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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 67

1861 - Eisleben : Reichardt
67 gen. Er that dies auf eigene Gefahr, ohne Fried- rich Wilhelm's Bewilligung, q) 1813 Das Jahr der Befreiung. Um frei handeln zu können, reist Fr. W. von Berlin (wo noch sranz. Besatzung war) nach Breslau. März. Hier erläßt er am 17. März den „Aufruf an mein Volk." Massenhafter Zuzug von Freiwilligen. Bildung der Landwehr und des Landsturms, Stiftung des eisernen Kreuzes am 10. März.r) Bündniß mir Rußland, welchem nach einigem Schwanken auch Oestreich b eitritt. Schweden (unter dem zum Kronprinzen ernannten ehemaligen franz. General Bernadotte) betheiligte sich ebenfalls beim Kampfe. Mai. Napoleon gewinnt mit großen V e r l u st e n d i e Schlachten bei Groß-Görschen (Lützen)s) und bei Bautzen über Preußent) und Russen. Hierauf schloß Napoleon mit den Verbündeten zu Breslau einen Waffenstillstand von 6 Wochen. Während desselben wird Lützow's „wilde Jagd" bei Leipzig fast vernichtet.n) Auch trat um diese Zeit Oestreich und Schwe- den zum Bündnisse, so daß die Heere der Verbün- deten dem französischen fast überlegen waren. 23. Aug. Schlacht bei Groß-Beeren. Oudinot war bis 2 Meilen vor Berlin vorgedrun- gen, um dasselbe zu nehmen. Da spät Abends Gene- ral Bülow mit den preuß. Landwehrmännern, die mit Kolben drein schlagen. Die Franz, weichen bis zur Elbe zurück. 26. Aug. Schlacht an der Katzbach (bei Wahl statt). Bei strömendem Regen werden die Franzosen (unter q) „Ew. Maj. lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge- fehlt haben sollte. Ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens als treuer Unterthan u. wahrer Preuße das Beste meines Vaterlandes gewollt zu haben." r) Km Geburtstage der bereits 1810 verstorbenen Königin Luise. s) Blücher verwundet, Scharnhorst fällt. t) Napoleon: ,,Das sind nicht die Preußen von Jena!" u) Lützow leibst schlägt sich durch. Sein Adjutant, der Dichter Theo- dor Körner, ebenfalls gerettet, fällt aber bald darauf bei Gade- busch in Mecklenb., nachdem er kurz zuvor das ,,Schwertlicd" gedichtet. (Ein andrer Freiheitssänger war Arndt). 5*

2. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 253

1892 - Gera : Hofmann
258 General York, Befehlshaber der preuischen Hilfstruppen, schlo mit Rußland die ber-einkuuft von Tauroggen, wonach er die Feindseligkeiten einstellte. Der König mute zwar diesen eigenmchtigen Schritt ffentlich mibilligen, da Berlin noch franzsische Besatzung hatte, aber von der Begeisterung des Volkes gedrngt und getragen, verlegte er seine Residenz nach Breslau, um frei handeln zu knnen. Friedrich Wilhelm und Alexander schlssen ein Bndnis und gelobten, nicht eher das Schwert aus der Hand zu legen, bis Deutschland befreit sei. Fr die Helden des Kampfes stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes" mit der Inschrift: Mit Gott fr König und Vaterland!" Hochherzig und opferfreudig erhob sich unter groartiger Begeisterung zuerst das fast ganz zertretene Ostpreuen. Nach dem Muster dieser Provinz entstand berall die Landwehr und der Landsturm, und Freiwillige eilten scharen-weise dem Könige zu. Vaterlndische Dichter wie E. M. Arndt, 1813 19?. General V}oxf. 198. Theodor Krner. 199. Lrnst Moritz Arndt. Th. Krner, M. v. Schenkendorf und Fr. Rckert schrten die Begeisterung. Am 17. Mrz erschien der zndende Aufruf: An mein 1813 Volk!" und verwandelte Preußen in eine groe Kriegswerksttte. Ein Gefhl glhte in allen Herzen, ein Gedanke regte alle Hnde: Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise traten neben Jnglingen, hohe Beamte neben schlichten Bauern unter die Waffen. Mit stolzer Thrne hie die Mutter den Sohn, die Gattin den Gatten, die Braut den Brutigam in den heiligen Krieg ziehen. Volle Brsen und bescheidene Sparbchsen, kostbarer Schmuck wie schlichte Trauringe und schnes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes geopfert.

3. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 239

1892 - Gera : Hofmann
239 st^el*, Schnecken- 2c.) For- ^5, Schiller- und Goethe-Denkmal in Nleimar. men und allzu reichlichever- Entworfen von Rietschel, enthllt 1859. zierung. Das bekannteste Werk dieses Stils ist der Zwinger in Dresden. \86. Der Zwinger in Dresden. Auf dem Gebiete der Wissenschaften zeichneten sich der englische Physiker Newton (spr. Njutn) und der groe Philosoph Kant in Knigsberg aus.

4. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 250

1892 - Gera : Hofmann
250 Stadtverordneten und diese wieder als ausfhrende Behrde den Magistrat. Die Stadtverordneten faten Beschlsse der die Verteilung der Gemeindelasten, der Schul- und Armenwesen und berwachten die gesamte Verwaltung. Der Magistrat mit dem Brgermeister an der Spitze hatte diese Beschlsse vorzubereiten und auszufhren. Dadurch wurden Brgersinn und Gemeingeist im Brgerstande mchtig angeregt, das Gefhl fr Selbstndigkeit, Brgerehre und Gemeinwesen gestrkt. Durch Aufhebung der Erbunterthnigkeit wurde ein freier Bauernstand geschaffen. Bis dahin waren die Bauern nur Nutznieer ihres Ackers gewesen, hatten dafr unzhlige Frondienste leisten, Geld zahlen und Getreide liefern mssen. Ohne Erlaubnis ihres Gutsherrn durften sie nicht fortziehen und ihre Kinder weder heiraten noch in fremde Dienste treten lassen. Jetzt fielen alle diese Schranken. Eine freudige Regsamkeit trieb zu mancherlei Verbesserungen. Ein freier Bauernstand erwuchs zu einer festen Sttze des Staates. Den Edelleuten wurde gestattet, Handel und Gewerbe zu treiben. Gewerbefreiheit wurde eingefhrt, der Unterschied der Stnde aufgehoben, die Steuerlast gleichmiger verteilt und gleiche Gerechtigkeit gegen alle Unterthanen gebt. Die hchste Verwaltung der Staatsgeschfte wurde fnf Fach-1810 ministem bertragen. In Berlin wurde eine Universitt gegrndet. Fichte hielt feine zndenden Reden an die deutsche Nation"; Jahn machte die Jugend durch das Turnen wehrhaft, und der Tugend-bund verbreitete Sittlichkeit und Vaterlandsliebe. Scharnhorst und Gneisen au gaben dem Lande eine neue Wehrverfassung, die ein Volk in Waffen" schuf und die allgemeine Dienstpflicht" anbahnte. :'7/g=tniinmmn)in'j 195. Grabdenkmal der Knigin Luise im Mausoleum zu Lharlottenburg Zwar vertrieb und chtete der mitrauische Napoleon den Freiherrn von Stein, des Rechtes Grundstein, der Deutschen Edelstein", aber

5. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 65

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
65 Armen in die Schule getragen, woselbst er ziemlich streng gehaltenw, denn er sagt selbst: bin eines Vormittags in der Schule fünfzehn Mal nach einander gestrichen wor- den." Als er in sein vierzehntes Jahr ging, that ihn sein Vater auf die Schule zu Magdeburg, die vor allen berühmt war; schon ein Jahr darauf aber nach Eisenach, wo seiner Mutter Freundschaft war. Hier hat er vor den Thüren der Leute mit andern Knaben gesungen, wie schon zuvor in Magdeburg, um sich sein Brot zu verdienen; da aber eine fromme wohlhabende Frau, mit Namen Cotta, gar großes Gefallen an der herzlichen Andacht hatte, womit der Knabe sang, so nahm sie ihn an ihren Tisch. Nachdem er vier Jahre mit bestem Erfolg die Schule in Eisenach besucht, haben ihn seine Eltern 1501 nach Erfurt gebracht. Hier war eine damals weit berühmte Universität, und Luther machte hier solche Fortschritte in den Wissenschaften, daß sich Alle darüber verwunderten. ' Sie würden sich aber weniger darüber verwundert haben, wenn sie gewußt hätten, daß Lu- ther all' sein Tagewerk immer mit Gebet anfing, denn das war sein Wahlspruch: „Fleißig gebetet ist über die Hälfte stu- dirt." Hier in Erfurt ließ Gott ihn auch einen großen Fund thun, der ihm mehr war, als alle Schätze der Welt — es war die Bibel, die er sein Lebtag noch nicht gesehen hatte. Er fand sie in der großen Büchersammlung der Universität, und las nun so begierig und fleißig darin, daß er bald ein rechter Schriftgelehrter ward. Seine Eltern wollten aber lieber, daß er ein Rechtsgelehrter würde. Er geräth aber dar- über in einen großen Kampf, und zu derselben Zeit findet er seinen Freund Alerius, als er ihn eines Morgens besu- chen will, todt im Bette, von bösen Buben ermordet, und als er hinaus eilt ins Freie, kommt plötzlich ein heftiger Donnerschlag, der ihn betäubt zu Boden wirft. Da denkt er an Nichts, als an den Tod und das zukünftige Gericht, will um Alles seine Seele retten, und weil er wähnt, sie sei nirgends besser aufgehoben, als im Kloster, eilt er dahin und wird ein Augustinermönch. Da hat er sich nun fast zu Tode gemartert mit Beten, Fasten, Wachen, Frieren, Lesen und anderer Arbeit, aber Frieden hat er für seine Seele doch nicht dadurch gefunden, denn der wird durch kein menschlich Werk erlanget, sondern allein durch den Glauben. Das wußte Luther damals noch nicht, und ein alter Klo- sterbruder mußte erst darin sein Lehrer werden. Als näm- lich Luther einstmals vor großer Betrübniß über seine Sün- «inderfrennd. 9. Aufl. 5

6. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 151

1915 - Gotha : Perthes
Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft 151 imponierend nennt, und es dürfte vielleicht das ganze Lehr- gebäude der angenommenen guten Lebensart auf die Einheit jenes Grundsatzes sich zurückführen lassen. Möchten wir Deutsche bei der gegenwärtigen Veranlassung lieber gegen diese Lebens- art denn gegen etwas Höheres verstoßen! Möchten wir, ob- wohl dies ein solcher Verstoß sein dürfte, bleiben, so wie wir sind, ja, wenn wir es vermöchten, noch stärker und entschiedener werden, also wie wir sein sollen! Möchten wir der Aus- stellungen, die man uns zu machen pflegt, daß es uns gar sehr an Schnelligkeit und leichter Fertigkeit gebreche, und daß wir über allem zu ernst, zu schwer und zu gewichtig werden, uns so wenig schämen, daß wir uns vielmehr bestrebten, sie immer mit größerem Rechte und in weiterer Ausdehnung zu verdienen' Es befestige uns in diesem Entschlüsse die leicht zu erlangende Überzeugung, daß wir mit aller unserer Mühe dennoch niemals jenen recht sein werden, wenn wir nicht ganz aufhören wir selber zu sein, was dem überhaupt gar nicht mehr Dasein gleich gilt. Friedrich Wilhelm Iii. I„Aufruf ,An mein S3oit"), 5 17. März 1813"]. So wenig für mein treues Volk als für Deutsche bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dem unverblendeten Europa vor Augen. Wir erlagen unter der Übermacht Frankreichs. Der Friede, der die Hälfte meiner Untertanen mir entriß, gab uns seine Segnungen nicht, denn er schlug uns tiefere Wunden als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt, der Ackerbau ward gelähmt, so wie der sonst so hoch gebrachte Kunstfleiß unserer Städte. Die Freiheit des Handels ward gehemmt und dadurch die Quelle des Erwerbs und des Wohlstandes ver- stopft. Das Land ward ein Raub der Verarmung. Durch die strengste Erfüllung eingegangener Verbindlichkeiten 1) Verfaßt von dem Staatsrat Theodor Gottlieb von Hippel. — Vgl. dazu die Würdigung von Leopold von Ranke, siehe unten S. 164.

7. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 215

1915 - Gotha : Perthes
Religion und Theologie 215 wie kann man einem einzelnen Ereignis dieser Art eine solche Bedeutung beimessen? der Auferweckung, denn etwas Unglaub- liches wird hier behauptet. Es ist nicht unsere Aufgabe, jene Beurteilung und diese Vor- stellung zu verteidigen, wohl aber ist es Pflicht des Historikers, beide so vollständig kennen zu lernen, daft er die Bedeutung nachzuempfinden vermag, die sie gehabt haben und noch haben. Daß jene Stücke für die Urgemeinde Hauptstücke gewesen sind, hat noch niemand bezweifelt,- auch Strauß) hat es nicht in Abrede gestellt, und der große Kritiker Ferdinand Christian Baur^) hat anerkannt, daß sich die älteste Christenheit auf dem Bekenntnis zu ihnen auferbaut hat. Dann muß es möglich sein, ein nachempfindendes Verständnis für sie zu gewinnen, ja vielleicht noch mehr: wenn man in die Tiefe der Religions- geschichte eindringt, so erkennt man das an den Wurzeln des Glaubens liegende Recht und die Wahrheit von Vorstellungen, die an der Oberfläche so paradox3) und unannehmbar er- scheinen. Dr. Johannes Müller ^„Vorrede zu den ,Grünen 4^'28ff Blättern zur Pflege personlichen Lebens'"]. 41, 30ff Wir stehen heute in Gefahr, daß unser persönliches geistiges Leben unter Büchern und Zeitschriften erstickt. Denn weder die Gesamtheit noch der einzelne vermag die Fülle von Druckwerken zu bewältigen, die unausgesetzt über uns ausgeschüttet wird. Wir verlernen das Lesen: wir können nur noch überfliegen, durchsehen, durchblättern. Wir verlernen das eigene Denken, weil uns zu viel vorgedacht wird. Wir können nur noch denken, wenn uns Bücher dazu anregen. Von selbst, für uns, auf eigene Faust und ursprünglich denken ist etwas Seltsames ge- 1) David Friedrich Strauß, Verfasser des „Lebens Jesu"; vgl. den Abschnitt daraus oben S. 166f.! 2) 1792—1866, wirkte hauptsächlich in Tübingen als Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte und begründete die streng geschichtswissen- schaftliche „Tübinger Schule" unter den Theologen. 3) widersinnig.

8. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 6

1915 - Gotha : Perthes
6 Zur Einführung 1. Philosophie, Weltanschauung, Wissenschaft, Erziehung. 2. Religion und Theologie. 3. Dichtung. 4. Kunst (soweit sie durch schriftliche Zeugnisse zu bezeichnen war). 5. Öffentliches Leben, Politik, Wirtschaft. Mit Hilfe dieser Einteilung sind die zahlreichen Kostproben aus den verschiedenen Jahrhunderten hoffentlich mundgerecht und leicht genießbar gemacht. Es ist mir ein schmerzlicher Gedanke, daß ich dieses Buch seinem geistigen Urheber nicht mehr persönlich widmen kann, son- dern nur seinem Andenken. Mit welcher regen Teilnahme ver- folgte Karl Lamprecht in den letzten Wochen seines Lebens die Entwicklung dieser Schrift, wie griff er immer wieder, auch aus der Ferne und auf dem Krankenlager, belebend, anregend und helfend ein, ohne jemals die Wünsche und Vorschläge des Her- ausgebers und des Verlegers zu unterschätzen! So schulde ich ihm über das Grab hinaus unauslöschlichen Dank. Möge das Buch in seinem Geiste wirken! Herzlichen Dank schulde ich außerdem für mannigfache För- derung und Unterstützung der Verwaltung des Königlich Säch- sischen Instituts für Kultur- und Universalgeschichte bei der Uni- versität Leipzig und den Herren Verlegern, die mir in lie- benswürdiger Weise den Abdruck der Stellen aus den bei ihnen erschienenen Werken erlaubten. Dresden, im Frühsommer 1915. Alfred Hönger.

9. Die Neuzeit - S. 118

1892 - Gotha : Perthes
118 der Waffendienst zur ersten Brgerpflicht und die Gefechtsweise beweglicher werden. In diesem Gedankenkreis bewegten sich vor allem David Scharn-Horst und Gneisen au; auf ihre Forderungen hin wurden die Werbungen der Auslnder abgeschafft, die krperlichen Strafen, namentlich das Spichrutenlaufen in Freiheitsstrafen verwandelt und das Vorrecht des Adels auf die Offiziers stellen beseitigt. Das Heer, bisher in den Augen der Brger fr die niederen und verworfenen Kreise eine Zwangs- und Strafanstalt, sollte nun Schule und Erziehungsanstalt des gesamten Volkes werden; um mglichst viel Leute auszubilden, setzte Scharnhorst (1808) durch, da die Compagnien der Infanterie und Fuartillerie 3 bis 5 Mann beur-lauben und ebenso viel Kantonisten auf je 1 Monat zur Einbung ein-ziehen sollten (die sogen. Krmper^)). Aus der Linearstellung (der Aufstellung in 3 Gliedern) ging Scharnhorst zur Kolonnenaufstellung und zum zerstreuten Gefecht (Tiraillieren) der; das 3. Bataillon jedes Regiments, das den alten Namen der Fsiliere erhielt, wurde ganz fr den Schtzendienst ausgebildet; die Angriffskolonne des Bataillons erhielt die Breite einer Eompagnie (45 Mann) und eine Tiefe von 8, vor Aussendung der Schtzen von 12 Mann. In dieser Neugestal-tung hat das preuische Heer alle Schlachten der Freiheitskriege geschlagen. Jedes Corps umfate 2 Divisionen mit je 4 Infanterie- und 2 Kavallerieregimentern, 1 reitenden und 2 Fu-Batterien 2). Das In-fanterieregiment erhielt 3 Bataillone zu je 4 Compagnien, das Ka-vallerieregiment 4 Schwadronen. Aus allen Waffengattungen sollte die Brigade bestehen, ein Heer im kleinen, die Hlfte einer Division 3). Das Zurckgehen auf die im Volke schlummernden Krfte ist das Be-zeichnende in jenen Jahren der Not; mit einer Art von Naturgewalt trat pltzlich in dem zerrissenen und geknechteten Deutschland der nationale Ge-danke hervor, vor dem die Besonderheiten der Stmme und Staaten ver-schwanden. Ein neuer sittlich-religis er Geist durchzog das deutsche Volk und machte es fhig, das Joch der Fremdherrschaft abzuschtteln. In diesem Geiste hielt in Berlin Fichte (Winter 18071808) seine Reden an die deutsche Nation" und Schleiermacher seine Predigten, schrieb Ernst Moritz Arndt seine Flugschriften und sang Max von Schenkendorf seine Lieder. In-mitten des allgemeinen Unglcks und unter den Waffen der Fremden ward die Universitt Berlin gegrndet als eine Freistatt des deutschen Denkens, insbesond. das Werk Wilhelms von Humboldt; im Herbste 1810 konnte sie erffnet werden. 1) Der Ausdruck war blich fr die berschssigen Pferde der Kavallerie und ward nun auf die Menschen bertragen. 2) Die Friedensprsenz sollte auf 50000 Mann gebracht werden, durste aber auf Napoleons Forderung nur 42000 Mann betragen. Das Drckende dabei war nicht die niedrigere Zahl der Mannschaften, sondern die Beschrnkung der Stmme (Cadres); statt 32 Infanterieregimente z. B. lie Napoleon nur 10 zu. 3) Die Bezeichnungen vom (Regiments-)Obersten aufwrts sind General-Major (Bri-gade), General-Lieutenant (Division), kommandierender General; die vom Obersten abwrts Major (Bataillon), Hauptmann (Compagnie).

10. Die Neuzeit - S. 91

1892 - Gotha : Perthes
91 seine innere Begrndung und Vollendung. Je mehr die Kirche die aftro-nomische Entdeckung des Copernicns bekmpft hatte, um so mehr wirkte der wissenschaftliche Sieg auf die religisen Vorstellungen zurck; man begann auch kirchliche Fragen nicht von der Auslegung der Bibel und der gttlichen Offenbarung, sondern von der Entscheidung der menschlichen Vernunft abhngig zu machen; das bermatz der kirchlichen Streitigkeiten bewirkte eine Entfremdung von der Kirche berhaupt. Gewissensfreiheit und religise Duldung wurden allgemeine Forderungen. Gleichzeitig mit Newton begrndete John Locke eine neue Erkenntnis lehre1), ans der die Selbstherrlichkeit der Vernunft und die Zulssigkeit vernunftgemer Sittlichkeit gefolgert wurde. Unter dem Einflu solcher Ideen brach das 18. Jahrh. an, das als Jahrhundert der Aufklrung bezeichnet worden ist. Der Theologie ward nunmehr der offene Fehdebrief hingeworfen und das freie, von jeglicher Glaubensrcksicht unabhngige, nur sich selbst verantwortliche Denken als ein unveruerliches Recht der Vernunft in Anspruch genommen. Durch die ganze Zeit ging das Sehnen, den Menschen frei aus sich selbst zu ent-wickeln; eine neue Erziehung und Bildung sollte dieses Ziel erreichen. Im Jahre 1717 ward die groe Freimaurerloge 2) in London gestiftet, eine Vereinigung gebildeter Männer aller Stnde zu dem Zwecke, die von der Zeit geforderte unumschrnkte Denk- und Glaubensfreiheit, allseitige Duldung und thatige Nchstenliebe zu frdern und zu den. In kurzer Zeit bildeten sich fast in der ganzen Welt hnliche Logen. Auch in Deutschland rang sich das wissenschaftliche Denken von der Bevormundung der Theologie los. Samuel Pufendorf (16321694), vom groen Kurfrsten 1686 als Historiograph nach Berlin gerufen), erhob, die sittliche Natur des Menschen als ausschlieliche Rechtsquelle hinstellend, das Naturrecht zu einer selbstndigen Wissenschaft; Christian Thomasins^) (16551728, vom Kurfrsten Friedrich Iii. 1690 in Halle zu Vorlesungen zugelassen vgl. S. 76) betonte diese Loslsung des Rechts von der Theologie noch schrfer. In Gottfried Wilhelm Leibniz (16461716) erstand gleichzeitig eine wissenschaftliche Kraft ersten Ranges von einer Allseitigkeit des Wissens, wie sie seit Aristoteles nickt vorhanden gewesen war; mit allen Krften war er bemht, die Wissenschaft fr das werkthtige Leben nutzbar zu machen; zur Frderung dieser gemeinntzigen Bestrebungen regte er die Grndung wissenschaftlicher Gesellschaften an, wie die der Berliner (vgl. S. 77). Strker noch als Leibniz wirkte Christian Wolff (16791754) durch faliche und bersichtliche Darstellung in deutscher Sprache auf das Denken seiner Zeit ein; er erhob die deutsche Philosophie zu einer selbstndigen Wissenschaft. Aus Preußen (Halle) durch Friedrich Wilhelm I. 1723 vertrieben, galt er als Vor- 1) Hatte schon Bacon (vgl. S. 18) alle Erkenntnis ans der sinnlichen Erfahrung abgeleitet, so schritt Locke dazu, durch Untersuchung des Erkenntnisvermgens diesen Stand-punkt wissenschaftlich zu begrnden und alle angeborenen Ideen unbedingt zu verneinen. 2) uert, anknpfend an die Mittelalter!. Bauhtten (lodge, logis, loggia) der freien (unter eigener Gerichtsbarkeit lebenden) Maurer (Free-Masons, magous). 3) der erste, der Vorlesungen in deutscher Sprache hielt (1687 in Leipzig) und eine deutsche wissenschaftliche Zeitschrift begrndete. Scharf geielte er die Hexenprozesse. 1749 wurde die letzte Hexe in Deutschland (in Wrzburg) verbrannt.
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