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entstanden Zwistigkeiten zwischen den katholischen und protestantischen Fürsten, ferner Bürger- und Bauernkriege und zuletzt ein Krieg, welcher dreißig Jahre lang unser Vaterland tieroüftefe.
Den dreißigjährigen Krieg teilt man gewöhnlich in vier Abschnitte ein: den böhmisch-pfälzischen, den deutsch-dänischen, den deütsch-schwe-dischen und den französisch-schwedischen Krieg. Die Böhmen wollten Ferdinand Ii. als Kaiser nicht anerkennen, sondern wühlten sich den protestantischen Fürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige; dieser sogenannte Winterkömg aber wurde vom Herzoge Maximilian von Bayern am weißen Berge bei Prag geschlagen. 1620 Hierauf verbanden sich mehrere protestantische deutsche Fürsten mit dem däuischen Könige Christian gegen den Kaiser; die Heere aber wurden vom Herzoge von Friedland bei Dessau und vom bayrischen Feldherrn Tilly bei Lutter am Barenberge geschlagen. Später fiel 1626 auch der Schwedenköuig Gustav Adolf mit einem Heere in Deutschland ein und verfolgte deu kaiserlichen Feldherrn Tilly durch Sachsen und Bayeru. Tilly starb an einer Wunde, und Gustav Adolf fiel in der Schlacht bei Lützen gegen Wallenstein (Ermordung in Eger 1634). Zuletzt verbündeten sich die Franzosen mit den Schweden und zogen mit ihren Truppen verheerend durch Deutschland.
Endlich wurde i. I. 1648 der westfälische Friede zu Münster 1648 und Osnabrück geschlossen. Die Hauptbediugungen dieses Friedens waren: 1. den Protestanten wurde volle Religionsfreiheit zuerkannt,
2. die Schweden erhielten Vorpommern und die Franzosen fast ganz Elsaß, 3. die Rechte des Kaisers wurdeu beschränkt, und die deutschen Fürsten erhielten für ihre Gebiete die Landeshoheit. Deutschland war zerstückelt und arm, das Band zwischen Kaiser und Volk zerschnitten, Fürst und Volk uneinig.
L. No. 285: Die letzten Jahre des dreißigjährigen Krieges.
Religionsgeschichte No. 43 u. 44.
14. Wichtige Erfindungen und Entdeckungen.
Zu den Erfindungen des Mittelalters, welche auf deu Verkehr, das Leben und die Ausbildung der Völker von großem Einflüsse waren, zählen der Eontpaß, das Schießpulver und die Buchdruckerkunst. Der Compaß kam in Europa erst um das Jahr 1300 in Anwendung, doch sollen die Chinesen die Magnetnadel schon viel früher, gekannt haben. Durch die Einführung des Com-passes nahm die Schifffahrt, welche bis dahin nur Küstenfahrt gewesen, einen bedeutenden Aufschwung. Das Schießpulver soll
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Extrahierte Ortsnamen: Prag Friedland Dessau Deutschland Sachsen Eger Deutschland Deutschland Europa
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ebenfalls bei den Chinesen (auch Indern und Arabern) bekannt gewesen sein, ehe der Franziskanermönch Berthold Schwarz in Freiburg dasselbe der Sage uach erfand. Die Erfindung rief im Kriegswesen große Veränderungen hervor. Die ersten Schießwasfen wurdeu in Frankreich zu Anfang des 15. Jahrhunderts verwandt (Donner- und Handbüchse — Repetiergewehr). An die Stelle des ritterlichen Heerbannes trat das Fußvolk und an Stelle des Nahkampfes der Fernkrieg. Die Buchdruckerkuust erfand Johann Gutenberg, ein Edelmann aus 1456 Mainz (buchene, später metallene Stübchen). Im Jahre 1456 wurde das erste Buch, eine lateinische Bibel, gedruckt. Bald waren in allen bedeutenden Städten Deutschlands und Italiens Drncker-pressen. Die Erfindung Gutenbergs hat die Verbreitung der Bücher erleichtert und die Bildung des Volkes allgemein gemacht.
Die wichtigste Entdeckung des Mittelalters verdanken wir Christoph Kolumbus aus Genua, der im Aufträge Spaniens nach 1492 vielen Mühen und Sorgen 1492 zuerst Westindien (St. Salvator) und später das Festland Amerika entdeckte (Ei des Kolumbus). Für Europa hatte diese Entdeckung die größte Bedentiuig. Es erhielt eine Menge wertvoller Produkte (Kartoffel, Tabak), der Welthandel hob sich, mehrere Staaten Europas gewannen ergiebige Kolonieen. Spanien wurde unter Karl V. das erste Reich und die erste Seemacht der Erde. Von großer Bedeutung für Europa war auch die Auffindung des von den Portugiesen lange gesuchten und von ihrem 1498 Seefahrer Vasco de Gama i. I. 1498 gefundenen Seeweges nach 1520 Ostindien um Afrika herum. 1520 wurde die Erde zum erstenmale von dem Portugiesen Ferd. Magelhäens [Mogalsmigsch] umsegelt (Franz Drake [Drücke], James Cook sdschehms Kuct], Prinz Heinrich).
L. No. 284: Erfindung der Buchdruckerkunst. 300: Christoph Kolumbus.
15. Kriedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Infolge des westfälischen Friedens löste sich das mächtige deutsche Reich in viele kleine Staaten auf. Unter diesen gewann der brandenburgisch-preußische Staat den- größten Einfluß in Deutschland. Dieser Staat ist ans der Nordmark entstanden, die Kaiser 1134 Lothar 1134 Albrecht dem Bären schenkte. Albrecht eroberte das 1144 Wendenland und nannte sich seit 1144 Markgraf von Braudeu-bürg. Durch die goldene Bnlle Karls Iv. erhielten die Markgrafen 1425 1356 den Titel Kurfürsten. Kaiser Sigismund übertrug 1415 die Markgrafschaft Brandenburg Friedrich Vi., Burggrafen zu Nürnberg, aus dem gräflichen Hause Hoheuzollern. Alle Fürsten aus
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Extrahierte Ortsnamen: Freiburg Frankreich Donner- Mainz Deutschlands Italiens Gutenbergs Genua Spaniens Westindien Amerika Europa Europas Europa Ostindien Afrika Deutschland Karls
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22. Kaiser Warimitian I. 1493—1519.
Kaiser Max stammte aus dem österreichischen Kaiserhause. Wegen seines kühnen Unternehmungsgeistes und des ritterlichen Sinnes wird er auch wohl der letzte Ritter genannt. In den vielen Kriegen, die er führte, war er meistens unglücklich. Desto mehr Glück hatte er in der Vermehrung der Habsburgischen Hausmacht. Die österreichischen Länder, die unter seinem Vater zersplittert waren, vereinigte er wieder zu einem Ganzen. Durch eine glückliche Heirat würde die Macht des Hauses sehr gestärkt. Zur Erhaltung des Friebens im Lanbe führte er den ewigen Landfrieden ein, nach welchem jeder Friedensstörer in die Acht erklärt und strenge bestraft wurde. Zur Schlichtung von Streitigkeiten errichtete er das Reichskammergericht in Frankfurt a. M. Um eine geordnete Verwaltung im Lande zu haben, teilte der Kaiser dasselbe in zehn Kreise, an deren Spitze er einen Kreishauptmann stellte. Das Verkehrswesen wurde durch Einrichtung der Post verbessert. Die Gemahlin des Kaisers hieß Maria. Sie war eine Freundin der Gesang- und Tonkunst, liebte Sagen, Lieder, Geschichtserzählungen und das Schachspiel. Zu ihrer Erholung ging die Kaiserin auch wohl auf die Jagd.
23. Erfindungen und Entdeckungen.
Durch die wichtigen Erfinbnngen und Entbecknngen im 14. und 15. Jahrhunberte würde eine Neugestaltung in den bamaligen Verhältnissen herbeigeführt. Der Verkehr zur See gewann durch die Erfindung des Kompasses die nötige Sicherheit in der Richtung der Wege auf weiter. Meeresfläche. Die bisher betriebene Küstenschiffahrt dehnte sich nun zu einem großen Weltverkehr aus. Dadurch mußten Handel und Gewerbe an Ausdehnung bedeutend gewinnen. Auch das Kriegswesen erfuhr durch die Erfindung des Schießpulvers eine wichtige Umgestaltung. Der Franziskaner-Mönch Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau stellte in einem Mörser eine Mischung von Kohle, Schwefel und Salpeter her. Zufällig fiel ein Funken hinein und unter furchtbarem Knall würde der auf den Mörser gelegte Stein gegen die Zimmerbecke gefchleubert. Dieser Vorfall zeigte, daß das Pulver ein gar treffliches Mittel zum Schleubern von Geschossen war. Man stellte Mörser her, aus benen Steine ober eiserne Kugeln abgeschossen würden. Später er-fanb man kleine Kanonen und eublich Büchsen. Die Entzünbung des Pulvers geschah mittels eines abschlagenben Feuersteines, der
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am Hahn befestigt war. An Stelle der Fenerschlösser traten später die Zündhütchen und in neuester Zeit die Hinterlader, welche Dreyse in Sömmerda erfunden hat. Mit der Erfindung des Schießpulvers trat der Kampf mit Schwert und Lanze in den Hintergrund, und das Pulver brachte eine schnelle Entscheidung des Krieges herbei. Auch für die Wissenschaft wurde eine wichtige Erfindung gemacht. 1440 erfand Johann Gutteuberg die Buchdruck er kuu ft. Früher hatte man nur geschriebene Bücher, welche sehr mühsam meistens nur durch Mönche hergestellt waren. Zahlreich und billig konnten die Bücher nicht sein. Zu Ansang des 14. Jahrhunderts kam man zuerst auf den Gedanken, Heiligenbilder, Namen, Bibelsprüche und kleine Erzählungen auf Holztäselchen zu schneiden und dann abzudrucken. Das war aber eine sehr mühevolle und teure Arbeit; meistens waren die Holztäfelchen auch schon nach dem Druck unbrauchbar. Da kam zuerst Johann Gutteuberg aus den Gedanken, die Buchstaben einzeln herzustellen und dann zu Wörtern zusammen zu setzen. An Peter Schöffer fand er bald eine gute Hilfe in der Vervollkommnung der Kunst. Dieser goß die Buchstaben aus Metall und erfand die Druckerschwärze. Mit Hilfe des reichen Goldschmiedes Peter Fust oder Faust konnte die erste Druckerei zu Mainz angelegt werden. 1456 ging das erste größere Werk, eine lateinische Bibel, aus der Druckerei hervor. Die Kunst war zuerst Geheimnis; bei der Belagerung von Mainz flohen die Druckergesellen und machten überall die neue Erfindung bekannt. Zahlreich wurden nun allerlei Bücher hergestellt und zu billigem Preise verkauft. Dadurch konnte die Bildung weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden.
Von großer Bedeutung waren auch die Entdeckungen. Zunächst fand man einen Seeweg nach Ostindien. Indien war von jeher ein wichtiges Land für den Handel. Noch heute beziehen wir sehr viele Waren aus diesem Lande. Damals mußten dieselben aber meistens zu Laude nach Europa gefördert werden. Das war ein sehr mühsamer und teurer Transportweg. Prinz Heinrich von Portugal kam auf den Gedanken, einen Seeweg um Afrika nach Indien zu suchen. Die ausgesandten Schiffe entdeckten an der Westküste Afrikas verschiedene Inseln; später gelangten Schiffe unter Bartholomäus Diaz nach der Südspitze Afrikas. Vasco di Gama gelang es endlich, 1498 bis nach Indien zu kommen.
24. 2)ie Entdeckung Amerikas 1492.
Christoph Kolumbus aus Genua ging mit dem Gedanken um, in westlicher Richtung durch den atlantischen Ozean einen andern
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Extrahierte Ortsnamen: Sömmerda Mainz Mainz Ostindien Indien Europa Afrika Indien Afrikas Afrikas Indien Amerikas Genua
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Erfindungen und Entdeckungen.
Im Mittelalter sind mehrere sehr wichtige Erfiudun-gen und Entdeckungen gemacht worden. Von jenen sind die vorzglichsten die Erfindung des Kompasses, der Uhren, des Schiepulvers und der Buchdruckerkunst; von diesen sind die wichtigsten die Entdeckung von Amerika und die Auffindung des Seeweges nach Ostindien.
Erfindung des Kompasses. Bis zum vierzehnten Jahr-hundert hatten die Schiffer auf dem Meere keinen andern Wegweiser, als die Sonne und die Sterne. Diese werden aber durch die Nacht und den Wechsel der Witterung nur zu leicht dem Auge entzogen. Deshalb war die Schiffahrt der Alten meistens nur Kstenschiffahrt. Da fand im Anfange des 14. Jahrhunderts Flavio Gioja, da eine Magnetnadel die Eigenschaft habe, immer nach Norden zu zeigen, sobald sie sich frei bewegen kann. Man brachte nun solche Nadeln, welche sich auf einem Stifte frei bewegten, in kleinen Kstchen an, aus deren Boden eine Windrose gezeichnet war. und konnte dadurch an jedem Orte immer schnell und genau die Himmelsgegen-den auffinden. Das so eingerichtete Instrument nannte man Kompa. Vermittels desselben war es nunmehr mglich, weite Seefahrten zu unternehmen und unbekannte Lnder und Völker zu entdecken.
Erfindung der Uhren. In der alten Zeit hatte man Sonnen- und Wasseruhren. Allein die letztern sind recht unbequem und ungenau und die erstem nur bei Tage und heiterm Himmel brauchbar. Sie wurden darum spter durch die Rderuhren verdrngt, die man durch Anwendung von Gewichten und elastischen Federn in Bewegung setzte. Schon im Jahre 1364 hatte man in Augsburg Schlaguhren. Um das Jahr 1370 verfertigte ein Deutscher namens Heinrich de Wyck eine kunstvolle Schlaguhr fr den kniglichen Palast in Paris, die noch im Jahre 1737 zu sehen war. Die Taschenuhren erfand 1509 ein deutscher Uhrmacher, Peter Hele in Nrnberg. Zwar hatten seine Uhren anfangs noch eine ungeschickte und plumpe
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Extrahierte Personennamen: Flavio_Gioja Heinrich_de_Wyck Heinrich Peter_Hele
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ostindien Augsburg Paris Nrnberg
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Form; allein bald nach ihm verbesserte man diese, und es dauerte nicht lange, so konnte man auch recht kleine verfertigen.
Erfindung des Schiepulvers. Die Ehre dieser Er-findung gebhrt einem Deutschen, dem Franziskanermnche Berthold Schwarz. Dieser lebte um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu Freiburg in Baden. Einst stampfte derselbe in einem Mrser Schwefel, Kohle und Salpeter und legte darber einen Stein. Durch Zufall fiel ein Funke hinein; es entstand ein gewaltiger Knall, und der Stein flog gegen die Decke. Verwundert hierber, wiederholte der Mnch mehrmals seine Versuche, und immer zeigte sich derselbe Erfolg. Dies brachte ihn auf den Gedanken, grere metallene Mrser zum Gebrauche im Kriege an-zufertigen, um damit Steine, Kugeln und dergl. gegen eine feindliche Burg oder Stadt werfen zu knnen. All-mhlich entstanden aus den Mrsern die Kanonen, die um das Jahr 1400 schon allgemein im Gebrauch waren. Etwas spter erfand man die Handbchsen oder Musketen, die, wie die Mrser und Kanonen, anfangs mit Lunten abgefeuert wurden, dann die Flinten, die mittels eines Feuersteines (Flins") entladen wurden.
Durch die Erfindung des Schiepulvers und der Feuerwaffen wurde die Kriegsfhrung vollstndig umge-ndert. Das Rittertum hrte auf, und es wurden in den einzelnen Staaten stehende Heere eingerichtet.
Erfindung der Buchdruckerkunst. Frher gab es nur geschriebene Bcher. Diese waren aber sehr teuer. Eine einzige schne Bibel kostete wohl tausend Mark. Im 14. Jahrhundert fing man an, Bildchen und einzelne Wrter in hlzerne Tafeln zu schneiden, bestrich sie mit Farben und druckte sie ab. Dann wurden ganze Stze, Stellen der h. Schrift, kleine Gebete und einzelne Seiten eines Buches auf hnliche Weise in Holz geschnitten und abgedruckt. Ein Deutscher, Johann Gutenberg aus Mainz, erfand aber im 15. Jahrhundert die Buchdruckerkunst. Er schnitt die Lettern (Buchstaben) auf buchene Stb-chen und band diese mit Fden aneinander; spter schnitt er die Lettern aus Metall. Zum Druck verwandte er
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Extrahierte Personennamen: Berthold_Schwarz Johann_Gutenberg Johann
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anfangs Tinte und Lampenru. Um die Erfindung wei-ter auszubilden, verband er sich mit Johann Faust und Peter Schffer. Bald wurden die Buchstaben aus Metall gegossen und als Druckerschwrze Kienru mit Leinl verwandt. Es dauerte nicht lange, und man war imstande, ein ganzes Buch zu drucken. Das erste gedruckte Buch war eine lateinische Bibel, die im Jahre 1456 vollendet wurde.
Entdeckung Amerikas. Bis gegen das Ende des 15. Jahrhunderts kannte man nur die Erdteile Europa, Asien und Afrika. Um diese Zeit aber kam ein geschickter und khner Seefahrer durch fleiiges Beobachten, Nachdenken und Studieren auf den Gedanken, da sich im Westen von Europa noch Land befinden msse. Dieser Mann war Christoph Kolumbus, geboren in Genua 1456. Nach vielen Bemhungen gelang es ihm, den König und die Knigin von Spanien zu bewegen, da sie ihm die n-tigen Mittel gewhrten, das vermutete Land aufzusuchen. Am 3. August 1492 fuhr er mit 120 Begleitern von Spanien ab. Unter Besiegung von groen Hindernissen und Gefahren fand er am 11. Oktober desselben Jahres die erste amerikanische Insel. Sie hie bei den Einge-borenen Guanahani; er nannte sie San Salvador. In der Folge entdeckte er noch viele andere Inseln und auch das Festland von Amerika.
Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Ein an-derer khner Seefahrer, der Portugiese Vasco de Gama, entdeckte noch frher den Seeweg nach Ostindien. Bisher bezog man die Gewrze und andere indische Waren von den Arabern. Diese brachten sie aus Indien der den persischen Meerbusen nach Syrien und gypten. Hier wurden sie dann von europischen Kaufleuten geholt und fr hohe Preise durch ganz Europa verkauft. Nachdem bereits im Jahre 1486 der Portugiese Bartholomus Diaz bis zur Sdspitze von Afrika, dem Kap der guten Hoffnung, gekommen war, setzte Vasco de Gama diese Entdeckungsreisen fort und erreichte im Jahre 1498 Indien. Von jetzt an konnte man die herrlichen Erzeug-
nisse dieses Landes unmittelbar aus Indien selbst holen.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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ein anderer wichtiger Saktor zur Weckung der Vater-ianösliebe ist die staatstreue Presse. Über ihr hervorragen-öes Wirken, das ste im Intereste des Vaterlanöes noch bester entwickeln könnte, hielt am 15. Oktober 1911 der Ober» präjiöent der Rheinprovinz, Staatsminister f r hr. von Rh ein b aben, auf dem Verbanöstag der rheinisch-westfälischen Presse in Köln, in der Hauptversammlung im Gürzenich eine beöeutsame Reöe, in der er u. a. ausführte: „(Bit berechtigtem Stolze kann man die fortschreitend Organisation und Beöeutung der presse verfolgen. Heute, wo wirtschaftliche Kämpfe in erhöhtem (Dafee unseren Geöankenkreis beschäftigen und mit intensiver Arbeit ein gewaltiger Aufschwung ver-bunöen ist, ist es nur wenigen vergönnt, Den Schatz ihrer allgemeinen Bilöung zu erweitern. Da ist es öenn die grofee und verantwortungsvolle Aufgabe der Presse, dem Volke die technischen, wissenschaftlichen und kulturellen Fortschritte zu vermitteln und das Wistensbeöürfnis der (Dassen in die richtigen Bahnen zu leiten. Dieser Aufgabe bemüht sich die öeutsche Presse nachzukommen, und namentlich unsere großen Blätter bieten wissenschaftliche, künstlerische, technische usw. Beilagen der wertvollsten Art. Die Zeitungen weröen sich ein weiteres Veröienst erwerben, wenn sie die gemeinschaftlichen Interessen unseres Volkes und seiner Arbeit auf allen Gebieten etwas mehr in den Voröergrunö rücken und auch auf das innerpolitische Ceben übertragen, öagegen nicht so oft das Cinigenöe über dem trennenöen vergessen, ferner mutz die Presse im Streit der öffentlichen (Deinung das Allgemeine über das besonöere Cinzelintereste stellen und das hohe 3iel stets im Auge behalten und so zum frieöen der Allgemeinheit beitragen und die golöene Brücke des Ver-stänönistes schlagen, anstatt dem Streite des Cages eine allzu hohe Beöeutung beizumessen und öaöurch die Kluft
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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ihren Gebieter wechselten, was konnte da eigentlich das „Vaterland“ sein, und was konnte für dasselbe geschehen ? — Hur einige Einrichtungen seien noch hier erwähnt, die das ganze (Dittelalter beherrschten: Cs waren dies das deutsche Rittertum mit seinen strengen Chr-gesetzen, seiner Kraft und (Dacht; die Zünfte, die Einigkeit und Ordnung unter den Bürgerstand brachten; der Eifer der Geistlichkeit inbezug auf die Erhaltung der Wissenschaften und der Bildung der Jugend: — welche dem ganzen, großen,
deutschen Vaterlande, so zersplittert es auch in seinen einzelnen Heilen sein mochte, Nutzen brachten und mittelbar zur Förderung der saunst beitrugen und Anregung zu den Erfindungen gaben, welche die Deutschen bei allen Völkern berühmt machten. Ich erwähne nur die Erfindung des S ch iejzp ulvers, das ja eine vollständige Umwälzung im Kriegswesen hervorrufen nutzte, durch den Sranziskanermönch 13 e r t h o l d Schwarz im Jahre 1350; die Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg im Jahre 1440; eine Erfindung, welche alle bis dahin gemachten an Großartigkeit und Bedeutung übertreffen dürfte; endlich die Erfindung der Taschenuhren im Jahre 1509 durch den nürnberger Uhrmacher Peter ßerlein.
Im Jahre 1453 zogen die Orken von Asien her über den Bosporus, um sich in den Besitz von Konstantinopel, dem alten Byzanz, zu setzen. Die Stadt wurde rasch erobert. Der letzte Griechenkaiser, Konstantin Xi., welcher mit geringen Streitkräften seine Bauptstadt aufs tapferste verteidigte, fand dabei den Cod, und von der Kuppel des Sophiendomes, auf welchem bisher das Kreuz der Christen gestrahlt hatte, thronte jetzt der Balbmond (Dohammeds. (Bit Wehmut und Trauer blickten die christlichen Nationen Curopas
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Extrahierte Personennamen: Schwarz Johannes_Gutenberg Peter Konstantin_Xi
Extrahierte Ortsnamen: Sranziskanermönch Asien Konstantinopel Byzanz
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Geschütze hatten die Araber in Spanien schon im Anfange des 13. Jahrhunderts. Bereits im Jahre 1346 wurden in einer Schlacht zwischen Franzosen und Engländern Kanonen angewendet. Zuerst hatte man nur große Geschütze, aus denen man mit steinernen oder eisernen Kugeln schoß; erst später erfand man die kleinen Feuergewehre (Flinten). Das Flintenschloß wurde (1517) zu Nürnberg, das Bajonnet zu Bayouue in Frankreich erfunden. Durch Anwendung der Feuerwaffen im Kriege wurde das Kriegswesen vollständig verändert; das Rittertum ging zu gründe. — l>. Die Buchdruckerkunst. (1440.) Vor Erfindung der Buchdruckerkunst wurden die Bücher durch Abschreiben vervielfältigt. Solche geschriebene Bücher waren sehr teuer; eine Bibel kostete bis 1000 Mark. Später erfand man die Holzschneidekunst. Es wurden anfangs Heiligenbilder, später ganze Bücher durch Ausschneiden in Holztafeln hergestellt. Im Jahre 1440 erfand Jo dann Gutenberg aus Mainz die Buchdruckerkunst. Er schnitt die Schriftlichen einzeln in buchene Stäbe (daher Buchstaben), setzte sie zu Wörtern zusammen und nahm sie nach dem Gebrauche wieder auseinander. Da er arm war, verband er sich mit dem reichen Goldschmiede Faust und dessen Schwiegersohn Peter Schöffer. Diese drei Männer errichteten die erste Buchdruckerei in Mainz. Schöffer erfand noch das Letternmetall und die Buchdruckerschwärze. Gutenberg wurde bald von seinen Genossen aus dem Geschäfte verdrängt und gründete eine eigene Druckerei. Er starb 1465 in Armut. — Die schnelle und billige Herstellung der Bücher ermöglichte eine weitere und schnellere Verbreitung von Bildung und Wissenschaft.
20. Johann Hus und die Husttrn.
a. Johann Hus. Er war Prediger an der Bethlehemskirche und Professor an der Universität zu Prag. Er verwarf mehrere Glaubenslehren der Kirche und lehnte sich gegen die staatliche und kirchliche Gewalt auf. Er lehrte, daß die Wirkung der Sakramente von der Würdigkeit der Ausspenders abhängig sei, und daß man einem Vorgsetzten keinen Gehorsam schulde, wenn er sich im Zustaude einer Todsünde befinde. Auch forderte er die Ausspendung des heiligen Abendmahles unter beiden Gestalten und verwarf das Ansehen des Papstes und der Bischöfe. Er faud viele Anhänger und als ihm das Predigen untersagt wurde, entstand große Unzufriedenheit in Böhmen. — 1). Das Konzil zu Konstanz. 1414.
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