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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1896 - Leipzig : Voigtländer
121 b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492 Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 110

1895 - Leipzig : Voigtländer
I 110 zeichnet, weil sie nur aus Lndergier ohne Rcksicht auf Recht und Gesetz unternommen wurden. a. Erster Krieg gegen Spanien (16671668). Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien erhob Ludwig, als Gemahl einer Tochter dieses Knigs, Erbansprche aus die spanischen Niederlande, fiel in das Land ein und nahm mehrere Festungen. Allein ein Bndnis zwischen England, Holland und Schweden, die sogenannte Tripelallianz, ntigte ihn zum Frieden von Aachen 1668, in welchem er 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt. b. Zweiter Kr/eg hollndischer Krieg (16721678). Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, begann Ludwig einen zweiten Raubkrieg: den hollndischen Krieg. Nachdem er Schweden und England aus seine Seite gebracht hatte, rckte er in Holland ein, und eroberte in raschem Siegeslaufe einen betrchtlichen Teil des Landes. Schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durch-stechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte. Der junge Wilhelm Lh. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, trat dem Feinde kraftvoll entgegen, während der Admiral de Ruyter und das Ausbleiben der Flut die Englnder an der Landung verhinderten. Unterdes bewog der (groe) Kursirst von Brandenburg, der Oheim und Bundesgenosse Wilhelms von Oranien, auch den Kaiser zur Teilnahme am Kriege; das Deutsche Reich und Spanien traten ebenfalls auf Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Turenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sasbach in Baden, und die Franzosen muten der den Rhein zurck-gehen. Die Schweden, welche Ludwig zu einem Einfalle in die Mark Branden-brg bewogen hatte, wurden von dem Kurfrsten in der Schlacht bei Fehr-bcllin 1675 geschlagen. Doch erhielt Ludwig im Frieden von Nymwegen 16781678 von Spanien die burgundische Freigrafschaft (Franche Comtd). c. Durch die sogenannten Reunionskammern lie darauf Ludwig untersuchen, welche Gebiete frher zu den seit dem westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Lndern gehrt hatten, und nahm dann mitten im Frieden auer mehreren anderen Pltzen die deutsche Reichsstadt Stra- 1681 brg 1681 weg. Der Kaiser, von den Trken bedrngt, vermochte nicht, diesem Raube zu wehren. 4. Verfolgung der Hugenotten. Wenn Ludwig durch diese Kriege Frankreich nach auen vergrerte, so schwchte er es im Innern besonders durch die Aushebung des Edikts von Nantes 1685, welche zu gewaltsamen Bekehrungen (Dragonaden") und einem Religionskriege in den Cevennen

4. Das Mittelalter - S. 143

1893 - Leipzig : Dürr
— 143 — jungen Bauern in Sammt und Seide, mit Sporen und Schwert einherstolzierten, wie Ritterssöhne. Damals entstanden viele neue Dörfer, indem man den Wald ausrodete oder abbrannte. Die Ortsnamen auf — rode, — reut, — rat, — brand, — schwend, — hau, — schneid, — Hagen stammen meist aus dieser Zeit. Große Scharen von Landleuten zogen auch mit einem Edelmanne nach dem Osten in die Slavenländer und bebauten mit Erfolg den fruchtbaren Waldboden. Die Vergünstigungen, welche die Grundherren gewährten — die Hufe umfaßte dort 60 Morgen Landes — lockte viele an. Wie der Bauer in dem Dorfe, so gelangte auch der Handwerker in der Stadt allmählich zu größerem Wohlstände und zu größerer Unabhängigkeit. Ursprünglich hatte jeder Hof, jedes Kloster, jeder Bischofssitz seine eigenen Werkstätten, und die Arbeiter darin waren meist unfreie Leute, aber als der Absatz der Waren infolge des zunehmenden Handels ein größerer wurde, mehrte sich die Zahl der Gewerbtreibenden. Die Geschicklichkeit derselben bildete sich mehr und mehr aus, und es entstanden die Zünfte, die Genossenschaften oder Verbände der Handwerker, mit ihren eigentümlichen Einrichtungen. Vor der Lade, in der die Urkunden lagen, in Gegenwart der Meister und Gehilfen wurde der Lehrling aufgenommen und nach beendeter Lehrzeit zum Gefelleu gesprochen, hier wurde das Meisterstück geprüft und das Meisterrecht erteilt, hier wurden die Streitigkeiten der Zunftgenossen geschlichtet und Bestimmungen getroffen, die das ganze Leben des einzelnen regelten. Es gab schon im 12. Jahrhundert Zünfte, die an Ansehen und politischem Einstusse den Gilden der Großkaufleute nichts nachgaben, am berühmtesten waren die der Weber (Tuchweber, Bettziechenweber) in den großen Rheinstädten, in Mainz, Worms und Köln. Auch der deutsche Haudel entwickelte sich zuerst ait diesem Flusse, man benutzte hier die alte Römerstraße und den Wasserweg; die Schiffe wurden stromaufwärts an Seilen vom Ufer aus (auf Leinpfaden) gezogen. Die Waren, welche man auf solche Weise beförderte, waren Zimt (ans England), Vieh, Käse und Fische (aus Holland), Wollenstoffe (aus Flandern), Honig und Wachs (vom Niederrhein), Wein und Holz (vom Oberrhein). Der Verkehr setzte sich nördlich fort über das Meer nach England und südlich über die Alpeupäfse nach Italien. Dadurch kam der deutsche Kaufmann mit dem Auslande in Berührung, denn die großen Handelsstraßen erstreckten sich von Konstantinopel einerseits durch Italien und Spanien nach England, andererseits durch Rußland (Nowgorod) über Schweden (Gotenburg) ebenfalls nach England. Auch im Norden, in Hamburg, Lübeck, Bremen, fing der Handel an aufzublühen, nachdem der Hansabund sich gebildet hatte, der den Schiffen

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 78

1907 - Leipzig : Freytag
78 Jahre lang. In der letzten Zeit des Krieges nahmen auch Frankreichs Heere am Kampfe teil und verwsteten das deutsche Land. Endlich wurde zu Mnster und Osnabrck der Westflische Friede geschlossen (1648). Deutschland war so geschwcht, da es ein Stck von Pommern an Schweden und einen Teil des Elsasses an Frankreich abtreten mute. Noch schlimmer als diese Verluste waren die Verheerungen, die der Krieg innerhalb des Landes angerichtet hatte. cker und Felder waren ver-wstet und lagen brach. Ganze Städte und Tausende von Drfern waren niedergebrannt und wurden zum groen Teil nicht wieder aufgebaut. Abb. 38. Soldaten und Bauern im Dreiigjhrigen Kriege. Denn der Krieg und die Pest hatten fast die Hlfte der Bewohner dahin-gerafft, und die Huser lagen oft voll von Leichnamen, weil niemand da war, sie zu beerdigen. Die berlebenden aber waren verarmt und ver-wildert. Die Bauern hatten kein Ackergerte, kein Vieh, nicht einmal Samen zum Sen. Die entlassenen Soldaten wurden zum grten Teile Ruber, so da Brger und Bauern in steter Furcht leben muten, ihr sprliches Vermgen zu verlieren. Es dauerte mehr als hundert Jahre, bis der frhere Wohlstand wieder zurckkehrte. Whrend Deutschland so an den Folgen des Dreiigjhrigen Krieges litt, sah es in nnserm Nachbar-lande Frankreich ganz anders aus. Mchtige Könige und weise Minister

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 142

1907 - Leipzig : Hirt
142 Das neue Deutsche Reich von 1871 bis zur Gegenwart. Mistimmung. Die Reise nach Rußland war eine Tat staatsmnnischer Weisheit, der Besuch in Schweden ein Zeichen treuer Freundschaft jener in Kopenhagen ein Beweis edler Vershnlichkeit. Spter machte der Kaiser eine Reise nach Wien zum Kaiser Franz Joseph von Osterreich und nach Rom zum Könige Humbert von Italien. Durch den Besuch an den beiden Hfen wollte er den Fürsten und Vlkern dieser Lnder zu erkennen geben, da er gewillt sei, das be-stehende Friedensbndnis ausrecht zu erhalten. In Rom besuchte er auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo Xiii. Durch diesen Besuch zeigte er, da er den kirchlichen Frieden zwischen den Angehrigen der einzelnen Bekenntnisse erhalten wissen wolle. Schlu. Die Worte, die der Kaiser an das Volk und dessen Vertreter ge-richtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewhrten Worte altrmischer Staatsweisheit: Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. (Fig. 136.) Nur einmal war er ge-zwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden er-regte. Vgl. Seite 103. Den Handel hat er gefrdert durch den Abschlu von Handels-Vertrgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampfer-Verbindungen nach auereuropischen Lndern, besonders nach Ost-asien, das fr den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. In Afrika sind seine Bevollmchtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel eingeschritten, und die Glaubensboten knnen ihre segens-reiche Ttigkeit zur Ausbreitung des Christentums frei entfalten. Dem religisen Bedrfnisse wird durch den Bau vieler Kirchen, besonders in der Reichshauptstadt, Rechnung getragen. Groe Verdienste um den Bau der Kirchen, um die Pflege des religisen Lebens, um die Anstalten zur Linderung menschlichen Elends erwirbt sich des Kaisers edle Gemahlin Auguste Viktoria. Glckliche Mutter von sechs hoffnungsvollen Shnen und einer holden Prinzessin, steht sie dem Kaiser als liebevolle Gattin zur Seite. Geboren am 22. Oktober 1858 als Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augusten-brg, trat sie am 27. Februar 1881 mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen an den Altar, um den Bund fr das Leben zu schlieen. Am 27. Februar 1906 feierte das Kaiserpaar die Silberne Hochzeit. An

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 189

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 189 — Surften die Flucht ergriffen hatten, fiel dem Könige zu. Im folgenden 3at)re landete der Freischarenführer ©aribalbi mit tausend Mann Quf Sizilien. Das Volk empfing ihn als Befreier, und bald war die 9onze Insel in seiner Gewalt. Dann setzte er nach dem Festlanbe über. Eine Stadt Süditaliens nach der andern schloß sich ihm an. Ruch hier würde Viktor (Emanuel zum Könige ausgerufen, und Italien war ftf)on beinahe geeinigt. Hur üenetien gehörte noch den Öfter* schern, und der Kirchenstaat mit Rom dem Papste. Als im Jahre 1866 der Krieg Preußens mit Österreich ausbrach, schloß sich Viktor ^Manuel Preußen an. Die italienischen Truppen würden freilich von den Österreichern geschlagen. Aber um seine ganze Macht gegen Preußen wenben zu können, übergab Österreich üenetien dem Kaiser ^er Franzosen und dieser, als Friebensvermittler, es an Italien. — Kirchenstaat bestanb noch bis zum Jahre 1870, weil der fran-^fische Kaiser das päpstliche Gebiet beschützte. Ais aber der Krieg Frankreichs mit Deutschland ausgebrochen war (Nr. 82), rückten die Italiener in Rom ein. Der elfhunbertjährige Kirchenstaat hörte auf öu bestehen. Die Stadt Rom würde fjauptstabt des Königreichs Italien Und Refibenz des Königs, blieb aber zugleich Sitz des Papstes, der bcn §roßen vatikanischen Palast bewohnt. 2. Frankreich und Napoleon Iii. Nach der Februarrevolution von 1848 (s. Nr. 75, 3) würde die Leitung der neuen fränkischen Republik einem durch allgemeine Abstimmung des Volkes gewählten Präsidenten übertragen. Die Wahl traf seltsamerweise *men Mann, der sich bis bahin durch nichts hervorgetan hatte, als Jurch einen berühmten Namen und ein abenteuerliches Leben. (Es war ^iser Napoleons I. Hesse, Ludwig Napoleon Bonaparte, Msen Vater zur Zeit der napoleonischen Herrschaft einige Jahre die holländische Königskrone getragen hatte. Seine jugenb hatte er im ^uslanbe verlebt, benn nach des Kaisers Sturze war die ganze Samiiie Bonaparte aus Frankreich verbannt worben. Aber in der Verbannung hatte er sich mit den verwegensten Plänen getragen. Zweimal war er unter Ludwig Philipps Regierung heimlich nach Frankreich zurückgekehrt und hatte die Fahne der (Empörung aufpflanzt , um sich zum Herrscher zu machen. Allein beibe versuche j^aren dem Abenteurer mißglückt; der eine hatte mit seiner Der-Innung nach Amerika, der anbere mit längerer Kerkerhaft geenbet. Xetit erhob ihn das vom Glanze des Namens Napoleon betörte fränkische Volk zum Präsibenten der Republik. Sobald er die hohe

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1905 - Leipzig : Hirt
124 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit bis zum Westflischen Frieden. Wallensteins Persnlichkeit. Wallenstein war der Sohn eines unbe-mitteilen bhmischen Edelmannes. Er hat ein bedeutendes Vermgen erworben teils durch Heirat, teils durch billigen Ankauf von Gtern gechteter bhmischer Adligen. Er hatte groe Reisen unternommen und umfang-reiche Studien gemacht; auch befate er sich mit Sterndeutern und hatte stets einen italienischen Sterndeuter in seiner Umgebung. Er verstand es, seine Gefhle zu verbergen. Nach seiner ersten Absetzung zeigte er sich heiter und stolz, obwohl der Schmerz darber seine Seele durchwhlte. Knigliche Pracht entfaltete er auf fernen Schlssern. Schweigsam ging er umher, er beobachtete alles und wute hinter alle Geheimnisse zu kommen. Auf feinen Gtern kmmerte er sich um Kleines und Groes; er wute, wieviel Gnse und Hhner sich auf jedem feiner Hfe befanden. Wie in der Armee seine Generale, so schulte er hier seine Be-amten. Er verstand wie ein geborener Herrscher ungefgige Naturen zu willenlosen Werkzeugen zu machen, und auf dieser Kunst beruhten seine Erfolge. Von der Herrschaft Friedland in Bhmen fhrte er den Herzogstitel. Nrdlingen. Nach Wallensteins Ermordung wurde des Kaisers ltester Sohn Ferdinand zum Oberanfhrer des Heeres ernannt. Die Seele der Heeresleitung war Graf Gallas. Dieser wute die Uneinigkeit, die zwischen dem schwedischen Kanzler und den Generalen bestand, so gut auszuntzen, da er im Jahre 1634 den glorreichen Sieg bei Nrdlingen im bayrischen Schwaben errang. Der Schwedisch-deutsch-franzsische Krieg. Infolge dieses Waffenerfolges traten auch die Franzosen 1635 ffentlich in den Kampf ein, und es beginnt nun der vierte Abschnitt des Krieges, der Schwedisch-deutsch-franzsische Krieg, der bis 1648 dauerte. Leiter der franzsischen Staatsangelegenheiten war damals Kardinal Richelieu. Im eignen Lande hielt er die Hugenotten nieder, in Deutschland untersttzte er die Anhnger der Reformation gegen den Kaiser. Seit den Tagen Marias von Burgund zieht sich durch die franzsische auswrtige Staatsleitung das stete Bestreben, das Haus Habsburg zu schwchen. Die letzte Zeit des Krieges geht hin in wsten und wilden Zgen. Die Schweden verlangten Pommern, die Franzosen das Elsa, die ver-lierenden Fürsten Entschdigungen. Johann von Werth. Zu den ruhmreichsten Feldherren des Dreiig-jhrigen Krieges auf kaiserlicher Seite gehrt Johann von Werth. Er war der König unter den Reitergeneralen dieses Krieges, der Liebling der Soldaten, der Schrecken seiner Feinde. Nach der Sage soll er in seiner Jugend auf einem Hofe zu Cln als Knecht gedient haben und in den Krieg gezogen fein, weil eine Dienstmagd des Hofes von feinen Be-Werbungen nichts wiffen wollte. In feinem Testamente aber sagt er selbst, er sei zu Bttgen bei Neu erzogen und habe den grten Teil seiner Jugend dort verlebt. Seine Familie war von altem Adel, aber

9. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 91

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
91 Deutschlands Handelsumsatz. Abb, 1, § 46. Handelsumsal 2v 15 V3 12 % Milliarden Mark. 11 6. Handelsumsatz (im Außenhandel). 1 Deutschland nimmt nach seinem Handelsumsatz die zweite stelle in der Welt ein. § 46 1908 Umsatz Englands 21v, Milliarden Sd?f., Deutschlands 15v3, der Vereinigten Staaten 123/4, Frankreichsiii dann folgen die Niederlande, Belgien, Osterreich-Ungarn, Ruß- l'and, Italien usw. — Auf den Kopf-der Bevölkerung berechnet ist die Reihenfolge aber diese: !. Niederlande, 2. Belgien, 3. Schweiz, 4. Dänemark, 5. England, 6. Norwegen, 7. Frank- reich, 8. Deutschland, 9. Schwe- den usw. — Von 1885—1906 stieg der englische Handel um 82/3, der deutsche um 9vz Milliarden! (1906/7 war die Zunahme in Eng- land aber wieder größer als in Deutschland, 1908/9 war es dagegen wieder umgekehrt). Der sran- zösische Handel wurde vom deut- scheu zum erstenmal 1893 überholt. 2. Die deutsche Einfuhr ist um 2 Milliarden Mk. größer als die Ausfuhr. (In England ist die Einfuhr um drei Milliarden Mk. größer als die Ausfuhr; dagegen ist in den Vereinigten Staaten, in Rußland und andern Ackerbaustaaten die Ausfuhr größer als die Einfuhr.) 3. Der Sinn unseres Handelsaustausches ist dieser: Wir müssen vom Auslande kaufen, was wir an Nahrungsmitteln (namentlich an Getreide), an Holz und anderen Naturprodukten zu wenig erzeugen (dazu die gewaltige Menge Baumwolle, sowie die sogenannten „Kolonial- waren"); wir bezahlen das mit den Erzeugnissen der Industrie, namentlich mit denen der Eisenindustrie. Wir führen ein für 700 Mill. Mk. Getreide (außer Mais), für 500 Mill. Mk. Baumwolle, für 400 Mill. Mk. Wolle, für 250 Mill. Mk. Holz, für 200 Mill. Mk. Kupfer, für 200 Mill. Mk. Vieh usw.; wir führen aus für 1100 Mill. Mk. Eisenwaren und Maschinen, für 320 Mill. Mk. Baumwollwaren, für 300 Mill. Mk. chemische Erzeugnisse (Farben, Drogen, Salze), für 250 Mill. Mk. Wollwaren, für 220 Mill. Mk. Metall- (außer Eisen-) Waren, für 200 Mill. Mk. Zucker usw. Abb. 2 u. 3, § 46. (Beachte bei dieser Abbildung, daß sich unser Außenhandel nur zu etwa 70°/0 durch Schiffsverkehr vollzieht!) 4. a) Unsere besten Kunden find England, Österreich-Ungarn und die Vereinigten Staaten; denn diese drei Staaten allein kaufen uns 1/3 aller unserer Waren ab (England 1/6f Osterreich und die Vereinigten Staaten je 1/10). England besitzt umgekehrt auch an uns einen guteu Kunden, da wir sein zweitbester Abnehmer — gleich hinter Indien — sind. Deutschland und England sind also sehr aufeinander angewiesen. (In Ein- und Ausfuhr zusammen stehen wir für England an 5. Stelle.) b) Wir empfangen am meisten Waren aus den Vereinigten Staaten, Ruß- land und England. Siehe Abb. § !37 (Deckel) in Heft Ii! 7. Verfassung und Finanzen. 1. Verfassung. Das Deutsche Reich ist ein „ewiger Bund" der 25 deutschen Staaten; an seiner Spitze steht der König von Preußen als „Deutscher Kaiser". Der Kaiser erklärt im Namen des Reiches Krieg, schließt Frieden, geht Bündnisse ein und ernennt die Gesandten. Er ist der Ober- befehlshaber über die Armee und die Flotte. Er beruft und schließt den Bundesrat (s. unten!). Ihm steht die Ausfertigung und Verkündigung der Reichsgesetze zu. Er ernennt und entläßt die Reichsbeamten, z. B. den Reichskanzler, den ersten Beamten des Reiches. Die einzelnen Bundesregierungen sind vertreten durch den Bundesrat. In diesen schickt die preußische Regierung 17 Mitglieder, die bayrische 6, die sächsische und württembergische je 4, Baden, Elsaß- Lothringen und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen Staaten je ein Mitglied (im ganzen 58). Das Volk wählt als seine Vertretung auf Grund desgleichen,

10. Mitteleuropa - S. 113

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
113 §107 Abb. 104. Salzburg. (Nach einer Photographie der Photoglob-Co. in Zürich.) 2. In Salzburg ist Salzburg die Hauptstadt, □ = 40 000 Einw. Die von einer Burg überragte Stadt zählt zu den schönsten Städten Europas. Wie schon der Name andeutet, ist die ganze Gegend salzreich. Die Landschaft mit den vielen kleinen Seen, die wir östlich von der Stadt Salzburg erblicken, heißt Salzkam- mergnt. 3., 4.i und 5. In Steiermark ist am Ostfuß der Alpen die größte Stadt des Alpengebietes entstanden, das schöne Graz, O = 150 000 Einw. 6. und 7. Die beiden Österreich gehören nur zum kleinsten Teil den Alpen an. Sie werden in der Mitte von der Donau durchflössen. An ihr liegt in Ober- Osterreich Linz, G — 75 000 Einw., in Nieder-Osterreich Wien, die Hauptstadt des ganzen Kaiserreichs, S = 2 Mill. Einw. Bis hierher zieht sich ein Ans- läufer der Alpen, der Wiener Wald genannt, und von seinen Höhen aus hat man einen herrlichen Blick über die schöne Stadt. Vielen gilt Wien als die schönste Hauptstadt der Welt, und die Wiener selbst singen: ,/s gibt nur a (eine) Kaiser- stadt, 's gibt nur a (ein) Wien." Zwischen der Stadt und der Donau erstreckt sich der größte Park der Welt, der Prater, 8mal so groß wie der Berliner Tier- garten. In ihm suchen die Wiener besonders am Sonntag ihre Erholung und ihr Vergnügen. 1 Die Hauptstadt Kärntens heißt Klagenfurt (beide beginnen mit einem K); die Haupt-- stadt Kraius ist Laibach (beide haben das ai). In Krain befinden'sich viele Höhlen. Füllen sich diese in Regenzeiten mit Wasser, so steigt es bis an die Oberfläche und füllt hier Bodenver- tiefungen mit Wasfer aus, so daß also Seen entstehen. In trocknen Jahreszeiten geht das Wasser dann wieder zurück, so daß der See wieder trocken wird (Zirknitzer See). — In Krain wird auch viel Quecksilber gewonnen. Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. I. Teil.
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