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1. Alte Geschichte - S. 27

1870 - Mainz : Kunze
27 ausgebildet. Aufstellung gewisser völkerrechtlicher und bundes- freundlicher Grundsätze. Zwö lf Theilnehmer, mit je 2 Stimmen, darunter Dorier und Joner (mit den Vororten Sparta und Athen), Böotier, Thesfaler, Phocier. Zwei jährliche Versamm- lungen, im Frühling und Herbst, bei den genannten Bundes- heiligthümern, besonders bei den Thermopylen. Unter diesem Völkerbund ward wohl zuerst der Gesammtname der Hellenen heimisch, denn Amphictyon, der Sohn des Hellen, der mythisch- personifizierte Urheber des Bundes. 0. Die Volksfeste. Wettkampfe zu Ehren der Götter wurden zu geselligen und volksthümlichen Eiuigungspunkten der verschiedenen Stämme. Die Sieger gefeiert von Griechenlands größtem Lyriker, dem Thebäer Pindarus. Aus der großen Menge dieser Feste haben sich nur vier zu Nationalfesten erhoben. Das größte, nur für Hellenen bestimmte a. Die Olympien, zu Ehrendes Zeus im kunst- geschmückten Haine Altis an: Alpheus in Elis gefeiert. Ihr Ursprung tvird mythisch auf Herakles, Pelops oder Oxylus zurückgeführt; erneuert werden sie 884 durch den Eleerkönig 884 Jp h itus und den Spartaner Ly curgus unter dorischem Ein- fluß und Mitwirkung des Delphischen Orakels; zuerst die Pelo- ponnesier, dann ganz Griechenland verknüpfend. Die Feier fand alle vier Jahre vom 10—16. Tage des ersten Monats im Jahre statt; die Olympiadenrechnung seit 776 (erste Aufzeichnung des Siegers). Die Wettspiele bestanden anfangs blos im Wettlauf, dazu kam der Doppellauf, hierauf der ,Fünfkampf', ferner (seit 680) das Wagenrennen mit dem Viergespann u. s. w. Preis ein Oelzweig. Während der heiligen Festzeit Waffenruhe und freies Geleit. Die Olynipien stellten fast bis zum Beginn des Mittelalters herab eine Art Einheit der Hellenen dar. 1). Die nem ei scheu Spiele, bei Nemea in Argolis dem Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert. c. Die isth mi schen bei Korinth alle zw ei Jahre zu Ehren des Poseidon. d. Die pythischen in alter Zeit von 8 zu 8, seit 586 alle 4 Jahre in Delphi zu Ehren des. Apollon. Ursprünglich auch musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele.

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 87

1878 - Mainz : Kunze
- 87 — Der Glaube an ein Leben nach dem Tode spricht sich außerdem in der nordischen Walhalla aus, dem Wohnsitz der Äsen (Götter) und der in ehrlichem Kampfe gefallenen Helden. Götterbilder und Tempel besaßen die Deutschen nicht; ihre Opfer, besonders Rosse, schlachteten die Priester auf Bergeshöhen oder im Waldesdunkel. Außer Priestern werden auch Seherinnen erwähnt, die in besonders hoher Achtung standen, weil in ihnen das Weibliche sich mit dem Göttlichen verband. Um den Willen der Götter zu erfahren bediente man sich der Runenloose. Die Sitten der alten Deutschen haben an dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus einen Bewunderer gefunden, der sie den entarteten Römern seiner Zeit als Muster vorhielt. Neben der unwiderstehlichen Tapferkeit, der Treue bis in den Tod, der Gastfreundschaft und „reinen Minne" treten uns freilich als häßliche Flecken des Nationalcharakters die Liebe zum Trunke, die Spielwut und die Trägheit der freien Männer entgegen. § 2. Die Völkerwanderung. Am linken Ufer der Donau von den Karpathen bis zum schwarzen Meer saßen die Gothen in Ost- und Westgothen getheilt. Den letztem brachte ein Mann kleinasiatischen Ursprungs, der aber ganz ihres Stammes geworden war und auch einen gothischen Namen angenommen hatte, Vulfila (318—388) das Christentum in der Form, wie Anus es lehrte und übersetzte die meisten Bücher der Bibel in ihre Sprache. Bald darauf (375) pochten die mongolischen Hunnen an die Thore Europas. Die Ostgothen versuchten ihnen den Eintritt zu wehren, erlagen aber der Uebermacht und der ungewohnten Kampfesart unter ihrem fast hundertjährigen Könige Ermana-rich, der aus Verzweiflung sich tödtete. Von den Westgothen fügten sich die heidnisch gebliebenen, während die Christen sich jenseits der Donau Land anweisen ließen. Von den römischen Beamten mishandelt schritten sie zur Selbsthilfe und vernichteten ein Römerheer sammt dem Kaiser Valens bei Adrianopel (378). Dessen Nachfolger Theodosius (bis 395) schloß Frieden und Freundschaft mit ihnen und siedelte sie in Thrakien

3. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

4. Geschichte des Altertums - S. 18

1879 - Mainz : Kunze
18 Erster Abschnitt. berall verbreitete Osiriscultus. Osiris, die schaffende, belebende Kraft, wird von Typhon, dem Inbegriffe aller zerstrenden Natur-gemalten, also auch des alles Leben vernichtenden Glutwindes, ge-tobtet. Die Erde, Isis, wird nach der jhrlichen berschwemmung von dem in der Unterwelt fortlebenben Osiris befruchtet und gebiert den Horus, das Symbol der neuen Fruchtbarkeit des Bobens, welcher seinen Vater rcht, inbem er den Typhon im Kampfe erschlgt. Auf biefe Weise liebte es der Aegypter die Erscheinungen und Krfte der Natur symbolisch darzustellen. Eine groe Ausdehnung hatte bei den Aegyptern der Thierdienst oder die Verehrung der Thiere, unter denen das Krokodil, der Ibis, das Ichneumon, die Katze, vor allen aber der Apis als Trger der Seele des Osiris im hchsten Ansehen stanben. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe und zwiefachem Haare im Schweife; aus der Stinte hatte er einen weien Fleck, unter der Zunge das Bild eines heiligen Kfers und auf dem Rcken das eines Geiers. Einige dieser heiligen Thiere wurden in den Tempeln aufs sorgfltigste gepflegt und nach dem Tode einbalsamiert. Die Aegypter glaubten auch an eine Seelenwanderung (Metempsychose), d. i. an die Mglichkeit, da die Seelen der Guten, schwerlich jedoch die der Ungerechten, nach ihrem Tode beliebige Thiergestalten an-nahmen. Was uns indessen der griechische Geschichtschreiber Herodot der die 3000jhrige Wanderung in Thierleibern berichtet hat, ist durch die bisher entzifferten Monumente noch nicht besttigt worden. Der Gtterdienst der Aegypter war glnzend und voll von Cere-moniert; Orakel hatten den grten Einflu und wurden in vielen Fllen befragt; das berhmteste befand sich in der Oase Siwah (Ammonium). Die Kasten Das gyptische Volk war in Stnde (Kasten) getheilt, deren In Aegypten, oorne^mster der Priesterstand war. Die Priester sollen die einzigen Gelehrten und Aerzte gewesen sein, und auch die Erziehung der Könige war ihnen anvertraut. Andere Kasten bildeten die Krieger, Ackerbauer, Hirten und Handwerker. Jeder mute werden, was sein Vater gewesen war; keiner durfte sich den Beruf whlen, zu welchem er besondere Neigung und Befhigung zeigte. Alles Land war in Aegypten in 3 Theile geschieden; der eine Theil gehrte dem Könige, der andere den Priestern, der dritte den Kriegern. Die Ackerbauer besaen kein eigenes Land, sondern muten den Boden fr Andere bestellen, und die Hirten waren die geplagtesten und verachtetsten von Allen.

5. Geschichte des Altertums - S. 27

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 27 bei ihnen ein. Ebenso vertheilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Cekropia, die Grundlage Athens. Kadmus aus Phnizien (. 9, 3) soll die Burg Kadmea in Kadmus. Botien und somit Theben gegrndet haben. Er brachte die phni-zische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen. Danaus floh vor seinem Bruder Aegyptus und gelangte mit Danaus. seinen 50 Tchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des Jnachus ihm die Regierung berlassen mute. Bald darauf erschienen die 50 Shne des Aegyptus, welche ihren Oheim um die Hand der Tchter baten. Danaus erfllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim, um sich an seinem Bruder zu rchen, seinen Tchtern Dolche und bewog sie ihre Männer zu tdten. Nur die Hypermnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaus getdtet haben. Zur Strafe ihres Frevels muten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlchertes Fa schpfen. Pelops warb in Elis um die Hand der Knigstochter Hippodamia, Pelops, und erhielt sie nebst der Knigswrde. Er dehnte seine Herrschaft der Olympia und Arkadien aus, grndete das argivifche Reich und verlieh der ganzen Halbinsel in der folgenden Zeit den Namen Peloponnes. . 9. Sie griedlifcfie leroeii^if. Vom 14. bis 12. Jahrhundert v. Chr. gab es in Griechenland fr Männer von Mut und Thatkraft gar mannichfache Gelegenheit, Griechische sich auszuzeichnen. Da galt es Ruber und wilde Thiere auszurotten, geraubte Jungfrauen zu erlsen, die Schwachen und Bedrngten zu schtzen, oder freiwillig auf Abenteuer auszuziehen. Solcher Helden-geschichten wei die griechische Sage gar viele zu berichten und ver-herrlicht alle Heroen nicht nur durch Ruhm, sondern auch durch eine gtterhnliche Verehrung nach ihrem Tode. Wir wollen einige er-zhlen und mit dem grten Heroen, dem Trger der hchsten Krperkraft, mit Herkules beginnen. 1. Die Herkules-Sage. Herkules, der Sohn Jupiters und der Alkmene, wurde schon Herkules als von frhester Jugend von Juno, der Gemahlin Jupiters, mit leiden-schaftlichem Hasse verfolgt, weil diese auf Alkmene eiferschtig war. verfolgt Schon bei der Geburt des Herkules zeigte sie sich feindselig. Jupiter hatte ihr nmlich geschworen, da der Knabe, welcher an einem be-stimmten Tage das Licht der Welt erblicke, die Herrschast der alle

6. Geschichte des Altertums - S. 215

1879 - Mainz : Kunze
T Geschichte der Frauen des Altertums. 215 zu keiner ntzlichen Beschftigung angehalten. An ein Familienleben in unserem Sinne ist bei diesen Vlkern nicht zu denken. Etwas milder erscheint das Loos der gyptischen und jdischen Die gyptt-Frauen. Bei den Aegyptern nahmen die Frauen Antheil an denfd,en rauen Mahlzeiten (. 5). Man kann daraus schlieen, da ihre Stellung minder eingeschrnkt war, wie bei den andern Orientalen, und dies wird dadurch besttigt, da sie selbst zu hohen Ehren gelangen konnten. Es werden Priesterinnen erwhnt, und die berhmten Grber der Kniginnen in Memphis und Theben sind Grber von Priesterinnen. Eine Priesterin war es, welche das berhmte Orakel des Jupiter Ammon in der lybischen Wste grndete, eine Priesterin verkndete Alexander dem Groen jenen rthselhaften Spruch, welcher seinem Hochmute so wohl gefiel. In der gyptischen Gttersage haben in der erscheint Isis, die Schwester und Gemahlin des Ostris (. 5), at ^@e"s"e erste Frau des Landes. Whrend ihr Gemahl den Staat ordnete und Kriege fhrte, lehrte Isis die Menschen Getreide und Feldfrchte bauen; sie unterrichtete sie in huslichen Arbeiten und ntzlichen Knsten. Als ihr Gemahl der die Landesgrenze vordrang, leitete Isis die Angelegenheiten des Landes, uich nach dem Tode ihres Gemahls verwaltete sie das Reich. Eine hohe Verehrung ward ihr ein besseres in Aegypten und sogar in Rom zu Theil, und zahllose Statuen 8do8, geben noch heute Zeugnis von ihrer ausgedehnten Verehrung. In der gyptischen Kriegsgeschichte treten Nitokris und Athyrte hervor. Nitokris erbaute eine der grten Pyramiden und rchte sich wegen der Ermordung ihres Bruders auf hchst listige Weise. In einem unterirdischen Gemache bewirtete sie ihre Feinde, und während jene werden ge-schmausten und zechten, leitete sie den Flu auf dieselben und m^eb0= ertrnkte sie. Athyrte, die Tochter des groen Sesostris, spornte ihren men sindnns Vater zu rhmlichen Thaten an, und seine Feldzge und Riesen- er^aiten bauten unternahm er auf ihr Gehei. Unverdient verschollen ist der Name jener Knigstochter, welche das jdische Knblein ausgesetzt findet, seine Retterin wird und es Moses nennt, d. i. aus dem Wasser gerettet. Die Frauen der Israeliten hatten ihre gnstigere Stellung in der Welt dem mosaischen Gesetze zu danken; doch war ihr Loos Auch diejm-nicht ganz frei von dem Jammer und Elend, woran das weibliche ^"n^eta* Geschlecht im Orient so berreich war. Die jdischen Frauen wur-den hufig gekauft, aber auch ohne Kaufgeld gegeben, und diese scheinen sich grerer Vorrechte erfreut zu haben. Darum klagen die Frauen Jakobs, da sie von ihrem Vater verkauft waren. Die Die Rechte

7. Geschichte des Altertums - S. 225

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Frauen des Altertums. 225 sehende Folge, da die Männer, wenn sie auch die heutiges Tages bliche Artigkeit und Zuvorkommenheit dem weiblichen Geschlechte gegenber nicht besaen, sehr auf gute Zucht und Sitte hielten, da anstige Reden im Beisein von Frauen sr strafbar galten und in Abwesenheit des Mannes kein Haus betreten werden durfte, in welchem Frauen oder Mdchen waren. Die Ehen wurden in der Regel ohne gegenseitige Neigung ein- Di- Ehen gegangen. In den meisten Fllen grndete sich die Wahl der Braut durchaus nicht auf nhere Bekanntschaft, sondern man sah bei ihr Bekannt-viel mehr darauf, aus welcher Familie sie abstamme und welche Mitgift sie erhalte, als auf ihre persnlichen Eigenschaften. Dem Hochzeitstage selbst giengen mehrere feierliche Gebruche voraus. Der wichtigste darunter war das Opfer, welches den fmmtlichen Schutz-gttern der Ehe dargebracht wurde, dem Zeus und der Hera, der Artemis und Athene zc. Die Braut wurde gewhnlich gegen Abend vom Brutigam zu Wagen abgeholt und sa zwischen diesem und Feierlich-dem Brautfhrer, der entweder ein naher Verwandter oder ein^denhoch-geachteter Freund war. Dem Zuge schlssen sich wahrscheinlich noch z-uen. mehr Personen an. Braut und Brutigam und die Begleiter waren festlich geschmckt und trugen Krnze. Auch die Eingnge zu den beiden hochzeitlichen Husern pflegte man mit Laubgewinden festlich herzurichten. Unter Absingung des Hochzeitliedes mit Fltenbegleitung bewegte sich der Zug nach dem Hause des Brutigams, dessen Eltern das hochzeitliche Mahl bereiten lieen. Bei diesem Schmause waren die Frauen zugegen, was sonst nicht blich war. Am folgenden Tage erhielt die junge Frau von ihrem Manne und Beide von Ver-wandten und Freunden Geschenke; jetzt zeigte sich die Neuvermhlte unverschleiert und bewohnte fortan die Behausung der Frau. Sie Pflichten der hatte von nun an das gesammte Hauswesen zu besorgen und die &aufrall Erziehung der Kinder zu leiten (die der Knaben bis zur Zeit des Unterrichts, die der Mdchen bis zu ihrer Verheiratung), die Kranken zu pflegen, da man sie als die sorgsamsten und unermdetsten Wrterinnen kannte. Auffallend ist es, da es fr anstndig auch fr bemittelte Frauen galt, selbst in der Frhe das Wasser vom Brunnen zu holen, ein Geschft, welches in den ltesten Zeiten durch die Tchter der Vornehmsten besorgt wurde, spter ganz den Sclavinnen berlassen blieb. Starb der Vater, so hatten die Tchter keinen Das Laos Theil an der Erbschaft, und nur wenn keine Shne vorhanden waren, fiel dieselbe an die Tochter. Sie mute aber in diesem Falle den nchsten Verwandten heiraten, und war sie bereits verheiratet, sich Casfian's Geschichte. I. 5. Aufl. 15

8. Geschichte des Altertums - S. 124

1879 - Mainz : Kunze
124 Zweiter Abschnitt. da Darius von dieser edlen Gromut Alexanders tief ergriffen wurde. Alexandria Alexander wies die vorteilhaftesten Friedensantrge des per-fischen Knigs zurck und begab sich, nachdem er die berhmtesten Städte Phniziens, Tyrus und Sidon, erobert hatte, der die Land-enge von Suez, erklrte Aegypten fr frei und legte am Meere die weltberhmte Stadt Alexandria an. Von da unternahm er einen Zug in die lybische Wste zum Orakel des Jupiter Atrtmon, um sich Rats zu erholen. Was er aber gefragt, ist nie bekannt geworden. Er soll damals feiner Mutter Olympias geschrieben und ihr mitgetheilt haben, es sei ihm der gewisse Geheimnisse Das Orakel Aufschlu geworden, die er einst nach seiner Rckkehr ihr ganz Ammon^ a^n mittheilen wollte. Viele alte Schriftsteller erzählen, er macht Ale- habe sich vom Orakel fr einen Sohn Jupiters erklären lassen; xan er o a. ^enn on jener Zeit fei fein Benehmen gegen feine Umgebung ein ganz anderes geworden, und er habe von jenem Besuche an weit grere Ehrenbezeugungen fr feine Person beansprucht. Hiernach kehrte Alexander nach Asien zurck und eilte auf die Nachricht von den gewaltigen Rstungen des Knigs Darius nach dem Euphrat und Tigris. Nachdem er beide Flsse passiert hotte, stie er zwischen Arbela und Gaugamela aus das feindliche Heer Darius ver- und erfocht (331) hier den dritten Sieg der den König. Susa, und Mm Babylon und Persepolis ffneten in Folge dessen dem Sieger die 331. Thore. Darius floh und ward auf der Flucht nach den nrdlichen Provinzen von feinem treulosen Begleiter Bessus meuchlings ge-tdtet. Alexander hatte versucht, den Flchtigen einzuholen, und mit seinen Truppen groe Strapazen und viele Entbehrungen ertragen mssen. Einst fehlte bei groer Hitze ein Trunk frischen Wassers; nach langem vergeblichen Suchen fand endlich ein Soldat die ersehnte Quelle, fllte seinen Helm und brachte den Labetrunk Alexander dem Könige. Dieser aber sah seine drstenden Krieger, empsieng haltsamkeit. ^en Helm und schttete das Wasser mit den Worten aus: Wenn ich allein trinken wollte, so wrden diese hier den Mut verlieren." Die Soldaten voll Bewunderung der die Enthaltsamkeit ihres Knigs riefen jubelnd aus: Wir sind nicht matt und nicht durstig; so lange wir einen solchen König haben, knnen wir alles ertragen!" Alexander fand, als er weiter vordrang, die Leiche des Darius, den macedonifche Soldaten noch kurz vor feinem Ende mit einem Trnke gelabt hatten. Gerhrt der das Loos feines Geg-ners zog der König fein Oberkleid aus, bedeckte damit den Leichnam

9. Geschichte des Altertums - S. 28

1879 - Mainz : Kunze
28 Zweiter Abschnitt. Umwohnenden erhalten solle. Allein nicht Herkules, wie Jupiter gehofft hatte, sondern Eurystheus erblickte auf Juno's Gebot das Licht der Welt und ward somit Herr und Gebieter auch des Herkules, welcher spter geboren wurde. Jupiter entschdigte seinen Sohn da-durch, da er ihm Unsterblichkeit verlieh. Schon im zartesten Alter zeigte Herkules seine gttliche Abstam-mung. Juno sandte nmlich zwei Schlangen aus, welche das Kind Tode^ efahr sollten. Sobald Herkules sie erblickte, ergriff er sie lchelnd u^ erwrgte sie, während sein Bruder weinte und laut aufschrie. In allen Knsten sorgsam unterrichtet, bildete er feine Fhigkeiten rasch und vortrefflich aus; doch legte er schon frhe eine auerordentliche Heftigkeit an den Tag, welche ihn einst so hinri, da er seinen Lehrer Linus mit der Lyra erschlug. Dasr ward er aufs Land geschickt und ihm die Aussicht der die kniglichen Herden bertragen, ein Amt, welches in damaliger Zeit in Ansehen stand. Herkules am Whrend er einst die Herde htend aus einem Scheidewege euewe9c'stand, nahten sich ihm zwei Gttinnen. Die eine, schn und an-mutig von Gestalt, neigte sich zu ihm hin und bot ihm Befreiung von allen Mhseligkeiten und Rettung aus allen Gefahren an, wenn er sich ihrer Leitung berlassen wolle; die andere, mehr ernst als schn, wrdevoll und bescheiden, versprach ihm dagegen Ehre und Ruhm bei Menschen und Gttern, wenn er ihr folgen und den Ge-fahren und Mhseligkeiten des Lebens sich unterziehen werde. Her-kules erblickte in der ersten Erscheinung die Gttin der Freude und Lust, in der andern die Tugend, und rasch reichte er der letzteren seine Hand. Seine auerordentliche Strke und Gewandtheit machten ihn zum Dienste der Tugend und Ehre besonders geeignet. Den ersten Beweis seiner Tapferkeit gab er dadurch, da er einen Lwen tdtete, welcher am Cithron die Herden des Knigs Thespius schdigte. Darnach befreite er seine Geburtsstadt Theben von einem schimpflichen Tribut, welchen ihr die Bewohner von Orcho-menos auferlegt hatten, und zwang diese ruberischen Nachbarn, knftig denselben Tribut an Theben zu entrichten. Juno, ausgebracht der den Ruhm des heranwachsenden Helden, veranlate den König Eurystheus, Auf Befehl die ihm durch Jupiters Schwur gewordene Oberherrschaft der Her-Eurystheus ^ules zu benutzen und denselben aufzufordern, da er komme und vollbringt er ihm diene. Unwillig begab sich Herkules zum Orakel nach Delphi 12 8tr6eiten' und erhielt die Antwort, da er 12 von Eurystheus ihm auferlegte Abenteuer bestehen msse, dann werde er unsterblich sein. Mit Wider-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
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