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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 10

1861 - Eisleben : Reichardt
10 Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs- geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus, dein Großvater des Chlodwig (Ludwig). 486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen Statthalter Syagrius. Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa- ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von den Westgotheng) das südwestliche Gallien (Aquitanien). 496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r) Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh- rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen- thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten, so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war er völliger Alleinherrscher. 511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki- schen Reiches. Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und Burgund aus. Später wurde das Reich durch blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge- theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Au straften und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter des Reiches. (527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser. Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo- dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein- führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir- cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen. q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers. r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz, östlich bis zum Lech. s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher ,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer). t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde. u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 15

1861 - Eisleben : Reichardt
— 15 — 791 Krieg gegen die Avaren. Gründung der Ost- mark. Die räuberischen Avaren hatten die Empörung des Herzogs ,Tassilo von Baiern (788) unterstützt. Auch machten sie den beabsichtigten Handelsweg nach dem griech. Kaiserthume unmöglich. Karl entriß ihnen ihr Land bis zur Raab. Die Avaren verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weih nachtsfesie von Pabst Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt. Hierdurch wurde Karl der höchste Herrscher der Chri- stenheit und Schirmherr der Kirche. Rach Bekriegung der Dänen (Normannen) im Norden und der Sla- ven im Osten des Reichs verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahr alt. i) 814—840 Ludwig der Fromme. Dieser schwache Kaiser theilte bald das Reich unter seine Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den größten Theil und diekai- serwürde erhielt. Diese Erbfolge stieß er aber zu Gunsten eines vierten Sohnes aus zweiter Ehe, Karls des Kahlen, wieder um. Daher Krieg zwischen Vater u. Söhnen. Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügen fei de bei Colmar gefangen, Ir) doch wurde er von seinen andern Söhnen befreit. Nach Pipins Tode theilte Ludwig auf's neue, doch nicht gerecht. 843 Der Vertrag von Verdun. Nach mehrjährigem Kriege Ludwigs und Karls gegen den anmaßenden Lothar kam es zu dem be- rühmten Vertrage,!) in welchem das karolingische Reich folgendermaßen vertheilt wurde: Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ost- franken (Deutschland). Karl der Kahle erhielt das romanische Westfran- ken (Fr a n kr e i ch). i) Beisetzung im Dom zu Aachen: im Kaiserschmuck auf goldenem Stuhle sitzend. Eröffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa. k) Schimpfliche Kirchenbuße Ludwigs des Fr. zu Soissons. l) Von diesem Vertrage zu Verdun fängt die eigentliche Geschichte des deutschen Reiches an. So bildet auch Frankreich von jetzt an ein besonderes Reich.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 16

1861 - Eisleben : Reichardt
16 Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel- franken, d. i. einen beeiden Landstreifen westlich vom Rhein und den Westalpen. (L o thringe n).m) 843—876 Ludwig der Deutsche. Er hat fortwährend mit den Slaven an der Ost- grenze und den Normannen zu kämpfen, auch mit seinen Brüdern. 876-887 Karl der Dicke. Durch die Verhältnisse begünstigt vereinigte dieser kraftlole Kaiser 884 noch einmal die ganze Län- dermasse Karls d. Gr. Den bis Paris vordrin- genden Norman nenn) kaufte er den Frieden ab. Ec wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887—899 Arnulph von Kärnthen. Neffe Karls d. D., tapfer, besiegt die Normannen bei Löwen, kämpft aber vergebens gegen den mäh- rischen Fürsten Swaropluk, gegen welchen er die Ungarn oder Magyar en (finnisches Volk vom Ural) zu Hilfe ruft. Diese gründen bald an der Donau ein großes Reich. 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahre alt. Erzbischof Hatto von Mainzo) und Otto der Erlauchte von Sachsen verwalteten das Reick, welches durch be- ständige Fehden geschwächt wird (Adalbert v. Baden- berg). Einfälle der Ungarn. 911 M i t L u d w i g d e m Kinde sterben die Karolinger in Deutschland aus. p) 911—919 Konrad I. von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht herstellen. Kämpfe mit aufrührerischen Herzogen und den räuberischen Ungarn. Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sach- sen, zu seinem Nachfolger, g) in) Burgund (südl.) löste sich bald als selbstständiges Reich von Lothringen. n) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich (Herzog Robert von der Normandie). o) Derselbe, von dem die Sage vom Mä'usethurm erzählt wird. p) In Italien waren sie schon früher ausgestorben; in Frankreich erst 987, es folgt Hugo Capet (die Capetinger). g) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 17

1861 - Eisleben : Reichardt
T' T ■" > y 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919—936 Heinrich I.r) Sohn O tío' s des Erlauchten. Schließt mit den Ungarn einen 9jährigen Waffenstillstand (Bur- gen angelegt, Reiterei), während dessen er die Sla- ven (Wenden) jenseits der Elbe besiegte. Eroberung von Brannybor. s) Gründung der Markgrafschaf- ten Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meißen und Schleswig. — Das Herzogthum Lothrin- gen deutsch (bis 1735). 933 Heinrich schlägt die Ungarn b e i Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei S o n d er s h a usen ver- nichtet, das Hauptheer in der Gegend von Merse- burg (Keuschberg?) geschlagen, t) — Bald darauf stirbt Heinrich zu Memleben a. d. Unstrut, in Quedlinburg bestattet. 936—973 Otto 1., der Große. ^ Gleich nach seiner feierlichen Krönung zu Aachen gab er sein Herzogthum Sachsen an Hermann Bil- lung. 951 Otto wird König von Italien. Die Königswit'lwe Adelheid, von Berengar u. seiner Gemahlin Willa bedrängt und in Canossa belagert, ruft Otto zu Hilfe. Berengar besiegt, Otto hei rathet die Adelheid und wird dadurch rechtmäßiger König von Italien. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. Die Ungarn waren bis Augsburg vorgedrungen. Heftiger Kampf, Herzog Konrad von Franken fällt, u) Die Magyaren erschienen nie wieder in Deutschland. r) Die gewöhnlichen Beinamen „der Städteerbauer" oder gar „der Vogelsteller" genügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. s) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost wird Heinrich's Bundes- genosse. t) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen. u) So sühnte er jene Empörung, die er früher als Herzog von Loth- ringen gemeinsam mit Ludolph von Schwaben, dem eigenen Sohne Otro's, gegen diesen versucht hatte. Uebrigens hatte Otto auch mit seinem eigenen Bruder Heinrich zu kämpfen, dem er zweimal verzieh. 2

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 34

1861 - Eisleben : Reichardt
34 Holzstäben ausgeschnitten, später von Metall. G. stirbt in Armuth. 1453 Eroberung Constantinopels durch Sultan Mu- hamed Ii. Ende des oströmischen Kaiser- t hums. Der letzte Kaiser C o n st a n t i n Ix. Paläologus fällt nack tapferer Gegenwehr. Viele griechische Ge- lehrte flüchteten nach Italien; in Folge dessen Wieder- aufblühen der Wissenschaften. 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei G r a n s o n und Murten ge- schlagen. 1477 Karl derkühne fällt bei Nancy gegen Schwei- zer u n b Lothringer. Außer Burgund besaß Karl auch den größten Theil der Niederlande. Ersteres fiel an Ludwig Xi. von Frankreich, den Gründer der franz. Königsmacht. Letztere erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Iii. Sohn, dem ritterlichen M ax i m i l i a n , vermählte. So wurden die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung von Amerika durch Christoph Co- l umbus. Der Genueser C. hatte die Idee, Indien auf einem westl. Wege zu erreichen, statt auf dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal abgewiesen wendet er sich nach Spanien. Jsabella (Gemahlin Fer- dinands d. Katholischen) gewährt ihm 3 Schiffe. Abfahrt von Palos d. 3. August. Nach mühseli- ger Fahrt!) d. 12. Oct. die Insel Guanahani (St. Salvador) entdeckt, sodann Cuba und Haiti. — C. machte noch 3 Reisen, 1500 seines Vicekönig- thums entsetzt, stirbt aus Gram 1506 zu Valla- dolid. g) 1493—1519 Maximilian I. Einführung des ewigen Landfriedens. Reichs- kamm erge richt zu Wetzlar. Eintheilung Deutich- lands in io Kreise: den östreichischen, baierischen, schwäbischen, fränkischen, westfälischen, burgundischen, f) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kein Ausstand. g) Weshalb wurde der Erdtheil Amerika genannt?

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1861 - Eisleben : Reichardt
59 Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn) und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga- lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit- thauen. 1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit. Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb. Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn- viertelss) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam. 17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu- ßischen L a n d r e ch t e s. Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb- lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots- damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Neffe 1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem Charakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai- reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu- ßen bedeutenden Zuwachs durch q) Seitdem König „von " Preußen. r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt. s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci. u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 67

1861 - Eisleben : Reichardt
67 gen. Er that dies auf eigene Gefahr, ohne Fried- rich Wilhelm's Bewilligung, q) 1813 Das Jahr der Befreiung. Um frei handeln zu können, reist Fr. W. von Berlin (wo noch sranz. Besatzung war) nach Breslau. März. Hier erläßt er am 17. März den „Aufruf an mein Volk." Massenhafter Zuzug von Freiwilligen. Bildung der Landwehr und des Landsturms, Stiftung des eisernen Kreuzes am 10. März.r) Bündniß mir Rußland, welchem nach einigem Schwanken auch Oestreich b eitritt. Schweden (unter dem zum Kronprinzen ernannten ehemaligen franz. General Bernadotte) betheiligte sich ebenfalls beim Kampfe. Mai. Napoleon gewinnt mit großen V e r l u st e n d i e Schlachten bei Groß-Görschen (Lützen)s) und bei Bautzen über Preußent) und Russen. Hierauf schloß Napoleon mit den Verbündeten zu Breslau einen Waffenstillstand von 6 Wochen. Während desselben wird Lützow's „wilde Jagd" bei Leipzig fast vernichtet.n) Auch trat um diese Zeit Oestreich und Schwe- den zum Bündnisse, so daß die Heere der Verbün- deten dem französischen fast überlegen waren. 23. Aug. Schlacht bei Groß-Beeren. Oudinot war bis 2 Meilen vor Berlin vorgedrun- gen, um dasselbe zu nehmen. Da spät Abends Gene- ral Bülow mit den preuß. Landwehrmännern, die mit Kolben drein schlagen. Die Franz, weichen bis zur Elbe zurück. 26. Aug. Schlacht an der Katzbach (bei Wahl statt). Bei strömendem Regen werden die Franzosen (unter q) „Ew. Maj. lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge- fehlt haben sollte. Ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens als treuer Unterthan u. wahrer Preuße das Beste meines Vaterlandes gewollt zu haben." r) Km Geburtstage der bereits 1810 verstorbenen Königin Luise. s) Blücher verwundet, Scharnhorst fällt. t) Napoleon: ,,Das sind nicht die Preußen von Jena!" u) Lützow leibst schlägt sich durch. Sein Adjutant, der Dichter Theo- dor Körner, ebenfalls gerettet, fällt aber bald darauf bei Gade- busch in Mecklenb., nachdem er kurz zuvor das ,,Schwertlicd" gedichtet. (Ein andrer Freiheitssänger war Arndt). 5*

8. Das Mittelalter - S. 229

1896 - Bamberg : Buchner
229 Knigtums war gerettet. Das Glck der Waffen blieb den Franzosen auch nach der Gefangennahme Johannas treu, der bertritt Burgunds (1434) vollends ermglichte die Einnahme von Paris, die Vertreibung der Fremden. Calais und die normannischen Inseln blieben der einzige eng-tische Gewinn aus dem hundertjhrigen Kriege, dieser selbst endigte ohne eigent-lichen Friedensschlu. Die glnzenden Erfolge Johannas vom I. 1429 wurden nicht blo durch das Erwachen des nationalen Geistes erleichtert, sondern auch durch die Entzweiung des englischen Befehlshabers Bedford mit dem Herzog von Burgund, von dem die Behauptung Nordfrankreichs Wng. M Befestigung der nationalen Monarchie. ) Nach der Abschttelnng der Fremdherrschaft und der Vershnung der bisher einander feindlichen Parteien konnte Karl Vii. im Sinne der lteren Kapetinger fortfahren am Ausbau einer krftigen Monarchie. Durch eine neue pragmatische Sanktion (von Bonrges 1438) wurden fr Frankreich die Reformbeschlsse des Baseler Konzils in der Hauptsache gerettet, wurde die selbstndige Entwickelung der franzsischen Landeskirche zum Abschlu gebracht, durch Errichtung eines stehenden Heeres, des ersten der Neuzeit, und gleichzeitige Einfhrung einer allgemeinen und bleibenden (nicht von jeweiliger Bewilligung abhngenden) Steuer wurde das Knig-tum militrisch und finanziell selbstndig gemacht. Mit dem stehenden Heer und der stndigen Steuer waren die beiden Grnde beseitigt, welche die Einfhrung des Lehenswesens in das Heer und in die Staats-Verwaltung veranlat hatten (s.s.39 und 103); die Herr schast des Feudalis-mus war also innerlich gebrochen. b) Unter dem klugen, in der Wahl der Mittel freilich wenig bedenk-lichen Sohn und Nachfolger Karls Vii., Ludwig Xi. (14611483), bedrohte noch einmal eine allgemeine Erhebung der Vasallen unter Fhr-ung Burgunds die staatliche Einheit Frankreichs, bis Herzog Karl der Khne von Burgund unter dem Einflu der Politik Ludwigs Xi. in schwere Verwickelungen mit Deutschland, Lothringen und der Schweizer Eidgenossenschaft gebracht wurde. Der Untergang Karls des Khnen vermehrte nicht blo das unmittelbar knigliche Verwaltungsgebiet um das Herzogtum Burgund, sondern brach auch die Gewalt der Vasallen, die mit dem Burgunderherzog ihren letzten Rckhalt verloren. Gleichzeitig verband sich der König das Brger-tum noch enger durch Verbesserung der Rechtspflege, der Verwaltung und des Steuerwesens wie durch Frderung des Handels und der Gewerbe. Mit der Anwartschaft auf eine unumschrnkte Monarchie ging Frankreich vom Mittelalter hinber in die Neuzeit, während die Auflsung Deutschlands in eiue Vielzahl von Territorien unwiderruflich geworden war. Und schon

9. Das Mittelalter - S. 38

1896 - Bamberg : Buchner
38 A. Verfall des merovingischen Knigtums, Aufschwung des Hausmeieramtes. Nach dem Tode König Dagoberts (f 634) entartete das Haus der Meroviuger, und ging ihre Herrschaft unaufhaltsam dem Verfalle entgegen. Die Regierungsgewalt lag beim Hausmeieramte, dieses aber war der Spielball der groen Adelsgeschlechter in den einzelnen Teilreichen. In den darber ausbrechenden Brgerkriegen fielen die unterworfenen rechtsrheinischen Stmme, Bayern, Alamannen, Thringer, ab, und auch in Aquitanien entstand ein unabhngiger Staat. Aus einem Vorsteher des kniglichen Hofhaltes (vielleicht auch Befehlshaber des kniglichen Gefolges) wurde der Hausmeier im 7. Jahrhundert znm Leiter der gesamten Hof- nnb Staatsverwaltung. Jedes Teilreich, Australien, Neustrien und Burgund, befa einen solchen. Die Ernennung stand allerdings dem Könige zu, doch ble der hohe Adel magebenden Einflu auf die Besetzung des Amtes. ^.Herstellung der Re ichseinheit unter Pippin dem Mittleren, Beginn der karoliugischenrestanration des Frankenreichs. Erst in der Familie der Pippiniden oder Arnulfinger, der Vorlufer der spteren Karolinger, entwickelte sich das Hausmeieramt zu einer wieder das ganze Frankenreich umfassenden und vom Adel unabhngigen Zentralgewalt. Das Geschlecht war anstrasischen Ursprungs; die Stammvter desselben, Pippin der ltere (hufig, aber ohne Grund nach Landen bei Lttich benannt) und Bischof Arnulf von Metz, hatten feit dem Jahre 613 eine leitende Stellung in Anstrasien erlangt. Der Enkel Bischof Arnulfs und Pippins des lteren, der edle Pippin der Mittlere (hufig, aber ebenfalls ohne Grund nach Heristal bei Aachen benannt), gewann durch den Sieg der den neustrischeu Hausmeier bei Tertri (an der Somme, in der Nhe von St. Qnentin) 687 znm Hansmeieramte in Austrasieu das in Neustrien und.burgund und wurde damit der eigentliche Herr im gesamten Frankenreiche (Herzog und Fürst der Franken"). Pippin wies anch^bereits in kriegerischer wie in kirchlicher Beziehung den spteren Karolingern die Bahnen; er begann die Wiederunter, wersung der rechtsrheinischen Stmme, fhrte gegen die Alamannen (wenn auch noch nicht mit dauerndem Erfolge) zweimal den frnkifchen Heerbann, besiegte die Friesen und erffnete Westfriesland wenigstens der christlichen Mission. /. Karl Martell 714741. Pippin starb mit Hinterlassung zweier uumiwdiger Enkel und eines auerehelichen Sohnes Karl, der spter den Beinamen Martell erhielt. Die zu Gunsten der Enkel und seiner Gemahlin (Plektrude) getroffene Erbfolgeordnung stellte das Lebenswerk Pippins wieder in Frage. Doch Karl Martell rettete die bedrohte Macht-stellung feines Hauses und die Reichseinheit, nachdem er sich aus der Gefangenschaft seiner Stiefmutter befreit hatte. Er unterdrckte die Selbstndig-

10. Das Mittelalter - S. 44

1896 - Bamberg : Buchner
44 fhrte zur Erneuerung des engen Bundes mit der Kirche, zur Er-Neuerung der Pippinischen Schenkung. Nach der Rckkehr Karls wurde Pavia zur bergabe gezwungen. Der Langobardenknig endete mit Gemahlin und Tochter hinter der Klostermauer, sein Sohn (Adalgis) war nach Byzanz entkommen. Das Langobardenreich wurde dem Frankenreich einver-leibt. Der sptere Versuch, mit byzantinischer Hilfe das Frankenjoch abzuscht-telit, hatte nur die Befestigung der frnkischen Herrschaft und die Unterwerfung des letzten noch selbstndigen Herzogtums, Benevents, zur Folge. Karl, der den Titel eines Knigs der Langobarden und eines Patrizins der Rmer angenommen, betrachtete sich auch als Erben der langobardischen Ansprche, als Herrn von ganz Italien. 5. Unterwerfung des bayerischen Herzogtums. a) 781. Sieben Jahre nach der Eroberung des langobardischen Reiches, bei seiner zweiten Anwesenheit am ppstlichen Hose, Ostern 781, trat Karl zum erstenmal an die Lsung der bayerischen Frage heran. Das Er-gebnis der hierber in Rom zwischen Karl und Papst Hadrian I. gepflogenen Verhandlungen war die Absendnng einer gemeinsamen Gesandtschaft an Tassilo Ii., u n den Herzog an die Eide zu erinnern, welche er Pippin und dessen Shnen geschworen. Jedes Rckhalts beraubt, erneuerte Tassilo auf einer Reichsversammlung zu Worms den Vasalleneid und stellte Geiseln. Seit dem Jahre 763 mar der Herzog tatschlich unabhngig gewesen. Der aquitanisrfie Krieg, der Zwist zwischen Karl und Karlmann, der Rckhalt an der Kurie und am langobardischen Hofe waren die Lebensbedingungen der bayerischen Selbstn-bigfeit gernesen. Bereits aber ist der Widerstand Aquitaniens endgltig gebrochen, bereits ist Karlmann gestorben und damit die Einheit des frnkischen Reiches miederhergestellt, bereits ist auch das Langobardenreich der Frankenherrschaft einverleibt und die rmische Kurie in das engste Verhltnis zu Karl dem Groen getreten; nunmehr ist Karl der Fesseln entledigt, die ihm Tassilo gegenber die Hnde gebunden. b) 787. Doch bald kam es zu Reibereien zwischen dem Herzog einerseits Mitgliedern des hohen Klerus und kniglichen Vasallen in Bayern andererseits. Vom König zur Verantwortung gezogen, weigerte sich Tassilo vor demselben zu erscheinen. Als aber Karl 787 von drei Seiten her seine Heere gegen Bayern vorrcken lie, als nicht blo der frnkisch gesinnte Teil des Klerus und die kniglichen Lehensleute gegen den Herzog Partei ergriffen, als die Drohung mit dem ppstlichen Banne auch unter der brigen Bevlkerung zu wirken begann, suchte der Herzog noch einmal sein Heil in einer vollstndigen Unterwerfung unter den Frankenknig und erhielt Bayern als frnkisches Lehen zurck. 788. Im Sommer des folgenden Jahres 788 fand ein Reichstag zu Ingelheim statt. Hier wurde Tassilo in offener Versammlung verhaftet und wegen Hochverrats und der (763) begangenen Harisliz" zum Tode ver-
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