Australien.
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oben erst beginnt die Belaubung; die Blätter sind schmal, blaugrün und
sind senkrecht gestellt, als wollten sie sich vor den sengenden Sonnenstrahlen
verbergen. Überall tritt die australische Charakterpflanze, der Eukalyptus,
auf, der im feuchten 0. zuweilen 160 m hoch wird. Au günstigen Stellen
gedeihen Kasuarinen mit nadelartig belaubten Zweigen und zierliche,
palmenähnliche Farnbäume, sowie Akazien. — Alle die stolzen Enka-
lyptus- und Akazienbäume verkümmern im trocknen Innern bei der Dürre
zu einem niedrigen, fast undurchdringlichen Dorngestrüpp, dem Scrub. Er
bedeckt die Regeuriunsale und die feuchteren Stellen. — Mit abnehmender
Regenmenge treten im Murraygebiet Grassteppen, weiter w. Scrub-
gebiete, und dann W ü st e n auf. Der äußerste Sw. beherbergt eine
eigenartige Pflanzenwelt, fast nirgends auf der Erde kommen infolge der
abgeschiedeneu Lage soviel endemische Pflanzen vor.
Die Tierwelt ist die ärmlichste aller Festländer, von Säugern
waren ursprünglich nur Beuteltiere (wie das Känguruh) und Fleder-
mäuse vorhanden. Jene lebten zur Tertiärzeit (S. 24) in der Alten Welt.
Während hier mit der Zeit die Beutler verschwanden, und Raubtiere, Affen
und Huftiere an ihre Stelle traten, behielt das inzwischen von der Alten
Welt abgegliederte Australien jene altertümlichen Tierformen
bis zur Gegenwart. Auch sonst zeigt sich die Ausnahmestellung der
Tierwelt „in den Säugetieren mit Schnäbeln, in den Vögeln mit haar-
förmigen Federn, in den Tauben von Putengröße, in den Ratten mit Kletter-
schwänzen und Schwimmfüßen, in den Eidechsen, die auf zwei Beinen laufen."
2. Die Bewohner sind schokoladenfarbige, häßliche Australueger,
weniger als V* Mill. Sie streifen in geriugzähligeu Horden im Innern
uustät umher, wohnen in Höhlen oder bauen aus Zweigen und Geflecht ihre
einfachen Hütten. Der Mann erlegt das Wild und fängt Fische, dem ge-
plagten Weibe liegt alle Arbeit ob. — Die Mission arbeitet unter den
Australnegern mit sehr geringem Erfolge; die Berührung mit den andern
Weißen gereichte den Eingeborenen zum Unsegen.
Eingewandert sind von den Weißen hauptsächlich Engländer,
außerdem Deutsche, etwa 100000. Auch Chinesen haben sich ange-
siedelt. Das Gold lockte viel Ansiedler herbei. Tie Weißen brachten
europäische Haustiere und Kulturpflanzen, insbesondere Getreide,
Wein und Südfrüchte, mit. Durch Berieselung und artesische Brunnen wurde
die Ertragfähigkeit des Landes gefördert. Die dürren Steppen begünstigten
die Viehzucht, besonders gut gedeiht im trocknen Klima das S ch a f.
Australien nährt nach Argentina die meisten Schafe der
Erde. Wolle und Gold umfassen den größten Teil der australischen
Ausfuhr. Von den eingeführten Tieren haben sich Sperling und
Kaninchen so vermehrt, daß sie zur Landplage geworden sind.
3. Staaten und Städte. Der Australische Staatenbund steht
unter britischer Oberhoheit und umfaßt 6 Staaten. Nenne sie nach der
Karte! Die Namen Queensland (kwmsländ = Königinnenland) und
Viktoria erinnern an die englische Königin Viktoria, zu deren Regierungszeit
die Staaten entstanden. Als Hauptstadt von Australien ist ein 300 E.
zählendes Dorf bestimmt.
Die Bevölkerung ist sehr dünn gesäet, es ist das eine Folge der dürftigen
Natur. Auf dem ganzen, weiten Festland leben kaum soviel Menschen wie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Argentina Queensland Viktoria Australien
Inseln der Papua,
15
wärme von 26° C herrscht. Die Küstenstrecke des Kaiser Wilhelms-Landes leidet
hier und da unter dem Malaria-Fieber, während das Innere und die übrigen
Inseln im ganzen gesünder zu sein scheinen.
2. Die eingeborene Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus
Papuas von zumeist fast schwarzer Hautfarbe, mit wollig aussehendem
Haupthaare, das sie auf Neu-Guinea zu einer gewaltigen, mit allerlei
Schmuck besteckten Perücke aufzubauen lieben.
Scheu gegen Weiße, feindselig untereinander, schließen sie sich nur zu Dorf-
gemeinden zusammen und siedeln sich, so aus Neu-Guinea, in einsamen Pfahl-
bauten an den Gestaden an. Der Menschenfraß ist noch arg im Schwange,
da die Eingeborenen außer vou Fischen und Vögeln und sehr spärlich vorhandenen
Schweinen und Hunden kaum Fleischnahrung gewinnen. Sie pflanzen Betel-
und Kokospalmen an und ernähren sich im übrigen von dem, was ihnen die
gütige Natur an Aams, Taro, Zuckerrohr, Bananen u. s. w. in den Mund
wachsen läßt. Dabei sind sie aber geweckt und fleißige Handwerker, verstehen
sich aus Töpferei, Holzschneiderei und den Bau der Boote mit Auslegern, mit
denen sie geschickt die Riffe durchkreuzen, und zimmern selbst vortreffliche
Hochsee-Boote.
3. Von Europäern haben Engländer, Franzosen und in neuester Zeit
Deutsche sich auf diesen Inseln niedergelassen. Die nennenswertesten davon sind:
a) Neu-Guiuea, mit 785000 qkm die zweitgrößte Insel der Erde, so
groß wie die skandinavische Halbinsel.
1. Bodenbildung und Bewässerung. Von N.w. nach S.o. erstrecken
sich mächtige Gebirge, die bis zur Alpenhöhe aufsteigen. Nach der N.-Küste
ziehen sich fruchtbare Ebenen hinab, die von Strömen durchrauscht werden.
Der größte ist der Kaiserin Augusta-Fluß, der bereits 600 km weit
aufwärts von kleinen Dampfern befahren wird. Das Innere der Insel ist
noch wenig erforscht. Die Nordküste weist gute Ankerplätze auf.
3. Pflanzen- und Tierleben. Die Fruchtbarkeit des Bodens und die regel-
mäßigen Niederschläge erzeugen einen erstaunlichen Pflanzenwuchs. Dichter Wald
bedeckt die Gebirge. Kokos- und Sagopalmen, Bananen, Brotfruchtbäume und
Knollengewächse geben ohne Mühe reichliche Nahrung. Das Tierleben ist am
stattlichsten vertreten in der herrlich bunten Vogelwelt (Paradies- und Nashorn-
Vögel, Krontauben, Papageien und Kakadus), hingegen sind Säugetiere (Beutel-
ratte, fliegender Hund) nur sehr spärlich zu finden.
3. Einteilung. Die w. Hälfte ist niederländisch, von der ö.
ist der S. englisch, d e n t s ch **) der N.: das Kaiser Wilhelms-
*) Siehe S. 8, Fig. 4.
**) Nachdem Amerika entdeckt und der Seeweg nach Ost-Indien aufgefunden
worden war, nahmen die am Atlantischen Ozean gelegenen europäischen Staaten:
Spanien, Portugal, England, Frankreich und Holland einzelne Gebiete der fremden
Erdteile m Besitz und gründeten somit Kolonieen. Deutschland konnte damals in
semer Zersplitterung und Ohnmacht sich an der Verteilung der Erde unter die
europäischen Staaten nicht beteiligen. Der Große Kurfürst erwarb zwar vor
mehr als 200 Jahren einen Streifen Landes an der afrikanischen Goldküste, aber
diese erste Kolonie eines deutschen Staates ging sehr bald wieder verloren. Erst
nachdem Deutschland durch die Einigung im Jahre 1871 sich zur ersten Land-
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TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Papua Neu-Guinea Amerika Ost-Indien Atlantischen_Ozean Spanien Portugal England Frankreich Holland Deutschland Deutschland
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43
Nordamerika. Alle drei Gebirgssysteme sind sehr reich an Vnlkanen.
Östlich von diesem Hochgebirgszuge dehnen sich in Nord- und Südamerika
große Tiefländer aus, die von Riesenströmen entwässert werden.
Die wichtigsten Ströme sind der Mi ssi ssip p i, dermaranon (maranjon),
Drin6co und Rio de la Plata (Silberstrom). Die großen nord-
amerikanischen Seen gehören zu den größten Süßwasserbecken der Erde.
3. Klima, Tier- und Pflanzenreich. Amerika erstreckt sich durch alle
Zonen mit Ausnahme der s. kalten. Der stärkste Anteil fällt aber auf die heiße
und die n. kalte Zone. In den tropischen Gebieten ist die Brutstätte
des gelben Fiebers, das namentlich den Weißen sehr gefährlich wird.
Die Gebiete in der gemäßigten Zone Nordamerikas haben scharf
ausgeprägtes Landklima mit starkem Gegensatz der Jahreszeiten. Infolge der
kalten Nordwinde, welche ungehindert aus dem Polargebiete über die großen
Ebenen wehen, und der kalten Meeresströmungen an den Küsten nimmt die
Wärme uach N. schneller ab, als dies in Europa der Fall ist. Einwanderer
aus Europa müssen durchschnittlich 10 0 südlicher ziehen, wenn sie in Nord-
amerika ein ähnliches Klima antreffen wollen, als in ihrer europäischen
Heimat. Auch im gemäßigten Südamerika nimmt die Wärme polwärts
schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten selbst größere
Üppigkeit, als in Indien. Dagegen ist die neue Welt verhältnismäßig arm an ein-
heimischen Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten
derselben. Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiergestalten der alten
Welt und die großen Raubtiere aus dem Katzengeschlecht. Jaguar und Puma sind
schwache Nachbilder von dem gefürchteten Tiger und majestätischen Löwen der alten
Welt. An Last- und Arbeitstieren besaß der Erdteil nur das Lama. Dagegen hat
Amerika zahlreiche große Reptilien (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Insekten und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen den kleinsten
Vertreter aus der Vogelwelt, den Kolibri, und den größten Raubvogel der Erde,
den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n. Gebiete und die Rothäute oder Indianer
(11 Mill.), die ehemals das ganze übrige Amerika inne hatten. Als nun
die Weißen kamen, wurden die Indianer unterworfen oder in die Wildnis
zurückgedrängt. Spanier, Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich
in den Besitz des Festlandes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika
suchten sich alle Seemächte Europas einen Besitzanteil zu sichern. Bei dein
Mangel an Arbeitskräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein.
Im Laufe der Zeit, namentlich um die Weude des 19. Jahrhunderts, habeu
sich die Kolonieen bis auf wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten
gebildet. Heute find dieselben durchweg Republiken. Die Sklaverei ist in
allen Staaten aufgehoben. Doch besteht fast die Hälfte der Bevölkerung ans
Farbigen. Heidnisch sind nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst
herrscht das Christentum.
I. Nordamerika.
1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde und wird auf den
dreifachen Umfang Skandinaviens geschützt. Polwärts ist das Land noch
nicht erforscht. Die Südspitze liegt mit Petersburg unter gleicher Breite.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Nordamerikas Europa Europa Amerikas Indien Amerika Amerikas Amerika Mittelamerika Europas Afrika Nordamerika Skandinaviens Petersburg
50 Aus der Länderkunde der Erdteile.
Australien ist das flachste aller Festländer. Das Innere
besteht aus weiten, niedrigen (durchschnittlich 300 m hohen) Ebenen. An den
Küsten steigt der Boden höher an; hinter der Ostküste erscheint diese Erhebung
als geschlossener Gebirgszug, zu welchem die blauen Berge und die
Australalpeu gehören, welche die höchste Erhebung des Festlandes
(2 200 m) aufweisen.
Das Binnenland besteht aus dürren Ebenen, stellenweise mit fast
undurchdringlichem Gesträuchdickicht bestaudeu, oder aus wüsten artigen
Wildnissen, mit vereinzelten Büscheln des Stachelschweiugrases bewachsen.
Die meisten Niederschläge weist der 8 und 80 auf. Hier das einzige
größere Flußsystem, das des Murray (mörre) mit dem Darling. Hier im
80. zeigt sich nicht nur die australische Pflanzen- und Tierwelt am reich-
haltigsteu, sondern dies ist anch vorwiegend das Kulturgebiet des Festlandes.
Pflanzen- und Tierwelt Australiens sind durch ihre Eigenart besonders
ausgezeichnet. Förmliche Wälder finden sich nur selten; aber ans blumenreichem
Grasboden stehen einzelne Bäume oder Baumgruppen, ohne Unterholz, nach Art
eines lichten Parks. T)a sieht man die eigenartigen Grasbäume, die blaugrünen
Kasuarinen mit ihren nadel- und federartig belaubten Zweigen, von den Weißen auch
Keulenbäume genannt, da die Eingeborenen hieraus ihre Streitkolben schnitzen;
ferner die hohen Eukalypten, auch Gummibäume genannt, da sie reichlich Gummi-
harz ausschwitzen, endlich hohe Akazien mit ungefiederten Blättern. Die Blätter
vieler Bäume sind immergrün, lederartig und kehren nicht die Fläche, sondern den
Rand gegen den Himmel, sodaß dieselben wenig Schatten und Kühlung spenden. Die
Flußufer werden oft von undurchdringlichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie
um den Darling, dehnen sich endlose Grassteppen aus. — Der einheimischen
Tierwelt fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. Bis vor etwa
100 Jahren besaß das Australfestland an Säugetieren nur allerlei Beuteltiere,
darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und den fuchsroten,
Hunde artigen Dingo. Dagegen ist die Vogelwelt besser vertreten. Es giebt weiße
Adler, schwarze Schwäne, den Emu (austr. Strauß), den prächtigen Leier-
schwänz und zahlreiche Arten von Papageien, darunter den Kakadu, aber keine
einheimischen Singvögel. Doch sind letztere, sowie unsere Haustiere jetzt dort
längst eingeführt.
Die Bewohner des Festlandes scheiden sich in Ureinwohner und
eiugewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Austral-
neger, deren es noch 55 000 giebt. Sie stehen auf sehr niedriger Kultur-
stufe, wohnen in Höhlen und im Bnsch oder banen kuustlose Zelte und er-
nähren sich von der Jagd und vom Fischfang. Auch Wurzeln, Raupen,
Eidechsen und Würmer verschmähen sie als Nahruug uicht.
Da das Festland englischer Kolonialbesitz ist, so sind unter den
Eingewanderten die Engländer am zahlreichsten vertreten, außerdem
Deutsche, Franzosen und (etwa 30 000) Chinesen. — Australien
nährt die größten Schafherden der Erde und beherrscht mit seiner
Wollausfuhr den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, als
Weizen, Korn, Obst und Wein, kommen gut fort. Außerdem ist das Laud
reich au Steinkohlen, Knpfer und Gold. Der Handel Australiens
wird auch durch Anlage von inneren Verkehrslinien gefördert.
Die wichtigsten Städte des Festlandes sind: Sydney (ßidne), an einem Pracht,
vollen Hasen gelegen, die älteste Ansiedelung und der erste Handelsplatz
Australiens. — Melbourne (mcllbörn), größte Stadt Australiens (438 Tsd. E.).
Adelaide (äddeled), Ausfuhrhafen eines großen Ackerbau- und Weidegebietes. Unter
den Bewohnern viele Deutsche.
2. Die australischen Inseln beginnen mit der großen Insel Neu-
Guinea im N. des Festlandes und ziehen sich in einem großen Bogen bis
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Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Sydney Australiens Melbourne Adelaide
40
Aus der Länderkunde der Erdteile.
nimmt die Wärme nach X schneller ab, als dies in Europa der Fall ist.
Einwanderer aus Europa müssen durchschnittlich 10« südlicher ziehen, wenn
sie in Nordamerika ein ähnliches Klima antreffen wollen, wie in ihrer enro-
Päischen Heimat. Auch im gemäßigten Südamerika nimmt die Wärme pol-
wärts schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten große
Üppigkeit. Dagegen war die Nene Welt verhältnismäßig arm an einheimischen
Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten.
Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiere der Alten Welt
und die großen Raubtiere. Jaguar und Puma sind schwache Nachbilder von
dem gesürchteten Tiger und majestätischen Löwen der Alten Welt. An Last-
und Arbeitstieren besaß der Erdteil nur das Lama. Dagegen hat Amerika
zahlreiche große Kriechtiere (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Schmetterlinge und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen
den kleinsten Vogel, den Kolibri, und den größten Raubvogel der Erde,
den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n. Gebiete und die Indianer, die ehemals das
ganze übrige Amerika iuue hatten. Als nun die Weißen kamen, wurden
die Indianer unterworfen oder in die Wildnis zurückgedrängt. Spanier,
Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich in den Besitz des Fest-
landes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika suchteu sich alle See-
mächte Europas einen Besitzanteil zu sichern. Bei dem Mangel an Arbeits-
kräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein. Im Laufe der
Zeit, namentlich um die Wende des 19. Jahrhunderts, haben sich die
Kolonieen bis auf wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten ge-
bildet, und zwar durchweg Freistaaten. Die Sklaverei ist in allen Staaten
aufgehoben. Doch besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Farbigen.
Heidnisch sind nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst herrscht das
Christentum.
l. Nordamerika.
1. Grönland ist die größte aller Inseln der Erde. Die Südspitze
liegt mit Petersburg unter gleicher Breite. Das Innere der Insel ist von
Gletschereis bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis ins Meer reicht und
hier große Eisberge absetzt. An der Westküste, wo der kurze Sommer
dem Boden eine grüne Pflanzendecke entlockt, finden sich die meisten An-
siedlungen der Eskimos. Dieses Polarvolk gehört zu den kleinsten Be-
wohnern der Erde und ernährt sich vom Seehundsfang. Auf der Westküste
finden sich auch dänische Niederlassungen unter dänischer Herrschaft.
2. Das Britische Nordamerika (nebst Alaska, das zur Union ge-
hört) erstreckt sich von der Grenze der Union bis zum Eismeer und ist etwa
so groß wie Europa mit einer Bevölkerung gleich der von London. Der
ist von hohen Gebirgsketten erfüllt, die bis Alaska reichen. Alles
übrige Land bildet ein großes Tiefland mit zahlreichen Flüssen und
großen Seen. Unter diesen bilden die 5 großen kanadischen Seen
die süßwasserreichste Seengruppe der Erde. Der größte der Seen
ist der Obere See. Zwischen den beiden ö. Seen der berühmte Wasserfall
des Niagara. Der Abfluß dieser Seeu ist der breite St. Lorenz ström,
selbst für Seeschiffe fahrbar.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Nordamerika Amerikas Amerika Amerikas Amerika Mittelamerika Europas Afrika Nordamerika Petersburg Alaska Europa London Alaska Niagara
Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
130 Abschii- vil. Australien oder Polynesien.
gehören auch diese noch der Zone der europäischen Getreide»
arten an.
Innerhalb der Regenzone umfaßt das Palmen-Klima
den nordöstlichen, größten Theil Neuhollands, die Nordspitze
von Neu-Seeland und alle nördlich davon liegende Inseln,
die aber (Vergl. Abschn. V. §. 31.) meisientheils (nur mit Aus-
nahme der Kermadek-Inseln und Neu-Kaledoniens) der noch
wärmeren Zone der Bananen und der Brotfrucht angehören.
0. 12. Llima und Produkte Neuhollands.
Das Innere Neuhollands hat allein in ganz Australien
ein trockeneres, kontinentales Klima; deshalb sind die W.- und
Nw.-Winde für die östliche, die O.- und No.-Winde für
die westliche Küste Leiste, trockene Winde; der S.- Wind bringt
Kälte, der O.- Wind der östlichen, der W.-Wind der west-
tichen Küste, Regen. (Warum?)
Neuholland ist ausgezeichnet durch die sonderbaren, dem
Europäer ganz fremden Thier- und Pflanzensormen. „Hier
gibt es schwarze Schwäne, weiße Adler, ein Thier,
dal Känguruh, welches von der Gestalt des Eichhörn-
chens und der Größe des Hirsches nur auf den Hinterbei-
nen hüpft, an welchen es Vogelkrallen hat; behaarte Vö-
gel ohne Flügel, einen Maulwurf mit einem Enten-
schnabel, baumhohes Gras, Birnen, deren Stengel am
breiteren Ende, Kirschen, deren Stein an der Außenseite
wächst u. s. w." Außerdem fehlt Neuholland die Abwechselung
europäischer Landschaften. Dort finden sich Gegenden, wo
nur Ein Baum, Eine Pflanze, Eine Thierart vorkommt, wäh-
rend in Europa die mannigfaltigsten Mischungen und Ueber-
gänge statt finden.
Nichts desto weniger ist der Boden sehr fruchtbar. An
den Flüssen trägt er 20 bis 30 Jahr ohne Ruhe und Dung
mit dem größten Erfolge. Europäische Getreidearten, Mais,
Wein, Agrumi, europäische Hausthiere, welche dort hin ver-
pflanzt sind, gedeihen vortrefflich.
Van Diemens-Insel hat, wiewohl ein etwas kälteres
Klima, eine der neuholländischen sehr ähnliche Natur.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
243
Jahreszeit sumpfig wird. In diesem Hausen zahlreiche Herden von Elephanten
und Nashörnern, welche oft in die benachbarten Reisfelder einbrechen und
sie verheeren. Auch Füchse, Eber, Bären und anderes Wild lebt hier in
Menge. Der Abhang des Gebirges hat ebenfalls dichte Waldungen von
Kastanien, Walnußbäumen, Lorbeeren, Birken und Nadelhölzern nebst
vielen einheimischen Bäumen mit köstlich duftenden Rinden, Ölen und den
schönsten Holzarten. Die Thäler sind schön und fruchtbar, stark bevölkert
und gut bebaut, meist mit Reis und Baumwolle, aber auch mit Korn,
Mais, Zuckerrohr und Reben. Aus den höchsten grünen Halden finden
sich der Wachholderstrauch, die indische Birke, Alpenrosen und viele Berg-
kräuter. Hier leben das Moschusthier und das wilde Schaf, und Reb-
hühner und Fasanen brüten bis nahe unter die Schneegrenze. Viel höher
noch, als das Pflanzenleben geht, thürmen sich die majestätischen silber-
reinen Schneegipfel empor, und zwischen ihnen liegen die ungeheuren
Gletscher und Schneefelder, aus denen die indischen Flüsse kommen. Der
Himmel ist hier meist rein, tief schwarzblau, und die Sterne leuchten nachts
im hellsten Glanze.
Indien ist ein wunderreiches Land! Wo die Luft feucht genug ist,
wie z. B. auf Malabar, winken dem Wanderer aus der Ferne stundenlange,
dunkle Wälder von Kokospalmen, deren schlanker Stamm an 26 Meter
hoch wird. In den trockenen Gegenden wächst die aus Arabien eingeführte
Dattelpalme. Die Sagopalme und der Brotbaum gewähren reichliche
'Nahrungsmittel. Muskatnüsse, Zimmt, Gewürznelken, Ingwer und Pfeffer
kommen aus Indien. In den Schlammniederungen gewährt der Reis
jährlich eine zwei- bis viermalige Ernte. Man findet Gräser, deren Halme
an 15 Meter hoch werden (Bambus). Das Ebenholz Indiens war schon
bei den Alten berühmt. — Reich ist auch die Thierwelt. In den Flüssen
lauern Krokodile; in den Büschen schleichen giftige Schlangen; in den
Wäldern hausen Löwen, Tiger, Panther, Elephanten, Nashörner und eine
Menge prachtvoll gefärbter Vögel. — Die Erde bringt Gold, Diamanten
und andere Edelsteine, und bei Ceylon werden Perlen gefunden.
Die eingebornen Einwohner dieses schönen Landes, Hindus genannt,
sind Heiden und suchen ihre Hilfe bei den stummen Götzen. Nun mühen
sie sich mit allerlei selbsterfundenem Götzendienst und mit Quälereien ihrer
Leiber ab, um Ruhe für ihre Seele zu finden, und alles ist doch umsonst.
Dazu kommt allerlei Plage und Not von außen. Ihr Land ist in den
Händen der Engländer, welche von dem Gute und der sauern Arbeit der
Inder reich werden wollen. So sind sie durch eigene und fremde Schuld
geistlich und leiblich verkommen, dennoch aber immer noch ein Volk mit
reichen Anlagen. — Im Jahre 1705 wurden von Dänemark aus zwei
Missionare, welche im Waisenhause zu Halle durch August Hermann Francke
gebildet waren, nach Ostindien geschickt. Es waren Bartholomäus
Ziegen balg und Plütschau; später folgte ihnen der treue Schwarz
und mehrere andere. Aus den fünf ersten Hindus, welche 1707 in der
Kirche zu Tranquebar auf der Küste Koromandel getauft wurden, sind jetzt
viele Tausende geworden, welche aus der Finsternis zum Licht hindurch-
gedrungen sind. Missionsgesellschaften in England, Schottland und Deutsch-
land schicken fort und fort neue Sendboten nach Indien. Auf 200 Stationen
wird gepredigt, und weit und breit durchreisen die Missionare das Land.
Wie gering auch die Zahl der Bekehrten ist, wenn man sie mit den vielen
16*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Dänemark August Hermann_Francke Schwarz
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Indiens Ceylon Ostindien England Schottland Indien
259
Magelhaens 1510 den Welttheil entdeckt hatte, waren es vornehmlich
Holländer, welche später die Entdeckungen erweiterten. Aber erst seit 1770
sind durch den berühmten Weltumsegler Cook diese Inseln bekannter ge-
worden, und noch immer entdecken Seefahrer in dem ungeheuren stillen
Meere bisher unbekannte Inseln.
Neu Holland, die größte Insel der Erde, ist nicht viel kleiner als
Europa, aber in seinem Innern ein noch wenig bekanntes Land; an den
Küsten erschweren Untiefen und heftige Brandungen das Landen. Nur
die Ostküste, seit 1788 von den Engländern in Besitz genommen und Neu-
südwales benannt, ist hinreichend bekannt durch ihre Verbrechercolonien und
zahlreiche andere Niederlassungen. Dort sind seit 1851 große Goldlager
entdeckt, und seitdem sind viele Europäer dorthin gezogen. Einförmig wie
das Land ist auch die Pflanzen- und Thierwelt. Die Bäume sind niedrig,
die Wälder von düsterem Ansehen; weite Flüchen von hohem Grase
bedecken den Boden. Das größte Säugethier ist das Känguruh. Es
ist an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich und hat
sehr kurze Vorder- und sehr lange Hinterfüße, so daß es sehr weit springen
kann. Die Vögel haben ein sehr schönes Gefieder, aber wenige sind Sing-
vögel. Doch gedeihen europäische Getreidearten und Hausthiere sehr gut.
Einige hundert Meilen weit nach Südosten liegt Neuseeland, eine
Doppelinsel mit schönen Ufern, hohen Bergen, dichten Wäldern, rauschenden
Wasserfällen und lieblichen Seen. In den Wäldern findet man eine Art
Eiche, welche erst in einer Höhe von 30 Meter eine Krone bildet und
einen Durchmesser von 4 Meter hat. Sie wird besonders zum Schiffsbau
gebraucht. In dem Boden gedeihen alle Getreidearten und Feldfrüchte
vortrefflich. Berühmt ist auch der neuseeländische Flachs, der in sumpfigen
Gegenden wild wächst. Die Eingeborenen verfertigen daraus Kleider und
Stricke, die alles übertreffen, was bei uns aus Hanf bereitet wird. Wilde
Thiere und Schlangen gibt es nicht; aber die Wälder werden von Vögeln
aller Gattungen durchflattert, deren Farbenspiel und Gesang gleich an-
ziehend ist.
Die übrigen Inseln sind meist von kleinem Umfange. Häufig liegen
ihrer mehrere beisammen und haben dann einen gemeinschaftlichen Namen.
So liegt etwa 300 Meilen nordöstlich von Neuseeland eine Anzahl Inseln,
die unter dem Namen Gesellschaftsinseln sehr bekannt geworden sind.
Die größte und berühmteste unter ihnen heißt Tahiti. Der Himmel ist
dort fast immer blau und rein, die Luft gesund und angenehm, daß man
kaum einer Strohhütte bedarf. Der Boden ist überaus fruchtbar. Es
wachsen die schönsten Fruchtbäume, besonders der nützliche Brotfruchtbaum;
Berg und Thal prangt in dem schönsten Blumenschmucke. Die Wälder
sind voller Singvögel; Schweine und Hühner sind im Überfluß vorhanden;
das Meer liefert Fische in Menge. Die Einwohner sind große, starke
Leute, von brauner Farbe, mit dunklen Augen und glänzend schwarzen
Haaren. Sie schienen den Fremden fröhlich und gutmütig zu sein, man
sah sie häufig lachen und spielen, aber glücklich waren sie doch nicht; denn
Diebstahl, Lüge, Wollust, Krieg und Mord war unter ihnen recht zu Hause.
Als man in England von ihnen hörte, regte sich in vielen frommen
Herzen der Wunsch, diesen armen Menschen das Evangelium zu senden.
Reiche Geschenke flössen zusammen, so daß man ein eigenes Schiff aus-
rüsten konnte. Im August 1796 segelte das Missionsschisf mit 30 Missionaren
17*
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Extrahierte Personennamen: Weltumsegler_Cook August
Extrahierte Ortsnamen: Holland Europa Neuseeland Neuseeland England
Amerika. 115
dies in Europa der Fall ist. Einwanderer aus Europa müssen durch-
schnittlich 10° südlicher ziehen, wenn sie in Nordamerika ein ähnliches
Klima antreffen wollen wie in ihrer europäischen Heimat. Auch im ge-
mäßigten Südamerika nimmt die Wärme polwärts schnell ab.
Die Pflanzenwelt Amerikas zeigt in den tropischen Gebieten große
Üppigkeit. Dagegen ist die Neue Welt verhältnismäßig arm an einheimischen
Kulturpflanzen. Mais, Kartoffeln und Tabak sind die wichtigsten der-
selben. Der Tierwelt fehlen die großen und kräftigen Säugetiere der Alten
Welt und die großen Raubtiere aus dem Katzengeschlecht. Jaguar und
Puma sind schwache Nachbilder von dem gefurchtsten Tiger und majestätischen
Löwen der Alten Welt. An Last- und Arbeitstieren besaß der Erdteil vor
der Einwanderung der Europäer nur das Lama. Dagegen hat Amerika
zahlreiche große Kriechtiere (Alligator, Klapperschlange, Schildkröten), färben-
prächtige Infekten und buntschillernde Vögel aufzuweisen, unter ihnen den
kleinsten Vertreter aus der Vogelwelt, den Kolibri, und den größten Raub-
vogel der Erde, den Kondor.
4. Die Bevölkerung. Zu den Ureinwohnern Amerikas gehören
die Polarvölker der n.gebiete und die Rothäute oder Indianer,
die ehemals das ganze übrige Amerika inne hatten. Als nun die Weißen
kamen, wurden die Indianer unterworfen oder m die Wildnis zurück-
gedrängt. Spanier, Portugiesen, Engländer und Franzosen teilten sich
in den Besitz des Festlandes. Im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittel-
amerika suchten sich alle Seemächte Europas einen Besitzanteil zu sichern.
Bei dem Mangel an Arbeitskräften führte man Neger aus Afrika als
Sklaven ein. Im Laufe der Zeit, namentlich um die Wende des
19. Jahrhunderts, haben sich die Kolonien bis auf wenige Reste frei ge-
macht und selbständige Staaten gebildet. Heute sind sie durchweg
Republiken. Die Sklaverei ist in allen Staaten aufgehoben. Doch be-
steht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Farbigen. Heidnisch sind
nur noch die wilden Jndianerstämme. Sonst herrscht das Christentum.
a) Wordcrmerikcr.
1* Grönland ist die größte aller Inseln der Erde. Die Südspitze
liegt mit Petersburg unter gleicher Breite. Das Innere der Insel ist
von Gletschereis bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis zum Meer
reicht und hier große Eisberge absetzt. An der Westküste, wo der kurze
Sommer dem Boden eine grüne Pflanzendecke entlockt, finden sich die
meisten Ansiedlungen der Eskimo. Dieses Polarvolk gehört zu den
kleinsten Bewohnern der Erde und ernährt sich vom Seehundsfang. Auf
der Westküste finden sich auch dänische Niederlassungen unter
dänischer Herrschaft.
2. Das Britische Nordamerika (nebst Alaska, das zur Union
gehört) erstreckt sich von der Grenze der Union bis zum Eismeer und ist
etwa so groß wie Europa, hat aber nur 6 Mill. E. Der W. ist von
hoheri Gem-cgsketten erfüllt, die bis Alaska reichen. Alles übrige
Land bildet ein großes Tiefland mit zahlreichen Flüssen und großen
^>een. Unter diesen bilden die 5 großen Eanadischen Seen die
süßwasserreichste Seengruppe der Erde. Der größte der Seen
ist der Obere ^?ee. Zwischen den beiden ö. Seen der berühmte Wasser-
fall des Niagara. Der Abfluß dieser Seen ist der breite St. Lorenz-
ström, selbst für Seeschiffe fahrbar.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Europa Nordamerika Südamerika Amerikas Amerika Amerikas Amerika Mittel-
amerika Europas Afrika Petersburg Alaska Europa Alaska Niagara
124 . Länderkunde.
Adler, schwarze Schwäne, den Kakadu, aber keine einheimischen Sing-
vögel. Doch sind diese, sowie unsere Haustiere jetzt dort längst eingeführt.
c) Die Bewohner d es Festland es scheiden sich in Ureinwohner
und eingewanderte Völker. Jene sind die dunkelfarbigen, häßlichen
Australneger, deren es nur noch wenig gibt. Sie stehen aus sehr
niedriger Stufe, wohnen in Höhlen und im Busch oder bauen kunstlose
Zelte und ernähren sich von der Jagd und vom Fischfang. Auch
Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verschmähen sie als
Nahrung nicht.
d) Da das Festland englischer Besitz ist, so sind unter den
Eingewanderten die Engländer am zahlreichsten vertreten, außerdem
Deutsche, Franzosen und Chinesen. '— Australien nährt die
größten Schafherden der Erde und beherrscht mit seiner Woll-
ausfuhr den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, wie
Weizen, Korn, Obst und Wein, kommen gut fort. Außerdem ist das
Land reich an Steinkohlen, Kupfer und Gold. Ter Handel
Australiens wird auch durch Anlage von inneren Verkehrslinien gefördert.
Die wichtigsten Städte des Festlandes sind: Sydney (ßidne), an einem
prachtvollen Hafen gelegen, die älteste Ansiedelung und der erste Handels-
platz Australiens. — Melbourne (mellbörn), zweitgrößte Stadt Australiens.
Adelaide (äddelid), Ausfuhrhafen eines großen Ackerbau-und Weidegebietes.
Unter den Bewohnern viele Deutsche.
b) Die australischen Inseln beginnen mit der großen Insel Neu-
guinea im N. des Festlandes und ziehen sich in emem großen Bogen
bis zur Doppelinsel Neuseeland hin. Ihrer Bodengestaltuug
nach sind sie fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen. Das
Naturvolk (Sammelvolk): Australneger im Lager.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Sydney Melbourne Australiens Adelaide Neuseeland