10
Salische und ripu ar iscke Franken. Das Köni'gs-
geschlecht der Merovinger benannt von Meroväus,
dein Großvater des Chlodwig (Ludwig).
486 Chlodwig besiegt bei Soiffons den römischen
Statthalter Syagrius.
Nachdem er durch diesen Sieg seine Herrschaft bis
zur Seine ausgedehnt hatte, unterwarf er später das
Land des armorischen Bundes bis zur Loire (Pa-
ris wurde Hauptstadt), endlich eroberte er auch von
den Westgotheng) das südwestliche Gallien
(Aquitanien).
496 Chlodwig besiegt bei Zülpich die Ai e ma n n en.r)
Die Alemannen gaben durch ihre Plünderungszüge
Veranlassung zum Kriege. Chlodwigs Gelübde wäh-
rend der Schlacht und lieber tritt zum Christen-
thum, s) — Nach Beseitigung seiner Verwandten,
so des ripuarischen Königs Siegbert in Köln, war
er völliger Alleinherrscher.
511 Chlodwigs Tod und Zertheilung des fränki-
schen Reiches.
Chlodwigs 4 Söhne dehnten die fränk. Herrschaft über
Thüringen (letzter König Herm aufrieb) und
Burgund aus. Später wurde das Reich durch
blutige Bürgerkriege geschwächt t) und blieb meist ge-
theilt: Neustrien und Aquitanien im Westen,
Au straften und Burgund im Osten. Statt der
schwachen Könige wareit die à)ores donius Verwalter
des Reiches.
(527- 565) Justinian l., byzantinischer Kaiser.
Von niederer Herkunft, ebenso seine Geniahlm Theo-
dora. Gesetzsammlung durch Tribonian (corpus
juris). Bau der prächtigen S o v h i e n k i r ch e. Ein-
führung des S e i d e n b a u e s. u) Kämpfe der Cir-
cus p a r t e i e n , besonders der Blauen und der Grünen.
q) Durch den Sieg bei Vougle oder Poitiers.
r) Ihr Land erstreckte sich am Oberrhein vom Bodensee bis Mainz,
östlich bis zum Lech.
s) Seine Gemahlin Chlotilde war bereits Christin. Taufe zu Rheims
durch Remigius. Chlodwig wurde Katholik, nicht Arianer, daher
,,allerchristlichster König" genannt. (Die Westgothcn Arianer).
t) Rachekrieg der Königinnen Brunhilde und Fredegunde.
u) Die 2 persischen Mönche mit ihren hohlen Wanderstäben.
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— 15 —
791 Krieg gegen die Avaren. Gründung der Ost-
mark.
Die räuberischen Avaren hatten die Empörung des
Herzogs ,Tassilo von Baiern (788) unterstützt. Auch
machten sie den beabsichtigten Handelsweg nach dem
griech. Kaiserthume unmöglich. Karl entriß ihnen ihr
Land bis zur Raab. Die Avaren verschwinden aus
der Geschichte.
800 Karl wird am Weih nachtsfesie von Pabst Leo
Iii. zum römischen Kaiser gekrönt.
Hierdurch wurde Karl der höchste Herrscher der Chri-
stenheit und Schirmherr der Kirche. Rach Bekriegung
der Dänen (Normannen) im Norden und der Sla-
ven im Osten des Reichs verbrachte Karl seine letzten
Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen,
72 Jahr alt. i)
814—840 Ludwig der Fromme.
Dieser schwache Kaiser theilte bald das Reich unter
seine Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, so daß
Lothar, der älteste, den größten Theil und diekai-
serwürde erhielt. Diese Erbfolge stieß er aber zu
Gunsten eines vierten Sohnes aus zweiter Ehe, Karls
des Kahlen, wieder um. Daher Krieg zwischen
Vater u. Söhnen. Lothar nahm ihn sogar auf dem
Lügen fei de bei Colmar gefangen, Ir) doch wurde
er von seinen andern Söhnen befreit. Nach Pipins
Tode theilte Ludwig auf's neue, doch nicht gerecht.
843 Der Vertrag von Verdun.
Nach mehrjährigem Kriege Ludwigs und Karls
gegen den anmaßenden Lothar kam es zu dem be-
rühmten Vertrage,!) in welchem das karolingische Reich
folgendermaßen vertheilt wurde:
Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ost-
franken (Deutschland).
Karl der Kahle erhielt das romanische Westfran-
ken (Fr a n kr e i ch).
i) Beisetzung im Dom zu Aachen: im Kaiserschmuck auf goldenem
Stuhle sitzend. Eröffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch
Friedrich Barbarossa.
k) Schimpfliche Kirchenbuße Ludwigs des Fr. zu Soissons.
l) Von diesem Vertrage zu Verdun fängt die eigentliche Geschichte
des deutschen Reiches an. So bildet auch Frankreich von jetzt
an ein besonderes Reich.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Pabst_Leo
Iii Leo Karl Karl Karl Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Karls Lothar Ludwig_auf's Ludwig Ludwigs Karls Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Aachen Karls Colmar Verdun Karls Deutschland Westfran- Aachen Frankreich
16
Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel-
franken, d. i. einen beeiden Landstreifen westlich vom
Rhein und den Westalpen. (L o thringe n).m)
843—876 Ludwig der Deutsche.
Er hat fortwährend mit den Slaven an der Ost-
grenze und den Normannen zu kämpfen, auch mit
seinen Brüdern.
876-887 Karl der Dicke.
Durch die Verhältnisse begünstigt vereinigte dieser
kraftlole Kaiser 884 noch einmal die ganze Län-
dermasse Karls d. Gr. Den bis Paris vordrin-
genden Norman nenn) kaufte er den Frieden ab.
Ec wurde 887 zu Tribur abgesetzt.
887—899 Arnulph von Kärnthen.
Neffe Karls d. D., tapfer, besiegt die Normannen
bei Löwen, kämpft aber vergebens gegen den mäh-
rischen Fürsten Swaropluk, gegen welchen er die
Ungarn oder Magyar en (finnisches Volk vom Ural)
zu Hilfe ruft. Diese gründen bald an der Donau
ein großes Reich.
899—911 Ludwig das Kind.
Bei des Vaters Tode erst 7 Jahre alt. Erzbischof
Hatto von Mainzo) und Otto der Erlauchte
von Sachsen verwalteten das Reick, welches durch be-
ständige Fehden geschwächt wird (Adalbert v. Baden-
berg). Einfälle der Ungarn.
911 M i t L u d w i g d e m Kinde sterben die Karolinger
in Deutschland aus. p)
911—919 Konrad I. von Franken.
Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht
herstellen. Kämpfe mit aufrührerischen Herzogen und
den räuberischen Ungarn. Vor seinem Tode empfahl
er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sach-
sen, zu seinem Nachfolger, g)
in) Burgund (südl.) löste sich bald als selbstständiges Reich von
Lothringen.
n) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im
nordwestlichen Frankreich (Herzog Robert von der Normandie).
o) Derselbe, von dem die Sage vom Mä'usethurm erzählt wird.
p) In Italien waren sie schon früher ausgestorben; in Frankreich erst
987, es folgt Hugo Capet (die Capetinger).
g) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien.
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Extrahierte Personennamen: Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl Karls Norman Karls Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainzo Otto Konrad_I._von_Franken Konrad_I. Heinrich_von_Sach- Heinrich Karl Karl Robert Hugo_Capet Eberhard
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rhein Karls Paris Karls Ungarn Donau Sachsen Reick Baden- Ungarn Deutschland Ungarn Burgund Lothringen Frankreich Italien Frankreich
T' T ■"
>
y 919—1024 Die sächsischen Kaiser.
919—936 Heinrich I.r)
Sohn O tío' s des Erlauchten. Schließt mit den
Ungarn einen 9jährigen Waffenstillstand (Bur-
gen angelegt, Reiterei), während dessen er die Sla-
ven (Wenden) jenseits der Elbe besiegte. Eroberung
von Brannybor. s) Gründung der Markgrafschaf-
ten Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meißen
und Schleswig. — Das Herzogthum Lothrin-
gen deutsch (bis 1735).
933 Heinrich schlägt die Ungarn b e i Merseburg.
Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine
Haufen der Magyaren bei S o n d er s h a usen ver-
nichtet, das Hauptheer in der Gegend von Merse-
burg (Keuschberg?) geschlagen, t) — Bald darauf
stirbt Heinrich zu Memleben a. d. Unstrut, in
Quedlinburg bestattet.
936—973 Otto 1., der Große. ^
Gleich nach seiner feierlichen Krönung zu Aachen gab
er sein Herzogthum Sachsen an Hermann Bil-
lung.
951 Otto wird König von Italien.
Die Königswit'lwe Adelheid, von Berengar u.
seiner Gemahlin Willa bedrängt und in Canossa
belagert, ruft Otto zu Hilfe. Berengar besiegt,
Otto hei rathet die Adelheid und wird dadurch
rechtmäßiger König von Italien.
955 Schlacht auf dem Lechfelde.
Die Ungarn waren bis Augsburg vorgedrungen.
Heftiger Kampf, Herzog Konrad von Franken
fällt, u) Die Magyaren erschienen nie wieder in
Deutschland.
r) Die gewöhnlichen Beinamen „der Städteerbauer" oder gar „der
Vogelsteller" genügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen.
s) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost wird Heinrich's Bundes-
genosse.
t) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen.
u) So sühnte er jene Empörung, die er früher als Herzog von Loth-
ringen gemeinsam mit Ludolph von Schwaben, dem eigenen Sohne
Otro's, gegen diesen versucht hatte. Uebrigens hatte Otto auch
mit seinem eigenen Bruder Heinrich zu kämpfen, dem er zweimal
verzieh.
2
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I.r Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Hermann_Bil- Otto Adelheid Berengar Willa Otto Berengar Otto Konrad_von_Franken Konrad Otto Heinrich Heinrich
34
Holzstäben ausgeschnitten, später von Metall. G.
stirbt in Armuth.
1453 Eroberung Constantinopels durch Sultan Mu-
hamed Ii. Ende des oströmischen Kaiser-
t hums.
Der letzte Kaiser C o n st a n t i n Ix. Paläologus
fällt nack tapferer Gegenwehr. Viele griechische Ge-
lehrte flüchteten nach Italien; in Folge dessen Wieder-
aufblühen der Wissenschaften.
1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von
den Schweizern bei G r a n s o n und Murten ge-
schlagen.
1477 Karl derkühne fällt bei Nancy gegen Schwei-
zer u n b Lothringer.
Außer Burgund besaß Karl auch den größten Theil
der Niederlande. Ersteres fiel an Ludwig Xi.
von Frankreich, den Gründer der franz. Königsmacht.
Letztere erbte Karls Tochter Maria, die sich mit
Friedrichs Iii. Sohn, dem ritterlichen M ax i m i l i a n ,
vermählte. So wurden die Niederlande mit
Oestreich vereinigt.
1492 Entdeckung von Amerika durch Christoph Co-
l umbus.
Der Genueser C. hatte die Idee, Indien auf einem
westl. Wege zu erreichen, statt auf dem weiten Wege
um Afrika herum. In Portugal abgewiesen wendet
er sich nach Spanien. Jsabella (Gemahlin Fer-
dinands d. Katholischen) gewährt ihm 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos d. 3. August. Nach mühseli-
ger Fahrt!) d. 12. Oct. die Insel Guanahani
(St. Salvador) entdeckt, sodann Cuba und Haiti.
— C. machte noch 3 Reisen, 1500 seines Vicekönig-
thums entsetzt, stirbt aus Gram 1506 zu Valla-
dolid. g)
1493—1519 Maximilian I.
Einführung des ewigen Landfriedens. Reichs-
kamm erge richt zu Wetzlar. Eintheilung Deutich-
lands in io Kreise: den östreichischen, baierischen,
schwäbischen, fränkischen, westfälischen, burgundischen,
f) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kein Ausstand.
g) Weshalb wurde der Erdtheil Amerika genannt?
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Karl Karl Nancy Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Christoph_Co- August —_C. Maximilian_I.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Burgund Murten Burgund Niederlande Frankreich Niederlande Amerika Indien Afrika Portugal Spanien Cuba Haiti Wetzlar Amerika
59
Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das
ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir
Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer
bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil
bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn)
und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga-
lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit-
thauen.
1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit.
Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in
Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche,
welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb.
Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt,
der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen
schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder
zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen
der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn-
viertelss) an Karl Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.
17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders
der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu-
ßischen L a n d r e ch t e s.
Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb-
lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots-
damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte
sein Neffe
1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem
Charakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.)
unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke
Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der
hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai-
reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu-
ßen bedeutenden Zuwachs durch
q) Seitdem König „von " Preußen.
r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt.
s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza
t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci.
u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_mir
Rußland Friedrich Oestreich Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl_Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
67
gen. Er that dies auf eigene Gefahr, ohne Fried-
rich Wilhelm's Bewilligung, q)
1813 Das Jahr der Befreiung.
Um frei handeln zu können, reist Fr. W. von Berlin
(wo noch sranz. Besatzung war) nach Breslau.
März. Hier erläßt er am 17. März den „Aufruf an mein
Volk." Massenhafter Zuzug von Freiwilligen.
Bildung der Landwehr und des Landsturms,
Stiftung des eisernen Kreuzes am 10. März.r)
Bündniß mir Rußland, welchem nach einigem
Schwanken auch Oestreich b eitritt. Schweden
(unter dem zum Kronprinzen ernannten ehemaligen
franz. General Bernadotte) betheiligte sich ebenfalls
beim Kampfe.
Mai. Napoleon gewinnt mit großen V e r l u st e n d i e
Schlachten bei Groß-Görschen (Lützen)s) und
bei Bautzen über Preußent) und Russen.
Hierauf schloß Napoleon mit den Verbündeten zu
Breslau einen Waffenstillstand von 6 Wochen.
Während desselben wird Lützow's „wilde Jagd" bei
Leipzig fast vernichtet.n)
Auch trat um diese Zeit Oestreich und Schwe-
den zum Bündnisse, so daß die Heere der Verbün-
deten dem französischen fast überlegen waren.
23. Aug. Schlacht bei Groß-Beeren.
Oudinot war bis 2 Meilen vor Berlin vorgedrun-
gen, um dasselbe zu nehmen. Da spät Abends Gene-
ral Bülow mit den preuß. Landwehrmännern, die
mit Kolben drein schlagen. Die Franz, weichen bis
zur Elbe zurück.
26. Aug. Schlacht an der Katzbach (bei Wahl statt).
Bei strömendem Regen werden die Franzosen (unter
q) „Ew. Maj. lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge-
fehlt haben sollte. Ich würde mit der freudigen Beruhigung
sterben, wenigstens als treuer Unterthan u. wahrer Preuße das
Beste meines Vaterlandes gewollt zu haben."
r) Km Geburtstage der bereits 1810 verstorbenen Königin Luise.
s) Blücher verwundet, Scharnhorst fällt.
t) Napoleon: ,,Das sind nicht die Preußen von Jena!"
u) Lützow leibst schlägt sich durch. Sein Adjutant, der Dichter Theo-
dor Körner, ebenfalls gerettet, fällt aber bald darauf bei Gade-
busch in Mecklenb., nachdem er kurz zuvor das ,,Schwertlicd"
gedichtet. (Ein andrer Freiheitssänger war Arndt).
5*
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Bernadotte Napoleon Napoleon Franz Franz Napoleon Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Breslau Schweden Bautzen Breslau Leipzig Berlin Mecklenb
68
*
•• (217-
t (218-
180-—192 Commvdus.
Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der
römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt
durch eine Palastverschwörung.
(193) Pertinax. Didius Julianus.
Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt,
worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht.
(193—211) Septimius Severus.
Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai-
ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne-
benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt
in Britannien.
217) Cara calla.
Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor-
den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro-
vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh-
men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu
Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der
Leibwache, getödtet.
218) Macrinus.
222) E lag a b al us.
Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von
den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum
Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet.
Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von
den Prätorianern ermordet.
222—235 Alexander Severus.
Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng
und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet.
227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des
Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den
Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen
dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen.
25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende
Auflösung des Reiches.
Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich
für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie-
chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den
Euphrat die Perser.
270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches.
Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273)
w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?
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Extrahierte Personennamen: Didius_Julianus Elagabalus Alexander_Severus Alexander Alexander Alexander
Vorbegriffe.
29
Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart
und Bildung.
§. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die
Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt
verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und
Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker--
bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in
solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge-
wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma-
den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An-
sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in
bloßen Hütten oder Häusern bestehen. —
Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es
Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb-
kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh,
zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche
nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri-
ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten.
Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun,
gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder
Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder
Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern,
sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder
Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen
sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich
hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel
ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern,
die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen.
Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig-
keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte,
wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat,
Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom
Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han-
delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel
und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das
vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte
und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern,
Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind.
Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt
es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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30
Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
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