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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 96

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
96 Aus der allgemeinen Erdkunde. hervortreten wie die Runzeln auf einer Apfelsine, so müssen die senkrechten Erhebungen ans dem Reliefglobus und sonstigen Reliefs bedeutend über- trieben (überhöht) dargestellt worden, damit sie deutlich wahrnehmbar sind. Man spricht daher wohl von einem Längenmaßstab und einem Höhen-- Maßstab. — Wenn man die Höhenerscheinungen eines Bodenraums durch Zeichnung so darstellt, als wenn sie senkrecht von oben nach unten durch- schnitten sind, so entsteht das Profil (Längs- oder Querschnitt) des betreffenden Landes. Auch bei diesem ist eiue Überhöhung notwendig. Das Profil vom Deutschen Reiche s. S. 73! Vergl. die Profilzeichnnng auf S. 7! 8. Das Meer. 1. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. (Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe befindet sich im Großen Ozean und beträgt über 8 500 m (Zugspitze 3 000 m). Hiegegen sind Ostsee (260 m) und Nordsee (800 m) sehr flache Becken. —Der Meeresboden ist viel weniger nneben, als der des Festlandes. Ihm fehlen die zerklüfteten Berge und Thäler desselben. Wohl aber finden sich auch hier Hochebenen (Rücken) von beträchtlicher Höhe und gewaltiger Ausdehnung und große Tiefebenen (Becken). Reichen die unterseeischen Erhebungen bis nahe an die Oberfläche des Wassers, so bilden sie Untiefen, Klippen oder Sandbänke. Ragen sie über die Oberfläche empor, so sind es Inseln. Zahlreiche Untiefen hat die Ostsee.) 2. Das Meerwasser ist bittersalzig und ungenießbar. In Binnenmeeren, in welche zahlreiche Flüsse münden, ist der Salzgehalt geringer als im offenen Ozean. So hat die Ostsee viel geringeren Salzgehalt, als der atlantische Ozean und die mit demselben offen in Verbindung stehende Nordsee. Binnenmeere in wärmeren Gegenden und mit wenig Flußwasser- zufuhr weisen einen starken Salzgehalt auf, wie z. B. das Mittelmeer. — Die Farbe des Meerwassers ist iu der Regel grüulich-blau, wechselt aber je nach der Tiefe des Wassers und unter Einwirkung anderer örtlicher Ver- Hältnisse. •— Es ist schwerer als Flußwasfer, friert nicht so leicht und hat eine größere Tragkraft als Fluß- und Seewasser. 3. Die Bewegung des Meeres ist dreifach: Welleubeweguug, Ge- zeiteu und Meeresströmungen. Die Wellenbewegung entsteht durch den Druck des Windes auf die Oberfläche des Wassers. Die Gezeiten be- obachtet man an der Küste der Ozeane und solcher Meere, welche mit ihnen in breiter Verbindung stehen (Nordsee). Hier findet zweimal täglich ein Anschwellen des Meerwaffers, die Flut, und eiu Zurücktreten desselben, die Ebbe, statt. Steigen und Fallen dauern je 6'/* Stunde, so daß jeden folgenden Tag die Gezeiten etwa 1 Stuude später für dieselbe Küstengegend beginnen als am vorhergehenden. ■—■ In Binnenmeeren (Ostsee) ist Ebbe und Flut kaum wahrnehmbar. — Wo das Meerwasser sich dauernd uach einer bestimmten Richtung hin fortbewegt, redet man von einer Meeresströmung. Meeresströmungen aus den Äquatorgegenden führen warme Wassermassen mit sich uach kälteren Breiten, wie z. B. der Golfstrom, der die Küsten von Nordwesteuropa bespült. Die kalten Meeresströmungen führen dagegen kaltes, grünliches Wasser, oft auch Eismassen in die niederen Breiten. 4. Die Tierwelt des Meeres ist außerordentlich mannigfaltig. Zähle Seetiere auf! — Eine bekannte Pflanze des Meeres ist der Seetang. 5. Das Meer ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, ans ihm aufsteigend, sich über die Länder als Niederschlag verbreitet. Durch die Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich (Nordsee- küsten). — Es ist die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erdteilen, der Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 102

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
102 Mitteleuropa. sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche Kirchen. Wildbad Gastein im 3. des Kronlandes. — Graz, Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen- gebietes. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Inn und an der Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. — Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer. Krakau, starke Festung in Ostgalizien an der Weichsel; in der Nähe das bmthmte Salzbergwerk von Wieliczka (wjelitschka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien. b) In Ungarn: Budapest, vereinigte Reichs-Hst. auf beiden Seiten der Donau (455 Tsd. E.). Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay, an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczin sdebretzin), echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, vielbesuchte Märkte. Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der Donau. An der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn führt, S z eg edin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. In Siebenbürgen: Hermannftadt und Kronstadt, Sachsenstädte. Klausen- bürg, Magyarenstadt. Rumänien. (130000 qkm, 5,5 Mill. E.) Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der sieben- bürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: Bukarest. 5. Frankreich. (536 000 qkm, 38,3 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. Bodengestaltung. Im 8. zieht sich auf der Grenze von Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112), das Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den West- alpen erfüllt, welche sich auf der französisch-italienischen Grenze hinziehen. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt auf ital, Seite der Mont Cenis (mong'ßem). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasser- armes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen, Sie sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die Rohneebenc erstreckt sich zwischen den Weftalpen und den französischen Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im f. Teile zur Ebene der Pro- vence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rohne! Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum? Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Boden- kultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten stellen ge- deihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal Saöne,und der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 5

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Der Heimatsort. 5 in der Richtung des Flußlaufes. Warum? — Gehen wir dem Fluuaufe entgegen, so bewegen wir uns flußaufwärts, während^das Wasser hinab, also flußabwärts fließt. Alle Gebäude, Bäume, Brücken u. s. w., welche von uns flußaufwärts zu finden find, liegen oberhalb unseres Stand- ortes; Gegenstände, die sich flußabwärts von uns vorfinden, liegen unter- halb desselben. Das Wasser des Flusses gefriert im Winter nicht so leicht, als das des Teiches oder Seees. Nur starker Frost bezwingt die Bewegung des Wassers an seiner Ober- fläche. Wenn nun im Frühjahr die warme Sonne Eis und Schnee auf den um- liegenden Straßen und Feldern schmilzt, dann kann das Flußbett unseres Flusses wohl manchmal diese Wassermassen nicht alle fassen. Das Wasser steigt immer höher, tritt wohl gar über seine Ufer und überschwemmt die anliegenden Straßen. Dies Hochwasser kann großen Schaden anrichten. Weise dies nach! Im Hochsommer dagegen steht das Flußwasser niedrig zwischen seinen Ufern. Dann hat der Fluß niedrigen Wasserstand. Welchen Zweck hat die Überbrückuug des Fluffes? Zähle die Brücken im Heimatsorte! Beschreibe die größte derselben! — Nenne Fahrzeuge, welche die Wasserstraße des heimatlichen Flusses benutzen! Beschreibe eiueu Kahn, ein Floß, ein Segelboot, einen Dampfer! Beschreibe das Fluß- user au eiuer Ausladestelle! Welche Waren werden hier aus- und eingeladen? Wie siehts auf einem Personendampfer aus? Erzähle etwas von dem Ge- werbe des Fischers! Planzeichnung der Flußstrecke des Heimatsortes an der Schul- Wandtafel! —- e) Ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für unsere Stadt ist die Eisen- bahn. Die Straße nach dem Bahnhof ist sehr belebt. Erzähle davon! Das Bahnhofsgebäude ist ein großes Haus mit Arbeitsräumen für die Bahnbeamten, Packräumen für das Reisegepäck, mit einem Post- und Telegraphenamt, mit Wartesälen für die reisenden Leute. Am Schalter kauft man den Fahrschein und tritt auf deu Bahnsteig hinaus, um einzusteigen. Der Zug steht auf der Bahnstrecke. Dies ist die Fahrbahn, die „Eisenbahn", auf welcher sich die Bahnwagen sehr schnell bewegen. In der Regel zieht sich die Bahnstrecke auf einem Bahndamm hin. In bestimmten Zwischenräumen sind an derselben Wärterhäuschen erbaut, in denen die Bahn- Wärter sich, aufhalten oder wohnen. Der Eiseubahuzug besteht aus eiuer laugeu Wagenreihe, die von der Lokomotive gezogen wird. Die gleiche Kraft, welche in der Küche beim siedenden Wasser den Topfdeckel hebt, der Wasserdampf, wird iu großer Menge zum Ziehen des ganzen Eisenbahnzuges benutzt. Wasser, Steiukohleu und Feuer, wie daheim, in der Küche, gehören dazu, diese treibende Kraft zu bereiten. Das thut der Heizer, während der Zugführer den ganzen Zug führt. Die Personenwagen dienen zur Beförderung der Personen, die Güterwagen zum Fortschaffen von Waren und Gütern. Dieselben werden vom Güterschuppen aus verladeu. Ms vor 60 Jahren gab es noch keine Eisenbahnen. Da mußte man selbst nach den entferntesten Orten mit Fuhrwerk oder mit dein Postwagen reisen. Dies war sehr teuer urtd_ dauerte oft mehrere Wochen lang und noch länger. Die Waren wurden durch große Lastwagen fortgeschafft; Briefe erhielt man spät und unregelmäßig. — Heute ist bic§ ganz anders. Mit der Eisenbahn kann man für billiges Geld in wenigen stunden viele Meilen weit reisen. Die Waren können aus unserer Stadt

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 84

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
84 Landeskunde. hing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Die Bewohner (2000) gehören zum friesischen Stamme. An den Küsten des Meeres entlang und um die Mündungen der Flüsse ziehen sich die äußerst fruchtbaren Marschen hin. Sie liegen wenig höher als das Meer und siud vor dem Ansturm desselben dnrch hohe, starke Damm- bauten geschützt, die man Deiche nennt. Außerhalb der eingedeichten Marschen liegen die Watten, flache Küstenstriche, die nur bei der Ebbe ganz bloß- gelegt, bei der Flut iudes von der See bedeckt werden. Die seichte Küste ist arm an Häfen. Die bedeutendsten Hafenstädte liegen an den Flußmündungen oder im Hintergrunde der Meeresbuchten. a) Freie und Hansastadt Hamburg (632 Tsd. E.) am rechten Ufer der selbst für die größten Schiffe zugänglichen Unterelbe gelegen, bedeutendste See- Handelsstadt und zweitgrößte Stadt des deutschen Reiches. Die zahlreichen See- schiffe bringen aus fernen, fremden Ländern Kaffee und Thee, Baummolle und Deutscher Seehafen: Der Hafen von Hamburg. Farbhölzer und führen Getreide und Schlachtvieh, Glas- und Eisenwaren aus. Die deutsche See warte (Reichsanstalt) veröffentlicht tägliche Wetterberichte und erläßt Sturmwarnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist das an der Elbmündung gelegene Cuxhaven. b) In Schleswig-Holstein: Altona, größte Stadt der Provinz, an der Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend; große Fabrik- und Seehandelsstadt. c) Im Gebiet der Freien und Hansastadt Bremen: Bremerhaven, Vorhafen von Bremen, mit bedeutendem Seeverkehr. d) In Hannover: Wilhemshaven, am Jahdebusen gelegen, deutscher Kriegshafen an der Nordsee. — Ein den, alte Seehandelsstadt in der Nähe des Dollart, durch Kanal mit demselben verbunden. 2. Das Gebiet zwischen der untern Elbe und der holländischen Grenze ist in seinem westlichen Teile, der sich um die mittlere und untere Ems lagert und bis zur Weser ausbreitet, das Gebiet der großen

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 101

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Mitteleuropa. 101 ganzen Gebirgszuge der Karpaten das getreidereiche Galizien vorgelagert; im 8. breitet sich zwischen Waag und Theiß das erz- und weinreiche nordungarische Bergland aus. Die ungarische Tiefebene wird (durch den niedrigen Bakony-Wald) in das kleine Tiesland von Oberungarn und das große Tiefland von Nieder- Ungarn geteilt. Ersteres weist n. der Donau wohlangebaute Ackerflächen, um den Neusiedler See Moor- und Heideflächen auf. Letzteres breitet sich um die Theiß, die Donau und den Plattensee aus und ist größer, als Bayern und Württemberg zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes, und zwar hauptsächlich die Randgebiete, sind wohlangebaut; der eigentliche Kern desselben aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene, Pußta genannt. Sie ist die Heimat der^verwilderten braunen Pußtahirten mit ihren großen Pferde, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, aus- gedörrte Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust. Das Klima ist bei der großen Ausdehnung der Monarchie und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung derselben in den einzelnen Ländern sehr verschieden. Bei der Binnenlage des Staates ist das Landklima vorherrschend. Dasselbe macht sich besonders in der von Gebirgswällen umschlossenen ungarischen Tiefebene geltend und bringt derselben sehr Heiße dürre Sommer und kalte, schneereiche Winter. Das mildeste Klima (Mittelmeerklima) haben die dalmatischen Küstenländer. Die vielen Gebirge veranlassen reichliche Niederschläge, deren Menge in der W,-Hälfte des Reiches am größten ist.' 2. Die Bewohner. Jubezug auf die Bevölkerung weist Österreich- Ungarn große Mannigfaltigkeit aus. Der vierte Teil derselben ist deutsch. Die Deutschen wohnen in Hauptmassen im Erzherzogtum Österreich, auf den -Abhängen der Alpen und den Gebirgsrändern des böhmischen Stufen- landes, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen („Sachsen"). Nahezu die Hälfte der Bewohner ge- hört verschiedenen slavischen Stämmen an. Die Bewohner des Donau- tieflandes sind die Magyaren (madjären) oder Ungarn. Im Sw. findet sich italienische, im 30. rumänische Bevölkerung, außerdem Juden und Zigeuner. — Die herrschende Religion ist das katholische Be- kenntnis. In Ungarn und Siebenbürgen giebt es viele Protestanten. Von den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Landwirt- schast obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien), Obst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich viel Getreide zur Ausfuhr gelangen kann. In den Alpenländern und den Pußteu wird die Viehzucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Mineralien veranlaßt blühende Industrie, namentlich in den westlichen Kronländern. Auch der große Wald best and spielt als Einnahmequelle eine Rolle. Die Hauptverkehrsader des Landes ist die Donau; für den Seehandel ist besonders die Stadt Trieft von Bedeutnug. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Der Staat gliedert sich in eine österreichische und eine ungarische Reichs Hälfte, jede mit besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten Kronländer nach der Karte auf! a) In Österreich: Wien (1v* Mill. E.), an der Donau, Hst. des ganzen Reiches, Hauptknotenpunkt der Verkehrsstraßen, erster Handels- und Jndustrieplatz des Reiches. Stephansdom. Prater. — Prag (339 Tsd. E. mit Vororten), Hst. Böhmens, „die Stadt der Kirchen und Paläste" a. d. Moldau. — Im N. Böhmens die berühmten Bäder Teplitz und Karlsbad. Im 0. an der Elbe Königgrätz (Schlacht 1866). — Brünn, bedeutende Fabrikstadt, Hst. von Mähren. — Salzburg,

6. Neuere Geschichte - S. 97

1869 - Mainz : Kunze
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho- lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand. Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz- verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be- sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii (römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend, auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert — zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament- lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm. 2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779. Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit- telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt. Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte. Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn- sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun: T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza, etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch mehr durch Friedrichs letzte politische Thal, 3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785. Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784 Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T

7. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

8. Erdkunde - S. 91

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 91 — und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische Ebene um die mittlere Save. Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon- archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder, Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über 3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres s. Seite 57.) Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen; hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der ungarischen Tiefebene. Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen starken Regengüssen. Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide- und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken. In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch- Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig. Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-

9. Erdkunde - S. 94

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 94 — Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs- tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien. Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An- gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen. A. Die österreichischen Länder. (300 000 ([km, 251/2 Millionen E.) 1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert. Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust- schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt (28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie. 2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau (56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter- reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie. — Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer- frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere mit hervorragenden Salzwerken. 3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach (29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. — Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen. 4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.

10. Erdkunde - S. 98

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
98 — tirol liegen: die starke Franzensseste, welche den Brennerpaß be- herrscht, Brixen, Bo- zen, die wichtigste Handelsstadt Tirols. — Gries bei Bozen und Meran anderetsch sind wegen ihres milden Win- terklimas stark besuchte Kurorte (bei Meran das berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch (23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. — Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl- bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz der Baumwollweberei. 10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor- orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels- platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt- berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien- bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau (32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen Donau- und Elbegebiet. 11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. - Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. - Ol mutz an der March (20 000 E.).
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TM Hauptwörter (200)200

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