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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 14

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
14 fehlte den Eingewanderten fern von der Heimat die Untersttzung der in Deutschland zurckgebliebenen Volksgenossen, auch wurde die Stammes-und Religionsverschiedenheit der Bewohner, da die Deutschen manische Christen und die Rmer Katholiken waren, den neugegrndeten Ger-manenstaaten verderblich. 1. Aas Wcrndatenreich. Die Vandalen fanden am frhesten ihren Untergang. Reli-gise Verfolgungswut und Streitigkeiten in der kniglichen Familie weckten die Eroberungslust des ostrmischen Kaisers Justinian. Sein Feldherr Belisar besiegte den letzten Vandalenknig Gel im er und machte Nordafrika zur rmischen Provinz 534. 2. Die Weiche der Mtgoten urtb Langobarden. Das Reich des Odoaker, welches bis 493 bestand, fiel durch den Ansturm der Ostgoten, die nach dem Verfall der Hunnenherrschaft ihre Freiheit zurckerlangt hatten. Der Ostgotenknig Theodorich brach in Italien ein, schlug Odoaker bei Verona (Dietrich von Bern) und zwang Ravenna zur bergabe. Nach dem Tode seines Gegners regierte Theodor ich der Groe 493526 mit Kraft und Weisheit in seinem ausgedehnten Reiche, das sich von Sicilien bis nach Pan-nonien und westlich der die Rhone erstreckte. Ein Landrecht, das fr Sieger und Besiegte in gleicher Weise bindend war, die Duldsamkeit des Knigs in Glaubenssachen und seine Achtung vor der rmischen Bildung erhielten dem Lande den Frieden. Als aber nach Theodorichs Tode feine hochgebildete Tochter Amalasuntha von ihrem Gemahl Theodat ermordet wurde, mischte sich Justinian in die osmotischen Verhltnisse. Sein Feldherr Belisar, der soeben die Vandalen unter-worfen hatte, bekmpfte mit Glck den Vitiges, den Nachfolger Theodats, konnte aber gegen den neugewhlten Gotenknig Totilas keine Erfolge erringen. Erst als der Oftrmer Narses nach Italien kam, unterlagen die Ostgoten an den Apenninenpssen bei Tagina, stlich von Perugia, in einer furchtbaren Schlacht, in welcher auch Totilas fiel 552. Sein Nachfolger Tejas war der letzte Ostgotenknig. Er fand seinen Tod nach hartnackigem Verteidigungskampfe in der Schlacht am Berge Vesuv. Italien wurde 555 ostrmische Provinz unter dem Statthalter Narses, doch dauerte dessen Herrschaft nur kurze Zeit, denn 568 drangen (an-

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 16

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
16 5-,, n^'me^r sagenhafte König war Chlodwig 481-511 Dieser gewaltige, aber verschlagene und treulose fwrfrfier Grundlage feiner Monarchie durch Eroberung de^ Lei Restes" des "" ** " >' f. w wandten, anzurufen. Derselbe kam und bestegte die Alemannen 496 ^ Xodm '/ st W Wroer bestimmen la. $a ^ld'.g wahrend des Kampfes das Gelbnis gethau hatte Mm Ch-.stentume uberzutreten, wenn die Schlacht sich zu feinem Gunsten entscheiden wrde. f nahm er nach dem Siege den Glan den seiner katholischen Gemahlin an, einer burgundischen Prinzessin Mit mehr als drei Tausend feines Volkes lieg sich der Franken- konig zu Reims vom Bischof Remigius taufen. So wurde Chlod- Zf f J?ntif4e 5"i9 der germanische Btte - Nrda-mann.-n um Main und Neckar kam ,ter frn-sche Hellschaft und ward von nun an Franken genannt. Der Frankeukomg galt fortan als der geiveihte Borkmpfer des katholischen Glaubens gegen den Arianismus und wurde in der Befestigung seiner relr x0" elfiiidn sewes Landes eifrig untersttzt, ^d 'ch vergrberte Chlobivig sein Reich im Sden gegen die ariani-schen Westgoten. Durch die Schlacht bei Boullon sdlich von Poitiers > wurde "Herr ihres Landes bis zu der Garem,e. Nachdem noch ml l'i t d Cr" bmd) Sift und S8cvrat berwltigt worden f ^schlo der gewissenlose Eroberer seine Laufbahn mit der Er-mordung mehrerer frankischer Frsteil, um Konig des gesamten Volkes zu sein. Die Annahme des Christentums war bei Chlodwig ein blo . uerliches ffierf; er blieb auch iiach der Taufe derselbe arglistige, grausame und beutegierige Tyrann. c>. ?' Chlodwigs Tode teilten sich seine vier Shne in das Frankenreich und fugten den alten Eroberungen neue hinzu. Burgund wurde erobert, und 531 das mchtige Knigreich Thringen zwischen Donau und Harz gestrzt. Unter Beistand der Franken hatte sich König Hermanfried nach Beseitigung seiner Brder zum Herrn von ganz

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 17

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
17 Thringen gemacht, verweigerte aber seinen Bundesgenossen den ver-sprochenen Landcsanteil. Diese vereinigten sich daher mit den Sachsen und schlugen den Hermanfried in der Schlacht bei Burgscheidungen. Der nrdliche Teil des Thriugerreiches bis an die Unftrut wurde schsisch, der sdliche frnkisch. Auerdem kam die Provence und Sdalemannien an das Frankenreich und auch die Herzge von Bayern aus dem Hanse der Agilolfinger wurden Vasallen des mero-wingischen Hauses. 3. Innere Zustnde. Tie feste Grundlage des frnkischen Staatsgebudes war die knigliche Gewalt. Geschmckt mit den Abzeichen seiner Wrde, mit dem Herrscherftabe und dem goldnen Ring um das Haupt, hegte der Kuig Gericht. der Leben und Gut seines Volkes gebot sein Wille. Die Verwaltung der einzelnen Landesteile fiel den Gaugrafen zu, welche knigliche Beamte waren. Die Leibwache des Frankenknigs bildeten Groe des Reiches, die Antrustionen, die auch den Krongtern vorstanden. Zu dem persnlichen Dienst des Knigs waren Hofbeamte bestimmt. Unter ihnen besa der Hausmeier oder Majordomus die einflureichste Stellung, da er nicht blo die Aufsicht der das Haus und hie Gter des Knigs fhrte, sondern sogar die knigliche Dienstmannschaft im Kriege befehligte. Der Frankenknig war der Besitzer ausgebreiteter Krongter (Domnen), die er durch Beschlagnahme der Staatslndereien in den eroberten Gebieten gewonnen hatte. Auch die vielen in den Kriegszeiten verlassenen Privatbesitze waren der Krone zugefallen. Um nun seine Getreuen fr ihren Waffendienst zu belohne::, stattete der König die Heet gesellen mit Landbesitz aus, der ihnen aber nur zum Teil als freies Eigentum oder Allod zufiel. Die meisten Gter verlieh er ihnen als Lehen (beneficium, feudum) zu lebenslnglicher Benutzung, co gelang es dem Könige, sein Gefolge auch fr die Zukuuft fest an sich zu knpfen, da er die Untreue eines Belehnten mit Entziehung des Gutes strafen konnte. Whrend der Lehnsmann oder Vasall die Verpflichtung hatte, dem Lehnsherrn Heerfolge zu leisten und den Hof-dienst zu thun, geno er dafr den Schutz dieses Mchtigen. Wie die Kampfgenossen wurden auch die hohen Kirchenfrsten mit Lehnsgtern ausgestattet. Nun wollten sich aber die Vasallen ebenfalls getreue ^tenstleute schaffen und ahmten deshalb das Beispiel des Knigs ' m mbfm. ^ an il)re Untergebenen Gter zu Lehen gaben. ^ ba Lehnswesen vom Frankenreiche amch G^yrkc, Dcutiche Gc,chichlc. L.auflage. 2

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 20

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
20 Der eigentliche Apostel der Deutschen ist aber Winfried geworden, genannt Bonifatius, ein Angelsachse. Trotz aller Beschwerden und Todesgefahr arbeitete der khne Geistliche unverdrossen an dem Missions-werke. Nach den ersten Bekehrungsversuchen unter den Friesen trug er das Christentum zu den Thringern und nach Hessen, wo er die Gtzenaltre strzte Lind bei Geismar die Wodanseiche fllte. Viele Klster und Bistmer Salzburg, Regensburg, Wrzburg, Erfurt u. a.) wurden von ihm gestiftet und unter die Vorschriften des Papstes in Rom gestellt, denn erst durch Bonifatius ist die deutsche Kirche fest in den hierarchischen Organismus eingefgt worden. Jetzt gebrauchte man auch in Deutschland das Lateinische als Kirchensprache. Bonifatius wurde Erzbischos von Mainz; 754 fand er unter den Friesen den Mrtyrertod. Die Leiche wurde zu Fulda beigesetzt. Eine wichtige Frderung empfing die Missionsthtigkeit durch das Klosterwesen. Bald nach dessen Entstehung in gypten grndete Benedikt von Nursia 529 ein Kloster auf dem Monte Cassino in Campanien. Die Regel des h. Benedikt verpflichtete die Mnche zu lebenslnglichem Aufenthalt in dem Kloster und zu dem dreifachen Gelbde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams. Neben den geistlichen bungen und der wissenschaftlichen Beschftigung sollte jedoch die Handarbeit nicht verschmht werden. Allmhlich wurden fast smtliche Klster des Abendlandes nach den Vorschriften des h. Benedikt eingerichtet. Diese Vereinigungen frommer Männer oder Jungfrauen, die ihr Leben dem Dienste des Herrn weihten, haben in ihrer guten Zeit zum Segen der Menschheit gewirkt. Die Klster waren die Zufluchtsorte der Bedrngten; in den Klstern bewahrte man durch Abschreiben die Schtze der griechischen und rmischen Litteratur, hier waren Schulen errichtet, in denen das Volk unterrichtet wurde; die Pflege der Knste und der Gewerbe, vor allem aber die Hebung der Land-Wirtschaft waren weitere nicht zu unterschtzende Verdienste der mittelalterlichen Mnche.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. VI

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Vi - Im brigen sind auch fr die zweite Auflage der Deutschen Geschichte die Grundstze magebend geblieben, welche schon im Vor-wort zur ersten hervorgehoben wurden. Die Hinweise auf frhere oder sptere Paragraphen sollen dazu verhelfen, das Gelernte bersichtlich zu gruppieren, damit das geschichtliche Wissen emporwachse auf der breiten Grundlage des innern Zusammenhangs der Ereignisse. Im Mrz 1888. Der Herausgeber.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 22

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
ba Symbol des Baumes, der nach dem Glauben des Volkes das All trug, ^choit mar das Land bis zur Weser unterworfen morden, als die Unterjochten in Karls Abwesenheit auf einem Zuge gegen die Langobarden sich von neuem erhoben, die Missionare tteten und bis in das frnkische Gebiet vordrangen. Nachdem auch diesmal der Aufstand unterdrckt worden war, hielt Karl 777 einen Reichstag zu Paderborn ab, wo die Sachsen, deren Widerstand jetzt gebrochen schien, sich in Scharen taufen lieen. Whrend Karl in Spanien kmpfte, flammte die Emprung von neuem empor, ward aber bald gedmpft. Allein auch diesmal war die Ruhe von kurzer Dauer. Als Karl die Unterworfenen zur Heerfolge zwingen wollte, kam es am Sutelgebirge zu einer furchtbaren Schlacht. Ein Teil des frnkischen Heeres, mit welchem die Sachsen gegen die slavischen Sorben ziehen sollten, wurde von ihnen niederge-hauen. Nun eilte Karl herbei, um ein schreckliches Blutgericht abzu-halten. Bei Verden an der Aller wurden auf seinen Befehl 4500 ausgelieferte Sachsen enthauptet. Nach dieser Schreckensthat brach ein Rachekrieg aus, der, von Widukiud organisiert, sich der alle Gaue verbreitete. Jedoch auch diesmal blieb Karl Sieger. Den blutigen schlachten bei Detmold und an der Hase unweit Osnabrck 783 folgten furchtbare Verheerungen des Sachsenlandes, das bis zur Elbe unterworfen wurde. Nun verzweifelte selbst Widukind an dem Erfolge der nationalen Sache; er folgte der Aufforderung Karls und lie sich zu Attigny in der Champagne mit seiner Gemahlin taufen. Trotz so entscheidender Niederlagen erregten die Abgabe des Zehnten an die Kirche und der Zwang des Heerbannes noch weitere Emprungen unter den Sachsen, bis diese endlich 803 mit den Franken in Frieden sich einigten. Die neu errichteten Bistmer Mnster, Paderborn, Osnabrck, Bremen, Minden, Verden und Halberstadt befestigten die kirchlichen Einrichtungen im Lande und auch die Gemter ffneten sich allmhlich dem Christenglauben, doch hielten die Sachsen im brigen zh an Sitte und Recht der Vorfahren fest. Auch gegen die slavischen Völker im Osten, welche den Sachsen Beistand geleistet hatten, kmpfte Karl in mehreren Feldzgen und schtzte die gewonnenen Gebiete durch Burgen. Streitigkeiten mit den Dnen wurden dadurch beendigt, da man die Eider als Nordgrenze des frnkischen Reiches bestimmte.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 24

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
24 5. Avcrrenkrieg 791796 Die Avaren, tatarischen Stammes, hatten sich nach dem Abzge der Langobarden in Ungarn festgesetzt. Auch gegen dieses raublustige Rettervolk richtete Karl seine Waffen. Nachdem ein frnkisches Heer uuter seinem Sohne Pippin das mit reicher Kriegsbeute angefllte Hauptlager der Avaren, den groen Ring, erobert hatte, errichtete Karl m dem Lande zwischen Enns und Rab die avarische Mark Anfnge des sterreichischen Staates). Das neugewonnene Gebiet wurde von deutschen Kolonisten bebaut, während die Avaren bald vllig unter den Ungarn und Slaven verschwanden. Karts Kaiferkrnung 800. Als Karl der Groe durch seine glnzenden Siege die frnkische Herrschaft bis an den Ebro und den Garigliano, bis zu der Raab und der Eider ausgedehnt hatte, war ein Reich entstanden, das seinem Umfange nach wohl mit dem Kaiserreiche der Rmer verglichen werden konnte. Noch hatte sich berdies bei den Romanen wie bei den Ger-manen der Gedanke lebendig erhalten, da der rmische Imperator-Herr des Erdkreises war. Der Frankenknig durfte sich deshalb wohl als den Erben des rmischen Kaisertums betrachten. Als Karl zu Weihnachten 800 in Rom anwesend war, krnte ihn Papst Leo Iii. in der Peterskirche mit der Kaiserkrone. Das alte rmische Reich war jetzt als gerrnanisch-christliches erstanden, in welchem Kaiser und Papst mit gemeinsamer Frsorge herrschten, damit die staatliche und kirchliche Entwicklung des Ganzen gedeihe. Staatsverfassung und Kuttur. Der Staat Karls des Groen ruhte auf den Sttzen einer starken Knigsgewalt. Die alte Herzogswrde war abgeschafft worden. An der spitze der einzelnen Gaue, in welche das Reich geteilt war, standen Grafen, vom Könige ernannte Beamte, die den Heerbann anfhrten und den Gerichten vorstanden. Die kleineren Bezirke (Hundertschaften), in welche die Gaue zerfielen, wurden von Centgrafen verwaltet. An den Grenzen (Marken) geboten Markgrafen mit strkerer Heeresmacht und ausgedehnteren Befugnissen. In den kaiserlichen Pfalzen vertraten Pfalzgrafen die Person des Herrschers. Zur Beaufsichtigung der Grafen schickte Karl Sendgrafen ab, die je zwei, ein weltlicher

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 2

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Stolzer Freiheitssinn, Offenheit und unverbrchliche Treue charakterisierten ihx^Denken-und Thun. Der Gesamtname Germanen d. h. Nachbarn, oder, wie andere erklären, Rufer im Streit, wurde ihnen von den Kelten gegeben. Das Wort Deutsch (diutisk d. h. volkstmlich) kam erst im 9. Jahrhundert auf und wurde anfangs nur von der Sprache gebraucht, die im Gegensatz zu dem gelehrten Latein und dem Romanischen die Volkssprache genannt wurde. Trotz der Vielheit selbstndiger Stmme, in welche die Germanen zerfielen, priesen diese jedoch als gemeinsame Stammvter den Gott Tuisko und dessen Sohn Mannus. Die drei Shne des Mannus sollen den Jngvonen an der Nordsee, den Herminonen im mittleren Deutschland, den Jstvonen am Rhein den Namen gegeben haben. Diese Haupt-stamme zerfielen in eine Menge einzelner Vlkerschaften, von denen die namhaftesten sind: I. im Westen: an der Nordsee die Friesen und Chauken, in Holstein die Sachsen, in Jtland die Cimbern; auf der rechten Seite des Rheines wohnten die Usipiter, Tenkterer, Brukterer, Marser, Sigambrer, die Kotten im heutigen Hessen, die Cherusker an der mittleren Weser; linksrheinische Vlkerschaften waren die Ubier im Gebiete von Kln, die Treverer um Trier, die Bataver an den Mndungen des Rheines. Ii. im Osten: die Sueben, ein Vlkerbund, der in Norddeutschland die Sem-nonen zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Langobarden an der unteren Elbe, die Angeln in Schleswig, die Heruler und Ru-gier an der Ostseekste, die Burgunder zwischen Oder und Weichsel, die Goten jenfett der Weichsel, die Vandalen am Riesengebirge um-fate. Zu den oberdeutschen Sueben zhlten die Hermunduren im Thringerwalde, die Markomannen zwischen Donau und Main. Auf dem rechten Ufer der Donau saen keltische Stmme, im Osten Germaniens die Sarmaten, spter die Slaven. 3. Die Germanen sind ein Zweig der groen indogerma-nischen oder arischen Vlkerfamilie, der auch die Griechen, Rmer, Kelten und Slaven angehren. Die Zeit ihrer Auswanderung aus der asiatischen Urheimat ist nicht festzustellen, doch kann man mit Wahrscheinlichkeit annehmen, da sie auf dem Landwege nach Deutsch-land gekommen sind.

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 26

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
26 9 Ludwig der Fromme und seine Shne. 1. Ludwig bcr Fromme 814840, Karls des Groen Sohn, besa nicht die Willens- nnb Geisteskraft, welche bic Regierung des frnkischen Weltreiches forberte. Bei seiner Neigung zu geistlichen bungen that er viel fr kirchliche Zwecke. Er grndete das Bis-tum Hildesheim und das Erzbistum Hamburg, von woher der Mnch Ansgar aus Corvey an der Weser der Apostel des Nordens wurde, dagegen schwchte Ludwig die Knigsgewalt durch wiederholte Reichsteilungen, die langdauernde Brgerkriege zur Folge hatten. Schon wenige Jahre nach seinem Regierungsantritt nahm er seinen lteften Sohn Lothar zum Mitkaiser an, den jngeren Shnen Pippin und Ludwig gab er das sdwestliche Gallien und Bayern, doch sollten beide nur Vasallen des ltesten Bruders sein. Als Ludwig eine zweite Ehe mit der bayrischen Grafentochter Judith geschlossen hatte und diese ihm einen Sohn Karl (den spteren Karl den Kahlen) gebar, kam es zu einer neuen Teilung des Reiches, denn auch seinem jngsten Sohne wollte Ludwig ein Stck Land zuwenden. Nun traten Lothar und Pippin mit den Waffen gegen den Vater auf, boch warb der Kaiser von seinem Sohne Ludwig aus der Gefangenschaft befreit und vor der Absetzung gerettet. Allein selbst biefer Sohn fiel nach einer neuen Bevorzugung Karls vom Vater ab. Lothar, Pippin nnb Ludwig zogen mit vereinigten Krften gegen Ludwig den Frommen. Unweit Kolmar im Elsa stanben die Heere einanber gegenber; ba verlieen bic Groen des Reiches den unglcklichen Kaiser und lieferten ihn in die Gefangenschaft bcr Shne 833. Das Schlachtfclb warb feitbem das Lgcnfclb genannt. Lothar zwang jetzt seinen Vater zur Kirchenbue, um ihn im Ansehn des Volkes herabzusetzen, bewirkte aber durch diese schmhliche Behanblung, ba Pippin und Ludwig, welche auerbem die bermacht des ltesten Brubers frchteten, Ludwig b. Fr. wieber auf den Thron zurckfhrten. Nach Pippins Tode verfgte der Kaiser abermals eine Teilung des Reiches zu gunsten Karls. Ludwig, der nur Bayern erhalten sollte, wehrte sich gegen bic Zurcksetzung mit den Waffen. Wieberum begann der Brgerkrieg. Da ereilte der Tod den unglcklichen Lndwig d. Fr. auf einer Rheininsel bei Ingelheim 840. 2. Nach dem Tode des Vaters bekmpften die Shne einander.

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 4

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
j7:.a Holda (Frau Holle) oder Hertha schtzte das Hauswesen, Frigga, Wodans Gemahlin, die Ehe, dagegen ist die Kriegsgttin. Den guten Gottheiten steht der Gott der Falschheit, Loke (Lohe, Feuer) gegenber mit seiner Tochter Hellia, der Todesgttin, die im Dunkel der Erde wohnt. Auerdem gab es Halbgtter, Riesen und Helden, welche mit bermenschlichen Krften begabt sind und auf Felsen hausen. Endlich sind noch Naturgeister, wie Zwerge, Elfen, Nixen, Kobolde u. a. zu erwhnen. Den Lebensfaden drehten die Nornen, während die Walkren die in der Schlacht Gefallenen nach Walhalla trugen. Von den Priestern, die keinen besondern Stand bildeten, wurden den Gttern Frchte, Tiere (hauptschlich Pferde) und selbst Menschen geopfert. 5. Die alten Germanenstaaten sind Gaugenossenschaften ge-wesen, in denen das Volk stndisch gesondert war. Es zerfiel in Freie und Unfreie. Die Freien besaen festen Grundbesitz (Mob), waren berechtigt Waffen zu tragen und in der Volksversammlung zu stimmen. Eine bevorzugte Stellung behaupteten unter ihnen die Adligen d. s. Freie, deren Vorfahren sich durch kriegerische Thctten ein hheres Ansehen erworben hatten. Unfreie waren die Hrigen, auch Site genannt. Sie stammten wohl aus der alten unterworfenen Urbevlkerung, bebauten die cker ihrer Herren und hatten an diese Naturalabgaben zu entrichten. Als politisch rechtlos muten sie sich vor Gericht von einem Freien vertreten lassen. Vllig unfrei waren die Knechte; sie gehrten dem Herrn als Eigentum an und konnten von ihrem Gebieter verkauft, ja gettet werben. Das Leben der alten Germanen war einfach. Sie wohnten in Dorfschaften zusammen ober auf Einzelhfen, ihr Haus war eine Blockhtte; die Kleibung beftanb bei den Mnnern aus einem viereckigen Mantel, bei den Frauen aus einem rmellosen Linnengewanb; vor Klte schtzten Pelze. Familienereignisse und Opferfeste wrben durch Gastmhler und Trinkgelage (Bier und Met) gefeiert, auch erfreute man sich an dem Liebe be Sngers, wie am Schwerttanz. Eine verwerfliche Unterhaltung war das leibenschaftliche Wrfelspiel, ba mancher Germane hierburch zuweilen nicht nur seine Habe verlor, sondern den Verlust beim Spiel sogar mit seiner eigenen Freiheit bezahlte. Ein starkes Banb fr den gesellschaftlichen Zusammenhalt war die Verwanbtschaftsliebe. Die Verwanbten stanben in der Schlacht beisammen und hatten sich auch zusammen angesiedelt. Eine
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