeld, Battenberg und ^Dodenau
zu erwähnen. Den nördlichsten Punkt des Regierungsbezirks bildet
Bromskirchen. Südlich von Gladenbach (Flecken) hat der Kreis einen
Ausläufer mit dem Flecken "'Königsberg und dem Dünsberge. Dieser
ist ein schöner, waldbedeckter Kegel. Sein Gipfel ist mit mächtigen Ring-
wällen umgürtet, welche wahrscheinlich von den alten Deutscheu zum
Schutze gegen Feinde angelegt sind.
8. Erzeugnisse (Produktes.
Es sind dies teils Natur-, teils Kunstprodukte. Erstere werden
durch die Natur hervorgebracht; letztere entstehen durch den Kunstfleiß
der Meuscheu. Mit allen wichtigen Erzeugnissen der Natur ist Nassau
reich gesegnet. Seine Bewohner können stolz sein auf die 7 berühiuteu
„W" ihres Landes: Wasser, Wein, Weizen, Wiesen, Wald, Wild und
Wege. Auch die Industrie, d. i. die Herstellung der Kunstprodukte aus
deu Rohstoffen, hat einige hervorragende Zweige aufzuweisen. Die be-
deuteudste Industrie ist in Höchst, Griesheim, Frankfurt, Biebrich und
im Kannenbäckerlande.
1. Produkte ans dem Tierreich. Einen bedeutenden Erwerb der
Bewohner bildet die Viehzucht. Auf dem Westerwalds ist die Rindvieh-
zncht hervorragend. Dagegen stndet man im Taunus und iu den Getreide-
gegenden die meisten Pferde. Im übrigen kommen die gewöhnlichen
Haustiere vor. An Wild findet man: Hirsche, Rehe, Hasen, Wild-
schweine, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Feld- und Auerhühner Die
einzige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, kommt in Nassau nicht
vor. Giftlos sind die Nattern. Die gelbliche Natter lebt nur bei
Schlangenbad. Selten ist auch die Würfeluatter, die sich nur an der
uutereu Lahn und namentlich an den warmen Quellen von Ems vorfindet.
Von den Fischen ist die Forelle in allen klaren Bächen gemein. In
Fischteichen werden besonders Hechte und Karpfen gezogen. In den
Flüssen kommen vor: Hechte, Aale, Salme oder Lachse und Störe.
Salme werden hauptsächlich bei St. Goarshausen und Braubach gefangen.
Sie waudern wie die Störe aus dem Meere in den Rhein. Der Stör
ist der größte unserer Fische. Er wird bis 2 m lang und gegen 100 kg
schwer. Die Bienenzucht wird überall gepflegt.
. Das Leder, ein Kuustprodukt, wird durch Gerben aus Tierhäuten
gewonnen. Gerbereien sind hauptsächlich in Idstein, Limburg, Diez,
Herborn, Dilleuburg und Haiger.
2. Produkte aus dem Pflanzenreich. Die wichtigsten sind: Ge-
treide, Kartoffeln, Obst, Wein, Flachs, Hopfen und Holz. Getreide
Siehe die Bemerkung zu Abschnitt 5!
3*
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Widerhaken versehenen Wurfspieß, dem Fische in den Leib. Ein langes
Seil, das am Wurfspieße befestigt und an der Spitze der Schaluppe um
eine Rolle gewunden ist, können die, wahrhaft jetzt nicht säumenden
Schiffer kaum so geschwind nachgehen lassen, als das Thier nun in den
Grund eilt. Ist das Seil, das indeß meist über 600 Ellen mißt, nicht
lang genug, so befestigen sie daran noch ein anderes mit einem ausge-
höhlten und wohlverstopften Kürbis, den sie in's Wasser fallen lassen, und
geben nun genau auf dessen Bewegung acht, damit sie wissen, wo das
Ende des Seiles und der Walfisch sich befinden. Noch vor Verlauf einer
Viertelstunde kommt der Fisch wieder in die Höhe, um Luft zu schöpfen,
und er wird dann weiter durch Harpunen und Spieße so lange verfolgt,
bis er sich verblutet hat. Darnach ragt er wie eine kleine Insel hoch über
die Wasserfläche, und seine Jäger suchen eben deßhalb nun zunächst seinen
Luftschlauch zu durchstechen, damit er wieder um ein Beträchtliches sinke
und sie ihn bequemer besteigen können. Zu diesem Behufe werden Taue
um den Schweif geschlagen und es spannen alle Schaluppen sich vor, um
das Thier an die Seite des Hauptschiffes zu ziehen. Hier beginnt zuerst
die Zertheilung. Matrosen, die den Fisch besteigen, hauen mittelst eigens
dazu gefertigter scharfer Metzgerbeile vor Allem den Speck und die Oberkiefer
oder Barten ab, auch wohl noch den Unterkiefer, aus denen gewöhnlich
von selbst ein ganzes Faß des feinsten Thranes rinnt, der auch viel
theurer bezahlt wird als der, welcher erst durch Aussieben des Speckes ge-
wonnen wird.
Ist der Fisch genug zerhauen, so wird das Uebrige, der Rest, in
Stücken auf's Schiff gezogen. Ein Fisch ist genug Ladung für das ganze
Schiff. Sofort geht es daher nach einer der Küsten Spitzbergens, Grön-
lands, Islands oder Norwegens. Hier find Siedereien, wo man den
Speck sogleich ausläßt, den Thran in Fässer füllt und sogleich durch parat
liegende blose Transportschiffe, sammt den ungeheueren Gräten, Rippen
und Kiefern, die zu allerhand Geräthschaften verarbeitet werden, nach
Hause schickt. Der Jäger, so heißt das zum Fange bestimmte Schiff,
zieht, ist Alles gut gegangen und noch Zeit genug übrig, abermals zum
Kampfe aus und treibt sein großartiges, aber gefahrvolles Geschäft fort,
bis Kälte eintritt, das Eis mehr herunter in's Nordmeer dringt und er
nun ebenfalls, meist zuletzt noch mit einer Menge von Seehunden und»
Stockfischen beladen, den Weg nach der Heimath antreten muß, um
dort bis zum nächsten Frühjahrp voller Ruhe zu pflegen, sowie seinem
Herrn Rechnung von dem oft unglaublichen Gewinne abzulegen, den
er durch seinen kühnen Zug mqchre. Die kleineren Fische, gewöhnlich
aus der Stockfischgattung, sind gleich nach dem Fange ordnungsmäßig
entweder eingesalzen oder getrocknet und in Fässer oder Kisten gepackt
worden.
Mehr als sie aber wird von den Ausrüstern eines Walfischjägers ge-
schätzt, wenn letzterer das Glück hatte, und das fehlt selten, nebenbei auch
den einen oder anderen Potfisch zu sangen. Dieser Fisch, obschon bei-
läufig 40 Fuß lang, hat doch im Ganzen wenig Speck, aber in seinem
großen Hirnkasten, der fast die Hälfte des ganzen Körpers einnimmt, das
Walrath, ein helles öliges Mark, dessen aus einem einzigen Kopfe oft
mehr als zwanzig Tonnen gewonnen werden, und das präparirt, viel von
den Apothekern als erweichendes Mittel zu Salben und Pflastern, auch bef
Brustkrankhciten, Durchfall und Ruhr, sowie zur Verbesserung des Brenn-
stoffes der Wachskerzen gebraucht wird. Auch der noch kleinere Cachelot
macht viele Freude wegen des Ambra, der von ihm gewonnen swird, über
dessen Ursprung man aber bis jetzt noch nicht im Reinen ist. Gewöhnlich
19 *
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