96 Aus der allgemeinen Erdkunde.
hervortreten wie die Runzeln auf einer Apfelsine, so müssen die senkrechten
Erhebungen ans dem Reliefglobus und sonstigen Reliefs bedeutend über-
trieben (überhöht) dargestellt worden, damit sie deutlich wahrnehmbar sind.
Man spricht daher wohl von einem Längenmaßstab und einem Höhen--
Maßstab. — Wenn man die Höhenerscheinungen eines Bodenraums durch
Zeichnung so darstellt, als wenn sie senkrecht von oben nach unten durch-
schnitten sind, so entsteht das Profil (Längs- oder Querschnitt) des betreffenden
Landes. Auch bei diesem ist eiue Überhöhung notwendig. Das Profil vom
Deutschen Reiche s. S. 73! Vergl. die Profilzeichnnng auf S. 7!
8. Das Meer. 1. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. (Die
größte bis jetzt ermittelte Tiefe befindet sich im Großen Ozean und beträgt
über 8 500 m (Zugspitze 3 000 m). Hiegegen sind Ostsee (260 m) und
Nordsee (800 m) sehr flache Becken. —Der Meeresboden ist viel weniger
nneben, als der des Festlandes. Ihm fehlen die zerklüfteten Berge und
Thäler desselben. Wohl aber finden sich auch hier Hochebenen (Rücken) von
beträchtlicher Höhe und gewaltiger Ausdehnung und große Tiefebenen (Becken).
Reichen die unterseeischen Erhebungen bis nahe an die Oberfläche des Wassers,
so bilden sie Untiefen, Klippen oder Sandbänke. Ragen sie über die
Oberfläche empor, so sind es Inseln. Zahlreiche Untiefen hat die Ostsee.)
2. Das Meerwasser ist bittersalzig und ungenießbar. In
Binnenmeeren, in welche zahlreiche Flüsse münden, ist der Salzgehalt geringer
als im offenen Ozean. So hat die Ostsee viel geringeren Salzgehalt, als
der atlantische Ozean und die mit demselben offen in Verbindung stehende
Nordsee. Binnenmeere in wärmeren Gegenden und mit wenig Flußwasser-
zufuhr weisen einen starken Salzgehalt auf, wie z. B. das Mittelmeer. —
Die Farbe des Meerwassers ist iu der Regel grüulich-blau, wechselt aber
je nach der Tiefe des Wassers und unter Einwirkung anderer örtlicher Ver-
Hältnisse. •— Es ist schwerer als Flußwasfer, friert nicht so leicht und hat
eine größere Tragkraft als Fluß- und Seewasser.
3. Die Bewegung des Meeres ist dreifach: Welleubeweguug, Ge-
zeiteu und Meeresströmungen. Die Wellenbewegung entsteht durch den
Druck des Windes auf die Oberfläche des Wassers. Die Gezeiten be-
obachtet man an der Küste der Ozeane und solcher Meere, welche mit ihnen
in breiter Verbindung stehen (Nordsee). Hier findet zweimal täglich ein
Anschwellen des Meerwaffers, die Flut, und eiu Zurücktreten desselben, die
Ebbe, statt. Steigen und Fallen dauern je 6'/* Stunde, so daß jeden
folgenden Tag die Gezeiten etwa 1 Stuude später für dieselbe Küstengegend
beginnen als am vorhergehenden. ■—■ In Binnenmeeren (Ostsee) ist Ebbe und
Flut kaum wahrnehmbar. — Wo das Meerwasser sich dauernd uach einer
bestimmten Richtung hin fortbewegt, redet man von einer Meeresströmung.
Meeresströmungen aus den Äquatorgegenden führen warme Wassermassen mit
sich uach kälteren Breiten, wie z. B. der Golfstrom, der die Küsten von
Nordwesteuropa bespült. Die kalten Meeresströmungen führen dagegen kaltes,
grünliches Wasser, oft auch Eismassen in die niederen Breiten.
4. Die Tierwelt des Meeres ist außerordentlich mannigfaltig. Zähle Seetiere
auf! — Eine bekannte Pflanze des Meeres ist der Seetang.
5. Das Meer ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, ans ihm aufsteigend, sich über
die Länder als Niederschlag verbreitet. Durch die Niederschläge und Seewinde
beeinflußt das Meer das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich (Nordsee-
küsten). — Es ist die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erdteilen, der
Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
102 Mitteleuropa.
sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche Kirchen. Wildbad Gastein im
3. des Kronlandes. — Graz, Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen-
gebietes. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Inn und an der
Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. —
Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer. Krakau, starke
Festung in Ostgalizien an der Weichsel; in der Nähe das bmthmte Salzbergwerk von
Wieliczka (wjelitschka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien.
b) In Ungarn: Budapest, vereinigte Reichs-Hst. auf beiden Seiten der
Donau (455 Tsd. E.). Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay,
an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczin sdebretzin), echte Magyarenstadt
inmitten der Pußta, große, vielbesuchte Märkte. Preß bürg, frühere ungarische
Krönungsstadt an der Donau. An der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn
führt, S z eg edin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß.
In Siebenbürgen: Hermannftadt und Kronstadt, Sachsenstädte. Klausen-
bürg, Magyarenstadt.
Rumänien.
(130000 qkm, 5,5 Mill. E.)
Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der sieben-
bürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das
Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen Markt.
— Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der
griechischen Kirche an. Hst.: Bukarest.
5. Frankreich.
(536 000 qkm, 38,3 Mill. E.)
1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte.
Bodengestaltung. Im 8. zieht sich auf der Grenze von Spanien
und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112), das
Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den West-
alpen erfüllt, welche sich auf der französisch-italienischen Grenze hinziehen.
Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier
erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa
in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt auf ital, Seite der Mont
Cenis (mong'ßem). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen
Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich
und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasser-
armes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt
diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge,
die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und
Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen, Sie sind
das Quellgebiet zahlreicher Flüsse.
Die Rohneebenc erstreckt sich zwischen den Weftalpen und den französischen
Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im f. Teile zur Ebene der Pro-
vence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rohne! Warum macht sie bei Lyon
ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum?
Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit
flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an
dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Boden-
kultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten stellen ge-
deihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal Saöne,und
der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische
Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Salzburg Wildbad_Gastein Graz Bregenz Krakau Ostgalizien Lemberg Ostgalizien Ungarn Budapest Donau Donau Ungarn Ungarns Siebenbürgen Kronstadt Sachsenstädte Donaudelta Bukarest Frankreich Spanien Frankreich Europas Frankreich Italien Frankreich Schweiz Frankreichs Lyon Burgund Rheinebene
Der Heimatsort. 5
in der Richtung des Flußlaufes. Warum? — Gehen wir dem
Fluuaufe entgegen, so bewegen wir uns flußaufwärts, während^das
Wasser hinab, also flußabwärts fließt. Alle Gebäude, Bäume, Brücken u. s. w.,
welche von uns flußaufwärts zu finden find, liegen oberhalb unseres Stand-
ortes; Gegenstände, die sich flußabwärts von uns vorfinden, liegen unter-
halb desselben.
Das Wasser des Flusses gefriert im Winter nicht so leicht, als das des Teiches
oder Seees. Nur starker Frost bezwingt die Bewegung des Wassers an seiner Ober-
fläche. Wenn nun im Frühjahr die warme Sonne Eis und Schnee auf den um-
liegenden Straßen und Feldern schmilzt, dann kann das Flußbett unseres Flusses wohl
manchmal diese Wassermassen nicht alle fassen. Das Wasser steigt immer höher, tritt
wohl gar über seine Ufer und überschwemmt die anliegenden Straßen. Dies
Hochwasser kann großen Schaden anrichten. Weise dies nach! Im Hochsommer
dagegen steht das Flußwasser niedrig zwischen seinen Ufern. Dann hat der Fluß
niedrigen Wasserstand.
Welchen Zweck hat die Überbrückuug des Fluffes? Zähle die Brücken
im Heimatsorte! Beschreibe die größte derselben! — Nenne Fahrzeuge,
welche die Wasserstraße des heimatlichen Flusses benutzen! Beschreibe
eiueu Kahn, ein Floß, ein Segelboot, einen Dampfer! Beschreibe das Fluß-
user au eiuer Ausladestelle! Welche Waren werden hier aus- und eingeladen?
Wie siehts auf einem Personendampfer aus? Erzähle etwas von dem Ge-
werbe des Fischers!
Planzeichnung der Flußstrecke des Heimatsortes an der Schul-
Wandtafel! —-
e) Ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für unsere Stadt ist die Eisen-
bahn. Die Straße nach dem Bahnhof ist sehr belebt. Erzähle davon!
Das Bahnhofsgebäude ist ein großes Haus mit Arbeitsräumen
für die Bahnbeamten, Packräumen für das Reisegepäck, mit einem Post-
und Telegraphenamt, mit Wartesälen für die reisenden Leute. Am
Schalter kauft man den Fahrschein und tritt auf deu Bahnsteig hinaus,
um einzusteigen.
Der Zug steht auf der Bahnstrecke. Dies ist die Fahrbahn, die
„Eisenbahn", auf welcher sich die Bahnwagen sehr schnell bewegen. In der
Regel zieht sich die Bahnstrecke auf einem Bahndamm hin. In bestimmten
Zwischenräumen sind an derselben Wärterhäuschen erbaut, in denen die Bahn-
Wärter sich, aufhalten oder wohnen.
Der Eiseubahuzug besteht aus eiuer laugeu Wagenreihe, die von
der Lokomotive gezogen wird. Die gleiche Kraft, welche in der Küche beim
siedenden Wasser den Topfdeckel hebt, der Wasserdampf, wird iu großer
Menge zum Ziehen des ganzen Eisenbahnzuges benutzt. Wasser, Steiukohleu
und Feuer, wie daheim, in der Küche, gehören dazu, diese treibende Kraft zu
bereiten. Das thut der Heizer, während der Zugführer den ganzen
Zug führt. Die Personenwagen dienen zur Beförderung der Personen,
die Güterwagen zum Fortschaffen von Waren und Gütern. Dieselben
werden vom Güterschuppen aus verladeu.
Ms vor 60 Jahren gab es noch keine Eisenbahnen. Da mußte man selbst nach
den entferntesten Orten mit Fuhrwerk oder mit dein Postwagen reisen. Dies war sehr
teuer urtd_ dauerte oft mehrere Wochen lang und noch länger. Die Waren wurden
durch große Lastwagen fortgeschafft; Briefe erhielt man spät und unregelmäßig. —
Heute ist bic§ ganz anders. Mit der Eisenbahn kann man für billiges Geld in
wenigen stunden viele Meilen weit reisen. Die Waren können aus unserer Stadt
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
84 Landeskunde.
hing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Die Bewohner (2000)
gehören zum friesischen Stamme.
An den Küsten des Meeres entlang und um die Mündungen der Flüsse
ziehen sich die äußerst fruchtbaren Marschen hin. Sie liegen wenig höher
als das Meer und siud vor dem Ansturm desselben dnrch hohe, starke Damm-
bauten geschützt, die man Deiche nennt. Außerhalb der eingedeichten Marschen
liegen die Watten, flache Küstenstriche, die nur bei der Ebbe ganz bloß-
gelegt, bei der Flut iudes von der See bedeckt werden.
Die seichte Küste ist arm an Häfen. Die bedeutendsten Hafenstädte
liegen an den Flußmündungen oder im Hintergrunde der Meeresbuchten.
a) Freie und Hansastadt Hamburg (632 Tsd. E.) am rechten Ufer der
selbst für die größten Schiffe zugänglichen Unterelbe gelegen, bedeutendste See-
Handelsstadt und zweitgrößte Stadt des deutschen Reiches. Die zahlreichen See-
schiffe bringen aus fernen, fremden Ländern Kaffee und Thee, Baummolle und
Deutscher Seehafen: Der Hafen von Hamburg.
Farbhölzer und führen Getreide und Schlachtvieh, Glas- und Eisenwaren aus. Die
deutsche See warte (Reichsanstalt) veröffentlicht tägliche Wetterberichte und erläßt
Sturmwarnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist das an
der Elbmündung gelegene Cuxhaven.
b) In Schleswig-Holstein: Altona, größte Stadt der Provinz, an der
Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend; große Fabrik- und
Seehandelsstadt.
c) Im Gebiet der Freien und Hansastadt Bremen: Bremerhaven,
Vorhafen von Bremen, mit bedeutendem Seeverkehr.
d) In Hannover: Wilhemshaven, am Jahdebusen gelegen, deutscher
Kriegshafen an der Nordsee. — Ein den, alte Seehandelsstadt in der Nähe des
Dollart, durch Kanal mit demselben verbunden.
2. Das Gebiet zwischen der untern Elbe und der holländischen
Grenze ist in seinem westlichen Teile, der sich um die mittlere und untere
Ems lagert und bis zur Weser ausbreitet, das Gebiet der großen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Mitteleuropa. 101
ganzen Gebirgszuge der Karpaten das getreidereiche Galizien vorgelagert; im 8.
breitet sich zwischen Waag und Theiß das erz- und weinreiche nordungarische
Bergland aus.
Die ungarische Tiefebene wird (durch den niedrigen Bakony-Wald) in das
kleine Tiesland von Oberungarn und das große Tiefland von Nieder-
Ungarn geteilt. Ersteres weist n. der Donau wohlangebaute Ackerflächen, um den
Neusiedler See Moor- und Heideflächen auf. Letzteres breitet sich um die Theiß,
die Donau und den Plattensee aus und ist größer, als Bayern und Württemberg
zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes, und zwar hauptsächlich
die Randgebiete, sind wohlangebaut; der eigentliche Kern desselben aber, namentlich
das Land ö. der Donau und um die Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme,
dünnbevölkerte Ebene, Pußta genannt. Sie ist die Heimat der^verwilderten braunen
Pußtahirten mit ihren großen Pferde, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im
Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, aus-
gedörrte Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust.
Das Klima ist bei der großen Ausdehnung der Monarchie und bei
der mannigfaltigen Bodengestaltung derselben in den einzelnen Ländern sehr
verschieden. Bei der Binnenlage des Staates ist das Landklima vorherrschend.
Dasselbe macht sich besonders in der von Gebirgswällen umschlossenen
ungarischen Tiefebene geltend und bringt derselben sehr Heiße dürre Sommer
und kalte, schneereiche Winter. Das mildeste Klima (Mittelmeerklima) haben
die dalmatischen Küstenländer. Die vielen Gebirge veranlassen reichliche
Niederschläge, deren Menge in der W,-Hälfte des Reiches am größten ist.'
2. Die Bewohner. Jubezug auf die Bevölkerung weist Österreich-
Ungarn große Mannigfaltigkeit aus. Der vierte Teil derselben ist deutsch.
Die Deutschen wohnen in Hauptmassen im Erzherzogtum Österreich, auf den
-Abhängen der Alpen und den Gebirgsrändern des böhmischen Stufen-
landes, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich
auch in Siebenbürgen („Sachsen"). Nahezu die Hälfte der Bewohner ge-
hört verschiedenen slavischen Stämmen an. Die Bewohner des Donau-
tieflandes sind die Magyaren (madjären) oder Ungarn. Im Sw. findet
sich italienische, im 30. rumänische Bevölkerung, außerdem Juden
und Zigeuner. — Die herrschende Religion ist das katholische Be-
kenntnis. In Ungarn und Siebenbürgen giebt es viele Protestanten.
Von den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Landwirt-
schast obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen,
Galizien), Obst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich
viel Getreide zur Ausfuhr gelangen kann. In den Alpenländern und den
Pußteu wird die Viehzucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum
des Landes an Mineralien veranlaßt blühende Industrie, namentlich in
den westlichen Kronländern. Auch der große Wald best and spielt als
Einnahmequelle eine Rolle. Die Hauptverkehrsader des Landes ist die Donau;
für den Seehandel ist besonders die Stadt Trieft von Bedeutnug.
3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Der Staat gliedert sich
in eine österreichische und eine ungarische Reichs Hälfte, jede mit
besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten
Kronländer nach der Karte auf!
a) In Österreich: Wien (1v* Mill. E.), an der Donau, Hst. des ganzen
Reiches, Hauptknotenpunkt der Verkehrsstraßen, erster Handels- und Jndustrieplatz
des Reiches. Stephansdom. Prater. — Prag (339 Tsd. E. mit Vororten), Hst.
Böhmens, „die Stadt der Kirchen und Paläste" a. d. Moldau. — Im N. Böhmens
die berühmten Bäder Teplitz und Karlsbad. Im 0. an der Elbe Königgrätz
(Schlacht 1866). — Brünn, bedeutende Fabrikstadt, Hst. von Mähren. — Salzburg,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho-
lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand.
Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz-
verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be-
sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die
russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen.
Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii
(römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und
Neustadt bei Austerlitz 1770.
Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend,
auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält
das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige
Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück
von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert —
zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und
seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament-
lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm.
2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779.
Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit-
telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll
Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische
Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt.
Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil
Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der
sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte.
Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch
Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn-
sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun:
T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i
Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza,
etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland
hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch
mehr durch Friedrichs letzte politische Thal,
3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785.
Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der
habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784
Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Joseph Karl_Theodor Karl Karl_August Karl August Friedrichs Friedrichs Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Oesterreich Friedrichs Josephs Neiße Oesterreich Danzig Thorn Oesterreich Galizien Pfalz-Sulzbach Sachsen Frankreich Oesterreichs Donau Deutschland Friedrichs
— 58
Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 91 —
und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den
Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und
die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in
die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer
der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische
Ebene um die mittlere Save.
Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen
Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon-
archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder,
Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über
3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche
als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite
nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres
s. Seite 57.)
Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen;
hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der
ungarischen Tiefebene.
Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich
gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich
milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter
folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen
starken Regengüssen.
Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast
durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide-
und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in
Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau
in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an
Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken.
In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch-
Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und
Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in
den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig.
Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und
siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Adriatischen_Meeres Europas Galizien Südtirol Dalmatien
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Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs-
tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien.
Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An-
gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen.
A. Die österreichischen Länder.
(300 000 ([km, 251/2 Millionen E.)
1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die
Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am
Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste
Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation
von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert.
Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und
die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der
Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom
zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk
der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im
Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust-
schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt
(28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie.
2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau
(56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr
an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter-
reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie.
— Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer-
frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere
mit hervorragenden Salzwerken.
3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach
(29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an
der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. —
Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen.
4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt
malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der
wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.
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98 —
tirol liegen: die starke
Franzensseste, welche
den Brennerpaß be-
herrscht, Brixen, Bo-
zen, die wichtigste
Handelsstadt Tirols. —
Gries bei Bozen und
Meran anderetsch sind
wegen ihres milden Win-
terklimas stark besuchte
Kurorte (bei Meran das
berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch
(23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. —
Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl-
bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz
der Baumwollweberei.
10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte
Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor-
orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels-
platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni-
versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische
Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist
durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat
bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt-
berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien-
bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist
Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten
Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau
(32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen
Donau- und Elbegebiet.
11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der
erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. -
Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. -
Ol mutz an der March (20 000 E.).
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