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1. Geschichte des Altertums - S. I

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliches Lehrbuch für Here Mädchenschulen. Von Dr. Friedrich Neubauer. Direktor de» Lessing - Gymnasiums zu Frankfurt a. M. Ausgabe A. I. feit: ; Geschichte des Altertums. Mit 4 Karten. Fünfte Auflage. Unversnderter Neudruck. (12. u. 13. Tausend.) Halle a. d. S. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1909.

2. Geschichte des Altertums - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Mythen und Sagen der Griechen. 11 war, wie die Sage berichtet, ein phönizischer Königssohn, den stm Vater aussandte, um feine von Zeus in Stiergestalt geraubte Schwester Europa zu suchen. Das delphische Orakel wies ihn an, da eine Stadt zu gründen, wo sich eine heilige, ihm vorausfchreitende Kuh niederlassen würde; sie lagerte sich an der Stelle des späteren T h e b e n, und so gründete er hier eine Stadt. Ihm wurde die Einführung der Buchstabenschrift zugeschrieben, welche die Hellenen in der Tat von den Phöniziern empfangen haben. _ Unter den späteren Königen Thebens waren es besonders Ödipus und sein Geschlecht, denen die Sage furchtbare Schicksale zuschrieb. Ödipus war der Sohn des Königs L a i u § und der Jo käste. Ihn lieh der Vater kurz nach der Geburt aussetzen, weil ihm ein Orakel verkündet hatte, sein Sohn werde ihm das Leben nehmen; aber das Kind wurde von Hirten gefunden, nach Korinth gebracht und von dem König dieser Stadt auserzogen. Herangewachsen, zog Ödipus aus, um über sein Schicksal Gewißheit zu haben. Das delphische Orakel riet ihm, sein Vaterland zu meiden, da er sonst seinen Vater töten, seine Mutter heiraten werde. So mied er denn Korinth; da traf er Lcüus in einem Hohlweg, kam mit ihm in Zwist und erschlug ihn. Dann gelangte er nach Theben, löste das Rätsel der Sphinx, die schon viele Thebaner verschlungen hatte, weil sie es nicht hatten losen können, wurde deshalb von der dankbaren Bürgerschaft zum König erhoben und heiratete Jokaste. So herrschte er lange Jahre in Theben, bis eine P e st ausbrach, die, wie das Orakel erklärte, dann erst weichen würde, wenn man den Mörder des La'ius entdecke. Ödipus stellte Nachforschungen an, und es ergab sich, daß er, wie es ihm die Pythia geweissagt hatte, seinen Vater gemordet und die Mutter geheiratet hatte. Jokaste erhängte sich in der Verzweiflung. Ödipus stach sich selbst die Augen aus und zog, von seiner Tochter Antigone geleitet, in die Verbannung; mit den Göttern versöhnt, starb er in einem Flecken bei Athen. Zwischen seinen Söhnen aber, E t e o k l e s und Polynices, erhob sich bald ein Bruderstreit. Eteokles verdrängte den Polynices aus der ^e6ttl Herrschaft; dieser aber fand Hilfe im Ausland, und ein von ihm und sechs anderen Helden geführtes Heer zog gegen Theben heran. Aber die Stadt wurde nicht genommen. Nachdem sich die feindlichen Brüder im furchtbaren Zweikampf gegenseitig getötet hattet, kamen auch die anderen stürmenden Helden fast alle um. Erst die Sohne der Sieben, unter ihnen des Tydeus Sohn Diomedes, eroberten ein Menschenalter später die Stadt und machten des Polynices Sohn zum Herrscher. Eine andere, von der Sage vielgepriesene gemeinsame Unternehmung «gj griechischer Helden war der A r g o n a u t e n z u g , der seine Bezeichnung

3. Geschichte des Altertums - S. 82

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Geschichte der Römer. e®Kchul Gajus Gracchus als Volkstribun dessen Ackergesetz und fügte eine Reihe anderer Gesetze hinzu, deren letztes Ziel war, die Herrschaft des Senats zu stürzen und an ihre Stelle die Herrschaft der Menge, die Demokratie zu setzen Es sollten nicht nur in Italien Landanweisungen an arme Bürger erfolgen, sondern auch in den Provinzen, z. B. an der Stelle des zerstörten Karthago, Kolonien für sie gegründet werden; es sollte ferner an den römischen Pöbel von Staats wegen Getreide zu einem geringen Preise verkauft werden. Auch den Ritterstand suchte er für seine Partei zu gewinnen. Endlich nahm er sich auch der Sache der i t a l i s ch e n Bundesgenossen an, die es schon lange bitter empfanden, daß sie dieselben Lasten wie die römischen Bürger, z. B. die Wehrpflicht, zu tragen hatten, aber rechtlich ihnen nicht gleichgestellt wurden, und beantragte, daß sie das römische Bürgerrecht erhielten. Aber dieser Antrag fand, so gerecht er auch war, nicht die Zustimmung des römischen Pöbels und ging nicht durch. Seitdem entstand gegen Gracchus starke Mißstimmung; und so kam es, daß er, nachdem er zwei Jahre lang das Volkstribunat verwaltet und wie ein Herrscher in Rom geschaltet hatte, für das nächste Jahr nicht wiedergewählt wurde. Bald Sein Tod darauf fand Gracchus feinen Tod. Er unterlag seinen Gegnern in einem Straßenkampfe. Am nächsten Tage fand man jenseits des Tibers seine Leiche und die eines treuen Sklaven; vermutlich hatte er sich von diesem töten lassen und der Sklave sich nachher selbst das Leben genommen. 2. Die Zeit des Marius und Sulla. Der jugurthinische Krieg. § 88. Nach dem Tode des Ga jus Gracchus wurde die Adelsherrschast wiederhergestellt. Wie untüchtig aber, wie selbstsüchtig und bestechlich ein großer Teil des herrschenden Adels war, zeigte sich bald darauf in dem Kriege, der mit dem numidifchen Könige Jugurtha, einem Enkel des Mafinissa, zu führen war. Dieser hatte durch hinterlistige Ermordung seiner Verwandten den Thron Numidiens erworben. Als ihm sodann der Krieg erklärt wurde, bestach er römische Konsuln und Staatsmänner in unerhörter Weise. Meteiliir. Erst seit ein tüchtiger und ehrenhafter Mann, Cäciliusmetellus, nach Numidien gesandt worden war, wurde der Krieg geschickt und tatkräftig geführt. Immerhin bot er in den gebirgigen, unwegsamen und wasserarmen Landschaften des inneren Numidiens viele Schwierigkeiten;

4. Das Altertum - S. uncounted

1907 - Leipzig : Voigtländer
H Verzeichnis der kostenfteien Beigaben I. Geschichtskarten. Das südwestliche Asien und Ägypten. Palästina und die Sinai-Halbiiyel. Mit 2 Nebenkarten: Die 12 Stammgebiete von Israel; Plan von Jerusalem. Griechenland. Mit 2 Nebenkarten: Bootien; Umgebung von Athen. Alt-Italien. Mit 2 Nebenkarten: Das alte Rom und Gegend um Rom. Die Entwickelung des römischen Reiches. Germanische Reiche um 526 n. Chr. Das Reich Karls des Groben. Mittelmeerländer zur Zeit des 1. Kreuzzuges 1096—99. Mit 2 Nebenkarten: Ostdeutsche Kolonisation; Blüted. Hansa u.d.deutsch.ordens. Das Deutsche Reich und die Hohenstaufen. Mit 1 Nebenkarte: Länder der Staufen, Welfen und Askanier. 10. Deutschland, seine Einteilung in zehn Steife, nebst Angabe der historisch merk würdigsten Orte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich den Großen. 11. Deutschland zur Zeit des Dreißigjährigen 14 15 12. Brandenburg-Preußen 1415—1869. 13. Europa zur Zeit Napoleons I. Mit 2 Nebenkarten: Schlachtfelder von Leipzig und Waterloo. Mitteleuropa zur Zeit Kaiser Wilhelms I. Mit 3 Nebenkarten: Schlachtfelder von König-grätz, Metz, Sedan. Erdkarte. Zeitalter der Entdeckungen. Mit 4 Nebenkarten: Deutsche Kolonien i. I. 1900: Kamerun und Togo; Deutsch-Südwestafrika; Deutsch-Ostafrika; Ostasien. Ii. Tafeln zyr Geschichte der Baukunst und Bildhauerei. Die Assyrer und Ägypter. 16 Abbildungen. Die Griechen I. 15 Abbildungen. Die Griechen Ii. 8 Abbildungen. Die Römer. 11 Abbildungen. Altchristliche und romanische Bauten. 11 Abbildungen. Muhammedauische und byzantinische Bauten. 10 Abbildungen. 7. Die Gotik. 10 Abbildungen. 8. Italienische Renaissance. 4 Abbildungen. 9. Deutsche Renaissance. 5 Abbildungen. 10. Barock, Rokoko. 3 Abbildungen. 11. Das neunzehnte Jahrhundert I. 4 Abbildungen. 12. Das neunzehnte Jahrhundert Ii. 7 Abbildungen. Iii. Bilder zur Kulturgeschichte, davon 8 in Farbendruck mit erläuterndem Text. 1. Bau einer Pyramide. 2. Olympische Spiele. 3. Römische Seeschlacht. 4. Römischer Triumphzug. 5. Pfahlbauten. 6. Germanische Ansiedelung. 7. Ungarnschlacht. 8. Kirchenbau im heidnischen Lande. 9. Gerichtstag. 10. Ausritt zum Kreuzzuge. 11. Schützenfest. 12. Deutsche Stadt im 16. Jahrhundert. 13. Wallensteins Lager. 14. Im Zeitalter des Rokoko. 15. Freiwillige in Breslau. 16. Die erste Eisenbahn. Iv. Landes- und Provinzialgeschichte. 27 Hefte, meist zu je 1 Druckbogen mit Geschichtska zum Einkleben in das 1. Ost- und Westprentzen. Von Dr. H. Düring. 2. Brandenburg. Bon Dr. H. Düring. 3. Pommern. Von Dr. E. Lange. 4. Posen. Von Gymnasiallehrer Dr. Rethseld. 5. Schlesien. Von Seminar - Oberlehrer Ernst. 6. Sachsen. Von Rektor Prof. Dr. I. Sb. Otto Richter. 7. Schleswig-Holstein. Von Dr. Ernst ©chlee, Direktor des Realgymnasiums zu Altona. 8. Hannover und Herzogtum Braunschweig. Von Professor Dr. Viereck in Braunfchweig. 9. Westfalen, die Fürstentümer Waldeck, Schaumburg-Lippe, Lippe. Von Dr. Edmund Lange. 10. Hessen-Nassau. 2 Hefte. a. Hessen. Von Rektor A. Gilb in Kassel. b. Nassau. Von Oberlehrer A. Güth in Wiesbaden. 11. Rheinprovinz. Von Gymnasiallehrer Dr. Rethseld. 12. Hohenzollern. Bon Gymnasial-Ober-lehrer fl. Plathner in Sigmaringen. 15. Königreich Bayern. Von Töchterschuldirektor Schröter in Speyer. 16. Die bayrische Rheinpfalz. Von Prof. Dr. Chr. Mehlis in Dürkheim a. d. H. rte und Landeswappen, durch gummierten Falz Lehrbuch vorbereitet. 17. Königreich Sachsen. Von H. Weber und G. Siegert. 18. Königreich Württemberg. Von Rektor Dr. E. Kteemann. 19. Großherzogtum Baden. Von Professor E. Schmitt in Baden-Baden. 20. Großherzogtum Hessen. Von Professor F. Sold an in Darmstadt. 21. Großherzogtümer Mecklenburg - Schwerin und Meckleuburg-Strelitz. Von Gymnasiallehrer W. Sa low in Friedland i. M. 22. Großherzogtum Oldenburg. Von Professor Dr. K. Meinardus. 23. Thüringen, umfassend das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogtümer Sachscn-Mciningen-Hilddurghausen.sachsen-Allenl>urg,Sachsen-Coburg-Gotha,diefursten-tümer Schwarzburg-Rndolstadt, Schwarzbnrg-Sondershauscn, Reutz ä. L., Reutz j. *!. Von Prof. Dr. Alfred Schulz. 24. Herzogtum Anhalt. Von Direktor Dr. W i ck e n -Hagen tn Dessau. 25. Freie Stadt Hamburg. Von Oberlehrer Dr. Schwenkow in Hamburg. 26. Freie Stadt Bremen. Von Gymnasiallehrer Dr. E. Dünzelmann in Bremen. 27. Freie Stadt Lübeck. Von Professor Dr. Max Hofsmann in Lübeck. 28. Reichsland Elsas?-Lothringen. Von Gym-nasialdirektor Dr. Karl Kromay er tn Weißen-burg i. E.

5. Geschichte des Altertums - S. 158

1889 - Wiesbaden : Kunze
158 Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. Unterdessen war Pelopidas nach Norden gezogen, um die thessalischen Städte gegen den Tyrannen Alexander von Pherä in Thessalien zu schützen, der sie seiner Macht unterwerfen wollte. Nachdem der Tyrann die Selbständigkeit der Städte anerkannt hatte, begab sich Pelopidas nach Makedonien, um dort Thronstreitigkeiten zwischen dem König Alexander H., einem Sohne Amyntas' Ii., und dessen Schwager Ptolemäos zu schlichten und nahm den jüngsten Bruder des Königs, Namens Philipp, als Friedensunterpfand mit nach Theben. Auf einem neuen Zuge gegen Alexander von Pherä fiel Pelopidas in der Schlacht bei Kynoskäphalä 364, und Theben verlor damit eine seiner Hauptstützen. Streitigkeiten unter den Bundesgenossen nötigten Ep am in o n-das zu einem vierten Zuge nach dem Peloponnes. Er überraschte das unverteidigte S p a r t a abermals, mußte sich dann aber vor dem herzueilenden Agesilaos*) zurückziehen. Darauf stellte er sich 362 bei Mantinea in Arkadien seinen Feinden entgegen und erkaufte den Sieg mit seinem Leben. Schon war nämlich die feindliche Linie durchbrochen, da drang dem Helden ein Wurfspieß in die Brust. Schwer verwundet lag er auf dem Schlachtfelde. Als ihm die Arzte meldeten, daß der Tod eintrete, wenn das Eisen aus der Wunde gezogen werde, blieb er stumm; als man ihm aber den Sieg der Thebaner meldete, rief er freudig aus: „Ich habe genug gelebt; denn ich sterbe unbesiegt!" und ließ sich den Wurfspieß aus der Wunde ziehen. Auf die Klage, daß er keinen Sohn hinterlasse, erwiderte er noch: „Ich hinterlasse zwei unsterbliche Töchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea!" dann verschied er. Die Thebaner zogen sich nach seinem Tode zurück. Ihrer trefflichen Führer beraubt, vermochten sie die mühsam errungene Stellung in Griechenland nicht länger zu behaupten. Sparta und Athen waren gleich wenig angesehen. So konnte denn keiner der griechischen Staaten eine Vorherrschaft mehr ausüben; im Bruderkriege hatten sie ihre beste Kraft vergeudet. Vergeblich traten in Athen einzelne wackere Männer auf, um durch Wort und That den gänzlichen Untergang Griechenlands zu verhüten; allein das an Wohlleben und Genuß gewöhnte Volk war für großartige Pläne nicht mehr zu begeistern und ging in seiner Verblendung dem drohenden Untergang rasch entgegen. *) Agesilaos behielt seine einfache, strenge Lebensweise bei und unterstützte in hohem Alter noch die Ägypter im Kampfe gegen die Perser. Auf der Rückkehr nach Sparta starb er 84 Jahre alt.

6. Geschichte des Altertums - S. 193

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 30. Die griechischen Frauen. 193 persönlich kennen lernten. Sollte eine Ehe eingegangen werden, so fand erst die Verlobung von Seiten des Vaters und dann die Mitnahme der Jungfrau durch den Bräutigam statt, natürlich mit Zustimmung der Eltern und Verwandten. Ausländerinnen wurden von keinem Spartaner geehelicht. Die spartanische Frau, welche im Hause als Gebieterin waltete und von ihrem Manne mit dem Namen Herrin geehrt wurde, erschien öffentlich nur verschleiert. Ihnen war weit weniger Freiheit gestattet, als den Mädchen, welche öffentlich mit unverhülltem Antlitz erscheinen und sogar an den Spaziergängen und Übungen der Jünglinge teil nehmen durften. Bei dieser Lebensweise ist es erklärlich, daß die Spartanerinnen nicht im mindesten scheu und schüchtern auftraten; im Gegenteil werden sie uns als keck und kühn geschildert. Manche Äußerungen spartanischer Frauen, deren uns eine große Zahl überliefert sind, zeugen zwar von großer Vaterlandsliebe, aber von wenig Weiblichkeit. Wir wollen einige dieser Äußerungen mitteilen. Eine Spartanerin empfing ihren Sohn, welcher der Schlacht entronnen war, mit den Worten: „Es wäre besser, du wärest tot geblieben." — Als die Schlacht bei Leuktra verloren war, trugen die Gattinnen und Mütter der Erschlagenen ein freudiges Antlitz zur Schau, die der Lebenden verbargen ihr schamvolles, trauerndes Auge. — Eine Mutter tötete ihren Sohn, der in der Schlacht nicht stand gehalten hatte, mit den Worten: „Das war nicht mein Sohn!" — Eine andere, welche von ihrem Sohne vernommen hatte, er habe sich durch die Flucht gerettet, schrieb ihm: „Ein übles Gerücht hat sich über dich verbreitet; mache ihm ein Ende oder höre auf zu leben!" — Ein Sohn erzählte seiner Mutter den rühmlichen Tod seines Bruders. „Schämst du dich denn nicht," rief sie aus, „eine solche Reisegesellschaft unbenutzt gelassen zu haben?" — Eine Mutter, welche ihre fünf Söhne in den Krieg geschickt hatte, wartete an den Thoren der Stadt auf Nachricht von dem Ausgange der Schlacht. Als nun jemand kam und auf ihre Frage erzählte, daß alle ihre Söhne umgekommen seien, entgegnete sie ihm: „Darnach frage ich nicht, du feiger Sklave, sondern wie es mit dem Vaterlande steht." Als aber dieser versicherte, es habe gesiegt, rief sie aus: „Gut, nun vernehme ich gern den Tod meiner Söhne." — Ein Bruder erzählte seiner Schwester den rühmlichen Tod ihres Sohnes. „So sehr ich mich darüber freue," entgegnete sie, „eben so sehr betrübt es mich um dich, daß du an der ehrenvollen Reisegesellschaft keinen Anteil genommen hast." Diese Handlungen und Äußerungen sind unnatürlich und un- Casfians Weltgeschichte I. 6. Aufl. t>. Ph. Beck. 13

7. Geschichte des Altertums - S. 194

1889 - Wiesbaden : Kunze
194 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. weiblich. Sie verraten geradezu ein Streben nach einem Heldensinn, welcher in dieser Weise wohl angelernt und angenommen werden kann, aber dem weiblichen Geschlechte nicht eigen ist. Lykurg hatte den Frauen Putz, Pracht und Reichtum untersagt, darum blieb ihrem Stolze und ihrer Eitelkeit nur ein angelernter Heldengeist und eine prahlerische Vaterlandsliebe übrig. Der eigentliche Mut und die Verachtung eigner Gefahr blieb ihnen fremd. Als nach der Schlacht bei Leuktra der siegreiche Epaminondas vor Sparta erschien, zitterten und zagten die spartanischen Frauen und erhoben ein so entsetzliches Angstgeschrei, daß sie die Verwirrung in der Stadt aufs höchste steigerten und die Verteidigungsanstalten der Männer störten. Das weibliche Geschlecht hat ganz andere Gebiete, wo es Großthaten verrichten kann, als das männliche; das zeigt uns schon eine Spartanerin. Chelonis, die Gemahlin des Königs Kleombrotos, floh, als ihr Gemahl, von Herrschsucht verleitet, seinen Schwiegervater Leonidas vom Throne stieß, das Haus ihres Gatten, teilte mit dem Vater Verbannung und Elend und blieb schützend und tröstend an seiner Seite. Aber das Glück wandte sich, und bald stand Kleombrotos vor dem Richterstuhl des Leonidas. Jetzt war Chelonis wieder Gattin; sie warf sich mit ihren Kindern flehend vor dem Vater nieder, umarmte den Gatten und erwirkte Verzeihung. Chelonis sollte mit dem Vater den königlichen Palast teilen; allein sie verließ jetzt Pracht und Überfluß, Vaterland und Vater und folgte ihrem Gatten ins Elend, das sie ihm durch liebevolle Anhänglichkeit und treue Pflege versüßte. Mußte Kleombrotos die Verbannung, welche ihm ein so edles, treues Weib wiedergeschenkt hatte, nicht höher achten, als den erhabenen und mächtigen Königsthron? 4. Die athenischen Frauen. Wir wenden uns nun zu den athenischen Frauen. Wie es mit dem Lose der Frauen in andern griechischen Staaten stand, ist uns nicht bekannt; doch dürfte es schwerlich ein anderes gewesen sein. Es läßt sich durchaus nicht in Abrede stellen, daß in der späteren Zeit die Frauen in Athen als ein ganz untergeordnetes Geschlecht angesehen und behandelt wurden, welches dem Manne an Fähigkeiten des Geistes und Herzens nachstehe, zum öffentlichen Leben untüchtig sei und leicht zum Bösen hinneige. Redner, Dichter und Philosophen halten die Frauen notwendig und unvermeidlich für das Bestehen des Hauses, denken und schreiben aber gar geringschätzend von ihnen. Mit dieser geringen Geltung der Frauen steht ihre Stellung im Leben durchaus, im Einklang. Sie wurden lebenslänglich als unmündig betrachtet und in bezug auf Recht und öffentliche Angelegenheiten geschieht ihrer überhaupt selten Erwähnung.

8. Geschichte des Altertums - S. 196

1889 - Wiesbaden : Kunze
196 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Die Ehen wurden in der Regel ohne gegenseitige Neigung eingegangen. In den meisten Fällen gründete sich die Wahl der Braut nicht auf nähere Bekanntschaft, sondern man sah mehr darauf, aus welcher Familie sie abstamme und welche Mitgift sie erhalte^ als auf ihre persönlichen Eigenschaften. Dem Hochzeitstage selbst gingen mehrere feierliche Gebräuche voraus. Der wichtigste darunter war das Opfer, welches den sämtlichen Schutzgöttern der Ehe dargebracht wurde, dem Zeus und der Hera, der Artemis und Athene rc. Die Braut wurde gewöhnlich gegen Abend vom Bräutigam zu Wagen abgeholt und saß zwischen diesem und dem Brautführer, der entweder ein naher Verwandter oder ein geachteter Freund war. Dem Zuge schlossen sich wahrscheinlich noch mehr Personen an. Braut und Bräutigam und die Begleiter waren festlich geschmückt und trugen Kränze. Auch die Eingänge zu den beiden hochzeitlichen Häusern pflegte man mit Laubgewinden festlich herzurichten. Unter Absingung des mit Flöten begleiteten Hochzeitliedes bewegte sich der Zug nach dem Hause des Bräutigams, dessen Eltern das hochzeitliche Mahl bereiten ließen. Bei diesem waren die Frauen zugegen, was sonst nicht üblich war. Am folgenden Tage erhielt die junge Frau von ihrem Manne und beide von Verwandten und Freunden Geschenke; jetzt zeigte sich die Neuvermählte unverschleiert und bewohnte fortan die Behausung der Frau. Sie hatte von nun an das gesamte Hauswesen zu besorgen, die Kranken zu pflegen und die Erziehung der Kinder zu leiten, die der Knaben bis zur Zeit des Unterrichts, die der Mädchen bis zu ihrer Verheiratung. Starb der Vater, so hatten die Töchter keinen Teil an der Erbschaft, und nur wenn keine Söhne vorhanden waren, fiel dieselbe an die Tochter. Sie mußte aber in diesem Falle den nächsten Verwandten heiraten, und war sie bereits verheiratet, sich scheiden lassen, um die gesetzlich vorgeschriebene Ehe eingehen zu können. Der Mann konnte im Testamente die Hand der Witwe vergeben; war dies nicht geschehen, so that es entweder der eigne Sohn, wenn er mündig war, oder der nächste männliche Verwandte. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, warum so wenige athenische Frauen in der Geschichte auftreten. Auf die Angelegen- heiten des Staates haben sie keinerlei Einfluß geübt, so wenig wie sie sich in der Kunst oder Wissenschaft auszeichneten. Nicht eine Dichterin hat Athen aufzuweisen, welche neben Säppho aus Mytilene, Erinna, Korinna, Praxilla aus Sykion, Telesilla aus Argos und Anyte aus Arkadien genannt werden könnte.

9. Geschichte des Altertums - S. I

1889 - Wiesbaden : Kunze
Weltgeschichte für höhere Mädchenschulen und Lehrerinnen Bildungsanstalten mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Frauen. Von prof. Dr. K. fasstet», weiland Lehrer der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. 2tt. Erster Teil. Geschichte des Altertums. Sechste Auflage. In neuer Bearbeitung von Philipp Geck, Direktor der evang. höheren Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt am Antoniter-Pfarrhof zu Köln. --------------------------- Wiesbaden ^889. C. G. Runzes Nachfolger (Dr. Jacobs.

10. Geschichte des Altertums - S. 307

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 59. Von Konstantin bis zum Untergang des weström. Reiches. 307 Gemahlin und selbst seinen ältesten Sohn Crispus hinrichten. Seine Mutter Helena (§. 62, 3) hatte auf einer Pilgerfahrt in das gelobte Land 326 das Grab Jesu wieder aufgefunden und an der heiligen Stätte die Grabeskirche erbauen lassen. Von großer Wichtigkeit war es, daß Konstantin die kaiserliche Residenz von Rom, wo alles an das Heidentum erinnerte, nach B y -zanz verlegte. An der Grenze zweier Kontinente, zwischen zwei Meeren gelegen und mit einem ausgezeichneten Hafen versehen, war die Stadt ein ebenso trefflicher Handelsplatz wie ein geeigneter Ort, feindliche Angriffe abzuweisen. Paläste, Kirchen, Säulengänge, Wohnungen und öffentliche Plätze stiegen auf das kaiserliche Machtwort hin rasch empor, und in acht Jahren war Neu-Rom vollendet, welcher Name allmählich in Konstantinopel umgewandelt wurde. Durch Veranstaltung einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa 325 (des ersten ökumenischen Konzils) suchte er die in der christlichen Kirche herrschenden und den Staat tief erschütternden Verschiedenheiten in der Lehre über die Person Christi, über die Taufe und über die Feststellung der Osterfeier zu klären und zu einigen. Der Arianismus oder die Lehre des Presbyters Arius aus Alexan-drina, der behauptete, Christus sei bloß ein Geschöpf und deshalb dem Vater untergeordnet, wurde besonders durch des Athanasius siegreiche Verteidigung der Schriftlehre verworfen und das nicäifche Glaubensbekenntnis, daß der Sohn Gottes gleichen Wesens mit dem Vater sei, als Kirchenlehre festgestellt. Konstantin sorgte nach innen und außen für das Wohl und die Sicherheit des Reiches und vollendete die monarchische Regierungsform desselben durch eine neue Hof- und Staatsverfassung. An seinem Hof umgab er sich mit einer großen Zahl Beamten, das Reich teilte er in vier Obersta tth a ltersch a ft en (Präfekturen): Orient, Jllyrien, Italien und Gallien, diese wieder in Diöcesen und Provinzen ein und erleichterte so die Verwaltung. Er führte die Sonntags-fei er ein, ließ viele Kirchen erbauen und stattete sie mit Grundbesitz aus. Der Geistlichkeit gewährte er Steuerfreiheit, den Bischöfen eigene Gerichtsbarkeit. Nach einer reichen Thätigkeit starb er in seinem 65. Lebensjahre auf der Reise in ein bithynisches Bad 337. Nach Konstantins Tod teilten seine drei Söhne Konstan-tinus, Konstantins und Konst ans das Reich, das Konstantins 353 nach dem Tode seiner Brüder wieder vereinigte. Ihm folgte sein Vetter Julianus der Abtrünnige 361—363, ein geistvoller und 20*
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