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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 102

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
102 Mitteleuropa. sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche Kirchen. Wildbad Gastein im 3. des Kronlandes. — Graz, Hst. von Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpen- gebietes. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Inn und an der Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. — Trieft, erster Seehandelsplatz des Staates am Mittelmeer. Krakau, starke Festung in Ostgalizien an der Weichsel; in der Nähe das bmthmte Salzbergwerk von Wieliczka (wjelitschka). — Lemberg, Hst. in Ostgalizien. b) In Ungarn: Budapest, vereinigte Reichs-Hst. auf beiden Seiten der Donau (455 Tsd. E.). Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay, an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczin sdebretzin), echte Magyarenstadt inmitten der Pußta, große, vielbesuchte Märkte. Preß bürg, frühere ungarische Krönungsstadt an der Donau. An der Pforte, die hier von Österreich nach Ungarn führt, S z eg edin, zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. In Siebenbürgen: Hermannftadt und Kronstadt, Sachsenstädte. Klausen- bürg, Magyarenstadt. Rumänien. (130000 qkm, 5,5 Mill. E.) Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der sieben- bürgischen Alpen, die ihnen vorgelagerte, weite, fruchtbare Tiefebene und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide auf den europäischen Markt. — Die Bewohner sind romanischer Abstammung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: Bukarest. 5. Frankreich. (536 000 qkm, 38,3 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenzen nach der Karte. Bodengestaltung. Im 8. zieht sich auf der Grenze von Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 112), das Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den West- alpen erfüllt, welche sich auf der französisch-italienischen Grenze hinziehen. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt auf ital, Seite der Mont Cenis (mong'ßem). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien sehr wichtig. Auf der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasser- armes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt diese Grenzgebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen, Sie sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die Rohneebenc erstreckt sich zwischen den Weftalpen und den französischen Mittelgebirgen von N. nach S. und erweitert sich im f. Teile zur Ebene der Pro- vence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rohne! Warum macht sie bei Lyon ein Knie? Von welcher Seite gehen ihr die größten Nebenflüsse zu und warum? Ihr Mündungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste, daher denn auch die großen Seestädte weiter östlich an dem höheren, buchtenreichen Gestade liegen. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Boden- kultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. An geschützten stellen ge- deihen sogar Palmen. — Die Niederung der Rhone setzt sich n. im Thal Saöne,und der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 101

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Mitteleuropa. 101 ganzen Gebirgszuge der Karpaten das getreidereiche Galizien vorgelagert; im 8. breitet sich zwischen Waag und Theiß das erz- und weinreiche nordungarische Bergland aus. Die ungarische Tiefebene wird (durch den niedrigen Bakony-Wald) in das kleine Tiesland von Oberungarn und das große Tiefland von Nieder- Ungarn geteilt. Ersteres weist n. der Donau wohlangebaute Ackerflächen, um den Neusiedler See Moor- und Heideflächen auf. Letzteres breitet sich um die Theiß, die Donau und den Plattensee aus und ist größer, als Bayern und Württemberg zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes, und zwar hauptsächlich die Randgebiete, sind wohlangebaut; der eigentliche Kern desselben aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene, Pußta genannt. Sie ist die Heimat der^verwilderten braunen Pußtahirten mit ihren großen Pferde, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, aus- gedörrte Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust. Das Klima ist bei der großen Ausdehnung der Monarchie und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung derselben in den einzelnen Ländern sehr verschieden. Bei der Binnenlage des Staates ist das Landklima vorherrschend. Dasselbe macht sich besonders in der von Gebirgswällen umschlossenen ungarischen Tiefebene geltend und bringt derselben sehr Heiße dürre Sommer und kalte, schneereiche Winter. Das mildeste Klima (Mittelmeerklima) haben die dalmatischen Küstenländer. Die vielen Gebirge veranlassen reichliche Niederschläge, deren Menge in der W,-Hälfte des Reiches am größten ist.' 2. Die Bewohner. Jubezug auf die Bevölkerung weist Österreich- Ungarn große Mannigfaltigkeit aus. Der vierte Teil derselben ist deutsch. Die Deutschen wohnen in Hauptmassen im Erzherzogtum Österreich, auf den -Abhängen der Alpen und den Gebirgsrändern des böhmischen Stufen- landes, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen („Sachsen"). Nahezu die Hälfte der Bewohner ge- hört verschiedenen slavischen Stämmen an. Die Bewohner des Donau- tieflandes sind die Magyaren (madjären) oder Ungarn. Im Sw. findet sich italienische, im 30. rumänische Bevölkerung, außerdem Juden und Zigeuner. — Die herrschende Religion ist das katholische Be- kenntnis. In Ungarn und Siebenbürgen giebt es viele Protestanten. Von den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Landwirt- schast obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien), Obst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich viel Getreide zur Ausfuhr gelangen kann. In den Alpenländern und den Pußteu wird die Viehzucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Mineralien veranlaßt blühende Industrie, namentlich in den westlichen Kronländern. Auch der große Wald best and spielt als Einnahmequelle eine Rolle. Die Hauptverkehrsader des Landes ist die Donau; für den Seehandel ist besonders die Stadt Trieft von Bedeutnug. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Der Staat gliedert sich in eine österreichische und eine ungarische Reichs Hälfte, jede mit besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten Kronländer nach der Karte auf! a) In Österreich: Wien (1v* Mill. E.), an der Donau, Hst. des ganzen Reiches, Hauptknotenpunkt der Verkehrsstraßen, erster Handels- und Jndustrieplatz des Reiches. Stephansdom. Prater. — Prag (339 Tsd. E. mit Vororten), Hst. Böhmens, „die Stadt der Kirchen und Paläste" a. d. Moldau. — Im N. Böhmens die berühmten Bäder Teplitz und Karlsbad. Im 0. an der Elbe Königgrätz (Schlacht 1866). — Brünn, bedeutende Fabrikstadt, Hst. von Mähren. — Salzburg,

3. Neuere Geschichte - S. 97

1869 - Mainz : Kunze
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho- lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand. Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz- verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be- sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii (römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend, auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert — zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament- lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm. 2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779. Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit- telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt. Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte. Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn- sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun: T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza, etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch mehr durch Friedrichs letzte politische Thal, 3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785. Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784 Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T

4. Das Deutsche Reich - S. 164

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 164 — folgen Berg und Tal, Flur und See, Wald und Wiese, und durch schattige Schluchten und sonnige Täler steigt man hinauf zu reizenden Fernsichten, die nach N. hin dem Beschauer oft einen Ausblick bis nach der Weichselniederung und dem frischen Haff eröffnen. Ter oberländische Kanal verbindet die oberländische Seenplatte n. mit dem Drausensee, w. mit dem Geserichsee und s. mit dem Drewenzsee. Er lvurde in den Jahren 1s44 bis 1860 erbaut und stellt unter Benutzung mehrerer Seen eine Wasserstraße von 190 km Länge dar, darunter 40 km eigentliche Kanalstrecken. Auf der n. Kanalstrecke hat man nun, um den bedeutenden Höhenunterschied von 106 m auf der kurzen Strecke zwischen dem letzten See der Seenplatte und dem Drausensee zu überwinden, nach dem Vorbilde des Morriskanals in Pennsylvanien, das System der geneigten Ebenen angewandt, öci die Anlage von Schleusen in großer Zahl auf der kurzen Strecke untunlich, ja gefährlich ivar. Jede der 5 geneigten Ebenen von 14 bis 25 m Höhe ist ein künstlicher Berg inmitten der Kanalstrecke mit zwei ungleichen Böschungen, einer kurzen nach der hochliegenden obern, einer längern nach der tiefliegenden untern Kanalstrecke. Die Überführung des Schiffs geschieht auf einem großen, eisernen Gitterwagen von 3 m Breite, 20 m Länge und 10000 kg Gewicht, der sich über die geneigte Ebene aus einem Eisenbahngeleise fortbewegt, und dauert etwa 10 Minuten. Bei der Aufnahme und Abgabe des Schiffes steht der Wagen, dessen Gitterwerk über das Wasser ragt, so tief unter Wasser, als das Schiss Wassertiese braucht, um in die Bettung des Wagens zu gelangen oder sie zu verlassen. Da zwei Bahngeleise mit Weichen vorhanden sind, können zu gleicher Zeit aucki zwei Schiffe übergeführt iverden, die sich dann gegen- einander bewegen. Das Maschinenwerk befindet sich im Maschinenhause am Scheitelpunkt der Ebene und wird von einem rückschlägigen Wasserrade von etwa 70 Pferdekräften getrieben. — Zu Tal werden ausgeführt Getreide, Holz, Ziegel. Flachs, Spiritus: zu Berg kommen Steinkohlen, Salz, Heringe, Maschinen u. a. m. in den Handel. Die landschaftlichen Schönheiten Masurens treten insonderheit im so. Seengebiet zu Tage. Der Spirdin gder Mauer- und der L ö wentinsee gehören zu den größten Seen des baltischen Landrückens überhaupt. Kein Geringerer als König Friedrich Wilhelm Iv. hat die Masuren auf die ganz eigenartige Schönheit ihrer Heimat aufmerksam gemacht. In der Stadt Lotzen hat sich neuerdings eine „Gesellschaft zur Erleichterung des Personenverkehrs auf den masurischen Seen" die Aufgabe gestellt, dem Reisenden die Schönheiten Masurens zu erschließen und die hervorragendsten Aussichtspunkte in der Nachbarschaft der Seen zugänglicher zu machen. An der Südostgrenze Masurens dehnt sich das größte Forstgebiet des baltischen Landrückens, „die Johannis^ burger Heide" aus. Ein Seitenstück dazu ist die „Rominter Heide", n.ö. von Goldap auf der Grenze von Masuren und Littauen. Mitten in dem Heidegebiet liegt an der seenartig erweiterten Rominte Theerbude mit dem kaiserlichen Jagdschloß Rominten mit Kirche, beide im norwegischen Stil erbaut. Die Niederungsgebiete um Memel und Pregel gehören zu den fruchtbarsten Strichen des Deutschen Reichs, sind reich an Getreide, Flachs, Futterpflanzen und Weiden; sie sind Hauptstätten des Ackerbaues und der Vieh- und Pferdezucht. Besonders ist die „Tilsiter Niederung" durch ihre Fruchtbarkeit und durch den „Tilsiter Käse" weit und breit berühmt. Hin und wieder, namentlich n. vom Memel- ström, finden sich kleine heideartige Landstrecken, „Palven" genannt. In dem wasserreichen, unvollständig eingedeichten Memeldelta zwischen Ruß und Gilge wird der Verkehr vielfach aus Kähnen, im Winter durch Eis vermittelt. Die schlimmste Zeit für die Bevölkerung ist die nebelreiche Übergangszeit bei Beginn und am Ende des Winters, wenn das Eis „nieder- hält noch bricht." In dieser Zeit des „Schacktarp"*) (= Nebel) sind die Be- *) Bergl. Wicherts Erzählung: „Schacktarp."

5. Das Deutsche Reich - S. 157

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 157 — das frische Haff, umsäumt von dem dunkeln Waldbande der großen kapor uischen Heide. Ottskunde. ki) In Ostpreußen: Memel, am „Memeler Tief," nörd- lichste Stadt des Deutschen Reichs; Handelsplatz für Holz, Getreide, Flachs (Ausfuhr) und Kohlen (Einfuhr). Handel und Reederei sind in den letzten Jahren sehr zurückgegangen, teils infolge der Zoll- schränken, teils ans Mangel an Binnenverkehrsstraßen, die das Hinter- land erschließen. S. von der Stadt führt der König-Wilhelm-Kanal nach der untern Minge, von wo aus die Binnenwasserstraße sich durch den Ruß memelaufwärts und durch die Gilge und den großen Friedrichsgraben zur Seime und von hier zum Pregel fortgesetzt. — Cranz, bedeutendes Ostseebad am Südende der knrischen Nehrung, durch Eisenbahn mit Königsberg verbunden. — Königsberg i. Pr.*), (188 Tsd. E.), un- weit der Pregelmünduug gelegen. 1225 durch den Orden angeblich auf den Rat Ottokars von Böhmen erbaut, entwickelte sich Königsberg als Handelsplatz bedeutend und bestand bis 1724 aus drei Städten: der Altstadt mit dem Schloßbezirk, dem von den Pregelarmen umschlossenen Kneiphof mit dem Dom und dem Löbenicht. Seit dem zweiten Thorner Frieden Sitz des Hochmeisters, war sie später Residenz der Herzöge und wurde 1701 die Krönungs- stobt der preußischen Könige mit dem Titel einer „Kgl. Haupt- und Residenzstadt". Heute ist K. die Hst. der Provinz, Festung I. Ranges mit zahlreichen, weit vorgeschobenen Forts nnd.ein bedeutender Handels- pl atz für Getreide, Holz, Flachs, Kohlen und Kolonialwaren. Doch hat der Handel infolge der Zollschranken wesentlich gelitten, so daß Königsberg darin von dem aufstrebenden Stettin überflügelt worden ist. Auch das Großgewerbe (Maschinenbau, Bernsteinwaren, Bier und Spiritus, Leder) ist hervorragend. Zu den Sehenswürdig- feiten gehören das Schloß mit den Kaiserzimmern und dem Moskovitersaal, das mit Gärten umrandete große Becken des Schloß- teichs, die Universität, 1544 von Herzog Albrecht gestiftet, die Königsdenkmäler, die Börse, der Dom und das Museum. In der Umgegend die herrlichen Anlagen der „Hufen". — Pillan, befestigter Vorhafen von Königsberg am „Pillauer Tief", mit lebhaftem Verkehr besonders auch im Winter, wenn Haff und Pregel zugefroren sind. b) In We st Preußen Danzig (141 Tsd. E.), alte Seehandels- stadt am Einfluß der Radaune in die Mottlau, unweit der alten Weichselmündung gelegen. D. war bereits um 1000 Hauptstadt von Pommerellen. Dieses kam mit Danzig 1309 an den Orden, 1466 an Polen; bei der 2. Teilung Polens 1793 siel die Stadt an Preußen. Heute ist D. die Hst. von West Preußen. Als Stapelplatz der Erzeugnisse des weiten Weichselgebiets, sowie als Einfuhrhafen des Hinterlandes war die Stadt von jeher von großer Bedentuug, wenn auch neuerdings die Zoll- schranken die Entwickelnng etwas eingeengt haben. Zweiter deutscher Ostseehafen, Haupthaudelsvlatz für Getreide, Holz, Kohlen und Kolonialwaren. Auch das Großgewerbe ist bedeutend, namentlich *) Wirkungsstätte berühmter Männer: Kant, Herbart, Fichte, Bessel, Rosenkranz.

6. Europa - S. 27

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 27 — Abbild der Alpenwelt. — Chur, Hst. in der Nähe des ersten Rhein- knies, am Vereinigungspunkt der obern Rheintäler, ehedem wichtig für den Verkehr nach Italien über den Splügen und andere Pässe. Zur Zeit der Römerzüge war Chur der letzte Rastort vor dem Alpenübergang, daher auch der Name, der von Curia = Kaiserhof abzuleiten ist. Anmerkung: Das Fürstentum Liechtenstein (159 qkm, 91/2 Tsd. E.), am Oberrhein, f. vom Bodensee zwischen der Schweiz und Vorarlberg ge- legen, mit deutscher katholischer Bevölkerung, war bis 1866 Glied des deutschet! Bundes. Hauptort ist der Flecken Liechtenstein, ehe- dem Vaduz geuauut. 3. Das Deutsche Reich. (Ist im Iii. Teil der „Länderkunde" besonders behandelt.) 4. Gsterreich-Ultgarn. (676 450 qkm, 47 Mill. E., 69,5 auf 1 qkm.)*) Überblick. a) Lage. Der Kaiserstaat Österreich-Ungarn nimmt den So. von Mitteleuropa im weiteren Sinne ein und ist hinsichtlich seiner Größe das 3. Reich unseres (Erdteils. Der 18. Meridian ö. v. Gr. schneidet das Reich ziemlich in seiner Mitte; denn vom nö. Teil des Plattensees, der in der Schnittlinie des genannten Meridians liegt, bis zum Bvdensee ist etwa ebenso weit wie bis zum Ostraude der Karpaten, nämlich 650 km. Trotz seiner vor- wiegend ostwestlichen Lagerung erstreckt sich das Reich mit einzelnen Teilen doch auch weit uach N. und S. Die Südspitze von Dalmatien liegt unterm 42. °, der Nordrand Böhmens unterm 51. 0 n. Br. Im Nw. grenzt der Staat au das Deutschs, Reich, im No. an Ruß- laud, im So. an Rumänien, im S. an Serbien und Bosnien, im Sw. an das Adriameer und Italien und im äußersten Westen an die Schweiz. Nur mit eiuem schwachen Flügel, der Halbinsel Jstrien und der Küste von Dalmatien, berührt das Reich die Adria, ist also vor- wiegend ein Binnenstaat. b) Die Bodengestaltung zeigt die größte Mannigfaltigkeit. Das Gebirgsland nimmt über des ganzen Bodengebietes ein. Die Hauptteile desselben sind 1. das Alpenland, welches sich als „Ostalpen" von den Schweizer Alpen bis zur Donau zieht, 2. das böhmische Becken mit seiner Umrandung, 3. diekarpaten. Das Tiefland umfaßt die Donaubecken, namentlich die weiten Tief- ebenen von Ober- und Niederungarn. *) Mit Bosnien und der Herzegovma.

7. Europa - S. 32

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 32 — ■am Inn und an der Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlberg straße. Universität. — Weiler ü. abwärts am Inn die alte Salinenstadt Hall. — Kufstein, Grenzstadt am Inn. — Finstermünz mit der Ferdinandsfeste am Eiutritt des Inn nach Tirol. — Bozen, im „Porphyr-Glutkessel" am untersten Eisack, wichtigster Handelsplatz Tirols. — Meran, an der Etsch, Winterkurort von europäischem Rufe. Nördlich davou das Passeiertal..— Trient, Hst. von Welsch- tirol, nach Innsbruck die volkreichste Stadt des Laudes, im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz. Salzburg: Salzburg, am Ausgang des Quertals der Salzach, sehr schön gelegene Landes-Hst. mit zahlreichen Kirchen. Gebnrts- ort Mozarts. — § all ei», an der von hier ab schiffbaren Salzach. Großes Salzbergwerk. — Wildbad ©ast ein im S. des Kronlandes. — ;{ell am See, Marktflecken im mittleren Pinzgau, hat eine an großartigen Naturschönheiten reiche Umgebung. Oberösterreich, das wie Niederösterreich mit dem öfter- reichischeu Hügellaude weit nordwärts über die Donau hinüber- greift: Li uz, Laudes-Hst,, blühender Handelsplatz und aufstrebende Industriestadt an der Donau. — Steyr, an der Enns, Hauptsitz der Eisen- und Stahlindustrie, „das österreichische Birmingham." — Im Salzkammergut: Ischl, weltberühmter Badeort. — G munden, in reizender Lage am Traunsee. — Hallstadt, am gleichnamigen See. Niederösterreich: Wien <1 675 Tsd. E), Reichshauptstadt an der Donau, hat eine hochbedeutsame Lage am Kreuzungspunkt der Douaustraße und der alten Verkehrsstraße, die aus No. durch die mährische Pforte sw. zum Adriameer führt, sowie am Berührungspunkte der Wohnsitze von deu drei wichtigsten Volksstämmen der Monarchie, der Deutschen, Slaven und Ungarn. Durch diese zentrale Lage wurde Wien der Hanpt- Knotenpunkt für den Verkehr der Doppelmonarchie, der erste Handels- und Fabrikplatz des Staats und einer der ersten Geldmärkte Europas. Die Stadt ist der Mittelpunkt des politischen und geistigen Lebens von Oster- reich-Ungarn, besitzt die bedeutendste Universität des Reichs und eine Akademie der Wissenschaften und bildenden Künste. Obwohl keineswegs von Deutschen allein bewohnt, hat sie sich doch das deutsche Gepräge zu bewahren gewußt und ist eine der glänzendsten Hauptstädte Europas. „Es gibt nur a Kaiserstadt, es gibt nur a Wien!" sagt mit Stolz der Wiener von seiner Kaiserresidenz. Berühmte Sehenswürdigkeiten sind der Stephansdom, der Prater, die Ring- straße, die kaiserliche Hofburg. Ehedem war Wien das wichtigste Bollwerk des deutschen Reichs gegen O. Südwestlich im' Gebiete der Stadt das Lustschloß Schönbrunn. Ostwärts zwischen Donau und March das schlachtenberühmte Marchfeld. (Aspern, Wagram). S. Baden, mit weltberühmten Schwefel- bädern; in der Nähe das Sommerschloß Laxen bürg. Noch weiter s. die Industriestadt Wiener-Neustadt. Steiermark: Graz, au der Mur, Landes-Hst., größte Stadt des ganzen Alpengebiets (138 Tsd. E.), lebhafte Handels- und Industriestadt. Bedeutende Universität. — Eisenerz, Hauptsitz der fteirischeu Eisenindustrie. — Mariazell, besuchtester Wallfahrtsort Österreichs. — Marburg, an der Drau, im Gebiet der slavischen Bevölkerung. Kärnten: Klageusurt, Landes-Hst. im Beckeu von Klagen- furt' lebhafter Durchgangshandel. — Villach (sillach) an der obern

8. Europa - S. 34

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 34 — selben Plateaus örmigen Hochflächencharakter zeigt wie die benachbarte Kalkscholle der Julischen Alpen. S. einer ostwestlich verlaufenden Bruchpersenkung (von Caporetto am Jsonzo zum Jdriaflüßchen) perlaufen nämlich die Bruchlinien wie auch die flachwelligen, breiten Gebirgsfalten, die in der Nähe der Adria viel- fach nach Sw. überschoben sind, in sö. Richtung. Der faltende Druck scheint aus O. her gewirkt zu haben, doch sind die Untersuchungen darüber noch nicht abgeschlossen. Das ganze dalmatische Gebirgssystem gleicht in seinen wesent- lichen Eigenschaften dem Faltungstypus des Schweizer Jura. Hier wie dort weithin streichende parallele Ketten und Längsmulden, Armut an Pässen und deshalb Feindseligkeit gegen jeden Verkehr in der Querachse des Gebirges. Das dalmatische Gebirgssystem bewirkt einen vollständigen Abschluß des schmalen adriatischen Küstensaumes dem Hinterlande gegenüber, weshalb die kulturellen Beziehungen desselben immer nach der gegenüberliegenden Seite von Italien gezeigt haben. Die Verkehrsfeindlichkeit des dalmatischen Ge- bietes erklärt die Unabhängigkeit und Freiheit seiner Gebirgsstämme (Monte- negriner, z. T. die Albanesen). b) Die Bevölkerung besteht an der Küste größtenteils ans Italienern, im Binnenlande aus Südslaven, und zwar kommen im N. Slovenen und Kroaten, im S. Serben und Morlaken vor. Das Deutschtum ist wenig, hauptsächlich nur durch die großen Handelshäuser der größern Küstenstädte vertreten. Die Bewohner des Binnenlandes ernähren sich durch Viehzucht und Ackerban; an der Küste herrscht Feld- und Gartenbau, Fischfang, Seesalzgewinnung und Schiffahrt. Aus Dalmatien und dem Küstenlande erhält die kaiserliche Marine Österreichs die tüchtigsten Mannschaften. e) Ortskunde. Krain: Laibach, Landes-Hst. an der schiffbaren Laibach, treibt ansehnlichen Getreidehandel. — Jdria, hat nächst Almadcn in Spanien das ergiebigste Quecksilberbergwerk Europas. — A d e l s b e r g. — Z i r k n i y. Das Küstenland umfaßt drei Kronländer unter einem gemein- samen Statthalter: die gefürstete Grafschaft Görz und Gradiska, das Gebiet von Trieft und Jstrien. Wohnorte: Görz, am Jsonzo; durch steiles Gebirge gegen die Bora geschützt, genießt die Stadt einen guten Ruf als Winterkurort und wird als „österreichisches Nizza" bezeichnet. — Trieft*) (179 Tsd. E.), Österreichs erster See- Handelsplatz mit geräumigem Hafen am Mittelmeer, treibt besonders lebhaften Handel mit der Levante. Sitz des österreichischen Lloyd (leub = Dampfschiffahrtsgesellschaft). Große Schiffswerften. — Pola, wichtigster Kriegshafen der kaiserlichen Marine an der Südspitze von Jstrien gelegen. Gebiet von Finme: Finme, einziger größerer Seehafen der ungarischen Reichshälfte, zweiter Seehandelsplatz der gesamten Doppelmonarchie (doch nur 38 Tsd. E.). Dalmatien: Zara, Landes-Hst., — Spalato, bedeutendste Stadt Dalmatieus, im „Garteu von Dalmatien" gelegen. In der Nähe das Dörfchen Salona mit den Trümmern der alten römischen Seestadt Salonae. — An verschiedenen Stellen der Küste liegen kleine, feste Kriegshäfen. Anhang. Das Hinterland des dalmatischen Küstengebiets wird von Bosnien und der Herzegovina eingenommen. Diese Gebiete, dem Namen *) Mit Vororten, sonst 133 Tsd.

9. Europa - S. 39

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 39 — Die Bevölkerung Oberungarns besteht der Hauptmassenach aus dem Slavenstamm der Slovaken. Ferner sind hier Magyaren und Deutsche ansässig, letztere größtenteils Abkömmlinge der im 12. und 13. Jahrhundert -eingewanderten Niedersachsen und Mitteldeutschen. In den südlicheren Teilen Oberungarns ist hauptsächlich Landwirtschaft die Hauptnahrungsquelle; in den höher gelegenen Gebieten ruft der Wald reich tum mancherlei Be- schästigungen hervor. Die sonnigen Täler und südlichen Ausläufer der Gebirge sind Gebiete der Weinkultur. Berühmt durch Weinbau sind Tokay an der Theiß, in der Nähe der Hegyallva, und Erlau am Matragebirge. Ferner ist Oberungarn das wichtigste Bergbaugebiet Ungarns mit großen Silber- und Eisenlagern. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind Schemnitz und Kremnitz. Galizien und die Bukowina. Diese Länder umfassen den größten Teil des Nordrandes der Karpaten mit den dazugehörigen Vorländern und reichen mit ihrem Außenrande bis in das Gebiet der großen osteuropäischen Ebene. Der w. Teil wird vom Weichsel- flussc, der ö. vom Dnjestr und Prnth entwässert. Das Klima ist rauh, da das Land vor dem scharfen No.-Winde ungeschützt ist, und zeigt starke Wärmegegensätze der einzelnen Jahreszeiten. Doch ermöglicht die Sommerhitze einen umfangreichen Getreidebau. Beide Länder sind Gebiete der R o h p r o d nk t i o n. Galizien liefert viel Getreide, Petroleum und Salz. Am bekanntesten unter den galizischen Salzbergwerken ist das gioße Berg- werk von Wicliezka, das jährlich eine Million Zentner Steinsalz liefert. Elf Tagschächte, darunter zwei aus der Stadt W. selbst, führen in das Bergwerk, das aus 7 übereinander liegenden Stockwerken besteht, eine Länge von 3109 m, eine Breite von 1200 m und eine größte Tiefe von 400 m ausweist. Es bildet gleichsam eine unterirdische Stadt, die mit ihren Straßen, Gängen und freien Plätzen einen größeren Raum einnimmt als das Wieliczka der Oberwelt. Der größte der freien Plätze gleicht einer weiten, volkreichen Ebene, mit Häusern und Straßen, aus welchen sich Fuhrwerk an Fuhrwerk drängt Etwa 800 Menschen und mehrere Hundert Pferde sind in dieser Unterwelt tätig. Zu den 'bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die große Kape lle, in welcher nicht nur die Wände, die Säulen und das Gewölbe, sondern auch Altar, Kanzel, Kronleuchter, Heiligenbilder aus Salz bestehen. Alljährlich zur Zeit des Berg- festes, am Tage des h. Anton, sindet hier Gottesdienst statt. Ein anderer groß- artiger Raum, in dem wohl eine Dorskirche Platz hätte, ist der große Saal, der mit seinen Gallerieumgängen, Chören, der Sammlung von Sehenswürdig- feiten des Bergwerks bei Beleuchtung einen feenhaften Anblick gewährt. Unter den 1t, Teichen des Bergwerks ist einer 00 m lang und 24 m breit. — Die Bukowina ist ziemlich zur Hälfte mit Wald bedeckt. Der Name Bukowina (== Buchenwald) trifft indes nicht ganz zu, da der größte Teil der Waldungen Nadelbestände ausweist. Für die industrielle Entwickelung beider Länder dürften in Zukunft die Steinkohlenlager bei Krakau von Bedeutung werden. — Die Bewohner, von den 80 °/0 weder lesen noch schreiben können, lind im W. Polen, im O, namentlich in der Bukowina, Ruthenen. Zahl- reiche Juden haben nnter der Bevölkerung eine Heimstätte gefunden. Wohnorte: Krakau, starke Festung in Westgalizien an der obern Weichsel. Sie deckt den Zugang zur mährischen Pforte und zum Jablunkapaß. Ehemals Die glänzende Hauptstadt der Jagellonen und später Krönungsstadt der polnischen Könige, ist die Stadt heute noch ein Hauptsitz des Polentums und hat auch eine polnische Universität. — Südöstlich der Ätadt K. das berühmte Bergwerk von Wieliczka (wjelitschka). Biala, unweit der schleichen Grenze, Fabrikstadt für Tuche und Leinenwaren, ist fast nur von Deutschen bewohnt. — Lemberg, (160 Tsd. E,,

10. Europa - S. 40

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 40 — 1i3 davon Juden) Landeshauptstadt von Galizien, in der Mitte des Landes an der uralten Handelsstraße, die vom schwarzen Meere zur Ostsee führt, treibt bedeutenden Handel (Dreikönigsmesse!) und hat eine polnische Universität. — Tarnopol hat die bedeutendsten Pferdemärkte des Landes und starken Grenzverkehr nach Rußland. — Czeruowitz, Hst- der Bukowina, mit deutscher Universität. 5. Das Tiefland Doit Ungar», a) Die ungarische Tiefebene ist eine große, von Gebirgsland eingeschlossene, zentrale Niederuug mit steppenartigem Klima und dementsprecheuder Tier- und Pflanzen- welt. Gegeu No. wird das Tiefland von den Karpaten abgegrenzt^ reicht im S. bis an die Bergländer der Balkanhalbinsel, im W. bis zu den Alpen und im Sw. mit dem waldreichen slavonischen Hü gel lande bis zu dem dalmatischen Gebirgssystem. Durch den niedrigen Bakouywald und das Matragebirge wird die Ties- ebene in das kleine Tiefland v o n O b e r n n g a r n und das g r o ß e Tiefland von N i e d e r n n g a r n geteilt. Das große Senkungsfeld des ungarischen Tieflandes, das von einer Reihe von Horftgebirgen (Bakonywald, Matragebirge) und vulkanischen Durchbrüchen, durchragt wird, bildete zur Tertiärzeit einen großen Binnensee (Sarmatifches Meer), der sich später durch das eiserne Thor entleerte. In der Diluvialzeir breitete der Wind Sand und Löß über den Boden aus, der jetzt viele Meilen weit aus tafelglatten, steinlosen Ebenen besteht. Die kleine Tiefcbmc von Obernngarn, reichlich halb so groß als ta& Großherzogtum Baden, weist n. der Donau wohl angebaute Ackerländer, s. der- selben größtenteils Moor- und Heideflächen auf. In solcher Gegend liegt das- stäche Becken des Neusiedler Sees. Der Kern der oberungarischen Ties- ebene ist das fruchtbare Donau-Werdergebiet der Doppelinsel Schritt. Die große Tiefebene von Nieöerungarn, großer als Bayern und- Württemberg zusammen genommen, breitet sich um Donau und Theiß aus. Ungefähr die Hälfte des Bodens, und zwar hauptsächlich die Randgebiete, sind wohlangebaut. Hier gedeihen Weizen und Mais (Kukuruz), Hanf und Flachs. Hülsenfrüchte und Gemüse, Tabak und Wein, Melonen und Kürbisse. Solch ein getreidereiches Fruchtland ist z. B. das B anat im sö. Ungarn. Das Tief- land w. der Donau zeigt im panno nischen Hügel lande eine nicht unbedeutende Bodenanschwellung. 9(uch sonst sin den sich hier Bodenwellen, langgestreckte, dünenartige Sandrücken und pflanzenlose Flugsandhügel. Große Grasplätze, üppige Wiesen, sumpfige Röhricht- und Schilfdickichte, dürstig bewachsene Heidestrecken wechseln mit wogenden Kornfeldern, Wein- und Lbst- gärten. Hie und da sind die Hügelzüge mit Hainen gekrönt. Das seichte See- becken des Plattensees bildet durch seine freundliche Umgebung und^die- Klarheit seines Wassers einen wirkungsvollen Gegensatz zum Neusiedler See. 'Anders das Tiefland ö. der Donau. Die weiten Ebenen zwischen Donau und Theiß und weiter ostwärts bis *u den Grenzen Siebenbürgens bilden den eigentlichen Kern Nieberungarns. Unabsehbar erstreckt sich hier die Pußta als eine wagerechte, weidereiche, baumarme und dünnbevölkerte Ebene. Tie tiefgelegenen Strecken im Überschwemmungsgebiet der Flüsse sind sumpf- reich, die höher gelegenen Tafelflächen trocken und wasserarm, salpeter- und natron- tialtig. Selten erhebt sich ein Baum oder eine spärliche Baumgruppe aus der Horizontfläche. Soweit das Auge reicht, ruht ein bleigrauer Himmel auf der Erde und begrenzt überalt in gleicher Ferne den Gesichtskreis. In manchen Gegenden kann man tagelang reisen, ohne ein Dorf oder eine Stadt anzu- treffen. Tie einsam gelegene Czarda (.Heideschenke) ist hier der einzige Nastort für Reisende, die auf ihren Fahrten nicht selten durch Luftspiegelungen geäfft oder durch wirbelnde Staubsäulen belästigt werden. Millionen von Pferden,
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